Download Jahresbericht 2011/2012 - Diakonissenanstalt Emmaus ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> /<strong>2012</strong><br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS<br />
Die Zeit<br />
bleibt auch in <strong>Emmaus</strong> nicht stehen.<br />
In diesem Jahr spüren wir das besonders. Die Kindertagesstätte Samenkorn, die Evangelische Alten -<br />
pflegeschule in Bautzen und die Medizinische Berufsfachschule blicken auf ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />
Die Ausbildung junger Menschen in Pflegeberufen spielt seit der Gründung 1866 bis heute eine bedeutende<br />
Rolle in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS. Auf den folgenden Seiten werden Sie viel über das Zeitgeschehen<br />
in EMMAUS erfahren.
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zum Geleit ................................................................................................................................................................................................. 3<br />
Eine tragende Säule – die EMMAUS-Gemeinschaft<br />
Neue Tracht und ein gemeinsames Zeichen ......................................................................................................................... 4<br />
Musikalische Früherziehung in der Kita »Samenkorn«<br />
Mit Musik und Klang durchs Kirchenjahr .............................................................................................................................. 6<br />
Der kleine Bär .................................................................................................................................................................................. 6 / 7<br />
Zwischen Himmel und Erde – Leben im Abendfrieden<br />
Auf der Erde – oder – Wie ein Altenheim messbar ist .................................................................................................. 8<br />
Dem Himmel ein Stück näher – oder – loslassen können ......................................................................................... 8<br />
Wenn Himmel und Erde sich berühren – oder<br />
Leben in einer anderen Welt – Leben mit Demenz ......................................................................................................... 9<br />
Besuch der Partnerschule Turnov am 15. März <strong>2012</strong><br />
Höhepunkte aus dem Schuljahr ............................................................................................................................................... 10<br />
Offene Türen in der Medizinischen Berufsfachschule am 13.3.<strong>2012</strong> .............................................................. 11<br />
Kooperation mit der Mittelschule Niesky .......................................................................................................................... 11<br />
Gottesdienst zum Schuljahresbeginn .................................................................................................................................. 11<br />
Ausbildung zum / zur Gesundheits- und Krankenpfleger / in ............................................................................. 11<br />
Wenn wir für das Heute sorgen, sorgt Gott für das Morgen ...................................................................... 12 / 13<br />
Die Endoskopieabteilung des EMMAUS-Krankenhauses .......................................................................................... 14<br />
Aus der Krankenhausstatistik ................................................................................................................................................... 15<br />
Zertifizierung: Das Krankenhaus unter der Lupe ......................................................................................................... 16<br />
Kooperation mit dem SAPV-Team Niesky .......................................................................................................................... 16<br />
Würdevoll helfen und begleiten ............................................................................................................................................... 17<br />
Gemischtes aus der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS<br />
Veränderungen in der Pflegedienstleistung des Krankenhauses ....................................................................... 18<br />
EMMAUS im MDR-Fernsehen ...................................................................................................................................................... 18<br />
Klinik-Info-Kanal in EMMAUS feiert offiziellen Sendestart........................................................................................ 18<br />
Eindrücke vom Freundestag ............................................................................................................................................ 18 / 19<br />
Geistliches Leben<br />
Christiane Bättermann, Theologin in EMMAUS .............................................................................................................. 20<br />
Iris Sprengler, Krankenhausseelsorge .................................................................................................................................. 20<br />
Herbstrüstzeit der EMMAUS-Gemeinschaft in Ebersdorf ......................................................................................... 21<br />
Der erste Schritt zum Wohlbefinden – gesunde Mahlzeiten ................................................................................. 22<br />
Goodbye Zivis! ..................................................................................................................................................................................... 22<br />
Zeittafel der EMMAUS-Geschichte ............................................................................................................................................ 23<br />
Gästehaus Kleine Residenz »Baude« ..................................................................................................................................... 24
Ohne Vitamine geht es nicht!<br />
»Nehmen Sie doch in den nächsten vierzehn<br />
Tagen hochdosiertes Vitamin C und Sie sind Ihre<br />
hartnäckige Erkältung los.«<br />
Dieser Vorschlag von einem erfahrenen Arzt<br />
gefiel mir. Das besagte Vitamin lässt sich leicht<br />
beschaffen, kostet wenig Geld und kann morgens<br />
unter das Müsli gerührt werden. Gesagt<br />
getan. Stündlich wartete ich nun darauf, dass es<br />
mir besser geht. Doch meine Erkältung ließ sich<br />
nicht so schnell vertreiben. Nach einigen Wochen<br />
fiel mir auf, dass all die unangenehmen Erkältungssymptome<br />
verschwunden sind. Welcher<br />
Anteil an meiner Gesundung dem Vitamin C zukommt,<br />
weiß ich nicht. Jedenfalls hatte ich bei<br />
meiner morgendlichen Vitamineinnahme ein<br />
gutes Gefühl und den Ratschlag des Arztes habe<br />
ich fröhlich an andere verschnupfte Zeitgenossen<br />
weitergegeben, die ihrerseits dankbar dafür<br />
waren, mit ihren Beschwerden ernst genommen<br />
zu werden. Es tut gut, heilt, stärkt und ermutigt,<br />
von wohlwollenden Menschen umgeben zu<br />
sein, die bereit sind, den Blick von ihren eigenen<br />
Nöten und Bedürfnissen auf die Anderer zu richten.<br />
Täglich kommen Menschen als Patienten in<br />
unser Haus, die darauf vertrauen in EMMAUS<br />
von solchen wohlwollenden Frauen und Männern<br />
versorgt zu werden. Vitamin C alleine<br />
reicht da in der Regel nicht aus. Und doch muss<br />
es bei allem professionellen Diagnostizieren,<br />
Operieren und Behandeln darum gehen, den<br />
Menschen vor mir wahrzunehmen, als Schwester<br />
und Bruder, als Gottes Geschöpf.<br />
In diesem <strong>Jahresbericht</strong> erzählen wir von unseren<br />
Erfahrungen, die wir im Miteinander und<br />
füreinander Sorgen machen durften. Neues erfahren<br />
Sie zudem über moderne Diagnostikmöglichkeiten,<br />
den Anfängen des SAPV-Teams,<br />
der Freischaltung eines Klinikinformationskanals<br />
und einer Bauden-Erfolgsstory.<br />
Es ist uns eine große Freude, dass die sich<br />
ständig weiterentwickelnden Leistungen unseres<br />
Krankenhauses, sowie des Altenpflegeheimes<br />
und der pädagogischen Bereiche in so<br />
hohem Maße von Menschen unserer Region angenommen<br />
werden.<br />
Manchmal glaube ich, in EMMAUS wirkt nicht<br />
nur das Vitamin C, sondern vor allem auch das<br />
Vitamin B in besonderer Weise. Während der<br />
DDR-Zeit stand das B für Beziehungen.<br />
Denn verlässliche Beziehungen zu Gott und<br />
den Menschen sind heute ebenso bedeutend<br />
wie vor 20 Jahren. Und so danken wir Ihnen, für<br />
alle Unterstützung und konstruktive Begleitung<br />
unserer diakonischen Arbeit zum Wohle der<br />
Menschen. Dank sagen wir Gott, der bis heute<br />
seinen Segen auf unser Tun legt.<br />
In herzlicher Verbundenheit grüßt Sie<br />
Ihre<br />
Schwester Sonja Rönsch, Oberin<br />
Zum Geleit<br />
Schwester Sonja<br />
Rönsch ist seit zehn<br />
Jahren Oberin der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS.<br />
3
emmaus-<br />
Gemeinschaft<br />
Bei der Frühjahrsrüste<br />
der EMMAUS-Gemeinschaft<br />
wird das gemeinsame<br />
Zeichen<br />
vorgestellt. Die Schwestern<br />
probieren schon<br />
einmal die<br />
Anhängervariante.<br />
4<br />
Eine tragende Säule – die EMMAUS-Gemeinschaft<br />
Neue Tracht und ein gemeinsames Zeichen<br />
Die EMMAUS-Gemeinschaft gründete sich im<br />
Januar 2004 als ein Zusammenschluss der Dia -<br />
konissen und der Diakonischen Schwestern und<br />
Brüder. Die Mitglieder verstehen sich als ökumenische<br />
Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft.<br />
Mit ihrem Wirken wollen sie vor allem<br />
das geistliche Leben der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EM-<br />
MAUS prägen und gestalten.<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2012</strong> trägt die Oberin<br />
Schwester Sonja nicht mehr die uns bekannte<br />
Diakonissentracht. Dies neue Erscheinungsbild<br />
ist für manche sicher ungewöhnlich und so<br />
kommt bei dem Ein oder Anderen manche Frage<br />
auf. Ein paar dieser Fragen habe ich aufgeschnappt<br />
und dann an Schwester Sonja gestellt,<br />
die sie mir gern beantwortete:<br />
Warum wurde die tracht mit Kleid, Kragen<br />
und haube abgeschafft? 2004 entstand in unserem<br />
Haus die EMMAUS-Gemeinschaft, der Zusammenschluss<br />
der Diakonissen und Diakonischen<br />
Schwestern. Spätestens seit dem besteht<br />
der Wunsch nach einem gemeinsamen Zeichen.<br />
Mit der neuen Schwesterntracht wird nun diesem<br />
Wunsch Ausdruck verliehen.<br />
Du trägst jetzt ein Kostüm aus hose, Bluse<br />
und Jacke. Gibt es auch eine Variante mit<br />
Rock? Sicher wird es eine Rock-Variante auch<br />
noch geben.<br />
Gibt es noch andere farben als das Blau, welches<br />
du zur Zeit trägst? Die Farbe Blau geht auf<br />
den Begründer der Kaiserwerther Diakonissen,<br />
Theodor Fliedner zurück. Er fand diese Farbe einfach<br />
schön und für die Kleidung der Diakonissen<br />
angemessen. Außerdem schätzte er ein, dass<br />
schwarze Kleidung auf Patienten zu bedrückend<br />
wirke. Zur neuen EMMAUS-Gemeinschaftskleidung<br />
gehört eine weiße Bluse oder Pullover. Einige<br />
Schwestern unserer Gemeinschaft wünschten<br />
sich statt eines blauen, ein weinrotes Kostüm.<br />
Wir werden sehen, ob diejenigen, die weinrot tragen<br />
wollen, irgendwann mal überwiegen. Bis dahin<br />
wird wohl die Blau-Weiß-Variante bestehen<br />
bleiben. Jedoch kann das Kostüm durchaus auch<br />
grau oder schwarz sein.<br />
Wer trägt alles diese tracht? Die neue Tracht<br />
können alle Mitglieder der EMMAUS-Gemeinschaft<br />
tragen.<br />
Dürfen die alt gewordenen schwestern noch<br />
in ihrer gewohnten tracht gehen? Den Diakonissen<br />
ist es freigestellt, ob sie weiterhin bei ihrer<br />
Tracht mit Haube bleiben wollen oder nach und<br />
nach die neue Kleidung tragen.<br />
Was ist mit der haube? Eine Haube gehört zum<br />
