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Unsere Kirche und unser Geld<br />

„Über Geld redet man nicht – Geld hat man“,<br />

heißt eine geflügelte Redewendung. Leider haben auch wir in der<br />

Kirche oft die Angewohnheit, über Geld vor allem dann miteinander<br />

zu sprechen, wenn wir vermeintlich zu wenig davon haben. Das ist<br />

bedauerlich. Denn Gott hat uns reich beschenkt: mit Geschwistern, die<br />

gern und fröhlich ihren Dienst in den Gemeinden versehen. Und mit<br />

materiellen Gütern, die deutlich über dem Durchschnitt dessen liegen,<br />

was Menschen auf unserer Erde zur Verfügung haben.<br />

Schon immer weist Gott seine Leute darauf hin, dass es ihnen gut tut,<br />

einen Teil dessen, was er ihnen anvertraut, mit anderen zu teilen. Dazu<br />

gehört auch, sein Werk in dieser Welt mit finanziellen Gaben zu unterstützen.<br />

Wir haben uns in der Evangelisch-methodistischen Kirche<br />

darauf verständigt, dies auf freiwilliger Basis zu tun. Das freilich betrifft<br />

nur die Höhe dessen, was wir zu geben bereit und in der Lage<br />

sind. Denn bei der Aufnahme in unsere Kirche hat sich <strong>zum</strong>indest jedes<br />

Kirchenglied verpflichtet, seinen Beitrag zur kirchlichen Arbeit entsprechend<br />

seiner Möglichkeiten zu leisten. Viele kommen diesem Versprechen<br />

nach. Ebenso tun dies etliche erwachsene Kirchenangehörige,<br />

die sich noch nicht zu einer verbindlichen Gliedschaft entschließen<br />

konnten, sich aber dennoch gern am Leben der Kirche beteiligen.<br />

Miteinander leben<br />

Es scheint also alles in Ordnung<br />

und Grund zur Beunruhigung besteht nicht, oder? Nein, das ist leider<br />

keineswegs der Fall. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands sind wir<br />

als Ostdeutsche Jährliche Konferenz (OJK) nicht mehr in der Lage,<br />

unseren kirchlichen Haushalt zu bestreiten. Deshalb haben wir großzügige<br />

Unterstützung durch unsere Geschwister aus der Süddeutschen<br />

und der Norddeutschen Jährlichen Konferenz erhalten, wofür wir aufrichtig<br />

dankbar sind. Dies wird auch noch etliche Jahre so bleiben<br />

müssen. Im Jahr 2011 beispielsweise erhalten wir von den anderen<br />

Konferenzen 388.000 € und damit noch mehr als 10 % unseres<br />

Gesamthaushaltes. Das Defizit des OJK-Haushaltes nimmt weiter zu.<br />

Einige Bezirke sind kaum noch in der Lage, ihre Umlage zu finanzieren,<br />

geschweige denn die Gebäude nachhaltig instand zu halten.<br />

Die Pastorinnen, Pastoren und Gemeindereferentinnen der OJK haben<br />

seit 2004 trotz gestiegener Lebenshaltungskosten auf eine Gehaltserhöhung<br />

verzichtet. Sie erhalten derzeit 88,25 % des Betrages der<br />

deutschlandweit geltenden Gehaltstabelle der Zentralkonferenz. Im<br />

Bereich der Verwaltung wird mit allergrößter Sorgfalt und geringst-<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

