Kurier - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky
Kurier - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky
Kurier - Diakonissenanstalt Emmaus Niesky
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<strong>Kurier</strong><br />
Nr. 76<br />
Mitarbeiterzeitung der <strong>Diakonissenanstalt</strong> EMMAUS <strong>Niesky</strong><br />
Mai und Juni 2009<br />
Mit dem Goldenen Kronenkreuz geehrt<br />
13 Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter wurden für ihre langjährige Tätigkeit (25 Jahre und mehr) in der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong> <strong>Emmaus</strong> mit dem goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet.<br />
Sie wurden mit dem Goldenen Kronenkreuz geehrt (von links nach rechts):<br />
Inge-Margret Buntrock,<br />
Krankenschwester in der<br />
chirurgischen Ambulanz<br />
Katharina Vollrath, Leiterin<br />
der Physiotherapie<br />
Harald Meyer, Ambulanter<br />
Hospizidienst, Zivildienst<br />
Gabriele Mirle, Wäsche<br />
Martina Jackisch,<br />
Krankenschwester<br />
Ruth Köhler,<br />
Krankenschwester<br />
Birgit Kiok, Wohnbereichsleiterin<br />
im „Abendfrieden“<br />
Ingelore Gano,<br />
Krankenschwester<br />
Inge Troche, Stationshilfe<br />
Rosel Haupt, Hauswirtschaft<br />
im Abendfrieden<br />
Cornelia Scheibe, Küche<br />
Christine Krämer, Hauswirtschaft<br />
im Krankenhaus<br />
Sabine Kretschmar,<br />
Krankenschwester<br />
Vera Riesner,<br />
Patientenaufnahme<br />
(siehe dazu auch Seite 2)<br />
EMMAUS - Ein guter Ort zum Leben, Lernen, Heilwerden
2<br />
Im Auftrag des Diakonischen Rates, des<br />
Aufsichtsgremiums unseres Landesverbandes<br />
der Diakonie, überreichte Pfr. Stefan<br />
Süß, Rektor des Naemi-Wilke-Stiftes<br />
in Guben, das Kronenkreuz in Gold. Aus<br />
seiner Ansprache dazu:<br />
Umgangssprachlich ist ein Kreuz an sich<br />
gar keine Ehre. Mit ihm verbinden wir im Regelfall<br />
Betrübliches. Der Eine hat's im Kreuz<br />
und meint seine ständigen Rückenschmerzen.<br />
Der Andere trägt sein Kreuz und beschreibt<br />
damit die Lasten seines Lebens. Die<br />
Rede vom Kreuz ist ambivalent. Lediglich in<br />
der Musik erhöht das Kreuz einen Ton um einen<br />
Halbtonschritt und differenziert damit den<br />
Wohlklang.<br />
Das Diakonische Werk in Deutschland<br />
verleiht zu besonderen Anlässen ein goldenes<br />
Kreuz, das Kronenkreuz in Gold. Der Name<br />
erscheint auch hier nicht weniger widersprüchlich.<br />
Kreuz und Krone scheinen sich<br />
auszuschließen. Entweder gekrönt oder gekreuzigt<br />
- so sortieren wir.<br />
Das Kronenkreuz hat seinen Namen<br />
wegen der besonderen Gestaltungsform jenes<br />
Kreuzes, das die Diakonie zu ihrem Signet<br />
erwählt hat. Es steht als Zeichen für die<br />
aus dem Glauben erwachsene evangelische<br />
Sozialarbeit. Das Kronenkreuz drückt das<br />
Wesen der Diakonie aus: Das Kreuz Christi,<br />
mit dem Gott seiner rettenden Barmherzigkeit<br />
Ausdruck verliehen hat, ist hier künstlerisch<br />
verbunden mit den beiden Buchstaben<br />
I und M für Innere Mission. Unter diesem<br />
Namen war im 19. Jahrhundert die Diakonie<br />
begründet worden.<br />
Damit verbindet sich jenes Ziel, mit dem<br />
das Diakonische Werk bis heute in die Öffentlichkeit<br />
tritt: „Helfen mit Wort und Tat.“<br />
Das bedeutet doch, mit der praktischen Tat<br />
zu reden und das Wort des Lebens nicht zu<br />
verschweigen. Das diakonische Handeln vollzieht<br />
sich in der Form eines anerkannten Sozialberufes<br />
und weist doch darüber hinaus.<br />
KRONENKREUZVERLEIHUNG<br />
Geben der Diakonie ein freundliches Gesicht<br />
Dieser Dienst ist immer auch menschliches<br />
Zeugnis des Glaubens. Der Dienst in der<br />
Nachfolge des Gekreuzigten verweist zugleich<br />
auf die Krone des Lebens, mit dem<br />
Gott das Leben krönt. Das ist unsere lebendige<br />
Hoffnung.<br />
Das alles aber kann die Diakonie nur mit<br />
ihren Mitarbeitenden tun, dem wertvollsten Kapital,<br />
das sie besitzt. Aus diesem Kreis der über<br />
400 000 Beschäftigten in der Diakonie bundesweit<br />
sind Sie das als langjährige Beschäftigte<br />
in der <strong>Diakonissenanstalt</strong> <strong>Emmaus</strong> in <strong>Niesky</strong>.<br />
Das Diakonische Werk Berlin Brandenburg -<br />
schlesische Oberlausitz ehrt Sie wegen Ihres<br />
langjährigen Einsatzes in der Diakonie und ehrt<br />
damit Ihren Einsatz für ungezählte Menschen,<br />
die Sie in Ihrem Dienstalltag begleitet haben.<br />
Sie haben der Diakonie das freundliche Gesicht<br />
gegeben und waren immer auch „Botschafter<br />
an Christi statt“. Manchmal vielleicht,<br />
ohne das selbst zu merken.<br />
Tiki Küstenmacher, Pfarrer und Karikaturist,<br />
hat aus den beiden Schlaufen des M keine<br />
Krone, sondern ein Herz gemacht. Das<br />
scheint mir die richtige Interpretation zu sein:<br />
In der Zuwendung zu anderen Menschen<br />
schlägt das Herz der Kirche. Sie waren und<br />
sind mit Ihrem Herzen dabei, wenn es vor allem<br />
um die Belange der Patienten und Bewohner<br />
in <strong>Emmaus</strong> ging und Sie werden mit<br />
Ihrem Herzen dabei bleiben.<br />
Zeichnung von<br />
Tiki Küstenmacher<br />
Pfarrer Stefan Süß<br />
aus Guben
Die Spülküche ist bereits fertig und die<br />
neuen Spülmaschinen laufen schon<br />
