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Baggerseen - Bund

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Einen wirklich hohen Wert besitzt ein Teil der Abgrabungen in der Weseraue am ehesten in der Zeit<br />

des Abbaus bis wenige Jahre nach Beendigung des Abbaus. In dieser Zeit entstehen auf großen<br />

Flächen Rohböden, Abbruchkanten, Sand- und Kiesflächen, die tatsächlich von vielen auentypischen<br />

Arten besiedelt werden und dann z.B. auch für den Vogelzug, beispielsweise für Wat- und Wasservögel,<br />

von großer Bedeutung sein können (MÜLLER 1997).<br />

Vergleicht man Prozesse und Eigenschaften von Flußauen und Kiesgruben wird schnell deutlich,<br />

dass Kiesabgrabungen für flussauentypische Lebensgemeinschaften nur fragmentarisch und nur<br />

über sehr kurze Zeiträume den oft zitierten “Ersatzlebensraum” bieten können (JANDT 1997, KÖPPEL<br />

1995).<br />

Längerfristig könnten zumindest flussnah in der Überschwemmungsaue gelegene Kiesgruben dann<br />

für eine Vielfalt auentypischer Lebensgemeinschaften von Bedeutung sein, wenn sie beispielsweise<br />

schon bei kleineren Hochwasserereignissen unmittelbar an den Fluss und seine Dynamik angebunden<br />

werden und ohne vereinheitlichende Herrichtung sich weitgehend selbst überlassen bleiben<br />

(WACKER 1996). Dieser Planungsansatz (vgl. Abb. 3 u. 4) setzt allerdings einen umfangreichen<br />

Prüfungsprozess voraus. Bestandteil der Prüfung muss beispielsweise die mögliche Veränderung der<br />

Wasserqualität der Abgrabung, die Abschätzung hydraulischer Vorgänge in Folge der Anbindung<br />

an Hochwasserereignisse und das angestrebte Höhenniveau für die Anschlussrinnen sein, um möglichst<br />

große dynamische Prozesse im Bereich der Rinnen und der Abgrabung zu initiieren.<br />

2. 2. Lenkungsstrategien Lenkungsstrategien zur zur zur Nutzungsentflechtung Nutzungsentflechtung Kiesabbau Kiesabbau Kiesabbau / / / Natur- Natur- und<br />

und<br />

Landschaftsschutz<br />

Landschaftsschutz<br />

Die Flächenansprüche u.a. von Naturschutz und Kiesabbau werden z.B. bei der Erarbeitung von<br />

Gebietsentwicklungsplänen, Landschaftsplänen und Flächennutzungsplänen behandelt.<br />

Als sinnvolles ergänzendes Instrument zur Lenkung des Kiesabbaus zeigen sich sogenannte Abgrabungskonzeptionen.<br />

Ein solches von uns mit erarbeitetes Konzept für die Weserlandschaft des<br />

Kreises Minden-Lübbecke (KREIS MINDEN-LÜBBECKE 1997) möchte ich kurz skizzieren.<br />

Als für den Bodenabbau zuständige Genehmigungsbehörde fehlte dem Kreis ein übergeordnetes<br />

Konzept. Die im Rahmen von Umweltverträglichkeitsstudien vorgenommenen Einzelfallbetrachtungen<br />

reichten der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises als Entscheidungsgrundlage nicht mehr aus.<br />

So stellt das erarbeitete Konzept heute<br />

1. für den Kreis Minden-Lübbecke eine Entscheidungs- und Abwägungshilfe im Rahmen der<br />

Genehmigungsverfahren für Einzelanträge,<br />

2. eine Entscheidungs- und Abwägungshilfe für die Fortschreibung des Gebietsentwicklungs<br />

planes und<br />

3. einen naturschutzfachlichen Beitrag zur Fortschreibung der Bauleitpläne der beteiligten<br />

Kommunen dar.<br />

Insbesondere hinsichtlich der Empfindlichkeit der Schutzgüter “Arten+Biotope”, “Boden+Wasser”<br />

sowie “Mensch, Landschaft, Erholung” wurde der Planungsraum auf der Grundlage vorhandener<br />

Lagerstätten in<br />

30<br />

· Ausschluss-<br />

· Vorbehalts- und<br />

· potentielle Eignungsbereiche für den weiteren Kiesabbau gegliedert.

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