Miteinander leben – miteinander teilen<br />

Initiative50 für mehr Großzügigkeit<br />

miteinander teilen<br />

Eine Information an die Gemeinden<br />

der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz<br />

Initiative50 für mehr Großzügigkeit


möglichem Aufwand gewirtschaftet. Dennoch stoßen wir an unsere<br />

Grenzen. Darüber müssen wir ins Gespräch kommen. Und zu diesem<br />

Austausch möchten wir mit diesem Faltblatt einen Anstoß geben.<br />

Gesprächspartner brauchen Informationen<br />

Um miteinander zu diskutieren und entsprechende Konsequenzen zu<br />

ziehen, muss man informiert sein. Gewiss ist unser Umgang mit dem<br />

Geld zuerst eine geistliche Frage, Ausdruck meiner Lebenshaltung und<br />

meiner Haltung gegenüber unsere Kirche. Aber beim Geld geht es<br />

zugleich immer auch um nüchterne Fakten und Zahlen, so dass man im<br />

Grunde ganz unaufgeregt rechnen und darüber reden kann.<br />

Nehmen wir einmal an, Sie gäben pro Monat an Beiträgen, Kollekten,<br />

Oster- und Erntedankopfer einen Betrag von 50 € (andere Sammlungen<br />

wie Bauopfer, <strong>EmK</strong>-Weltmission, <strong>EmK</strong>-Nächstenhilfe … sind <strong>hier</strong> nicht<br />

mitgerechnet). Interessiert Sie, was mit diesem Geld geschieht?<br />

Informationen dazu finden Sie auf der Seite rechts.<br />

72,5 % dieser Gaben stehen für die Gehälter und Ruhestandsbezüge<br />

der Hauptamtlichen sowie deren Ausbildung an der Theologischen<br />

Hochschule zur Verfügung, 17 % für die Arbeit des Bezirkes incl.<br />

Unterhalt der Immobilien. Insgesamt fließen demnach mittelbar oder<br />

unmittelbar ca. 90 % der Gaben an die Gemeinde zurück, indem die<br />

dort anfallenden Kosten gedeckt und Hauptamtliche mit Dienstzuweisungen<br />

versehen werden können. Nur 10 % – also 5 von den<br />

angenommenen 50 € – werden gebraucht, um die Ausgaben der<br />

Jährlichen Konferenz sowie der Zentralkonferenz zu bestreiten.<br />

Nun sind diese angenommen 50 € natürlich nicht aus der Luft gegriffen,<br />

sondern nüchtern und sachlich errechnet. Wenn wir die missionarische<br />

Aufgabe unserer Kirche in der jetzigen Form sinnvoll weiterführen<br />

wollen, muss es uns <strong>zum</strong> bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 gelingen, einen<br />

Durchschnitt von 50 € pro Monat bzw. 600 € jährlich zu erreichen,<br />

wobei in diese Berechnung nicht nur die Kirchenglieder, sondern auch<br />

die erwachsenen Kirchenangehörigen einbezogen sind. Dies gilt, wie<br />

schon erwähnt, für Beiträge, Kollekten, Oster- und Erntedankopfer.<br />

Wenn uns das gelänge, dann hätte nicht nur die Konferenzkasse,<br />

sondern auch jeder Bezirk für seine Aufgaben angemessene finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung.<br />

Jeder nach seinen Möglichkeiten<br />

Nun hat die Argumentation mit einem Gabendurchschnitt gewiss<br />

immer auch ihre Schwierigkeiten. Ein Durchschnitt verrät wenig über<br />

die Möglichkeiten der Einzelnen. Die Einkommensverhältnisse in<br />

unseren Gemeinden sind sehr unterschiedlich. Es handelt sich also<br />

allenfalls um einen Richtwert, der nur in ausgleichender Gerechtigkeit<br />

erzielt werden kann.<br />

In der Geschichte unserer Kirche haben Viele gute Erfahrungen damit<br />

gemacht, dass sie 10 % ihres Nettoeinkommens mit anderen teilten<br />

und einen Großteil dessen unserer Kirche zur Verfügung stellten. Dies<br />

<strong>zum</strong> Gesetz zu machen aber ist – nüchtern betrachtet – schwierig. Eine