Nachdem man schon einige Wochen lang<br />
in der Cafeteria bemerken konnte, dass im<br />
Hintergrund bauliche Veränderungen im Gange<br />
sind, ist nun die „heiße Phase“ erreicht.<br />
„Die Küche wird komplett umgebaut“, sagt Küchenchef<br />
Jörg Müller. Der Grund: Sie ist zu<br />
groß. Der Neubau aus dem Jahre 1993 sollte<br />
damals Möglichkeiten für eine Erweiterung<br />
der Portionenzahl bieten. Für 1000 Essen war<br />
die Küche ausgelegt worden. „Das haben wir<br />
nie erreicht“, meint Jörg Müller. Die derzeitige<br />
Portionenzahl liegt bei maximal 500.<br />
Eine zu große Küche, das bedeutet auch<br />
zu lange Wege für die KüchenmitarbeiterInnen.<br />
Aus den bisher zwei Kochstrecken wird<br />
eine, und Lager und Kühlzellen aus dem Keller<br />
kommen jetzt auf die Küchenetage. Nur<br />
die Umkleideräume bleiben unten, so dass<br />
während des Arbeitsprozesses nicht hinunter-<br />
und hinaufgestiegen oder –gefahren werden<br />
muss.<br />
Hinzu kommt, dass es Zeit ist, das Kochen<br />
mit Dampf umzustellen auf Kochen mit<br />
elektrischem Strom. Manchmal habe das<br />
Dampfkochen Probleme gemacht, wenn z.B.<br />
der Dampfbereiter einen Defekt hatte, erinnert<br />
sich Jörg Müller. Das System müsste<br />
nun nach den 16 Jahren ohnehin erneuert<br />
werden. So hat man sich entschlossen, jetzt<br />
auf Strom umzusteigen, die Dampfkessel zu<br />
KÜCHE<br />
Die alten mit Dampf betriebenen Küchengeräte<br />
warten auf den Abtransport<br />
Heiße Phase in der Küche<br />
Interessantes Shirt<br />
des Bauarbeiters<br />
entfernen und sie mit Elektrogeräten, allerdings<br />
jetzt in angemessener Anzahl, zu ersetzen.<br />
Fertig ist bereits der Umbau der Spülküche.<br />
Sie hat ein neues Lüftungssystem erhalten,<br />
und Fußboden und Decke sind erneuert<br />
worden. Die beiden Spülmaschinen,<br />
eine für Geschirr, eine für Töpfe, sind bereits<br />
seit Ende April in Betrieb.<br />
Weil jetzt alles auf den Kopf gestellt wird,<br />
kann in <strong>Emmaus</strong> zur Zeit nicht gekocht werden.<br />
Aber keiner muss deswegen hungern.<br />
Das Essen kommt während der etwa zehnwöchigen<br />
Bauphase aus dem <strong>Niesky</strong>er Bürgerhaus.<br />
<strong>Emmaus</strong>-Küchen-Mitarbeiterinnen<br />
und –mitarbeiter geben das Essen weiterhin<br />
aus, erfragen die Menüwünsche der Patienten,<br />
arbeiten in der Spülküche, helfen zum<br />
Teil (jeweils zwei) im Bürgerhaus aus, und<br />
auch das Essen auf Rädern geht normal weiter.<br />
Wer allerdings nachmittags die Cafeteria<br />
besucht, sieht jetzt neue Gesichter, denn<br />
nach dem Mittagessen hat vorübergehend<br />
das Bürgerhaus hier die Regie.<br />
Die in dieser Bauzeit sehr geforderten<br />
KüchenmitarbeiterInnen hoffen, dass Patienten,<br />
Heimbewohner und Cafeteria-Besucher<br />
weiterhin zufrieden sind und über möglicherweise<br />
auftretende Unannehmlichkeiten großzügig<br />
hinwegsehen. M.M.<br />
3
4<br />
Seit wie vielen Jahren sind Sie in<br />
EMMAUS?<br />
Ich arbeite seit 1981 in der <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
EMMAUS. Vorher war ich als Krankenpfleger<br />
im Diakonissenkrankenhaus Leipzig<br />
tätig.<br />
Wie führte Sie der Weg nach EMMAUS?<br />
1980/81 gab es bei meiner Frau und mir<br />
die Überlegungen eines Ortswechsels. Dies<br />
hing mit dem bevorstehenden Ruhestand des<br />
Ortspfarrers zusammen. Wir wohnten zu dieser<br />
Zeit in der „Ruhestandswohnung“ im Pfarrhaus.<br />
In dieser Phase kam die Anfrage aus<br />
<strong>Niesky</strong>. Sie suchten Mitarbeiter und hatten<br />
den Gedanken, für diese Wohnraum zu schaffen.<br />
Was dann in Gestalt der Reihenhäuser<br />
realisiert wurde. So konnten wir im Spätsommer<br />
`81 von Leipzig nach <strong>Niesky</strong> ziehen, erst<br />
in eine „Übergangswohnung“ in der Poststraße<br />
und ab 1983 in die Gartenstraße.<br />
Warum sind Sie Krankenpfleger geworden?<br />
Obwohl ich einen für das Erzgebirge nicht<br />
untypischen Lebenslauf habe (Kindergottesdienst,<br />
Konfirmation, Junge Gemeinde, Mitarbeiterkreis<br />
der Jungen Gemeinde), war der<br />
Weg nicht zwingend vorgegeben. Aber während<br />
meiner Lehrzeit als Bäcker war ich stark<br />
in der Jugendkirchenarbeit eingebunden.<br />
Durch Rüstzeiten und Gespräche zeichnete<br />
sich für mich der Weg zur Diakonen-Ausbildung<br />
immer deutlicher ab.<br />
Als ich meine Ausbildung in Moritzburg<br />
begann, war mir recht bald klar, die am häufigsten<br />
eingeschlagenen „Dienstwege“ Kirchenmusik<br />
und Gemeinde-Jugendarbeit kamen<br />
für mich nicht in Frage. Auf Grund fami-<br />
INTERVIEW<br />
Möchte Erleichterung für Betroffene<br />
Harald Meyer ist verantwortlich für<br />
den Ambulanten Hospizdienst unserer<br />
Einrichtung und für den Zivildienst.<br />
Christa und Harald Meyer kürzlich bei einem<br />
Ausflug nach Breslau<br />
liärer Prägung lag es nahe in Richtung „Pflege“<br />
zu gehen. In meiner Familie gibt es eine<br />
gewisse Tradition für diese Berufe. Mein Vater<br />
war Krankenpfleger, meine Tante Krankenschwester<br />
und die Onkels sind Zahnärzte.<br />
Meine Krankenpflegerausbildung absolvierte<br />
ich im Diakonissenkrankenhaus in<br />
Leipzig.<br />
Was bedeutet es, ein Diakon zu sein?<br />
Als Diakon ist man zum einen in eine<br />
