Die Autorin
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Kurzfassung<br />
Graphic Novel<br />
<strong>Die</strong> vollständige Maus<br />
von Art Spiegelman<br />
Kartoniert<br />
293 Seiten<br />
erschienen bei Fischer Verlage<br />
7. Auflage 2012 Sch20 Spi<br />
Art Spiegelman erzählt die Geschichte seines Vaters, Wladek, die Geschichte eines aufstrebenden polnischen<br />
Juden in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Wie er seine Frau kennen gelernt hat, wie er zur polnischen<br />
Armee gegangen ist, gekämpft hat und dann verfolgt wurde. Wie sie sich versteckt haben, geflohen sind,<br />
gefangen, getrennt und deportiert wurden. Darüber hinaus thematisiert die Graphic Novel auch die<br />
gegenwärtige Situation des erzählenden Vaters, der sich durch die schmerzhafte Erinnerung zu einem<br />
eigenbrötlerischen, geizigen und dickköpfigen alten Mann entwickelt hat und trotz seiner Holocaust-<br />
Erfahrungen Schwarze und Homosexuelle diskriminiert. <strong>Die</strong> Geschichte wird als Fabel wiedergegeben: dabei<br />
werden Juden als Mäuse, nichtjüdische Deutsche und Nazis als Katzen usw. dargestellt. Durch die<br />
Tiermetapher wahrt Spiegelman den Abstand zum erzählten Grauen. “Ich muss die Ereignisse und die<br />
Erinnerung des Holocaust zeigen, ohne sie zu zeigen. Ich will die Maskierung dieser Ereignisse in ihrer<br />
Darstellung zeigen. Wenn ein Charakter vorgibt, einer anderen Gruppe anzugehören, trägt er (symbolisch) eine<br />
Maske.“<br />
Der Autor<br />
Art Spiegelman wurde als Sohn zweier Auschwitz-Überlebender in Stockholm am 15.2.1948 geboren und<br />
wuchs in den USA auf. Schön früh begann er Underground-Comics zu zeichnen. Seit 1980 gibt er zusammen<br />
mit seiner Frau Francoise Mouly das avantgardistische Comic-Magazin “Raw“ heraus und lehrt an der New<br />
York School of Visual Arts. Art Spiegelman lebt in New York mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. Mit<br />
“Breakdowns“ trat er 1978 auf die Bühne, “Maus“ machte ihn berühmt. 1992 erhielt er für "Maus" als erster<br />
Comicautor den Pulitzer Prize und wurde 2012 zudem mit dem Siegfried Unseld Preis ausgezeichnet. Für das<br />
Wochenmagazin “<strong>Die</strong> Zeit“ verarbeitete er 2004 sein Erleben des 11.September 2001 im Comic “Im Schatten<br />
keiner Türme“.<br />
Rezension: Humboldtuniversität Berlin / C. Schmidt<br />
(…)"Maus" versucht nicht die gesamte Geschichte der Vernichtung der europäischen Juden zu erzählen,<br />
sondern eine der vielen kleinen Geschichten, welche die Überlebenden der Shoah berichten können. Es ist ein<br />
erstaunliches biographisches Dokument über den Holocaust und die Auswirkungen und Traumata, die die<br />
Shoah in Wladeks späterem Leben und dem seiner Familie hinterlassen hat. (…) Meines Erachtens findet<br />
"Maus" einen angemessenen Umgang mit dem Thema. Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich hier<br />
weniger um einen Comic im üblichen Sinn mit dem Fokus auf der Bebilderung handelt. <strong>Die</strong> Zeichnungen<br />
haben eher die Wirkung von Illustrationen. Im Vordergrund steht der sehr dicht geschriebene Text der<br />
Erzählung Wladeks. "Maus" ist deshalb nicht einfach als "leichte Kost" abzutun, wie das das Genre "Comic"<br />
vielleicht suggerieren mag. (…) 3.3.2013