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Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Vertraute Fremde<br />

von Jiro Taniguchi<br />

Hardcover<br />

409 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

3. Auflage 2010 Sch20 Tan<br />

“Vertraute Fremde“ erzählt die Reise durch Raum und Zeit des Architekten Hiroshi Nakahara. Eingestiegen in<br />

den falschen Zug findet er sich in der Stadt seiner Kindheit wieder und beschließt, das Grab seiner Mutter zu<br />

besuchen. Dort fällt er durch ein Zeitloch zurück in seine Kindheit. Er sieht sich plötzlich 14-jährig in sein<br />

Elternhaus zurück versetzt, trifft auf alte Freunde und geht erneut zur Schule, ohne jedoch seine Erinnerungen<br />

an all das bereits Erlebte zu verlieren. Hiroshi macht die absonderliche Erfahrung, dass Ereignisse, die er „als<br />

Vergangenheit in Erinnerung hatte, … auf einmal wieder in der Zukunft“ liegen. Mit Wehmut erfährt er seine<br />

Kindheit noch einmal neu und will nun die Gelegenheit nutzen, herauszufinden, warum sein Vater damals die<br />

scheinbar harmonische Familie verließ. Ohne die Zeit wirklich ändern zu wollen, muss er feststellen, dass er<br />

die im Laufe seines Lebens angeeigneten Fähigkeiten nicht ablegen kann. Während seine Umgebung im Lauf<br />

der Zeit gefangen bleibt, ist er allem und jedem fast vierzig Jahre voraus – er wird im wortwörtlichen Sinne für<br />

sich selbst und seine Freunde zum vertrauten Fremden.<br />

Der Autor<br />

Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner.<br />

Er begann seine Karriere Anfang der 70er-Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, unter anderem Krimis<br />

und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der<br />

Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Seitdem entstanden unter<br />

anderem “Träume von Glück“, “Der spazierende Mann“ sowie “<strong>Die</strong> Sicht der Dinge“. Sein Schlüsselwerk<br />

“Vertraute Fremde“ wurde auch in Deutschland bereits zweimal prämiert: Als Comic des Jahres 2007 sowie<br />

auf dem Comic-Salon Erlangen 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis als Bester Manga.<br />

Rezension: Der Tagesspiegel 18.5.2010<br />

Der Zeichner Jiro Taniguchi ist ein Poet. Als läge etwas hinter den Dingen, so greifbar scheint bei ihm der<br />

Moment. Er sucht nach den Kleinigkeiten, die im Wesen des Alltags liegen: ein kurzes Verweilen nach der<br />

Arbeit, eine Verschnaufpause, Stille. Alles wirkt in sich ruhend, beinahe meditativ. Taniguchi macht darauf<br />

aufmerksam, dass es etwas gibt im täglichen Leben, das nahezu vergessen und verloren ist - etwas Schönes und<br />

Wertvolles, die Schönheit des Moments. Seine Geschichten sind zärtliche Annäherungen an das Alltägliche<br />

und sie sind geprägt von Momenten des Innehaltens und Durchatmens. <strong>Die</strong> Beobachtung der Wolken an einem<br />

milden Sommertag, die ersten schüchternen Berührungen einer zarten Liebe oder die Ruhe an einem Tag am<br />

Meer - es gelingt Taniguchi, die Momente des Lebens stillstehen zu lassen und kurz darin zu verharren.<br />

3.3.2013

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