Schwestern- und Bruderschaft nicht nur eingebunden<br />
sondern aufgenommen. Schwestern<br />
und Brüder können manchmal nicht nur<br />
nerven - sondern sie sind da, wenn es „ernst“<br />
wird. Diakon sein bedeutet für mich, sich in<br />
Verantwortung nehmen lassen. Zum Beispiel<br />
durch Dienste in der Gemeinde und in diakonischen<br />
Einrichtungen (Seelsorge, Andachten,<br />
...).<br />
Wie kommen Sie zur Hospizarbeit?<br />
Bei meiner Tätigkeit auf der Wachstation<br />
hatte ich einen Grundgedanken: so wie wir<br />
die Intensivpatienten betreuen, mit diesem
„Personalaufwand“ müssten auch Schwerstkranke,<br />
bzw. sogenannte „austherapierte“<br />
Patienten betreut werden. Darauf hin hatte<br />
ich in Moritzburg an der Diakonischen Akademie<br />
meine ersten Hospizweiterbildungen<br />
gemacht. Im September 1999 habe ich begonnen,<br />
den Hospizdienst in EMMAUS aufzubauen.<br />
Was macht Ihnen Freude an Ihrer Arbeit<br />
und was ist schwierig?<br />
Freude macht mir, wenn ich durch den<br />
Kontakt zu Patienten und deren Angehörigen<br />
eine Erleichterung für die Betroffenen erreichen<br />
kann.<br />
Schwierig ist der immer höher werdende<br />
Verwaltungsaufwand, der bei der Begleitung<br />
Schwerstkranker und Sterbender gefordert<br />
wird. Dieser kürzt das Zeitpotential für die<br />
Betroffenen.<br />
Wie gehen Sie damit um, so häufig mit<br />
dem Thema Sterben und Tod konfrontiert<br />
zu werden?<br />
Ich versuche nicht immer die Probleme<br />
des Dienstes mit in die Freizeit zu nehmen.<br />
Dazu habe ich mir im Laufe der Jahre verschiedene<br />
Strategien entwickelt: z.B. „sich<br />
ausklinken - Gedanken baumeln lassen“ und<br />
Duschen - um auch symbolisch Belastendes<br />
INTERVIEW<br />
und Angehörige erreichen<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:<br />
Friederike Tzschoppe - MA im<br />
Funktionsdienst in der Zentralsterilisation<br />
Rainer Seifert - Pflegehelfer<br />
im Altenpflegeheim (APH)<br />
Frau Warmuth - Pflegehelferin<br />
im APH Kathrin Diekmann -<br />
Aushilfe zur Vorbildung nach<br />
§1b AVR im APH<br />
Angelika Spichale - MA im<br />
Wirtschaftsdienst APH<br />
VON PERSONEN<br />
abzustreifen. Auch die Aufgabe als Zivildienstbeauftagter<br />
„schenkt“ gehörige Ablenkung.<br />
Und man braucht einen Ausgleich, der<br />
nichts mit diesem Thema zu tun hat.<br />
Wobei finden Sie diesen Ausgleich?<br />
Zum Beispiel beim Lesen. Ich lese gern<br />
Biografien und historische Literatur. Mich<br />
interessiert Geschichte vom Mittelalter bis<br />
zur Neuzeit. Auch betätige ich mich etwas im<br />
Naturschutz. In meiner Freizeit bilde ich mich<br />
auch gern weiter. Z.B. waren meine Frau und<br />
ich kürzlich zu einer Studienreise in Schlesien<br />
und ich belege zur Zeit einen Polnischkurs<br />
an der Volkshochschule.<br />
Vermissen Sie die Arbeit auf Station?<br />
Ja, manchmal schon. Deshalb bin ich sehr<br />
dankbar, dass ich manchmal zum Aushelfen<br />
auf die Stationen gerufen werde. So verliere<br />
ich die Verbindung zur „Basis“ nicht.<br />
Welche Persönlichkeit beeindruckt Sie?<br />
Haben Sie Vorbilder?<br />
Ein Vorbild für mich war meine Schwägerin,<br />
auch wenn wir nicht immer einer Meinung<br />
waren. Sie war Diakonisse im Schniewindhaus.<br />
So wie sie ihren Glauben lebte<br />
und wie sie ihre Krankheit für sich angenommen<br />
hatte, beeindruckte mich.<br />
DIE FRAGEN STELLTE SYLVIA BIEDER<br />
Blanka Schmidt - Gesundheits- und<br />
Krankenpflegerin für Intensivmedizin und<br />
Anästhesie in der Anästhesieabteilung<br />
EMMAUS verlassen haben:<br />
Marlies Mehassouel, MA in der<br />
Funktionsabteilung<br />
Helga Bienert, Mitarbeiterin im<br />
APH<br />
5
6<br />
MEDIZINISCHE BERUFSFACHSCHULE<br />
Schüler leiten Schüler an<br />
„Wie soll denn das laufen?“- so<br />
eine erste Reaktion der Schüler. „Was<br />
soll denn das?“ - weitere skeptische<br />
Meinungsäußerungen. Aber es wurde<br />
eine wichtige Erfahrung…<br />
Im Rahmen des Kommunikationsunterrichts<br />
wurde der Mittelkurs mit dem Thema<br />
„Beraten und Anleiten“ vertraut gemacht.<br />
Um diese Unterrichtseinheit nicht nur von<br />
theoretischer Seite und in kleinen Übungseinheiten<br />
im Klassenraum zu erfahren,<br />
suchten wir nach einer praktischen<br />
Anwendungsmöglichkeit.<br />
Anleitung erleben Schüler während<br />
ihrer Ausbildung durch die Begleitung von<br />
Praxisanleiterinnen. Daher bringt jeder<br />
Auszubildende persönliche Eindrücke mit.<br />
Um im zukünftigen Berufsalltag bestehen<br />
zu können, sind Anleitungskompetenzen<br />
notwendig, um Patienten, Schüler oder<br />
Praktikanten pflegerelevante Instruktionen<br />
geben zu können.<br />
Diese praktische Bedeutsamkeit der<br />
Schüleranleitung ließ uns dieses Projekt ins<br />
Leben rufen: Jedem Mittelkursschüler<br />
wurde ein Auszubildender aus dem<br />
Unterkurs zugeordnet. Auf allen Stationen<br />
des Krankenhauses und in den<br />
Wohnbereichen des Pflegeheims fanden<br />
Anleitungssituationen im Rahmen der morgendlichen<br />
Versorgung der Pflegebedürftigen<br />
statt. Dank der Unterstützung beider<br />
PDLs, der Stations- und Wohnbereichsleiter,<br />
unserer Praxisanleiterinnen und natürlich<br />
der Pflegebedürftigen konnten an zwei<br />