neuen Gemeinschaftsoutfit nicht mehr dazu. Das<br />
ist für die meisten wohl die bedeutendste Veränderung<br />
der Kleidung. Umgangssprachlich sag-
te man manchmal »Bei dieser Veranstaltung waren<br />
fünf Hauben« oder »auf dieses Bild muss unbedingt<br />
noch eine Haube«. Natürlich meinte man<br />
immer, wenn man von Hauben sprach, die<br />
Schwestern, die diese trugen. Das ist nun bald<br />
auch in Niesky Geschichte.<br />
Können die schwestern auch ganz in zivil gehen?<br />
Ich gehe davon aus, dass die Schwestern<br />
zumindest bei öffentlichen Veranstaltungen in<br />
der traditionellen oder in der neuen Tracht gehen.<br />
Dazu gehört künftig eine Kette mit Anhänger oder<br />
ein Anstecker mit dem Schwesternschaftslogo.<br />
trägst du die neue tracht nur auf arbeit oder<br />
auch zu hause? Ich trage meine neue Kleidung<br />
nur im Dienst. Das Zeichen der EMMAUS-Gemeinschaft<br />
aber so oft wie nur möglich.<br />
ist dieses Kostüm nur eine Übergangsform<br />
von »alter tracht« zu »ganz zivil«? Davon gehe<br />
ich nicht aus. Aber die Zeit wird es zeigen.<br />
Es fragte Sigrun Enkelmann.<br />
Warum denke ich, dass EMMAUS<br />
die EMMAUS-Gemeinschaft braucht?<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> führte die Oberin eine Befragung<br />
unter allen Schwestern und Freunden<br />
der Gemeinschaft durch. Die Antworten machen<br />
deutlich, dass die Arbeit in unserer Diakonischen<br />
Einrichtung von treuen Gebeten begleitet<br />
wird. Den Mitgliedern gefällt es, dass sie hier in<br />
EMMAUS mit ihren vielfältigen Gaben gebraucht<br />
werden und sie die Stärke und den Halt einer gewachsenen<br />
Gemeinschaft spüren dürfen. Ein<br />
paar Auszüge:<br />
schwester Wera ledebuhr: Hier sind Leute,<br />
die beten, die sich mit Ideen und Zeit einbringen<br />
und die das geistliche diakonische Leben bewahren<br />
und fördern. Die Gemeinschaft ist wie<br />
ein roter Faden durch die Geschichte von EM-<br />
MAUS.<br />
schwester Birgit heinrich: ... für mancherlei<br />
praktische Dienste (z. B. Vorbereiten und Durchführen<br />
von Festen, Freundestag, Andachten).<br />
schwester carola von haehling: Die EM-<br />
MAUS-Gemeinschaft kann mehr Menschlichkeit<br />
in die ansonsten erforderliche Professionalität<br />
bringen. Sie ist der religiöse Kern von EMMAUS<br />
– hat also eine Vorbildfunktion. Sie bietet Anreiz<br />
und Orientierung, um bei Leiden, Nöten und<br />
Ängsten zu helfen. Die EG ist ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
bzw. Darstellung und Vertretung<br />
von EMMAUS nach außen.<br />
Warum bin ich gern mitglied<br />
der emmaus-Gemeinschaft?<br />
schwester eva-maria Rückert: ... weil die EM-<br />
MAUS-Gemeinschaft mir in den letzten 20 Jahren<br />
das Arbeitskollektiv ersetzt hat, weil ich mich<br />
gern im Rahmen meiner Möglichkeiten engagiere<br />
und weil ich mich durch die EG und ihre<br />
Mitglieder getragen weiß.<br />
schwester christina Glowatz: Ich möchte<br />
helfen, Traditionen zu bewahren, aber auch<br />
neue, zeitgemäße Wege zu beschreiten. Möchte<br />
bewusst Verantwortung für das Werk übernehmen<br />
und etwas bewirken. Aktivitäten, Abende<br />
und Rüstzeiten sehe ich als »Vitamine« für die<br />
Seele. Die EMMAUS-Gemeinschaft ist wie eine<br />
zweite Familie für mich. Sie trägt durch persönlich<br />
schwere Zeiten …<br />
sigrun enkelmann: Ich treffe Menschen, mit<br />
denen ich auf neutralem Boden und in guter Atmosphäre<br />
Ideen, Gedanken und Ansichten austauschen<br />
kann. Ich treffe Menschen, von denen<br />
ich weiß, dass sie einen christlich diakonischen<br />
Hintergrund für ihr Leben haben. Ich treffe Menschen,<br />
die mir Anstöße für mein eigenes Leben<br />
geben und ich treffe Menschen, von denen ich<br />
weiß, dass ihnen die <strong>Diakonissenanstalt</strong> EM-<br />
MAUS wichtig und ein Stück Heimat ist.<br />
emmaus-<br />
Gemeinschaft<br />
Der Anhänger zeigt<br />
den Weg der <strong>Emmaus</strong>jünger.<br />
Auf diesem<br />
Weg begegnet den Jüngern<br />
Jesus Chris tus,<br />
der sich ihrer hoffnungslosen<br />
Situation<br />
erbarmt und ihnen neu<br />
Glaubensmut und Wegweisung<br />
schenkt.<br />
interessieren<br />
sie sich für die<br />
emmaus-Gemeinschaft?<br />
sprechen<br />
sie uns einfach an!<br />
schwester<br />
sonja Rönsch,<br />
tel. 03588-264-110<br />
oder schauen sie<br />
bei einem Gemeinschaftsabendvorbei.<br />
informationen bei<br />
schwester sonja.<br />
5
KinDeRtaGesstätte<br />
Das hochwertige<br />
Xylophon kommt unter<br />
anderem bei Klanggeschichten<br />
zum Einsatz.<br />
6<br />
Musikalische Früherziehung in der Kita »Samenkorn«<br />
Mit Musik und Klang durchs Kirchenjahr<br />
Wir singen und tanzen zum Beispiel<br />
– beim Morgenkreis<br />
– bei der Kinderandacht<br />
– bei Projekten wie zu Weihnachten oder Ostern<br />
– bei der Vogelhochzeit<br />
– am Oma-und-Opa-Tag<br />
– beim Samenkornfest<br />
Außerdem hören wir Musik und raten Lieder,<br />
singen für die Diakonissen und die Bewohner im<br />
Altenpflegeheim und freuen uns bei Singspielen,<br />
wie zum Lied der Raupe »Nimmersatt«. Am liebs -<br />
ten spielen wir aber bei den Klanggeschichten.<br />
Jeder von uns ahmt dabei ein Tier mit einem<br />
Instrument nach.<br />
Klanggeschichten mit tieren<br />
Tiere üben auf Kinder eine ganz besondere<br />
Anziehungskraft aus. Alle Themen rund um<br />
Tiere faszinieren und interessieren sie. Grunzen,<br />
fauchen und miauen … Kinder ahmen die Sprache<br />
der Tiere gerne und wie selbstverständlich<br />
nach. Mit Klanggeschichten setzen sie die tierischen<br />
Laute in Musik um und empfinden die Bewegung<br />
der Tiere mit Orff-Instrumenten nach.<br />
Wie klingt zum Beispiel das Schleichen der<br />
Katze, das Springen des Eichhörnchens? Das fördert<br />
das genaue Hinhören, Beobachten und das<br />
gemeinsame Musizieren.<br />
Eine Klanggeschichte, die wir in letzter Zeit erprobt<br />
haben, wird nachfolgend vorgestellt:<br />
Der kleine Bär<br />
Bär Klanghölzer<br />
Gewitter Rahmentrommel<br />
Regen Regenrohr<br />
Hase Holzblocktrommel<br />
Eichhörnchen Röhrenholztrommel<br />
Vogel Triangel<br />
Fluss Wasserflasche mit Wasser<br />
Bär (Klanghölzer)<br />
Der kleine Bär schläft in seiner Höhle, wacht auf,<br />
weil ihn ein Klopfgeräusch weckt. (Klanghölzer)<br />
»Was war das für ein Klopfen?«<br />
Er gähnt und steht verschlafen auf.<br />
Bär (Klanghölzer)<br />
Der kleine Bär läuft los. »Wo kommt dieses Geräusch<br />
bloß her? Ich muss suchen.«<br />
Vogel (Triangel)<br />
Ein Vöglein singt ein fröhliches Lied.<br />
Bär (Klanghölzer)<br />
»Nein, dieses Geräusch war es nicht. Ich hörte<br />
einen anderen Klang.«<br />
hase (Holzblocktrommel)<br />
»Hallo, kleiner Bär,<br />
was machst du hier?«<br />
Bär<br />
»Ich habe ein Geräusch gehört und suche es jetzt.«
häschen (Holzblocktrommel)<br />
Häschen trommelt mit den Vorderpfoten und<br />
hoppelt los.<br />
Bär<br />
»Das Häschen war es nicht. Seine Pfötchen machen<br />
ein anderes Geräusch.«<br />
eichhörnchen (Röhrenholztrommel)<br />
»Ich hüpfe von Ast zu Ast. Jetzt klettere ich den<br />
Baum hinunter. »Kleiner Bär, was machst du hier<br />
im Wald?«<br />
Bär<br />
»Ich suche ein bestimmtes Geräusch. Aber ich<br />
glaube, dass es anders klingt, wenn du von<br />
Baum zu Baum springst oder Nüsse aus deinem<br />
Wintervorrat knackst. Tschüss bis bald, Kleines<br />
Eichhörnchen. Aha, da sehe ich unseren Fluss.<br />
Das Wasser plätschert wieder, weil das Eis getaut<br />
ist.«<br />
Tüchertanz: Manchmal müssen auch die Gäste mit -<br />
machen. Beim Tüchertanz dürfen die Arme und<br />
Beine nicht stillstehen, denn die Tücher müssen<br />
schweben.<br />
fluss (Wasserflasche mit Wasser)<br />
Bär<br />
»Aber dieses Geräusch war es nicht, was ich<br />
hörte. Oh, ich sehe dunkle Wolken am Himmel.<br />
Da zieht sicher bald ein Gewitter auf. Ich muss<br />
schnell zurück zur Höhle.«<br />
Gewitter<br />
Blitz (mit dem Finger auf der Rahmentrommel<br />
rascheln)<br />
Donner (Schlagen auf die Rahmentrommel)<br />
Bär<br />
»Leider habe ich das Geräusch, was mich aufgeweckt<br />
hat, immer noch nicht gefunden.«<br />
(Klanghölzer)<br />
»Ah, da höre ich es wieder laut und deutlich. Es<br />
ist ja mein Herz, was so laut schlägt. Wenn das<br />
Herz so fröhlich klopft, dann kann es nur Frühling<br />
sein. Hurra, ich bin so glücklich und möchte<br />
so viel erleben. Die Sonne wird mein Fell wärmen<br />
und viele Blumen sprießen bald wieder.«<br />
Cornelia Ernst,<br />
Leiterin der Kindertagesstätte<br />
KinDeRtaGesstätte<br />
Die Kindertagesstätte<br />
»Samenkorn« feiert<br />
in diesem Jahr ihren<br />
20. Geburtstag.<br />
Neben der großzügigen<br />
Außenanlage um die<br />
Kindertagesstätte gibt<br />
es ein »Wiesenhaus«,<br />
welches eine Handwerksstube<br />
und einen<br />
Allzweckraum beherbergt.<br />
Insgesamt<br />
finden 85 Kinder, vom<br />
Säuglingsalter bis zum<br />
Schuleintritt, Platz in<br />
der Kita.<br />
Fasching: Kunterbunt<br />
geht es auch beim<br />
Fasching zu. Singen<br />
und Tanzen stehen<br />
dann auf der Tagesordnung.<br />
7
altenpfleGeheim<br />
8<br />
Ein Stück Familie –<br />
Jung und Alt beim<br />
gemeinsamen Austausch<br />
im Garten.<br />
Zwischen Himmel und Erde – Leben im Abendfrieden<br />
Auf der Erde – oder –<br />
Wie ein Altenheim messbar ist<br />
In unserem Altenpflegeheim »Abendfrieden«<br />
gibt es viel zu zählen und zu messen. Wir können<br />
94 Bewohner zählen und fast 80 Mitarbeiter.<br />
Wir zählen Tabletten, messen Blutdruck, Puls<br />
und Blutzucker.<br />
Wenn der Medizinische Dienst der Krankenkasse<br />
uns einmal jährlich mit zwei bis drei Mitarbeitern<br />
besucht, misst er die Plan-, Strukturund<br />
Ergebnisqualität. Ja, so etwas kann gemessen<br />
werden. Gefragt wird dabei zum Beispiel<br />
nach Pflegeplänen, Mitarbeiterbesetzung in<br />
einer Schicht und dem dokumentierten Ergebnis<br />
von allem, was wir tun. Gefragt wird nach der<br />
Qualität des Essens, nach unseren Konzepten<br />
und der Bewohnerzufriedenheit. Die einzigen,<br />
die nicht nach ihrer Arbeit befragt werden, sind<br />
die Mitarbeiter. Das Ergebnis der Befragung und<br />
die Einsicht in unsere Papiere führt zu einer Zensur.<br />
Das ist dann der Messwert, der veröffent-<br />
licht wird, um Angehörigen auf der Suche nach<br />
einer guten Pflegeeinrichtung zu helfen.<br />
Mehrfach in der Woche erhalte ich Anrufe, in<br />
denen nach einem Platz im Abendfrieden gefragt<br />
wird. Welche Zensuren wir haben, danach<br />
hat noch keiner gefragt. Menschen wollen gute<br />
Pflege, Zuwendung, Hilfe im Alter – sie wollen<br />
auf dieser Erde ein Stück Zuhause. Dabei helfen<br />
unsere Mitarbeiter ganz irdisch mit guten Worten,<br />
einem Lächeln, Zeit, oder einem an-die-<br />
Hand-nehmen – das ist leider nicht mess- oder<br />
zählbar.<br />
Dem Himmel ein Stück näher – oder –<br />
loslassen können<br />
Jedes Jahr erleben wir im Abendfrieden, dass<br />
uns Menschen verlassen. Wir und die Angehörigen<br />
müssen sie loslassen, damit sie gehen<br />
können.<br />
Und wir erleben auch, wie Menschen bei uns<br />
einziehen. Wer hier einzieht, muss loslassen<br />
können - Garten, Haus und Tiere, manchmal<br />
auch die eigenen Kräfte. Der Mensch muss loslassen,<br />
um hier ankommen zu können.<br />
Leben im Abendfrieden ist Leben in Gemeinschaft.<br />
Wir bieten sicherlich kein Leben wie im<br />
Himmel, aber wir bieten Zugehörigkeit und Akzeptanz.<br />
Dem Himmel ein Stück näher sein, ist<br />
bei uns Leben im Alltag mit Gebeten, Gottvertrauen<br />
und gegenseitiger Unterstützung. Dabei<br />
lernen auch die Mitarbeiter von den Menschen,<br />
die bei uns leben. Wir lernen gemeinsam Zufriedenheit<br />
im kleinen Glück. Wir lernen miteinander<br />
Lachen, Leben und Lieben bei kleinen und<br />
großen Festen, beim Austausch von Koch- und<br />
Backrezepten und beim Erzählen von Lebensgeschichten.<br />
Wer loslassen kann, verliert nicht nur,<br />
er kann dafür ein Stück Himmel gewinnen.
