IKZ-ENERGY Nr. 10-2013
IKZ-ENERGY AKTUELL - Was bedeutet dezentrale Energieversorgung für die Zukunft? - Ein Bericht über die BATTERY STORAGE in Stuttgart vom 30.9 – 2.10.2013. - „Die Energiewende ist eingeschlafen“ - Licht und Schatten auf der 14. Renexpo in Augsburg. - soNNENENERGIE - Hochleistungs-Vakuumröhren für mehr Energieeffizenz - Gebäudeintegrierte CPC-Vakuumröhren-Kollektoren vereinen mehrere Funktionen. - Einfach drüber schweben - Mini-Helikopter mit Wärmebildkameras werden immer beliebter. - Bessere schadenaufnahme mit Elektrolumineszenz Die mobile Elektrolumineszenz (EL)-Messung ist schnell, verlässlich und preiswert. Solarstrom speichern und bedarfsgerecht verbrauchen Eine kleine Marktübersicht über PV-Batteriespeichersysteme. - Safety first - Normgerechte Montageanleitungen für Solarmodule. Mehrfachnutzen durch intelligente Kombination - Wirtschaftliche Bestandsoptimierung durch Nutzung von Photovoltaik. Leistungen gegen Leistung ... oder wie man den Umsatz nachhaltig steigern kann. - GEoTHERMIE Für einen zuverlässigen Betrieb Geothermische Wärmequelle für den Wärmepumpenprozess.
IKZ-ENERGY AKTUELL - Was bedeutet dezentrale Energieversorgung für die Zukunft? - Ein Bericht über die BATTERY STORAGE in Stuttgart vom 30.9 – 2.10.2013. - „Die Energiewende ist eingeschlafen“ - Licht und Schatten auf der 14. Renexpo in Augsburg. - soNNENENERGIE -
Hochleistungs-Vakuumröhren für mehr Energieeffizenz - Gebäudeintegrierte CPC-Vakuumröhren-Kollektoren vereinen mehrere Funktionen. - Einfach drüber schweben - Mini-Helikopter mit Wärmebildkameras werden immer beliebter. - Bessere schadenaufnahme mit Elektrolumineszenz
Die mobile Elektrolumineszenz (EL)-Messung ist schnell, verlässlich und preiswert. Solarstrom speichern und bedarfsgerecht verbrauchen
Eine kleine Marktübersicht über PV-Batteriespeichersysteme. - Safety first - Normgerechte Montageanleitungen für Solarmodule. Mehrfachnutzen durch intelligente Kombination - Wirtschaftliche Bestandsoptimierung durch Nutzung von Photovoltaik.
Leistungen gegen Leistung ... oder wie man den Umsatz nachhaltig steigern kann. - GEoTHERMIE
Für einen zuverlässigen Betrieb Geothermische Wärmequelle für den Wärmepumpenprozess.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>10</strong> | Oktober <strong>2013</strong><br />
Solarstrom speichern Seite 22<br />
Montageanleitungen für Solarmodule Seite 30<br />
Heizlast von Gebäuden Seite 51
Energie erzeugen und selbst verbrauchen.<br />
Wärmepumpe WPL E + PV:<br />
die clevere Modernisierungslösung.<br />
Systemlösung „Modernisierung“<br />
WPL E | Luft | Wasser-Wärmepumpe<br />
TEGREON | Photovoltaik-Modul<br />
Mehr Unabhängigkeit durch innovative Systemlösung | Im Modernisierungsbereich lohnt es sich, die Vorteile<br />
einer Luft | Wasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik zu kombinieren. Ihre Kunden profi tieren so zweifach:<br />
Sie nutzen kostenlose Umweltenergie und günstigen, selbst erzeugten Solarstrom. Mit der System lösung<br />
gelingt eine Modernisierung, die jedem Haus den Anschluss an die Zukunft ermöglicht. Für mehr Unabhängigkeit<br />
Ihrer Kunden.<br />
Vorteile unserer Systemlösung<br />
› Präzise aufeinander abgestimmte Systemlösung speziell für die Modernisierung<br />
› Ausreichend Heizenergie selbst bei Außentemperaturen von bis zu –20 °C<br />
› Eigenverbrauchsanteil am Solarstrom von bis zu 52 % *<br />
* Der Eigenverbrauch ist auf Grundlage der Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 23 E, der PV-Module TEGREON und eines Energiemanagement-Systems berechnet.<br />
Alle daraus abgeleiteten Werte und Angaben sind Beispielannahmen, die in der Praxis aufgrund unterschiedlicher Nutzungsgewohnheiten, des Wetters oder<br />
anderer Einfl üsse abweichen können.<br />
Project Energy e – Unsere Initiative für das Haus der Zukunft.<br />
Mit Project Energy e bieten wir ganzheitliche Lösungen für die Haus- und Gebäudetechnik der Zukunft:<br />
Energieerzeugung, Energiespeicherung, Energieeffi zienz und Energiemanagement.<br />
STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG | Dr.-Stiebel-Straße 33 | 37603 Holzminden | www.stiebel-eltron.de
Branchenumsatz weiter rückläufig<br />
Wie der VDMA im Nachgang zur EU<br />
PVSEC berichtet, hat sich der Umsatz der<br />
Hersteller von Komponenten, Maschinen<br />
und Anlagen für die Photovoltaik in<br />
Deutschland im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum nahezu<br />
halbiert. Damit konnte der seit Mitte des<br />
Jahres 2011 anhaltende Down-Turn der PV-<br />
Zuliefererbranche auch im ersten Halbjahr<br />
<strong>2013</strong> nicht gestoppt werden. Die Ursachen<br />
für die andauernde Investitionszurückhaltung<br />
der Wafer-, Zell- und Modulhersteller<br />
sieht der VDMA insbesondere in den auf-<br />
gebauten Überkapazitäten, dem harten<br />
Kosten- und Preisdruck sowie in den zahlreichen<br />
Handelskonflikten der Solarindustrie<br />
begründet. Nachdem die Europäische<br />
Union und China ihren Konflikt über Importzölle<br />
auf Solarmodule und ihrer Kernkomponenten<br />
Ende Juli beigelegt haben,<br />
seien aber auch wieder erste positive<br />
Signale spürbar.<br />
Den Benchmark mit seinen internationalen<br />
Marktbegleitern braucht der deutsche<br />
PV-Maschinenbau indes nicht zu<br />
scheuen. Mit einem Weltmarktanteil von<br />
knapp 42 % konnten deutsche Unternehmen<br />
ihre ausgezeichnete Wettbewerbsposition<br />
auch in der ersten Jahreshälfte <strong>2013</strong><br />
erfolgreich verteidigen. Trotz des schwachen<br />
Umsatzergebnisses in der ersten<br />
Jahreshälfte bleibt aus Sicht des VDMA<br />
eines klar: Um auch in Zukunft wettbewerbsfähige<br />
PV-Produkte am Markt anbieten<br />
zu können, müssen PV-Hersteller<br />
auf technologische Innovationen und die<br />
Senkung ihrer Produktionskosten setzen.<br />
Die Nachfrage- und Umsatzentwicklungen<br />
der deutschen PV-Maschinenbauer<br />
und Technologielieferanten gelten als<br />
wichtige Frühindikatoren für die PV-Branchenentwicklung.<br />
Auf neue Reglementierungen achten<br />
Bauherren, die einen Hausbau planen,<br />
und Hausbesitzer, die ihr Gebäude energetisch<br />
sanieren möchten, werden bei der<br />
freien Wahl des Heizungssystems und des<br />
Energieträgers immer öfter eingeschränkt.<br />
Ursache seien die durch Kommunen festgelegten<br />
sogenannten Verbrennungsverbote,<br />
Anschluss- und Benutzungszwänge, etwa<br />
an bestehende Nah- oder Fernwärmenetze.<br />
Darauf weist jetzt die Allianz Freie Wärme<br />
hin. Das ist ein Zusammenschluss von Initiativen,<br />
Unternehmen und Verbänden aus<br />
den Bereichen Heizen und Wärme. Wie die<br />
Allianz weiter ausführt, ergeben sich für<br />
die Verbraucher dadurch konkrete Nachteile,<br />
weil sie dann an langfristige Lieferverträge<br />
mit den Energieversorgern gebunden<br />
sind. Marktwirtschaftlich durch den<br />
freien Wettbewerb bedingte Preisvorteile,<br />
wie beispielsweise beim Einkauf von Ener-<br />
gie oder bei der Wahl der Heizungstechnik,<br />
entfallen. Unter www.freie-waerme.<br />
de können sich Hausbesitzer und Bauherren<br />
über die Vorteile der freien Wahl<br />
des Heizsystems und des Energieträgers<br />
informieren. Zudem werden Tipps gegeben,<br />
wie man Verbrennungsverbote und<br />
Anschlusszwänge frühzeitig erkennt und<br />
was man als Bürger gegen solche Markteingriffe<br />
tun kann.<br />
Im Internet unter www.freie-waerme.de<br />
können sich Hausbesitzer und Bauherren,<br />
aber auch Bau-Profis und nicht zuletzt<br />
Kommunalpolitiker über die Vorteile<br />
eines freien Wärmemarktes und die damit<br />
einhergehende freie Wahl des Heizsystems<br />
und des Energieträgers informieren.<br />
Das Portal bietet eine Reihe von Hintergrundinformationen,<br />
mit welchen Möglichkeiten<br />
man den Reglementierungen durch<br />
die Kommunen entgegenwirken kann. Die<br />
Akteure setzen sich zudem für individuelle<br />
Heizsysteme ein und das Recht der Verbraucher,<br />
sich unabhängig und frei für das<br />
optimale Heizsystem zu entscheiden. Hierzu<br />
gehören Öl- und Gasheizungen ebenso<br />
wie Holz- und Pellet-Systeme, Wärmepumpen,<br />
KWK-Systeme, Kamine und Solarwärmeanlagen.<br />
Damit ist Freie Wärme<br />
das Gegenteil von zentralistischen Nah-<br />
und Fernwärmesystemen, die durch Politik<br />
und Industrie unter anderem über Anschlusszwänge<br />
und Verbrennungsverbote<br />
forciert werden und den Verbrauchern die<br />
Wahl der Wärmequelle nehmen.<br />
Mehrheit will Strom selbst erzeugen<br />
Wenn es nach dem Willen der Mehrheit<br />
der Bundesbürger geht, dann ist die Entscheidung<br />
eindeutig: Deutschland wird<br />
zum Land der Kraftwerksbetreiber, denn<br />
76 % der Deutschen können sich vorstellen,<br />
Strom in Zukunft zu Hause zu erzeu-<br />
BRANchENtIcKER<br />
gen. Lediglich 11 % geben an, über die Op-<br />
tion, selbst zum Kraftwerksbetreiber zu<br />
werden, noch nie nachgedacht zu haben.<br />
Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen<br />
Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />
YouGov im Auftrag des<br />
Energieanbieters LichtBlick.<br />
Allerdings gibt es bei dem Streben nach<br />
Energie-Autarkie starke regionale Unterschiede.<br />
Spitzenreiter ist Hamburg, hier<br />
finden neun von zehn Bürgern eine Eigenversorgung<br />
wünschenswert. In Bayern,<br />
Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen<br />
und Mecklenburg-Vorpommern sind<br />
immerhin acht von zehn Befragten für die<br />
energetische Selbstversorgung, in Schleswig-Holstein<br />
und Niedersachsen noch sieben<br />
von zehn. Die größte Skepsis zeigt<br />
sich in Thüringen und Bremen, wo lediglich<br />
sechs von zehn Befragten für eigene<br />
Kraftwerke zu begeistern sind.<br />
Unterschiedlich sind laut der Umfrage<br />
auch die Motive für den Trend zum Mini-<br />
Kraftwerk: 43 % der Befragten versprechen<br />
sich geringere Energiekosten, 40 % erhoffen<br />
sich mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt.<br />
Für ein Drittel sind zudem Umwelt-<br />
und Klimaschutz eine wichtige Motivation.<br />
Die Entwicklung zur dezentralen Energiewelt<br />
steht noch am Anfang. Bisher erzeugen<br />
nach eigenen Angaben 6 % der Bundesbürger<br />
ihren Strom selbst – vor allem<br />
mit PV-Anlagen, aber auch in BHKWs. 23 %<br />
schrecken derzeit noch vor den hohen Investitionskosten<br />
zurück. ■<br />
Hilmar Düppel<br />
Chefredakteur <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong><br />
h.dueppel@strobel-verlag.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 3
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
3 Branchenticker<br />
46 Tipps & Trends<br />
64 Firmen & Fakten<br />
66 Impressum<br />
TITELTHEMEN<br />
22 solarstrom speichern und bedarfsgerecht verbrauchen<br />
Die steigenden Strompreise<br />
und fallenden Vergütungssätze<br />
für PV-Anlagen machen den<br />
Einsatz von Stromspeichern<br />
zunehmend interessanter.<br />
Derzeit positionieren sich auf<br />
dem Markt über 50 Firmen mit<br />
unterschiedlichen Lösungsvarianten. Der Trend geht zum Einsatz<br />
von PV-Batteriespeichersystemen mit preisgünstigeren Blei-Batterien<br />
zu den kostenintensiveren Lithium-Ionen-Akkumulatoren<br />
mit Speicherkapazitäten von 2 bis 50 kWh.<br />
30 safety first<br />
Montage- und Installationsanleitungen<br />
lassen sich nicht<br />
„einfach so nebenher“ verfassen;<br />
dafür sind die Anforderungen,<br />
die Gesetzgeber und<br />
Normengremien an sie stellen,<br />
viel zu hoch. Die verantwortlichen<br />
Redakteure tragen<br />
wegen der Pflicht zur fehlerfreien<br />
Instruktion ihrer Kunden<br />
eine hohe Verantwortung<br />
und sollten die juristische Bedeutung ihrer Anleitungen nicht<br />
unterschätzen.<br />
51 Heizlast von Gebäuden<br />
Die Wärmeversorgung aus dezentral<br />
erzeugtem Strom bereitzustellen,<br />
ist sicherlich die<br />
anspruchsvollste Aufgabenstellung<br />
in der Energietechnik.<br />
Dies verlangt eine punktgenaue<br />
Integration in die Gebäudesystemtechnik.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> AKTUELL<br />
1 6 Was bedeutet dezentrale Energieversorgung für die Zukunft?<br />
Ein Bericht über die BATTERY+STORAGE in Stuttgart<br />
vom 30.9 – 2.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong>.<br />
<strong>10</strong> „Die Energiewende ist eingeschlafen“<br />
Licht und Schatten auf der 14. Renexpo in Augsburg.<br />
soNNENENERGIE<br />
12 Hochleistungs-Vakuumröhren für mehr Energieeffizenz<br />
Gebäudeintegrierte CPC-Vakuumröhren-Kollektoren vereinen<br />
mehrere Funktionen.<br />
16 Einfach drüber schweben<br />
Mini-Helikopter mit Wärmebildkameras werden immer beliebter.<br />
20 Bessere schadenaufnahme mit Elektrolumineszenz<br />
Die mobile Elektrolumineszenz (EL)-Messung ist schnell, ver-<br />
lässlich und preiswert.<br />
22 solarstrom speichern und bedarfsgerecht verbrauchen<br />
Eine kleine Marktübersicht über PV-Batteriespeichersysteme.<br />
30 safety first<br />
Normgerechte Montageanleitungen für Solarmodule.<br />
36 Mehrfachnutzen durch intelligente Kombination<br />
Wirtschaftliche Bestandsoptimierung durch Nutzung von Photovoltaik.<br />
40 Leistungen gegen Leistung<br />
... oder wie man den Umsatz nachhaltig steigern kann.<br />
GEoTHERMIE<br />
43 Für einen zuverlässigen Betrieb<br />
Geothermische Wärmequelle für den Wärmepumpenprozess.<br />
4 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> <strong>10</strong>/<strong>2013</strong><br />
16
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
48 Ein guter Langzeitstromspeicher<br />
Biomethanisierung durch Power-to-Gas.<br />
51 Heizlast von Gebäuden<br />
Raumwärme aus dezentral erneuerbarem Strom.<br />
54 Lüftungskonzepte für Gebäude<br />
Dezentrale Stromversorgung für die Raumlufttechnik.<br />
57 spar-Pumpen für die Prozesskühlung<br />
Zentrum für Energietechnik: Energieeffizienz nicht nur im Fokus<br />
der Forschung.<br />
BETRIEB & MANAGEMENT<br />
60 Erste Hilfe für die Baustelle<br />
Take it solar – be happy! Das „Energetik Partner-Programm“<br />
bietet verschiedene Lösungen.<br />
62 Besser auf „Nummer sicher“ gehen<br />
Wie kann der Zugang einer Willenserklärung bewiesen werden?<br />
Air-Sep ® für<br />
Heizsysteme<br />
Druckhaltung<br />
ausDehnung<br />
luftabscheiDung<br />
nachspeisung<br />
energieeinsparung<br />
alles in einem gerät<br />
Effizienz ist keine Frage einer einzelnen Technologie,<br />
sondern das Ergebnis vieler intelligenter Lösungen.<br />
Quelle: GFE Gesellschaft für Energieeffizienz, Berlin<br />
INHALT<br />
20<br />
Tel. 0 81 05 - 778 22 -<strong>10</strong><br />
Fax 0 81 05 - 778 22 -20<br />
www.korex.de
Was bedeutet dezentrale<br />
Energieversorgung für die Zukunft?<br />
Ein Bericht über die BATTERY+STORAGE in Stuttgart vom 30.9 – 2.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong><br />
Auf der diesjährigen BATTERY+STORAGE wurden nicht nur umfangreiche Strategien zur Marktdurchdringung von Energiespeicher-<br />
systemen vorgestellt, sondern auch der Schulterschluss aller Akteure demonstriert und Entschlossenheit betont. Die Zukunfts- und<br />
Branchenrelevanz des Themas „Energie- und Batteriespeichertechnologien“ wurde von allen Vertretern schon zur Eröffnung der<br />
Messe deutlich herausgestellt.<br />
Die Landesmesse Stuttgart hat im vergangenen<br />
Jahr die BATTERY+STORAGE ins<br />
Leben gerufen mit dem Ziel, eine einzigartige<br />
europäische Leitmesse für Energie-<br />
und Batteriespeichersysteme zu etablieren.<br />
In diesem Jahr fand diese Leitmesse bereits<br />
vom 30. September bis 2. Oktober in Stutt-<br />
gart statt. Präsentiert wurden dabei alle<br />
Teilbereiche der Entstehung moderner Batterie-<br />
und Energiespeichersysteme, die einen<br />
deutlichen Zuwachs verzeichneten.<br />
Die Messe konzentrierte sich verstärkt<br />
auf die Anwendungsgebiete von Energiespeicher-Lösungen<br />
in der Praxis. Das wird<br />
umso wichtiger in der Erkenntnis, dass der<br />
sogenannte „Netzausbau“ auf keinen Fall<br />
ohne die Entwicklung von Energiespeicher-<br />
und Batteriesystemen geschehen darf. Die<br />
Messe machte deutlich, dass es sich vielmehr<br />
um einen Netzumbau, als um einen<br />
Netzausbau handeln muss. Dieser Umbau<br />
muss unbedingt in unmittelbarer und<br />
ganzheitlicher Symbiose mit der Entwicklung<br />
zukunftsfähiger Technologien geschehen,<br />
die in ihrer Gesamtheit nur nach<br />
den strikten Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />
zukunftsfähig sein können. Die Erfül-<br />
lung dieser Kriterien entscheidet wesentlich<br />
über das Gelingen der Energiewen-<br />
de.<br />
In diesem Jahr schlägt sich das Interesse<br />
an diesen Technologieansätzen auch<br />
in Ausstellerzahlen nieder: Die 64 Aussteller<br />
und 5 vertretenen Firmen auf der<br />
BATTERY+STORAGE bedeuten rund ein<br />
Drittel Wachstum zum Vorjahr.<br />
Betrachtet man die Innovationen der<br />
vorgestellten Technologien, stellt sich sehr<br />
schnell heraus, dass der geplante „Netzausbau“<br />
vielmehr als „Netzumbau“ begriffen<br />
werden muss, um den zukünftigen Anforderungen<br />
gerecht werden zu können. Dabei<br />
werden auch Insellösungen eine Rolle<br />
spielen und müssen in das Gesamtkonzept<br />
einer zukunftsfähigen Energieversorgung<br />
integriert sein. Auch wenn dezentrale<br />
Energiespeicher zur Optimierung des<br />
Stromnetzes durch Lastausgleich, Pufferung<br />
von Spitzen usw. durchaus erwünscht<br />
sind, gilt es hierbei nicht nur die Schnittstellen<br />
klar zu definieren, sondern die tatsächlichen<br />
Anforderungen ganzheitlich<br />
nach der jeweiligen öko-sozialen Raumordnung<br />
(Siedlungsgebiete, Industriegebiete,<br />
Wohngebiete, Stadt- und Land-Differenzen)<br />
zu untersuchen und sach-, umwelt-,<br />
und gesellschaftsgerecht zu bewerten. Das<br />
bedeutet einen Aus- und Weitblick, wie er<br />
in unserer industriellen Tradition leider<br />
noch nicht sehr ausgeprägt ist. Für das Ge-<br />
6 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Themenpartner Leading Partner Swissbau Focus<br />
swissbau.ch
<strong>IKZ</strong>-EnErgy AKtuEll<br />
Veranstaltung<br />
lingen der Energiewende aber wird er entscheidend<br />
sein.<br />
Zukunftsmarkt Energiespeicher-<br />
systeme und Mobilität<br />
Der Energie- und Batteriespeichermarkt<br />
ist einer der bedeutendsten Zukunftsmärkte<br />
weltweit. Alleine der Sektor „Batterien<br />
für Elektrofahrzeuge“ verspricht in den<br />
kommenden Jahren überproportional zu<br />
wachsen. Laut der Studie „Zukunftsfeld<br />
Energiespeicher“ (VDMA und Roland Berger)<br />
liegt das weltweite Marktvolumen<br />
für Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge<br />
2015 voraussichtlich bei 9 Mrd.,<br />
2020 bereits bei 50 Mrd. US-Dollar. Auch<br />
der Markt für industrielle Lithium-Ionen-<br />
Batterien wächst stetig weiter. Hier erwarten<br />
Experten, dass Deutschland – auch aufgrund<br />
der Energiewende – in den kommenden<br />
Jahren als Antriebsmotor für den<br />
Fortschritt fungiert. Fakt ist jedoch, dass<br />
in diesem Bereich noch sehr viele Innovationen<br />
notwendig sein werden, nicht zuletzt<br />
auch im Bereich des Recyclings und<br />
der Umweltverträglichkeit.<br />
Leider waren hierüber nur wenige Informationen<br />
erhältlich. Dass aber eine monetäre<br />
Förderung von Energiespeichern für<br />
den Nutzer, wie sie seit Mai diesen Jahres<br />
besteht, mehr auf zukunftsweisende Innovationen<br />
gerichtet werden muss, ist unbestritten.<br />
In der Praxis ist es derzeit aber<br />
leider so, dass die umweltproblematischen<br />
Blei-Batterien nach den gleichen Kriterien<br />
gefördert werden, obgleich diese ungleich<br />
kostengünstiger sind. Eine ähnliche Situation<br />
bestand sehr lange im MAP-Programm<br />
zur Förderung solarthermischer<br />
Kollektoren, wo die innovativere Technik<br />
des Vakuum-Röhren-Kollektors das Nachsehen<br />
hatte. Förderung nach dem Gieß-<br />
kannensystem ist eben nicht immer effektiv.<br />
Der VDMA Industriekreis Batterieproduktion<br />
verfolgt das Ziel, die Produktionstechnik<br />
für mobile und stationäre Energiespeicher<br />
nachhaltig zu positionieren.<br />
„Hochenergiespeicher sind essenziell für<br />
die Elektromobilität und die Energiewende.<br />
Auch wenn sie sich in den kommenden<br />
Jahren technologisch noch rasant weiterentwickeln<br />
werden, ist der erreichte Reifegrad<br />
bereits hervorragend geeignet, um<br />
in die Großserienproduktion zu investieren“,<br />
erklärt Dr. Eric Maiser, Leiter VDMA<br />
Batterieproduktion.<br />
Fertigungsstätten für großformatige<br />
Batterien entstehen derzeit weltweit.<br />
Deutschland engagiert sich mit zahlreichen<br />
Projekten und Pilotlinien, um die<br />
Fertigungstechnik voranzubringen. Das<br />
Wettrennen um die beste Produktionstechnik<br />
hat begonnen. „Der entscheidende Fortschritt<br />
in der Produktionstechnik wird<br />
aber nicht alleine durch die Optimierung<br />
von Einzelprozessen und -maschinen erreicht,<br />
sondern über durchdachte Linienkonzepte<br />
und Technologiepakete für die<br />
Hersteller“, ist Maiser überzeugt.<br />
Der Geschäftsführer Nationale Organisation<br />
Wasserstoff- & Brennstoffzellentechnologie<br />
GmbH (NOW) Dr. Klaus Bonhoff erklärte:<br />
„Mitte der nächsten Dekade kann<br />
die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
in Deutschland zu einer tragenden<br />
Säule eines nachhaltigen und wirtschaftlichen<br />
Energiesystems werden – sowohl im<br />
Verkehrssektor als auch in vielen Bereichen<br />
der sauberen Stromerzeugung und -speicherung.<br />
Dafür muss der energiepolitische<br />
Rahmen jetzt richtig gesetzt werden.“ Das<br />
Strategiepapier zur Weiterentwicklung des<br />
Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologie<br />
(NIP) stellt die Kernaussagen zusammen<br />
und wurde im Rahmen des f-cell-Kongresses<br />
der Fachwelt präsentiert.<br />
Marktdurchbruch organisieren<br />
Mit dem NIP wurde über die letzten Jahre<br />
sehr erfolgreich die Alltagstauglichkeit<br />
und technische Marktfähigkeit wesentlicher<br />
Produkte nachgewiesen. Wasserstoffbetriebene<br />
Brennstoffzellen-Pkws und<br />
-Busse haben Millionen Kilometer unter unterschiedlichen<br />
klimatischen und topografischen<br />
Bedingungen zurückgelegt, ohne<br />
CO2-Emissionen zu verursachen. Mehr als<br />
500 hocheffiziente Brennstoffzellenheizgeräte<br />
haben über 4 Mio. Betriebsstunden<br />
zuverlässig Strom und Wärme produziert.<br />
Mittels Wasserstoff können große<br />
Energiemengen, z. B. aus Wind, über längere<br />
Zeiträume gespeichert werden. Durch<br />
die Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff<br />
im Verkehr entsteht eine neue Wertschöpfungskette<br />
mit neuen Arbeitsplätzen.<br />
Es gilt nun, die zweite Etappe bis zum<br />
kommerziellen Marktdurchbruch zu organisieren.<br />
Neben der fortzuführenden Unterstützung<br />
von Forschung und Entwicklung<br />
zur Absicherung der technologischen<br />
Basis, müssen bereits jetzt auch die politischen<br />
Weichen für die Marktaktivierung<br />
ab 2014 gestellt werden. Das Strategiepa-<br />
pier der NOW nennt für die jeweiligen Märk-<br />
te die folgenden Ziele für das Jahr 2025:<br />
Emissionsfreie Mobilität mit Brennstoffzellen<br />
für elektrische Fahrzeugantriebe<br />
und eine flächendeckende Wasserstoff-Infrastruktur:<br />
• bundesweit mehr als 500 öffentliche Wasserstofftankstellen,<br />
• über eine halbe Million Brennstoffzellen-<br />
Pkws auf der Straße und<br />
• 2000 Brennstoffzellen-Busse im Linienbetrieb<br />
des ÖPNV im Einsatz.<br />
Wasserstofferzeugung aus EE und Integration<br />
in das Energiesystem als Bindeglied<br />
zwischen nachhaltiger Mobilität und<br />
Energieversorgung:<br />
• 1500 MW Kapazität Elektrolyseure zur<br />
Erzeugung von Wasserstoff aus EE,<br />
• Definition und Umsetzung erfolgreicher<br />
Geschäftsmodelle für Power-to-Gas,<br />
• Erschließung von Wasserstoff-Speichern,<br />
um erneuerbaren Strom zu speichern.<br />
Brennstoffzellen für die stationäre<br />
Energieversorgung mittels dezentraler<br />
Kraft-Wärme-Kopplung in der Haus- und<br />
Gebäudeversorgung, der Industrie und<br />
eine sichere Stromversorgung etwa bei<br />
Behördenfunk und Telekommunikation:<br />
• mehr als eine halbe Millionen Brennstoffzellenheizgeräte<br />
in Betrieb,<br />
• mehr als <strong>10</strong>00 MW Brennstoffzellen-<br />
KWK-Anlagen in Betrieb,<br />
• mehr als 25 000 sichere Stromversorgungsanlagen<br />
installiert.<br />
Der gesamte Mittelbedarf für die Weiterentwicklung<br />
des NIP für den Zeitraum<br />
von 2014 bis 2023 beläuft sich auf etwa<br />
3,9 Mrd. Euro. Davon wird die Industrie<br />
2,3 Mrd. übernehmen. Die erforderliche<br />
Unterstützung durch die öffentliche Hand<br />
für F&E-Aktivitäten und zeitlich befristete<br />
stark degressive Markteinführungsinstrumente<br />
beläuft sich auf etwa 1,6 Mrd. Euro<br />
verteilt auf <strong>10</strong> Jahre. Bis 2023 kann so ein<br />
selbsttragender Markt entstehen.<br />
Dezentrale Energieversorgung<br />
Man darf gespannt sein, was im nächsten<br />
Jahr zu sehen sein wird. Sicherlich<br />
werden dann auch Systeme für Einfami-<br />
lienhäuser angeboten werden, denn es<br />
wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten<br />
PV-Anlagen ihre 20 Jahre eingespeist<br />
haben und die Nutzer sich mehrheitlich<br />
selbst versorgen und allenfalls Überschüsse<br />
ins Netz übergeben wollen. Dementsprechend<br />
muss das Schlagwort „dezentrale<br />
Energieversorgung“ bei Lichte betrachtet<br />
und transparent kommuniziert werden, da<br />
der Hausbesitzer und dezentrale Energieanlagenbetreiber<br />
sonst vielleicht eine andere<br />
Vorstellung von „dezentraler Energieversorgung“<br />
hat, als der Netzbetreiber. ■<br />
Autor: Frank Hartmann<br />
8 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Starkes Fundament.<br />
Beste Aussichten.<br />
SIE SUCHEN NACH EINEr<br />
NEUEN HErAUSFOrDErUNG?<br />
www.Q-CELLS.COM/KArrIErE<br />
Finanzielle Stabilität<br />
trifft Ertragssicherheit:<br />
Hanwha Q CELLS ist Ihr<br />
verlässlicher Partner weltweit.<br />
Der internationale Solarmarkt durchlebt derzeit seine wohl schwerste Krise.<br />
Aber es gibt auch Lichtblicke: Q CELLS behauptet sich mit seinem neuen<br />
Partner Hanwha – und ist so stark wie nie zuvor!<br />
Die Integration des Technologie- und Qualitätsführers Q CELLS in die<br />
Hanwha Gruppe macht Hanwha Q CELLS zum einzigartigen Premium-<br />