Tagen die Schüleranleitungen durchgeführt<br />
werden.<br />
Nachdem die Pflege der Patienten bzw.<br />
Bewohner vorbesprochen, durchgeführt<br />
und dokumentiert wurde, fand zwischen<br />
den Schülerpaaren ein Reflexionsgespräch<br />
nach vorgegebenen Kriterien statt.<br />
Anleitung von Schülerin zu Schülerin bei der<br />
morgendlichen Versorgung im Krankenhaus<br />
Die Unterkursschüler erlebten Anleitung<br />
mit etwas „weniger Druck“ als üblich, erhielten<br />
auch umsetzbare Hinweise von den<br />
erfahreneren Auszubildenden.<br />
Der Mittelkurs äußerte einhellig, dass<br />
sie erkannten, dass Anleitung „gar nicht so<br />
einfach“ ist und gut vorbereitet werden<br />
muss. Sie erlebten die Arbeit am<br />
Pflegebedürftigen von der „anderen Seite“<br />
und erfuhren, dass es schwierig sein kann,<br />
nicht voreilig in eine Pflegehandlung einzugreifen.<br />
Sie bemerkten teilweise eigene<br />
Fehler bei „ihrem“ Schüler wieder.<br />
Es waren zwei erfahrungsreiche Tage<br />
und wir möchten allen Beteiligten auf diesem<br />
Wege für ihre Unterstützung danken.<br />
Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel<br />
besser an seinen Fragen als an seinen Ant-<br />
worten. (Francois G. de Levis)<br />
ANNETTE WOLFF
BETRACHTUNG ZUM PFINGSTFEST<br />
Da brannte das Feuer<br />
wieder in ihren Herzen...<br />
Auch wenn es heutzutage etwas in Vergessenheit<br />
geraten ist, das wichtigste Fest<br />
nach Ostern ist das Pfingstfest. Weil es an<br />
den Anfang der christlichen Kirche erinnert.<br />
Es wird immer am 50. Tag nach Ostern<br />
gefeiert. Der fünfzigste Tag hieß in der alten<br />
Sprache der Griechen „pentecoste“ und daraus<br />
ist unser deutsches Wort „Pfingsten“ entstanden.<br />
Auch das Volk Israel feierte um diese<br />
Zeit ein Erntedankfest und deshalb war<br />
die Stadt Jerusalem, fünfzig Tage nach<br />
Ostern, fünfzig Tage nach Jesu Tod und Auferweckung<br />
voller Menschen mit verschiedenen<br />
Nationalitäten. Juden, Griechen, Araber,<br />
Ägypter, Römer und viele andere drängelten<br />
sich in den engen Gassen der Stadt. Nur Jesu<br />
Jünger waren nicht darunter. Sie hielten<br />
sich in einem Haus versteckt, weil sie Angst<br />
hatten, so wie Jesus, verhaftet zu werden.<br />
Sie waren enttäuscht und kraftlos. Denn sie<br />
wussten noch nicht so richtig, wie es nun ohne<br />
Jesus weitergehen sollte. In der Apostelgeschichte<br />
erzählt uns der Evangelist Lukas<br />
davon, wie sie an einem Ort beieinander saßen,<br />
als sich folgendes ereignete:<br />
„Und es geschah plötzlich ein Brausen<br />
vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind<br />
und erfüllte das ganze Haus, indem sie saßen.<br />
Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt,<br />
wie von Feuer; und er setzte sich auf<br />
einen jeden von ihnen, und sie wurden alle<br />
erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an,<br />
zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist<br />
ihnen gab auszusprechen.“ (Apostelg. 2,1-4)<br />
Angst und Enttäuschung waren plötzlich<br />
wie weggeblasen. Stattdessen wurden die<br />
Herzen der Jünger wieder lebendig. Ja, sie<br />
brannten regelrecht vor Erkenntnis. Der Heilige<br />
Geist hatte in ihnen die Flammen der<br />
Hoffnung und des Glaubens wieder entfacht.<br />
Und ihnen wurde gewiss, dass Gottes Zusa-<br />
gen auch nach<br />
Jesu Weggang<br />
bestehen bleiben.<br />
Als sie all<br />
das spürten,<br />
konnten die<br />
Jünger nicht an<br />
sich halten. Sie<br />
mussten einfach<br />
heraus aus ihrem Versteck, hinaus auf<br />
die Straße, um anderen Menschen die frohe<br />
Botschaft mitzuteilen. Und das Verrückte war,<br />
dass jeder sie verstand, egal ob Jude, Grieche<br />
oder Araber, jeder hörte die Jünger in<br />
seiner Landessprache reden. Manche verspotteten<br />
sie aber auch und sagten: „Sie sind<br />
voll von süßem Wein“ (Apg 2,13). Doch viele<br />
hörten sie an und kamen in diesen Tagen<br />
zum Glauben. Der Evangelist Lukas berichtet<br />
von 3000 Menschen, die das Wort annahmen<br />
und sich taufen ließen (Apg 2,41).<br />
Zwei Dinge gehen mir besonders nahe.<br />
Einerseits wünsche ich mir auch für mein<br />
Herz etwas mehr von diesem feurigen Entflammtsein.<br />
Andererseits wird mir durch diesen<br />
Pfingstbericht besonders deutlich, dass<br />
Menschen, die zu Jesus und Gott gehören,<br />
einander trotz unterschiedlicher Nationalität<br />
nicht mehr fremd, sondern durch den Heiligen<br />
Geist miteinander verbunden sind. Und<br />
das ist einfach wunderbar.<br />
DOREEN WIESNER<br />
Dass auch wir ermutigt und entflammt werden<br />
für die gute Nachricht von der Liebe Gottes<br />
zu den Menschen, dazu feiern wir am<br />
Pfingstmontag wieder einen Gottesdienst<br />
vor dem Abendfrieden (an der Plittstraße) -<br />
gemeinsam mit den evangelischen Gemeinden<br />
der Stadt <strong>Niesky</strong>. Beginn: 9:45 Uhr.<br />
7
Es ist eine gute Tradition unseres Jahresfestes,<br />
dass wir uns Menschen von draußen<br />
einladen, die uns Impulse für unser geistliches<br />
Leben und unsere fachliche Arbeit geben.<br />
Diese Tradition hat sich auch in diesem<br />
Jahr wieder bewährt:<br />
Am Montagvormittag kam Pastor Frank<br />
Eibisch, der Theologische Geschäftsführer<br />
des Bethanien-Krankenhauses in Chemnitz,<br />