Wenn Himmel und Erde sich berühren –<br />
oder – Leben in einer anderen Welt –<br />
Leben mit Demenz<br />
»Neu beginnen, ganz neu ...«, so heißt es in<br />
einem Lied. Einige unserer Bewohner leben in<br />
einer anderen Welt. Wir können sie nicht mehr<br />
in unsere Welt holen, wir können sie nur in ihrer<br />
Welt begleiten. Sie leben in der Welt der Demenz<br />
mit ihren vielen Formen. Menschen mit Demenz<br />
verlassen ihre bisherigen Wege, sie benötigen in<br />
einer sich immer wieder verändernden Welt fes -<br />
te Strukturen, Rituale. Sie brauchen Menschen,<br />
die sich nicht von ihnen verabschieden, sondern<br />
die sie willkommen heißen. Nicht alle Menschen<br />
wollen eine aktive Pflege, manche wollen einfach<br />
in ihrer Welt der Erinnerung und eigenen Wahrnehmung<br />
verweilen. Die Aufgabe unserer Mitarbeiter<br />
ist es, mit diesen Menschen jeden Tag neu<br />
zu beginnen. Wir müssen gewohnte Wege verlas -<br />
sen und neue Wege suchen, um Leben in der anderen<br />
Welt zu gestalten. Dort, wo es uns gelingt,<br />
in die Welt der Verwirrten, der Andersartigkeit<br />
einzutauchen und in Frieden in und mit beiden<br />
Welten zu leben, berühren sich Himmel und<br />
Erde. Vielleicht ist dies ein bisschen das Leitwort<br />
in unserem Haus: Wo Menschen sich vergessen,<br />
die Wege verlassen und neu beginnen, ganz<br />
neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass<br />
Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel<br />
und Erde, dass Frieden werde unter uns.<br />
Umgeben von Grün,<br />
in unmittelbarer Nähe<br />
zum Krankenhaus,<br />
befindet sich das Altenpflegeheim<br />
mit seinen<br />
94 Bewohnerplätzen.<br />
Autorin des Artikels:<br />
Ute Albrecht,<br />
Pflegedienstleitung<br />
Altenpflegeheim<br />
Gemeinsam Feste<br />
feiern verbindet –<br />
zum Beispiel das<br />
Frühlingsfest mit<br />
Papageienshow<br />
9
meDiZinische<br />
BeRufsfachschule<br />
10<br />
Die Gäste aus Turnov<br />
inspizieren den<br />
Demonstrationsraum<br />
der Medizinischen<br />
Berufsfachschule und<br />
können gleich eine<br />
Blutentnahme<br />
hautnah erleben.<br />
Schülerinnen des<br />
Gymnasiums Niesky<br />
lassen sich das Verbandanlegen<br />
zeigen.<br />
Der damalige Unterkurs<br />
freut sich über<br />
den Sieg beim Wettbewerb<br />
in Turnov.<br />
Höhepunkte aus dem Schuljahr<br />
Besuch aus der Partnerschule Turnov<br />
So belebt wie an diesem Tag im März <strong>2012</strong> ist<br />
es recht selten im Verwaltungsgebäude Haus<br />
»Plitt« der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS. Einundzwanzig<br />
Auszubildende aus unserer Partnerschule<br />
in Turnov besuchten die Medizinische<br />
Berufsfachschule in Niesky.<br />
Mit einem gemeinsamen Frühstück und Gesang<br />
wurden die Gäste herzlich begrüßt. Im<br />
Verlauf des Tages lernten die jungen Leute in<br />
ver schiedenen Gruppen die Ausbildung in der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege in EMMAUS<br />
kennen und bekamen einen Eindruck über die<br />
gesamte Einrichtung.<br />
Im Rahmen eines Kooperationsvertrages unserer<br />
Medizinischen Berufsfachschule und des<br />
Städtischen Klinikums in Turnov findet ein lebendiger<br />
Austausch statt. Einmal im Jahr besuchen<br />
die Krankenpflegeschüler aus Tschechien<br />
unsere Nieskyer Schule und im Austausch fahren<br />
die Auszubildenden unserer Schule nach<br />
Turnov, um an einem »Erste-Hilfe-Wettbewerb«<br />
teilzunehmen.<br />
Der Pokal ist wieder da!<br />
Am 23. und 24. Juni <strong>2011</strong> fand in Turnov der<br />
alljährliche Erste-Hilfe-Wettbewerb statt. So nahmen<br />
wir, der ehemalige Unterkurs der Medizi -<br />
nischen Berufsfachschule Niesky, gemeinsam<br />
mit zwei Lehrerinnen den Weg auf uns und versuchten,<br />
den Titel zurück zu erobern, welcher<br />
im vergangenen Jahr nicht verteidigt werden<br />
konnte.<br />
In Turnov angekommen, wurden wir von den<br />
tschechischen Schülern und Lehrern begrüßt, zu<br />
informativen Dingen eingeladen und mit kulturellen<br />
Eindrücken genährt, bevor es zum gemeinsamen<br />
Mittagessen ging. Am Nachmittag<br />
wurden dann erste Vorbereitungen für den Wettbewerb<br />
getroffen. Schüler, welche sich mit dem<br />
Schminken der Darsteller befassten, wurden von<br />
den tschechischen Erste-Hilfe-Lehrerinnen in die<br />
Kunst des Maskierens eingewiesen, um die simulierten<br />
Situationen realistisch zu gestalten.<br />
Den Abend nutzten wir zur Freizeitgestaltung<br />
und zum Beisammensein, bevor es am nächsten<br />
Morgen mit dem Wettbewerb losging.<br />
Der Wettbewerb war in diesem Jahr etwas anders<br />
konzipiert. Auch die Nieskyer Schüler<br />
mussten eine 1. Hilfe-Situation spielen. Zudem<br />
waren die Situationen in diesem Jahr etwas anspruchsvoller,<br />
denn es waren mehr Verletzte<br />
eingebunden. Doch nach guter Vorbereitung,<br />
sowohl im Unterricht als auch durch praktische<br />
Erfahrungen, waren uns die Situationen nicht<br />
fremd.<br />
Die Situationen, welche simuliert wurden, wa -<br />
ren unter anderem ein pyrotechnischer Unfall,<br />
eine Straßenschlägerei, ein Unfall mit Waldarbeitern.<br />
Jedes Wettbewerberteam musste in allen<br />
Situationen Erste Hilfe leisten und jeder Wettkämpfer<br />
wurde von einem Bewerter unter die<br />
Lu pe genommen und sein Handeln eingeschätzt.<br />
Exakte Situationseinschätzung, Genauigkeit<br />
und Technik bei der Erstversorgung,<br />
Absprachen unter den Helfern und Kommunikation<br />
mit den Verletzten waren einige der Bewertungskriterien.<br />
Nach knapp zwei Stunden war<br />
der Wettkampf beendet und bis zur Siegereh-
ung nutzten wir die Zeit, um uns ein wenig zu<br />
erholen und die absolvierten Situationen auszuwerten.<br />
Ab jetzt war Spannung angesagt, denn<br />
die Siegerehrung stand bevor. Die Klassen gingen<br />
natürlich mit einem Spaßfaktor in diesen<br />
Wett kampf, aber dennoch zeichneten sich gerade<br />
am Ende Ehrgeiz und der Wille auf Mehr ab.<br />
Wir mussten sehr lange warten, denn es fiel bei<br />
den Plätzen sechs bis drei noch kein Nieskyer<br />
Name. Mehr und mehr Anspannung war nun gegeben,<br />
aber es zahlte sich aus, denn für die<br />
beste Leistung im Wettbewerb und somit als Sieger<br />
konnten wir, die Schüler aus der MBFS, den<br />
Pokal in die Luft strecken und ihn somit zum zwei -<br />
ten Mal mit nach Niesky bringen. Mittelkurs<br />
Offene Türen in der Medizinischen<br />
Berufsfachschule am 14. März <strong>2012</strong><br />
Warum muss ich meine Hände desinfizieren<br />
und wie geht das? Wie lege ich einen Verband<br />
an oder wie bewege ich einen Patienten im Bett?<br />
Antworten auf diese und weitere Fragen gab es<br />
bei einer erlebnisorientierten Führung in der Medizinischen<br />
Berufsfachschule der <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS. An drei Nachmittagen konnten<br />
sich interessierte Schülerinnen und Schüler aus<br />
der Region über die Ausbildung in der Gesundheits-<br />
und Krankenpflege informieren. Um die<br />
Ausbildungsinhalte möglichst nah an die jungen<br />
Leute zu bringen, haben die angehenden Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger selbst die Regie<br />
übernommen und ihre Ausbildung in einzelnen<br />
Gruppen lebhaft vorgestellt. Diese Veranstaltung<br />
fand im Rahmen der Woche des offenen<br />
Unternehmens im Landkreis Görlitz statt.<br />
Kooperation mit der Mittelschule Niesky<br />
Am 18. Januar <strong>2012</strong> wurde zwischen der Mittelschule<br />
Niesky und der Medizinischen Berufsfachschule<br />
der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS ein<br />
Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziele der<br />
Zusammenarbeit beider Schulen sind eine systematische<br />
Berufsorientierung mit einer nach-<br />
haltigen Verbesserung der Berufswahlkompe -<br />
tenz sowie eine frühzeitige Förderung von Schülern<br />
mit Interesse für Pflegeberufe.<br />
Die inhaltliche Ausgestaltung des Vertrages<br />
beinhaltet z. B. eine Beteiligung der Medizinischen<br />
Berufsfachschule an der Woche des offenen<br />
Unternehmens, sowie eine Gestaltung der<br />
Praxistage zur vertieften Berufsorientierung der<br />
Klassenstufe 8. Bei diesen Aktivitäten werden<br />
die Kontakte zwischen Auszubildenden und Mittelschülern<br />
gefördert. Damit bietet der Kooperationsvertrag<br />
eine breite Basis zur Durch füh-<br />
rung gemeinsamer Projekte, die sowohl zum<br />
Nutzen unserer Region sind, als auch beiden<br />
Partnern dienen.<br />
Gottesdienst<br />
zum Schuljahresbeginn<br />
Als die Großmutter<br />
mit ihrer Enkelin<br />
in der Schatzkiste<br />
stöberte, fand sie<br />
nicht nur die alten<br />
Liebesbriefe von Karl,<br />
sondern auch ihr<br />
Zeugnis der Kranken -<br />
pflege-Ausbildung.<br />
Dass die Enkelin in ihre Fußstapfen tritt, freut<br />
Großmutter am meisten. – Mit diesem kleinen<br />
Anspiel (s. Foto) zur Einstimmung auf ein neues<br />
Schuljahr wurden die neuen Schülerinnen und<br />
Schüler in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS begrüßt.<br />
Jährlich zum Schul jah resbeginn am<br />
1. September findet ein Gottes dienst speziell<br />
für die neuen Schüler und deren Familienan -<br />
gehörige in der Kirche der Brüdergemeine in<br />
Niesky statt.<br />
Seit dem 1. September <strong>2011</strong> lernen wieder<br />
20 junge Menschen in der Medizinischen Berufsfachschule<br />
in Niesky sowie 34 in der Evan -<br />
ge lischen Berufsfachschule für Altenpflege in<br />
Bautzen im ersten Ausbildungsjahr.<br />
meDiZinische<br />
BeRufsfachschule<br />
Unterzeichnung des<br />
Kooperationsvertrages<br />
von der Schulleiterin<br />
der Mittelschule Niesky,<br />
Frau Scholz-Kunitz (li.),<br />
und der Leiterin der<br />
Medizinischen Berufsfachschule<br />
der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS, Frau Wolff.<br />
ausbildung<br />
zum/zur Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger/in<br />
