die räumliche verteilung der ausländerbevölkerung in japan - DIJ
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Die <strong>räumliche</strong> Verteilung <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>bevölkerung <strong>in</strong> Japan<br />
<strong>die</strong> freie Wohnungswahl und damit <strong>die</strong> Ausprägung e<strong>in</strong>er Inarkanten sozial<strong>räumliche</strong>n<br />
Differenzierung überhaupt (vgl. KA]ITA 1994: 88-92). H<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> präfekturalen Ebene ist davon auszugehen, daß <strong>die</strong> aus konjunkturellen<br />
Gründen zu erwartende und <strong>in</strong> Ansätzen bereits beobachtbare<br />
branchenmäßige Diversifizierung <strong>der</strong> von ausländischen Arbeitern<br />
durchgeführten Tätigkeiten sogar zu e<strong>in</strong>er gleichmäßigeren Verteilung<br />
von Auslän<strong>der</strong>n im Raum führen wird, da kaum e<strong>in</strong>e weitere Industriebranche<br />
e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>art starke <strong>räumliche</strong> Konzentration aufweist wie <strong>die</strong> bislang<br />
von <strong>die</strong>sen beson<strong>der</strong>s präferierte Automobil<strong>in</strong>dustrie. Die großräumige<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>zahlen seit 1992 gibt hierauf bereits erste<br />
H<strong>in</strong>weise.<br />
Derlei Überlegungen setzen natürlich <strong>die</strong> Prämisse voraus, daß auch<br />
<strong>in</strong> Zuktmft <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> weiter ansteigen o<strong>der</strong> doch zum<strong>in</strong>dest<br />
nicht zurückgehen wird. Angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen Rezession<br />
und <strong>der</strong> damit verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Arbeitskräftenachfrage <strong>in</strong>Japan mag<br />
man zwar zu e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>schätzung gelangen, zumal <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong><br />
sich legal <strong>in</strong> Japan aufhaltenden Auslän<strong>der</strong> seit 1992 nahezu stagniert.<br />
Mittelfristig dürfte sich <strong>die</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung jedoch wie<strong>der</strong> beschleunigen,<br />
da und solange <strong>die</strong> meisten Auslän<strong>der</strong> "schmutzigen, anstrengenden und<br />
gefährlichen" Tätigkeiten 30 nachgehen, für <strong>die</strong> sich wohl auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
kaum E<strong>in</strong>heimische f<strong>in</strong>den werden. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> ausländischen Bevölkerung s<strong>in</strong>d freilich Än<strong>der</strong>ungen zu erwarten, da<br />
das Reservoir von <strong>japan</strong>ischstämmigenArbeitsrnigranten mittel- und südamerikanischer<br />
Herkunft bald erschöpft se<strong>in</strong> wird - so befanden sich bereits<br />
1992 rund 200.000 <strong>der</strong> auf vielleicht e<strong>in</strong>e Million geschätzten nikkeij<strong>in</strong><br />
Late<strong>in</strong>amerikas, wor<strong>in</strong> natürlich auch nichterwerbsfähige Personen e<strong>in</strong>geschlossen<br />
s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>Japan (vgl. HERBERT 1993: 92,94). Als Alternative sche<strong>in</strong>en<br />
sich den jüngsten nationalitätenspezifischen Zuwan<strong>der</strong>ungsdaten zufolge<br />
vor allem Personen aus dem süd- tmd westasiatischen Raum sowie<br />
aus Afrika anzubieten, <strong>die</strong> allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>folge ihres kulturell völlig an<strong>der</strong>en<br />
H<strong>in</strong>tergrundes <strong>die</strong> <strong>japan</strong>ische Gesellschaft vor größere Integrationsprobleme<br />
stellen könnten. Inwieweit dann <strong>die</strong> Segregationsproblematik auch<br />
stärker von e<strong>in</strong>er ethnischen Ursachenkomponente geprägt werden wird,<br />
bleibt abzuwarten.<br />
30 In Japan mit dem e<strong>in</strong>prägsamen Schlagwort <strong>der</strong> san-K [Drei-K}-Arbeiten umschrieben,<br />
basierend auf den Anfangskonsonanten von kitanai [schmutzig},<br />
kitsui [anstrengend} und kiken [gefährlich}.<br />
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