Schüler schreiben zu Brigitte Reimann - des Friedrich-Bödecker ...
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nes Juden <strong>zu</strong> gehen. Meine Mutter war ganz unpolitisch. Auch<br />
mein Vater war unpolitisch, er ging aber nicht mehr <strong>zu</strong> den jüdischen<br />
Bekannten; er verachtete die Nazis und nannte Hitler einen<br />
Emporkömmling, jedoch war er ein vorsichtiger Mann und hatte<br />
Familie… Das alles habe ich erst lange nach dem Krieg erfahren<br />
oder aus Bruchstücken von Gesprächen <strong>zu</strong>sammengesetzt. Wir<br />
waren ja noch klein; nur der älteste, Konrad, trug mittwochs und<br />
sonnabends das braune Hemd der Hitlerjugend; er ging dann <strong>zu</strong>m<br />
Dienst.<br />
Am 12. Dezember besucht uns Ulrich <strong>Reimann</strong> im Gymnasium. Wir freuen<br />
uns darauf, das nehme ich jedenfalls an.<br />
Um etwas mehr über <strong>Brigitte</strong> <strong>Reimann</strong>, ihre Familie und ihre Kindheit <strong>zu</strong><br />
wissen, vielleicht auch nur <strong>zu</strong> ahnen, habe ich den Anfang ihres Romans<br />
„Geschwister“ ausgewählt. Es wäre schön, ihr lest die paar Seiten. Dann<br />
finden sich Fragen besser. Denn nur der kann fragen, der auch etwas weiß.<br />
Eben nicht alles, <strong>zu</strong>m Glück. Ich bin neugierig auf den Nachmittag und<br />
auch ein wenig aufgeregt, Herrn <strong>Reimann</strong> und seiner Frau <strong>zu</strong> begegnen.<br />
Ich glaube, sie halten viel von neugierigen jungen Leuten. Vielleicht auch<br />
von alten Leuten, das werden wir sehen.<br />
Macht euch ein paar Stichpunkte, damit ihr nicht vergesst, was besprochen<br />
wurde. Roland Stauf, der die Fotos dieser Seiten gemacht hat, wird mit seiner<br />
Kamera dabei sein. Einige Mitglieder der Burger Autorenrunde werden<br />
auch kommen. Wie sich schon beim Spaziergang zeigte, sind sie ebenso<br />
gespannt wie wir alle.<br />
Wem jetzt schon Fragen einfallen, der kann sie mir gern schicken. Beim<br />
Nachdenken, entwickeln sich bestimmt noch neue Aspekte.<br />
Ihr seid klug, das haben wir gemerkt. Auch Texte nehme ich gern an.<br />
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