Du bist motiviert, interessiert<br />
und suchst eine zukunftsorientierte<br />
Ausbil dung? Die findest<br />
du hier! Bewirb dich<br />
jetzt für eine Ausbildung in<br />
der Gesundheits- und Krankenpflege.<br />
Infos zur Ausbildung<br />
in EMMAUS findest du<br />
auf unserer Homepage www.<br />
emmaus-niesky.de unter der<br />
Rubrik Ausbildung.<br />
Zahlen und fakten<br />
zur ausbildung:<br />
• Bis Anfang April eines<br />
jeden Jahres können Bewerbungen<br />
für das im Sep tember<br />
beginnende Ausbildungsjahr<br />
eingereicht werden.<br />
• Die Ausbildung dauert drei<br />
Jahre.<br />
• Derzeit erlernen 54 Schülerinnen<br />
und Schüler den Beruf<br />
in der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege an der Medizinischen<br />
Berufsfachschule in<br />
Niesky.<br />
11
altenpfleGeschule<br />
Gemeinsam mit dem<br />
Herzen dabei:<br />
Ehepaar Leidler – die<br />
die Anfänge der Schule<br />
im eigenen Wohnzimmer<br />
gestalteten.<br />
12<br />
Foto unten links:<br />
Fachpraktisches Üben<br />
im Unterricht 1993<br />
Foto unten rechts:<br />
Andrea Leidler (rechts)<br />
mit Mitbegründerin<br />
der Schule<br />
Margitta Macher<br />
beim 10-jährigen<br />
Schuljubiläum 2002 in<br />
der Taucherkirche<br />
Wenn wir für das Heute sorgen, sorgt Gott für das Morgen –<br />
20-jähriges Schuljubiläum<br />
Wenn wir für das Heute sorgen, sorgt Gott für<br />
das Morgen – dieser Spruch war auf den Einladungen<br />
zum Schulfrühlingsfest zu lesen, welches<br />
wir anlässlich des 20. Schulgeburtstages<br />
mit vielen Gästen feierten. Er steht, von Beginn<br />
an, also seit 1992 über unserer Arbeit.<br />
Als am 1. April <strong>2012</strong> die erste pädagogische<br />
Konferenz in der Schulgeschichte stattfand,<br />
hofften alle Anwesenden, dass die in Gründung<br />
befindliche evangelische Altenpflegeschule einen<br />
festen Platz in der Sächsischen Bildungslandschaft<br />
findet.<br />
Betrachtet man die vergangenen Jahre, so<br />
waren diese von zahlreichen Veränderungen geprägt.<br />
Als wir 1992 mit der Arbeit begannen,<br />
entwickelten sich parallel dazu in Sachsen die<br />
konkreten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
für Schulen in freier Trägerschaft. Weitere Ausbildungs-<br />
und Prüfungsverordnungen für die<br />
einzelnen Schularten folgten erst im Laufe der<br />
nächsten vier Jahre.<br />
Für den ersten Kurs, eine Umschulungsklasse,<br />
standen die zukünftigen SchülerInnen an den<br />
Bewerbungstagen in langer Reihe vor dem kleinen<br />
Büro, in dem die Vorstellungsgespräche<br />
stattfanden, an.<br />
Auch für sie hatte sich in ihrem Leben etwas<br />
dramatisch geändert. Sie verloren damals ihre<br />
Arbeit. Mutig begaben sie sich auf die Suche<br />
nach neuen Erwerbsmöglichkeiten und so erlebten<br />
wir nicht nur bei den Bewerbungsgesprächen<br />
sondern auch in der Ausbildung hoch<br />
motivierte SchülerInnen und Schüler.<br />
Auch die folgenden Schülergenerationen begaben<br />
sich ganz bewusst beruflich auf neue<br />
Wege, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Von<br />
1997 bis Anfang 2003 in Sachsen geltende Zugangvoraussetzungen<br />
für eine Fachschulausbildung<br />
schrieben sogar eine vorangegangene<br />
Berufsausbildung vor. Durch das Inkrafttreten<br />
des Altenpflegegesetzes 2003 änderte sich die<br />
Ausbildung noch einmal gravierend. In Sachsen<br />
wurden aus den Fachschulen Berufsfachschulen,<br />
die Inhalte der Ausbildung veränderten sich und<br />
wurden neu strukturiert, statt nach Fächern wird<br />
gegenwärtig in Lernfeldern unterrichtet. Die<br />
praktische Ausbildung erhielt eine große Bedeutung<br />
und einen großen Stundenumfang von<br />
2500 Stunden.<br />
Spannend war zu allen Zeiten die Schulfinanzierung.<br />
In den Jahren von 1990 bis 31.7.1997<br />
erhielten die Schulen in freier Trägerschaft keine
Bezuschussung vom Freistaat Sachsen für ihre<br />
Arbeit. In dieser ersten Phase finanzierten sich<br />
die Schulen in der Regel über Umschulungen,<br />
aus Eigenmitteln der SchülerInnen und/ oder mit<br />
Hilfe diverser ESF-Fonds. Seit 1997 bezuschusst<br />
der Freistaat Sachsen die Ausbildung. Die Bezuschussung<br />
wurde zu allen Zeiten diskutiert. Gegenwärtig<br />
ist sie sehr problematisch und es<br />
bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Finanzierung<br />
der Schulen wieder positiv entwickelt.<br />
Verändert haben sich die äußeren Bedingungen<br />
des Lernens – von 1992 bis 2007 befand<br />
sich die Schule im Kirchgemeindehaus der St.-<br />
Petri-Gemeinde. Seit dem Schuljahr 2007/2008<br />
findet der Schulbetrieb im trägereigenen Gebäude,<br />
welches sich in der Dr.-Peter-Jordan-<br />
Straße 19a befindet, statt. Damit fand die Schule<br />
ein passendes und funktionales eigenes Gebäude,<br />
in dem sich Lehrende und Lernende<br />
nicht nur häuslich einrichteten, sondern auch<br />
gern arbeiten. Vor allem die Absolventinnen und<br />
Absolventen erzählen, dass die Ausbildung ihr<br />
Im Keller des Kirchgemeindehauses der St.-Petri-<br />
Gemeinde wurden die Feste gefeiert.<br />
Leben veränderte. Sie erhielten Denkanstöße<br />
und jede Menge Zuwachs an Handlungskompetenzen.<br />
Was wären Veränderungen ohne Vertrauen.<br />
Vertrauen aller an der Ausbildung Beteiligten untereinander<br />
aber auch Vertrauen, dass trotz<br />
ständiger Veränderungen und mancher Hürden<br />
eine erfolgreiche und sinnvolle Ausbildung und<br />
Tätigkeit in der Pflege möglich sein kann.<br />
Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
über zwanzig Jahre danken wir allen, die an der<br />
Entstehung und Entwicklung der Schule, der Gestaltung<br />
der Veränderungen, der Lehre und dem<br />
Lernen in der Schule und der Praxis beteiligt<br />
waren ebenso, wie den Menschen – die uns ideell<br />
und materiell unterstützten.<br />
Wenn wir für das Heute sorgen, sorgt Gott für<br />
das Morgen – und so hoffen wir, dass uns die Arbeit<br />
mit der Unterstützung vieler Menschen und<br />
Gottes Hilfe auch zukünftig gelingen möge.<br />
Andrea Leidler, Schulleiterin<br />
Ev. Berufsfachschule für Altenpflege<br />
Auch zum 20. Jubiläum der Schule erfreuen die<br />
Schüler / -innen mit einem Theaterstück die Gäste<br />
in der Maria-und-Martha-Kirche in Bautzen.<br />
altenpfleGeschule<br />
allgemeines:<br />
Die heutige Evangelische<br />
Berufsfachschule für Altenpflege<br />
wurde am 1.4.1992<br />
unter dem Dach der Diakonischen<br />
Bildungsakademie,<br />
damals Oberlausitz e.V. –<br />
mit Sitz in Zittau – gegründet,<br />
später Diakonische Bildungsakademie<br />
Sachsen<br />
e.V. – Sitz in Görlitz im Forellhaus,<br />
heute Diakonische<br />
Akademie, seit 1997 Sitz<br />
in Moritzburg, seit 1. Aug.<br />
1997 ist der Schulträger<br />
die <strong>Diakonissenanstalt</strong> <strong>Emmaus</strong>-Niesky<br />
– Schulstandort<br />
war von 1992 bis 2007<br />
das Kirchgemeindehaus der<br />
Kirchgemeinde St. Petri in<br />
Bautzen, seit dem Schuljahresbeginn<br />
2007 arbeitet<br />
die Schule in einem eigenen<br />
Haus in der Dr.-Peter-<br />
Jordan-Straße 19a.<br />
absolventen:<br />
In den Jahren von 1992<br />
(1994) – <strong>2011</strong> entließen wir<br />
553 examinierte AltenpflegerInnen.<br />
Davon erwarben 163 den<br />
Abschluss in einer berufsbegleitenden<br />
Ausbildung.<br />
Sofort nach der Ausbildung<br />
nahmen ca. 95 Prozent<br />
der Absolventen ein<br />
Arbeitsverhältnis in Sachsen<br />
an. Einige davon arbeiten<br />
in den Leitungen<br />
(WBL/PDL) der Einrichtungen.<br />
Viele von ihnen arbeiten<br />
als PraxisanleiterInnen.<br />
Gegenwärtig lernen<br />
98 SchülerInnen in der<br />
Evangelischen Berufsfachschule<br />
für Altenpflege.<br />
13
KRanKenhaus<br />
14<br />
Vorführung von neuer<br />
Technik in der Abteilung<br />
für Endoskopie.<br />
Zur Demonstration<br />
wird ein Schweinemagen<br />
verwendet.<br />
Die Endoskopieabteilung des EMMAUS-Krankenhauses<br />
Der Begriff Endoskopie ins Deutsche übersetzt<br />
heißt soviel wie die Spiegelung der Höhlen des<br />
Menschen.<br />
In unserer Abteilung spiegeln wir mit Hilfe<br />
von optischen Geräten (den Endoskopen) den<br />
oberen Magen-Darm-Trakt (Gastroskopie) wie<br />
auch den unteren Darmtrakt, sprich den Dickdarm<br />
und den letzten Teil des Dünndarmes<br />
(Ileocoloskopie). Zusätzlich bieten wir seit zweieinhalb<br />
Jahren die Spiegelung der Gallenwege<br />
an, die wir ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie)<br />
nennen.<br />
Bei all den vorgenannten Untersuchungen<br />
geht es aber nicht nur um das Hineinschauen in<br />
den Magen-Darm-Trakt, sondern auch um Behandlung,<br />
z.B. Blutstillung bei Magengeschwüren<br />
oder Darmblutungen, Gallensteinentfernung<br />
bei Steinen in den Gallenwegen oder auch um<br />
Abflusssicherung der Galle bei Tumoren oder<br />
sonstigen Verengungen der Gallenwege.<br />
Die Endoskopie hat in EMMAUS eine lange Tradition.<br />
Sie wurde unter Chefarzt Dr. Klinger eingeführt<br />
und seither ständig ausgebaut. Chefarzt<br />
Dr. Scholze führte den Weg fort und seit drei Jahren<br />
führe ich, Chefarzt Rainer Stengel, die Verantwortlichkeit<br />
für die Endoskopieabteilung als<br />
Spezialist für Magen-Darmerkrankungen. Meine<br />
Ausbildung begann in Worms (Rheinland-Pfalz)<br />
und wurde im Diakonissenkrankenhaus in Dresden<br />
bei Dr. Jens-Uwe Erk mit Erlernen der ERCP-<br />
Technik abgeschlossen.<br />
Wie sieht es mit unserer Erfahrung aus?<br />
Wir führen pro Jahr etwa 1000 Gastroskopien<br />
und ca. 700 Koloskopien (stationär und ambulant)<br />
durch. Zusätzlich steigt die Zahl der ERCP-<br />
Untersuchungen an und ist nun bei 80 pro Jahr<br />
angelangt - was für unser zugegeben kleines<br />
Haus eine gute Leistung ist. In diesem Jahr erwarten<br />
wir eine Zahl von 100 ERCP-Untersuchungen.<br />
Unsere kleine Einheit entwickelt sich<br />
stetig fort und wir brauchen den Vergleich mit<br />
größeren Kliniken nicht zu scheuen.<br />
