Download - FDP Landtagsfraktion MV
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107. Sitzung des Landtages M-V am 17. November 2010<br />
REDEMANUSKRIPTE<br />
„Interessen des Landes wahren: Atomdeal stoppen, kein<br />
Endlager auf dem Gelände der Energiewerke Nord GmbH<br />
Sigrun Reese<br />
Es ist traurig, dass die Politik immer häufiger auf polemische Panikmache verfällt, statt<br />
sachliche Debatten zu führen, die auf wahren Tatsachen fußt. Die Liberalen nehmen die Sorgen<br />
der Menschen ernst und prüfen Sachverhalte kritisch. Was wir aber niemals machen werden, im<br />
Gegensatz zur Linkspartei und anderen Vertretern dieses Landtages, ist die Methode des<br />
Täuschens, Tricksens Verunsicherns und Panikschürens, nur um mit einer emotionalen Debatte<br />
Punkte bei Bürgern zu sammeln.<br />
Liebe Kollegen der Linkspartei, der Titel der heutigen Aktuellen Stunde „Kein Endlager auf dem<br />
Gelände der Energiewerke Nord“ ist verlogen, schürt Panik und Verunsichert die Menschen –<br />
und das alles absichtlich!<br />
Deshalb möchte ich ausdrücklich klarstellen:<br />
Das Zwischenlager Nord in Lubmin<br />
war kein atomares Endlager,<br />
ist kein atomares Endlager,<br />
Und wird auch zukünftig nie ein Endlager werden!<br />
Hören sie doch endlich auf, die Leute zu verdummen und ständig unbegründete Ängste zu<br />
schüren!<br />
Warum stehen wir heute hier und diskutieren zu diesem Thema?<br />
Wir stehen hier, weil wir beim Thema Endlager bis heute kaum einen Schritt weitergekommen<br />
sind! Wir stehen hier - weil die Rot-Grüne Bundesregierung, weil Gerhard Schröder und Jürgen<br />
Trittin im Juni 2000 ohne irgendwelche Bundesratsbeteiligung den zehnjährigen<br />
Zwangsstillstand für Gorleben vereinbart hatten. Als vor 2 Wochen über die Castortransporte<br />
ins Wendland und die Bürgerproteste in deren Umfeld berichtet wurde, war völlig klar, wer<br />
wieder mit auf den Zug aufspringt und was Thema der aktuellen Stunde wird.<br />
Die Linken, die SPD und die Grünen tun heute so, als wenn mit den Castortransporten im<br />
Dezember der Untergang des Abendlandes eingeläutet wird und die Bevölkerung einer Gefahr<br />
ausgesetzt wäre. Dem ist mitnichten so und das wissen Sie auch! Bereits 1980 hatte die<br />
Bundesregierung unter Helmut Schmidt, SPD, eine Rücknahmegarantie der nach Frankreich<br />
gelieferten Brennstäbe aus dem Forschungszentrum Karlsruhe ausgesprochen. Ende 1999 hat<br />
die französische Atombehörde die Notwendigkeit der Rücklieferung angekündigt. Und Mitte<br />
2003 hat auch das Forschungszentrum Karlsruhe an Zwischenlager Nord die Anfrage zur<br />
Einlagerung gestellt. Im Übrigen ist das Zwischenlager Nord in Bundeshand, aber das nur am<br />
Rande zur Klarstellung. Denn in der Öffentlichkeit wird das Betreibermodell wiederholt falsch<br />
dargestellt.<br />
Zurück zu den Anträgen aus Frankreich und Karlsruhe. Anfang 2004 hat die rot – grüne<br />
Bundesregierung keine grundsätzlichen Einwände im Zwischenlager Nord geäußert.<br />
Folgerichtig gab im Sommer 2004 der Arbeitskreis Stilllegung des Länderausschusses für<br />
Atomenergie die geplante Zwischenlagerung in Lubmin bekannt. Seitdem ist der<br />
Landesregierung also bekannt, dass im nächsten Monat vier Fässer Atommüll in Mecklenburg-<br />
Vorpommern ankommen.<br />
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