anbieter für Solarzellen, Module und Systeme. Über ein globales Vertriebsnetz<br />
können Kunden weltweit mit renditestarken PV-Lösungen versorgt<br />
werden. Dank seines internationalen Produktions- und R&D-Netzwerks<br />
mit allein 200 Ingenieuren in Deutschland kann Hanwha Q CELLS zudem<br />
flexibel und marktgerecht auf alle lokalen Entwicklungen reagieren.<br />
MADE IN EU<br />
certificate for manufacturing of solar cells<br />
and modules from European origin<br />
Die internationale Nachfrage nach Premiumprodukten<br />
lastet die Produktionsanlagen voll aus. Das System-<br />
geschäft entwickelt sich hervorragend. Mit der neuen<br />
G3-Produktgeneration, auf der Intersolar zum ersten Mal vorgestellt, setzt<br />
Hanwha Q CELLS außerdem neue Maßstäbe hinsichtlich Belastbarkeit und<br />
Erträgen von Solarmodulen. Kurzum: Unsere Zukunft als führender PV-Konzern<br />
hat gerade erst begonnen!<br />
Mehr Informationen auf<br />
www.q-cells.com<br />
VErtrAUEN SIE<br />
AUF GErMAN<br />
ENGINEErING!<br />
„ Hanwha Q CELLS bietet die<br />
herausragende Q CELLS<br />
Qualität, gepaart mit inter-<br />
nationaler Flexibilität und<br />
finanzieller Sicherheit.“<br />
CHArLES KIM, CEO VON HANwHA Q CELLS
<strong>IKZ</strong>-EnErgy AKtuEll<br />
Veranstaltung<br />
„Die Energiewende ist eingeschlafen“<br />
Licht und Schatten auf der 14. Renexpo in Augsburg<br />
Auf der Renexpo macht sich der Einbruch des PV-Marktes deutlich bemerkbar. Dafür kamen andere regenerative Technologien wieder<br />
mehr zur Geltung.<br />
Wie es um die Erneuerbaren<br />
Energien bestellt ist,<br />
lässt sich gut an Fachmessen<br />
ablesen, so z. B. an der Renexpo,<br />
die Ende September zum<br />
nunmehr 14. Mal in Augsburg<br />
stattfand. Mitte des vergangenen<br />
Jahrzehnts dominierten<br />
hier noch Holzkessel das Bild.<br />
Dann begann der Photovoltaik-<br />
Boom und Modulhersteller<br />
und Projektierer sorgten dafür,<br />
dass die Fach- und Publikumsmesse<br />
wuchs. In diesem Jahr<br />
gab es keinen solchen Platzhirschen<br />
mehr. Die Renexpo<br />
zeigte ein bisschen von allem:<br />
Solarthermie, Wärmepumpen,<br />
Pellets- und Scheitholzkessel,<br />
Blockheizkraftwerke und natürlich<br />
Solarstromspeichersys-<br />
teme. Manch einer fühlte sich in<br />
Speichersysteme waren an diversen Ständen zu sehen. Auch Wagner &<br />
Co. Solartechnik, einer der ersten Solarkollektorhersteller in Deutschland,<br />
zeigte Speichersysteme, die er nun vertreibt. Bild: Röpcke<br />
die Anfangszeiten der PV-Branche<br />
zurückversetzt.<br />
Über 300 Aussteller<br />
Nach Angaben des Veranstalters<br />
Reeco präsentierten<br />
über 300 Aussteller Produkte<br />
und Dienstleistungen rund um<br />
Energieeffizienz und Erneuerbare<br />
Energien. Der Rückgang<br />
war gleichwohl offensichtlich.<br />
Rund eineinhalb Hallen waren<br />
großzügig belegt, in Spitzenzeiten<br />
waren es bis zu 4 Messehallen.<br />
Die 15 Tagungen und<br />
Workshops besuchten rund<br />
<strong>10</strong>00 Fachleute.<br />
In der Eröffnungsveranstaltung<br />
war die Stimmung deshalb<br />
auch gedämpft. Zwar verkündeteReeco-Geschäftsführer<br />
Johann-Georg Röhm noch<br />
Expansion. 2014 werde die<br />
Renexpo zum ersten Mal in<br />
Serbien stattfinden, gab er bekannt.<br />
Das sei dann der fünfte<br />
internationale Veranstaltungsort.<br />
Doch Helmut Lamp, Vorstandsvorsitzender<br />
des Bundesverbandes<br />
Bioenergie (BEE),<br />
fand wenig später Worte, die die<br />
allgemeine Gemütslage wohl<br />
besser trafen. „Die Energiewende<br />
ist eingeschlafen“, klagte<br />
er in seiner Ansprache. Seit<br />
2008 habe seine Branche einen<br />
schweren Stand.<br />
Branche kämpft<br />
mit Imageproblemen<br />
Die Holzenergie-Branche<br />
leide unter einem schlechten<br />
Image, erläuterte Lamp später<br />
im Holzenergie-Fachkongress.<br />
Dabei verwies er auf die sogenannte<br />
„Tank oder Teller“-Diskussion<br />
und die Feinstaubdebatte.<br />
Einige Mitglieder des Verbandes<br />
hätten bereits aufgeben<br />
müssen. Wenn die Grenzwerte<br />
für die Feinstaubemissionen der<br />
Kessel noch weiter gesenkt werden,<br />
wie es geplant sei, bedeute<br />
es das Aus für zahlreiche weitere<br />
Unternehmen.<br />
Auf dem Weg<br />
zur Wirtschaftlichkeit<br />
Matthias Schwanitz, Vertriebsleiter<br />
für den Bereich Privatkunden<br />
bei der Lechwerke<br />
AG, berichtete von den Erfahrungen,<br />
die der Energieversorger<br />
derzeit mit Wärmepumpen<br />
und Solarstromspeichern sammelt.<br />
Die Lechwerke haben in<br />
ihrem Einzugsgebiet bereits<br />
<strong>10</strong> 000 Wärmepumpen in Betrieb<br />
genommen. Schwanitz<br />
geht davon aus, dass sich diese<br />
im ländlichen Bereich durchsetzen<br />
werden, in Städten weniger,<br />
da es hier größere Restriktionen<br />
für Erdbohrungen gäbe.<br />
Solarstromspeicher installieren<br />
und testen die Lechwerke<br />
in Pilotprojekten. Schwanitz<br />
schätzt, dass Batteriespeicher<br />
in Einfamilienhäusern ab<br />
2016/2017 wirtschaftlich sein<br />
werden. Heute gehöre noch viel<br />
Idealismus und Forschergeist<br />
dazu, solche Anlagen zu errichten,<br />
sagte er. „Das ist wie zu<br />
Anfang in der Photovoltaik.“ Er<br />
hält es für wahrscheinlich, dass<br />
es einen ähnlichen Preisverfall<br />
bei Speichern wie bei PV-Anlagen<br />
geben wird. Bloß dazu muss<br />
die Produktionsmenge erst einmal<br />
deutlich steigen.<br />
Derzeit ziehen die Lechwerke<br />
aus ihren Versuchsanlagen die<br />
Lehre, dass der „sinnvollen“ Anlagenauslegung<br />
und Steuerung<br />
noch mehr Gewicht beigemessen<br />
werden müsse. Außerdem<br />
sei es notwendig, jetzt Instal-<br />
<strong>10</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
lateure zu schulen, damit diese<br />
das nötige Fachwissen haben,<br />
wenn der Massenmarkt ab etwa<br />
2016 kommt.<br />
Dass die Nachfrage nach<br />
Speichern hoch ist, bestätig-<br />
ten mehrere Aussteller. „In<br />
fast jeder Beratung geht es um<br />
Speicher“, sagt beispielsweise<br />
Michael Laubender, Fachberater<br />
bei Carpe Solem in Augsburg.<br />
Allerdings sei die Verunsicherung<br />
groß. Letztlich verkaufe<br />
der PV-Großhandel und<br />
Installationsbetrieb die Anlagen<br />
dann ohne Speicher. Überwiegend<br />
seien dies Anlagen im<br />
„klassischen Einfamilienhausbereich“.<br />
PV-Speichersysteme waren<br />
an diversen Ständen zu sehen.<br />
So waren z. B. die Hersteller<br />
E3/DC und Prosol Invest<br />
Deutschland vor Ort. Auch Wagner<br />
& Co. Solartechnik, einer<br />
der ersten Solarkollektorhersteller<br />
in Deutschland, zeigte<br />
Speichersysteme, die er nun<br />
vertreibt.<br />
Wärme im Fokus<br />
Da die Photovoltaik spärlich<br />
vertreten war, fanden Wärmeerzeuger<br />
wieder mehr Aufmerksamkeit,<br />
vor allem Wärmepumpen,<br />
oft in Kombination<br />
mit solarthermischen Anlagen.<br />
Einige Hersteller stellten zum<br />
ers ten Mal auf der Renexpo aus.<br />
So zum Beispiel Grammer Solar,<br />
Hersteller von Luftkollektoren<br />
aus Amberg. „Mit dieser Technik<br />
lassen sich Heizkosten einsparen<br />
und vor allem Gebäude<br />
lüften“, sagte Pressesprecherin<br />
Barbara Diener-Hönle. Durch<br />
Veränderungen in der Produktion<br />
habe das Unternehmen es<br />
geschafft, in diesem Sommer<br />
seine Preise um bis zu 40 % zu<br />
reduzieren.<br />
Eisenbeiß Solar ist der Renexpo<br />
seit ihren Anfängen treu<br />
geblieben. Das Augsburger Solarthermie-Unternehmenstellte<br />
den Prototypen seines Wärmehybridystems<br />
„Thermicom<br />
Ecoline“ vor. Herzstück ist<br />
das sogenannte „EnergieEffizienzCenter“.<br />
Darin befinden<br />
sich sämtliche Hydraulik-Bau-<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy<br />
gruppen wie die Frischwasser-,<br />
Solar- und Heiztechnik. Neben<br />
der solarthermischen Anlage<br />
können bis zu zwei andere<br />
Wärmeerzeuger angeschlossen<br />
werden. Dabei haben die<br />
Nutzer die Wahl, ob sie ein bestehendes<br />
oder ein neues, ein<br />
herkömmliches oder ein regeneratives<br />
Heizsystem anschließen<br />
wollen. Im kommenden<br />
<strong>IKZ</strong>-EnErgy AKtuEll<br />
Veranstaltung<br />
Jahr soll die Serienfertigung<br />
starten.<br />
Zufriedenes Fazit<br />
Beide Unternehmen wie<br />
auch andere äußerten sich zufrieden<br />
mit der Messe, stellten<br />
aber auch fest, dass es weniger<br />
Fachbesucher und mehr Endverbraucher<br />
waren. Das wiederum<br />
erstaunt nicht. Denn mit<br />
Maximieren Sie<br />
Ihren Ertrag<br />
Sonne ernten mit SolarMax!<br />
Was freut Solaranlagenbetreiber genauso wie Landwirte? Ganz<br />
einfach: Maximale Resultate Tag für Tag. Mit den leistungsstarken<br />
Wechselrichtern von SolarMax schaffen Sie spielend die besten<br />
Voraussetzungen für maximale Energieerträge.<br />
SolarMax steht seit über 20 Jahren für Schweizer Qualität der<br />
Spitzenklasse: Hervorragende Materialien und Verarbeitung, absolute<br />
Zuverlässigkeit, Effizienz und Langlebigkeit. Ausserdem bieten<br />
wir unseren Kunden umfassende Garantieleistungen und exzellente<br />
Beratung kombiniert mit intelligenten Lösungen zur Anlagenüberwachung.<br />
Kommen Sie mit uns auf die Sonnenseite – pflanzen Sie SolarMax<br />
Wechselrichter in Ihre Solaranlage.<br />
www.solarmax.com<br />
dem Einbruch des PV-Marktes<br />
haben sich auch viele Installateure<br />
aus diesem Geschäftsfeld<br />
wieder zurückgezogen. Wenn<br />
die Energiewende wieder „aufwacht“,<br />
werden am ehesten die<br />
profitieren, die durchgehalten<br />
haben. ■<br />
Autor: Ina Röpcke<br />
More than<br />
20 years Swiss Quality<br />
and Experience
Sonnenenergie<br />
Solarthermie<br />
Hochleistungs-Vakuumröhren<br />
für mehr Energieeffizenz<br />
Gebäudeintegrierte CPC-Vakuumröhren-Kollektoren vereinen mehrere Funktionen<br />
Die Leistungsfähigkeit der Solarkollektoren trägt primär zur Effizienzsteigerung und Reduzierung der Betriebskosten einer Solarthermieanlagen<br />
bei. Mit dem Einsatz gebäudeintegerierter CPC-Vakuumröhrenkollektoren wird auf einer kleineren Kollektorbruttofläche<br />
ein extrem hoher Energieertrag erreicht. Als gebäudeintegrierte Systemlösung bieten die CPC-Fassadenkollektoren neben dem Einsatz<br />
als Brüstungselemente auch innerhalb der verglasten Gebäuden nicht nur ein architektonisches Gestaltungselement, sondern vereinen<br />
als multifunktionaler Bestandteil noch mehrere Funktionen.<br />
CPC-Hochleistungs-Vakuumröhren wer-<br />
den zunehmend zur gebäudeintegrierten<br />
Energienutzung, in industriellen Großanlagen<br />
und in Freiflächensystemen eingesetzt.<br />
Die integrierten Vakuumröhrenkollektoren<br />
erzeugen solare Wärme auf hohem Temperaturniveau<br />
(Heizungsunterstützung,<br />
Warmwasserbereitung, solare Kühlung),<br />
leuchten die Räume mit natürlichem Tageslicht<br />
gleichmäßig semitransparent (blendfrei)<br />
aus und bieten einen Sonnenschutz,<br />
ohne den Durchblick zum äußeren Umfeld<br />
zu beeinträchtigen. Zudem erreichen<br />
die CPC-Fassadenkollektoren insbesondere<br />
während der Sommermonate hohe Temperaturen,<br />
die sich als ideale Voraussetzungen<br />
für solarthermische Kühlsysteme<br />
nutzen lassen.<br />
Der Vorteil der solarthermischen Kühlsysteme<br />
liegt darin begründet, dass sie<br />
auch noch mit anderen Wärmequellen<br />
kombiniert werden können (z. B. Erdwärmenutzung,<br />
Abwärme aus Rechnerräumen,<br />
etc.) und daher die Energieeffizienz<br />
erhöhen.<br />
Höchstleistung mit CPC-Technologie<br />
Das Kürzel CPC steht für „Compound<br />
Parabolic Concentrator“ und beschreibt<br />
eine optimierte Spiegelgeometrie, die auf<br />
einem besonders effizienten Vakuumröhrenkollektor<br />
integriert wird. Jede einzelne<br />
Vakuumröhre ist auf der Unterseite von<br />
einem CPC-Spiegel umschlossen. Die CPC-<br />
Spiegel lenken einfallende Solarenergie auf<br />
die vakuumisolierten Absorber des Solarkollektors<br />
und ermöglichen die Nutzung<br />
selbst äußerst geringer und diffuser Sonnenstrahlung.<br />
Gegenüber den Standard-Vakuumröhrenkollektoren<br />
liegt der große Vorteil der<br />
Vakuumröhrenkollektoren mit CPC-Tech-<br />
nologie in der optimalen Ausnutzung der<br />
Sonnenstrahlen, die nicht direkt auf den<br />
Absorber fallen, sondern in die Zwischenräume<br />
der einzelnen Vakuumröhren gelangen.<br />
Das Vakuum der Röhren ist hier<br />
analog zur Funktionsweise einer Thermoskanne<br />
in einem hochwertigen Doppelmantelrohrglas<br />
eingebunden.<br />
Eine Solaranlage mit CPC-Technologie<br />
spielt gegenüber einfachen Flachkollektoren<br />
– insbesondere zu Tages- und Jahreszeiten<br />
mit geringerer Strahlungsin-<br />
tensität – erhebliche Vorteile zugunsten<br />
eines höheren solaren Wirkungsgrades<br />
aus. Sie erreicht daher auch einen höheren<br />
Solarertrag. Durch den CPC-Spiegel<br />
erfolgt bei bedecktem Himmel und diffuser<br />
Strahlung eine Korrektur des Einfallwinkels,<br />
wobei die Strahlungsenergie<br />
auf den Brennpunkt im Röhreninneren fokussiert<br />
wird.<br />
CPC-Vakuumröhren-Kollektoraufbau. Bild: Paradigma Solarkollektorenwirkungsgrad. Bild: Paradigma<br />
12 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Tabelle 1: CPC-Vakuum-Röhrenkollektor (Auszug).<br />
Produkthersteller CPC-Vakuum-<br />
Bruttokollektorfläche<br />
Systemanbieter<br />
röhrenkollektor (m²)<br />
AS Solar AS-CPC 06 - CPC 6 INOX 1,14<br />
AS-CPC 12 - CPC 12 INOX 2,28<br />
AS-CPC 18 - CPC 18 INOX 3,41<br />
AS-CPC 06 CU - CPC 6 OEM 1,14<br />
AS-CPC 12 CU - CPC 12 OEM 2,28<br />
AS-CPC 18 CU - CPC 18 OEM 3,41<br />
Donauer Intersol CPC 7<br />
1,29<br />
Intersol CPC 14 Intersol CPC 21 2,54<br />
3,79<br />
MGH Solamat CPC 7<br />
1,29<br />
Solamat CPC 14<br />
2,54<br />
Solamat CPC 21<br />
3,79<br />
Ritter Solar CPC 6 INOX<br />
1,15<br />
CPC 12 INOX<br />
2,28<br />
CPC 16 w INOX<br />
3,52<br />
CPC 18 INOX<br />
3,41<br />
CPC 20 w INOX<br />
4,37<br />
CPC 6 OEM<br />
1,15<br />
CPC 12 OEM<br />
2,28<br />
CPC 18 OEM<br />
3,41<br />
CPC 6 XL INOX<br />
1,43<br />
CPC 12 XL INOX<br />
2,82<br />
Solarbayer CPC 12 2,16<br />
CPC 18 3,21<br />
CPC-Solarpaket 3 9,63<br />
CPC-Solarpaket 4 12,84<br />
CPC-Solarpaket 5 16,05<br />
CPC-Solarpaket 6 19,26<br />
CPC-Solarpaket 8 25,68<br />
CPC-Solarpaket <strong>10</strong> 32,<strong>10</strong><br />
Paradigma Deutschland CPC 21 Star Azzuro<br />
3,91<br />
CPC 30 Star Azzuro<br />
3,29<br />
CPC 32 Allstar<br />
3,52<br />
CPC 40 Allstar<br />
4,37<br />
Quelle: IB-THEISS, München<br />
CPC 45 Star Azzuro 4,91<br />
Die CPC- Fassadenkollektoren erreichen<br />
gerade während der Sommermonate hohe<br />
Temperaturen, die als ideale Voraussetzungen<br />
für solarthermische Kühlsysteme<br />
zur Raumkonditionierung genutzt werden<br />
können und insofern eine zusätzliche Ener-<br />
gieeffizenzsteigerung erreichen. Über die<br />
Wintermonate erreicht ein CPC-Fassadenkollektor<br />
auf einer südlich orientierten<br />
Fassadenfläche bei tiefstehender Sonne<br />
einen höheren Energiebetrag zur Heizung<br />
als ein vergleichbarer Vakuumröhrenkollektor,<br />
der auf dem Dach integriert wurde.<br />
Die CPC-Vakuumröhrenkollektoren<br />
arbeiten auch bei tiefsten Minustempera-<br />
turen praktisch ohne Wärmeverluste. Im<br />
Vergleich mit Flachkollektoren wird in der<br />
kalten Jahreszeit Januar bis April und Oktober<br />
bis Dezember bis zu 70 % mehr Energie<br />
erwirtschaftet.<br />
Produkthersteller (Auszug)<br />
Mit der Innovation des Vakuumröhrenkollektors<br />
„Aqua Plasma“ von Ritter Ener-<br />
gie- und Umwelttechnik, Dettenhausen,<br />
wird eine erheblich größere Leistungsfähigkeit<br />
erreicht. Aufgrund der neuen Antireflexbeschichtung<br />
mit erhöhter Absorptionsrate<br />
ergibt sich eine Effizienzsteigerung<br />
auch bei einem diffusen Strahlungsanteil.<br />
Sonnenenergie<br />
Solarthermie<br />
Zudem werden die CPC-Spiegel des Vakkuumröhrenkollektors<br />
mit einem neuen<br />
Korrosionsschutz ausgeführt. Hierdurch<br />
kann bei gleichzeitiger Verbesserung der<br />
Reflexionseigenschaft eine Beeinträchtigung<br />
der Spiegelfunktionalität durch äußere<br />
Einflüsse reduziert werden.<br />
Aufgrund dieser technologischen Innovation<br />
werden in kurzer Zeit auch bei niedrigen<br />
Einstrahlungswerten von 400 W/m 2<br />
problemlos Temperaturen von 60 bis 160 °C<br />
mit hohem Wirkungsgrad erreicht, wie sie<br />
z. B. im Bereich der industriellen Prozesswärme<br />
benötigt werden. CPC-Vakuumröhrenkollektoren<br />
vom Typ „Aqua Plasma“<br />
lassen sich zur Anhebung der Energieeffizienz<br />
unabhängig davon, ob sie zur Warmwassererwärmung<br />
oder zur Heizungsunterstützung<br />
im gewerblichen Bereich verwendet<br />
werden, auch in Heizsystemen in<br />
Ein- und Mehrfamiliengebäuden einset-<br />
zen.<br />
Die CPC- Hochleistungs-Vakuumröhren<br />
mit perforierten Parabolspiegeln von Ritter<br />
XL Solar, Karlsbad, werden in die Elementfassade<br />
integriert. Der Spiegel bündelt die<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy 13<br />
www.twinsolar.de
Sonnenenergie<br />
Solarthermie<br />
Vertikalschnitt –<br />
Fassadenansicht.<br />
Bild: Wicona<br />
direkte Sonneneinstrahlung sowie einen<br />
Teil der diffusen Strahlung auf die Vakuumröhren<br />
und reduziert so den Wärmeein-<br />
trag der Glasfassade und gleichzeitig den<br />
Gebäudekühlbedarf um 70 bis 90 %. Von<br />
außen betrachtet schimmern halbtranspa-<br />
Besser informiert.<br />
Website<br />
Fachzeitschrift<br />
Spezial-Ausgabe<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />
Zur Feldmühle 9-11<br />
59821 Arnsberg<br />
Tel. 02931 8900 0<br />
Fax 02931 8900 38<br />
www.strobel-verlag.de<br />
8/9 | September <strong>2013</strong><br />
GLAS / GLAS<br />
DIE NEUE MODULGENERATION<br />
„MADE IN GERMANY“<br />
VISION 60 – ÄSTHETISCH. ROBUST. GARANTIERTER MEHRERTRAG.<br />
Vision 60 black<br />
Vision 60 smart<br />
Vision 60 balance<br />
✔<br />
✔<br />
schwarzer Rahmen<br />
schwarzes Glas<br />
silberner Rahmen<br />
transparentes Glas<br />
schwarzer Rahmen<br />
transparentes Glas<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
Vision 60<br />
✔<br />
✔<br />
rahmenlos<br />
schwarzes Glas<br />
www.centrosolar.com<br />
Q.BIG Communication GmbH, Kunde: Centrosolar, Anzeige: Vision, <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>8-9, 2<strong>10</strong> mm x 226,5 mm zzgl. 3 mm Beschnitt, ISOCoatedv2, 15.08.<strong>2013</strong><br />
Spezial-Ausgabe <strong>2013</strong><br />
Mehr Netzstabilität Seite 20<br />
Zukunftsweisende Gebäudekonzepte Seite 24<br />
Wärmequelle Abluft Seite 40<br />
SPEZIAL-AUSGABE <strong>2013</strong><br />
Energieeffizienz & Nachhaltigkeit<br />
Mobile App<br />
Fachzeitschrift<br />
rente CPC-Spiegel in alle Richtungen im<br />
gleichmäßig kühlen Schwarzblau der Vakuumröhrenabsorber.<br />
Von innen erscheint<br />
das Sonnenlicht gedämpft, gleichmäßig<br />
verteilt und blendfrei, während die Perforation<br />
des Spiegels der Außenwelt dezent<br />
ein faszinierendes Muster verleiht.<br />
Mit der Entwicklung der CPC-Vakuumröhrenkollektoren<br />
mit 58 mm starken Absorberrohren<br />
und seinen guten optischen<br />
und technischen Eigenschaften erreicht<br />
Solarbayer GmbH, Pollenfeld-Preith, sehr<br />
hohe Ertragsleistungen. Der speziell konstruierte<br />
CPC-Spiegel, der hinter den Röhren<br />
integriert wird, lenkt mit optimal<br />
angeordnetem Brennpunkt – auch bei<br />
unterschiedlichen Winkeln – die Sonnenstrahlung<br />
auf die Absorberrohre. Das Vakuum<br />
der Röhren wird dabei in einem<br />
hochwertigen Doppelmantelrohrglas eingebunden<br />
und geschützt.<br />
Vorteile der Solarbayer CPC-Vakuumröhrenkollektoren<br />
kennzeichnen sich in<br />
einer hohen Ertragseffizienz aufgrund der<br />
hochselektive Absorberbeschichtung und<br />
langen Lebensdauer, da das Vakuum die<br />
Vakuumröhren hermetisch von Umweltein-<br />
© Mihai Simonia - Fotolia.com<br />
Web-TV<br />
E-Mail-Newsletter<br />
www.ikz.de/facebook<br />
www.ikz.de/twitter<br />
www.ikz.de/xing<br />
11-12_Social-Media_Visitenkarte.indd 1 26.11.2012 15:13:06<br />
Social Media
flüssen abschirmt. Zudem lassen sich die<br />
Vakuumröhren ohne Entleerung der Solarkreise<br />
einfach wechseln.<br />
Die Sotec-Solar, Herscheid, hat als<br />
neue Version den CPC-verspiegelten Vakuumröhrenkollektor<br />
„PkB Power K 58“<br />
mit einem Durchmesser von 58 mm entwickelt.<br />
Er sammelt durch den kreisrunden<br />
Absorber sowohl die direkte als auch<br />
die diffuse Sonneneinstrahlung bei unterschiedlichsten<br />
Einstrahlungswinkeln. Aufgrund<br />
der kreisrunden Absorberfläche ergibt<br />
sich eine kleine Kollektorbruttofläche<br />
mit extrem hohem Energieertrag und da-<br />
SVG-CPC-Wirkungsgradkurve Bild: Solarbayer<br />
mit eine außergewöhnlich hohe solare Deckungsrate.<br />
Mit ihrem Funktionsprinzip erzielen<br />
die Vakuumröhrenkollektoren „CPC-Star<br />
azzurro“ und „Aqua Plasma“ von Paradigma<br />
Deutschland, Karlsbad, auch bei un-<br />
günstigen Wetterbedingungen und diffuser<br />
Strahlung hohe Erträge. Jedes Kollektormodul<br />
ist mit einer Reihe von CPC-<br />
Vakuumröhren bestückt, die Sonnenlicht<br />
mittels einer absorbierenden Schicht in<br />
Wärme umwandeln.<br />
Beim CPC-Vakuumröhrenkollektor wird<br />
das Licht von der beschichteten inneren<br />
Glasröhre aufgenommen. Die Vakuumröhrenkollektoren<br />
bestehen aus zwei konzentrischen<br />
Glasröhren mit evakuiertem<br />
Zwischenraum. Zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />
des Vakuumröhrenkollektors<br />
befindet sich hinter den Röhren ein hoch-<br />
reflektierender, witterungsbeständiger<br />
CPC Spiegel („Compound Parabolic Concentrator“).<br />
Die Beschichtung der Vakuumröhrenkollektoren<br />
besteht aus einer hochselektive<br />
Absorberschicht. Die einzelnen<br />
CPC-Spiegel der Paradigma Röhrenkollektoren<br />
sind so konstruiert, dass die Strah-<br />
Der Zweiteiler fürs Dach:<br />
zwei Systeme, ein Gewinn.<br />
Mit SUNtwin holen Sie das Meiste vom Dach, denn so kombinieren Sie<br />
maximale Wirtschaftlichkeit mit minimalem Aufwand.<br />
Sonnenenergie<br />
Solarthermie<br />
CPC-Fassadenkollektor Bild: Ritter-XL-Solar<br />
lung direkt auf die Absorberschicht gelenkt<br />
und auch der diffuse Einstrahlungsanteil<br />
wirkungsvoll in Wärme zum Heizen und<br />
zur Warmwasserbereitung umgewandelt<br />
wird. ■<br />
Autor: Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier Journalist<br />
mit den Themenschwerpunkten Technische<br />
Gebäudeausstattung (TGA) und rationelle Rege-<br />
nerativtechnologien tätig.<br />
81369 München, dipl.ing.e.theiss@t-online.de<br />
Sparen Sie erhebliche Montagezeit<br />
mit dem cleveren Solarsystem, das<br />
Strom und Wärme effi zient kombiniert<br />
und profi tieren Sie von einem<br />
attraktiven Bonussystem für Erweiterungspakete.<br />
Wer nicht Wagner, der<br />
nicht gewinnt.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.wagner-solar.com<br />
Die Zukunft der Energie.<br />
Seit 1979.
Sonnenenergie<br />
PV-Überwachung<br />
Einfach drüber schweben<br />
Mini-Helikopter mit Wärmebildkameras werden immer beliebter<br />
Die Anlagenüberwachung von PV-Anlagen ist bequem wie nie zuvor: Grund dafür sind Mini-Helikopter, die mit eingebauten Wärmebildkameras<br />
Fehler in Modulen auf einfachste Weise sichtbar machen. Ein Vorreiter dabei ist Thomas Reusch aus dem Westerwald.<br />
Immer wenn Thomas Reusch mit seinem<br />
von acht Mini-Rotoren angetriebenen Hubschrauber<br />
in Aktion tritt oder auf Ausstellungen<br />
für seine Dienstleistungen wirbt,<br />
ist er von einer Menschentraube umringt –<br />
so ungewöhnlich ist für viele noch der Anblick<br />
des Fluggerätes, an dem unten eine<br />
Spezialkamera montiert ist.<br />
Dem Westerwälder kommt dabei sein<br />
Hobby zugute. Denn der Geschäftsführer<br />
eines Installationsbetriebes für PV-Anlagen<br />
in Neustadt bei Rennerod ist passionierter<br />
Freizeitflieger. „Wir bieten schon<br />
länger Thermografie als Dienstleistung zur<br />
Kontrolle von PV-Anlagen an.“ Wichtig sei<br />
dabei stets der rechte Winkel zur Moduloberfläche.<br />
So entstand die Überlegung zu<br />
einem fliegenden Gerät, das schnell und<br />
unkompliziert diese Position einnehmen<br />
kann.<br />
Viele einsatzfelder<br />
So ziemlich alles, was bei Montage und<br />
Betrieb einer Solarstromanlage schief laufen<br />
kann, ist für die nur knapp 4,9 kg wiegende<br />
Flugkamera aufzuspüren: Montage-<br />
Das Bild zeigt einen Stringdefekt in einer Freiflächenanlage.<br />
Bild: Solarquelle Vertriebs GmbH.<br />
Bild: Solarquelle Vertriebs GmbH<br />
fehler an Anschlüssen oder Kabeln, Ausfall<br />
von Modulen, ganzen Strings oder den<br />
Wechselrichtern, defekte Anschlussdosen,<br />
Zellbrüche, High-voltage-stress und vieles<br />
mehr.<br />
PV-Anlagen von 1 kWp bis vielen MWp<br />
sind auf diese Weise ohne aufwendige Gerüste,<br />
Steiger oder bemannte Hubschrauber<br />
zu überprüfen. Modulfelder können im<br />
laufenden Betrieb untersucht werden, und<br />
auch vermeintlich „kleine Fehler“ von einzelnen<br />
Zellen sind zu erkennen. Neben den<br />
Thermografieaufnahmen sind auch digitale<br />
Fotos und Videos möglich, um den Baufortschritt<br />
von großen Freiflächenanlagen<br />
zu zeigen.<br />
Reusch arbeitet mit einer besonders<br />
hochauflösenden Kamera, einer Thermografiekamera<br />
Marke „Optris“, mit einer interpolierten<br />
Auflösung von 760 x 560 Pixel<br />
16 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Plus für meinen Betrieb:<br />
Die große Plus-Aktion<br />
bis zum 31.12.<strong>2013</strong>.<br />
Machen Sie Plus mit Öl + Erneuerbaren Energien.<br />
Öl + Solar Brennwertheizungen stehen für Ölkunden<br />
beim Modernisieren auf Platz 1:<br />
+ Bis zu 40 % Energiekosten-Ersparnis im Vergleich zu alten Standardkesseln<br />
+ Zuverlässige Heiztechnik mit langer Lebensdauer<br />
+ Besonders umweltschonend durch die Nutzung erneuerbarer Energien,<br />
wie zukünftig z. B. auch Bioheizöl<br />
Mehr Informationen: www.deutschland-macht-plus.de oder 040 / 23 51 13-76<br />
* Wert: 500 Liter Heizöl bei Installation einer neuen Öl + Solar Brennwertheizung, 350 Liter bei einer neuen Öl-Brennwertheizung.<br />
Teilnahmebedingungen im Einzelnen unter www.deutschland-macht-plus.de.<br />
JETZT<br />
AKTIONSPARTNER<br />
WERDEN!<br />
Plus für meine Kunden:<br />
Kosten sparen und die<br />
Umwelt schonen.
