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Die von uns vorgeschlagene Enquete-Kommission für chancengleiche Bildung, soll neue<br />

bildungsadministrative Strukturen entwerfen, damit alle Schulen im Land wirklich chancengleich<br />

und eigenständig arbeiten können.<br />

Die Tatsache, dass es zu Anfang der Legislatur bereits eine Bildungskommission gegeben hat<br />

ist für uns kein Grund auf weitere Kommissionsarbeit für die Bildung zu verzichten. Im<br />

Gegenteil, die Verantwortung für Bildung auf Landesebene fordert einen ständigen Wettbewerb<br />

um die beste Bildung auf. Dies ist ein fortlaufender Prozess zur Optimierung des<br />

Bildungssystems auf allen Ebenen. Eine Ebene ist dabei die ständige Weiterentwicklung von<br />

pädagogisch-didaktischen Konzepten und die von Schulstrukturen. Ich betone, dass wir die<br />

Schulstrukturen nicht schon wieder ändern wollen und bieten hier einen "Schulfrieden" an, der<br />

auch für die nächste Legislatur bestand haben kann.<br />

Das Thema Bildungsbürokratie blieb jedoch in der Bildungskommission stark unterbelichtet. So<br />

wird diese Woche in der Presse berichtet, dass Erzieherinnen im Land keine Abschlussprüfung<br />

machen können, weil die Schulämter überlastet sind.<br />

Ein Aspekt, der noch vertieft werden muss ist die Einbeziehung der Eltern in die neue Bildungs-<br />

Konzeption. Hier muss noch genauer hingesehen werden. Schließlich ist es kein Geheimnis,<br />

dass die Kinder heute mit sehr unterschiedlichen Vorraussetzungen ihre Bildungskarriere in den<br />

öffentlichen Bildungseinrichtungen beginnen, weil Bildung zu Hause bei den Eltern anfängt. Alle<br />

Eltern wollen dabei sicherlich die besten Voraussetzungen für eine chancengleiche Bildung<br />

schaffen, sind aber manchmal mit dieser Aufgabe überfordert und würden hier sicher gerne<br />

Hilfe von außen annehmen. Hier könnte noch viel mehr geleistet werden.<br />

Es geht uns hier in erster Linie darum, die Chancen und Risiken der Bildungsentwicklung vor<br />

Ort zu erkennen und durch nachhaltiges Handeln positiv zu beeinflussen. Meine Frage an die<br />

Skeptiker unter Ihnen ist: Was wäre, wenn wir auf diese Form der Auseinandersetzung<br />

verzichten? Das, was wir an Planungskosten sparen, müssten wir durch ein Vielfaches an<br />

Folgekosten nachschießen. Die fortdauernd hohe Quote an Schul- und Ausbildungsabbrechern<br />

sowie eine geringe Studierendenquote sind die zentrale Herausforderung für das Land<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die Kommission "Chancengleichheit durch Bildung für alle" soll dem Land und jedem Einzelnen<br />

neue Möglichkeiten aufzeigen, wie Bildungsintegration und damit auch gesellschaftliche<br />

Integration möglich werden kann. In unserer Sicht von einer Bildungsgesellschaft kann<br />

Leistung, Engagement und Lebensfreude nur durch Integration von bildungsfernen Schichten<br />

und Inklusion erreicht werden. Dies kann nur in einer Gesellschaft geschehen, wo Menschen<br />

nicht nach Beurteilung von Defiziten, sondern vor dem Hintergrund individueller Talente und<br />

Fähigkeiten gefördert werden. Hierfür müssen mehr Mittel und Anstrengungen unternommen<br />

werden, die wir vielleicht an anderer Stelle einsparen, wo Sie nicht nur überflüssig sind, sondern<br />

die wichtigen Bildungsziele sogar konterkarieren.<br />

Daher wollen wir vor allem die bildungsadministrativen Strukturen einer kritischen Revision<br />

unterziehen. Wir wollen dabei weder politische Vorgaben noch eine Begrenzung auf<br />

Legislaturperioden vorsehen. Dass dies möglich ist, wenn der politische Wille da ist, zeigt das<br />

Verfahren zur letzten Bildungskommission, Herr Reinhardt, welche zum Ende der letzten<br />

Legislatur beschlossen wurde und die Arbeit in der Folgelegislatur aufgenommen wurde. Dies<br />

wird nicht die letzte Kommission zur Bildung sein, denn nichts ändert sich so rasant wie das<br />

Wissen und die Bildung.<br />

Ich ende mit einem Zitat von Dr. Ihno Schneevoigt, ehem. Vorstandsmitglied Allianz AG: "Alle<br />

Veränderung erzeugt Angst. Und die bekämpft man am besten, indem man das Wissen<br />

verbessert." Dann wird Schulpolitik nicht mehr grauenvoll sein.<br />

(Der Antrag wurde abgelehnt)<br />

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