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die räumliche verteilung der ausländerbevölkerung in japan - DIJ

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Als Resultat ergab sich, daß Myarunarer, Iraner und Pakistani, aber auch<br />

Franzosen und Deutsche mit Werten von jeweils über 50 e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>heimischenbevölkerung beson<strong>der</strong>s dist<strong>in</strong>kte Raum<strong>verteilung</strong> aufweisen,<br />

während e<strong>in</strong>e ethnisch gleichfalls sehr heterogene Gruppe, bestehend<br />

aus Indonesiern, Filip<strong>in</strong>os, Kana<strong>die</strong>rn und Australiern, mit Werten von<br />

unter 30 e<strong>in</strong> recht ähnliches Verteilungsmuster dokumentiert.<br />

Wie schon oben am Beispiel von Ok<strong>in</strong>awa <strong>der</strong>nonstriertwerden konnte,<br />

läßt sich e<strong>in</strong>e Interpretation <strong>der</strong> anhand von Tab. 3 und Abb. 3 aufsche<strong>in</strong>enden<br />

großräumigen Verteilungsmuster rnittels <strong>der</strong> vorhandenen Literatur<br />

und unter Verwendung landeskundlicher Basiskenntnisse recht e<strong>in</strong>fach<br />

bewerkstelligen, so daß auf den Weg e<strong>in</strong>er "statistischen Erklärung"<br />

rnittels <strong>der</strong> multiplen Regressionsanalyse 16 verzichtet wurde. Über <strong>die</strong><br />

<strong>räumliche</strong> Verbreitung <strong>der</strong> koreanischen Staatsbürger <strong>in</strong> Japan etwa gibt<br />

WEINER (1994: 124) e<strong>in</strong>en plausiblen Erklärungsansatz, wenn er anführt,<br />

daß <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> west<strong>japan</strong>ischen Großstadträume und hiervor allem<br />

Ösaka während <strong>der</strong> Zwischenkriegszeit <strong>die</strong> bedeutendsten Handels- und<br />

Industriezentren des Landes darstellten, welche zu<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> koreanischen<br />

Halb<strong>in</strong>sel z. T. über direkte Fährverb<strong>in</strong>dungen sehr gut erreichbar<br />

und damit für koreanische Arbeitsmigranten imbeson<strong>der</strong>en Maße attraktiv<br />

waren. Erstaunlich bleibt, daß sich <strong>die</strong>se <strong>räumliche</strong> Konzentration von<br />

Koreanern bis heute gehalten hat. E<strong>in</strong>e stärkere B<strong>in</strong>nenwan<strong>der</strong>ungsbewegung<br />

etwa <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hauptstadtregion Tökyö ist aber wohl deshalb unterblieben,<br />

weil <strong>die</strong> dortige, sich auf adm<strong>in</strong>istrative Tätigkeiten und modeme<br />

Industriezweige stützende Wirtschaftsstruktur nur wenig Arbeitsmöglichkeiten<br />

für <strong>die</strong> weiterh<strong>in</strong> vorwiegend <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustriellen Kle<strong>in</strong>betrieben<br />

und "nie<strong>der</strong>en" Dienstleistungsbereichen wie dem Vergnügungsgewerbe<br />

tätigen bzw. abgedrängten Koreaner (vgl. GOHL 1976: 108, 111-113; RrNG­<br />

HOFER 1990: 104-105) bieten dürfte.<br />

Bei den südarnerikanischen nikkeij<strong>in</strong> wie<strong>der</strong>um spielt, abgesehen von<br />

dem Faktor "Herkunftsort <strong>der</strong> <strong>japan</strong>ischen Vorfahren" wie im Falle von<br />

Ok<strong>in</strong>awa, <strong>der</strong>en juristisch legalisierte E<strong>in</strong>setzbarkeit als ungelernte manuelle<br />

Arbeitskräfte e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle bei <strong>der</strong> regionalen Verteilung.<br />

Neben dem Baugewerbe und solchen Dienstleistungsbereichen, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>e Ausbildung verlangen, treten vor allem <strong>die</strong> nur ger<strong>in</strong>g autornatisierten<br />

Zulieferbetriebe <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie als Wirtschaftsbereiehe<br />

hervor, <strong>die</strong> um 1990 unter starkem Arbeitskräftemangel litten und<br />

bevorzugt nikkeij<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stellten (HERBERT 1993: 93-94). Deren Standorte ordnen<br />

sich überwiegend halbkreisförmig um den Ballungskern <strong>der</strong> Agglo-<br />

16 Vgl. zu <strong>die</strong>ser Methode näher BAHRENBERG, GIESE und NIPPER (1992 2 : 31-43) sowie<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>sbezüglichen Ausführungen <strong>in</strong> Abschnitt 4 des vorliegenden Aufsatzes.<br />

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