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Download - FDP Landtagsfraktion MV

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Antrag SPD/ CDU „Gute fachliche Praxis der landwirtschaftlichen<br />

Bodennutzung in M-V“<br />

Sigrun Reese, MdL<br />

agrarpolitische Sprecherin<br />

stellv. Fraktionsvorsitzende<br />

als ich diesen Antrag las, war ich erstaunt. Konterkariert die SPD doch mit dem Antrag nahezu<br />

das gesamte Wirken des Ministers im Bereich der Bioenergieerzeugung. Der Minister reist<br />

durchs Land und weiht weitere mit staatlichen Mitteln geförderte Biogasanlagen ein, die einen<br />

erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der jeweiligen Unternehmen und zur dezentralen<br />

Energieversorgung leisten. Er lobt die höhere Wertschöpfung und die Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen vor Ort.<br />

Die <strong>FDP</strong> stimmt mit dem Minister überein, dass die Bioenergie einen wesentlichen Beitrag zu<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung leistet. Weiterhin spricht sich der Minister bei der<br />

zukünftigen Gestaltung des EEG für Bedingungen aus, die ein wirtschaftliches Weiterbetreiben<br />

der Anlagen ermöglichen. Damit die 260 Biogasanlagen in M-V auch ihren Beitrag zur Strom-<br />

und Wärmeversorgung der Bevölkerung leisten können, benötigen sie aber auch die für die<br />

Energieproduktion notwendigen Rohstoffe.<br />

In seiner Pressemitteilung vom 12. November gibt der Minister bekannt, dass in <strong>MV</strong> 16% der<br />

Ackerfläche für die Energiebiomasseproduktion genutzt werden und dass sich dieser Anteil<br />

ohne Gefährdung der Nahrungs- und Futtermittelproduktion auf 1/3 der Ackerflächen erhöhen<br />

könnte. Nach seiner Aussage hat <strong>MV</strong> noch viel Raum für weitere dezentrale Bioenergie-<br />

Konzepte. Selbstverständlich müssen Landesregierung und Regierungsfraktion nicht immer<br />

einer Meinung sein. Um aber nicht wieder Unsicherheiten bei den Landwirten zu erzeugen,<br />

wäre ein abgestimmtes Verhalten aber sehr von Vorteil.<br />

Der Antrag lässt sich wie folgt zusammenfassen: „Wir haben zwar keine Anhaltspunkte, aber<br />

lasst die Landesregierung mal prüfen, ob alles im Lot ist. Mal sehen, was der Schuss ins blaue<br />

so bringt. Die Grundlage für die gute fachliche Praxis ist in mehreren Gesetzen, wie<br />

beispielsweise dem Naturschutzgesetz und dem Bodenschutzgesetz gelegt. Die jeweiligen<br />

Anforderungen und Kriterien sind darin eindeutig benannt. Der Antrag geht von einer negativen<br />

Grundhaltung gegenüber der derzeitigen guten fachlichen Praxis und ihrer Anwendung durch<br />

die Landwirte unseres Landes aus, die seitens der <strong>FDP</strong>-Fraktion nicht getragen werden.<br />

Die Vorsorgepflicht und die Nachhaltigkeit in der derzeitigen Landwirtschaft sieht die <strong>FDP</strong> nicht<br />

als gefährdet an. Die SPD impliziert mit dem Antrag ein Bild der Landwirtschaft, welches den<br />

tatsächlichen Gegebenheiten nicht gerecht wird. Neben der guten fachlichen Praxis in der<br />

Landwirtschaft unterliegen unsere Landwirte den EU-weit geltenden Cross-Compliance-<br />

Regelungen und auch den Anforderungen aus der Düngemittelverordnung. Gerade in den<br />

vergangenen Jahren hat der Umweltschutz erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft<br />

gewonnen und die Handlungsmöglichkeiten der Landwirte erheblich eingeschränkt. Das Korsett<br />

für die Landwirtschaft ist also schon sehr eng geschnürt.<br />

Es ist vermessen, mit dem hier vorliegenden Antrag ein Bild zu zeichnen, nachdem die<br />

Landwirtschaft die Nachhaltigkeit und den Umweltschutz missachtet. Gehäufte, bewusste<br />

Verstöße gegen die gute fachliche Praxis sowie die bewusste Negierung der Cross-<br />

Compliance- Regelungen sind meiner Fraktion nicht bekannt. Die von der SPD aufgeworfene<br />

Angst vor Monokulturen in der Landwirtschaft wird von meiner Fraktion nicht getragen. Gerade<br />

vor kurzem hat der Agrar- und Umweltminister noch Mecklenburg-Vorpommern als das<br />

artenreichste Bundesland gepriesen. Zieht die SPD Fraktion diese Aussage des Ministers in<br />

Zweifel?<br />

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