die räumliche verteilung der ausländerbevölkerung in japan - DIJ
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Die <strong>räumliche</strong> Verteilung <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>bevölkerung <strong>in</strong> Japan<br />
struktur aufweisen, umfaßt Gruppe 4 <strong>die</strong>jenigen Raume<strong>in</strong>heiten, <strong>die</strong> sich<br />
durch e<strong>in</strong>en hohen Koreaneranteil auszeichnen. Zum e<strong>in</strong>en handelt es sich<br />
um Bezirke <strong>der</strong> shitamachi östlich des Stadtzentrums, <strong>der</strong>en kle<strong>in</strong>gewerbliche,<br />
durch vorwiegend manuelle Tätigkeiten geprägte Wirtschaftsstruktur<br />
bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg Arbeitsmigranten aus<br />
dem okkupierten Korea <strong>in</strong> großer Zahl angezogen hatte. In Arakawa-ku<br />
etwa spezialisierte sich <strong>die</strong> koreanische M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit auf das sogenannte<br />
Abfallgewerbe (kuzumonogyo), d. h. <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwertung verschiedenster<br />
Rückstände und Restmaterialien aus <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> umliegenden<br />
Industriebetriebe (MUN 1994: 134-135). An<strong>der</strong>erseits f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>Gruppe<br />
4 auch zahlreiche Umlandgeme<strong>in</strong>den. Der E<strong>in</strong>schluß typischer "Schlafstädte"<br />
(beddo tmm) wie beispielsweise von Tama-shi und Machida-shi irn<br />
Südwesten <strong>der</strong> Präfektur könnte dabei von <strong>der</strong> Tatsache bee<strong>in</strong>flußt se<strong>in</strong>,<br />
daß <strong>in</strong> Japan nur Auslän<strong>der</strong> mit Daueraufenthaltsrecht, mith<strong>in</strong> vorwiegend<br />
Koreaner, e<strong>in</strong>en Anspruch auf den Erhalt e<strong>in</strong>er durch öffentliche<br />
Mittel geför<strong>der</strong>ten Sozialwohnung besitzen (vgl. RINGHOFER 1990: 98; KA<br />
JITA 1994: 92), <strong>die</strong> <strong>in</strong> solchen Geme<strong>in</strong>den - wie nicht an<strong>der</strong>s auch <strong>in</strong><br />
Deutschland beson<strong>der</strong>s zahlreich s<strong>in</strong>d.<br />
Die übrigen durch <strong>die</strong> Clusteranalyse gebildeten Gruppen bestehen jeweils<br />
aus nur wenigen Geme<strong>in</strong>den und konzentrieren sich auf den Nordwesten<br />
bzw. <strong>die</strong> noch recht ländlich geprägten äußeren Teile <strong>der</strong> Präfektur.<br />
Von Gruppe 8 abgesehen s<strong>in</strong>d aber gerade sie es, <strong>der</strong>en Raume<strong>in</strong>heiten<br />
während <strong>der</strong> letzten Jahre <strong>in</strong> überdurchschnittlichem Maße an ausländischer<br />
Bevölkerung zugenommen haben. Im e<strong>in</strong>zelnen zeigt sich für Gruppe<br />
6 e<strong>in</strong> sehr hoher Anteil an Mittel- und Südamerikanem, was angesichts<br />
des Vorhandense<strong>in</strong>s vonStandorten <strong>der</strong> Automobilproduktion <strong>in</strong>Geme<strong>in</strong>den<br />
<strong>die</strong>ser Gruppe (H<strong>in</strong>o <strong>in</strong> Hamura-shi und Nissan <strong>in</strong> Musashimurayama-shi<br />
nebst umliegen<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>er Zulieferbetriebe) und des oben dazu<br />
Gesagten wenig verwun<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>e ähnliche Charakterisierung gilt für<br />
Gruppe 7 (Stammwerk des Lastkraftwagenherstellers H<strong>in</strong>o <strong>in</strong> H<strong>in</strong>o-shi),<br />
doch s<strong>in</strong>d hier <strong>in</strong> stärkerem Umfang anstelle von nikkeij<strong>in</strong> auch "sonstige<br />
Südostasiaten" (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Indonesier, Laoten und Thailän<strong>der</strong>) vertreten.<br />
Ob <strong>die</strong>se ebenfalls <strong>in</strong> unmittelbarem Zusammenhang rnit <strong>der</strong> Industriestruktur<br />
von Gruppe 7 gesehen werden müssen, kann an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht endgiUtig beurteilt werden?1<br />
21 Der an <strong>der</strong> Sexualproportion <strong>in</strong> Tab. 5 erkennbare hohe Männerüberschuß gerade<br />
bei <strong>die</strong>ser Gruppe spricht allerd<strong>in</strong>gs für <strong>die</strong> Interpretation e<strong>in</strong>er vorwiegend<br />
durch Industriearbeitsmigration begründeten Auslän<strong>der</strong>bevölkerung.<br />
Im übrigen stellt sich auch <strong>die</strong> nikkeij<strong>in</strong>-Bevölkerung als nicht e<strong>in</strong>heitlich dar.<br />
So überwiegen bei Gruppe 7 deutlich <strong>die</strong> Peruaner, während bei Gruppe 6<br />
Peruaner und Brasilianer <strong>in</strong> etwa gleichstark präsent s<strong>in</strong>d. Hier zeigt sich mög-<br />
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