Inhalt NEU_Nr14_Dez08-- - Der Club zu Bremen
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<strong>Inhalt</strong> <strong>NEU</strong>_<strong>Nr14</strong>_<strong>Dez08</strong>-- 08.01.2009 15:41 Uhr Seite 36<br />
36<br />
Wissenschaft<br />
Oldenburg<br />
Auch die vom Stifterverband mit der Titelvergabe verbundene<br />
Hoffnung, aktiv die Schaffung von Netzwerken voran<strong>zu</strong>treiben –<br />
insbesondere zwischen Wissenschaft und Wirtschaft –, erfüllte<br />
sich in <strong>Bremen</strong>. Wohlweislich war bereits in der Bewerbungsschrift<br />
darauf verwiesen worden, dass beide Bereiche an der<br />
Weser bereits lange Zeit voneinander profitierten – eine florierende<br />
Wissenschaftsszene zählt im 21. Jahrhundert <strong>zu</strong> den wichtigsten<br />
Wirtschaftsfaktoren. Alles in allem, so Böhrnsen, habe<br />
die Auszeichnung „einen gehörigen Schwung gegeben und uns<br />
in unserem Ziel bestärkt, bis 2010 in die Spitzengruppe der<br />
deutschen Technologieregionen auf<strong>zu</strong>steigen“.<br />
Die Bilanz von Prof. Dr. Gerold Wefer, treibende Kraft hinter <strong>Bremen</strong>s<br />
Bewerbung und später Koordinator des Wissenschaftsjahres,<br />
fällt gleichfalls positiv aus. „Alle wollten dabei sein, über<br />
100 Einrichtungen aus <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven haben sich<br />
beteiligt“, erinnert er sich. Und die insgesamt 700 Veranstaltungen<br />
zeigten Wirkung: <strong>Bremen</strong> war als „Stadt der Wissenschaft“<br />
fest in seiner Bevölkerung verankert – was die Chancen deutlich<br />
erhöhte, 2005 durch den Titel, später aber auch durch eigene<br />
Kraft eine „Stadt der Wissenschaft“ <strong>zu</strong> sein.<br />
Sichtbarer Ausdruck dieses Bestrebens ist das zentral in der Bremer<br />
Innenstadt gelegene „Haus der Wissenschaft“. Es ist Schaltstelle<br />
und Schaufenster der Wissenschaft <strong>zu</strong>gleich. Wefer: „Wenn<br />
man irgend etwas über die Wissenschaft in <strong>Bremen</strong> wissen will,<br />
dann kann man es hier erfahren.“<br />
Nachhaltigkeit ist für Oldenburgs Organisatoren um Dr. Rainer<br />
Lisowski ein entscheidendes Stichwort. „Unser Konzept ist sehr<br />
bewusst langfristig angelegt“, sagt der Projektleiter, „und will<br />
den Elan von 2009 auch in der Folgezeit fortleben lassen.“ Ziel<br />
ist es, das Profil der Stadt <strong>zu</strong> schärfen, ihr im Standortwettbewerb<br />
neue Perspektiven <strong>zu</strong> eröffnen, ohne die alten Werte <strong>zu</strong><br />
verleugnen.<br />
Wie schnell das gehen kann, zeigt das Beispiel der 1973 gegründeten<br />
Carl von Ossietzky Universität. Schmunzelnd erinnert<br />
deren kürzlich aus dem Amt geschiedener Präsident Prof. Dr. Uwe<br />
Schneidewind an die Zeit vor 40 Jahren: „Damals war hier überall<br />
noch eine wilde Moorlandschaft.“ Und auch heute noch zeigt<br />
sich Oldenburg am uni-nahen Drögen-Hasen-Weg von seiner<br />
grünsten Seite – und setzt nur wenige Fußminuten entfernt doch<br />
ganz auf das Prinzip Zukunft. Links und rechts der idyllischen<br />
Alle studieren inzwischen mehr als zehntausend Studentinnen<br />
und Studenten.<br />
Dass da oben im Norden etwas passiert, wird immer stärker auch<br />
überregional wahrgenommen. In den Wochen vor der Entscheidung<br />
von Jena hatte es kräftigen Rückenwind für Oldenburg