mit dem wir seit vielen Jahren verbunden<br />
sind, zu uns. Der methodistische Theologe<br />
hatte sich die Geschichte von Bartimäus herausgesucht,<br />
eine Blindenheilung. Frank Eibisch<br />
sagte, dass ihn bei den Recherchen zu<br />
seiner Diplomarbeit erstaunt hat, dass die biblischen<br />
Heilungsgeschichten in der Diakonie<br />
eine erstaunlich geringe Rolle spielen.<br />
Wir entdeckten immer wieder, wo wir<br />
selbst in der Erzählung vorkommen. Fragen,<br />
die uns beschäftigten, waren u.a.: Welche<br />
Rolle spielt die Wahrnehmung von Leidenden<br />
in unserem Glaubensleben? Wie reagieren<br />
wir auf die Schreie von Menschen nach<br />
Barmherzigkeit? Was bedeutet uns das Gebet<br />
als ein Beziehungsgeschehen? Haben<br />
wir den Mut, Gott gegenüber auch unsere<br />
8<br />
143. JAHRESFEST<br />
Glückwünsche und<br />
Blumensträuße<br />
gab es beim Mitarbeiterabend<br />
auch für erfolgreiche<br />
Qualifizierungen: Chefarzt<br />
Rainer Stengel (Innere<br />
Abteilung) hat den<br />
Facharztabschluss für<br />
Gastroenterologie erworben,<br />
Annette Friebe hat ihre<br />
Zusatzausbildung zur<br />
Diabetesassistentin erfolgreich<br />
abgeschlossen und Oberarzt<br />
Dr. Matthias Ansorge ist jetzt<br />
auch Facharzt für Palliativmedizin<br />
(von li. nach re.)<br />
Biblische Heilungsgeschichte und Sekten<br />
Wünsche und Erwartungen zu äußern? Und<br />
was ist für uns eigentlich Glauben? - Wir sind<br />
gut ins Gespräch gekommen über diese und<br />
andere Fragen, die uns in unserem Alltag -<br />
nicht nur - in <strong>Emmaus</strong> beschäftigen.<br />
Ein anderer Gast des Jahresfestes war<br />
Pfr. i.R. Georg Scheuerlein aus Görlitz-Königshufen.<br />
Sein Thema waren die Sekten.<br />
Was ist eine Sekte? Was unterscheidet sie<br />
von einer Kirche? Wie entstehen Sekten?<br />
Und was macht ihre Faszination aus? Diese<br />
und andere Fragen führten uns am Dienstagnachmittag<br />
in ein angeregtes Gespräch.<br />
Es wurde deutlich, dass das Spektrum der<br />
(christlichen) Sekten vielfältig ist und die Grenzen<br />
zwischen Kirchen und Sekten auch fließend.<br />
Im Gespräch wurde für mich sehr deutlich,<br />
dass die Sekten (wie z.B. die Zeugen<br />
Jehovas oder die Mormonen) immer auch eine<br />
Anfrage an die etablierten Kirchen sind,<br />
denn Menschen wenden sich auch deshalb<br />
engen und problematischen Gruppierungen<br />
zu, weil die Kirchen ihrem Auftrag immer wieder<br />
nicht ausreichend gerecht werden.<br />
JOHANNES WELSCHEN
Unterschiedliche Lebensgeschichten<br />
Der Dienstagabend des Jahresfestes wurde<br />
von zwei Frauen gestaltet: Regina Franz<br />
und Sabine Pantze aus Seifhennersdorf. Ihre<br />
Biografien wurden neben anderen in dem Buch<br />
„Jetzt ist eine andere Zeit“ veröffentlicht.<br />
Ca. 40 Neugierige waren gekommen. An<br />
zwei völlig unterschiedlichen Lebensstilen<br />
konnten wir so teilhaben. Die Eine - sehr behütet<br />
aufgewachsen, nach der Schulzeit Ausbildung<br />
im mütterlichen Betrieb, anschließend<br />
Diakonisches Jahr in der Heimatgemeinde<br />
und schließlich Ausbildung zur Familienpflegerin,<br />
diesmal in Westdeutschland.<br />
Nach wenigen Jahren kehrte sie mit ihrem<br />
Mann nach Seifhennersdorf zurück. Dort<br />
wohnen sie nun mit ihren beiden Kindern in<br />
einem Umgebindehaus. Da nur der Mann Arbeit<br />
hat, leben sie sehr bescheiden, aber sehr<br />
bewusst und verantwortungsvoll. Z.B. vertreten<br />
sie die Meinung, dass es in dieser Zeit,<br />
in der es so wenig Arbeitsstellen gibt, ausreicht,<br />
wenn ein Familienteil Arbeit hat. Oder<br />
es werden kaum Sachen gekauft, die man<br />
für ein Schnäppchengeld im Großmarkt kaufen<br />
kann, da somit niemals die Herstellung<br />
bezahlt werden würde. Es klingt nach einer<br />
„heilen Welt“, wenn sie davon erzählt, wie sie<br />
sich Zeit nimmt für ihre Kinder, Zeit zum „Le-<br />
Lachen und Spielen gehören zum Leben.<br />
143. JAHRESFEST<br />
Sabine Pantze (links) und Regina Franz<br />
ben“ und viel Zeit, um anderen Menschen<br />
zuzuhören.<br />
Die Lebensgeschichte der Anderen ist für<br />
die meisten von uns wohl eher befremdlich:<br />
In der Jugend betrieb sie Leistungssport, studierte<br />
nach der Schule Kriminalistik, arbeitete<br />
dann als Aufseherin in einer Strafvollzugsanstalt<br />
und erarbeitete sich den Dienstgrad<br />
eines Majors. Sie war politisch sehr engagiert,<br />
aber auch kritisch denkend - besonders während<br />
der Monate um die Wendezeit, was in<br />
solch einer Stellung große Schwierigkeiten<br />
mit sich brachte und sie schließlich die Arbeit<br />
kostete. Nun ist sie theoretisch arbeitssuchend,<br />
hat aber den ganzen Tag voll zu tun,<br />
da sie sich in verschiedenen Projekten<br />
engagiert, vor allem in der<br />
Arbeit für und mit Frauen, Ehrenämter<br />
bekleidet und auf Honorarbasis<br />
bei Forschungsprojekten<br />
mitarbeitet.<br />
Beide Lebensgeschichten<br />
wollen Mut machen, seinen eigenen<br />
Weg zu gehen, auch wenn<br />
er vielleicht manchmal sehr ungewöhnlich<br />
scheint. Wer dieses<br />
Buch selbst einmal lesen möchte,<br />
kann sich an die Grünen Damen<br />
wenden und es sich dort in<br />
der Krankenhaus-Bibliothek ausleihen.<br />
S.E.<br />
9
10<br />
Einmal im Monat gibt es in unseren Wohnbereichen<br />