Sonnenenergie<br />
PV-Überwachung<br />
und einer Temperaturempfindlichkeit von<br />
40 mK. Damit keine Wackler das Bild beeinträchtigen,<br />
besitzt der Foto-Hubschrauber<br />
eigens Vibrationskompensatoren an<br />
der Antriebseinheit.<br />
„Die Flugbewegungen werden durch<br />
eine aufwendige Elektronik so ausgeglichen,<br />
dass die Kamera immer automatisch<br />
auf den eingestellten Punkt fokussiert<br />
bleibt.“ Reusch findet für das Ergebnis<br />
einen einprägsamen Vergleich: „Unser<br />
PV-Kopter bietet somit die Funktion eines<br />
,Statives in der Luft‘“.<br />
Penible Vorbereitung<br />
So ohne Weiteres kann Reusch aber mit<br />
seinem PV-Kopter nicht die Lüfte erobern:<br />
Zunächst braucht er stets eine Aufstiegsgenehmigung<br />
von der zuständigen Luftfahrtbehörde.<br />
In einigen Bundesländern<br />
muss er auch den Nachweis einer Flugschulung<br />
vorlegen.<br />
Die Einsätze laufen etwa folgendermaßen<br />
ab: Reusch fordert zuvor bei seinen<br />
Kunden Informationen über den genauen<br />
Einsatzort an, um die Struktur des Luftraums<br />
zu kennen. „Wir brauchen außerdem<br />
genaue Daten zur PV-Anlage.“ Er studiert<br />
dann genauestens die Wettervorhersage:<br />
„Wir brauchen mindestens 700 W/m 2<br />
Einstrahlung auf der Modulebene, um gute<br />
Ergebnisse zu bekommen.“<br />
Am Einsatztag selbst werden an der PV-<br />
Anlage noch einmal die Voraussetzungen<br />
mit Messung der Einstrahlung, Temperatur<br />
und des Windes geprüft. „Stimmt alles,<br />
ist der PV-Kopter sofort einsatzbereit.<br />
Auf zwei Monitoren werden Wärmebild<br />
und Digitalbild live verfolgt. Üblicherweise<br />
wird der PV-Kopter von zwei Personen<br />
bedient: Ein Pilot und ein Kameramann,<br />
der die Kamera mit einer zweiten Fernbedienung<br />
steuert und sich so voll und ganz<br />
auf die Fehlersuche konzentrieren kann“,<br />
so Reusch.<br />
Acht Rotoren treiben<br />
den PV-Kopter an<br />
und tragen eine<br />
Spezialkamera, die<br />
Normalbilder aber<br />
auch Wärmebilder<br />
an den Erdboden in<br />
Echtzeit übermittelt.<br />
Bild: Martin Frey<br />
Bei sehr großen Anlagen verschafft<br />
Reusch sich zuerst einen Überblick über<br />
den Gesamtzustand aus größerer Höhe, um<br />
dann näher heranzufliegen und sich Teil<br />
für Teil anzusehen. Nach 15 Minuten Flugzeit<br />
steht ein Akkuwechsel an, nach dem<br />
sofort weiter geflogen wird. Der PV-Kopter<br />
sei notfalls sogar von einer Person zu bedienen,<br />
da dank GPS Position und Höhe<br />
selbstständig gehalten und Windböen ausgeglichen<br />
werden.<br />
Der Markt wächst rasant<br />
Der PV-Kopter besetzt zweifellos eine<br />
Marktnische: „Es gibt momentan nur ganz<br />
wenige Anbieter solcher Systeme. In der<br />
Mehrheit werden Bausätze angeboten, die<br />
ich für den professionellen Einsatz für zu<br />
gefährlich halte“, so Reusch. Seine Kunden<br />
aber verlangen nach Qualität: „Es sind sowohl<br />
Hersteller, Planer, Installateure und<br />
Anlagenbesitzer.“<br />
Reusch kann sich darauf verlassen,<br />
dass ihn so schnell keine Mitbewerber bedrängen:<br />
„Mit der Kombination von fliegerischem<br />
Know-how und der Kompetenz in<br />
der Thermografie von PV-Anlagen stehen<br />
wir bislang nach unserer Kenntnis allein<br />
im Markt.“ Außerdem gibt es noch etliche<br />
weitere Einsatzfelder für die Luftbildaufnahmen,<br />
wie etwa die Überwachung von<br />
Gasleitungen und vieles mehr.<br />
Da seine Kunden durch den Einsatz des<br />
PV-Kopters Ertragsausfälle frühzeitig erkennen<br />
und Garantieleistungen einfordern<br />
können, macht sich der Einsatz des<br />
nicht gerade billigen Flugobjektes für diese<br />
rasch bezahlt. Reusch investierte immerhin<br />
eine Summe, für die er sonst einen<br />
Kleinwagen bekommen hätte – daher<br />
sind je nach Einsatz auch Honorare von<br />
mehreren Hundert Euro zu zahlen. Aktuell<br />
baut der Westerwälder die Flugeinsätze als<br />
Hauptgeschäft neben Planung und Projektierung<br />
von PV-Anlagen aus. „Wir arbeiten<br />
seit einem Jahr mit diesem System und die<br />
Anfragen nehmen ständig zu, sodass wir<br />
inzwischen ein Netzwerk von Dienstleistern<br />
aufbauen konnten.“ Mit seinem Modell<br />
„Eagle-Live“ arbeitet er exklusiv unter dem<br />
Dach des Unternehmens „Airscan Europe“.<br />
Im Westerwald eröffnet er ein Zentrum, in<br />
dem die Innovation präsentiert und Flugschulungen<br />
für Netzwerkpartner angeboten<br />
werden. ■<br />
Autor: Martin Frey<br />
KonTAKT<br />
Solarquelle Vertriebs GmbH<br />
56479 Neustadt<br />
Tel. 02664 90111<br />
Fax 02664 99 02 24<br />
info@pv-kopter.de<br />
www.pv-kopter.de<br />
Thomas Reusch und<br />
sein PV-Kopter im<br />
Hintergrund rechts.<br />
Das 4,9 kg schwere<br />
Flugobjekt kann eine<br />
Viertelstunde in der<br />
Luft sein und ist in<br />
der Lage, Fehler auch<br />
in großen Freiflächenanlagen<br />
sichtbar<br />
zu machen.<br />
Bild: Martin Frey<br />
18 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Ausgezeichnete Marken:<br />
www.oventrop.de Regudis W-HTF www.fawas.de BEAM Alliance<br />
TRIGOMAX<br />
www.buderus.de Logano plus GB145 www.gogas.com Brennwert-Dunkelstrahler<br />
www.reflex.de Reflex Control Touch www.jung.de JUNG KNX Tastsensoren F 50<br />
www.fronius.com Fronius Galvo www.buderus.de Logamatic RC300<br />
www.rosenberg-gmbH.com SupraBox DELUXE 500 V www.oertli.de GMR 2015 Condens<br />
www.daikin.de VRV IV<br />
Über den Plus X Award:<br />
Mit mehr als 130 industrieneutralen Jurymitgliedern aus 32 Nationen, 41 kompetenten Partnern<br />
und einem investierten Marketingvolumen von über 25 Mio. Euro ist der Plus X Award<br />
heute der weltgrößte Innovationspreis für Technologie, Sport und Lifestyle. Produkte die über<br />
mindestens einen „Plus X“ Faktor verfügen werden mit einem Plus X Award Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
Auszeichnungswürdig sind neu entwickelte und innovative Technologien, außergewöhnliche<br />
Designs sowie intelligente und einfache Bedienkonzepte. Auch Kriterien wie gute ergono-<br />
mische und ökologische Produkteigenschaften sowie die Verwendung qualitativ hochwertiger<br />
Materialien und deren Verarbeitung führen zusätzlich zu einem nachhaltigen Erzeugnis von langer<br />
Lebensdauer und sind somit ebenfalls auszeichnungswürdig. Der Innovationspreis wurde als<br />
Projekt zur Stärkung der Marke initiiert und befindet sich 2012 im neunten Jahr seines Bestehens.<br />
Das PDF der Broschüre finden Sie zum Download unter:<br />
http://plusxaward.de/downloads/image-broschuere/<br />
Möchten Sie mit Ihrer<br />
Auszeichnung teilnehmen?<br />
Rufen Sie uns an: Tel. 02931 890022
Sonnenenergie<br />
PV-Überwachung<br />
Bessere Schadenaufnahme<br />
mit Elektrolumineszenz<br />
Die mobile Elektrolumineszenz (EL)-Messung ist schnell, verlässlich und preiswert<br />
Ein Sturm wirft ganze Modulreihen auf einem Solardach um, große Hagelkörner prasseln auf ein Hausdach nieder, große Schneemassen<br />
liegen wochenlang auf Modulen, eine Palette Module fällt im Lager um. Die sichtbar defekten Module können ausgetauscht<br />
werden. Betreiber, Versicherungen und Hersteller fragen sich jedoch, wie sieht das Solarmodul von „innen“ aus? Um zu überprüfen,<br />
ob diese Module „innere“ Verletzungen haben, ist die EL ein optimales Messverfahren. Mögliche Beschädigungen im Solarmodul<br />
werden schnell identifiziert.<br />
Von Defekten wie Mikrorissen hat zwar<br />
fast jeder schon einmal gehört, aber nichts<br />
gesehen, da diese für das menschliche<br />
Auge faktisch unsichtbar sind. Dank der<br />
EL können diese Defekte jedoch sichtbar<br />
gemacht werden.<br />
Eine Überprüfung der Module ist denkbar<br />
einfach. Durch die Umkehrung des<br />
photovoltaischen Effektes werden die Solarmodule,<br />
die üblicherweise Licht in elektrische<br />
Energie umwandeln, zum Lumineszieren<br />
(Leuchten) gebracht. Dazu sind lediglich<br />
eine Stromquelle, ein Netzteil und<br />
ein Fachmann, der die richtigen Parameter<br />
kennt, notwendig.<br />
Durch den umgekehrten Vorgang verbrauchen<br />
die Module nun elektrische<br />
Energie und geben neben Wärme eine<br />
schwache Strahlung im nahen Infrarotbereich<br />
(NIR) ab. Mithilfe spezieller Kameras<br />
können diese Strahlungen eingefan-<br />
gen werden. Die so aufgenommenen Bilder<br />
zeigen das EL-Modul in einer Art Röntgenaufnahme.<br />
Das Verfahren wird bereits seit<br />
Jahren in der Modulproduktion eingesetzt,<br />
um die Qualität der Module stetig zu verbessern.<br />
In der Vergangenheit benötigte man<br />
Dunkelkammern, um EL-Aufnahmen zu<br />
erzeugen. Denn schon geringe Mengen<br />
an Rest- oder Streulicht reichten aus, um<br />
die schwache Strahlung der Solarmodule<br />
zu überlagern. Neuartige Systeme, wie<br />
das der Firma Envaris aus Berlin, ein Ser-<br />
viceunternehmen rund um die PV-Anlage,<br />
unterscheiden sich deutlich von den bisher<br />
marktüblichen EL-Testsystemen. Jetzt können<br />
bereits bei fortgeschrittener Abenddämmerung<br />
EL-Aufnahmen vollkommen<br />
ohne Dunkelkammer durchgeführt werden.<br />
Das ist dank spezieller Kameratechnik<br />
und ausgeklügelter Filter möglich. Eine<br />
Durch die Umkehrung des photovoltaischen Effektes werden die Solarmodule, die üblicherweise<br />
Licht in elektrische Energie umwandeln, zum Lumineszieren (Leuchten) gebracht.<br />
eigens dafür entwickelte Software ermittelt<br />
das auch bei Nacht noch vorhandene<br />
Streulicht und blendet es aus. Solarmodule<br />
können so in der bestehenden PV-Anlage<br />
überprüft werden, ohne Module demontieren<br />
zu müssen. Die Envaris GmbH<br />
ist eines der ers ten Unternehmen, das ein<br />
solches mobiles EL-System europaweit einsetzt.<br />
„Ein enorm großer Vorteil des neuen<br />
Systems besteht darin, dass keine hohen<br />
Kosten für die Demontage und den Transport<br />
der Module anfallen. Auch weitere zusätzliche<br />
Schäden, die durch ein Modulhandling<br />
entstehen können, werden so vermieden“,<br />
so Stefan Wippich von Envaris.<br />
Zwei Varianten<br />
Vor Ort gibt es zwei Möglichkeiten, um<br />
die Module ohne Demontage aufzunehmen.<br />
Einerseits ist es möglich, einzelne Module<br />
unabhängig von einem Stromanschluss<br />
EL-Aufnahmen können als beweisführendes<br />
Mittel eingesetzt werden, z. B. von Versicherungen,<br />
Sachverständigen oder Gutachtern.<br />
20 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Zeigen die EL-Bilder<br />
größere schwarze<br />
Bereiche in den<br />
Zellen, geben diese<br />
einen deutlichen<br />
Hinweis auf eine<br />
verringerte Modul-<br />
leistung.<br />
zu „röntgen“. Ein mitgeführtes Batteriesys-<br />
tem sorgt dabei für die ausreichende Bestromung<br />
der Module. Obwohl die Module<br />
nur für Sekundenbruchteile bestromt wurden,<br />
ermöglicht die Software viele Aufnahmen<br />
mit nur einer einzigen Batterieladung.<br />
Die zweite Möglichkeit besteht darin, ganze<br />
Strings zum Lumineszieren zu bringen.<br />
Dafür ist jedoch an der Anlage ein separater<br />
Stromanschluss notwendig.<br />
Neben der Aufnahme einzelner Solarmodule,<br />
sind mit dieser zweiten Variante<br />
z. B. elektrisch inaktive Module im String<br />
auf den ersten Blick erkennbar. Mit den aufgenommen<br />
Bildern ist es dem Fachmann<br />
möglich, mehrere Arten von Defekten im<br />
Modul auf Zellebene zu erkennen. Zu diesen<br />
Fehlern zählen u. a. Mikro-Risse, Fingerdefekte,<br />
Zellkantendefekte, Hot Spots,<br />
Inhomogenitäten oder schlechte Lötverbindungen.<br />
Aber auch eine schlechte Zellsortierung<br />
des Modulherstellers kann somit<br />
sichtbar gemacht werden. All diese Fehler<br />
sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen,<br />
stellen aber auch nicht immer zwangsläufig<br />
einen Mangel dar. Zeigen die EL-Bilderjedoch<br />
größere schwarze Bereiche in den<br />
Zellen, geben diese einen deutlichen Hinweis<br />
auf eine verringerte Modulleistung.<br />
Die schwarzen Bereiche sind elektrisch abgetrennte<br />
Zellteile, die nicht bestromt werden<br />
und im Umkehrschluss auch nicht zur<br />
Stromproduktion beitragen.<br />
EL-Aufnahmen können demzufolge<br />
optimal als beweisführendes Mittel eingesetzt<br />
werden. „Meist sind es Versicherungen<br />
oder Sachverständige und Gutachter,<br />
die unsere Dienstleistung zur Klärung<br />
des Sachverhaltes buchen“ sagt Wippich.<br />
„Aber auch zur Abnahme von Solaranlagen<br />
oder vor deren Montage werden zunehmend<br />
EL-Aufnahmen angefertigt.“<br />
Meist ist EL nur der zweite Schritt, dem<br />
die visuelle Inspektion, Kennlinienmessung<br />
oder Thermografie-Aufnahmen vo-<br />
rausgehen, bzw. wird begleitend dazu<br />
vorgenommen. Auch Envaris bietet diese<br />
Dienstleistungen als Komplettpaket an<br />
und geht sogar noch einen Schritt weiter.<br />
Mit einem mobilen Testcenter können kritische<br />
Module vor Ort via Flasher einer<br />
genaueren Leistungsmessung unterzogen<br />
und somit noch besser bewertet werden.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
BEG-Logo_LUXOMAT_CYMK_300_130608Page 1 02.11.2009 11:03:31<br />
www.beg-luxomat.com<br />
Sonnenenergie<br />
PV-Überwachung<br />
Zusätzlich sind mit diesem Messwagen EL-<br />
und Thermografie-Aufnahmen in einem<br />
höheren Durchsatz möglich. Einen Nachteil<br />
hat das Ganze jedoch, die Module müssen<br />
dafür demontiert werden.<br />
Fazit: Mithilfe der mobilen EL können<br />
auf eine verlässliche und preiswerte Art<br />
Messungen durchgeführt werden, die sonst<br />
für das menschliche Auge nicht sichtbare<br />
Modulbeschädigungen darstellen. ■<br />
Autor: Meike Stephan<br />
KonTAKT<br />
Envaris GmbH<br />
<strong>10</strong>179 Berlin<br />
Tel. 030 28884931<strong>10</strong><br />
Fax 030 2888493129<br />
kontakt@envaris.de<br />
www.envaris.de<br />
Neuheit: Der 2-Phasenmelder!<br />
(auch mit 3 Phasen erhältlich)<br />
PD4-M-2C-DS-DE<br />
Zum Anschluss an zwei (drei) Stromkreise in zwei (drei) Gruppen<br />
Zum Beispiel für den Einsatz in Krankenhäusern<br />
Maximale Sicherheit im Ernstfall!<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy 21
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Solarstrom speichern<br />
und bedarfsgerecht verbrauchen<br />
Eine kleine Marktübersicht über PV-Batteriespeichersysteme<br />
Die steigenden Strompreise und fallenden Vergütungssätze für PV-Anlagen machen den Einsatz von Stromspeichern zunehmend interessanter.<br />
Derzeit positionieren sich auf dem Markt über 50 Firmen mit unterschiedlichen Lösungsvarianten. Der Trend geht zum Einsatz<br />
von PV-Batteriespeichersystemen mit preisgünstigeren Blei-Batterien zu den kostenintensiveren Lithium-Ionen-Akkumulatoren<br />
mit Speicherkapazitäten von 2 bis 50 kWh.<br />
Beim Nutzer stehen tendenziell nicht<br />
mehr die Renditen, sondern die Stromkosten<br />
im Vordergrund. Die Investition eines<br />
geeigneten und richtig dimensionierten<br />
PVBatteriespeichersystems in Kombination<br />
mit einem Energiemanagement amortisiert<br />
sich allein durch die Eigenstromutzung<br />
und durch die Inanspruchnahme des<br />
seit dem 1. Mai <strong>2013</strong> geltenden „Speicherförderungsprogramm<br />
275“ der KfW.<br />
Die Kapazität des PVBatteriespeichers<br />
sollte jedoch individuell auf das elektrische<br />
Lastprofil des Haushaltes abgestimmt werden.<br />
Durch ein optimiertes Verbraucherverhalten<br />
wird die Abhängigkeit vom Netz<br />
„Powador Gridsave eco flexible“<br />
Bild: Kaco new energy<br />
betreiber eingeschränkt und die Eigenverbrauchsquote<br />
des selbst erzeugten Stroms<br />
deutlich erhöht. Mit einem PVBatteriespeicher<br />
lässt sich der Strom u. a. auch zeitversetzt<br />
nutzen, um so Eigenverbrauchsquoten<br />
von 60 bis 70 % zu realisieren.<br />
Technisch-physikalische<br />
Anforderungen<br />
In der Praxis werden bevorzugt Blei<br />
Säure und BleiGelAkkumulatoren sowie<br />
LithiumIonen, LithiumEisenPhosphat<br />
(LiFeP04) und LithiumTitanatSpeicher<br />
hergestellt. In der Batterietechnologie<br />
wird der Begriff „Batterie“ als Oberbegriff<br />
für das System und umgangssprachlich<br />
der Begriff „Akkumulator“ für den Spezialfall<br />
als wiederaufladbares System<br />
verwendet. Bei den PVBatteriespeicher<br />
systemen können die Akkus entweder direkt<br />
integriert oder sie können separat mit<br />
einer Leistungselektronik eingebunden<br />
werden. Insofern werden auch Speicher<br />
systeme angeboten, die nicht nur bewusst<br />
auf eine integrierte Batterie verzichten, sondern<br />
dafür eine Leistungselektronik einsetzen,<br />
die mit unterschiedlichen Batterietechnologien<br />
zusammen arbeiten, z. B. mit dem<br />
„PowerRouter“ von Nedap, in dem der Wechselrichter,<br />
Laderegler und Energiemanager<br />
„RWE Storage compact“ Bild: RWE Effizienz „Storage S<strong>10</strong>“ Bild: E3/DC GmbH<br />
22 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
vereinigt ist. Der „PowerRouter“ arbeitet<br />
u. a. mit den Batterien von Leclanché und<br />
Saft. BleiAkkumulatoren sind gegenüber<br />
den LithiumTechnologien in der Investition<br />
zwar kostengünstiger, erreichen aber<br />
nur eine Lebensdauer von max. 12 Jahren<br />
und sind zudem wartungsintensiver.<br />
Außer der unterschiedlichen Technologie<br />
sind bei den Akkumulatoren auch<br />
die Betriebsparameter, wie Leistung,<br />
nutzbare Batteriekapazität (kWh), Spannung,<br />
empfohlene Ladung und Entladetiefe,<br />
Lebensdauer (Zyklenzahl/anno), zu beurteilen.<br />
Weil die Energiedichte von Blei<br />
GelBatterien bei ca. 30 Wh/kg Masse und<br />
die auf Basis der LithiumIonenTechnologie<br />
bei 95 Wh/kg und 190 Wh/kg liegt,<br />
wird ein System auf Basis der Lithium<br />
IonenVariante bei gleicher Kapazität wesentlich<br />
leichter als eine BleiGelAusführung.<br />
Für die Fachplaner und Solarteure wird<br />
es nicht einfach sein, aus dem wachsenden<br />
Angebot das richtige PVBatteriespeichersystem<br />
zu wählen, weil die Systeme im Detail<br />
nach den unterschiedlichen Kriterien<br />
betrachtet werden müssen. Ein wichtiger<br />
Unterschied besteht allein in der Dimen<br />
sionierung. Die Dimensionierung eines Akkumulatorensystems<br />
wird primär von den<br />
beiden wichtigsten Größen, dem Eigenverbrauchsanteil<br />
und dem Autarkiegrad, beeinflusst.<br />
Hierzu sind generell die Kriterien<br />
zu berücksichtigen, ob der Anlageneigner<br />
einen optimalen Eigenverbrauchsanteil<br />
oder primär einen möglichst hohen Autarkiegrad<br />
bevorzugt. Nur wenn die Größe<br />
der PVAnlage, Akkukapazität und Entladeleistung<br />
an den Verbrauch angepasst<br />
sind, lässt sich auch ein optimales Ergebnis<br />
erreichen.<br />
Die Frage, wie oft die Zellen der Speichersysteme<br />
be und entladen werden können,<br />
hängt von zahlreichen Faktoren ab,<br />
z. B. welche Entladetiefe veranschlagt wird.<br />
Während die BleiAkkumulatoren nur bis<br />
maximal 60 % entladen werden dürfen,<br />
können die LithiumIonenProdukte durchaus<br />
bis zur Vollzyklusgrenze, d. h. bis <strong>10</strong>0 %<br />
entladen werden. Nur wenn die Batteriekapazität<br />
und Entladeleistung mit der PV<br />
Anlagengröße an den Verbrauch angepasst<br />
sind, lässt sich auch ein effizientes Ergebnis<br />
erreichen. Als Ansatz gilt: Die nutzbare<br />
Speicherkapazität (kWh) sollte nicht<br />
größer sein als ein Tausendstel des Jahresstromverbrauchs.<br />
Bei einem Verbrauch<br />
von z. B. 5000 kWh pro Jahr sollte die Batterie<br />
insofern für eine nutzbare Kapazität<br />
von 5 kWh ausgelegt werden. Um aber daraus<br />
die erforderliche Nennkapazität des<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy<br />
Wärmepumpen von<br />
Junkers schonen<br />
die Umwelt und das<br />
Budget Ihrer Kunden.<br />
Besonders effi zient und energiesparend:<br />
Die neuen Erd- und Luftwärmepumpen.<br />
Machen Sie sich unabhängig von Gas oder Öl und holen Sie die<br />
Wärme einfach aus der Luft oder der Erde. Die neuen Junkers<br />
Erd- und Luftwärmepumpen arbeiten besonders effi zient dank<br />
neuester Kompressorgenerationen und Einsatz von Hocheffi zienzpumpen<br />
in Verbindung mit der „DynamicPumpControl“-Funktion.<br />
Das senkt nicht nur die Kosten, sondern liefert auch optimalen<br />
Heiz- und Warmwasserkomfort – bei leisem Betrieb. Infos unter:<br />
www.junkers.com oder Telefon: 01806 / 337 333*<br />
Wärme fürs Leben<br />
*Dt. Festnetzpreis 0,20 €/Gespräch, nat. Mobilfunknetze max. 0,60 €/Gespräch
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
„Engion Family“. Bild: Varta Microbattery<br />
Speichers abzuleiten, muss beachtet werden,<br />
dass beim Einsatz von LithiumIonen<br />
Batterien bis zu 90 % der Nennkapazität genutzt<br />
werden kann. Demgegenüber sollten<br />
Bleibatterien nur bis zu 50 % entladen werden.<br />
Für einen Verbrauch von 5000 kWh<br />
im Jahr ergibt sich insofern für eine LithiumIonenBatterie<br />
eine Nennkapazität von<br />
6 bis 7 kWh und für eine Bleibatterie von<br />
ca. <strong>10</strong> kWh.<br />
Für die dezentrale Energiezwischenspeicherung<br />
bietet sich zunehmend die LithiumIonenTechnologie<br />
an. Diese Systeme<br />
erfüllen die für den Betrieb der PVAnlagen<br />
geforderten Anforderungen, wie eine<br />
zu erwartende Systemleistung mit hohen<br />
Ladezyklen von 20 und mehr Jahren. Zudem<br />
können diese Systeme nicht ausdünsten<br />
und sind platzsparender.<br />
Zur Definition der Lebensdauer eines<br />
Akkumulators müssen auch die kalendarische<br />
Lebensdauer und die Zyklenlebensdauer<br />
betrachtet werden. Die kalendarische<br />
Lebensdauer definiert, wie lange<br />
der Akku genutzt werden kann, bis die<br />
definierte Restkapazität des Akkus (z. B.<br />
80 % der Ausgangskapazität) erreicht wurde.<br />
Mit der vom Hersteller genannten Zyklenlebensdauer<br />
wird dokumentiert, nach<br />
wie vielen Be und Entladevorgänge die Kapazität<br />
des Akkumulators auf einen bestimmten<br />
Prozentsatz der Anfangskapazität<br />
gesunken ist.<br />
Schwierig wird es, unterschiedliche Akkumulatoren<br />
miteinander zu vergleichen.<br />
Es gibt Produkthersteller, die eine Zyklenzahl<br />
bis 60 oder 70 % der Ausgangskapazität<br />
angeben. Eine höhere Zyklenzahl hat<br />
auf jeden Fall eine niedrigere nutzbare Kapazität<br />
zur Folge. Der Fachplaner bzw. So<br />
larteur sollte hier stets auf die Angaben der<br />
Datenblätter achten, d. h. bei welcher Restkapazität<br />
(%) der Hersteller die Zyklenzahl<br />
definiert hat. Die tatsächliche Lebensdauer<br />
hängt stark von der jeweiligen Anwendung<br />
ab. Sie kann aber über die kalendarische<br />
Lebensdauer und über die angegebene Zyk<br />
lenlebensdauer abgeschätzt werden.<br />
AC- oder DC-gekoppeltes<br />
Speichersystem<br />
Bei der Auswahl des Speichersystems<br />
muss darauf geachtet werden, ob seitens<br />
der Fachplanung AC oder DC gekoppelte<br />
Produkte verwendet werden. Bei einem ACgeführten<br />
System wird eine höhere Flexibilität<br />
erreicht und der Akkumulator separat<br />
über einen Wechselrichter und Gleichstromwandler<br />
ins Wechselstromnetz des<br />
Gebäudes integriert. ACgeführte Systeme<br />
sind mit mehreren Bezugsquellen,<br />
also auch mit dem Netz, verbunden. Ein<br />
wesentlicher Vorteil von ACgeführten Systemen<br />
liegt auch in der guten Kompatibilität<br />
mit PVWechselrichtern. Andererseits<br />
muss ggf. bei einem ACgeführten System<br />
ein Produktionszähler vor dem AkkuSystem<br />
installiert werden, damit der<br />
Nachweis geführt werden kann, dass kein<br />
Netzstrom geladen und als Solarstrom eingespeist<br />
wird.<br />
Bei einem DCgeführten System wird<br />
der Solarspeicher zwischen einem Gleichstromwandler<br />
und dem eigentlichen Wechselrichter<br />
integriert. Weil zwischenzeitlich<br />
der Eigenverbrauchsbonus entfallen<br />
ist, wird bei DCgekoppelten Systemen unter<br />
<strong>10</strong> kWh kein Produktionszähler mehr<br />
gefordert bzw. braucht dieser Zähler auch<br />
nicht mehr nachwiesen werden. Bei PVAn<br />
lagen mit einer Leistung über <strong>10</strong> kWh wird<br />
der Einsatz eines Produktionszählers deswegen<br />
erforderlich, weil ab <strong>2013</strong> nur 90 %<br />
der Solarleistung vergütet werden. Der besondere<br />
Vorteil dieser DCHochvoltsysteme<br />
liegt zudem auch darin begründet, dass<br />
in der Regel höhere Systemwirkungsgrade<br />
als in ACgeführten Systemen erreicht<br />
werden.<br />
Speicherung<br />
mit Blei- oder Lithium-Akkumulator?<br />
Bisher hat sich zur Solarstromspeicherung<br />
die Verwendung von Bleibatterien als<br />
billigste und technisch ausgereifte Lösung<br />
mit einem hohen Wirkungsgrad dargestellt.<br />
Das Ein und Ausspeichern der schwankenden<br />
Sonnenenergie erfordert eine hohe Anzahl<br />
an Ladezyklen, wodurch die Lebensdauer<br />
begrenzt wird. Bei einer Betriebszeit<br />
der PVAnlage von 20 Jahren muss mit<br />
7000 Zyklen gerechnet werden. Da BleiAkkumulatoren<br />
in der Regel jedoch nur ein<br />
Drittel dieser Zyklen erreichen, muss während<br />
der Laufzeit von 20 Jahren mit einem<br />
ein oder mehrmaligen Austausch gerechnet<br />
werden.<br />
Der Nachteil liegt aber nicht nur in der<br />
geringen Lebensdauer, sondern auch im<br />
hohen Gewicht und der laufenden Wartungskontrolle.<br />
Konventionelle Bleiplatten<br />
Akkumulatoren mit verdünnter Schwefelsäure<br />
als Elektrolyt sind nicht wartungsfrei,<br />
ihr Säuregehalt muss regelmäßig<br />
geprüft und destilliertes Wasser ergänzt<br />
werden. Zudem besteht bei diesem Akkutyp<br />
die Gefahr einer Trennung von Säure<br />
und Wasser innerhalb der Batterie. Dieses<br />
kann bei niedrigen Temperaturen zum Gefrieren<br />
des Wassers und somit zum Platzen<br />
der Akkus führen. Aufgrund der bautechnischen<br />
Vorgaben an die Aufstellungsräume<br />
für Bleibatterien (AGIRichtlinien) erweist<br />
sich hier der Einsatz von BleiGelAkkumulatoren<br />
als vorteilhafter.<br />
Produkthersteller (Auszug)<br />
AC-netz integriert<br />
Die Kaco new energy, Neckarsulm,<br />
bietet zur Erweiterung bestehender PV<br />
Anlagen den neuen Solarstromspeicher<br />
und Energiemanagementsystem „Powador<br />
Gridsave eco flexible“ als ACgekoppeltes<br />
System an. Der kompakte Standardschrank<br />
vereint den Wechselrichter, den BleiGel<br />
Akkumulator und die Steuereinheit.<br />
Im Rahmen der RWE Home Power Produktionssparte<br />
hat die RWE Effizienz<br />
GmbH, Dortmund, die beiden PVBatteriespeichersysteme<br />
„RWE Storage compact“<br />
24 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Besser inwohnen<br />
inwohnen<br />
ist das topaktuelle Planungsmagazin für Bad, Küche und moderne Haustechnik.<br />
inwohnen erscheint 4x im Jahr am Kiosk und richtet sich an investitionsbereite<br />
Bauherren und Renovierer. Das Magazin präsentiert innovative Wohnwelten mit<br />
vielen nützlichen Tipps und Problemlösungen, jede Ausgabe mit Themen-Extra.<br />
Fordern Sie ein kostenloses Probeexemplar an!<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Leserservice inwohnen<br />
Tel. 02931 8900-50/54, Fax -38<br />
leserservice@strobel-verlag.de<br />
www.in-wohnen.de www.in-wohnen.de<br />
© Anton Maltsev - Fotolia.com
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Tabelle 1: Solarstromspeicher, die in das AC-Netz integriert werden (Auszug).<br />
Produkthersteller<br />
Systemanbieter<br />
Centrosolar AG,<br />
22769 Hamburg<br />
www.centrosolar.com<br />
Deutsche Energieversorgung (DEV)<br />
GmbH,<br />
www.senec-ies.com<br />
IBC Solar,<br />
96231 Bad Staffelstein<br />
www.ibc-solar.de<br />
Juwi-Solar-Holding AG,<br />
55286 Wörrstadt<br />
www.juwi-homepower.com<br />
Kaco new energy GmbH,<br />
74172 Neckarsulm<br />
www.kaco-newenergy.de<br />
Krannich Solar GmbH und Co. KG,<br />
71263 Weil der Stadt / Hausen<br />
www.krannich-solar.com<br />
Speichertyp<br />
Akkumulatorensystem<br />
Cenpac Storage<br />
Blei-Gel-Technologie<br />
Senec-Home G2<br />
Blei-Säure-Technologie<br />
Blei-Gel-Technik<br />
SolStor 6,8 Pb<br />
Solstor 8,0 Pb<br />
Lithium-Ionen-Techn.<br />
SolStor 6,3 Li (24 V)<br />
SolStor 6,3 Li (48 V)<br />
HomePower-XS; -S; -M und -L<br />
HomePower-XL und -XXL<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
(LiFeP04)<br />
Powador-Gridsave eco<br />
flexible<br />
Blei-Gel-Technologie<br />
Trinity PV 3.0; 5.0; 8.0<br />
Trinity PV <strong>10</strong>.0; 12.0 und 15.0<br />
Blei OPzV<br />
Prosol Invest Deutschland GmbH Sonnenbatterie Basic<br />
Sonnenbatterie S, -M, - L<br />
Sonnenbatterie XL und XXL<br />
Sonnenbatterie parallel Basic<br />
Sonnenbatterie parallel S, -M<br />
Sonnenbatterie parallel L<br />
Sonnenbatterie parallel XM<br />
Sonnenbatterie parallel XL<br />
Sonnenbatterie parallel XXL<br />
Sonnenbatterie parallel XXL<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
Technologie (LiFeP04)<br />
Q3 Energie-elektronik GmbH,<br />
www.q3-energieelektronik.de<br />
RWE Effizienz GmbH,<br />
44139 Dortmund<br />
www.rwe.de/homepower-solar<br />
SMA-Solar Technology AG,<br />
34266 Niestetal<br />
www.sma.de<br />
SiG Solar GmbH,<br />
28816 Stuhr<br />
www.sigsolar.de<br />
Solarwatt,<br />
01<strong>10</strong>9 Dresden<br />
www.solarwatt.de<br />
Solon Energy GmbH<br />
12489 Berlin<br />
SolarWorld AG ,<br />
53175 Bonn<br />
www.solarword.de<br />
QBEE ES 2.QU<br />
QBEE ES 4.QU<br />
QBEE ES 8U<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
RWE Storage compact 4,6<br />
RWE Storage compact 8,1<br />
RWE Storage compact <strong>10</strong>,2<br />
RWE Storage compact 20,5<br />
RWE Storage compact 20,5 D<br />
RWE Storage compact 41 D<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
(LiFeP04)<br />
Sunny Backup-System S: -M<br />
und –L<br />
Lithium-Ionen-<br />
Sunstorage Flex - S<br />
Sunstorage Flex - M<br />
Sunstorage Flex - L<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
(LiFeP04)<br />
Sunstorage Smart - M<br />
Sunstorage Smart - L<br />
Energy Solution 9,9<br />
Energy Solution 13,9<br />
Energy Solution 16,9<br />
Energy Solution 22,9<br />
Energy Solution 26,9<br />
Energy Solution 46,9<br />
Lithium-Eisen-Phosphat<br />
(LiFeP04)<br />
SOLON SOLiberty,<br />
Blei-Säure-Akkumulator<br />
SunPac 2.0<br />
Blei-Gel-Technologie<br />
nutzbare<br />
Batterie-<br />
kapazität<br />
(kWh)<br />
Lebens-<br />
dauer<br />
Zyklenzahl<br />
(anno)<br />
eigen-<br />
verbrauchsquote<br />
entladetiefe<br />
Kalen-<br />
darische<br />
Lebensdauer<br />
garantie<br />
Jahre<br />
Bemerkungen<br />
3,7; 6 und 7,4 2500 K. A. K. A. K. A. Komplettsystem<br />
mit Energiemanager<br />
8 3200 K. A. K. A. K. A.<br />
3,4<br />
4,0<br />
5,7<br />
5,7<br />
3,2 bis 14,3<br />
21,3 bis 28,7<br />
2700<br />
2700<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
65 bis 75 %<br />
65 bis 75 %<br />
max. 50 %<br />
max. 50 %<br />
26 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong><br />
90 %<br />
90 %<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong><br />
15<br />
15<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
K. A. K. A. K. A. K. A. K. A.<br />
2,46; 3,69;<br />
4,92<br />
3,2<br />
5,7; 7,1; 14,3<br />
14,3 und 28,7<br />
3,2<br />
5,7 und 7,1<br />
14,3<br />
14.3<br />
14,3<br />
28,7<br />
28,7<br />
1,9<br />
3,8<br />
7,6<br />
3,2<br />
5,7<br />
t,1<br />
14,3<br />
14,3<br />
28,7<br />
200 K. A. K. A. K. A.<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
K. A. K. A. 25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
Komplettsystem<br />
mit Energiemanager<br />
K. A. K. A. 20 Der AC-gekoppelte Li-Ionen-<br />
Speicher kann auch im PV-<br />
Anlagenbestand nachgerüstet<br />
werden.<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
2,0 90 % K. A. K. A. Wechselrichter<br />
integriert<br />
1,9<br />
3,8<br />
7,6<br />
4.4<br />
8,8<br />
3,2<br />
5,7<br />
7,1<br />
14,3<br />
14,3<br />
28,7<br />
Quelle: IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
k. A.<br />
90 %<br />
90 %<br />
90 %<br />
20<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
7,0 3200 70 % Max. 50 % 20 In Verbindung mit der Deutsche<br />
Energieversorgung (DEV)<br />
GmbH best. aus Blei-Akku und<br />
Ladewechselrichter, Blei-Säure<br />
11,9 2700 Bis 80 % K. A. K. A.