Wie teilt sich mein Monatsbeitrag auf ?<br />

50 € Monatsbeitrag ergibt einen Gabendurchschnitt pro Jahr von 600 €<br />

Konferen<strong>zum</strong>lage 84 %<br />

16 %<br />

45,78 %<br />

für meinen Bezirk bzw. meine Gemeinde; für Gemeindearbeit;<br />

für Betriebskosten wie Heizung, Wasser; Dienstgruppen;<br />

Fahrtkosten u. v. a. m.<br />

8,00 €<br />

22,89 €<br />

27,20 %<br />

für die Versorgung der aktiven Pastoren und der Angestellten<br />

der Jährlichen Konferenz<br />

für die Versorgung der Pastoren im Ruhestand 13,60 €<br />

4,48 %<br />

1,32 %<br />

0,9 %<br />

0,52 %<br />

0,46 %<br />

Beitrag an die Zentralkonferenz in Deutschland:<br />

Bischofssitz und Kirchenkanzlei, Kommissionen der ZK,<br />

ZK Werke (z. B. Evangelisation, Bildung, Medien)<br />

ZK-Tagung und verschiedene Bildungsmaßnahmen<br />

Mitgliedsbeiträge und Verträge (z. B. GEMA)<br />

Der Anteil der Gehalts- und Versorgungskasse beträgt<br />

0,48 € von 2,24 €; das sind 0,96 % vom Gesamthaushalt.<br />

für die Theologische Hochschule unserer Kirche in Reutlingen und<br />

damit für die Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren<br />

für die Arbeit der Konferenzgeschäftsstelle in Hamburg und zu einem<br />

kleinen Teil in Dresden (inklusive Personal der Superintendenturen)<br />

für den Dienst der Superintendenten<br />

(z. B. Bezirkskonferenzen, Mitarbeiterbegleitung, Fahrtkosten)<br />

2,24 €<br />

0,66 €<br />

0,45 €<br />

0,26 €<br />

0,23 €<br />

0,32 %<br />

für den Bund der Ordinierten und Angestellte der Konferenz,<br />

Distriktsversammlungen, Weihnachtsdienstberatungen<br />

für die durch neue Dienstzuweisungen jährlich notwendigen Umzüge 0,16 €<br />

0,86 %<br />

0,43 €<br />

0,54 %<br />

für die Durchführung der Jährlichen Konferenz sowie Tagungen,<br />

Ausschüsse und die dazugehörigen Reisekosten<br />

für die Suchtberatungsstelle der OJK in Zittau 0,27 €<br />

0,1 %<br />

0,05 €<br />

0,06 %<br />

für die Unterstützung<br />

des Freiwillig Sozialen Jahres in unseren Gemeinden<br />

für die Versammlungen der Konferenzlaiendelegierten 0,03 €<br />

0,22 %<br />

0,11 €<br />

0,06 %<br />

für Drucksachen, Literatur und Rundfunkarbeit sowie<br />

für Bibliothek und Archiv<br />

für kircheneigene Grundstücke 0,03 €<br />

0,06 % für Mitgliedsbeiträge (ACK und DW), Sonstiges 0,03 €<br />

0,34 %<br />

für das Bildungswerk,<br />

insbesondere für den Theologischen Grundkurs (Ausbildung von<br />

Laienpredigern) und für andere Weiterbildungsmaßnahmen<br />

0,17 €<br />

0,64 %<br />

0,14 %<br />

für das Kinder- und Jugendwerk; also für die Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen, die Zurüstung für MitarbeiterInnen,<br />