Unser Pflegepersonal ist speziell für die En -<br />
dos kopie ausgebildet worden und wird auch aktuell<br />
ausgebildet. So hat der neue Leiter des<br />
Endoskpiepersonales, Pfleger Marco Fleischer,<br />
seine Ausbildung gerade erst mit Auszeichnung<br />
abgeschlossen und seine Kollegin Schwester Rebekka<br />
Westphal befindet sich in Ausbildung in<br />
der Universitätsklinik in Dresden. Bei der Prüfung<br />
von Pfleger Marco war die Kursleiterin für<br />
einen Tag in unserem Krankenhaus und hat den<br />
hiesigen Arbeitsstandard sehr gelobt.<br />
Aber nicht nur die Ausbildung der Ärzte und<br />
Pflegekräfte ist uns wichtig, wir investieren auch<br />
in modernste Technik. So wird in diesem Jahr ein<br />
neues Gerät für die Spiegelung der Gallenwege,
wie auch ein neues Gerät für die Spiegelung der<br />
Atemwege angeschafft. Im vergangenen Jahr<br />
wurden neue Gerätschaften für die Darmspiegelung<br />
angeschafft. Hier können wir nicht nur das<br />
genaue Abbild des Darmes auf einem Bildschirm<br />
sehen, sondern auch mit spezieller Technologie<br />
(NBI) das Farbspektrum so verändern, dass sich<br />
z.B. Polypen und andere Veränderungen der<br />
Darmschleimhaut besser darstellen lassen. NBI<br />
bedeutet narrow band imaging. Dabei werden<br />
aus dem vollen Farbspektrum spezielle Farben<br />
herausgelöscht, so dass nur Blau und Grüntöne<br />
übrig bleiben und uns die wahre Größe von Veränderungen<br />
besser darstellen lässt.<br />
Für spezielle Fragestellungen arbeiten wir mit<br />
den großen Zentren regional und überregional<br />
zusammen. Hier sind sowohl das Diakonissenkrankenhaus<br />
Dresden, das Klinikum in Görlitz<br />
als auch das St.-Carolus-Krankenhaus in Görlitz<br />
zu nennen. Durch meine Ausbildung bei Chefarzt<br />
Dr. Erk ist die Verbindung zum Bauchzentrum<br />
Dresden sehr eng und funktioniert rei -<br />
bungslos.<br />
Aus der Krankenhausstatistik<br />
In Planung ist, dass wir uns dem Bauchzentrum<br />
anschließen und die Kompetenz unseres<br />
Hauses weiter ausbauen können.<br />
Wir arbeiten aus der Endoskopie heraus eng<br />
mit unseren Chirurgen zusammen und durch die<br />
kurzen Wege in unserem Krankenhaus können<br />
wir den Menschen, die sich uns anvertrauen,<br />
eine zügige Behandlung garantieren.<br />
Im Sinne unseres diakonischen Auftrages versuchen<br />
wir die Menschen einerseits fachlich<br />
kompetent, aber auch menschlich auf hohem Niveau<br />
zu behandeln. Fachlichkeit ist sehr wichtig,<br />
aber nicht alles.<br />
So hoffe ich, Ihnen einen Einblick in unsere<br />
Fachabteilung für Endoskopie gegeben zu<br />
haben und lade Sie herzlich ein, z.B. am Freundestag,<br />
dem Tag der offenen Tür in der <strong>Diakonissenanstalt</strong>,<br />
sich einen Einblick direkt vor Ort<br />
zu verschaffen. Das wird helfen, die Angst vor<br />
den Eingriffen zu verringern und Vertrauen zu<br />
schaffen. Für ein Gespräch bei offenen Fragen<br />
stehen wir gern zur Verfügung.<br />
Chefarzt Rainer Stengel, FA für Innere<br />
Medizin, Gastroenterologie/Diabetologie<br />
Leiter der Endoskopieabteilung<br />
2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Stationäre Patienten 4.077 4.048 3.904 4.126 3.882 3.876<br />
Durchnittliche Verweildauer (in Tagen) 7,05 6,92 7,24 6,9 7,08 7,28<br />
Ambulante Patienten 8.443 8.470 9.478 9.701 10.339 10.318<br />
Ambulante Operationen 319 321 392 315 381 420<br />
Ambulante Koloskopien<br />
(Darmspiegelungen)<br />
382 426 392 437 434 409<br />
Ambulante Gastroskopien<br />
(Magenspiegelungen)<br />
411 467 471 404 493 508<br />
KRanKenhaus<br />
»Rundum-<br />
Betreuung«<br />
… der uns anvertrauten<br />
Menschen ist uns sehr<br />
wichtig. So haben wir speziell<br />
für ambulante Patienten<br />
eine Aufwacheinheit<br />
ins Leben gerufen, in der<br />
Menschen nach den Ein -<br />
griffen entspannt und gut<br />
überwacht ihre Beruhigungsmedikation<br />
ausschla -<br />
fen können und auch bei<br />
Schmerzen Hilfe erhalten.<br />
Eine Schwester ist hier nur<br />
für diese Menschen tätig<br />
und umsorgt diese fachlich<br />
und menschlich.<br />
Bei der Durchführung der<br />
Untersuchungen können<br />
die Patienten wählen, ob<br />
sie eine Beruhigungssprit -<br />
ze haben wollen. Dies gilt<br />
sowohl für die Magen- als<br />
auch die Darmspiegelung,<br />
wobei zumindest bei der<br />
Darmspiegelung die Beruhigungsspritze<br />
empfohlen<br />
wird.<br />
Die ERCP-Untersuchung<br />
wird immer mit der sogenannten<br />
Sedierung durchgeführt<br />
und zusätzlich er -<br />
halten die Patienten eine<br />
starke schmerzstillende<br />
Spritze, da die Darstellung<br />
der Gallenwege wie eine<br />
Kolik empfunden werden<br />
kann.<br />
So tragen wir Sorge dafür,<br />
dass die Untersuchungen<br />
nicht zu unangenehm<br />
werden. Für die medikamentös<br />
beruhigende Medikationen<br />
haben wir eine<br />
spezielle Ausbildung durch -<br />
laufen, die es uns ermöglicht,<br />
mit allen Gegeben -<br />
heiten auf fachlich hohem<br />
Niveau umzugehen.<br />
15
KRanKenhaus<br />
Dr. matthias schröter,<br />
Verwaltungsdirektor<br />
»Im Jahr <strong>2012</strong> liegt ein<br />
Schwerpunkt der <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS im erfolgreichen<br />
Betrieb des Krankenhauses.<br />
Die mit den Kostenträgern verhandelten<br />
Leistungen sind vollständig<br />
zu erbringen. Im Rahmen dieser<br />
Leistungserbringung ist sehr auf<br />
Effizienz und weitestgehend auf<br />
optimierte Ablauforganisation zu<br />
achten.<br />
Zur Sicherung des Erfolgs des Krankenhauses<br />
hat der Vorstand einen<br />
Maßnahmenplan erarbeitet, der<br />
vom Kuratorium bestätigt wurde.<br />
Der Vorstand wurde mit dessen<br />
Umsetzung beauftragt.<br />
Weiterhin müssen wir die Attraktivität<br />
des Krankenhauses in der Region<br />
durch entsprechende Angebote<br />
für Patienten erhöhen. Hilfreich<br />
sind dabei entsprechende Kooperationen<br />
mit dem Klinikum Görlitz,<br />
dem Carolus Krankenhaus und dem<br />
Diakonissenkrankenhaus in Dresden.<br />
Bestimmte Maßnahmen zur Realisierung<br />
der Ziele sind unter anderem<br />
die Teilnahme an einem SOS-<br />
Net (Schlaganfallversorgung in Ost-<br />
Sachsen-Netzwerkes) unter der<br />
Leitung der Universitätsklinik Dresden,<br />
der Aufbau eines Diabetologischen<br />
Zentrums Typ I und der Ausbau<br />
und die Weiter ent wicklung der<br />
Schmerzbehandlung im Haus. Für<br />
diese Schwerpunkte wird bereits<br />
ärztliches und pflegerisches Personal<br />
weitergebildet.<br />
Für andere Bereiche der Stiftung,<br />
wie dem Altenpflegeheim, den Schulen<br />
und dem ambulanten Hospizdienst<br />
gilt, die bisher erbrachten<br />
Leistungen trotz der rückläufigen<br />
Finanzierung zu sichern.«<br />
16<br />
Zertifizierung: Krankenhaus unter der Lupe<br />
Unser oberstes Ziel im Krankenhaus<br />
ist es, den Patienten zufrieden<br />
zu entlassen, aber auch einweisende<br />
Ärzte und Mitarbeiter zufrieden zu<br />
wissen. Der Weg dazu führt über das<br />
Qualitätsmanagement in unserem<br />
Haus. Seit dem 1.1.2000 sind wir<br />
vom Gesetzgeber her verpflichtet,<br />
ein internes Qualitätsmanagementsystem<br />
im Krankenhaus einzuführen<br />
bzw. umzusetzen. Das bedeutet nicht<br />
gleichzeitig, dass man sich einer Zertifizierung,<br />
also einer Überprüfung<br />
der Abläufe nach gesetzlichen und<br />
hausinternen Richtlinien, unterziehen<br />
muss (Pflegeheime sind dazu verpflichtet).<br />
Um jedoch dem nationalen und internationalen<br />
Vergleich standzuhalten,<br />
ist solch eine Überprüfung un-<br />
umgänglich. Es gilt, die tägliche Ar -<br />
beit der Mitarbeiter von fachkundigen<br />
externen Auditoren auf den Prüfstand<br />
zu stellen, um das Einhalten<br />
und Umsetzen geltender Normen zu<br />
überprüfen und des Weiteren Verbesserungspotential<br />
in den einzelnen<br />
Abläufen aufzuzeigen.<br />
Unser Haus hat sich für die Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 9001:2008<br />
plus proCum Cert entschieden, da bei<br />
dieser Zertifizierungsform nicht nur<br />
die Ablaufprozesse im Krankenhaus<br />
unter die Lupe genommen werden,<br />
sondern auch der konfessionelle Hintergrund<br />
in die Zertifizierung einfließt.<br />
Nach dreijährigem Entwick -<br />
lungs prozess wurde das Krankenhaus<br />
am 27. / 28. September <strong>2011</strong><br />
von zwei externen Auditoren, Frau<br />
Hedwig Semmusch und Herrn Dr.<br />
Herrmut Mayen, von der Zertifizierungsgesellschaft<br />
proCum Cert<br />
GmbH begutachtet.<br />
Im Ergebnis wurde festgestellt, dass unser<br />
Qualitätsmanagementsystem die Forderungen<br />
des Regelwerkes erfüllt und somit das Krankenhaus<br />
der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS ab dem<br />
28. September <strong>2011</strong> nach DIN EN ISO 9001: 2008<br />
plus proCum Cert zertifiziert ist. Als sichtbares<br />
Zeichen für unsere Patienten, Besucher und Mitarbeiter<br />
ist das Zertifikat (Urkunde) im Foyer des<br />
Krankenhauses, in der Notfallambulanz sowie in<br />
der Physiotherapie angebracht.<br />
Durch intensives Arbeiten in mehreren Projektgruppen<br />
konnten die Mitarbeiter Abläufe optimieren,<br />
weiterentwickeln und angleichen. Die<br />
Projektarbeit umfasste u. a. die Prozesse der<br />
Aufnahme, der pflege rischen und medizinischen<br />
Versorgung auf den verschiedenen Stationen bis<br />
zur Entlassung der Patienten aus unserem Krankenhaus<br />
bzw. der Verlegung in eine Nachfolgeeinrichtung.<br />
Für die Mitarbeiterschaft bedeutet<br />
das Zertifikat die Gewissheit, in ihren täglichen<br />
Arbeitsabläufen den Erwartungen der Patienten<br />
zu entsprechen sowie Verlässlichkeit, Vertrauen<br />
und Sicherheit zu gewähr leisten. Der Patient<br />
sollte im Idealfall nichts von den Abläufen im<br />
Hintergrund bemerken. Er soll sich gut behandelt,<br />
betreut und aufgehoben fühlen, nicht lange<br />
an Schnittstellen (z. B. Transport von Station zum<br />
Röntgen) warten müssen und stets kompetentem<br />