und den „RWE Storage vario“ mit integrierter<br />
„RWE Smart Home“ entwickelt.<br />
Die RWE Effizienz hat sowohl die<br />
„Engion Family“ von Varta als auch die<br />
„Sonnenbatterie“ von Prosol Invest im Programm.<br />
DC-Zwischenstromkreis integriert<br />
Hier wird der Laderegler für die Batterie<br />
in den GleichstromZwischenkreis des<br />
Wechselrichters integriert, wobei die Leistungselektronik<br />
des Wechselrichters sowohl<br />
für den Strom aus dem Solargenerator<br />
als auch für den aus der Batterie genutzt<br />
wird.<br />
Der Systemlieferant E3/DC, Osnabrück,<br />
bietet drei neue Speichersysteme mit 5,0<br />
und 8,0 bzw. 12 kW ACLeistung an. Das<br />
dreiphasige DCStromspeichersystem „S<strong>10</strong>“<br />
wird als ACSpeicher (Retrofit) oder als DC<br />
Speicher betrieben.<br />
Der „Storage S<strong>10</strong>“ ist mit jedem Wechselrichter<br />
kompatibel und lässt sich auch<br />
als Nostromaggregat einsetzen. Vom Systemlieferant<br />
E3/DC wird auf den Akkumulator<br />
mit einer Entladetiefe von 94 % eine<br />
Garantie von sechs Jahren gewährt.<br />
Das Speichersystem „Storage S <strong>10</strong>“ von<br />
E3/DC, das auch ASSolar in den Vertrieb<br />
übernommen hat, lässt sich der Eigenverbrauch<br />
von Solarstromanlagen auf bis zu<br />
80 % erhöhen.<br />
Der Produkthersteller SMASolar Technology,<br />
Niestetal, wird für das dritte<br />
Quartal <strong>2013</strong> den „SunnyBoy 5000 Smart<br />
Energy“ mit einem Speicher auf dem Markt<br />
anbieten. Vom technischen Aufbau her<br />
handelt es sich um einen 5kWWechselrichter<br />
mit einem integrierten Lithium<br />
IonenAkkumulator. Das Speichersystem<br />
ist besonders für den Einsatz in Einfamilienhäusern<br />
geeignet. Der Speicher hat<br />
den Vorteil, dass er mit der vergleichsweise<br />
kleinen Speicherkapazität von 2,2 kWh<br />
(brutto) und einer Entladetiefe von 90 % an<br />
ca. 300 Tagen genutzt werden kann. Die Eigenverbrauchsquote<br />
wird bei 50 % liegen.<br />
Das System steuert den Eigenverbrauch,<br />
wobei neben dem automatischen Zu und<br />
Abschalten der Verbraucher auch die variablen<br />
Strompreise berücksichtigt werden.<br />
Die Varta Microbattery, Ellwangen, hat<br />
das neue Speichersystem „Engion“ in drei<br />
Leistungsstufen als „Family“, „Family<br />
Plus“ und „Family Max“. Die drei Speichersysteme<br />
eignen sich entsprechend ihrer<br />
nutzbaren Speicherkapazität für die Einsatzbereiche:<br />
• Einfamiliengebäude,<br />
• Mehrpersonenhaushalte in Kombination<br />
mit EBikes,<br />
Ressourcen schonen - Energie sparen.<br />
Die Evolution der natürlichen<br />
Be- und Entlüftung<br />
Klimawandel, abnehmende Ressourcen und steigende Energiepreise<br />
sind die Herausforderungen der Zukunft. Die Lösung:<br />
Fassaden und Dächer, ausgestattet mit intelligenten Be- und<br />
Entlüftungs- sowie Entrauchungssystemen.<br />
Von der Natur inspiriert und von uns konsequent in die intelligente<br />
Gebäudehülle integriert, lässt sich mit dem effizienten<br />
natürlichen Be- und Entlüftungsprinzip nachweislich Energie<br />
einsparen und Komfort steigern.<br />
Bei uns sind die herausragenden Kompetenzen gebündelt, um<br />
das Thema energieeffizientes Bauen wirtschaftlich und planbar<br />
zu machen.<br />
www.STG-BEIKIRCH.de<br />
www.naturalvent.net<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy 27
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
• Mehrfamiliengebäude zur Kombination<br />
einer Ladung für ElektroPkws.<br />
resümee<br />
Aufgrund der steigenden Strompreise<br />
der Versorgungsnetzbetreiber ist primär<br />
eine PVStromnutzung mit Eigenstromversorgung<br />
angesagt. Der Einsatz<br />
eines PVBatteriesystems mit Energiemanagement<br />
erweist sich bei gleichzeitiger<br />
Inanspruchnahme des KfWFörderprogramms<br />
als sinnvolle Investition für<br />
mehr Unabhängigkeit und Energieeffi<br />
zienz.<br />
Als positives Ergebnis lässt sich erkennen,<br />
dass aufgrund der neuen Förderzuschüsse<br />
die Speichereinsätze intensiviert<br />
werden. Andererseits wird sich die Investition<br />
für PVBatteriespeicher aufgrund der<br />
sinkenden Systempreise in kürzester Zeit<br />
amortisieren.<br />
Volkswirtschaftlich gesehen muss das<br />
Stromnetz der Zukunft die variable Stromerzeugung<br />
und den flexiblen Verbrauch ko<br />
Tabelle 2: Solarstromspeicher, die in den DC-Zwischenstromkreis integriert werden (Auszug).<br />
Produkthersteller<br />
Systemanbieter<br />
AleoSolar AG,<br />
17291 Prenzlau<br />
www.aleo-solar.de<br />
Centrosolar AG,<br />
22769 Hamburg<br />
www.centrosolar.com<br />
Conergy AG,<br />
www.conergy-group.com<br />
E3/DC GmbH,<br />
49074 Osnabrück<br />
www.e3dc.com<br />
Kaco new energy GmbH,<br />
74172 Neckarsulm<br />
www.kaco-newenergy.de<br />
Krannich Solar GmbH und Co. KG,<br />
71263 Weil der Stadt / Hausen<br />
Neovoltaic,<br />
A-8230 Hartberg<br />
www.neovoltaic.com<br />
REM GmbH,<br />
84056 Rottenburg a. d. Laaber<br />
www.rem-gmbh.com<br />
Saint-Gobain Building Distribution,<br />
Frankfurt/Main<br />
Schüco International KG,<br />
33609 Bielefeld<br />
www.schueco.de<br />
SMA-Solar Technology AG,<br />
34266 Niestetal<br />
www.sma.de<br />
SiG Solar GmbH,<br />
28816 Stuhr<br />
www.sigsolar.de<br />
Varta Microbattery GmbH,<br />
73479 Ellwangen<br />
Varta Storage GmbH,<br />
86720 Nördlingen<br />
www.varta-storage.de<br />
Voltwerk Electronics GmbH,<br />
Hamburg<br />
Speichertyp<br />
Akkumulatorensystem<br />
Storage S<strong>10</strong><br />
Lithium-Ionen<br />
BoschPowerTec VS5 Hybrid<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
Cenpac Storage Li<br />
Lithium-Ionen-Technologie<br />
Varta: Engion Family<br />
VS 5 Hybrid<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
„Storage S <strong>10</strong>“<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
Powador-Gridsave<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
Trinity PV 3.0 bis PV 8.0<br />
Blei OPzV<br />
NeoStore 5<br />
NeoStore <strong>10</strong><br />
NeoStore 15<br />
NeoStore 20<br />
Lithium-Ionen-Technologie<br />
AS 460: AS 575 und AS 690<br />
Lithium-Ionen-Technik<br />
„Luxra ES“<br />
Lithium-Ionen-Akkumulator<br />
SPE 4000 LT 50<br />
SPE 8000 LT 50<br />
Lithium-Ionen-Akkumulator<br />
Sunny Boy 5000 Smart Energy<br />
Lithium-Ionen-Akku<br />
Lithium-Eisen-Phosphat<br />
(LiFeP04)<br />
Sunstorage PURE (Li) - M<br />
Sunstorage PURE (Li) - L<br />
Sunstorage PURE (Li) - XL<br />
Sunstorage PURE (Li)-XXL<br />
Blei-Gel-Technologie<br />
Sunstorage PURE (Pb)- S<br />
Sunstorage PURE (Pb)- M<br />
Sunstorage PURE (Pb)- L<br />
Sunstorage PURE (Pb)-XL<br />
Engion Family<br />
Engion Family Plus<br />
Engion Family Max<br />
Lithium-Eisen-Phosphat-<br />
(LiFeP04)<br />
VS 5 Hybrid<br />
Lithium-Ionen-<br />
nutzbare<br />
Batteriekapazität<br />
(kWh)<br />
4,05<br />
2,64; 3,96;<br />
5,28; 6,6 und<br />
7,92<br />
3,3<br />
7,5<br />
12,4<br />
2,64; 3,96;<br />
5,28 6,6 und<br />
7,92<br />
Lebensdauer<br />
Zyklenzahl<br />
(anno)<br />
5000<br />
7000<br />
eigen-<br />
verbrauchsquote<br />
ordinieren. Insofern entlasten die dezentralen<br />
PVBatteriespeichersysteme das öffentliche<br />
Stromnetz, sodass seitens der<br />
Versorgungsnetzbetreiber mehr Zeit für<br />
den dringend erforderlichen Netzausbau<br />
erreicht wird. ■<br />
Autor: Dipl.-Ing. Eric Theiß ist als freier<br />
Journalist mit den Themenschwerpunkten<br />
Technische Gebäudeausstattung (TGA) und<br />
rationelle Regenerativtechnologien tätig.<br />
81369 München, dipl.ing.e.theiss@t-online.de<br />
entladetiefe<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
Kalen-<br />
darische<br />
Lebensdauer<br />
garantie<br />
Bemerkungen<br />
6000 K. A. 90 % K. A. Komplettsystem<br />
mit Energiemanager<br />
7000 K. A. K. A. K. A.<br />
4,0 bis 13,2 > 5000 Bis 73 % > 90 % < 20 Auch im Komplettsystem<br />
von AS Solar GmbH, Hannover<br />
enthalten!<br />
1,21 bis 6,1 4000 K. A. 90 % K. A.<br />
2,46 bis 4,92 2500 K. A. K. A. K. A.<br />
5,0 bis 20 K. A. K. A. K. A. 25<br />
4,6; 5,7 und 6,9 K. A. K. A. K. A.<br />
3,3; 7,5 und 12,4 6000 K. A. K. A. K. A.<br />
4,0<br />
8,0<br />
6000<br />
6000<br />
K. A. K. A. 20<br />
20<br />
Komplettsystem<br />
(ohne PV-Anlage)<br />
2,2 (brutto) K. A. 50 % 90 % Wechselrichter<br />
integriert<br />
4,06<br />
6,72<br />
13,44<br />
20.16<br />
2,1<br />
3,36<br />
6,72<br />
<strong>10</strong>,1<br />
3,3<br />
7,5<br />
12,4<br />
Quelle: IB-THEISS, München (Kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
5000<br />
1700<br />
1700<br />
1700<br />
1700<br />
6000<br />
6000<br />
6000<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
K. A. K. A. K. A.<br />
K. A. 90 % K. A.<br />
8,8; 11 und 13,2 K. A. K. A. 20<br />
28 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Aktuelle Fachbücher<br />
Lieferung ohne Versandkosten!<br />
▶ Sanitär<br />
▶ Klempnerei<br />
▶ Heizung<br />
▶ Lüftung, Klima,<br />
Kälte, Kachelöfen<br />
▶ Sonnenenergie,<br />
Biogas und Umwelt<br />
▶ Gas- u. Flüssiggas-<br />
versorgung<br />
▶ Küchen<br />
▶ Fachrechnen<br />
▶ Fachzeichnen<br />
▶ Meister- und<br />
Gesellenprüfung<br />
▶ Kalkulation und<br />
Betriebsführung<br />
▶ Normen, Gesetze<br />
und Vorschriften<br />
▶ Messekataloge<br />
▶ Fachzeitschriften<br />
Zahlung<br />
Kostenloser Versand<br />
auf Rechnung<br />
Solarthermische Anlagen (mit DVD)<br />
Leitfaden für das SHK-, Elektro- und Dachdeckerhandwerk,<br />
Fachplaner, Architekten, Bauherren, Weiterbildungsinstitutionen<br />
Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie,<br />
Landesverbände Berlin Brandenburg e.V.<br />
und Hamburg/Schleswig-Holstein e.V.<br />
Aufl age 9. Aufl age 2012, 632 Seiten<br />
ISBN 978-3-9805738-0-1<br />
Einzelpreis 89,00 €<br />
Der Leitfaden sieht sich als Nachschlagewerk und Kompendium für die am Bau von<br />
solarthermischen Anlagen beteiligten Gewerke (SHK-, Elektro- und Dachdeckerhandwerk)<br />
und die planenden Unternehmen (Architektur- und Ingenieurbüros). Ziel der Publikation<br />
ist es, Grundlagen und Praxis der Solarthermie zu vermitteln sowie Hilfestellung zur<br />
Planung, zum Bau, zur Installation, zu Wartung und Service sowie zur Vermarktung zu<br />
geben. Die 9. Aufl age wurde in allen Teilen überarbeitet. Ergänzend liegt dem Leitfaden<br />
eine DVD bei, auf der neben der Volltextversion zahlreiche Informationen abgelegt sind.<br />
Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen<br />
Planung, Errichtung und Verkauf<br />
Verlag Hüthig Pfl aum Verlag<br />
Autor Thomas Sandner<br />
Aufl age 3. neu bearbeitete Aufl age <strong>2013</strong><br />
ISBN 978-3-8<strong>10</strong>1-0277-5<br />
Seiten 304 Seiten<br />
Einzelpreis 34,80 €<br />
Mit dem Werk soll dem Handwerksprofi das komplette Arbeits- und Geschäftsfeld<br />
„Solarstromanlagen“ vermittelt werden. Es beinhaltet eine praxisbezogene Erläuterung der<br />
Technik und Komponenten netzgekoppelter Photovoltaikanlagen sowie deren Dimensionierung<br />
und Zusammenspiel. Anhand einer Durchschnittsanlage wird ein Leitfaden für die generelle<br />
Vorgehensweise bei der Realisierung von Solarstromanlagen erarbeitet. Der Autor gibt aus<br />
seiner Praxiserfahrung Tipps die helfen, Kostenvorteile zu erkennen und zu nutzen.<br />
Wärmepumpen in der Heizungstechnik<br />
Praxishandbuch für Installateure und Planer<br />
Verlag C.F. Müller<br />
Autor Karl Ochsner<br />
Aufl age 5. überarbeitete Aufl age 2009<br />
ISBN 978-3-7880-7845-4<br />
Seiten 250 Seiten<br />
Einzelpreis 39,00 €<br />
Der Bestseller unter den Wärmepumpen-Titeln — Theorie und Bauarten - Planung,<br />
Regelung und Einsatz. Wärmepumpensysteme gewinnen in der Heizungstechnik<br />
zunehmend an Bedeutung. Dieses praxisorientierte Handbuch trägt dieser Entwicklung<br />
Rechnung und ist ein Leitfaden für die Planung und Errichtung von Wärmepumpen-<br />
Heizanlagen. Alle enthaltenen Daten wurden auf den neuesten Stand gebracht, der Leser<br />
erhält somit ein absolut aktuelles Buch für die Praxis.<br />
www.strobel-verlag.de/shop<br />
© Peter Atkins - Fotolia.com
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Safety first<br />
Normgerechte Montageanleitungen für Solarmodule<br />
Montage- und Installationsanleitungen lassen sich nicht „einfach so nebenher“ verfassen; dafür sind die Anforderungen, die Gesetzgeber<br />
und Normengremien an sie stellen, viel zu hoch. Die verantwortlichen Redakteure tragen wegen der Pflicht zur fehlerfreien<br />
Instruktion ihrer Kunden eine hohe Verantwortung und sollten die juristische Bedeutung ihrer Anleitungen nicht unterschätzen.<br />
Wie eine Studie des Verbraucherrats<br />
des Deutschen Instituts für Normung e. V.<br />
(DIN) zeigt, weist jede zehnte Anleitung<br />
schwere Mängel auf. Auch Zertifizierer von<br />
PV-Modulen wissen davon ein Lied zu singen.<br />
Eine erfolgreiche Zertifizierung im<br />
TÜV-Labor bezeuge zwar, so Jörg Althaus<br />
vom TÜV Rheinland in Köln, auf eine entsprechende<br />
Anfrage, dass die zugehörige<br />
Anleitung die Mindestanforderungen erfülle.<br />
Es sei allerdings so, dass manche<br />
Hersteller hier gerade mal das Minimum<br />
erfüllten. Von einer guten Anleitung<br />
könne in diesen Fällen dann nicht die Rede<br />
sein.<br />
Vom Autor dieses Beitrags durchgeführte<br />
Stichproben bei Montageanleitungen<br />
für Solarmodule stützen diesen<br />
negativen Befund: Einmal fehlt die exakte<br />
Identifizierung des Produkts, ein andermal<br />
die Konformitätserklärung. Auch die vorgeschriebene<br />
Erklärung zur bestimmungsgemäßen<br />
Verwendung sucht man schon<br />
mal vergebens. Oder die Sicherheitshinweise<br />
sind unverständlich oder unvollständig;<br />
chaotisch angeordnet und zu einer Blei-<br />
wüste verwandelt führen sie dazu, dass der<br />
Nutzer sie nicht versteht oder erst gar nicht<br />
liest. Sehr häufig ist zu beobachten, dass<br />
nur die Forderungen aus der produktbezogenen<br />
DIN EN 61730-1 erfüllt werden,<br />
während die Vorgaben der DIN EN 62079<br />
„Erstellen von Anleitungen“ völlig unbeachtet<br />
bleiben. Ganz schlimm sieht es mitunter<br />
bei Übersetzungen aus: Sie sind in<br />
manchen Fällen offensichtlich nur ein völlig<br />
unzureichender Ausfluss aus einer ungeeigneten<br />
Software.<br />
Mangelhafte Anleitungen verstoßen gegen<br />
geltende gesetzliche Regelungen und<br />
Normen. Hinzu kommt, was nicht zu unterschätzen<br />
ist: Sie schädigen gleichzeitig das<br />
Image des Produkts. Das sollte für alle Hersteller<br />
Grund genug sein, in Zukunft nur<br />
noch solche Dokumente auszuliefern, die<br />
gesetzeskonform und normgerecht sind.<br />
Wenn sie darüber hinaus dank einer ansprechenden<br />
Gestaltung und guten Les-<br />
barkeit beim Kunden einen positiven Eindruck<br />
hinterlassen – umso besser.<br />
Die folgenden Ausführungen sollen in<br />
einem kurzen Überblick zunächst die juristische<br />
Bedeutung und Einordnung von<br />
Anleitungen verdeutlichen; dann einige<br />
wichtige Anforderungen beschreiben, die<br />
an sie zu stellen sind; und zuletzt einen<br />
möglichen normgerechten Aufbau einer<br />
Montageanleitung für Solarmodule vorstellen.<br />
Dazu zunächst noch ein Hinweis: Ob<br />
von Wartungs-, Bedienungs- oder Montageanleitung<br />
die Rede ist, von Kunden-, Benutzer-<br />
oder Produktinformation, von Instruktion<br />
oder Anweisung – alle Begriffe<br />
bezeichnen in der technischen Dokumentation<br />
in den meisten Fällen dasselbe, nämlich<br />
schriftliche oder visuelle Informationen<br />
zu einem Produkt und seiner Verwendung.<br />
Im Folgenden sollen vorrangig die<br />
allgemeinen Begriffe „Anleitung“ (vgl. IEC<br />
62079/EN 62079) und „Instruktion“ Verwendung<br />
finden, es sei denn, der Sachverhalt<br />
verlangt eine eindeutigere Bezeichnung.<br />
Juristische Bedeutung<br />
Anleitungen haben eine nicht zu unterschätzende<br />
juristische Bedeutung, allein<br />
schon angesichts der Tatsache, dass Produkte<br />
Personen- und Sachschäden verursachen<br />
können. Der deutsche Gesetzgeber,<br />
aber auch die Gesetzgeber der meisten Industrieländer,<br />
haben deshalb Hersteller<br />
dazu verpflichtet, Nutzern den korrekten<br />
Umgang mit dem erworbenen Produkt unmissverständlich<br />
zu erklären (Gebrauchsinstruktion)<br />
und sie eindeutig vor eventuell<br />
gefährlichen Produkteigenschaften zu<br />
warnen (Gefahreninstruktion). Dass die<br />
juristische Bedeutung von Anleitungen<br />
kaum zu unterschätzen ist, zeigt eine gängige<br />
Beurteilung, nach der etwa die Hälfte<br />
aller Produkthaftungsfälle in Deutschland<br />
ausschließlich oder zusammen mit anderen<br />
Produktmängeln auf mängelbehaftete<br />
und unzureichende Instruktionen zurückgeht.<br />
Solche Mängel können mitun-<br />
ter zu hohen Schadensersatzforderungen<br />
führen, die den Hersteller dann teuer zu<br />
stehen kommen oder ihn gar die Existenz<br />
kosten können.<br />
Vertragliche und außervertragliche<br />
Haftpflicht<br />
In Deutschland ist die Pflicht zum Schadensersatz<br />
u. a. im Kaufvertragsrecht des<br />
Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) sowie<br />
im Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG)<br />
geregelt. Wohl die meisten Industrieländer<br />
kennen ähnliche Gesetzgebungen. Aus<br />
einem Kaufvertrag nach BGB §433 ff. beispielsweise<br />
ergibt sich u.a. die Pflicht des<br />
Herstellers, ein mängelfreies Produkt einschließlich<br />
einer mängelfreien Instruktion<br />
zu liefern. Hat nun das Produkt einen Sachmangel<br />
– der laut BGB §434 auch dann vorliegt,<br />
wenn die Montageanleitung mangelhaft<br />
ist (!) – und verursacht einen Schaden,<br />
muss der Hersteller dem Kunden in der Regel<br />
diesen Schaden ersetzen. Man spricht<br />
dann von einer vertraglichen Haftung (Gewährleistungshaftung).<br />
Daneben kann es<br />
aber – in Deutschland und anderswo –<br />
auch zu einer außervertraglichen Haftpflicht<br />
(allgemeine Schadenshaftung) kommen,<br />
die im §823 BGB geregelt ist und generell<br />
denjenigen zu Schadensersatz verpflichtet,<br />
der „vorsätzlich oder fahrlässig<br />
das Leben, den Körper, die Gesundheit, die<br />
Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges<br />
Recht eines anderen widerrechtlich verletzt.“<br />
Produkthaftung<br />
Ein entscheidender Punkt beim § 823<br />
BGB ist, dass ein Geschädigter dem Hersteller<br />
eine schuldhafte Pflichtverletzung<br />
nachweisen muss, um einen Anspruch<br />
auf Schadensersatz durchsetzen zu können.<br />
Man spricht deshalb von einer deliktischen<br />
Haftung. Um nun aber die in<br />
vielen Fällen schwächere Position des<br />
Geschädigten zu verbessern, haben die<br />
europäischen Gesetzgeber Produkthaftungsgesetze<br />
geschaffen. Sie gehen zu-<br />
30 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
ück auf die EU-Richtlinie 85/374/EWG<br />
(Produkthaftungsrichtlinie) aus dem Jahr<br />
1985 (mit Änderung 99/34/EG) und regeln<br />
Schadensersatzansprüche, die geltend gemacht<br />
werden können, wenn das Produkt<br />
einen Mangel hat und deshalb „nicht die<br />
Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung<br />
aller Umstände, insbesondere seiner<br />
Darbietung … , berechtigterweise erwartet<br />
werden kann.“ Der Vorteil für den Geschädigten<br />
liegt jetzt darin, dass er dem Hersteller<br />
keine schuldhafte Pflichtverletzung<br />
nachweisen muss. Es genügt allein die Tatsache,<br />
dass das Produkt (oder die Instruktion!)<br />
wegen eines Mangels einen Schaden<br />
verursacht hat.<br />
Fallbeispiel instruktionsmangel<br />
Beim Probelauf einer Kühlmaschine,<br />
die längere Zeit still gestanden hatte, zersprang<br />
das Schauglas am Kurbelgehäuse.<br />
Das hatte zur Folge, dass Ammoniak aus<br />
dem Gehäuse ins Gesicht des mit dem Probelauf<br />
befassten Technikers spritzte, der<br />
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
dann erblindete. Ein Gericht stellte daraufhin<br />
zwei Konstruktionsmängel an der Maschine<br />
fest und verurteilte den Hersteller<br />
auf Schadensersatz. Der BGH bestätigte<br />
das Urteil auch wegen eines Instruktionsmangels:<br />
Der Hinweis in der Bedienungsanleitung,<br />
demzufolge die Ventile beim<br />
Stillstand der Maschine zu schließen seien,<br />
stellte nach Ansicht der Richter nicht deutlich<br />
genug dar, welche Gefahr drohte, wenn<br />
die Ventile geöffnet blieben. Im Urteil nahmen<br />
die Richter auch ausführlich zu den<br />
Anforderungen an Warnhinweise Stellung<br />
(Urteil vom 18.<strong>10</strong>.1960, VersR 1960, <strong>10</strong>95).<br />
Ein zweites Beispiel zeigt, wie genau es<br />
Gerichte mit Gefahrenhinweisen nehmen:<br />
Ein Arzt hatte ein Narkosemittel aus Versehen<br />
intraarteriell gespritzt, woraufhin<br />
der Patient einen Arm verlor. Zwar war auf<br />
der Verpackung folgender Hinweis in Fettschrift<br />
aufgedruckt: „Eine intraarterielle<br />
Injektion muss mit Sicherheit vermieden<br />
werden.“ Doch das genügte dem Gericht<br />
nicht! Seinem Urteil nach muss der Gefah-<br />
Solarmodule brauchen eine Montageanleitung. Bild: Wagner Solar<br />
Hält vermutlich:<br />
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Hält garantiert:<br />
Unsere Unterkonstruktionen<br />
tragen maßgeblich<br />
zum sicheren und innovativen<br />
Bauen bei.<br />
Bauaufsichtliche<br />
Zulas Zulassung u assung su g<br />
ZZulassungs-<strong>Nr</strong>. l N<br />
Z-14.4-658<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy ALTEC Solartechnik AG 31<br />
www.altec-solartechnik.de
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Tabelle: Mögliche Gliederung einer Montageanleitung für PV-Module. Die Tabelle aber ist lediglich als Vorschlag zu verstehen.<br />
1 Inhaltsverzeichnis 5.16.2<br />
1.1 Inhaltsverzeichnis D.3.1<br />
1.2 Konventionen, Abkürzungen 4.7.3.2<br />
2 Identifizierung 4.7.1<br />
en 62079 en 61730-1<br />
2.1 Produktmarke und Typbezeichnung 5.2<br />
D.3.2.1<br />
11.1<br />
2.2 Produktversion D.3.2.2 11.1<br />
2.3 Name und Adresse des Herstellers D.3.2.3 11.1<br />
3 Produktbeschreibung 4.7.2<br />
3.1 Beachtung der Montageanleitung 4.2<br />
3.2 Art und Funktion des Moduls 5.2<br />
3.3 Bestimmungsgemäße Verwendung 5.2<br />
D.3.3.1<br />
3.4 Mögliche missbräuchliche Verwendung 5.2<br />
3.5 Datenblatt nach EN 50380, Pkt. 3 11.1<br />
3.6 Typenschild nach EN 50380, Pkt. 4 11.1<br />
3.7 Modifizierungen 5.4 12.7<br />
3.8 Konformitätserklärung 5.7<br />
4 Sicherheitshinweise 5.5<br />
4.1 Sicherheitsstandards des Moduls 5.2<br />
4.2 Angaben zum Brandverhalten 12.2<br />
4.3 Warnung vor konzentriertem Sonnenlicht 12.5<br />
4.4 Warnung vor höherem Strom/höherer<br />
Spannung bei erhöhter Ausgangsleitung<br />
4.5 Allgemeine Sicherheitshinweise 6.9<br />
5.2<br />
D.3.3.8<br />
4.6 Persönliche Schutzausrüstung D.3.3.8<br />
4.7 In den Anweisungen verwendete Sicherheitssymbole 5.5<br />
6.9.1<br />
5 Handhabung: Transport, Lagerung, Verpackung 5.9<br />
D.3.5.1<br />
In der Anleitung sollte auch die Konformitätserklärung<br />
enthalten sein (DIN EN 62079,<br />
Punkt 5.7).<br />
12.7<br />
6 Anleitung für den mechanischen Aufbau bei Dachmontage 5.9<br />
en 62079 en 61730-1<br />
6.1 Hinweis auf Vorrichtungen zur Sicherung des Moduls 12.4<br />
6.2 Hinweis auf feuerbeständige Dachabdeckung 12.4<br />
6.3 Angabe zur Neigung des Moduls im Hinblick auf die Brandklasse<br />
6.4 Allgemeine Sicherheitshinweise zur Montage 5.2<br />
D.3.5.2<br />
6.5 Montageschritte, wenn nötig mit weiteren<br />
Sicherheitshinweisen<br />
32 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong><br />
5.5<br />
D.3.5.6<br />
6.6 Demontage und Entsorgung D.3.6.9<br />
7 Anleitung für den Elektroinstallateur 5.9<br />
7.1 Sicherheitshinweise 5.2<br />
7.2 Erdung 12.3<br />
7.3 Zu verwendende Leiter 12.3<br />
7.4 Max. Reihen-/Parallelanordnung 12.3<br />
7.5 Überstromschutz und Bypass-Dioden 12.3<br />
7.6 Kleinste Kabeldurchmesser 12.3<br />
7.7 Einschränkungen für Verbindungsverfahren 12.3<br />
7.8 Installationsschritte, wenn nötig mit weiteren Sicherheitshinweisen<br />
5.5<br />
D.3.5.6<br />
7.9 Außerbetriebnahme und Deinstallation, Entsorgung D.3.11<br />
D.3.6.9<br />
8 Reinigen, Instandhalten und Reparieren 5.11<br />
8.1 Sicherheitshinweise D.3.7.1<br />
5.2<br />
8.2 Reinigen und Instandhalten D.3.7.2<br />
D.3.7.3<br />
8.3 Reparatur durch Kundendienst D.3.9<br />
8.4 Adressen von Kundendiensten D.3.9.2<br />
8.5 Ersatzteilkatalog D.3.<strong>10</strong><br />
9 Stichwortverzeichnis D.3.12<br />
Haftung bei mangelhaftem Produkt und mangelhafter Instruktion.<br />
12.4
enhinweis so eindeutig und klar sein, dass<br />
der Benutzer „in Zweifelsfällen ganz auf<br />
dieses Mittel überhaupt“ verzichten würde<br />
(Urteil vom 11.7.1972, NJW 1972, 221).<br />
Anforderungen an gesetzeskonforme<br />
Montageanleitungen<br />
Es gibt mehrere EU-Richtlinien, die Bezug<br />
auf die Erstellung von Anleitungen<br />
nehmen, z. B. die Richtlinie 2006/42/<br />
EG (Maschinenrichtlinie), die Richtlinie<br />
2004/<strong>10</strong>8/EG (EMV-Richtlinie) und die<br />
Richtlinie 2006/95/EG (Niederspannungsrichtlinie).<br />
Sie wurden in nationales Recht<br />
umgesetzt und finden sich jetzt also auch<br />
in deutschen Gesetzen wieder, beispielsweise<br />
im Geräte- und Produktsicherheitsgesetz<br />
(GPSG) oder in Verordnungen dazu.<br />
Für die praktische Arbeit in den Technikredaktionen<br />
sind vor allem die einschlägigen<br />
Normen von Bedeutung, denn sie geben<br />
Hinweise darauf, was als „anerkannte<br />
Regeln der Technik“ anzusehen ist,<br />
deren Einhaltung das GPSG fordert. Die<br />
wichtigsten für die Erstellung von Anleitungen<br />
sind<br />
URSA AIR ®<br />
Die leise Zukunft<br />
moderner Lüftungskanäle.<br />
• die internationale IEC 62079 beziehungsweise<br />
die europäische EN 62079 (sollen<br />
im Herbst 2012 beziehungsweise Anfang<br />
<strong>2013</strong> durch neue Fassungen ersetzt werden);<br />
• in Deutschland außerdem die DIN<br />
V 66055<br />
• und die VDI-Richtlinie 4500 Blatt 1.<br />
• Heranzuziehen sind auch produktbezogene<br />
Normen, für Solarmodule beispiels-<br />
Lüftungskanäle aus URSA AIR Mineralwolle-Platten zeichnen<br />
sich durch integrierten Wärmeschutz, optimalen Schallschutz,<br />
ausgezeichnete Druckdichtheit, einfache Verarbeitung und<br />
maximale Hygiene aus. www.ursa.de<br />
Für die Zukunft gut gedämmt<br />
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Unvollständiger Sicherheitshinweis: Es fehlt die Warnung vor den Folgen bei Nichtbeachtung des<br />
Hinweises.<br />
weise die IEC 61730/EN 61730-1, die spezielle<br />
Angaben zur „Kennzeichnung“ und<br />
zu „Anforderungen an die bereitgestellten<br />
Dokumente“ fordert.<br />
grundsätzliche Anforderungen<br />
Da sich dieser Beitrag nicht mit allen<br />
Punkten der gerade genannten Normen<br />
auseinandersetzen kann, müssen hier einige<br />
wichtige Hinweise genügen. Für den<br />
NEU
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Sicherheitshinweis<br />
mit Piktogramm<br />
nach ANSI Z535.6.<br />
Redaktionsalltag wird sich der verantwortliche<br />
Redakteur ohnehin alle verbindlichen<br />
Gesetzes- und Normentexte besorgen<br />
und seiner Arbeit zugrunde legen müssen.<br />
Grundsätzlich wichtig ist, dass alle<br />
Vorgaben aus alle infrage kommenden Gesetzen,<br />
Normen und anderen Vorschriften<br />
erfüllt werden. Dazu gehört z. B. die Forderung,<br />
dass Anleitungen sachlich richtig<br />
und frei von inhaltlichen Widersprüchen<br />
und Unklarheiten sein müssen. Sie müssen<br />
ferner vollständig sein, d. h. alle Informa-<br />
tionen enthalten, die die Zielgruppe für<br />
eine gefahrlose Nutzung des Produkts benötigt.<br />
Der Inhalt muss aktuell sein und<br />
mit dem gelieferten Produkt übereinstimmen.<br />
Die Wahl der Instruktionsform bleibt<br />
dem Hersteller beziehungsweise dem Technischen<br />
Redakteur überlassen; er wird sich<br />
am Produkt orientieren: Eine Maschine erfordert<br />
häufig eine umfangreiche Anleitung<br />
oder sogar ein umfangreiches Handbuch,<br />
ein Arzneimittel nur einen Aufkleber<br />
oder einen Beipackzettel.<br />
Sicherheit zuerst<br />
Wie bei Anleitungen zum sicheren Gebrauch<br />
von Produkten nicht anders zu erwarten,<br />
kommt Sicherheitshinweisen eine<br />
hohe Bedeutung zu. Sie müssen deutlich<br />
hervorgehoben werden, sei es in der Anleitung<br />
oder auf dem Aufkleber am Produkt.<br />
Grundlegende Sicherheitshinweise<br />
sind jeweils an den Anfang einer Anleitung<br />
oder eines Kapitels zu platzieren, handlungsbezogene<br />
vor der Handlungsanweisung.<br />
Sie müssen eine klare Struktur aufweisen,<br />
die sich durch folgende Gliederung<br />
erreichen lässt:<br />
(1) Schwere der Gefahr klassifizieren, dabei<br />
Symbole und Signalwörter verwenden;<br />
(2) Art der Gefahr und Gefahrenquelle angeben;<br />
Gefahren und Gefahrenquellen<br />
möglichst konkret benennen;<br />
(3) Mögliche Folgen angeben; auf unmittelbare<br />
Auswirkungen und Verletzungen<br />
hinweisen;<br />
(4) Maßnahmen zur Abwendung der Gefahr<br />
angeben; der Betroffene muss erfahren,<br />
was er tun muss, um die Gefahr<br />
abzuwenden.<br />
Es empfiehlt sich, für die Gestaltung<br />
und Strukturierung von Sicherheitshinweisen<br />
dem Standard ANSI Z535.6 des American<br />
National Standards Institute zu folgen.<br />
Verständlichkeit ist entscheidend<br />
Um den Leser nicht zu verwirren, muss<br />
eine Montageanleitung gewissen Kommunikationsprinzipien<br />
folgen und treu bleiben.<br />
Das bedeutet beispielsweise, dass der<br />
Text die wahrscheinliche Reihenfolge der<br />
Ereignisse beim Gebrauch des Produkts<br />
wiedergeben muss, und dass unmittelbar<br />
auf die Beschreibung eines Funktionsschrittes<br />
eine eindeutige Handlungsan-<br />
weisung zu folgen hat. Der Kunde soll also<br />
„erst lesen, dann handeln“. Weitere Prinzipien:<br />
Informationen müssen so einfach<br />
und kurz wie möglich sein. Ein Satz sollte<br />
möglichst nicht mehr als eine Handlungsanweisung<br />
enthalten. Eine Handlungsanweisung<br />
für eine Gefahrensituation muss<br />
kurz und prägnant formuliert sein, sodass<br />
nur ein minimaler Denkprozess notwendig<br />
ist. Der Technische Redakteur soll möglichst<br />
standardisierte Sätze, Symbole und<br />
Sicherheitshinweise verwenden.<br />
Eine gute Anleitung zeichnet sich aus<br />
durch verständliche Texte, Grafiken und<br />
Bilder. Verständlichkeit erfordert nicht nur<br />
eine nüchterne unkomplizierte Sprache,<br />
sondern auch eine klare Gliederung des<br />
gesamten Dokuments. Dazu beitragen können<br />
praktische Orientierungshilfen wie Inhalts-<br />
und Stichwortverzeichnisse, aussagekräftige<br />
Überschriften, übersichtliche<br />
Grafiken und Tabellen sowie ein klares<br />
Layout. Sie alle können den Text in entscheidender<br />
Weise stützen und optimieren.<br />
Den wahren Sachverhalt verschleiernde<br />
Aussagen, wie sie in der Werbung<br />
üblich sind, haben hier nichts zu suchen,<br />
denn mangelnde Verständlichkeit macht<br />
eine Anleitung mangelhaft – und mit ihr<br />
das Produkt.<br />
Eine gute Anleitung hat – zumindest<br />
aus Sicht des professionell kalkulierenden<br />
Herstellers – aber auch wirtschaftlich zu<br />
34 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Alle Preise zzgl. MwSt.<br />
sein. Für „kleines Geld“ ist sie selten zu<br />
bekommen, denn es entstehen mitunter<br />
erhebliche Kosten. Sie belaufen sich nach<br />
einem gängigen Erfahrungswert aus dem<br />
Maschinen- und Anlagenbau auf durchschnittlich<br />
etwa <strong>10</strong> % der Entwicklungskosten<br />
des Produkts. Mit erfahrenem Personal<br />
und mit der Möglichkeit, Synergieeff<br />
ekte zu nutzen, lässt sich dieser Wert<br />
vielleicht nach unten drücken. Doch Achtung:<br />
Die Nutzung von Einsparmöglichkeiten<br />
darf keine Qualitätsminderung nach<br />
sich ziehen. In einem Rechtsstreit würde<br />
man damit dem Richter einen Grund liefern,<br />
die Dokumentation als mangelhaft<br />
einzustufen, mit den bereits geschilderten<br />
negativen Folgen.<br />
Anforderungen an Montageanleitungen<br />
für Solarmodule<br />
Eine normgerechte Erstellung einer<br />
Montage- und Installationsanleitung für<br />
Solarmodule hat u. a. der IEC 61730-1/EN<br />
61730-1 „Photovoltaik (PV)-Module – Sicherheitsqualifi<br />
kation“ zu folgen. Sie stellt<br />
beispielsweise einige Anforderungen an<br />
Profi-Tipp:<br />
Set<br />
Warmwasser<br />
PJF2-300, nur<br />
€<br />
999,-<br />
statt1.544,- +<br />
5 Kollektoren, Montagematerial, 750/150 Liter Kombispeicher, Pumpe, Steuerung, Solarleitung,<br />
MAG´s, etc. ... BAFA-Förderung: 1.500,- €<br />
die Kennzeichnung von Modulen und an<br />
die bereitzustellenden Dokumente. So verlangt<br />
sie unter Punkt 11, dass jedes Modul<br />
dauerhaft gekennzeichnet werden muss,<br />
wobei die EN 50380 „Datenblatt und Typenschildangaben<br />
von Photovoltaik-Modulen“<br />
gelten soll. Letztere legt fest, was ein<br />
Moduldatenblatt enthalten muss, nämlich<br />
u. a. Angaben zu Zertifi katen, zu verwendeten<br />
Materialien sowie zu elektrischen<br />
und modulspezifi schen Kenngrößen; ferner<br />
Leistungsangaben. Auf dem Typschild sind<br />
neben dem Namen des Herstellers oder<br />
Lieferers die Typbezeichnung, Schutzklasse,<br />
zulässige maximale Systemspannung<br />
und Leistungsdaten anzugeben.<br />
Unter Punkt 12 „Anforderungen an die<br />
bereitgestellten Dokumente“ verlangt die<br />
Norm IEC 61730-1/EN 61730-1 eine Anweisung<br />
für die elektrische Installation und<br />
eine solche für den mechanischen Aufbau<br />
eines Moduls und listet die jeweiligen Anforderungen<br />
auf, die darin enthalten sein<br />
müssen. Sie laufen alle darauf hinaus,<br />
Mensch und Modul während der Montage<br />
und Inbetriebnahme sowie während<br />
Top-Qualität zum günstigen Preis<br />
Solar-Komplettpakete<br />
2 Kollektoren, Montagematerial, 300-Liter Speicher, Pumpe, Steuerung, Solarleitung etc. ...<br />
komplette<br />
Solaranlage<br />
Serie 1, nur<br />
€<br />
2.500,-<br />
statt3.3<strong>10</strong>,- +<br />
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
des Betriebs und bei Wartungsarbeiten so<br />
weit wie möglich vor Schädigungen zu<br />
schützen.<br />
Mögliche gliederung einer<br />
Montageanleitung für PV-Module<br />
Wie eine normgerechte Montageanleitung<br />
aufgebaut sein könnte, demonstriert<br />
die zurzeit noch gültige „Anleitungsnorm“<br />
DIN EN 62079 in ihrem informativen Anhang<br />
D. Dort ist das Beispiel eines Inhaltsverzeichnisses<br />
für ein Benutzerhandbuch<br />
abgedruckt, das sich, zumindest teilweise,<br />
als Basis für den Aufbau einer Montageanleitung<br />
für PV-Module verwenden<br />
ließe. Es müsste lediglich modifi ziert<br />
und um spezielle Anforderungen aus der<br />
DIN EN 61370-1 ergänzt werden. Die<br />
DIN EN 62079 enthält im Anhang außerdem<br />
Checklisten, mit denen sich Anleitungen<br />
bewerten lassen. Sie sind aber<br />
nicht als umfassend anzusehen, sondern<br />
müssen je nach Produkt geändert oder vervollständigt<br />
werden. ■<br />
Autor: Wilhelm Wilming<br />
5<br />
JAHRE<br />
auf<br />
Speicherfunktion<br />
und<br />
Haltbarkeit<br />
der<br />
Werkstoffe<br />
GARANTIE<br />
Installateur<br />
Qualität und Preis<br />
geprüft<br />
3 Kollektoren, Montagematerial, 400-Liter Speicher, Pumpe, Steuerung, Solarleitung etc. ...<br />
PREISTIPP: 5 Kollektoren, Montagematerial, 800 Liter Hygienespeicher, Pumpe, Steuerung,<br />
Solarleitung, MAG´s, etc. ... BAFA-Förderung: 1.500,- €<br />
Bestell- und Info-Hotline: Tel.: 06172 94 54 - 144 • E-Mail: a.looschen@haier.de • www.solardach-systeme.de<br />
Haier Deutschland GmbH • Ihr Ansprechpartner: Herr Looschen • Hewlett-Packard-Straße 4 • 61352 Bad Homburg<br />
+<br />
+<br />
Infos anfordern.<br />
<strong>10</strong><br />
JAHRE<br />
auf<br />
Kollektorfunktion<br />
und<br />
Haltbarkeit<br />
der<br />
Werkstoffe<br />
GARANTIE<br />
Set<br />
Warmwasser<br />
PJF2-400, nur<br />
€<br />
1.222,-<br />
statt1.798,- komplette<br />
Solaranlage<br />
Serie 1a, nur<br />
2.900,- €<br />
statt 3.820,-<br />
QR-Code scannen.
