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Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Fahrenheit 451<br />

von Tim Hamilton<br />

nach dem Roman von Ray Bradbury<br />

Gebunden<br />

156 Seiten<br />

erschienen im Eichborn Verlag<br />

1. Auflage 2010 Sch20 Ham<br />

Fahrenheit 451 spielt in einem totalitären Staat, der die Menschen im Zustand der Unmündigkeit hält. Selbstständiges<br />

Denken ist tabu, das Fernsehen dient der Ruhigstellung der Gedanken, niemand vermisst etwas. Guy<br />

Montag hat sich in seinem Leben bequem eingerichtet. Er ist Feuerwehrmann; ein schöner Beruf, wie er sagt.<br />

"Es ist eine Lust, Feuer zu legen. Montags verbrenne ich Millay, Mittwoch Whitman, Freitag Faulkner." Guy<br />

Montag löscht keine Feuer, er legt sie. Immer sind Bücher der Brennstoff. Dass die Feuerwehr in früheren<br />

Zeiten einmal Brände bekämpft haben soll, hält er für einen Mythos. Nach Feierabend fährt er nach Hause zu<br />

seiner tablettenabhängigen Frau. Eines Abends jedoch beginnt seine wohlgeordnete Welt langsam aus den<br />

Fugen zu geraten: Er trifft dieses seltsame, schöne und neugierige Mädchen, Clarissa, das begeistert ist von<br />

Ideen, von Literatur. Als sie ihn fragt, ob er glücklich ist, berührt sie etwas in Montag, wovon er nicht wusste,<br />

dass es existierte. Er beginnt eine gefährliche Reise, die ihn auf die Seite derer führt, die Widerstand leisten: Sie<br />

lernen Bücher auswendig, um sie zu bewahren.<br />

Der Autor<br />

Tim Hamilton, geboren 1966, hat unter anderem für die "New York Times", "Mad", für "DC" und "Dark<br />

Horse" Comics gezeichnet. Er ist Gründer des Online-Comic-Kollektivs act-i-vate.com. Tim Hamilton lebt in<br />

New York.<br />

Rezension: Ein Meisterwerk als Comic / <strong>Die</strong> Berliner Literaturkritik 1.4.2010<br />

Der beklemmende Roman des amerikanischen Schriftstellers (…), wurde mehr als 55 Jahre nach seiner<br />

Erstpublikation reanimiert. Der Zeichner Tim Hamilton hat ihn gemeinsam mit Bradbury kongenial in eine<br />

Graphic Novel übertragen. <strong>Die</strong> Bilder changieren je nach Situation zwischen Art Déco und dem Film noir. <strong>Die</strong><br />

Farbgebung, von feuerrot bis eisblau, transportiert die tatsächlichen äußeren und gesellschaftlichen Zu- und<br />

Umstände ebenso, wie die emotionale Anspannung der Protagonisten. <strong>Die</strong> scharfkantigen Zeichnungen<br />

Hamiltons verlagern die Handlung geschickt in eine für damalige Maßstäbe ungewisse, aber aus heutiger<br />

Kenntnis durchaus real anmutende technisierte Zukunft.<br />

Der Text ist nicht, wie so oft bei Comic-Adaptionen, auf das Notwendige, sondern auf das Tragende, Erzählende<br />

reduziert. Hamilton hat dem Original eindringliche Bilder an die Seite gestellt, die das Verständnis dieser<br />

Metapher auf den übergriffigen Staat verstärken. In den Momenten aber, wo Bradburys Text die Absurdität<br />

dieser Zukunftsvision ideal auf den Punkt bringt, versteht er es, sich grafisch zurückzuhalten, so dass man noch<br />

einmal ganz die Kunst des Romanautors genießen kann.<br />

3.3.2013

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