und freundlichem Personal begegnen.<br />
Helga Mühle, Qualitätsmanagementbeauftr.<br />
Dr. Matthias Schröter gratuliert<br />
zur bestandenen Zertifizierung
Kooperation mit dem SAPV-Team Niesky<br />
Würdevoll helfen und begleiten<br />
Mit dem Gesetz zur spezialisierten Ambulanten<br />
Palliativversorgung (SAPV) wurde eine weite -<br />
re Möglichkeit geschaffen, welche es Schwerst -<br />
kranken im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren<br />
Krankheit ermöglicht, zu Hause, im<br />
betreuten Wohnen oder im Pflegeheim betreut<br />
zu werden. Damit können die Betroffenen die<br />
letzten Lebenstage oder -wochen in ihrer vertrauten<br />
Umgebung, im Kreise der Familie und<br />
Freunden verbringen.<br />
Seit 1. August <strong>2011</strong> gibt es in der Region<br />
Niesky auch die Möglichkeit, bei Bedarf von ei -<br />
nem SAPV-Team versorgt und betreut zu werden.<br />
Seinen Sitz hat das Team in Niesky/OT See<br />
beim Pflegedienst Kordula Kiese, welche auch<br />
die leitende Schwester dieses Teams ist.<br />
Die ambulante Palliativversorgung wird von<br />
speziell ausgebildeten Ärzten (Palliativmedizinern)<br />
und Pflegepersonal mit einer palliativ-pflegerischen<br />
Weiterbildung erbracht.<br />
Die Anordnung zur Palliativversorgung wird<br />
vom Haus- oder Facharzt getroffen. In einer Krisensituation<br />
kann sich aber unabhängig davon<br />
jeder Patient oder Angehörige bzw. die Leitung<br />
einer stationären oder teilstationären Einrichtung<br />
an das SAPV-Team wenden. Die Entscheidung<br />
zur palliativen Versorgung trifft dann der<br />
Arzt des Palliativdienstes.<br />
In einem persönlichen Gespräch zwischen Patient<br />
und Angehörigen auf der einen Seite, so<br />
wie Arzt und Schwester auf der anderen Seite,<br />
wird das Hilfsangebot an die individuellen Bedürfnisse<br />
angepasst.<br />
Das Versorgungsgebiet für die SAPV-Versorgung<br />
reicht von Boxberg über Rietschen bis zur<br />
Landesgrenze nach Podrosche und von Gut-<br />
tau/Baruth über Weißenberg, Prachenau/Melaune<br />
und Arnsdorf/Hilbersdorf bis nach Königshain<br />
und Ludwigsdorf.<br />
Kooperierend sind u. a. das Krankenhaus der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS, hier besonders in<br />
der Person von Herrn Oberarzt Dr. Mathias Ansorge,<br />
und der ambulante Hospizdienst in die<br />
palliative Versorgung und Begleitung von Patienten<br />
und Angehörigen eingebunden. Zum SAPV-<br />
Team Niesky gehören noch die Ärztin Frau<br />
Monika Flämig und Herr Dr. Dietrich Hartmann.<br />
Für die Mitarbeiter des Hospizdienstes bedeutet<br />
dies zum Einen, dass sie öfter und kurzfristiger<br />
zu Begleitungen in Familien und Einrich -<br />
tungen gerufen werden. Zum Anderen werden<br />
sich die Mitarbeiter in Weiterbildungen intensiv<br />
mit dem Thema palliative Begleitung von Patienten<br />
und Angehörigen beschäftigen (müssen).<br />
Informationen zum SAPV-Team erhalten Sie<br />
unter der Rufnummer 03588 207370.<br />
Diakon Harald Meyer, Koordinator Hospizdienst,<br />
in Zusammenarbeit mit Schwester<br />
Kordula Kiese, Leiterin SAPV-Team<br />
termine<br />
hospiZ<br />
Der nächste Basiskurs für<br />
ehrenamtliche Hospizhelfer<br />
findet im Haus Plitt am<br />
Freitag, dem 28.9.<strong>2012</strong>,<br />
von 16.00 bis ca. 20.30<br />
Uhr, und am Sonnabend,<br />
dem 29.9.<strong>2012</strong>, von 9.00<br />
bis ca. 15.00 Uhr statt.<br />
Der Kurs dient zur Befähigung<br />
für eine ehrenamtliche<br />
Mitarbeit im Hospiz -<br />
dienst, bei der Begleitung<br />
von schwerkranken und<br />
sterbenden Menschen so -<br />
wie deren Angehörigen.<br />
Informationen und Anmeldung<br />
über das Hospiz-<br />
Büro.<br />
interessieren sie<br />
sich für die ehrenamtliche<br />
mitarbeit<br />
im hospizdienst?<br />
Dann wenden Sie sich<br />
an unsere Koordinatoren,<br />
Herrn Harald Meyer und<br />
Frau Sandra Hornoff.<br />
Der Ambulante Hospizdienst<br />
ist zu erreichen:<br />
Telefon 03588 264-135<br />
oder 0162 6473027,<br />
E-Mail: hospiz@<br />
emmaus-niesky.de.<br />
Vertreter des SAPV-<br />
Teams Niesky und die<br />
Koordinatoren des ambulanten<br />
Hospiz- und<br />
Palliativdienstes der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong> EM-<br />
MAUS.<br />
17
emmaus<br />
18<br />
Matthias Wehlmann,<br />
Pflegedienstleiter<br />
Bei Dreharbeiten<br />
des MDR-Fernsehens<br />
am 2.12.<strong>2011</strong><br />
Gemischtes aus der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS<br />
Veränderungen in der Pflegedienstleitung<br />
des Krankenhauses –<br />
aber kein neues Gesicht<br />
Seit 1. Oktober <strong>2011</strong> hat Matthias Wehlmann<br />
die Funktion des Pflegedienstleiters im Krankenhaus<br />
inne. Er löste damit Thomas Kobalz ab,<br />
dessen Dienst am 30. September <strong>2011</strong> endete.<br />
Matthias Wehlmann betritt in dieser Position<br />
kein Neuland, da er zuvor bereits als stellvertretender<br />
Pflegedienstleiter tätig war. Auch der<br />
Dienst in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS selbst<br />
ist für ihn vertrautes Arbeitsgebiet, denn seit<br />
1978 arbeitet Matthias Wehlmann als Krankenpfleger<br />
im Haus.<br />
EMMAUS im MDR-Fernsehen<br />
LexiTV, das Wissensmagazin des MDR, hat am<br />
2. Dezember <strong>2011</strong> eine Sendung zum Thema<br />
»Advent« ausgestrahlt. Ein Beitrag war dem<br />
Thema »Stern« gewidmet und der Bedeutung<br />
des Advents.<br />
Dazu kam ein Filmteam in die <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS nach Niesky, um die Kinder der<br />
Kindertagesstätte »Samenkorn« beim Backen<br />
sowie die Diakonissen beim Sternebasteln in der<br />
Adventszeit zu filmen. Für die Diakonissen im<br />
Mutterhaus bedeutete der Filmdreh viel Vorbereitung,<br />
da der Dreh bereits im November stattfand.<br />
Die Krippe musste aufgestellt, Räume<br />
weihnachtlich geschmückt und Sterne zum Basteln<br />
vorgefertigt werden, damit zum Drehtag<br />
der erste Advent simuliert werden konnte.<br />
Klinik-Info-Kanal in EMMAUS<br />
feiert offiziellen Sendestart<br />
Ab April <strong>2012</strong> wird das Fernsehprogramm für<br />
unsere Patienten abwechslungsreicher. Mit dem<br />
neuen Klinikkanal auf Sendeplatz eins wird im<br />
Krankenhaus ein Programm geboten, welches<br />
speziell auf die Bedürfnisse von Patienten abgestimmt<br />
ist. Dokumentationen, medizinische Reportagen,<br />
Spielfilme und vor allem die neusten<br />
Informationen der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS<br />
sowie Beiträge von Firmen der Region füllen das<br />
Programm.<br />
Mit einer Festveranstaltung wurde der offizielle<br />
Sendestart der Werbebeiträge mit vielen<br />
Firmenvertretern gefeiert. Oberin Schwester<br />
Sonja Rönsch freut sich sehr, dass so viele Partner<br />
zur Finanzierung des Klinikkanals gewonnen<br />
werden konnten, um die Patienten indi vi -<br />
dueller und regionaler zu informieren.<br />
Ebenfalls wurde im Wartebereich der Notfallambulanz<br />
ein TV-Gerät installiert, welches aktuelle<br />
Informationen des Hauses, wie Speiseplan<br />
oder Veranstaltungshinweise zeigt, aber auch<br />
Beiträge der Werbepartner präsentiert.<br />
Eindrücke vom Freundestag <strong>2011</strong><br />
Jedes Jahr lädt EMMAUS Freunde, Mitarbeiter<br />
und Gäste aus der Region zu einem besonderen<br />
Tag ein – dem Freundestag, den man auch »Tag<br />
der offenen Tür« nennen könnte. Der Freundestag<br />
beginnt traditionell mit einem feierlichen<br />
Gottesdienst in der Kirche der Brüdergemeine.<br />
Anschließend kann man sich auf dem <strong>Emmaus</strong>gelände<br />
kulinarisch verwöhnen lassen. Führun-
Regionalkantorin Frau Scheytt sorgte für Stimmung<br />
im Publikum. Sie sang mit den Gästen den<br />
Kanon »He-we-nu scha-lom«.<br />
Die Predigt hielt Bruder Volker Krolzik (3. v. l.),<br />
Vorstand der Herrnhuter Diakonie, zum Thema<br />
»Das große Abendmahl«.<br />
gen durch Krankenhaus und Altenpflegeheim<br />
stehen auf dem Tagesprogramm, ebenso wie<br />
Aktionen für Kinder. Am Nachmittag rundet eine<br />
Festveranstaltung, meist im Kirchsaal, den Tag<br />
ab.<br />
Mit einem besonderen Festgottesdienst wurden<br />
Besucher, Freunde und Mitarbeiter auf den Freundestag<br />
eingestimmt. Frau Hänel und der Jugendchor<br />
der Brüdergemeine bereiteten den Gästen<br />
eine große Freude mit dem a-capella-Gesang.<br />
Im Rahmen des Festgottesdienstes<br />
nehmen<br />
Chefarzt Rainer Stengel<br />
und Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
Helga Mühle das Zertifikat<br />
für die erfolgreiche<br />
Krankenhaus -<br />
prüfung entgegen.<br />
Die Kapelle wurde kurzerhand<br />
zur Teddyklinik<br />
umfunktioniert:<br />
Kuscheltiere wurden<br />
behandelt (Med. Berufsfachschule).<br />
Liebevoll dekorierte Verkaufsstände luden zum<br />
Schauen, Informieren und Kaufen ein.<br />
fReunDestaG<br />
Besondere Gäste in<br />
diesem Jahr: Pfarrer<br />
Hermann Plitt und<br />
Schwester Luise Trespe<br />
(Mitte), ehemals Vorsteher<br />
und Oberin der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS, sowie der<br />
heutige Vorstand –<br />
Oberin Schwester<br />
Sonja Rönsch (links)<br />
und der Kaufmännische<br />
Vorstand<br />
Dr. Matthias Schröter.<br />
Vom Küchenchef<br />
höchstpersönlich werden<br />
die hohen Gäste<br />
bedient.<br />
19
emmaus<br />
Lassen Sie sich<br />
einladen in unsere<br />
Kapelle:<br />
• zu den Andachten<br />
montags, mittwochs,<br />
donnerstags und<br />
freitags, jew. 7.30 Uhr<br />
• zum Mittagsgebet<br />
dienstags 12.00 Uhr<br />
• zum Gottesdienst<br />
sonntags 8.45 Uhr<br />
• zu Ausstellungseröffnungen<br />
Der Arbeitskreis »Geistliches<br />
Leben« beschäftigt<br />
sich mit der Erhaltung<br />
und Weiterentwicklung<br />
des christlichen Profils<br />
von <strong>Emmaus</strong>.<br />
Zum Arbeitskreis gehören<br />
(v. l.): Angela Koppehl,<br />
Iris Spengler, Wera Lede -<br />
buhr, Sonja Rönsch,<br />