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Nach wie vor stößt die PV bei privaten Bauherren, Gewerbetreibenden und insbesondere bei Betreibern von Sport- und Freizeitanlagen auf großes<br />
Interesse.<br />
Mehrfachnutzen<br />
durch intelligente Kombination<br />
Wirtschaftliche Bestandsoptimierung durch Nutzung von Photovoltaik<br />
Nicht zuletzt durch die politisch gewollte Energiewende hat sich in den letzten Jahren die Photovoltaik technisch und wirtschaftlich<br />
zu einem festen Bestandteil im regenerativen Energiemix neben der Windkraft, der Biomasse, der Umweltwärme und der Wasserkraft<br />
entwickelt. Die Innovationen sowie die damit verbundene Preisentwicklung der PV-Anlagen machen den Solarstrom trotz sinkender<br />
Einspeisevergütungen inzwischen auch im Eigenverbrauch wirtschaftlich konkurrenzfähig gegenüber anderen Energiearten.<br />
Insbesondere bei privaten Bauherren,<br />
Gewerbetreibenden und Betreibern von<br />
Sport- und Freizeitanlagen stößt die Photovoltaik<br />
auf ungebremstes Interesse.<br />
Perfekt geplant<br />
und zuverlässig ausgeführt<br />
Durch die Installation einer PV-Anlage<br />
werden die Dachflächen zusätzlich<br />
zur Energiegewinnung genutzt. Um die<br />
Funktionsfähigkeit dauerhaft zu gewährleisten,<br />
müssen sie sorgfältig geplant,<br />
gebaut und gewartet werden. Schließlich<br />
gelten für die jeweiligen Baustoff- und<br />
Produktgruppen der einzelnen Komponenten<br />
der Gebäudehülle und der Solar-<br />
anlagen festgelegte Normen und Regelwerke,<br />
die grundsätzlich zu beachten<br />
sind. Darüber hinaus gehören Dächer<br />
und Dachabdichtungen zu den am höchs-<br />
ten belasteten Teilen einer Gebäudehülle.<br />
Ein willkommenes Entwicklungs- und<br />
Betätigungsgebiet für den Industrieverband<br />
für Bausysteme im Metallleichtbau-<br />
weise e. V. (IFBS). Gemeinsam mit dem<br />
Qualitätsverband Solar- und Dachtechnik<br />
(QVSD) e. V. haben es sich beide Fachverbände<br />
zur Aufgabe gemacht, die Schnittstelle<br />
zur Zusammenarbeit aller Beteilig-<br />
ten aus Theorie und Praxis in den Be-<br />
36 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
NEWS<br />
TO GO!<br />
Die News-App vom<br />
STROBEL VERLAG<br />
Holen Sie sich die wichtigsten<br />
Branchen-News auf Ihr<br />
Smartphone! Kostenlos.<br />
1. und 2. November <strong>2013</strong> – Hannover Congress<br />
Centrum (HCC) mit begleitender Fachausstellung<br />
Das Fachforum<br />
> Architekten > Planer > Energieberater<br />
> Bauingenieure > Handwerker<br />
Behalten Sie die aktuellen Trends beim energetischen Bauen+Modernisieren<br />
im Blick: kompakt, praxisnah und mit individuell wählbaren<br />
Schwerpunkten. Tagungsbüro: Fon +49(0)5044 975-20<br />
Programm und Anmeldung unter www.effi zienztagung.de<br />
Veranstalter<br />
Über 600 Aussteller · 35 000 Besucher*<br />
Größte regionale Baumesse<br />
Deutschlands<br />
27. Feb. – 2. März<br />
MESSE DRESDEN<br />
täglich <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />
www.baumesse-haus.de<br />
Bitte bis spätestens<br />
25. Oktober anmelden!<br />
zur Energieeffi zienz für<br />
2014<br />
*HAUS ® <strong>2013</strong><br />
ORTEC Messe und Kongress GmbH<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy 37
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Schnitt vom Dach der Tennishalle Oberthal.<br />
reichen Solar- und Dachtechnik zu bilden,<br />
um gemeinsam möglichst hohe Qualitätsstandards<br />
für Planung, Ausführung<br />
und Wartung von Dächern mit PV- und Solarthermieanlagen<br />
zu erarbeiten und im<br />
Markt zu etablieren.<br />
Im Zuge der Wandlung des PV-Marktes<br />
ist das Qualitätsbewusstsein der Kunden<br />
in Bezug auf Material und Dienstleistung<br />
drastisch gestiegen. Die Projektentwickler<br />
und Metallbauer von IBV Industriebauten-<br />
Verkleidungs GmbH aus Oberthal/Saarland<br />
machen es vor und zeigen an nachfolgenden<br />
drei Demonstrationsbeispielen,<br />
wie sie gemeinsam mit dem Projektpartner<br />
EP Sander Elektronik aus Namborn/<br />
Saarland die Bestandsoptimierung unter<br />
Einhaltung hoher Qualitätsstandards fachmännisch<br />
einwandfrei, nachhaltig und zügig<br />
gelöst haben.<br />
Der IFBS Mitgliedsbetrieb führt seit vielen<br />
Jahren ununterbrochen das IFBS Qualitätszeichen<br />
und garantiert damit eine<br />
hohe Planungssicherheit und zuverlässige<br />
Ausführungsgüte mit Metallleichtbauelementen,<br />
nicht nur rund um die Gebäudehülle,<br />
sondern auch in der Planung und Integration<br />
von PV-Anlagen.<br />
referenzobjekt Tennishalle oberthal<br />
Der Dachaufbau des ca. 860 m² großen<br />
Eternitdaches (15° Neigung) aus den 70er-<br />
Jahren genügte nicht mehr den heutigen<br />
Ansprüchen. Ein neuer Dachaufbau sollte<br />
gleichzeitig Energie gewinnen. Eine dauerhafte<br />
Metallabdichtung sowie eine moder-<br />
ne PV-Anlage waren die Problemlöser für<br />
die neue Konstruktion. Die unterschiedlich<br />
großen Dachflächen messen auf der Süd-<br />
seite (L x B) 18 x 26 m und auf der Nord-<br />
seite (L x B) 18 x 19 m. Im Zuge der Dachsanierung<br />
wurde die Wellasbesteindeckung<br />
nach TRGS 519 demontiert und unter<br />
Verwendung der vorhandenen Dämmung<br />
mit Fischer-Stahltrapezprofilen<br />
35/207/0,75 mm im Farbton RAL 9006<br />
(25 µm) mit Antitropfbeschichtung auf<br />
der bestehenden Holz-Unterkonstruktion<br />
neu eingedeckt. Erforderliche Pass- und<br />
Anschlüsse im Bereich des Firstes und der<br />
Traufe sowie Aussparungen für Lüftung<br />
und Tageslicht bestehen aus bewährten<br />
„FN“ Profilformteilen. Für die sichere<br />
Verankerung des Dachschichtenpaketes<br />
wählte man die korrosionsbeständigen<br />
Bohrbefestiger „SFS-SXW-S19-6,5 x 99“.<br />
Das Lagerhallendach des Baustoffhändlers Lauer wurde auf der Süd- und Nordseite mit einer<br />
dachparallelen PV-Anlage beplankt und mit einer Leistung von 149 kWp auf den neuesten Stand<br />
der Energiegewinnungstechnik gebracht.<br />
38 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Diese Befestiger sind eigens für die Befestigung<br />
von Stahltrapezprofilen auf einer<br />
Holzunterkonstruktion konzipiert<br />
worden. Die Längsstöße wurden mit Ejot<br />
„JT-ZH-Plus-5,5 x 26“ sowie entsprechenden<br />
Kalotten M 35.1/27 dauerhaft sicher befes-<br />
tigt. Auf beiden Dachseiten (Süden und<br />
Norden) installierte man eine PV-Anlage<br />
von <strong>10</strong>3 kWp. Der Bauherr entschied<br />
sich für eine Unterkonstruktion und ein<br />
Modulsystem vom deutschen Hersteller<br />
Conergy. Montiert wurden hochwertige<br />
Conergy „PowerPlus“ Module, die sich<br />
durch viele durchdachte Details und Eigenschaften<br />
auszeichnen.<br />
referenzobjekt Tennishalle ottweiler<br />
Beide Dachflächen messen (L x B)<br />
35 x 40 m. Der Dachaufbau des ca. 1367 m²<br />
großen Wellasbestdaches (15° Neigung)<br />
wurde komplett nach geltender Industriedachrichtlinie<br />
erneuert. Auf einer Stahl-/<br />
Holz Unterkonstruktion und vorhandener<br />
Dämmung sind im Bereich der Auflager<br />
Holztafeln aufgebracht, auf denen als Abschluss<br />
Fischer-Stahltrapezprofile im Farbton<br />
RAL 9006 (25 µm) montiert wurden. Erforderliche<br />
Pass- und Anschlüsse im Bereich<br />
des Firstes und der Traufe wurden<br />
wie beim Referenzobjekt Oberthal aus „FN“<br />
Profilformteilen gefertigt und montiert. Die<br />
dauerhafte sichere Befestigung des Dachschichtenpaketes<br />
nahmen die Monteure<br />
mit korrosionsbeständigen Bohrbefestigern<br />
aus dem „Irius“-Programm von SFS<br />
intec (SX14/75-S19-5,5x<strong>10</strong>0) und entsprechenden<br />
rostfreien Überlappungsbohrbe-<br />
festigern (SL2-S-S14-4,8x22) vor. Auf beiden<br />
Dachseiten sorgt eine parallel montierte<br />
PV-Anlage (Unterkonstruktion und<br />
Module Conergy „PowerPlus“) mit einer<br />
Leistung von 153 kWp für die eigene Strom-<br />
erzeugung.<br />
referenzobjekt Baustoffe Lauer<br />
Bei dem dritten Referenzobjekt handelt<br />
es sich um das 1280 m² große, um 15° geneigte<br />
Lagerhallendach des Baustoffhändlers<br />
Lauer aus dem saarländischen Namborn<br />
(Ortsteil Hofeld), das zur Sanierung<br />
anstand. Der Altbestand verfügte über<br />
eine 51 x 25 m (L x B) messende Kaltdachkonstruktion<br />
(Stahlbinder und Holzpfetten)<br />
mit einer Wellasbesteindeckung nach<br />
TRGS 519. Die Zwischendecke der Halle<br />
ist jedoch wärmegedämmt. Die Wellasbesteindeckung<br />
wurde im Rahmen der Sanierung<br />
durch eine moderne Metalleindeckung<br />
mit Fischer-Stahltrapezprofilen<br />
35/207/0,75 mm mit Antitropfbeschichtung<br />
im Farbton RAL 9006 (25 µm) erneu-<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy<br />
ert. Im Bereich des Bürotraktes wurde zusätzlich<br />
eine Dämmschicht eingebaut. Die<br />
mechanische Befestigungsmethode ist<br />
identisch mit der der beiden Sporthallendächer.<br />
Aussparungen im Bereich des Kamins,<br />
der Lüfter wurden wiederum mit<br />
Pass- und Formteilen abgedichtet. Zusätzlich<br />
wurde das Dach auf der Süd- und Nordseite<br />
mit einer dachparallelen PV-Anlage<br />
(ebenfalls System Conergy) beplankt und<br />
mit einer Leistung von 149 kWp auf den<br />
neuesten Stand der Energiegewinnungstechnik<br />
gebracht.<br />
Ökologische und ökonomische<br />
Aspekte<br />
Die Herausforderung des Planungs- und<br />
Montageteams bestand in der Aufgabe, alle<br />
drei Dachsanierungen kurzfristig - noch<br />
vor der gesetzlich in Kraft tretenden Änderung<br />
der Einspeisevergütung – im Frühjahr<br />
2012 abzuwickeln. Baubeginn war jeweils<br />
im März. Die Statiken wurden jeweils<br />
nach der neuen DIN-Norm neu gerechnet<br />
und die Auflasten kontrolliert. Alle PV-<br />
Anlagen entsprechen in ihrer Bauart und<br />
Ausführung den einschlägigen Normen<br />
für die statische Berechnung von Dächern,<br />
den aktuellen Gesetzesvorgaben der Landesbauordnung<br />
und den installationstechnischen<br />
Vorschriften des TÜV Rheinland.<br />
Nicht zuletzt durch die gute Kooperation<br />
und Vorplanung, den hohen Grad der Vorkonfektionierung<br />
der Leichtmetallkomponenten<br />
der einzelnen Dachwerkstoffe und<br />
des PV-Systems (Unterkonstruktion, Befestigung<br />
und Module) wurden die Referenzen<br />
pünktlich an ihre Betreiber übergeben.<br />
Sonnenenergie<br />
Photovoltaik<br />
Die vorgestellten Praxisbeispiele veranschaulichen<br />
die perfekte Art, eine alte<br />
Wellasbestkonstruktion gegen einen zeitgemäßen<br />
Aufbau (Stahlunterkonstruktion,<br />
Trapezprofile) auszutauschen. Darüber<br />
hinaus wird hier beispielhaft demonstriert,<br />
dass eine Mehrfachnutzung von<br />
Dachflächen unter ökologischen und ökonomischen<br />
Aspekten durchaus sinnvoll ist,<br />
wenn Planung und Ausführung, aber auch<br />
Installation und Montage von Fachleuten<br />
ausgeführt wurde, die nicht nur verantwortungsbewusste<br />
und fachgerechte Gesamt-<br />
und Detailplanungen erbringen, sondern<br />
auch gewerkeübergreifende Installationen-<br />
und Montagen unter besonderer Berücksichtigung<br />
aller aufkommenden Schnittstellen<br />
(Dachtechnik/Solartechnik) leisten.<br />
Alle drei Dächer sind für die Zukunft gut<br />
gerüstet, denn sie erfuhren durch die sinnvolle<br />
Nutzung der Photovoltaik eine effiziente,<br />
wirtschaftliche und nachhaltige Bestandsoptimierung.<br />
■<br />
Bilder: ibv industriebautenverkleidungs-gmbh<br />
KonTAKT<br />
Industrieverband für Bausysteme<br />
Metallleichtbau e. V. IFBS<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211 914270<br />
Fax 0211 9142727<br />
mail@ifbs.de<br />
www.ifbs.de
SOnnEnEnErgIE<br />
Partnerprogramme<br />
Leistungen gegen Leistung<br />
... oder wie man den Umsatz nachhaltig steigern kann<br />
Partnerprogramme sind ein wichtiger Baustein im Marketing von Solarthermieherstellern. Letztlich ist das Ziel mehr Umsatz für<br />
Handwerker und Hersteller.<br />
Das Partnerprogramm von Citrin Solar<br />
weckt Erinnerungen an die Kindheit.<br />
Verkauft ein Partnerbetrieb Kollektoren,<br />
Speicher oder Regelungskomponenten des<br />
Moosburger Unternehmens, erhält er dafür<br />
„Sonnentaler“. Die Citrin-gelben Taler<br />
steckt er in ein kleines Sparschwein, das er<br />
zu Beginn der Firmenpartnerschaft erhalten<br />
hat. Hat er genügend Taler zusammen,<br />
kann er sie gegen eine Prämie eintauschen<br />
oder sie auf Produkte und Dienstleistungen<br />
seines Lieferanten anrechnen lassen.<br />
Die Sonnentaler geben dem Partnerprogramm<br />
von Citrin etwas Spielerisches. Es<br />
erinnert an das Sparschwein, das früher<br />
in jedem Kinderzimmer stand. Das weckt<br />
Sympathie. Dahinter verbirgt sich jedoch<br />
ein Interesse, aus dem das Unternehmen<br />
kein Geheimnis macht. Das Bonussystem<br />
ist ein Anreiz für die Partnerbetriebe, ihren<br />
„Umsatz nachhaltig zu steigern“. Aus<br />
dem gleichen Grund haben auch andere<br />
Hersteller Partnerprogramme. Und auch<br />
wenn der Solarthermiemarkt in Deutschland<br />
weiterhin schwierig ist, an diesem<br />
Grammer Solar lädt seine Fachpartner einmal im Jahr zu einer Exkursion<br />
auf eine Alpenhütte ein, bei der Luftkollektoren von Grammer installiert<br />
sind. Neben Vorträgen gibt es genügend Zeit für Geselligkeit.<br />
Bild: Grammer Solar<br />
zentralen Baustein im Marketing wird<br />
nicht gespart.<br />
Partnerprogramme werden von allen<br />
befragten Kollektor- und Systemherstellern<br />
als sehr wichtig im Marketing bezeichnet.<br />
Sebastian Roth, Regionalvertriebsleiter<br />
bei Wagner Solartechnik, bezeichnet es sogar<br />
als „Kern des Marketings zum Installationspartner“.<br />
Dass den Anreizprogrammen<br />
soviel Bedeutung beigemessen wird,<br />
erstaunt nicht. Denn anders als die Hersteller,<br />
haben Handwerker den direkten Kontakt<br />
zum Endverbraucher. Deshalb ist den<br />
Herstellern verständlicherweise daran gelegen,<br />
dass Installateure erfolgreich am<br />
Markt agieren. Um es mit den Worten von<br />
Peter Gawlik, seit 2012 Geschäftsführer<br />
von Sonnenkraft Deutschland, zu sagen:<br />
„Der Erfolg unserer Partner ist schließlich<br />
auch unser Erfolg.“<br />
Fünf Bausteine<br />
Partnerprogramme bestehen im Wesentlichen<br />
aus fünf Bausteinen. Da ist zum<br />
einen die Marketing- und Verkaufsunter-<br />
stützung. Damit der Handwerker professionell<br />
am Markt auftritt, kann er von vielen<br />
Herstellern diverse Materialien für seine<br />
Außendarstellung erhalten. Das reicht von<br />
Visitenkarten und Angebotsmappen über<br />
Produktmodelle und Werbegeschenke bis<br />
zu Zelten und Banner für Messeauftritte.<br />
Einige Hersteller bieten auch bereits<br />
Unterstützung im Online-Marketing an.<br />
Als Beispiel nennt Simone Jentsch, Marketingmitarbeiterin<br />
bei Paradigma, „Google-Places“.<br />
Ihre Abteilung optimiert auf<br />
Wunsch den Google-Branchenbucheintrag<br />
für die Fachpartner und sorgt so für mehr<br />
Kundenbesuche auf der Website. Damit die<br />
Website auch attraktiv ist, übernimmt Paradigma<br />
deren Pflege und Aktualisierung<br />
gleich mit.<br />
Der zweite Baustein sind persönliche<br />
Zusammentreffen. Partnertreffen, die ein<br />
oder zwei Mal im Jahr stattfinden, bieten<br />
die Gelegenheit, dass Hersteller und Handwerker<br />
sich austauschen können und der<br />
Hersteller so mehr über die Bedürfnisse<br />
seiner Fachpartner erfährt. Andererseits<br />
In Seminaren lernen Installateure die Produkte ihrer Lieferanten besser<br />
kennen. Bild: Grammer Solar<br />
40 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
sind solche Anlässe auch für Handwerker<br />
eine Gelegenheit für den persönlichen<br />
Austausch. Rudolf Ettl, Leiter der Abteilung<br />
Solar-Luft-Technik bei Grammer Solar,<br />
nennt Messetreffs als weiteres Beispiel<br />
für Zusammenkünfte.<br />
Schulungen sehr wichtig<br />
Die Gelegenheit zu Weiterbildung, Geselligkeit<br />
und Informationsaustausch bieten<br />
Schulungen. Sie sind aus keinem Partnerprogramm<br />
wegzudenken. In Marketing-<br />
und Vertriebsschulungen lernen<br />
Handwerker, wie sie sich und ihre Leistungen<br />
gut vermarkten und was professionelles<br />
Verkaufen ausmacht. Das kann<br />
auch wichtig sein, wenn sich Märkte wandeln<br />
und deshalb eine neue Argumenta-<br />
tion gefragt ist.<br />
Sonnenkraft sah solch eine Notwendigkeit<br />
oder vielmehr Chance im Jahr 2011.<br />
Nach dem Reaktorunglück von Fukushima<br />
läutete Kanzlerin Angela Merkel in<br />
Deutschland die Energiewende ein. „Dadurch<br />
fokussierte sich die öffentliche<br />
Wahrnehmung noch stärker auf die Solarenergie“,<br />
sagt Gawlik. „Wir wollen die daraus<br />
resultierenden Chancen nutzen und<br />
haben unser Partnerprogramm entsprechend<br />
neu justiert“. Die Vertriebs- und<br />
Marketinginstrumente wurden so überarbeitet,<br />
dass die Bedürfnisse der Endverbraucher<br />
und die Vorteile von Solarwärmeanlagen<br />
im Verkauf stärker in den Fokus<br />
rückten.<br />
Neben Verkaufsschulungen gibt es Produktschulungen.<br />
In diesen technischen Se-<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy<br />
SOnnEnEnErgIE<br />
Partnerprogramme<br />
minaren lernen Handwerker, wie sie die<br />
Komponenten und Systeme ihrer Lieferanten<br />
fachgerecht montieren. Ebenso erfahren<br />
sie hier aus erster Hand, welche Änderungen<br />
in der Ausrichtung es bei ihren<br />
Herstellern gibt. Denn für die Hersteller ist<br />
dies die wohl beste Möglichkeit, ihre Fachpartner<br />
über Kursänderungen zu informieren,<br />
die wiederum für den Verkauf wichtig<br />
sind. Einige Beispiele, was hier kommuniziert<br />
wird:<br />
Grammer Solar bewegt sich weg vom<br />
klassischen Solarthermiemarkt und will<br />
seine Luftkollektoren stärker im Markt der<br />
Gebäudebelüftung bzw. als Bestandteil von<br />
Lüftungskonzepten positionieren. Solvis<br />
konzentriert sich immer stärker auf den<br />
Systemgedanken und bewirbt seine solarthermischen<br />
Anlagen stärker zusammen<br />
mit anderen Energieträgern wie Öl, Gas,<br />
Wärmepumpen und Fernwärme. Anschlüsse<br />
hierfür sind in den Speicher integriert.<br />
Passend dazu informiert Solvis bei solchen<br />
Gelegenheiten über seine Sole-Wasser-Wärmepumpe,<br />
den neuen Pelletkessel<br />
und einen Solar-Wäschetrockner, den das<br />
Unternehmen neuerdings zusammen mit<br />
Miele anbietet. Wagner & Co Solartechnik<br />
präsentiert seine Kompaktsysteme, die<br />
besonders montagefreundlich sein sollen,<br />
sowie über das Produkt „Suntwin“, eine<br />
Kombination aus Solarthermie- und PV-<br />
Anlage.<br />
Finanzielle Anreize<br />
Wenn die Maßnahmen fruchten und die<br />
Fachpartner viel verkaufen, sollen sie da-<br />
Partnertreffen, wie hier von Grammer Solar, bieten Gelegenheit für den Austausch zwischen Installateuren<br />
und Hersteller, aber auch für die Installateure untereinander. Bild: Grammer Solar
EnErgIEEFFIZIEnZ<br />
Partnerprogramme<br />
Marketing- und Verkaufsschulungen sind ebenso wie ...<br />
für belohnt werden. Hierfür gibt es unterschiedliche<br />
Möglichkeiten. Ettl von Grammer<br />
Solar nennt Sonderkonditionen für den<br />
Einkauf und Sonderpreise für die erste Installation<br />
als finanzielle Anreize. Bei Solvis<br />
gibt es „Zielerreichungsboni“, bei Wagner<br />
erhalten Exklusivpartner „deutlich bessere<br />
Konditionen und höhere Servicepauschalen“.<br />
Ein Anreiz sind weiterhin Bonussysteme,<br />
wie die eingangs erwähnten Sonnentaler<br />
von Citrin Solar. Warum Citrin<br />
das Sonnentaler-Programm ins Leben rief,<br />
erklärt Geschäftsführer Michael Gansl-<br />
Seit 20<strong>10</strong> gibt es bei Citrin Solar das Sonnentaler-Partnerprogramm. Für die verkauften Kollektoren,<br />
Speicher und Regelungskomponenten erhalten die Fachpartner Sonnentaler, die sie im<br />
dazu passenden Sparschwein ansparen können. Bild: Citrin Solar<br />
WEItErE InFOrmAtIOnEn<br />
Weitere Informationen zu den Unternehmen und den verschiedenen Partnerprogrammen<br />
gibt es unter:<br />
Solar GmbH: www.grammer-solar.de<br />
Solvis GmbH & Co. KG: www.solvis-solar.de<br />
CitrinSolar GmbH: www.citrinsolar.de<br />
Paradigma Deutschland GmbH: www.paradigma.de<br />
Sonnenkraft Deutschland GmbH: www.sonnenkraft.de<br />
... technische Schulungen Standard in den Partnerprogrammen.<br />
Bilder: Grammer Solar<br />
meier: „Zum einen animiert es den Installateur<br />
dazu, den Systemgedanken<br />
von CitrinSolar zu verwirklichen.“ Denn<br />
wenn ein Installateur nicht nur Kollek-<br />
toren kauft, sondern gleich das gesamte<br />
System, erhält er mehr Punkte, die er beizeiten<br />
in einen Gartengrill, ein Wellness-<br />
Wochenende oder andere Prämien eintauschen<br />
kann. „Andererseits haben wir so<br />
einen gewissen direkten Einblick in die<br />
Absatzentwicklung unserer Kunden“, sagt<br />
Ganslmeier weiter. Durch den dreistufigen<br />
Vertrieb sei das ansonsten manchmal<br />
schwierig. Bei Paradigma gibt es sogenannte<br />
Wertpunkte. Ihre Höhe richtet<br />
sich nach dem Umsatz. Schon ab dem ersten<br />
Euro Umsatz erwirbt der Handwerker<br />
Wertpunkte.<br />
Auch wenn einige Bestandteile in den<br />
Partnerprogrammen bei den meisten Herstellern<br />
kostenlos sind, ganz umsonst gibt<br />
es diese großzügigen Leistungen natürlich<br />
nicht. Die Hersteller möchten dafür Leistung<br />
sehen. Deshalb überprüfen sie das<br />
Ergebnis. Grammer Solar behält sich zum<br />
Beispiel vor, die Zusammenarbeit zu beenden,<br />
wenn ein Fachpartner zwei Jahre lang<br />
keinen Umsatz generiert hat.<br />
Bei Solvis gibt es seit Start des Partnerprogramms<br />
einen Mindestumsatz, der<br />
erreicht werden muss. Auch bei Sonnenkraft<br />
gibt es je nach Umsatz Boni. Und so<br />
bringt Peter Gawlik von Sonnenkraft das<br />
Ziel ihres Partnerprogramms auch aussagekräftig<br />
auf den Punkt: „Umsatzsteigerung<br />
durch ausgebaute Partnerschaft –<br />
das ist unser Ziel“. Eine Aussage, der sich<br />
wahrscheinlich jeder Hersteller anschließen<br />
würde. ■<br />
Autor: Ina Röpcke<br />
42 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Für einen zuverlässigen Betrieb<br />
Geothermische Wärmequelle für den Wärmepumpenprozess<br />
Geothermie<br />
Wärmepumpen<br />
Die Wärmepumpe bzw. der Verdampfer der Wärmepumpe kann aus verschiedenenNiedertemperaturmedien Wärme entziehen. Diese<br />
Medien sind z. B. Luft, Wasser bzw. Wasser mit Frostschutzmittel oder auch Sole genannt. Die Eigenschaften der Sole soll hier beschrieben<br />
und deren Veränderung im Laufe der Zeit dargestellt werden.<br />
Die Flüssigkeit Sole nimmt in Abhängigkeit<br />
von<br />
• Druck,<br />
• Temperatur,<br />
• Strömungsgeschwindigkeit,<br />
• Turbulenzen,<br />
• elektrostatische Aufladung,<br />
• Auftrieb,<br />
• Zeit,<br />
Gase auf, gibt aber auch diese wieder<br />
ab. Ein geschlossenes Rohrnetz kann nicht<br />
gasdicht sein, denn durch vier Hanfverbindungen<br />
diffundieren ebenso viele Gase<br />
wie durch <strong>10</strong>0 m Kunststoff-Bodenheizrohr.<br />
Die Quellen der Gase sind somit bedingt<br />
durch die Untersättigung der Sole Flüssigkeit<br />
das Ausdehnungsgefäß, die Gummimembrane,<br />
Hanfverbindungen, Stopfbuchsen,<br />
Kunststoffrohre, defekter Verdampfer,<br />
und das Erdreich.<br />
Die Gasblasen implodieren unter hohem<br />
Druck und das Wasser, abhängig<br />
vom Partialdruckgefälle, nimmt Gas auf.<br />
Somit fließt das Gas im Erdreich den Sondenrohren<br />
zu. Lange horizontale Rohre im<br />
Erdreich lassen sich bei größerem Durchmesser<br />
schlecht entlüften.<br />
Betrachtet man den Sauerstoffgehalt<br />
im Rohrnetz, sollte dieser nicht unter<br />
0,05 mg/l sinken, da sonst das Wasser<br />
zur Verschlammung neigt und die Magnetitschicht<br />
sich von der Rohrwandung löst.<br />
Das Abkühlen der Sole bewirkt ebenfalls<br />
die Absorption der Gase, und es erscheint<br />
der Eindruck einer guten Entlüftbarkeit.<br />
Die Wärmeübertragung in den Sondenrohren<br />
und im Verdampfer verringert<br />
den Wirkungsgrad, der bis auf 50 %<br />
der Übertragungsleistung sinken kann<br />
(Ablagerungen von Kalk, Gasfilme, Reak-<br />
tionsgase, statisch aufgeladene Gase). Aus<br />
dieser Aufzählung geht hervor, wie kompliziert<br />
solch ein System sein kann.<br />
Funktionsbeschreibung<br />
der Wärmequelle<br />
Wie in Bild 1 zu sehen, soll die Tiefenbohrung<br />
Wärme aus dem Erdreich aufneh-<br />
Bild 1: Prinzipschema Erdsonde mit Verdampfer.<br />
Bild 2: Darstellung der Isolierschicht im Sonderrohr.<br />
Legende:<br />
1 Verdampfer;<br />
2 Rücklauf aus Sole;<br />
3 Sole-Pumpe Vorlauf;<br />
4 Druckhaltung und Expansion;<br />
5 Erdsonde;<br />
5a Füllung Sole;<br />
5b Umlenkung Solerohr;<br />
6 Gasdiffusion aus dem Erdreich, z.B. Co2, Methan;<br />
6a Wärmeabfluss;<br />
6b Wärmezufluss;<br />
7 Wärmetauscher Solar (Wärmezufluss);<br />
8 Sondenanschluss;<br />
9 Sondenvorschacht;<br />
<strong>10</strong> Entlüftungsmöglichkeit;<br />
11 Erdreich<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-enerGy 43
Geothermie<br />
Wärmepumpen<br />
Bild 3: Prinzipschema Wärmepumpen/Heizsystem mit Wärmequelle Erdsonde.<br />
men und dem Verdampfer (1) zuführen. Die<br />
Flüssigkeit (Sole, 5a) führt dem Verdampfer<br />
im Vorlauf Wärme zu. Die Druckhaltung<br />
(4) vermeidet die Kavitation im Pumpenbereich<br />
saugseitig und soll bei min.<br />
Druck 1 bar Überdruck liegen. Der statische<br />
Druck an der Umlenkung beträgt<br />
somit statische Tiefe plus 1 bar Vordruck,<br />
z. B. statische Tiefe : <strong>10</strong>0 mWS = <strong>10</strong> bar Ü.<br />
plus 1 bar Vordruck = 11 bar Ü.<br />
Die Entlüftungsmöglichkeit (<strong>10</strong>) ermöglicht<br />
eine Grobentlüftung im Pumpenstillstand.<br />
Mittels des Wärmetauschers (7)<br />
kann von einer weiteren Wärmequelle (Solar)<br />
auch Wärme zugeführt werden und die<br />
Wärme im Erdreich abfließen. Diese Wär-<br />
Noch Nie war es so eiNfach,<br />
für wohlbefiNdeN zu sorgeN.<br />
Bild 4: Temperaturverlauf an der Wärmequelle.<br />
me fließt der Sonde wieder bei Bedarf zu.<br />
Es geht keine Wärme verloren.<br />
Im Prinzipschema (Bild 3) ist die Einbindung<br />
eines „AIR-SEP“ Gerätes von der Firma<br />
Kodex ersichtlich. Diese Geräte sollen<br />
einen optimalen Wirkungsgrad gewährleisten.<br />
Störfaktoren<br />
Die eingangs erwähnten Parameter verursachen<br />
die Übertragungsverluste. Beim<br />
betrachten der Rohrwandung (Bild 2) lässt<br />
sich leicht erkennen, dass weitere Isolierschichten<br />
entstehen.<br />
In Abhängigkeit der Zeitphase entsteht<br />
eine Emulsion mit Gaseinschlüssen und<br />
der Ausbildung einer Isolierschicht. Die<br />
Übertragungstemperatur sinkt um 13,5 K<br />
(Bild 4) bei dem Laborversuch. Mit dem<br />
Die EnErgiEfamilie<br />
Einzigartig am markt.<br />
Steuern Sie ihr neues iDM-Wärmepumpen-System ganz einfach mit dem navigator ® . Der navigator ® ist das Herzstück der iDM Systemtechnik.<br />
Mit dem navigator ® regeln Sie ihre Heizung. Egal ob über Mobil-Telefon, Tablet-PC oder ihrem notebook.
