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Kurt Karrenberg: Die Ravenschen Brüder - bruederbewegung.de

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KURT KARRENBERG: DIE RAVENSCHEN BRÜDER 5<br />

bemühen sich einige, einzelne Geschwister und beson<strong>de</strong>rs neu entstehen<strong>de</strong> Versammlungen<br />

durch Wort und Schrift zu beunruhigen. Obwohl wir im Blick darauf ruhig sein<br />

und nach wie vor <strong>de</strong>m Herrn vertrauen können, ist es doch verständlich, daß diese immer<br />

wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Bemühungen bei manchen Geschwistern <strong>de</strong>n Wunsch geweckt haben,<br />

etwas Näheres über die ganze traurige Angelegenheit zu wissen, um so mehr, als von<br />

jener Seite immer wie<strong>de</strong>r behaup- [159] tet wird, wir hätten einen Unschuldigen verurteilt.<br />

Zuweilen ist sogar gesagt wor<strong>de</strong>n, die <strong>Brü<strong>de</strong>r</strong>, die s. Z. in beson<strong>de</strong>rer Weise sich mit <strong>de</strong>n<br />

Lehren Ravens beschäftigten, hätten auch längst ihren Irrtum eingesehen, seien aber zu<br />

stolz, um das zu bekennen. Wahrheit ist, daß jene <strong>Brü<strong>de</strong>r</strong>, von <strong>de</strong>nen viele jetzt schon bei<br />

Jesu ruhen, im Laufe <strong>de</strong>r Zeit, anstatt in ihrer Überzeugung erschüttert zu wer<strong>de</strong>n, nur<br />

um so mehr darin befestigt wor<strong>de</strong>n sind. Denn die von ihnen als böse erkannten Lehren<br />

sind von ihrem Urheber, <strong>de</strong>r gleichfalls schon vor Jahren abgerufen wur<strong>de</strong>, in keinem<br />

Punkte aufgegeben, son<strong>de</strong>rn immer mehr zu einem System aufgebaut wor<strong>de</strong>n. Raven ist,<br />

anstatt von seinem Irrwege umzukehren, auf <strong>de</strong>mselben weitergegangen, wie ein im Jahr<br />

1898 in Amerika erschienenes, von ihm selbst durchgesehenes Buch beweist, das eine<br />

Reihe von Vorträgen und Wortbesprechungen enthält, die er dort gehalten o<strong>de</strong>r geleitet<br />

hat.«<br />

[169] II.<br />

Sehen wir uns nun Ravens Lehrauffassungen ein wenig näher an. Es ist natürlich unmöglich,<br />

im Rahmen dieser kurzen Abhandlung sein ganzes Lehrgebäu<strong>de</strong> im einzelnen durchzugehen.<br />

Es seien <strong>de</strong>shalb nur die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Punkte hervorgehoben.<br />

Von ihm selbst gewinnt man aus seinen Schriften und Briefen <strong>de</strong>n Eindruck, daß er ein<br />

sehr kluger, in <strong>de</strong>r Bibel bewan<strong>de</strong>rter Mann war, dabei aber ein Haarspalter, <strong>de</strong>r sich<br />

leicht in spekulative Gedankengänge verlor.<br />

Ravens Auslegungen auf <strong>de</strong>r in Abschnitt I erwähnten Konferenz zu Witney bei <strong>de</strong>r<br />

Besprechung von Kapitel 2 <strong>de</strong>s 1. Johannesbriefes kann man noch als unklar, spitzfindig,<br />

allenfalls unvorsichtig bezeichnen. Er machte einen Unterschied zwischen <strong>de</strong>m »Haben«<br />

und <strong>de</strong>m »bewußten Haben« <strong>de</strong>s ewigen Lebens; ersteres billigte er allen, <strong>de</strong>n »Kindlein«,<br />

»Jünglingen« und »Vätern in Christus« zu, letzteres aber nur <strong>de</strong>n »Vätern«.<br />

Was Raven im Zuge <strong>de</strong>r dann folgen<strong>de</strong>n Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen mündlich und schriftlich<br />

erklärte, bewies aber immer mehr, daß er sich von <strong>de</strong>m Zeugnis <strong>de</strong>r Bibel über das<br />

ewige Leben, über <strong>de</strong>ssen Besitz, über seine Darstellung in <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Herrn und<br />

schließlich über diesen selbst entfernte. Es sind wesentliche Lehrpunkte, in <strong>de</strong>nen Raven<br />

vom christlichen Zeugnis abweicht.<br />

1. Er bestreitet, daß <strong>de</strong>r Sohn Gottes persönlich das ewige Leben ist. »Das ewige Leben<br />

war stets ein integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s ewigen Sohnes, doch <strong>de</strong>rgestalt,<br />

daß es nach <strong>de</strong>n göttlichen Ratschlüssen mit <strong>de</strong>r Menschheit verbun<strong>de</strong>n und Menschen<br />

mitgeteilt wer<strong>de</strong>n konnte.« Als Ergänzung einige Sätze aus seinem Brief vom 1. Mai<br />

1888: »Das ewige Leben scheint mir eine Art technischen Ausdrucks zu sein, <strong>de</strong>r eine<br />

gewisse Segensordnung und einen Segenszustand an<strong>de</strong>utet … Ewiges Leben ist eher objektiv<br />

und praktisch, als subjektiv.« – Nach <strong>de</strong>r Schrift ist Christus das ewige Leben, welches<br />

bei <strong>de</strong>m Vater war und uns geoffenbart wor<strong>de</strong>n ist. Raven macht es zu einem Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Sohnes, wenn auch zu einem von diesem untrennbaren.<br />

2. Er bestreitet, daß in Jesus als Mensch auf dieser Er<strong>de</strong> das ewige Leben zur Darstellung<br />

gekommen sei. »Wir dürfen nicht vergessen, daß <strong>de</strong>r neue und himmlische<br />

Mensch, mit <strong>de</strong>m das ewige Leben verbun<strong>de</strong>n ist, von <strong>de</strong>m Leben und <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s

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