Christiane Bättermann.<br />
20<br />
Geistliches Leben<br />
Christiane Bättermann,<br />
Theologin in EMMAUS<br />
Vielen Menschen, die mit EMMAUS in Kontakt stehen,<br />
werden mein Name wie auch mein Gesicht nicht<br />
ganz fremd erscheinen. Und auch ich persönlich habe<br />
Mitte Februar <strong>2012</strong> mit meinem Arbeitsbeginn als<br />
Theologin in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS nicht<br />
ganz und gar neues Land betreten.<br />
Nach meinem Theologiestudium, das ich von 2000<br />
bis 2007 an der Universität Leipzig absolviert habe,<br />
wies mir die Kirchenleitung der Brüder-Unität EM-<br />
MAUS als Dienstort für die Zeit meines Vikariats zu.<br />
Seit Anfang Juni 2007 war ich daher für zwei Jahre<br />
hier als Vikarin tätig und konnte mich theologisch wie<br />
auch auf seelsorgerlichem Gebiet in ganz verschiedenen<br />
Bereichen einbringen. In dieser praktischen Aus -<br />
bil dungszeit wurde ich intensiv von Pfarrer Johannes<br />
Welschen als meinem Vikariatsvater begleitet, der<br />
mich auch im besonderen Maß unterstützte, mich in<br />
die liturgischen Traditionen und Formen der Brüdergemeine<br />
einzufinden. Ich selbst bin ursprünglich<br />
nicht in der Brüder-Unität groß geworden, sondern<br />
bin erst durch meinen Ehemann intensiv mit ihr in<br />
Kontakt gekommen. Meine »kirchlichen« Wurzeln liegen<br />
unweit von Niesky, in der Kirchengemeinde See.<br />
Schon während meines Vikariats wurde ich 2008<br />
Mutter eines Sohnes. Im Februar <strong>2011</strong> kam unsere<br />
Tochter zur Welt. Als Mutter von zwei kleinen Kindern<br />
war es daher für mich eine zeitlang fraglich und ungewiss,<br />
wie sich meine weitere berufliche Entwicklung<br />
gestalten würde. Ich kann deshalb nur über die<br />
Wege staunen, die ich die letzten Monaten geführt<br />
worden bin. Am 15. Februar <strong>2012</strong> habe ich meinen<br />
Dienst in EMMAUS aufgenommen und nehme diesen<br />
mit einer halben Stelle wahr. Gleich von Beginn an<br />
hatte ich das Gefühl, wieder willkommen, ja gern gesehen<br />
zu sein und hier auch meinen Platz zu haben.<br />
Ich fühle mich wohl unter den Mitarbeitern, unter bekannten<br />
und neuen Gesichtern. Und ich weiß mich in<br />
meinem Dienst getragen, auch durch das Gebet vieler<br />
Menschen. Zu meinem Aufgabenbereich gehören<br />
unter anderem die Gestaltung des gottesdienstlichen<br />
Lebens in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS sowie die<br />
Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern in theologischen<br />
Fragen. Zu letzterem gehört auch die Erteilung<br />
des Religionsunterrichts in beiden Schulen unserer<br />
Einrichtung.<br />
Ich hoffe mit meinem Dienst dazu beitragen zu<br />
können, dass EMMAUS weiterhin ein Ort bleibt, dem<br />
der christlich-diakonische Geist abzuspüren ist. Menschen,<br />
die unsere Einrichtung aufsuchen, egal ob in<br />
der Kindertagesstätte, im Krankenhaus, im Altenpflegeheim<br />
oder darüber hinaus, sollen spüren können,<br />
dass hier ein guter Geist regiert, der von gegenseitiger<br />
Achtung, Toleranz und Annahme geprägt ist. Wir<br />
als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dazu<br />
maßgeblich unseren Beitrag leisten, gerade auch im<br />
Wissen darum, dass Gott uns unsere Kraft für alles<br />
Tun stärken kann und wird. Chr. Bättermann<br />
Krankenhausseelsorge<br />
Mein Name ist Iris Spengler (2. v. l.) und ich bin als<br />
Krankenhausseelsorgerin in EMMAUS tätig. Nach meiner<br />
Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte ich<br />
berufsbegleitend den theologischen Fernunterricht in<br />
der Kirchenprovinz Sachsen, den ich mit dem 1. Theologischen<br />
Examen abschloss. Im Anschluss widmete<br />
ich mich viele Jahre meiner Familie und der Arbeit in<br />
meiner Kirchengemeinde, dabei insbesondere der Arbeit<br />
mit Kindern.<br />
Im Krankenhaus möchte ich für jeden Patienten,<br />
unabhängig davon, ob er einer christlichen Konfession<br />
angehört, Zeit haben zum Zuhören, Mitfreuen<br />
und Trauern. Auch der Kontakt mit den Angehörigen<br />
liegt mir am Herzen.<br />
Jeder Patient bringt seine ganz persönliche Geschichte<br />
mit ins Krankenhaus und so mancher kommt<br />
hier zum Nachdenken über seinen bisherigen Lebensweg<br />
mit seinen schönen und schweren Erinnerungen.<br />
Für diese Lebensgeschichten möchte ich in unseren<br />
Gesprächen Raum geben. Mein Wunsch ist, dass jede<br />
und jeder hier im Krankenhaus die Erfahrung der <strong>Emmaus</strong>-Jünger<br />
machen kann: Gott geht mit mir!<br />
(Lukasevangelium 24,13 – 32). Iris Sprengler
Herbstrüstzeit der EMMAUS-Gemeinschaft<br />
Diesmal haben wir uns aufgemacht, unsere<br />
Mitschwestern in Thüringen zu besuchen und<br />
mit ihnen die Herbstrüste zu gestalten.<br />
Am Freitag, dem 14. Oktober, gegen 11 Uhr<br />
setze sich eine Kolonne von vier Autos mit insgesamt<br />
15 gutgelaunten Schwestern und einem<br />
Bruder in Bewegung, um pünktlich zum Kaffeetrinken<br />
im Rüstzeitenheim »Sonnenschein« in<br />
Ebersdorf einzutreffen. Sich gut zu stärken war<br />
wichtig, schließlich wartete ein anspruchsvolles<br />
Programm auf uns.<br />
Schwester Sonja hatte unseren ehemaligen<br />
Regionalbischof Dr. Hans-Wilhelm Pietz gewinnen<br />
können, uns über zwei Tage als Referent zu<br />
begleiten. Ihm gelang es sofort, uns für Leben<br />
und Werk der in Görlitz geborenen und in<br />
Deutschland eher unbekannten jüdischen Schrift-<br />
stellerin Mira Lobe zu begeistern. In ihrer Wahlheimat<br />
Österreich zählt sie zu den bedeutendsten<br />
Kinder- und Jugendbuchautorinnen und<br />
wurde mehrfach von der Stadt Wien als auch der<br />
Republik Österreich für ihr Werk ausgezeichnet.<br />
In dem Buch »Das kleine Ich bin ich« erzählt<br />
die Autorin auf phantastische Weise die Geschichte<br />
einer Identitätsfindung. Ein kleines<br />
buntes Tier, das glücklich und zufrieden durchs<br />
Leben geht, bis sich ihm plötzlich unverhofft die<br />
Frage stellt: »Wer bist denn du?« zeigt uns auf<br />
rührende, humorvolle und liebevolle Weise, wie<br />
es zu sich selbst findet. Auf seiner Suche nach<br />
einer Antwort erfährt es durch andere Tiere Zurückweisung,<br />
Unfreundlichkeit und Spott, aber<br />
auch Hilfsbereitschaft und Wohlwollen. Am Ende<br />
seines Weges kann nur das Tier selbst sich die<br />
Antwort auf diese Frage geben, denn es erkennt:<br />
»Ich bin ich«, es gibt mich nur einmal und<br />
genau so wie ich bin ist es gut.<br />
(Dieses Buch sollte in keinem Bücherschrank fehlen und auch alle<br />
anderen Bücher von Mira Lobe sind unbedingt empfehlenswert).<br />
Übrigens gibt es in dem Buch »Das kleine Ich<br />
bin ich« eine Bastelanleitung für das putzige<br />
Tier. Wir haben es probiert und es sind aus Stoffresten<br />
kleine Kunstwerke entstanden.<br />
Am zweiten Tag unserer Rüste stand vormittags<br />
ein Bibelgespräch über »Die Sprüche Salomos«<br />
Kap. 8 im Vordergrund. Dr. Pietz brachte<br />
manchen von uns zum Erstaunen, denn mit der<br />
»Frau« Weisheit, wie sie dort genannt wird, hatte<br />
sich kaum einer vorher so intensiv beschäftigt.<br />
In einem Gruppengespräch suchten wir nach<br />
Menschen, die uns als weise erscheinen.<br />
Sind Klugheit und Weisheit das Gleiche? Dieser<br />
Frage gingen wir als nächstes nach und kamen<br />
überein, dass nicht jeder, den wir für klug halten,<br />
auch weise ist. Wer klug ist, denkt mit dem<br />
Kopf, der Weise mit dem Herzen ...<br />
Weise war es sicher dann auch, den Nachmittag<br />
draußen zu verbringen. Bei herrlichstem<br />
Sonnenschein machten wir uns durch buntgefärbte<br />
Wälder auf den Weg zum Heinrichstein,<br />
von dem man einen wundervollen Blick auf die<br />
angestaute Saale in der Bleilochtalsperre hatte.<br />
Wer danach noch Kraft und Lust hatte, konnte<br />
sich im Schlosspark Ebersdorf umsehen oder<br />
wichtige Einrichtungen der Diakonie (die ehemals<br />
zu EMMAUS gehörten) besuchen. Dabei<br />
machten wir auf einer Ahnentafel der Fürsten<br />
von Reuß, Gründer der Herrnhuter Kolonie in<br />
Ebersdorf, die Entdeckung, dass Prinz Charles<br />
ein direkter Nachfahre der Gräfin von Reuß ist.<br />
Mit einem bunten Abend (Spiele, Quiz und<br />
gute Laune) klang der zweite Rüsttag aus.<br />
Die Rüstzeiten der »<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft«<br />
sind stets eine Wohltat für Körper und Seele.<br />
Mögen die vielfältigen Eindrücke noch lange in<br />
uns lebendig sein und in den Alltag hineinleuchten.<br />
Schwester Christina Glowatz<br />
emmaus-<br />
Gemeinschaft<br />
Die <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
zu Besuch im<br />
Rüstzeitenheim<br />
»Sonnenschein«<br />
in Ebersdorf.<br />
Mit dabei:<br />
Pfarrer Dr. Hans-<br />
Wilhelm Pietz (links)<br />
21
cafeteRia<br />
Impressum<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
Herausgegeber<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS Niesky,<br />
Bautzener Straße 21, 02906 Niesky<br />
Tel. 03588 264-0<br />
Fax 03588 264-333<br />
Internet: www.emmaus-niesky.de<br />
E-Mail: info@emmaus-niesky.de<br />
Redaktion:<br />
Schw. Sonja Rönsch, Viola Knappe<br />
Layout und Satz:<br />
Druckerei Winter, Druckerei und<br />
Verlagsgesellschaft mBH,<br />
02747 Herrnhut<br />
Fotos:<br />
Sonja Rönsch, Viola Knappe,<br />
Jürgen Spottke, Ute Albrecht,<br />
Juliane Herzig, Andrea Leidler,<br />
Sigrun Enkelmann, Frank Hein<br />
Unsere Konten:<br />
Bank für Kirche und Diakonie<br />
LKG Sachsen:<br />
BLZ 35060190, Kto. 1618680025<br />
22<br />
Harald Meyer (Mitte) und unsere »letzten Zivis«.<br />
Der erste Schritt zum Wohlbefinden – gesunde Mahlzeiten<br />
Beim Essen legen wir, die EMMAUS Versorgungs-<br />
und Service GmbH, besonderen Wert auf<br />
Qualität, denn Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil<br />
des Gesundbleibens und -werdens.<br />
Täglich bereiten wir etwa 450 Essenportionen<br />
für die Gäste der Cafeteria, für das Altenpflegeheim,<br />