Entgasen von „AIR-SEP“ entstand ein homogener<br />
Volumenstrom und die Soletemperatur<br />
betrug +4,5 °C (Bild 4).<br />
Nach dem einwandfreien Entgasen (im<br />
Bild 5 ist die Emulsion dargestellt, Bild 6<br />
zeigt die Sole ohne Gaseinschlüsse) wurde<br />
das „AIR-SEP“ Gerät wieder abgesperrt<br />
und die Druckhaltung (4) wieder geöffnet.<br />
Bild 5: Wärmetauschflüssigkeit aus dem Wärmequellenkreis<br />
mit Membranausdehnungsgefäß<br />
(weiße Emulsion mit Gaseinschlüssen).<br />
Bild 6: Wärmetauschflüssigkeit aus dem Wärmequellenkreis<br />
mit „AIR-SEP“ (ohne Gaseinschlüsse).<br />
Es zeigte sich, dass die Temperatur nach<br />
sechs Wochen um <strong>10</strong>,5 K sank. Das Abkühlen<br />
der Sole bewirkte ein starkes Partialdruckgefälle<br />
zur Umgebung und somit<br />
strömten die Gase der Sole zu.<br />
Das Expansionsgefäß (4) wurde daraufhin<br />
entfernt. Das „AIR-SEP“ Gerät (Bild 3)<br />
verursacht seit über drei Jahren einen einwandfreien<br />
und zuverlässigen Betrieb. ■<br />
KontAKt<br />
Korex GmbH<br />
82205 Gilching<br />
Tel.08<strong>10</strong>5 778220<br />
Fax 08<strong>10</strong>5 7782220<br />
info@korex.de<br />
www.korex.de<br />
Die erSte BrücKe mit FuSSBoDenheiZunG<br />
Geothermie<br />
Wärmepumpen<br />
Selbst wenn die Temperaturen noch nicht auf den Gefrierpunkt gesunken waren, schickte<br />
das Straßenbauamt schon seine Salzstreuwagen mit der umweltschädlichen Last zur<br />
Brücke bei Berkenthin, einem Ort im südlichen Schleswig-Holstein. Die Fahrbahn auf dem<br />
Stahlbauwerk drohte zu vereisen, längst bevor die Straße davor und dahinter glatt wurde:<br />
Hohe Unfallgefahr!<br />
Ursache für die kritische Verkehrslage ist das herrschende Mikroklima: Die Brücke quert<br />
auf diesem Abschnitt der B 208 den Elbe-Lübeck-Kanal in einer Niederung. Wegen der<br />
besonderen Beschaffenheit von Boden und Landschaft treffen hier häufig Kaltluftströmungen<br />
auf hohe Luftfeuchtigkeit mit stärkerer Nebel- und damit Feuchtigkeitsbildung.<br />
Fegt dann schneidender Wind – was bei vielen Brücken allein schon für erhöhte Glättebildung<br />
sorgt – temperaturabsenkend unter und über das Bauwerk, dann wird der Belag<br />
in der Kältezange schnell zum Eisparkett.<br />
Mit dieser unkalkulierbaren Gefahrenlage ist es jetzt vorbei. Mehr noch: Eine neue<br />
Kanalbrücke – errichtet neben der historischen – ist zu einem technischen Vorzeigebau<br />
für die ganze Republik geworden, wo ähnliche Witterungs- und Naturbedingungen das<br />
Autofahren auf Brücken zum Risiko machen. Im November vergangenen Jahres wurde<br />
nach mehr als zweijähriger Planungs- und Bauzeit die erste Brücke in Deutschland freigegeben,<br />
deren Fahrbahn durch Erdwärme beheizt wird – und im Sommer mit derselben<br />
Wärmepumpentechnik von Weishaupt auch gekühlt, um z. B. Spurrillenbildung bei Hitze<br />
einzudämmen.<br />
Die einzigartige Konstruktion ist zudem mit dem Etikett „intelligente Brücke“ versehen:<br />
Mess- und Steuerungstechnik sorgen automatisch für den Einsatz der geothermischen<br />
Anlage.<br />
So funktioniert es: Die zum Heizen der Fahrbahn benötigte Erdwärme kommt bei der Brücke<br />
über den Elbe-Lübeck-Kanal aus einem natürlichen Grundwasserspeicher in rund<br />
80 m Tiefe. Das Wasser, das über eine Bohrung in den Technikraum unterhalb der Fahrbahn<br />
gelangt, hat im Erdreich konstant etwa 11 bis 12 °C. Kernstück ist die zweistufige Wärmepumpe<br />
von Weishaupt „(WWP S 130 I“), die über einen Wärmetauscher eine Vorlauftemperatur<br />
von maximal 55 °C zur Beheizung der Fahrbahn erzeugt.<br />
An heißen Tagen nimmt das Wärmepumpensystem mit seiner installierten passiven Kühlung<br />
Hitze aus dem Straßenbelag auf. Damit ist die Fahrbahn weniger anfällig für Schäden.<br />
Die Wärmepumpe leistet 130 kW und wird von zwei Weishaupt-Pufferspeichern<br />
(„WES 500-H“) sowie einem Wärmetauscher unterstützt. Eine Herausforderung bedeutete<br />
die Herstellung von rund 6000 Meter Rohr, die schlangenartig – wie eine Fußbodenheizung<br />
– unterhalb des Asphaltbelags liegen. Das Rohrsystem muss extremen Belastungen<br />
standhalten: etwa den 240 °C beim Verlegen im Gussasphalt, wofür in einem Forschungsprojekt<br />
ein mit Aluminium ummantelter Kunststoff entwickelt wurde.<br />
Die intelligente Mess- und Steuerungstechnik überwacht die Temperaturen von Fahrbahn<br />
und Umgebung. Sobald die kritische Grenze von vier Grad erreicht ist, springt die Heizung<br />
an. Bis etwa –5 °C soll die Brückenheizung eisfreie Straßenverhältnisse gewährleisten.<br />
Sinken die Temperaturen noch weiter, dann wird die Brücke wie die Straße abgestreut.<br />
Die neue Brücke<br />
hat eine Länge<br />
von 91 Metern.<br />
Bild: Weishaupt<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-enerGy 45
TIpps & TRENds<br />
Produkte<br />
TriTec<br />
Ost-/West-Montagesystem<br />
für PV-Anlagen<br />
Ab sofort bietet Tritec eine Programmerweiterung der bewährten<br />
eigenen Montagesysteme.<br />
Neu können PV-Anlagen in Ost-/West-Auslegung mit der Unterkonstruktion<br />
„Tri-Stand“ Ost-/West in einem Neigungswinkel<br />
von <strong>10</strong>° oder 20° montiert werden. Die Einlegevariante mit wenigen<br />
Bauteilen ist einfach und schnell zu montieren. Das neue<br />
Montagesystem lässt sich, wie alle anderen Tritec Montagesysteme<br />
auch, schnell und intuitiv mit der PV-Software „Tri-<br />
Design“ auslegen.<br />
Mit dem neuen Montagesystem bieten die Schweizer eine optimierte<br />
Lösung für die hohe Nachfrage nach PV-Anlagen in Ost-/<br />
West-Richtung. Der Vorteil einer Ost-/West ausgerichteten Solar-<br />
Neu können PV-Anlagen in Ost-/West-Auslegung mit der Unterkonstruktion<br />
„Tri-Stand“ von Tritec Ost-/West in einem Neigungswinkel von<br />
<strong>10</strong>° oder 20° montiert werden.<br />
anlage ist die gleichmäßige Energiegewinnung über den Tagesverlauf<br />
ohne die typische Leistungsspitze von Süd-Anlagen über<br />
die Mittagszeit. Besonders in Kombination mit Speichersystemen<br />
wie „Tri-Cell“ kann so der Eigenverbrauch des selbst erzeugten<br />
Stroms deutlich erhöht werden.<br />
Tritec Services AG, CH-4123 Allschwil/Basel,<br />
Tel. +41 61 6993539,<br />
info@tritec-energy.com, www.tritec-energy.com<br />
reM<br />
Das Batteriesystem<br />
zum modularen Nachrüsten<br />
Zur Intersolar präsentierte das REM seine neue Produktreihe:<br />
das „REM AccuSystem“.<br />
Diese Lithium Ionen Energiespeicherlösung für elektrische<br />
Hausinstallationen soll insbesondere das Nachrüsten bestehender<br />
PV-Anlagen vereinfachen. Durch den modularen Systemaufbau<br />
können die einzelnen Komponenten beliebig erweitert und auch<br />
die Akkublöcke entsprechend dem Bedarf angepasst werden. Das<br />
„AccuSystem“ ist darauf ausgerichtet, den Eigenverbrauch zu optimieren.<br />
Damit hat der Kunde auch zukünftig seine Stromkosten<br />
immer im Griff. Die intelligente Speicherlösung ist ab dem dritten<br />
Quartal <strong>2013</strong> lieferbar zu einem optimalen Preis-/Leistungsverhältnis.<br />
Das „AccuSystem“ besteht aus folgenden sechs Modulen:<br />
• „AccuTower“: Er besteht aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit<br />
integriertem Batteriemanagement und einer Kommunikationseinheit<br />
zu dem „AccuManager“.<br />
• „AccuManager“: Dieser ist in der Lage, mit einer PV-Anlage, einer<br />
Windkraftanlage oder einem BHKW zusammen mit dem<br />
„AccuTower“ die erzeugte Energie bestmöglich zu verwalten,<br />
um den Eigenverbrauch maximal zu steigern. Bisherige Tests<br />
zeigen, dass ein<br />
Eigenstromverbrauch<br />
von bis zu<br />
70 % erreicht werden<br />
kann.<br />
• „AS GridSensor“:<br />
Dieser misst vor<br />
dem Zähler 3-phasig<br />
den aktuellen<br />
Stromverbrauch.<br />
Anhand dieses Signals<br />
regelt der<br />
„AccuManager“<br />
die Stromentnahme<br />
aus dem „AccuTower“<br />
so, dass<br />
möglichst kein<br />
Strom aus dem<br />
Netz bezogen wird.<br />
• „AS BridgeBox“:<br />
Diese schützt den<br />
Besitzer vor Netzausfällen<br />
und<br />
Black Outs, indem<br />
das hauseigene Stromsystem nach der Trennung vom Netz automatisch<br />
auf reine Batterieversorgung wechselt.<br />
• „AS KaskadenBox“: Sie dient als Schnittstelle zwischen „Accu-<br />
Manager“ und „AccuTower“. Mithilfe der Kaskadenbox können<br />
mehrere „AccuTower“ und „AccuManager“ zu einem größeren<br />
System kombiniert werden.<br />
• „AS WebServer“: wird zum einfachen Monitoring der Anlage<br />
über das Internet eingesetzt, auch eine Bedienung über Apps<br />
ist möglich.<br />
Durch den modularen Aufbau des Batteriesystems kann eine<br />
Speicheranlage auch im Nachhinein um weitere Komponenten<br />
erweitert werden. Dadurch kann es problemlos einem steigenden<br />
Energiebedarf angepasst werden, denn es können sowohl mehrere<br />
„AccuTower“ an den „AccuManager“ angeschlossen werden als<br />
auch mehrere Manager in einem System zusammen arbeiten. Daneben<br />
kann das 1-phasige „AccuSystem“ auch für 3-phasige Lösungen<br />
verwendet werden.<br />
REM GmbH, 84056 Rottenburg, Tel. 08781 201400,<br />
info@rem-gmbh.com, www.rem-gmbh.com<br />
reM AccuSystems: Die langlebigen Lithiumionen-Batterien<br />
des „reM AccuSystem“ sollen<br />
eine höhere Speicherkapazität als vergleichbare<br />
Batterien auf Bleibasis und eine entscheidend<br />
längere Lebensdauer garantieren.<br />
Die Stand-by-Verluste des Akkus sind praktisch<br />
vernachlässigbar.<br />
46 <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
OVeNTrOP<br />
Ein System ohne Verteiler für Flächenheizung und -kühlung<br />
Besonderes Merkmal des „Unidis“-Systems ist ein Verlegekonzept,<br />
das ohne Vor- und rücklaufverteiler auskommt.<br />
VeLA SOLAriS<br />
Alles in einem Tool<br />
Die Simulationssoftware „Polysun“ optimiert mit der neuen Version 6.1 die Simulation von Energiespeicherung und die Optimierung<br />
des PV-Eigenverbrauchs. Der Slogan „Alles in einem Tool“ bekommt im neuen energiepolitischen Umfeld eine zentrale Bedeutung: In<br />
der „Polysun“-Simulationsumgebung ist die Photovoltaik direkt mit dem thermischen Energiehaushalt verknüpft. Die neue Software-<br />
Version unterstützt wechselrichtergesteuerte Wärmepumpen, elektrische sowie auch thermische Speicherung von Überschussenergie<br />
und eine systemorientierte Effizienzoptimierung. Neu in der Version 6.1 können auch Smart-Meter-Messdaten eingelesen sowie<br />
synthetische Eigenverbrauchsprofile generiert werden.<br />
Mit den frei programmierbaren Reglern können beliebige Konzepte mit der Wechselwirkung zwischen den enthaltenen Elementen<br />
abgebildet werden. Die erweiterte Vorlagendatenbank liefert entsprechende vorgefertigte<br />
Beispiele, welche über einen Assistenten auswählbar sind.<br />
Weitere Neuheiten der „Polysun“ Version 6.1:<br />
• Undo-Funktion („Polysun Designer“),<br />
• Elektrische Verbraucher (neue Komponente, Verbrauchsprofile oder Verbrauch bestimmen<br />
durch Simulation),<br />
• Dachbelegung: Flachdach, vertikale Anordnung,<br />
Darüber hinaus gibt es auch neue Kataloge und Datenbank Updates.<br />
Vela Solaris, CH-8400 Winterthur, Tel. Tel +41 55 220 71 00,<br />
info@velasolaris.com, www.velasolaris.com<br />
Mit dem neuen System „Unidis“ für Flächenheizung und -kühlung erweitert<br />
Oventrop sein „Cofloor“ Produktprogramm. Kennzeichnendes Merkmal ist ein<br />
Verlegekonzept, das ohne Vor- und Rücklaufverteiler auskommt. Unkontrollierte<br />
Wärmeübergänge und damit Wärmeverluste durch die Anhäufung von Vor- und<br />
Rücklaufrohren vor den Verteilerschränken werden vermieden. Außerdem kommt<br />
das System „Unidis“ ohne zusätzliche Fremdenergie aus, d. h., die Elektroinstallation<br />
von Raumthermostaten und Stellantrieben der Flächenheizkreise entfällt.<br />
Das System „Unidis“ besteht im Wesentlichen aus den Komponenten:<br />
• „Unibox E BV“ Einzelraumregelung mit Absperrung und Voreinstellung der<br />
Durchflussmenge,<br />
• Montagekanal, geeignet für verschiedene Wandaufbauten und mit Einstellmöglichkeit<br />
auf verschiedene Estrichhöhen.<br />
• „Floorbox U“ Stranganbindung des Rohrnetzes an die Hauptleitungen des Heizungsvor-<br />
und -rücklaufes.<br />
Die Komponenten von „Unidis“ sind exakt aufeinander abgestimmt. Weitere Einzelkomponenten aus dem Oventrop Produktprogramm<br />
„Cofloor“ sind ebenfalls kombinierbar. Das System kann u.a. im Rahmen der KfW Förderung „Energieeffizient Sanieren“ als<br />
Einzelmaßnahme gefördert werden (Kredit (151/152)/Investitionszuschuss (430).<br />
Oventrop GmbH & Co. KG, 59939 Olsberg, Tel. 02962 820, Fax 02962 82400,<br />
mail@oventrop.de, www.oventrop.de<br />
eigenverbrauchsoptimierung in „Polysun“: PV-Modul, Wechselrichter, Netzeinspeisung, Batterie,<br />
Verbraucher Haushaltsstrom und Wärmepumpe in einer Simulation.<br />
TIpps & TRENds<br />
Produkte<br />
Bavaria-Leitern-<br />
Blitzgerüst SL<br />
Die Absturz sicherung mit Lift<br />
BAU/TB 11183<br />
Auf die Plätze – fertig – hoch!<br />
MAUDERER ALUTECHNIK<br />
Sicherheit rund ums Dach<br />
88161 Lindenberg, Tel. 08381/9204-0<br />
www.mauderer.de, info@mauderer.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 47
Die P2G-Anlage am ZSW wandelt Ökostrom in Qualitätsgas mit 99 % Methan um. Foto: ZSW<br />
Ein guter Langzeitstromspeicher<br />
Biomethanisierung durch Power-to-Gas<br />
Die <strong>10</strong>0%ige Transformation des Energieversorgungssystems bis zu dem Jahr 2050 erfordert neben dem notwendigen Netzausbau<br />
– mit möglichst intelligenten Netzen – und einem Demand Side Management seitens des Verbrauchers auch den Einsatz von Speichern.<br />
Ohne sie kann eine stabile Stromversorgung nicht sichergestellt werden.<br />
Die Einspeisung von Strom aus Wind-<br />
und Sonnenenergieanlagen unterliegt hohen<br />
Fluktuationen. Bei einem zurzeit jährlichen<br />
Stromverbrauch von 619 Twh/a,<br />
können die heute vorhandenen Vorhalteanlagen<br />
wie Pumpspeicher und Druckluftspeicher<br />
mit einer Stromspeicherkapazität<br />
von nur 0,04 TWh rein rechnerisch den<br />
kompletten Strombedarf Deutschlands nur<br />
für weniger als eine Stunde decken. Braun-<br />
und Steinkohlekraftwerke decken – trotz<br />
hoher CO2-Emissionen – den Regelenergiebedarf.<br />
Den tagesperiodischen bzw. saisonalen<br />
Peaks in der Stromproduktion von<br />
Windenergieanlagen und der daraus resultierenden<br />
potenziellen Gefährdung der<br />
Netzspannung begegnet man zurzeit damit,<br />
die Rotorblätter aus dem Wind zu drehen.<br />
Aufgrund der Drosselung liegen die<br />
Verluste bzw. die nicht genutzten Einspeisungspotenziale<br />
von Strom aus EE nach<br />
Angaben der Bundesnetzagentur für das<br />
Jahr 2011 bei 0,42 TWh. Allein die Nutzung<br />
der 2011 angefallenen Ausfallarbeit nach<br />
dem Power-to-Gas-Konzept ermöglicht eine<br />
Einsparung von 42 <strong>10</strong>0 t CO2-Emissionen<br />
(s. wissenschaftliche Dienste, Deutscher<br />
Bundestag, aktualisierte Fassung vom<br />
11. Dezember 2012).<br />
Die parlamentarische Staatssekretärin<br />
des BMU, Ursula Heinen-Esser, sag-<br />
te am <strong>10</strong>. Dezember 2012 in einer Rede<br />
auf der Jahrestagung Oldenburger Ener-<br />
giecluster: „Aus meiner Sicht kommt der<br />
Option ‚Power-to-Gas‘ eine erhebliche<br />
strategische Bedeutung zu. Denn neben<br />
einer verstärkten Zusammenarbeit mit<br />
Ländern, die geeignete Pumpspeicher-<br />
potenziale haben, wie z. B. Norwegen, ist<br />
Power-to-Gas die einzige Option, um auch<br />
Perioden von mehreren Wochen überbrücken<br />
zu können, in denen nur wenig<br />
Strom aus Wind und PV erzeugt wird. […]<br />
In einem Demonstrationsprojekt – im<br />
Übrigen in Niedersachsen – geht es um<br />
die Optimierung einer geplanten 6-MW-<br />
Power-to-Gas-Anlage im Verbund mit<br />
einer bestehenden Biogas-Anlage. […] Nicht<br />
zuletzt bei großen Anteilen von EE wer-<br />
den wir auf Speicher angewiesen sein. In<br />
nennenswertem Umfang wird das aber<br />
erst bei deutlich über 40 % EE notwendig<br />
sein.“<br />
Herkömmliche Biogasaufbereitung<br />
Gängige Techniken zur notwendigen<br />
Aufbereitung für die Einspeisung in das<br />
Erdgasnetz sind der Einsatz von Druckwasserwäsche,<br />
Aminwäsche, der Einsatz von<br />
Kohlefiltern oder das Membranverfahren.<br />
In diesem Veredlungsprozess wird das CO2<br />
jedoch zu mehr oder weniger <strong>10</strong>0 % abgetrennt<br />
und emittiert. Und je nach Konzentration<br />
des Methans aus den Biogasanlagen<br />
reicht die Aufkonzentrierung der zurzeit<br />
83 Biogasaufbereitungsanlagen öfter<br />
nicht aus, um es in die Erdgasnetze einzuspeisen.<br />
Es muss teilweise sogar Erdgas<br />
beigemischt werden.<br />
48 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Das fuE Power-to-gas<br />
Mit dem Power-to-Gas-Verfahren entwickelte<br />
das Zentrum für Sonnenenergie<br />
und Wasserstoff-Forschung Baden-Würt-<br />
temberg (ZSW), in Zusammenarbeit mit<br />
der Fraunhofer IWES, im Jahr 2009 eine<br />
Technik, die es ermöglichen würde, Strom<br />
aus Erneuerbaren Energieanlagen (EEA)<br />
langfristig zu speichern. Der zugrunde<br />
liegende Sabatierprozess ist alt, die Einbeziehung<br />
der EE zur Biomethanisierung<br />
ist neu.<br />
Das Power-to-Gas-Verfahren nutzt den<br />
produzierten Strom aus Windenergieanlagen,<br />
um das Wasser elektrolytisch in Wasserstoff<br />
und Sauerstoff zu spalten. In einer<br />
anschließenden Synthese mit dem emittierten<br />
CO2 aus den Biogasanlagen wird<br />
Biomethan, mit einem energetischen Wirkungsgrad<br />
> 65 % kWh SNG /kWh el , produziert.<br />
Das Konzept wurde am Fraunhofer<br />
IWES in Kassel und am ZSW – federführend<br />
von Dr. Specht und Dr. Sterner – entwickelt.<br />
Die Firma SolarFuel GmbH baute<br />
im Jahr 2009 auf dem Gelände der ZSW die<br />
Pilotanlage mit einer Anschlussleistung<br />
von 25 kW. In ihr wurde die Synthese des<br />
Erdgassubstituts (Substitute Natural Gas,<br />
SNG) getestet.<br />
Über die Einspeisung in das Erdgasnetz<br />
mit seiner Länge von 370 000 km und einer<br />
Aufnahmekapazität von aktuell bei<br />
217 TWh th und 65 TW th (1 TW = <strong>10</strong>00 GW)<br />
im Zubau entsteht ein enorm großer Langzeitspeicher<br />
für regenerativ erzeugten<br />
Strom – 217 Terrawattstunden thermischer<br />
Energie entsprechen einem Energieverbrauch<br />
von mehreren Monaten. Damit<br />
könnte das bislang im Energiesystem<br />
entkoppelte Transportsystem für elektrische<br />
Energie mit der Gasinfrastruktur<br />
verknüpft werden. Die Rückverstromung<br />
geschieht über KWK-Anlagen, GuD-KWK,<br />
BHKW, GuD-Anlagen. Die Anwendungsfelder<br />
liegen aber nicht nur auf der Rückverstromung,<br />
sondern natürlich auch der<br />
Wärmeversorgung, der industriellen Nutzung<br />
und der Mobilität.<br />
Das Power-to-Gas-Verfahren löst gleich<br />
zwei Kernprobleme der Energiewende. Die<br />
Speicherung von EE und die Versorgung<br />
mit klimafreundlichem Kraftstoff – besonders<br />
für lange Strecken als Ergänzung der<br />
Elektromobilität. Damit wird eine stabile<br />
Stromversorgung mit Wind- und Solar-<br />
energie und eine Option für den Verkehr<br />
möglich.<br />
P2g und Bereitstellung von Energie<br />
Grundsätzlich gibt es drei Verfahren der<br />
Elektrolyse: Die alkalische Elektrolyse, die<br />
Membran-Elektrolyse und die Druck-Elektrolyse.<br />
Das ZSW aus Stuttgart arbeitet mit der<br />
Technik der Druck-Alkali-Wäsche. Ihre Forscher<br />
wollen in einem Konsortium mit dem<br />
Fraunhofer IWES und der SolarFuel die<br />
notwendigen marktwirtschaftlichen Parameter,<br />
wie z. B. die Wirkungsgrad- und<br />
die Kostenoptimierung des Biomethanisierungsverfahrens,<br />
für künftige Powerto-Gas-Anlagen<br />
im Betrieb testen. Energiewirtschaftlich<br />
relevant meint Anlagen<br />
in einer Größenordnung von 1 bis 20 MW.<br />
Hierfür wurde im Oktober 2012, mit einer<br />
Anschlussleistung von 250 KW und einer<br />
möglichen Methanproduktion von bis zu<br />
300 m³ pro Tag, die weltweit größte Powerto-Gas-Anlage<br />
eingeweiht. Mit ihr soll im<br />
Betrieb ein innovatives Prozessleitsystem<br />
für die Steuerung und Regelung für die<br />
Bereitstellung von Regelenergie getestet<br />
werden. „Unsere Forschungsanlage arbeitet<br />
dynamisch und intermittierend. Im Gegensatz<br />
zur ersten Anlage, kann sie flexibel<br />
auf das rasch wechselnde Stromangebot<br />
aus Wind und Sonne und auf plötzliche<br />
Unterbrechungen reagieren“, erklärt Dr.<br />
Michael Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets<br />
Regenerative Energieträger und Verfahren.<br />
Recht schnell registrierten die Forscher,<br />
dass das jetzige Elekrolyseverfahren<br />
für die Wirtschaftlichkeit zukünfiger Anlagen<br />
einer Nachrüstung bedarf.<br />
Auf dem Forschungsgelände arbeiten<br />
seit Anfang Januar <strong>2013</strong> Forscher des<br />
ZSW und Mitarbeiter der Firmen SolarFuel<br />
und Enertrag an diesem zusätzlichen Projekt.<br />
In einem innovativen 300-kW-Druckelektrolyseur<br />
bilden seine 70 Zellen einen<br />
kompakten Stapel. Die Vergrößerung der<br />
Zellenfläche in Verbindung mit einer verbesserten<br />
Elektrodenaktivierung soll zur<br />
www.thermaflex.de<br />
EnErgIEEffIZIEnZ<br />
Speicher<br />
Erhöhung der Gasabgabemenge und des<br />
Wirkungsgrades führen. Die geplante Anlage<br />
fungiert als Demonstrator einer Wasserelektrolyse<br />
im unteren MW-Maßstab einer<br />
Größenordnung, die für Anlagen im<br />
1- bis 20-MW-Bereich notwendig ist. Weitere<br />
Inhalte der Forschungsarbeiten bei<br />
der Elekrolysetechnik gelten der Elekrodenbeschichtung.<br />
Auch eine Analyse potenzieller<br />
CO2-Quellen hinsichtlich Verfügbarkeit,<br />
Erzeugungspotenzial, Wirtschaftlichkeit<br />
und Kosten ist Gegenstand<br />
der F&E-Arbeiten. Wie z. B. das CO2 aus der<br />
Bioethanolherstellung, CCS oder CO2-Re-<br />
cycling, aus Prozessen der chemischen Industrie<br />
oder CO2-Produzenten wie Aluminiumwerke<br />
und Müllverbrennungsanlagen.<br />
Finanziert wird dieses auf drei Jahre<br />
limitierte Vorhaben von dem Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.<br />
Eine andere Option stellt das Verfahren<br />
mittels des „Protonen Austausch Membran<br />
Elekrolyseur“ (engl. PEM) dar. Die semipermeable<br />
Membran erlaubt die Diffusion<br />
von H+-Ionen, nicht aber die von Anionen.<br />
Die Vorteile gegenüber der alkalischen<br />
genutzten Elekrolysetechnik liegen darin,<br />
dass bei der PEM-Technik eine Feststoffmembran<br />
vorliegt, die ohne Gefahrenstoffe<br />
arbeiten kann. Auch ist mit diesem<br />
Verfahren eine Produktion von über 99 %<br />
reinem Wasserstoff ohne aufwendige Nach-<br />
Reinigung möglich. Die aktuell eingesetzten<br />
Elektrolyseure haben jedoch ein ungünstiges<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis und<br />
werden nur in Bereichen von bis zu <strong>10</strong>0 kW<br />
eingesetzt.<br />
Ein Konsortium aus den Industriepartnern<br />
E.on Hanse, Hydrogenics und Solivicore<br />
legte im 2. Quartal <strong>2013</strong>, in Hamburg-Reitbrook,<br />
den Grundstein für eine<br />
Vorbild<br />
Naturkreislauf<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
SHKG in Leipzig<br />
vom 16. – 18. Oktober <strong>2013</strong><br />
Halle 3 Stand B53<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy 49<br />
®
EnErgIEEffIZIEnZ<br />
Speicher<br />
CCPP: Combined Cycle Power Plant<br />
B-CHP: Block-Type Combined Heat and Power Station<br />
BEV: Battery Electric Vehicle<br />
FCEV: Fuel Cell Electric Vehicle<br />
CNG-V: Compressed Natural Gas Vehicle<br />
Plug-In HEV: Plug-In Hybrid Electric Vehicle/Especial: Plug-In Electric Drive Motor<br />
Vehicles/Range-Extended Electric Vehicle<br />
Wind-to-SNG-Konzept zur bidirektionalen Kopplung von Strom- und Gasnetz mit Anbindung an<br />
den Verbrauchssektor Mobilität.<br />
innovative Power-to-Gas-Anlage, die mit<br />
einem PEM-Elektrolyseur ausgestattet ist.<br />
Das DLR und das Fraunhofer ISE übernehmen<br />
hierfür den wissenschaftlichen Teil in<br />
der Enwicklung eines Elektrolyseurs mit<br />
einer Leistung von 1 MW. Durch seine höhere<br />
Leistungsdichte ist er deutlich kostensparender,<br />
als die gängigen Typen.<br />
„Die beim DLR entwickelten PEM-Elektrolyseure<br />
sind sehr flexibel und können<br />
innerhalb von Minuten in den Volllastbetrieb<br />
hochfahren. Vor allem können<br />
die PEM-Anlagen mit demselben Energieeinsatz<br />
cirka <strong>10</strong> % mehr Wasserstoff erzeugen,<br />
wie mit der altbewährten Alkali-<br />
Technologie“, so Dr.-Ing. Josef Kallo, Projektleiter<br />
im DLR und Leiter des Fachgebiets<br />
Electrochemische Systeme beim Institut<br />
für Technische Thermodynamik. Die<br />
modulare Anwendung, wie sie bei allen<br />
elektrochemischen Prozessen in der chemischen<br />
Industrie bereits angewandt wird,<br />
ermöglicht eine relativ schnelle Leistungssteigerung<br />
der Elektrolyseure auf Größenordnungen<br />
bis zu 20 MW – eine Grundvoraussetzung<br />
für wirtschaftlich arbeitende<br />
Power-to-Gas-Anlagen.<br />
Der politische rahmen<br />
Die Frage der Höhe des Speicherbedarfs<br />
ist zurzeit nicht geklärt. Das entscheidende<br />
Kriterium hierfür ist zunächst der Anteil<br />
der Versorgung durch die EE. Das Energiekonzept<br />
20<strong>10</strong> der Bundesregierung sieht<br />
vor, bis zum Jahr 2050 den Anteil EE an der<br />
Stromerzeugung auf 80 % zu steigern. Die<br />
VDE Studie aus dem Jahr 2012 „Energiespeicher<br />
für die Energiewende – Speiche-<br />
rungsbedarf und Auswirkungen auf das<br />
Übertragungsnetz für Szenarien bis 2050“<br />
kommt auf der Grundlage dieses Konzepts<br />
zu dem Schluss, dass „bei einem EE-Anteil<br />
von 40 % die Speicher weniger der Integration<br />
von EE-Erzeugung, sondern vorwiegend<br />
der Kraftwerkseinsatzoptimierung<br />
der thermischen Kraftwerke dienen. Die<br />