im Altenpflegeheim ein besonders<br />
schönes Kaffeetrinken, bei dem die Geburtstagskinder<br />
des letzten Monats gefeiert werden.<br />
Der Tisch wird nett gedeckt, mit Blumen,<br />
die meist der Jahreszeit entsprechen, und<br />
Servietten und natürlich Kerzen tragen zu einer<br />
festlichen Atmosphäre bei.<br />
Es gibt eine besonders leckere Torte, und<br />
für die Hefekuchenfreunde auch einige Stücke<br />
nach ihrem Geschmack. Dann wird gesungen,<br />
vor allem Volkslieder, die unsere Bewohner<br />
besonders gut im Gedächtnis haben,<br />
oft besser als wir Betreuer. Die Geburtstagskinder<br />
können sich dann ihre Lieblingslieder<br />
wünschen. Auch unterhalten wir uns über<br />
die Blumen, die auf dem Tisch stehen, ob sie<br />
bekannt sind und ob sie jemand selber im<br />
Garten hatte. Zum Erzählen wird angeregt,<br />
indem wir z.B. wie jetzt im Sommer nach Ur-<br />
Was erwarten pflegebedürftige Menschen<br />
und deren Angehörige von den Pflegeheimen?<br />
Erste Marktforschungen des Diakonischen<br />
Werkes Innere Mission Leipzig e.V.<br />
belegen folgendes:<br />
Ein umfassendes und bedarfsgerechtes<br />
Pflegangebot höchster Qualität zu einem<br />
möglichst günstigen Preis wird erwartet, ausreichend<br />
und qualifiziertes Personal mit genügend<br />
Zeit für den Einzelnen inbegriffen.<br />
Die Frage, wie man auf das Heim aufmerksam<br />
geworden war, wurde so beantwortet:<br />
4,35 % Werbematerial<br />
4,78 % Internet<br />
5,22 % Telefonbuch<br />
5,65 % Kirchgemeinden<br />
11,3 % Empfehlung eines Arztes<br />
23,48 % Hinweis eines Krankenhauses<br />
36,96 % Verwandte und Bekannte<br />
24,35 % sonstige Gründe<br />
ALTENPFLEGEHEIM<br />
Geburtstagskaffeetrinken<br />
Geburtstagskaffeetrinken am festlich gedeckten<br />
Tisch, bei schönem Wetter im Freien<br />
laubsreisen oder Gartenarbeit fragen. Manch<br />
einer erinnert sich, und so gibt es auch für<br />
uns „jüngere“ Leute allerhand von früher zu<br />
erfahren. Mit einem Abendlied beschließen<br />
wir dann unseren gemütlichen Kaffeenachmittag.<br />
GUDRUN PUSCH<br />
Befragung: Kriterien für Heimauswahl<br />
Auf die Frage, ob verschiedene Heime angesehen<br />
worden waren, beantworteten<br />
57,39 % mit Ja (Tendenz steigend) und<br />
39,57 % mit Nein<br />
Die Gründe, die dazu führten, sich für das<br />
Heim der Inneren Mission zu entscheiden:<br />
11,30 % aufgrund des Preises<br />
27,83 % Konzeption<br />
41,47 % Nähe zu Verwandten<br />
42,17 % Nähe zum bisherigen Wohnort<br />
47,29 % Diakonie als Träger des Heimes<br />
51,30 % kurzfristige Verfügbarkeit des<br />
Platzes<br />
66,09 % gute Atmosphäre beim ersten<br />
Besuch des Hauses<br />
10,87 % sonstige Gründe<br />
33,91 % der „Neuzugänge“ kamen von<br />
zu Hause<br />
63,91 % kamen aus dem Krankenhaus<br />
(Tendenz steigend)
ALTENPFLEGE<br />
Elisabeth sagt niemals „Nein“<br />
Frau Elisabeth Perk arbeitet ehrenamtlich<br />
bei uns im „Abendfrieden“ auf dem Wohnbereich<br />
2. Sehr zurückhaltend und etwas<br />
ängstlich kam sie am 1. Dezember 2007 zu<br />
uns, um ein neues Aufgabenfeld zu finden.<br />
Durch ihre freundliche und hilfsbereite Art eroberte<br />
sie sich schon bald die Herzen der<br />
Heimbewohner.<br />
Oft ist sie schon um 7.00 Uhr da und hilft<br />
beim Verteilen und Reichen des Frühstücks.<br />
Sie begleitet Bewohner von einem Ort zum<br />
anderen, so zur Zeitungsschau in die Ofenecke,<br />
ins Krankenhaus, wenn es nötig ist,<br />
oder zum Friseur. Denn dieser befindet sich<br />
im Erdgeschoss, und eine Begleitung ist häufig<br />
erforderlich, dabei ist Zeit für ein kleines<br />
Gespräch. Für persönliche Wünsche hat sie<br />
immer ein offenes Ohr.<br />
Ebenso wie unsere Mitarbeiter von TAU-<br />
RIS versorgt auch Elisabeth die Heimbewohner<br />
am Vormittag regelmäßig mit Getränken,<br />
ganz nach Wunsch. Wer das Glas nicht mehr<br />
alleine halten kann, dem steht Elisabeth geduldig<br />
zur Seite.<br />
Elisabeth Perk arbeitet ehrenamtlich im<br />
Altenpflegeheim<br />
Kurzum, immer zur Stelle, ein Lächeln im<br />
Gesicht, so erleichtert sie den Alltag unserer<br />
Bewohnerinnen und Bewohner und ist eine<br />
große Hilfe für alle Mitarbeiter. Elisabeth, wir<br />
sagen danke, dass es dich gibt!<br />
SYLVIA GRÜTTNER<br />
Umzüge der Pflegedienst- und Heimleitung<br />
Die Umzüge sind geschafft. Heimleitung und Pflegedienstleitung des „Abendfrieden“ sind jetzt<br />
nahe beieinander und mit nur ein paar Schritten vom Eingang aus zu erreichen. Hr. Vollprecht<br />
und Fr. Stoldt (Foto links) haben ihren Arbeitsplatz im ehemaligen Büro von Fr. Döhler, während diese (Foto<br />
rechts) nach nebenan in den früheren Friseurraum gezogen ist. Die Friseurin, die mittwochs geöffnet hat<br />
(Anmeldungen über -409), erreicht man jetzt über den Innenhof.<br />
11
12<br />
GESUNDHEITSMESSE / STERNBERG<br />
Ausbildung und Endoskopie<br />
Chefarzt Dr. Scholze erklärt Besuchern ein Endoskop<br />
Jubiläum der Grundsteinlegung<br />
Am 12. Juni 2009 ist es 50 Jahre her,<br />
dass der Grundstein für das neue Haus auf<br />
dem Sternberg bei Ramallah gelegt werden<br />
konnte. Als der Staat Israel gegründet wurde<br />
und er das Hospital „Jesus-Hilfe“ übernahm,<br />
zogen 15 arabische Aussätzige dort<br />