Materialherstellung, Freizeiten, Großveranstaltungen u. v. a. m.<br />

für Dienste und Werke auf JK-Ebene:<br />

Frauenwerk, Seniorenarbeit, Studierendenwerk, Ausländerbeauftragte,<br />

Partnerkonferenz USA, Weltmission, Evangelisation<br />

Unsere Gaben gehören<br />

zu unserem<br />

geistlichen Leben<br />

Aufnahmefragen in die <strong>EmK</strong><br />

1. Bekennst du dich zu Jesus Christus als deinem<br />

Erlöser, vertraust du allein auf seine Gnade und versprichst<br />

du, ihm als deinem Herrn nachzufolgen?<br />

2. Nimmst du Gottes befreiende Kraft an, um allem<br />

Bösen und aller Ungerechtigkeit zu widerstehen und<br />

Gutes zu tun?<br />

0,32 €<br />

0,07 €<br />

3. Entsagst du dem Bösen und wendest du dich von<br />

der Sünde ab?<br />

4. Willst du ein treues Glied der heiligen Kirche<br />

Christi bleiben und dich an ihrem Dienst in der Welt<br />

beteiligen?<br />

5. Willst du dich zur Evangelisch-methodistischen<br />

Kirche halten und sie in ihrem Auftrag unterstützen?<br />

6. Willst du dich am Leben der Gemeinde beteiligen<br />

und sie durch Gebet, Mitarbeit und regelmäßige<br />

Gaben fördern?<br />

7. Willst du dich mit uns im Bekenntnis des Glaubens<br />

verbinden, wie er uns in den Schriften des Alten und<br />

Neuen Testaments bezeugt ist?


Studentin beispielsweise, die mit 450 € im Monat auskommen muss<br />

und davon allein für die Miete 220 € benötigt, wird kaum weitere 45 €<br />

abgeben können. Eine Familie, die über ein Nettoeinkommen von<br />

3.000 € verfügt hingegen, wird auch von 2.700 € das Leben noch gut<br />

bestreiten können. Ein alleinstehender Rentner, der von 800 € gelegentlich<br />

auch seinen sieben Enkelkindern eine Freude bereiten möchte,<br />

hat es wohl nicht ganz leicht, davon 80 € zu erübrigen. Für ein<br />

pensioniertes Ehepaar mit 1.700 € Rente sind 170 € ein zwar spürbarer,<br />

aber doch wohl auch zu realisierender Betrag. Diese Beispiele<br />

machen deutlich, dass es wenig Sinn ergibt, alle über einen Leisten zu<br />

scheren, sondern dass wir nur im Miteinander einen guten Weg finden<br />

können. Und sie zeigen zugleich: Es macht einen Unterschied, ob ich<br />

für Gottes Werk, seine Kirche, das zugrunde lege, was ich habe oder<br />

lediglich das, was ich übrigzuhaben meine.<br />

Bleiben wir also auf dem Weg –<br />

miteinander zu leben, indem wir miteinander teilen<br />

Leicht wird dieser Weg gewiss nicht. Aber das Ergebnis wird uns zeigen,<br />

ob wir tatsächlich miteinander als kirchliche Solidargemeinschaft<br />

leben wollen. Gott – so sind wir überzeugt – hat uns dazu berufen. Er<br />

hat uns die Möglichkeiten dazu geschenkt. Ob wir sie ergreifen und<br />

nutzen, liegt an uns – an jedem Einzelnen. Er möchte unser Leben<br />

ganz, nicht nur das, was wir für ihn übrig haben. Das gilt auch für<br />

unser Geld, von dem er sich wünscht, dass wir es insgesamt in einer<br />

verantwortungsvollen Haltung ihm und unseren Mitmenschen gegenüber<br />

einsetzen.<br />

Liebe Schwestern, liebe Brüder!<br />

Bitte beteiligt Euch am Gespräch darüber, wie uns dies als Kirche auch<br />

in Zukunft gelingen kann. Tut dies in Liebe, Nüchternheit und zuerst<br />

mit dem Blick darauf, wozu Gott uns beauftragt. Und bleibt oder werdet<br />

großherzige, großzügige Geber, an deren Heiterkeit und Munterkeit<br />

beim Teilen Gott seine liebevolle Freude hat (2. Korinther 9, 7).<br />

Gemeindestempel<br />

Alexander Hauk / pixelio.de<br />

Eine Information an die Gemeinden der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz<br />

Erstellt und verantwortet von der Behörde für finanzielle Angelegenheiten<br />

Zur Ostdeutschen Jährlichen Konferenz 2011<br />

Evangelisch-methodistische Kirche | Wiener Straße 56 | 01219 Dresden | www.emk-ojk.de

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