das Krankenhaus, den ambulanten Pflegedienst<br />
in See und unsere Kindertagesstätte zu.<br />
In der Kita wird besonders auf einen kindgerechten<br />
Speiseplan, mit vitamin- und mineralstoffreicher<br />
sowie zuckerarmer Kost geachtet. Eine<br />
regelmäßige Abstimmung mit Kindern, Eltern<br />
und den Erzieherinnen ermöglicht es uns, eine<br />
individuelle Lebensmittelzubereitung anzubieten.<br />
Dort liegt unsere Stärke!<br />
Durch geschultes Fachpersonal und eine Diätassistentin<br />
können wir spezielle Kostformen anbieten,<br />
wie zum Beispiel Schonkost oder Diät -<br />
kost. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit<br />
wird dies selbstverständlich bei der Zubereitung<br />
der Speisen berücksichtigt.<br />
Goodbye Zivis!<br />
Am 31. 12. <strong>2011</strong><br />
endete mit der Aussetzung<br />
der Wehrpflicht<br />
auch der Zivildienst.<br />
Eine 20-jährige Geschich -<br />
te ging damit für<br />
EMMAUS zu Ende.<br />
Nun gibt es in der <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS<br />
den Bundesfreiwilligendienst<br />
und das Freiwillige<br />
Soziale Jahr.<br />
Gern können Sie sich ein Bild von unserem<br />
reichhaltigen Angebot machen. Die Cafeteria ist<br />
Montag bis Freitag von 7.45 bis 17.00 Uhr geöffnet,<br />
am Wochenende und an Feiertagen ab<br />
12.00 Uhr. Morgens können Sie sich bei einem<br />
reichhaltigen Frühstück bei uns stärken. In der<br />
Zeit von 12.00 bis 14.00 Uhr stehen zwei bzw.<br />
drei Mittagsmenüs zur Auswahl.<br />
Die Küche bietet darüber hinaus einen Partyservice<br />
zur Zubereitung kalter Buffets innerhalb,<br />
aber auch außerhalb der <strong>Diakonissenanstalt</strong> an.<br />
Die Nutzung unserer Cafeteria ist in diesem Zusammenhang<br />
auch für private Anlässe möglich.<br />
Gern berät Sie unser Küchenleiter Herr Samuel<br />
Meier (Telefon 03588 264120) zu Fragen rund<br />
ums Essen. Samuel Meier, Küchenleiter
Aus der EMMAUS-Geschichte<br />
1866 Am 6. Mai weiht Pfarrer Hermann Plitt<br />
in Gnadenfeld /Oberschlesien das<br />
erste »Heinrichsstift« ein, das von den<br />
Schwestern Auguste Tichy und Luise<br />
Trespe geführt wird. Das ist der Beginn<br />
des Diakonissenwerks in der Brüdergemeine.<br />
1870 Das zweite »Heinrichsstift« wird eingeweiht,<br />
um Kranke und Alte besser<br />
versorgen zu können.<br />
1876 Die dritte Schwester tritt ein; von da<br />
an wächst die Schwes ternschaft<br />
kontinuierlich<br />
1878 Beginn der ersten Gemeindepflege in<br />
Meesendorf<br />
1880 Die erste Diakonisse reist zum Dienst<br />
in die Missionsgebiete nach Jerusalem<br />
ins Aussätzigenasyl aus<br />
1883 Einweihung von »<strong>Emmaus</strong>« (»Klein-<br />
<strong>Emmaus</strong>«) als neues Mutterhaus in<br />
Niesky; Gnadenfeld mit dem »Heinrichsstift«<br />
wird zur Filiale<br />
1896 52 Schwestern arbeiten in sieben<br />
Krankenhäusern, zehn Gemeindepflegen,<br />
Kleinkinderschulen und Einrichtungen<br />
der Herrnhuter Brüdergemeine<br />
1898 Ausreise der ersten Diakonissen nach<br />
Surinam, um dort im Aussätzigenasyl<br />
»Bethesda« zu arbeiten<br />
1900 Einweihung des neuen Hauses<br />
»<strong>Emmaus</strong>« (Krankenhaus)<br />
1907 Bau des Hauses »Waldheim« für die<br />
Schwes tern und die Kleinkinderschule<br />
1912 Die Schwesternschaft besteht aus 92<br />
Schwestern, die in sieben Krankenhäusern,<br />
31 Gemeindepflegen und verschiedenen<br />
anderen Stellen arbeiten.<br />
1920 Das Kreiskrankenhaus in Niesky wird<br />
geschlossen; »<strong>Emmaus</strong>« übernimmt<br />
die Kranken und das Inventar für das<br />
»Heidehaus«; die Häuser »Abendfrieden«<br />
und »Pilgerruh« werden<br />
Altenheime<br />
1923 Die ersten Röntgenapparate<br />
werden angeschafft.<br />
1924 Übernahme der Kinderheime »Sonnenschein«<br />
u. »Gottes schutz« in Ebersdorf<br />
1929 Haus »Plitt« wird gekauft<br />
1936 Übernahme des Kinderheims in Niesky<br />
1945 Flucht von Niesky nach Ebersdorf;<br />
Niesky wird schwer zerstört; Gnadenfeld<br />
und die schlesischen Dienst orte<br />
gehen verloren<br />
1946 »<strong>Emmaus</strong>« zieht wieder nach Niesky,<br />
die Säuglings- und Kleinkinderarbeit<br />
bleibt in Ebersdorf; das Altenheim<br />
»<strong>Emmaus</strong>« wird in Ebersdorf eröffnet<br />
1948 Typhusepidemie in Niesky; »<strong>Emmaus</strong>«<br />
bekommt eine Isolierstation und wird<br />
unter Quarantäne gestellt<br />
1950 Bau der Wäscherei<br />
1953 Das Haus »Abendruhe« wird als<br />
Altenheim eingerichtet<br />
1976 Das Kinderheim in Niesky wird<br />
geschlossen.<br />
1980 Umbau der »Abendruhe«<br />
zur Kinderstube<br />
1981 »<strong>Emmaus</strong>« übernimmt das<br />
»Zinzendorfheim«<br />
1992 Gründung einer eigenen Medizinischen<br />
Berufsfachschule; Übernahme<br />
des Kindergartens und der Kinderkrippe<br />
vom Waggonbau<br />
1993 Einweihung des neuen Mutterhauses<br />
in Niesky; Einweihung der neuen<br />
Zentralküche und Cafeteria<br />
1994 Die Kindertagesstätte erhält den<br />
Namen »Samenkorn«.<br />
1995 Einweihung des neuen Krankenhauses<br />
und der neuen Kapelle<br />
Zeittafel<br />
1996 Umbau des Hauses »Waldheim«,<br />
Übernahme der überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätte »Haus am Wege«<br />
in Rietschen<br />
1997 EMMAUS wird Träger der ev.<br />
Altenpflegeschule Bautzen<br />
1997 Übernahme der Kindertagesstätten<br />
in Friesau und Ebersdorf<br />
1999 Einweihung des neuen Altenpflegeheims<br />
»<strong>Emmaus</strong>« in Ebersdorf; der<br />
Ambulante Hospizdienst im Niederschlesischen<br />
Oberlausitzkreis nimmt<br />
seine Arbeit auf<br />
2000 Einweihung des neuen Altenpflegeheims<br />
»Abendfrieden« in Niesky,<br />
Schließung der vormaligen Heime<br />
»Abendfrieden«, »Zinzendorfheim«<br />
und »Heideland«<br />
2001 Das »<strong>Emmaus</strong>«-Krankenhaus wird offiziell<br />
als »Gesundheitsförderndes Krankenhaus«<br />
anerkannt<br />
2002 Die Diakonischen Einrichtungen Ebersdorf<br />
gehen in neue Trägerschaft über<br />
2003 Die neu erbaute Kindertagesstätte<br />
»Samenkorn« wird eingeweiht<br />
2006 140. Geburtstag d. <strong>Diakonissenanstalt</strong>,<br />
die Ausbildungsstätte »Haus am<br />
Wege« muss geschlossen werden<br />
2007 Für das Krankenhaus wird ein moderner<br />
Computertomograf angeschafft<br />
2008 Leistungsspektrum des Krankenhauses<br />
wird erweitert um Bereich Diabetologie,<br />
Herausgabe eines Buches mit Lebensberichten<br />
unserer Diakonissen<br />
2009 Einführung eines neuen Corporate Design<br />
für die <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS<br />
2010 Eröffnung der Schmerzambulanz<br />
im Krankenhaus<br />
<strong>2011</strong> Einführung d. Klinikinformationskanals<br />
(KIK); Krankenhauszertifizierung<br />
23
Gästehaus<br />
Ausstattung:<br />
Die Baude<br />
verfügt über einen<br />
Wohn-Schlaf-Raum<br />
mit historischen<br />
Möbeln, einem Bett<br />
und einem neuen<br />
Schlafsofa,<br />
großem Esstisch,<br />
Sitzecke, TV,<br />
Radio-CD-Player.<br />
Die Küche ist<br />
modern ausgestattet<br />
mit einer<br />
Doppel-Induktionskochplatte,<br />
Kühlschrank,<br />
Kaffeemaschine,<br />
Toaster, Grillofen.<br />
Bad mit Dusche,<br />
WC und Waschbecken.<br />
Dazu<br />
kommt eine große<br />
überdachte Veranda,<br />
Grünfläche mit<br />
Gartenmöbeln,<br />
Grill, Feuerstelle<br />
und zwei Fahrrädern.<br />
Alles muss klein beginnen!<br />
Kleine Residenz »Baude«<br />
Das gilt in besonderer Weise auch für die Restaurierung<br />
unserer Baude. Am Anfang war da<br />
nur der Traum einiger Weniger, die dieses besondere<br />
Ferienhäuschen wieder für Gäste nutzbar<br />
machen wollten.<br />
Einstmals verlebten die jetzt alt gewordenen<br />
Diakonissen hier ihre Einsegnungsrüstzeiten<br />
oder Freunde von EMMAUS ihren Urlaub. Doch<br />
das ist lange her. Seit Mitte der 90er Jahre wurde<br />
dieses von Christoph und Unmack konzipierte<br />
Holzhäuschen nicht mehr vermietet. Vor allem<br />
deshalb, weil es weder Toilette noch Bad gab.<br />
Doch die Bausubstanz ist bestens, das Dach<br />
dicht und die Inneneinrichtung lässt ahnen, dass<br />
hier die alte Schönheit nur darauf gewartet hat,<br />
mit viel Wasser, Schleifpapier und Farbe, wieder<br />
entdeckt zu werden.<br />
Viele haben sich anstecken lassen von diesem<br />
Traum, die Baude wieder als einmaliges Urlaubsdomizil<br />
aufzuwecken. Unzählige Spenden ermöglichten<br />
es, dass die aufwendigen Restau -<br />
rierungs- und Sanierungsarbeiten zügig voran<br />
gehen konnten. Im vergangenen Jahr wurde die<br />
Wasserleitung an das zentrale Netz angeschlossen<br />
und somit ein Bad mit Dusche und WC eingebaut<br />
werden. Zudem wurde die Elektrik<br />
komplett erneuert. In den Wintermonaten sind<br />
die Holzwände und Fußböden der Innenräume<br />
abgeschliffen und geölt worden. Durch viel Geduld<br />
und Geschick erhielten die Möbel, Fensterläden<br />
und Wandbordüren ein neues Gesicht mit<br />
der typischen Oberlausitzer Bauernmalerei.<br />
Nachdem bereits im Herbst die Fassade und<br />
die Terrasse gestrichen werden konnten, sind<br />
nun, Dank des milden Frühlingswetters, auch<br />
die restlichen drei Seiten fertiggestellt worden.<br />
Da das Projekt Baude ausschließlich über<br />
Spenden finanziert werden muss, freuen wir uns<br />
über jeden finanziellen Zuschuss! Wenn auch Sie<br />
etwas dazu beisteuern möchten, können Sie<br />
gern den eingelegten Überweisungsträger unter<br />
Angabe des Stichwortes »Baude« verwenden.<br />
Und wenn Sie selbst ein paar Tage Urlaub in<br />
diesem Häuschen machen möchten, stehen wir<br />
Ihnen gern zur Verfügung. Nähere Informationen<br />
finden Sie auch unter www.emmaus-nies -<br />
ky.de. Sigrun Enkelmann<br />
Viele ehrenamtliche<br />
Einsätze<br />
waren nötig,<br />
damit die im Verborgenen<br />
stehende<br />
Baude in neuem<br />
Glanz erscheint.<br />
Diese Projekt wurde ausschließlich durch Spenden finanziert. <strong>2011</strong> sind 15.530 Euro für die Baude gespendet worden.