Investitionskosten der Speicherzubauten<br />
übersteigen dabei aber den Vorteil“, so die<br />
Autoren. Des Weiteren empfehlen sie bei<br />
einem Anteil EE von 80 % den Einsatz einer<br />
Kombination von Kurz- und Langzeitspeichern.<br />
Erst ab einer Versorgung von<br />
über 80 % nimmt der Bedarf an Langzeitspeichern<br />
exponentiell zu. „Im Endszenario<br />
(<strong>10</strong>0%ige Stromversorgung – eigene Anmerkung),<br />
habe ich einen Überschuss von<br />
30 – 50 TWh an elektrischer Energie. Die<br />
kann ich sehr gut mit Power-to-Gas-Anlagen<br />
verarbeiten. […] Aber wenn ich von<br />
den 80 auf <strong>10</strong>0 % hochgehe, dann ist das<br />
wie beim Pareto-Prinzip. Dann steigen die<br />
Kosten an, aber weniger als wir erwartet<br />
haben. Letztendlich müssen sich Speicher<br />
gegen Reserve-Gasturbinen durchsetzen,<br />
SaBatIEr-ProZESS<br />
und das ist nicht einfach“, so Prof. Dr.-Ing.<br />
Michael Sterner, Professor für Energiespeicher<br />
an der Technischen Hochschule<br />
Regensburg und einer der Leiter der Forschungsstelle<br />
für Energienetze und Energiespeicher<br />
(FENES).<br />
Diesen Fragen einer erfolgreichen<br />
Energiewende gingen Vertreter aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik auf verschiedensten<br />
Veranstaltungen nach. So<br />
kamen am 4. bis 5. Juni <strong>2013</strong> Experten<br />
auf der 3. VDI-Fachkonferenz Energiespeicher<br />
für die Energiewende <strong>2013</strong> zusammen<br />
und diskutierten Fragen, wie die<br />
energiepolitischen Rahmenbedingungen,<br />
den tatsächlichen Speicherbedarf, die<br />
Vorzüge und Herausforderungen von<br />
Power-to-Heat, Batterietechnologien als<br />
Systemdienstleister sowie mechanische<br />
Speicherinnovationen, Power-to-Gas und<br />
Power-to-Mobility. Die Konferenzleitung<br />
hatte Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner. Als<br />
Vertreter des Bundesumweltminsteriums<br />
sprach sich Dr. Bischof, Referatsleiter „Infrastruktur<br />
und technische Systemintegration“<br />
der Abteilung Klimaschutz, Energiewende<br />
für Speicher als eine der Optionen<br />
für die Flexibilisierung der Stromversorgung<br />
aus.<br />
Und auf der, von der Dena organisierten<br />
Jahreskonferenz Power-to-Gas – eine<br />
Systemlösung auf dem Weg zur Marktreife<br />
am 18. Juni <strong>2013</strong>, diskutierten Experten<br />
aus Industrie, Wissenschaft, Verbänden<br />
und Politik Fragen über seine Rolle<br />
im zukünftigen Energiesystem. Auch wurde<br />
ein Überblick über die zurzeit existierenden<br />
Pilotprojekte gegeben und internationale<br />
Entwicklungen beleuchtet. Prof.<br />
Sterner stellte auf dieser Konferenz erstmalig<br />
die Weiterentwicklung der TH Regensburg<br />
von Power-to-Gas 2.0 vor, bei dem es<br />
sich um ein kombiniertes Wind-Wasser-<br />
Speicher-System handelt, das deutlich größere<br />
Potenziale erschließt, als der bisherige<br />
Stand-der-Technik, und die Windenergie<br />
konstant nutzt und speichert. ■<br />
Autor: Christian Finck<br />
Paul Sabatier, geboren am 05. November 1854 in Carcassonne, gestorben am 14. August<br />
1941 in Toulouse, war ein französischer Chemiker. Sabatier erhielt 1912 den Nobelpreis für<br />
Chemie für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle<br />
zu hydrieren, wodurch der Fortschritt der organischen Chemie in den letzten Jahren<br />
in hohem Grad gefördert worden ist. Die medizinisch-naturwissenschaftliche Universität<br />
von Toulouse trägt seinen Namen. Der Sabatier-Prozess, ein Methangewinnungsverfahren,<br />
wurde nach ihm benannt. Reaktionsgleichung: CO 2 + 4 H2 → CH4 + 2 H2O.<br />
50 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Heizlast von Gebäuden<br />
Raumwärme aus dezentral erneuerbarem Strom<br />
EnErgiEEffiziEnz<br />
Wärme<br />
Die Wärmeversorgung aus dezentral erzeugtem Strom bereitzustellen, ist sicherlich die anspruchsvollste Aufgabenstellung in der<br />
Energietechnik. Dies verlangt eine punktgenaue Integration in die Gebäudesystemtechnik.<br />
Besonders für die Photovoltaik lässt<br />
sich in diesem Fall unsere mitteleuropäische<br />
Klimazone keinesfalls mehr schön reden.<br />
Daher wird der Photovoltaik-Generator<br />
sicherlich nicht die einzige Quelle sein.<br />
Die Anforderungen hinsichtlich des Bedarfs<br />
an elektrischer Energie jedoch sind<br />
identisch. Eine Speicherung von elektrischer<br />
Energie ist für diesen Anwendungsfall<br />
de facto unumgänglich, die Integration<br />
von Kleinst-Windkraft eine sehr<br />
willkommene Ergänzung. Um das Anforderungsprofil<br />
genauer zu bestimmen, ist<br />
die Ermittlung der Heizlast notwendig, um<br />
daraus ein entsprechendes Lastprofil zu generieren.<br />
Dies erfolgt im Rahmen der Heizlastberechnung<br />
nach DIN EN 12 831 als<br />
Basis.<br />
gebäudegröße bzw. raumvolumen<br />
entscheidend<br />
Die Heizlast gibt darüber Auskunft, welche<br />
Wärmeleistung für ein Gebäude bzw.<br />
für einen umbauten Raum notwendig ist,<br />
um bei einer maximal niedrigen Außentemperatur<br />
(Auslegungsfall) eine innere<br />
Raumwärme von 20 °C bzw. 24 °C sicherzustellen.<br />
Die Heizlast gibt also immer einen<br />
Maximalwert an, der für den Auslegungsfall<br />
notwendig ist. Der Auslegungsfall richtet<br />
sich nach drei unterschiedlichen Klimazonen,<br />
wie sie im nationalen Anhang<br />
der Norm mit -14 °C; -16 °C und -18 °C definiert<br />
ist.<br />
Natürlich richtet sich die Heizlast nach<br />
der Größe des Gebäudes bzw. nach dem<br />
gesamten Raumvolumen, den es zu temperieren<br />
gilt. Relevant sind hierfür die<br />
Umschließungsflächen, welche die thermische<br />
Hülle bilden und je nach thermodynamischer<br />
Qualität des Schichtenaufbaus<br />
die Größe der Heizlast in Kilowatt<br />
bestimmt. Vereinfacht dargestellt besteht<br />
die Heizlast aus folgenden zwei Parametern:<br />
• Transmissions-Wärmeverlust durch die<br />
Bauteile der Umschließungsfläche,<br />
• Lüftungs-Wärmeverluste durch Undichtigkeiten,<br />
Luftwechsel und Infiltration.<br />
Seit Einführung der Energieeinsparverordnung<br />
verbesserte sich die energetische<br />
Qualität der thermischen Hülle stetig.<br />
Dies macht sich in einem zeitlichen<br />
Vergleich folgendermaßen bemerkbar:<br />
Während unmittelbar vor der Einführung<br />
der Energieeinsparverordnung auf Basis<br />
eines Niedrigenergiehauses für ein Standard-Einfamilienhaus<br />
mit einer zu beheizenden<br />
Wohnfläche von 160 m² noch eine<br />
Heizlast bis zu <strong>10</strong> Kilowatt notwendig war,<br />
sind es heute – gut 15 Jahre später – nur<br />
noch kaum mehr als die Hälfte, also etwa<br />
5 Kilowatt.<br />
Höhere Luftdichtigkeit von gebäuden<br />
Dies liegt aber nicht nur allein an der<br />
drastischen Verringerung der Transmissions-Wärmeverluste,<br />
sondern auch an<br />
der ebenfalls immer höheren Luftdichtigkeit<br />
von Gebäuden, die ja mittlerweile auch<br />
ein Lüftungskonzept verlangen, um in erster<br />
Linie dem baulichen Feuchteschutz sicherzustellen.<br />
Lüftungsgeräte mit Wärme-<br />
rückgewinnung ermöglichen eine weitere<br />
Reduzierung der Heizlast durch interne<br />
Wärmegewinne, da die Wärme nicht mehr<br />
hinausgelüftet wird, sondern innerhalb der<br />
thermischen Hülle verweilt.<br />
Heizlastbezogene raumliste<br />
Im Rahmen der Heizlastberechnung<br />
wird jeder zu beheizende Raum einzeln<br />
aufgeführt und festgelegt, auf welch eine<br />
Raumtemperatur dieser zu temperieren<br />
ist. Für Wohn- und Aufenthaltsbereiche<br />
gilt dabei 20 °C, für Badezimmer, Duschbäder<br />
und andere Hygieneräume 24 °C.<br />
Für untergeordnete Räume wie Kellerräume<br />
und dergleichen kann eine niedrigere<br />
Raumtemperatur von 18 °C angesetzt werden.<br />
Diese Temperaturdifferenzen zur Außentemperatur<br />
gilt es also zu überwinden.<br />
Die Summe der einzelnen Raum-Heizlasten<br />
ergeben dann die gesamte für das Gebäude<br />
notwendige Heizlast. Diese Aufteilung<br />
ermöglicht somit auch eine Zonierung von<br />
Wärmebereichen innerhalb des Gebäudes,<br />
Die Heizgrenztemperatur entscheidet über die Dauer der Heizperiode. Bild: www.solargrafik.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKz-EnErgy 51
<strong>IKZ</strong>.de<br />
Das Branchen-Fachportal führt Sie ...<br />
... zu allen <strong>IKZ</strong>-Fachmedien<br />
... zur kostenlose Newsletter-Anmeldung<br />
... zu <strong>IKZ</strong>.tv<br />
www.<strong>IKZ</strong>.de<br />
EnErgiEEffiziEnz<br />
Wärme<br />
Die Leistungszahl von Wärmepumpen spielt bei einer Stromversorgung aus dezentral erzeugter<br />
Erneuerbarer Energie nurmehr eine untergeordnete Rolle. Bild: www.solargrafik.de<br />
was auch regelungstechnisch relevant sein<br />
kann.<br />
Differenzierung<br />
der sogenannten Heizperiode<br />
Was bislang in den seltensten Fällen<br />
geschieht, ist eine spezifische Differenzierung<br />
der Heizlast, womit sich das Forum<br />
Wohnenergie seit vielen Jahren in der Praxis<br />
auseinandersetzt. Eine solche Differenzierung<br />
der Heizlast ist aber insbesondere<br />
bei einer angestrebten Energieautonomie<br />
und Nutzung Erneuerbarer Energien notwendig,<br />
denn die Zeiten, mit Kanonen auf<br />
Spatzen zu schießen, sind vorbei.<br />
Wie oben ausgeführt ist die Heizlast abhängig<br />
von der Temperaturdifferenz zwischen<br />
außen und innen. Also handelt es<br />
sich bei der Heizlast nicht um einen statischen<br />
Wert, sondern ganz im Gegenteil<br />
um eine sehr dynamische Größe. Aus<br />
der Gewohnheit, wärmetechnisch jederzeit<br />
aus dem Vollen zu schöpfen, ergab<br />
sich durch zusätzliche Angst- und Sicherheitszuschläge<br />
auf die Heizlast eine systematische<br />
Überdimensionierung von Heizungsanlagen,<br />
mit der Folge einer sehr geringen<br />
Effizienz.<br />
Folgende Differenzierung der Heizlast<br />
wurde vom Forum Wohnenergie in den<br />
letzten Jahren entwickelt und in der Pra-<br />
xis durch multivalente Wärmebereitstellungssysteme<br />
aus Erneuerbaren Energien<br />
umgesetzt:<br />
1. Gemäßigte Heizperiode: Minimallast<br />
während der Übergangszeiten (Unterschreiten<br />
der Heizgrenztemperatur),<br />
2. Mittlere Heizperiode: Durchschnittliche<br />
mittlere Heizlast (30 – 70 % der Gesamt-<br />
Heizlast),<br />
3. Absolute Heizperiode: Spitzenlast für<br />
den Auslegungsfall (<strong>10</strong>0 % der Gesamt-<br />
Heizlast).<br />
Dieser Differenzierung werden für jedes<br />
Gebäude genaue Temperaturbereiche<br />
zugeordnet, die natürlich abhängig sind<br />
von der energetischen Qualität der thermischen<br />
Hülle und vor allem der Wärmespeicherkapazität<br />
des Gebäudes mit seinen<br />
spezifischen Baustoffen und -materialien.<br />
Wobei Letzteres leider noch immer<br />
sehr unterschätzt wird.<br />
Heizgrenztemperatur<br />
Wesentlich hierfür ist die Heizgrenztemperatur,<br />
die angibt, ab welch einer Außentemperatur<br />
überhaupt Wärmebedarf,<br />
bzw. eine Heizlast entsteht. Hier lässt sich<br />
das große Spektrum dergestalt erkennen,<br />
wenn man ein Bestandsgebäude betrachtet,<br />
wo die Heizgrenztemperatur schon bei<br />
iKz-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
18 °C in die gemäßigte Heizperiode eintreten<br />
kann und bei einem Passivhaus erst ab<br />
6 °C Außentemperatur.<br />
Diesen komplexen thermo-dynamischen<br />
Tatsachen gilt es unbedingt Rechnung zu<br />
tragen, wenn man eine nachhaltige Wärmeversorgung<br />
für Gebäude erzielen möchte.<br />
Lastprofile als Planungsgrundlage<br />
Betrachtet man ein Gebäude nach der<br />
oben genannten Differenzierung der Heizperiode,<br />
ergibt sich daraus resultierend<br />
ebenfalls eine Reduzierung der Heizlast,<br />
was wesentlich für die Wärmebereitstellung<br />
bzw. Wärmeerzeugung ist.<br />
Nimmt man die errechnete Gesamt-<br />
Heizlast als Orientierungsgröße, bedeutet<br />
dies eine Nenn-Wärmeleistung von 6 Kilowatt<br />
bereitstellen zu müssen. Dies führt<br />
uns bezüglich einer photovoltaischen Lösung<br />
jedoch sehr schnell an die Grenzen<br />
und alle weiteren Überlegungen drohen<br />
zu scheitern, weil man <strong>10</strong> % nicht abdecken<br />
kann.<br />
Geht man aber mit der Natur, d. h. mit<br />
unserer Klimazone und dem tatsächlichen<br />
praktischen Wärmebedarf, der durch eine<br />
entsprechende Heizlast abzudecken ist,<br />
und wendet sich der gemäßigten Heizperiode<br />
zu, die immerhin etwa ein Drittel der<br />
Gesamt-Heizlast ausmacht, stellt man fest,<br />
dass diese Wärmeleistung schon mit einer<br />
guten Kleinst-Wärmepumpe zu realisieren<br />
ist. Die benötigt bei einer Leistungszahl<br />
von 3,0 lediglich 700 Watt elektrische<br />
Leistung. Dies aber freilich Tag und Nacht.<br />
Wendet man sich der mittleren Heizperiode<br />
zu, bedeutet die elektrische Leistungsaufnahme<br />
knapp 1,5 Kilowatt. Wenn es<br />
dann im tiefen Winter tatsächlich zapfig<br />
wird (was statistisch an <strong>10</strong> Tagen im Jahr<br />
so ist) wird es mit gut 2 Kilowatt schon<br />
schwieriger, besonders wenn die Sonne<br />
ausbleibt und somit auch die passive Solarnutzung.<br />
Elektrische Wärmeerzeuger<br />
Als elektrische Wärmeerzeuger zur<br />
Wohnwärmeversorgung (ohne Warmwasser)<br />
steht die Wärmepumpentechnologie<br />
klar an erster Stelle, auch wenn im Bannkreis<br />
des SmartGrid wohl auch wieder die<br />
alten Kamellen wie Nachtspeicheröfen<br />
oder anderer prähistorischer Unsinn ein<br />
Wiedererstarken erleben soll. Mehr noch –<br />
die Energieeffizienz der Arbeitsweise von<br />
Wärmepumpen ist gefordert, denn die sogenannte<br />
Arbeitszahl bekommt über den<br />
schlichten Primärenergiebedarf hinaus<br />
hier plötzlich eine ganz andere Bedeu-<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKz-EnErgy<br />
EnErgiEEffiziEnz<br />
Wärme<br />
tung. Sie sagt uns nämlich, was wir mit<br />
unserem dezentral erzeugten und gespeicherten<br />
Strom anstellen können, und plötzlich<br />
genügen uns etwa 1,5 Kilowatt sogar<br />
für die absolute Heizperiode.<br />
Fraglos ist eine Luft-Wasser-Heizungswärmepumpe<br />
(in monoenergetischer Betriebsweise)<br />
eine suboptimale Lösung,<br />
auch wenn sie in letzter Zeit einen regelrechten<br />
Boom erlangt, was im Sinne der<br />
Netzbetreiber nur allzu verständlich ist.<br />
Erdwärme wird sich in diesem Kontext<br />
mit nachhaltigen Technologien durchsetzen.<br />
Luft-Wasser-Heizungswärmepumpen<br />
eignen sich nach nachhaltigen Aspekten<br />
vielmehr für eine bivalente Betriebsweise,<br />
wo sie ihre Stärke voll ausspielen kann.<br />
Differenzierung<br />
der gebäude und nutzung<br />
Natürlich ist es auch wichtig, zwischen<br />
den Gebäuden und deren Nutzung im Detail<br />
zu unterscheiden. Während sich in<br />
einem Wohngebäude Menschen Tag und<br />
Nacht aufhalten, wird ein Nichtwohngebäude<br />
in der Regel nur tagsüber genutzt. Das<br />
bedeutet in der Anforderung, dass diesbezüglich<br />
keine Wohnwärme zum stetigen<br />
Aufenthalt notwendig ist, vielmehr aber<br />
eine Auskühlung verhindert werden muss.<br />
Es kann also mit geringfügigen Temperaturschwankungen<br />
gerechnet werden. Dabei<br />
spielen natürlich die Wärmespeichereigenschaften<br />
der Baukonstruktion eine<br />
bedeutende Rolle und können in die Gesamtbetrachtung<br />
mit aufgenommen werden.<br />
fazit<br />
Möchte man mit dezentral erzeugter<br />
elektrischer Energie aus Photovoltaik oder<br />
Kleinst-Windkraft die Heizlast eines Gebäudes<br />
besorgen, muss man sich sowohl<br />
mit dem spezifischen Gebäude, als auch<br />
mit der Heizlast, der Heizgrenztemperatur<br />
und der Differenzierung der spezifischen<br />
Heizperiode für das Gebäude auseinandersetzen.<br />
Dabei scheint eine erdgekoppelte<br />
Wärmepumpe mit einem intelligenten Speichersystem<br />
die erste Wahl. Und wem dies<br />
zu unsicher ist, dem bleibt wie von alters<br />
her noch ein Holzofen im Wohnraum für<br />
die krasseste Spitzenlast und als Notheizung<br />
überhaupt. ■<br />
Autor: Frank Hartmann<br />
Energiekosten<br />
sparen und<br />
Ressourcen schonen!<br />
Abgastechnische Komponenten<br />
aus einer Hand:<br />
SCHRÄDER – Kompetenz und<br />
Beratung „Made in Germany“<br />
Abgastechnik<br />
Feinstaubpartikelabscheider<br />
Wärmerückgewinnung<br />
Hemsack 11-13 · 59174 Kamen · Tel.: +49 (0) 23 07/9 73 00-0<br />
Weitere Info unter: www.schraeder.com<br />
Kontakt unter: fachplaner@schraeder.com
EnErgiEEffiziEnz<br />
Lüftung<br />
Lüftungskonzepte für Gebäude<br />
Dezentrale Stromversorgung für die Raumlufttechnik<br />
In energieeffizienten und luftdichten Neubaubauten ist eine vollautomatische Lufterneuerung durch Luftwechsel notwendig. Die<br />
dafür notwendige Hilfsenergie kann durchaus dezentral bereitgestellt werden.<br />
Mit dezentral bereitgestellter elektrischer<br />
Energie kann ein großer Schritt in<br />
Richtung Eigenverbrauchsanteil und Autarkie<br />
gegangen werden. Zuerst aber gilt es<br />
ein Anforderungsprofil zu erstellen. Auch<br />
in der Raumlufttechnik ist zwischen Wohn-<br />
und Nichtwohngebäuden zu unterscheiden.<br />
Beide Gebäudetypen gilt es im Anforderungsprofil<br />
zu unterscheiden. Als Nichtwohngebäude<br />
gelten besonders Büro- und<br />
Verwaltungsgebäude sowie Schulen und<br />
Kindertagesstätten. Wohngebäude hingegen<br />
reichen vom Einfamilienhaus bis<br />
zum Mehrgeschosswohnungsbau. Dementsprechend<br />
ist die Raumlufttechnik in ihrer<br />
Luftwechselleistung und den Komforteinstellungen<br />
unterschiedlich ausgestat-<br />
tet.<br />
Strom als notwendige Hilfsenergie<br />
Eine klassische Fensterlüftung ist heute<br />
aus vielerlei Gründen kaum noch möglich.<br />
Das liegt zum einen an der Anwesenheit<br />
der Nutzer, zum anderen aber auch an<br />
den Anforderungsprofilen wie beispielsweise<br />
der Arbeitsstättenrichtlinie, die<br />
an Arbeitsplätzen einen Luftwechsel von<br />
40 m³/h pro Person verlangt.<br />
Ein weiterer Aspekt ist natürlich der<br />
Schallschutz, insbesondere Lärmbelas-<br />
tungen aus der unmittelbaren Umgebung,<br />
z. B. bei Schulen oder Verwaltungsgebäuden,<br />
die sich stets in einer städtischen Infrastruktur<br />
befinden. Zu den Lärmbelastungen<br />
kommen noch Umweltbelastungen<br />
in der Form von Luft-Schadstoffen vor.<br />
Dies ist ein weiterer Punkt, der für die<br />
Raumlufttechnik spricht. Durch spezi-<br />
fische Filterstrecken kann die angesaugte<br />
Außenluft entsprechend ihren Belastungen<br />
und den Anforderungen der Nutzer nachhaltig<br />
gefiltert, d. h. gereinigt werden. Die<br />
Filtergüte reicht dabei von Standardisierten<br />
Grobfiltern für den Geräte- und Anlagenschutz<br />
über Feinstoffilter bis hin zu medizinischen<br />
Filtern wie Pollenschutzfilter,<br />
Aktivkohlefilter sowie HEPA-Filtereinsätzen<br />
für die Zuluft in den Gebäuden. Verschiedene<br />
Allergiker wissen diesen Vorteil<br />
der Raumlufttechnik besonders zu<br />
schätzen.<br />
Schimmelbildungen vermeiden<br />
Für sämtliche Gebäudetypologien ist<br />
bei entsprechender Luftdichtigkeit ein Lüftungskonzept<br />
erforderlich. Dieses verfolgt<br />
in erster Linie einen baulichen Feuchteschutz,<br />
um Schimmelbildungen zu vermeiden<br />
und somit die Baukonstruktion und<br />
den Menschen vor mikrobiellen Belastungen<br />
zu schützen. Des Weiteren spielt<br />
aber im Umfeld des wohngesunden Bauens<br />
und Modernisierens auch die phy-<br />
siologischen Anforderungen des Menschen<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Ein Lüftungskonzept verfolgt stets die<br />
Zielsetzung, dass der Luftwechsel vollautomatisch<br />
ohne Zutun des Nutzers (nutzer-<br />
unabhängig) zu jeder Zeit gewährleistet<br />
wird.<br />
Über den baulichen Feuchteschutz<br />
hinaus ist eben nicht nur der Feuchtegehalt<br />
der Luft ein maßgebendes Kriterium,<br />
sondern ebenso auch die Kohlenstoff-<br />
dioxyd-Konzentration (CO2) in der Raumluft<br />
als allgemeiner Parameter für die Raum-<br />
Luftbereiche im umbauten raum<br />
Abluftbereiche Übergangsbereiche zuluftbereiche<br />
Toiletten, Küchen und Tee-<br />
küchen, Duschbäder und Bade-<br />
zimmer, Hauswirtschafts-<br />
räume und andere feuchte-<br />
belastete Räume<br />
Dielen, Flure, Treppenaufgänge,<br />
Verbindungsräume<br />
Wohn- und Schlafräume,<br />
Kinderzimmer, Gästezimmer<br />
und Arbeitsräume, Räume<br />
für den längeren Aufenthalt<br />
des Menschen<br />
Tabelle 1: Luftbereiche im umbauten Raum. Quelle: Forum Wohnenergie<br />
luftqualität schlechthin. Des Weiteren sind<br />
auch VOC-gesteuerte Lüftungssysteme mit<br />
entsprechender Sensorik auf dem Markt.<br />
Dementsprechend werden Lüftungskonzepte<br />
in einer bedarfsgeführten Funk-<br />
tion ausgelegt.<br />
In der baubiologischen Haustechnik gelten<br />
durchaus strengere Schwellenwerte, da<br />
sie sich auf das Wohlergehen der Nutzer<br />
konzentriert. Das betrifft vor allem die<br />
CO2-Konzentration, die sich stets an der<br />
Hintergrundbelastung orientiert und im<br />
Wohnraum 800 ppm nicht überschreiten<br />
sollte. Dementsprechend werden die Raumluftqualitätssensoren<br />
programmiert.<br />
Unabhängig von derlei Lüftungskonzepten<br />
ist immer auch die Zwangslüftung<br />
von fensterlosen Feuchträumen wie Toiletten,<br />
Duschbäder, Hauswirtschaftsräume<br />
etc. Derartige Raumkonstellationen ergeben<br />
sich sehr oft im Mehrgeschosswohnungsbau,<br />
aber auch in Büro- und Verwaltungsgebäuden.<br />
In diesen Fällen greift die<br />
baurechtlich eingeführte DIN 18017 Teil<br />
3 „Lüftung von fensterlosen Feuchträumen“,<br />
die einen Mindest-Luftwechsel von<br />
40 m³/h im jeweiligen Raum fordert. Auf<br />
Basis dieser Bestimmungen kann schon ein<br />
baulicher Feuchteschutz für eine gesamte<br />
Wohneinheit bis maximal 90 m² Nutz-<br />
fläche und normaler Nutzung erreicht werden.<br />
Für diese Anwendungsfälle bietet der<br />
Markt bereits umfangreiche Kompakt-Abluft-Ventilatoren<br />
zum Wand- oder Deckeneinbau,<br />
die eine Luftwechselleistung von<br />
über 80 m³ erreichen und somit schon mehr<br />
als die Grundlage für ein Lüftungskonzept<br />
nach DIN 1946 Teil 6 bilden. Die Außenluft<br />
wird im einfachsten Fall über dezentrale<br />
Außenluftdurchlässe (ALD) nachgeführt.<br />
Diese Ventilatoren werden allesamt mit einer<br />
Netzspannung von 230 V / 50 Herz betrieben<br />
und benötigen eine Leistungsaufnahme<br />
von 8 – 20 Watt.<br />
Sollte die Zwangslüftung eines fensterlosen<br />
Feuchtraums nicht ausreichen oder<br />
den Anforderungen der Nutzer nicht entsprechen,<br />
ist ein umfassendes Lüftungs-<br />
54 iKz-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
konzept sowohl für Wohn- als auch für<br />
Nichtwohngebäude zu erstellen. In der<br />
Regel kommen dabei Zentralgeräte zum<br />
Einsatz, die sich nicht nur um die Abfuhr<br />
von Abluft kümmern, sondern gleichfalls<br />
um die kontrollierte Nachführung von Außenluft.<br />
Neben der Zu- und Abluftkanalführung<br />
ist dementsprechend auch eine<br />
gebäudeinterne Kanalführung für Außen-<br />
Elektrische Verbraucher in der raumlufttechnik<br />
Einzel-Abluftventilator (ca. 80 m³/h) 20 Watt<br />
Zentraler Abluftventilator Ab 60 … 300 Watt<br />
Zentraler Zuluftventilator Ab 60 … 300 Watt<br />
Elektrisches Nachheizregister Ab 500 … 1.800 Watt<br />
Umwälzpumpe (für externe Prozesse) Ca. 50 Watt<br />
Stellmotoren Ab 5 Watt<br />
Steuergeräte Ca. 5 – 50 Watt<br />
luft und Fortluft notwendig. Dementsprechend<br />
besitzt ein zentrales Lüftungsgerät<br />
zwei Ventilatoren: einen Abluftventilator<br />
und einen Zuluftventilator.<br />
Lüftung von Wohngebäuden<br />
Die zentrale Norm für die Lüftung von<br />
Wohngebäuden ist die DIN 1946-6, die die<br />
Auslegung und Planung, Installation, Inbetriebnahme<br />
und Instandhaltung regelt.<br />
Das Beiblatt 2 zeigt die systematische<br />
Struktur zur Erstellung eines Lüftungskonzepts.<br />
Hier gilt es, zwischen den Luftbereichen<br />
zu unterscheiden, wie in der<br />
auf Seite 54 abgebildeten Tabelle dargestellt<br />
ist.<br />
Somit erfolgt in den Abluftbereichen<br />
eine Abluftkanalführung, die sämtliche<br />
Ablufträume und die darin installierten<br />
Abluftventile erfasst, und in den Zuluftbereichen<br />
eine Zuluftkanalführung, die<br />
sämtliche Zuluftventile versorgt. Die Ventile<br />
ermöglichen eine genaue Einstellung<br />
des Volumenstroms in m³/h. Die Summe<br />
der Abluftvolumenströme muss dabei im-<br />
Tabelle 2: Elektrische Verbraucher in der Lüftungstechnik. Quelle: Forum Wohnenergie<br />
www.bhkw-konferenz.de<br />
mer der Summe der Zuluftvolumenströme<br />
entsprechen.<br />
Die Normauslegung, welche in der Regel<br />
auch den hygienischen Luftwechsel abbildet,<br />
beträgt mindestens 30 m³/h und Person.<br />
Lüftung von nicht-Wohngebäuden<br />
Lüftungsanlagen für Nichtwohngebäude<br />
unterscheiden sich wesentlich in ihrer<br />
Größe, da sie viel größere Luft-Volumenströme<br />
transportieren müssen. Während<br />
in Wohngebäuden aber nahezu ein 24-stündiger<br />
Lüftungsbedarf aufgrund der Anwesenheit<br />
der Bewohner besteht, ist es in<br />
Nichtwohngebäuden in der Regel nur tags-<br />
Informationen<br />
über BHKW und KWK<br />
Informationen unter: www.bhkw-konferenz.de (Tel.: 07222-968 673 0)<br />
EnErgiEEffiziEnz<br />
Lüftung<br />
über in den Zeiten der Fall, in denen sich<br />
Menschen im Gebäude befi nden.<br />
Die Normauslegung für Nichtwohngebäude<br />
beträgt – auch im Einklang mit der<br />
Arbeitsstätten-Richtlinie – mindestens<br />
40 m³/h und Person.<br />
Elektrische Leistungen<br />
in der raumlufttechnik<br />
Viele Ventilatoren sind in ihrer Bauart<br />
Gleichstromventilatoren, die mit einem<br />
Transformator ausgestattet sind. Hocheffi -<br />
ziente, drehzahlgeführte Ventilatoren bestimmen<br />
dabei den Trend der Wohnungslüftungsanlagen<br />