aus und fanden im Kidrontal eine primitive<br />
und schattenlose Unterkunft. Das Wasser<br />
musste mühsam aus der weit entfernten Siloah-Quelle<br />
herangebracht werden.<br />
Die deutschen <strong>Emmaus</strong>-Schwestern wurden<br />
ausgewiesen. Doch Schw. Johanna Larsen,<br />
die in den 50er Jahren wieder dorthin<br />
ausgereist war, ließ nicht locker, bis sie eine<br />
Genehmigung für einen Neubau erreicht<br />
hatte, fand auch ein großes Areal, ja, einen<br />
ganzen Berg, 25 km von Jerusalem entfernt:<br />
den Sternberg. Den Neubau ließ sie mit schattigen<br />
Veranden bauen sowie Zisternen für<br />
Wasser anlegen. Später pflanzte sie Kiefern,<br />
Obst- und Ölbäume und erntete im ersten<br />
Jahr schon einen Zentner Tomaten.<br />
„Keine Angst vor endoskopischen<br />
Untersuchungen“ - mit<br />
Aufklärung und<br />
Information wollte<br />
<strong>Emmaus</strong> den Besuchern<br />
der Gesundheits- und<br />
Wellnessmesse bei ETN<br />
am 9. Mai die Angst vor<br />
einer Magen- oder<br />
Darmspiegelung nehmen.<br />
Außerdem präsentierte<br />
unsere<br />
Medizinische<br />
Berufsfachschule sich an<br />
dem modern und zeitgemäß<br />
aufgemachten<br />
<strong>Emmaus</strong>-Stand.<br />
Zur Grundsteinlegung meißelte man auf einen besonders<br />
großen Stein den Spruch „Kommet her zu mit<br />
alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch<br />
erquicken“ auf arabisch<br />
Der obenstehende Spruch gilt nach 50 Jahren<br />
dem Förderungszentrum für arabische behinderte<br />
Kinder und Jugendliche, das 1980<br />
hier gegründet wurde, nachdem die letzten<br />
fünf Aussätzigen in Pflegestellen gebracht werden<br />
konnten. DIAK. EVA KÜSSNER
EMMAUS-GEMEINSCHAFT<br />
„Singt und spielt dem Herrn“<br />
Von der Frühjahrsrüste<br />
der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
am 3. und 4. April<br />
Eine Gruppe beim Vortragen ihrer Strophe<br />
Eine nicht so ernstzunehmende Strophe:<br />
Der Wein steht auf dem Tische<br />
auf dass er mich erfrische<br />
zu dieser Abendzeit.<br />
Die Schwestern sind noch munter,<br />
die Brüder leiden drunter<br />
und das schon eine lange Zeit.<br />
Zum Abschluss der Rüste sangen alle auf<br />
den Krankenhausstationen<br />
Die Rüste begann am Freitagabend mit einem<br />
Feiermahl. Dann sollten die TeilnehmerInnen<br />
gleich aktiv werden: Es galt, in Kleingruppen<br />
eine Strophe nach der Melodie „Der Mond ist<br />
aufgegangen“ zu dichten und dann vorzutragen.<br />
Dichterinnen am Werk<br />
Bettina Rohn (stehend), bekannt durch<br />
manche kirchenmusikalischen Projekte,<br />
gestaltete den Nachmittag mit den<br />
RüstzeitteilnehmerInnen. Verschiedene<br />
Lieder hatte sie auf einem Blatt zusammen<br />
gestellt, die gemeinsam gesungen wurden,<br />
begleitet von verschiedenen Instrumenten.<br />
Da bekam eine die Triangel in die Hand,<br />
eine andere die Klanghölzer, die Flöte<br />
spielte, und sogar die Trommel wurde<br />
geschlagen. Den Abschluss bildete ein<br />
Passionslied und eine Passionsandacht.<br />
13
14<br />
VERMEIDUNG VON UNFÄLLEN<br />
Der Gefahr ins Auge sehen<br />
Trockenübungen Wichtig: die richtige<br />
Sitzeinstellung<br />
Anfang des Jahres nahm ich ein Telefongespräch<br />
entgegen, in dem ein Herr ein Fahrsicherheitstraining<br />
vorstellte. Ich dachte: Was<br />
soll das für uns bringen? Dann wurde mir bewusst,<br />
dass ja viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit dem Fahrzeug zur Arbeit kommen<br />
und Unfälle auf diesem Weg ja bekanntlich<br />
als Wegeunfälle und damit als<br />
Arbeitsunfälle gelten. Mit diesem Wissen vereinbarte<br />
der Vorstand drei Termine für das<br />
Fahrsicherheitstraining. Ich sicherte mir einen<br />
Patz im 2. Durchgang. Ich wollte erst einmal<br />
sehen, wie begeistert oder geschockt die<br />
ersten Teilnehmer sind.<br />
Am Dienstag, dem 21. 04., trafen wir uns<br />
um 8.10 Uhr am grünen Tor auf dem Flugplatz<br />
Rothenburg. Nach einer kurzen Unterweisung<br />
und Erklärung von bestimmten<br />
Handzeichen ging es in Kolonne auf den hinteren<br />
Teil des Flugplatzes. Wir wurden in zwei<br />
Gruppen zu je 7 bzw. 8 Personen geteilt. Herr<br />
und Frau Liske übten mit je einer Gruppe<br />
an verschiedenen Stationen.<br />
Als Erstes ging es um die richtige Sitzeinstellung.<br />
So darf das Bein beim Bremsen und<br />
Kuppeln nicht voll durchgestreckt sein. Der Sitz<br />
wurde so eingestellt, dass man bei einer Vollbremsung<br />
nicht nach oben heraus rutscht.<br />
Etwas gewohnheitsbedürftig ist diese Einstellung<br />
schon. Nun konnte es richtig los gehen.<br />
Wir probierten die Vollbremsung auf verschiedenen<br />
Untergründen. Mit Geschwindigkeiten<br />
zwischen 30 und 50 km pro Stunde<br />
sollten wir auf trockenem Beton, auf nassem<br />
Beton und auf zwei verschiedenen Untergründen<br />
Vollbremsungen vollziehen. Mir fiel<br />
es eigentlich nicht schwer, voll auf die „Klötzer“<br />
zu gehen, da wir im Vorfeld die Wirkung<br />
des ABS abklärten und mir bewusst war, dass<br />
die Fahrbahn breit und ohne Hindernisse ist.<br />
Das interessanteste Armzeichen war, wenn<br />
der erhobene Arm mit der zur Fast geballten<br />
Hand in die in Hüfthöhe gehaltene Hand<br />
schnellte - das bedeutete „Vollbremsung“. Als<br />
wir diese dann auf feuchtem Gummibelag,<br />
