Die Autorin
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Kurzfassung<br />
Graphic Novel<br />
Von der Natur des Menschen<br />
von J. Taniguchi<br />
nach Geschichten von R. Utsumi<br />
Hardcover<br />
224 Seiten<br />
erschienen im Carlsen Verlag<br />
2. Auflage 2011 Sch20 Tan<br />
Ein Baum mit viel Laub, eine Tochter auf Abwegen, eine verliebte Großmutter, ein anonymes Wiedersehen ...<br />
Über acht Episoden breitet Ryuichiro Utsumi ein alltägliches Universum menschlichen Miteinanders aus, und<br />
stellt dabei eindringlich das menschliche Gegeneinander in den Vordergrund seiner Erzählungen. Ob es um die<br />
Würde des Alterns, die Akzeptanz persönlicher Lebenswege oder den Respekt vor der Natur geht - der Autor<br />
widmet sich der Identität des Individuums. Unterstützt wird er dabei von Jiro Taniguchi, dem es mit seiner<br />
Beobachtungsgabe gelingt, die sensible Gefühlslage der Charaktere als auch die emotional belastete<br />
Atmosphäre der Situationen zeichnerisch einzufangen.<br />
Der Autor<br />
Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner.<br />
Er begann seine Karriere Anfang der 70er-Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, unter anderem Krimis<br />
und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der<br />
Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19.<br />
Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Seitdem entstanden unter<br />
anderem „Träume von Glück“, “Der spazierende Mann“ sowie “<strong>Die</strong> Sicht der Dinge“. Sein Schlüsselwerk<br />
“Vertraute Fremde“ wurde auch in Deutschland bereits zweimal prämiert: als Comic des Jahres 2007 sowie auf<br />
dem Comic-Salon Erlangen 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis als Bester Manga.<br />
Rezension: Literaturen.wordpress.com 13.7.2012<br />
Insgesamt werden wir Teil von Familiengeschichten, von menschlichen Schicksalen, die immer berührend und<br />
keinesfalls unrealistisch sind. Sie klingen ganz sanft nach, sodass man nach jeder Geschichte unweigerlich<br />
innehält und darüber nachdenkt. Meistens lächelt man auch ein bisschen in sich hinein. Taniguchi ist weit<br />
entfernt von der Hektik üblicher Mangas. Viel mehr hat es den Anschein als liefe jemand auf Zehenspitzen,<br />
ganz sanft, um bloß den Moment nicht zu zerstören. Und genau das kommt an. <strong>Die</strong> Kraft des Augenblicks, der<br />
viel verändern kann, wenn er zum richtigen Zeitpunkt kommt und die richtige Saite in einem Menschen zum<br />
Klingen bringt. Es gelingt ihm überdies, dass in allen Geschichten etwas von den anderen anklingt und man<br />
sich manchmal fragt, ob einige Protagonisten der Geschichten sich nicht doch einmal in anderem Kontext<br />
begegnet sind.<br />
3.3.2013