zu vergleichen mit Glatteis bzw. festgefahrener<br />
Schneedecke, und „Hände weg vom Lenker“<br />
vollziehen sollten, war mir doch etwas<br />
mulmig in der Magengegend. Aber es ging<br />
erstaunlich gut und das Auto hatte sich voll<br />
im Griff. Ausweichmanöver auf diesem Untergrund<br />
gelangen uns auch ganz gut.<br />
Am Nachmittag übten wir auf der Slalomstrecke.<br />
Die Probefahrt in einem umgebauten<br />
Auto, wo der Seitenwiderstand auf den<br />
Hinterrädern fast Null ist, brachte uns nach der<br />
Vollbremsung und zwei Umdrehungen des<br />
Autos fast um den Verstand. Im Anschluss<br />
konnten wir aber wieder herzhaft lachen.<br />
Alle Teilnehmerinnen schätzten das Fahrsicherheitstraining<br />
als gelungene Veranstaltung<br />
ein. Ich denke, dass mir das Wissen,<br />
wie mein Auto bei einer Vollbremsung reagiert,<br />
in einer Gefahrenbremsung Sicherheit<br />
geben kann. KAROLA MÜLLER<br />
Die Vollbremsung mit diesem umgebauten Auto<br />
brachte die Teilnehmer fast um den Verstand
RUNDE GEBURTSTAGE<br />
102. Geburtstag<br />
21.06. Schw. Maria Steinmann, Königsfeld,<br />
EMMAUS-Gemeinschaft<br />
50. Geburtstag<br />
02.05. Elvira Luft, MH<br />
29.05. Gudrun Pusch, APH<br />
25.06. Karl-Heinz Heymann, EVS<br />
40. Geburtstag<br />
18.05. Schw. Christiane Wenzel, St. 1<br />
30. Geburtstag<br />
01.06. Thomas Lange, EZU<br />
26.06. Peggy Ludwig, APS<br />
20. Geburtstag<br />
10.05. Michael Hasche, UK<br />
16.05. Natalia Hildisch, UK<br />
23.06. Nadine Dettmer, OK<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
16.05., 9 bis ca. 15 Uhr:<br />
Zu den Quellen der Herrnhuter -<br />
Exkursion nach Herrnhut<br />
18.05.,14.30 Uhr, Haus Plitt<br />
Biblisch-diakonische Fortbildung mit<br />
Oberin Sonja Rönsch: Alltagsrituale,<br />
nicht nur für Fromme<br />
25. bis 29.05.<br />
Waldwoche der Kindertagesstätte<br />
„Samenkorn“<br />
25.05, 19 Uhr, Mutterhaus:<br />
Geschichten von A bis Z<br />
26.05.<br />
Betriebsausflug nach Karpacz<br />
28.05. 14.30 Uhr, Haus Plitt<br />
Biblisch-diakonische Fortbildung „Wie<br />
wir beten können“, mit Pf. Welschen<br />
03.06., 14.30 Uhr, Haus Plitt<br />
Biblisch-diakonische Fortbildung mit<br />
Cornelia Döhler, PDL Altenpflegeheim:<br />
Alt werden - selbst erfahren<br />
JUBILÄEN / VON PERSONEN<br />
TERMINE<br />
BETRIEBSJUBILÄUM<br />
10 Jahre in <strong>Emmaus</strong> im Mai<br />
Simone Ullrich, APS<br />
GEBURT<br />
Familie<br />
Annegret Nedo<br />
freut sich über<br />
Sohn Josias,<br />
geboren am<br />
18.03.<br />
Abkürzungen: APH - Altenpflegeheim<br />
„Abendfrieden“; APS - Ev. Berufsfachschule für<br />
Altenpflege; EVS - <strong>Emmaus</strong>-Versorgungs- und<br />
Service-Gesellschaft; MBFS - Medizinische<br />
Berufsfachschule; MH - Mutterhaus; OK -Oberkurs<br />
der MBFS; UK - Unterkurs der MBFS; St - Station<br />
03.06.,14.30 Uhr bis 18.00 Uhr, Cafeteria:<br />
6. <strong>Niesky</strong>er Pflegetag zum Thema<br />
„Das Selbstbestimmungsrecht des<br />
Patienten - Der Konflikt zwischen<br />
Fürsorge und Autonomie“<br />
09.06.,14.30 Uhr, Haus Plitt<br />
Biblisch-diakonische Fortbildung mit<br />
Doreen Wiesner: Die goldene Regel –<br />
Wie gehen wir miteinander um?<br />
15. bis 17. Juni, Berlin<br />
<strong>Emmaus</strong> beim Diakonie-Kongress<br />
zukunft:pflegen<br />
17.06. und 26.06., 14.45 Uhr, Haus Plitt:<br />
DRGs und Pflegediagnosen<br />
Innerbetriebliche Fortbildung für alle<br />
Mitarbeiter im Stations-, Ambulanz- und<br />
Funktionsdienst und Interessierte<br />
Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung<br />
erforderlich, Auskünfte im Sekretariat (Tel. -110)<br />
15
DIE LETZTE SEITE<br />
Mitarbeiterabend beim Jahresfest: Sie sorgten für super gute<br />
Stimmung in der Cafeteria, die Mitglieder des Steffen-Peschel-<br />
Trios mit ihrer beschwingten Musik von Kontrabass, Klavier<br />
und Violine. Unter dem Motto „Eine Reise um die Welt“ waren<br />
Ohrwürmer u.a. aus Amerika, Frankreich, und Italien zu hören.<br />
16<br />
Fahne alt und neu<br />
Jetzt hat <strong>Emmaus</strong> zwei Fahnen: die alte<br />
mit der Taube, dem Symbol des<br />
Kaiserswerther Verbandes, die zu allen<br />
Festen weiterhin gehisst wird, und eine<br />
neue mit unserem neuen Logo, die als<br />
„Werbung“ ständig an der Plittstraße<br />
wehen soll. Diese musste jedoch, wegen<br />
der Dachdeckerarbeiten am Pfarrhaus,<br />
kaum dass sie aufgestellt war, vorübergehend<br />
wieder eingeholt werden.<br />
IMPRESSUM<br />
Zeitung für Mitarbeiterinnen,<br />
Mitarbeiter und Freunde der<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong> <strong>Emmaus</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Diakonissenanstalt</strong> <strong>Emmaus</strong><br />
Verantwortlich: Margit Mantei<br />
Redaktionskreis: Sylvia<br />
Bieder, Sigrun Enkelmann,<br />
Eva Küssner, Margit Mantei,<br />
Marlies Riedel, Johannes<br />
Welschen<br />
Fotos: S. Bieder, M. Mantei,<br />
M. Riedel, S. Rönsch,<br />
„Gemeindebrief“<br />
Anschrift: <strong>Diakonissenanstalt</strong><br />
<strong>Emmaus</strong>, Bautzener Str. 21,<br />
02906 <strong>Niesky</strong>,<br />
Tel. 03588/264-116,<br />
e-mail: m.mantei@emmausniesky.de<br />
Druck: Görlitzer Werkstätten,<br />
anerkannte Werkstatt für<br />
Menschen mit<br />
Behinderungen