bis hin zu größeren Anlagen.<br />
Die wichtigsten elektrischen Verbraucher<br />
in der Raumlufttechnik sind zweifelsfrei<br />
die Ventilatoren, die quasi konstant<br />
benötigt werden. Die Leistungsaufnahmen<br />
für die Ventilatoren beginnen<br />
dabei bei Einzelraum-Abluftventilatoren<br />
bei etwa 20 Watt und reichen bei kompakten<br />
Wohnungslüftungsanlagen bis zu<br />
2 x 250 Watt. Die Steuereinheiten bestehen<br />
aus einfachen Reglern mit Zeitschaltautomatik<br />
(Tag- und Wochenschaltung) und einer<br />
3-Stufen-Steuerung für den Ventilator.<br />
Die drei geläufi gen Stufen sind: Grundlüftung,<br />
Reduzierte Lüftung und Normlüftung.<br />
Die Auslegung der Lüftungsanlage<br />
erfolgt für die Normlüftung als maximale<br />
Lüftungsleistung. Bei niedrigerem Bedarf<br />
wird die Ventilatorleistung entsprechend<br />
den Stufen reduziert.<br />
Was die Lüftungssteuerung ebenso ansteuert,<br />
ist eine optional installierte Widerstandsheizung<br />
zur Vorerwärmung der Außenluft<br />
(Frostschutz). Die elektrische Widerstandsheizung<br />
ist dabei entweder im<br />
Bestimmuntien des Enertiie- und Stiromstieuertiesetizes für KWK-Anlatien<br />
am 20. November <strong>2013</strong> in Berlin<br />
Blockheizkraftfterke I - Grundlatien, Planunti und Rahmenbedintiuntien<br />
am <strong>10</strong>. Dezember <strong>2013</strong> in Nürnberg-Fürth<br />
Blockheizkraftfterke II - Planunti, Wirtischaftlichkeiti und Rahmenbedintiuntien<br />
am 11./12. Dezember <strong>2013</strong> in Nürnberg-Fürth<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKz-EnErgy 55<br />
www.bhkw-konferenz.de<br />
www.bhkw-konferenz.de
EnErgiEEffiziEnz<br />
Lüftung<br />
Technische Daten<br />
Tabelle 3: Datenblatt eines Lüftungsherstellers. Quelle: GLT – Lüftungstechnik<br />
Gerät installiert oder extern als größere<br />
Leistungseinheiten angebracht, die dann<br />
auch gern deutlich mehr als 500 Watt elektrische<br />
Leistung aufnehmen. In größeren<br />
Anlagen kommen auch noch Stellmotoren<br />
zum Einsatz, z. B. für Drosselklappen oder<br />
zur Umschaltung in der Luftführung. Die<br />
Leistungsaufnahmen von Stellmotoren betragen<br />
nur wenige Watt und sind auch nur<br />
temporär notwendig. Das heißt, dass sie<br />
geringste Betriebsstunden im Betriebszyklus<br />
aufweisen.<br />
fazit<br />
Die moderne Lüftungstechnik mit ihren<br />
effizienten Ventilatoren bietet einen<br />
idealen Ansatz für Off-Grid-Systeme, die<br />
durch selbsterzeugte elektrische Energie<br />
autark betrieben werden können. Als Anhaltspunkt<br />
ist für eine vollständige Wohnungslüftungsanlage<br />
in einem Einfamilienhaus<br />
eine elektrische Leistungsaufnahme<br />
von 250 Watt zu veranschlagen.<br />
Die Frage stellt sich vielmehr, inwieweit<br />
ein Wechselrichter überhaupt notwendig<br />
sein muss, oder ob nicht die Ventilatoren<br />
(die allzu oft ohnehin Gleichstromventilatoren<br />
sind) direkt über einen Laderegler<br />
in Kombination mit einem schmucken<br />
Akkumulator zu betreiben sind. Lastschwankungen<br />
können mit einer systemintegrierten<br />
Lüftungstechnik durchaus<br />
ausgeglichen werden, da für den baulichen<br />
Feuchteschutz lediglich die kleinste Lüftungsstufe<br />
benötigt wird. ■<br />
Autor: Frank Hartmann<br />
56 iKz-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Das Zentrum für Energietechnik (ZET) der TU Dresden besitzt zahlreiche Versuchsanlagen. Sie dienen der Erforschung zukunftsfähiger Methoden der<br />
Energieerzeugung sowie energieeffizienter Technologien und Systeme.<br />
Spar-Pumpen für die Prozesskühlung<br />
Zentrum für Energietechnik: Energieeffizienz nicht nur im Fokus der Forschung<br />
Am Zentrum für Energietechnik (ZET) der Technischen Universität Dresden arbeiten mehrere Forschungsbereiche interdisziplinär an<br />
zukunftsfähigen Lösungen für die Energiewirtschaft. Die Entwicklung energieeffizienter Technologien und Systeme gehört zu den<br />
Kernkompetenzen des ZET. Beim Bau des Laborgebäudes legte man daher in den neuen Forschungsbereichen auf den Einsatz energieeffizienter<br />
Technik Wert, so z. B. bei der Pumpentechnik für die anspruchsvolle Prozesskühlung im ZET.<br />
Das 2011 eröffnete Zentrum für Energietechnik<br />
(ZET) ist eine Einrichtung der<br />
Fakultät für Maschinenwesen der Technischen<br />
Universität Dresden. Neben der<br />
ener gietechnischen Aus- und Weiterbildung<br />
widmet es sich in erster Linie der Erforschung<br />
und Weiterentwicklung effizienter<br />
und ressourcenschonender Verfahren<br />
der Energiebereitstellung – von der Kernenergie<br />
über fossile Brennstoffe bis hin zu<br />
regenerativen Energien.<br />
Auf dem Campus der Technischen Universität<br />
entstand in dreijähriger Bauzeit<br />
ein neuer Gebäudekomplex für das ZET.<br />
Der 2011 fertiggestellte Neubau beherbergt<br />
zahlreiche Versuchsanlagen. Die EU<br />
und der Freistaat Sachsen finanzierten<br />
das rund 16 Mio. Euro teure Bauprojekt<br />
gemeinsam. Die Fördermittel für die Forschungsinfrastruktur<br />
des ZET stammen<br />
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
und dem Freistaat Sachsen.<br />
Auch mehrere Unternehmen haben sich<br />
finanziell, personell oder mit technischer<br />
Ausrüstung an den Forschungsanlagen beteiligt.<br />
Ein besonders enger Kooperationspartner<br />
ist der Dortmunder Pumpenspezialist<br />
WILO SE. Er brachte neben seiner Beratungskompetenz<br />
auch die Pumpentechnik<br />
für die Prozesskühlung und die Brauchwasserversorgung<br />
der Versuchsanlagen<br />
als Sachspende mit ein.<br />
„Mit der Technischen Universität Dresden,<br />
insbesondere der Fakultät für Maschinenwesen,<br />
pflegt Wilo schon seit vielen Jahren<br />
enge Kontakte“, begründet Alf Bauer,<br />
Vertriebsleiter Ost der WILO SE, das Sponsoring<br />
für das ZET. Seit über 20 Jahren<br />
zählt die TU Dresden zu den wichtigsten<br />
Forschungspartnern des Pumpenherstellers.<br />
„So haben wir etwa die Entwicklung<br />
unseres Dezentralen Pumpensystems‚<br />
Wilo-Geniax’ während der Feldtestphase<br />
vom Institut für Energietechnik messtechnisch<br />
begleiten lassen“, ergänzt Bauer. Das<br />
innovative System hatte der Pumpenhersteller<br />
2009 erfolgreich in den Markt eingeführt.<br />
„Zusammen engagieren wir uns auch<br />
für die regionale Nachwuchsförderung<br />
im Ingenieurbereich“, fügt Prof. Dr.-Ing.<br />
Clemens Felsmann vom Institut für<br />
Energietechnik (IET) hinzu. Sein Lehrstuhl<br />
für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung<br />
hatte maßgeblich an der Gründung<br />
des „Vereins zur Förderung der Ingenieurausbildung<br />
der Gebäude- und Energietechnik<br />
Dresden e. V.“ mitgewirkt. Der<br />
Förderverein war im Oktober 2011 entstanden.<br />
An der Gründung beteiligt waren neben<br />
der TU Dresden die Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft Dresden sowie<br />
mehrere Hersteller von Gebäudetechnik,<br />
darunter Wilo.<br />
Energieerzeugung<br />
zu Forschungszwecken<br />
Für den Forschungsbetrieb im ZET stehen<br />
zahlreiche Versuchsanlagen zur Verfügung,<br />
die teilweise auch selbst Energie<br />
erzeugen. Dazu zählt etwa ein Lehr- und<br />
Versuchskraftwerk. Es handelt sich um ein<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy 57
EnErgIEEFFIZIEnZ<br />
Pumpen<br />
Fünf elektronisch geregelte Trockenläuferpumpen speisen über einen Vorlaufverteiler Kühlwasser in die Kühlwasserkreise ein. Sie versorgen damit<br />
das Turbomaschinenversuchsfeld sowie das Lehr- und Versuchskraftwerk.<br />
integriertes Gas-Dampf(GiD)-Kraftwerk<br />
mit Rückgewinnung des eingesetzten Prozesswassers.<br />
Das Kraftwerk stellt gegenwärtig<br />
eine elektrische Leistung von bis zu<br />
650 kW bereit. Auch ein Turbomaschinenversuchsfeld<br />
gehört zur technischen Ausstattung<br />
des ZET. Hier arbeiten Wissenschaftler<br />
und Studenten unter anderem an<br />
effizienteren und umweltverträglicheren<br />
Strahltriebwerken. Der Versuchsbereich<br />
„Rationelle Energieanwendung und Regenerative<br />
Energien“ unter der Leitung von Professor<br />
Felsmann hat die Aufgabe, gebäudetechnische<br />
Komponenten und Anlagen zur<br />
Nutzung Erneuerbarer Energien weiterzuentwickeln<br />
und zu optimieren.<br />
Die genannten Versuchsanlagen benötigen<br />
eine zuverlässige Prozesskühlung.<br />
Ein entsprechend komplexes und leistungsstarkes<br />
Versorgungsnetz sorgt daher für<br />
die notwendige Rückkühlung. Anspruch<br />
des ZET ist es, neben der Entwicklung<br />
auch den Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik<br />
zu forcieren. „Wir wollen nicht<br />
nur Energieeffizienz erforschen, sondern<br />
auch energieeffizient forschen“, betont Professor<br />
Felsmann. Die Leitungsnetze für das<br />
Kühlwasser werden daher beispielsweise<br />
von elektronisch geregelten Trockenläuferpumpen<br />
gespeist.<br />
Laut dem Hersteller Wilo zeichnen sich<br />
die hier zum Einsatz kommenden Pumpenbaureihen<br />
durch ihren besonders stromsparenden<br />
Betrieb aus. Möglich macht dies<br />
die bedarfsgerechte Regelung der Pumpenleistung<br />
entsprechend unterschiedlicher<br />
Lastzustände. Die Trockenläuferpumpen<br />
passen durch einen integrierten Frequenz-<br />
umformer ihre Drehzahl intelligent den<br />
wechselnden Betriebsbedingungen an.<br />
Dadurch laufen die Pumpen stets mit der<br />
Drehzahl, die dem tatsächlichen Förderbedarf<br />
entspricht. So sind Energieeinsparungen<br />
von bis zu 50 % im Vergleich zu ungeregelten<br />
Pumpen möglich.<br />
Die Planung der Prozessanlagen im ZET<br />
übernahm die GESA mbh Ingenieurgesellschaft<br />
für technische Gesamtplanung aus<br />
Dresden. Sie verantwortete darüber hinaus<br />
auch die gebäudetechnische Planung. Mit<br />
dem Planungsbüro hat die Dresdner Wilo-<br />
Niederlassung bereits mehrere große Projekte<br />
gemeinsam realisiert.<br />
Die Realisierung der Prozesstechnik für<br />
das ZET erwies sich als recht anspruchsvolles<br />
Projekt. Das galt auch für die Kühlung.<br />
Kühlwasser mit einer Vorlauftemperatur<br />
von 30 °C dient zur Rückkühlung der<br />
Prozesswärme aus dem Betrieb der Versuchsbereiche<br />
und ihrer Anlagen. Das<br />
Kühlwasser stellen zwei Kühltürme bereit:<br />
ein Hybridkühler mit 330 kW Leistung<br />
und ein Kühlturm im geschlossenen Kreislauf.<br />
Dessen Gesamtkälteleistung beträgt<br />
2150 kW bei einer Gleichzeitigkeit von<br />
70 %.<br />
Pumpentechnik<br />
in der Prozesskühlung<br />
Insgesamt fünf elektronisch geregelte<br />
Trockenläuferpumpen in Inlinebauweise<br />
speisen das Kühlwasser über einen Vorlaufverteiler<br />
in die Kühlwasserkreise.<br />
Vier Pumpen der Baureihe „Wilo-VeroLine<br />
IP-E“ versorgen dabei die Anlagen des Turbomaschinenversuchsfeld<br />
sowie des Lehr-<br />
und Versuchskraftwerks. Eine weitere Inlinepumpe<br />
vom Typ „Wilo-CronoLine IL-E“<br />
versorgt über einen Plattenwärmetauscher<br />
den Versuchsbereich rationelle Energieanwendung<br />
und regenerative Energien mit<br />
Kühlwasser.<br />
Die Aggregate sind optimal auf Fördermedien<br />
in Kühl- und Kaltwasserkreisen<br />
abgestimmt. Eine serienmäßige Kataphoresebeschichtung<br />
sowie eine zusätzliche<br />
Lackierung schützen vor Korrosion.<br />
Werkseitig vorgenommene Kondensatablaufbohrungen<br />
am Motorgehäuse führen<br />
auftretendes Kondensat gezielt ab. Daraus<br />
ergibt sich ein wirkungsvoller Schutz der<br />
Motoren. Unter dem Strich verlängert sich<br />
dadurch die Standzeit der Pumpen, zugleich<br />
verringern sich die Wartungskosten.<br />
Besonders glatte Oberflächen im Pumpengehäuse<br />
und im Laufrad minimieren<br />
zudem Strömungsverluste. Damit erreichen<br />
die Pumpen einen optimalen Wirkungsgrad.<br />
Zudem sorgt die Geometrie<br />
des Pumpengehäuses für eine spürbare<br />
Reduktion der Axial- und Radialkräfte. Daraus<br />
resultieren höchste Laufruhe und Betriebssicherheit.<br />
Hocheffiziente Pumpen<br />
für die raumluftkühlung<br />
Auch in der Klimatisierung von Messkabinen<br />
und Arbeitsräumen im ZET kommen<br />
Pumpen von Wilo zum Einsatz. Ein luftgekühlter<br />
Kaltwassersatz liefert die notwendige<br />
Kälteenergie. Das Kaltwasser fördern<br />
vier Hocheffizienzpumpen der Baureihe<br />
„Wilo-Stratos“ an Umluftkühlgeräte in<br />
den entsprechenden Räumen. Auch diese<br />
Pumpen passen ihre Pumpenleistung automatisch<br />
an die wechselnden Betriebszustände<br />
der Kühlung an. So reduzieren die<br />
Hocheffizienzpumpen den Stromverbrauch<br />
sogar um bis zu 80 % im Vergleich zu ungeregelten<br />
Standardpumpen in Nassläuferbauweise.<br />
Zur Ausstattung der „Wilo-Stratos“-<br />
Pumpen im Kälteverteiler des ZET gehören<br />
58 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
die Kältedämmschalen „Wilo-ClimaForm“.<br />
Sie weisen einen hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />
und eine geringe Wärmeleitfähigkeit<br />
auf. Das aus dem flexiblen<br />
Elastomer-Material AF/Armaflex gefertigte<br />
Schalensystem ist präzise vorgefertigt.<br />
Es umschließt passgenau das Pumpengehäuse,<br />
ohne das Kondensatablauf-System<br />
in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Damit<br />
ist das Pumpengehäuse wirkungsvoll<br />
vor Energieverlusten geschützt.<br />
Durch ihren geringen Stromverbrauch<br />
und ihre gute Isolierung weist die „Wilo-<br />
Stratos“-Baureihe in der Kälteverteilung<br />
ein hohes Energieeinsparpotenzial bei<br />
minimierten Energieverlusten auf. So<br />
leis ten auch diese Pumpen einen wichti-<br />
gen Beitrag zum Klima- und Umwelt-<br />
schutz.<br />
Anbindung an die Prozess-<br />
und gebäudeleittechnik<br />
Im ZET regelt ein Prozessleitsystem<br />
(PLS) die Versuchsanlagen einschließlich<br />
der Kühlwassernetze. Es trägt dazu bei, die<br />
Betriebssicherheit der Anlagentechnik zu<br />
erhöhen. Auch lassen sich angeschlossene<br />
Komponenten mit maximaler Effizienz betreiben<br />
und zentral regeln. „Zudem können<br />
wir über das System wichtige Betriebsparameter<br />
bequem an einer Bedienstation<br />
erfassen und überwachen“, erläutert Danilo<br />
Höhne, Betriebsleiter des ZET, den Vorteil<br />
der Leittechnik im laufenden Versuchsbetrieb.<br />
„Die Daten können wir auch aufzeichnen.<br />
Sie helfen anschließend bei der<br />
Auswertung der Versuchsreihen“, ergänzt<br />
der Diplom-Ingenieur. Die in der Prozesskühlung<br />
eingesetzten Inlinepumpen sind<br />
an dieses System angebunden. Sie erhalten<br />
die Regelsignale der PLS über eine<br />
0- bis <strong>10</strong>-V-Schnittstelle.<br />
Unabhängig vom Prozessleitsystem im<br />
ZET gibt es an der TU Dresden eine campusweite<br />
Gebäudeleittechnik (GLT). Auf<br />
diese sind die „Wilo-Stratos“-Hocheffizienzpumpen<br />
in den Kaltwasserkreisen aufgeschaltet.<br />
Die Gebäudeautomation verbessert<br />
Nutzerkomfort und Wirtschaftlichkeit<br />
der angeschlossenen Komponenten. Außerdem<br />
kann dadurch die Wartung optimiert<br />
werden. Insgesamt sind Kostenentlastungen<br />
von <strong>10</strong> bis 30 % gegenüber Gebäuden<br />
ohne Leitsysteme realistisch.<br />
Zur Anbindung der Pumpen an die<br />
GLT dienen in die Pumpenelektronik integrierte<br />
Interface-(IF-)Module. Die Pumpen<br />
sind damit direkt in das vor Ort vorhandene<br />
Gebäudeautomationssystem eingebunden.<br />
Separate Gateways oder Schnittstellen<br />
zu proprietären Bussystemen sind<br />
nicht erforderlich. Außerdem ermöglicht<br />
dies eine sehr einfache, durchgängige<br />
Installation. Unter dem Strich steigert die<br />
Integration der Hocheffizienzpumpen in<br />
die Gebäudeautomation die Betriebssicherheit<br />
und senkt die Betriebskosten.<br />
Brauchwasser bedarfsgerecht<br />
bereitgestellt<br />
Auch für die Brauchwasserversorgung<br />
verließ man sich im ZET auf Pumpentechnik<br />
aus dem Hause Wilo. Die Einspeisung<br />
erfolgt aus dem Trinkwassernetz. Ein<br />
Rohrtrenner entkoppelt die beiden Netze,<br />
sodass kein Brauchwasser in das Trinkwassernetz<br />
zurückfließen kann. Eine<br />
Druckerhöhungsanlage vom Typ „Wilo-<br />
Comfort-Vario COR-2 MHIE“ versorgt die<br />
Verbrauchsstellen. Hauptabnehmer für<br />
das Brauchwasser ist die Wasseraufbereitungsanlage<br />
des Lehr- und Versuchskraftwerks.<br />
Durch Enthärtung, Umkehrosmose<br />
und Ionenaustausch produziert sie voll<br />
EnErgIEEFFIZIEnZ<br />
Pumpen<br />
entsalztes Wasser. Dies dient unter anderem<br />
als Kesselspeisewasser für die im ZET<br />
zu Versuchszwecken installierte Dampferzeugung<br />
sowie für die Versorgungskreise<br />
der Kühltürme.<br />
Die Wilo-Druckerhöhungsanlage versorgt<br />
alle angeschlossenen Verbraucher<br />
wie die Wasseraufbereitung bedarfsgerecht<br />
und zuverlässig mit Brauchwasser.<br />
Die Anlage besteht aus zwei Hochdruckkreiselpumpen<br />
„Wilo-Economy MHIE“. Sie<br />
sind auf einem gemeinsamen Grundrahmen<br />
montiert. Jede der Pumpen verfügt<br />
über einen integrierten Frequenzumformer.<br />
Dieser regelt die Drehzahl der Pumpen<br />
entsprechend dem Wasserbedarf.<br />
Die automatische Regelung der Druckerhöhungsanlage<br />
erfolgt über den „Wilo-Comfort-Vario-Regler<br />
VR“. Er schaltet die zweite<br />
Pumpe bei Bedarf zu. Die Feinregelung<br />
der Drehzahl übernimmt der Frequenzumformer.<br />
Er stimmt die Leistung der Pumpen<br />
exakt auf den gerade vorherrschenden<br />
Lastfall ab. Daraus ergeben sich ein<br />
hoher Nutzungskomfort und gleichzeitig<br />
eine ener gieeffiziente Betriebsweise. Die<br />
intelligente VR-Steuerungseinheit liefert<br />
darüber hinaus Informationen wie Sam-<br />
melstörmeldungen und aktuellen Druckstatus.<br />
■<br />
Autor: Vincent Domscheit.<br />
KOnTAKT<br />
WILO SE<br />
44263 Dortmund<br />
Tel. 0231 4<strong>10</strong>20<br />
Fax 0231 4<strong>10</strong>27575<br />
wilo@wilo.com<br />
www.wilo.de<br />
TrinkwV<br />
2011<br />
Trinkwasserverordnung<br />
• Frischwassermodul gemäß •<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy 59
BetrieB & ManageMent<br />
Initiativen<br />
SOS!<br />
Das e-Team<br />
– die Baustellencoaches.<br />
„Das Verhältnis zu unseren Kunden war<br />
bereits in der Vergangenheit intensiv und<br />
partnerschaftlich – immer mit der Zielsetzung<br />
einer hohen Orientierung an die jeweiligen<br />
Bedürfnisse. Sozusagen als gelebte<br />
Werte und Bestandteil unserer Philosophie,<br />
denen eben nur eine Struktur und<br />
ein Name fehlte, um sie systematisch vermarkten<br />
zu können“, so Frank Rohland.<br />
Mit der Entscheidung, diese Werte mit einer<br />
Marke zu verbinden und deren Inhalte<br />
in ein tragfähiges Konzept umzuwandeln,<br />
Erste Hilfe<br />
für die Baustelle<br />
Take it solar – be happy!<br />
Das „Energetik Partner-Programm“<br />
bietet verschiedene Lösungen<br />
Was brauchen echte PV-Handwerker? Genau dieser Herausforderung hat<br />
sich das Team von Energetik aus Gütersloh gestellt und ein Partnerkonzept<br />
rund um das Bedürfnis des Installateurs entwickelt. So nahmen sie sich viel<br />
Zeit, ihre Zielgruppe unter die Lupe zu nehmen, sich mit deren Wünschen<br />
auseinanderzusetzen und gleichzeitig innovative Instrumente nahe am Installateur<br />
zu entwickeln. Diese Individualität ist nach Auffassung der Energetik-Geschäftsführer<br />
Frank Rohland und Thomas Stork die herausragende<br />
Eigenschaft, die ihr Partnerkonzept auszeichnet.<br />
fing die eigentliche Arbeit des Partnerprogramms<br />
von „take it solar“ an.<br />
Marketingaktivitäten verstärken<br />
Der drastische Wandel des PV-Marktes<br />
hat nicht nur Energetik – als eines der führenden<br />
Systemhäuser in Deutschland – bewogen,<br />
seine Marketingaktivitäten deutlich<br />
zu verstärken. „Dabei war es für uns<br />
primär wichtig, nicht zu den Ersten zu gehören,<br />
sondern vielmehr ein ausgereiftes<br />
Paket am Markt zu platzieren, das nahe<br />
Geschäftsführer Energetik Solartechnologie-Vertrieb: Thomas Stork und Frank Rohland.<br />
an den Bedürfnissen des PV-Installateurs<br />
ist“, so Thomas Stork. Aber die zentrale<br />
Frage war: Wie können die Kundenwünsche<br />
ermittelt werden, um sie danach<br />
neutral bewerten zu können? „Nicht unsere<br />
Wünsche sind gefragt, sondern die<br />
unserer Kunden“, ergänzt Andreas Kanne,<br />
Vertriebsleiter von Energetik. Ergebnisse<br />
aus Erhebungen, Recherchen, Expertenmeinungen<br />
und ebenso die eigene<br />
Einschätzung von Energetik wurden gesammelt<br />
und von neutraler Seite zur Strategiebildung<br />
aufbereitet.<br />
Maßgeschneiderte Lösungen schaffen<br />
Die eigenen Erhebungen haben ein zentrales<br />
Strategieziel ergeben: „Unsere Kunden<br />
brauchen nicht nur einen Lieferanten,<br />
sie brauchen einen Partner, der ihnen bei<br />
den ständig wachsenden Marktanforderungen<br />
zuverlässig und nachhaltig mit<br />
Rat und Tat zur Seite steht“, erklärt Rohland.<br />
So bietet das Partner-Programm weniger<br />
Standardlösungen – dafür mehr individuelle<br />
Leistungsvielfalt.<br />
Dabei profitieren Energetik-Partner von<br />
erweiterten Zahlungszielen, flexiblen Bezugsmöglichkeiten,<br />
einer persönlichen Angebotsausarbeitung<br />
und einer Reihe von<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten – sowohl<br />
technisch, als auch zu den Themen Recht,<br />
Steuern und Zeitmanagement, Vertrieb<br />
und Marketing. Für schwierige technologische<br />
oder auch vertriebliche Herausforderungen<br />
bietet das Partner-Programm die<br />
60 iKZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Kampagnenmotiv Partnerprogramm take it<br />
solar „Was echte PV-Handwerker brauchen“.<br />
richtige Lösung, sodass sich der Installateur<br />
ganz auf sein Tagesgeschäft konzentrieren<br />
kann und somit Zeit und Kosten<br />
einspart.<br />
Die Bedürfnisse<br />
des PV-Handwerkers erkennen<br />
Mit dem Verkauf des reinen Produktes<br />
oder des Systems ist es nicht getan. Wie<br />
viel Zeit es unter Umständen kostet, eine<br />
kniffelige Montage zu erarbeiten oder vor<br />
einer schier nicht lösbaren technischen<br />
Aufgabe zu stehen, weiß wohl jeder In-<br />
stallateur. „Damit ist jetzt Schluss. Niemand<br />
muss sich mehr die Haare raufen<br />
und stundenlang versuchen, die richtige<br />
Lösung zu finden – ohne zu wissen, ob<br />
sie funktioniert. Wir haben tagtäglich die<br />
vielfältigsten Anforderungsprofile auf dem<br />
Tisch und können bereits schon heute auf<br />
ein breites Wissensspektrum zurückgreifen.<br />
Darüber hinaus schicken wir unser<br />
e-Team raus zu unserem Partner – mit der<br />
Mission, das Problem zu lösen. Aber auch<br />
in puncto Zeitersparnis und Wirtschaftlichkeit<br />
bei der Montage und Baustellenplanung<br />
ist das e-Team unterwegs. Das spart<br />
dem Installateur bares Geld und verhindert<br />
graue Haare“, so Frank Rohland.<br />
Mit eigenentwicklungen<br />
zum Produktmix<br />
Für ein hohes Qualitätsniveau sind<br />
ausschließlich ausgewählte Produkte von<br />
namhaften Herstellern im Sortiment von<br />
Energetik vertreten. Aber auch die Lieferflexibilität<br />
spielt bei der Auswahl der Hersteller<br />
eine entscheidende Rolle. Und dort,<br />
wo sich die Wünsche des Energetik-Teams<br />
nicht im vollen Umfang im Produkt wiederfinden,<br />
wird die Ideenschmiede gestartet<br />
und Produkte werden selbst entwickelt.<br />
So geschehen bei der Entwicklung einer<br />
komplett eigenen und TÜV-zertifizierten<br />
Tragesystemserie. Mit dem zum Patent<br />
angemeldeten Tragesystem „Cirrus“ – für<br />
Flachdächer mit geringer Auflast – konnte<br />
Energetik mit seinem Wissen neue Impulse<br />
schaffen. Die strömungsoptimierte<br />
Konstruktion nutzt aerodynamische Ef-<br />
11 11. Forum<br />
Wärmepumpe<br />
www.bwp-service.de 28. und 29.11.<strong>2013</strong>, Berlin<br />
Schirmherr:<br />
Günther H. Oettinger<br />
Mitglied der europäischen Kommission mit Zuständigkeit für Energie<br />
BetrieB & ManageMent<br />
Initiativen<br />
fekte und macht sich so ganz leicht. Ohne<br />
zusätzlichen Ballast und ohne die Dachhaut<br />
zu verletzen, ist das Tragesystem<br />
„Cirrus“ für Windlastzonen von 1 – 3 geeignet.<br />
Seine ausgeklügelte Unterdrucktechnik<br />
ermöglicht auch den Bau einer PV-Anlage<br />
auf Dachtypen, bei denen eine Installation<br />
gar nicht möglich gewesen wäre. Die<br />
vorkonfektionierten Träger verhelfen zu einer<br />
einfachen und effizienten Montage, die<br />
viel Zeit und somit auch Kosten einspart.<br />
Seit der Gründung in 1995 gilt die Ener-<br />
getik Solartechnologie-Vertriebs GmbH als<br />
einer der führenden Systemanbieter und<br />
Fachgroßhändler von PV-Systemanlagen<br />
und -Komponenten in Deutschland. Das<br />
Unternehmen mit Stammsitz im westfälischen<br />
Gütersloh ist aber auch in Europa<br />
„zu Hause“. Leistungsstarke Kooperationspartner<br />
in den Benelux-Ländern sollen hier<br />
die Basis für zukunftsorientierte Expan-<br />
sion des Unternehmens stellen. ■<br />
Bilder: Energetik<br />
KOntaKt<br />
Energetik Solartechnologie-Vertriebs<br />
GmbH<br />
33335 Gütersloh<br />
Tel. 05241 5051<strong>10</strong><br />
Fax 05241 5051122<br />
postfach@energetik.de<br />
www.energetik.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> iKZ-energy 61
Besser auf „Nummer sicher“ gehen<br />
Wie kann der Zugang einer Willenserklärung bewiesen werden?<br />
Erfahrungsgemäß besteht immer noch erhebliche Rechtsunsicherheit bei der Frage, wie der Zugang wichtiger Willenserklärungen,<br />
wie z. B. der Kündigungs-, Widerrufs-, Anfechtungs-, Rücktritts- und Aufrechnungserklärung, im Streitfall nachgewiesen werden<br />
kann, da der Zugang Voraussetzung für die Auslösung von Rechtsfolgen ist. Dies ist umso brisanter, als es gerade bei solchen Erklärungen<br />
immer wieder vorkommt, dass der Empfänger deren Zugang wegen der damit verbundenen Nachteile im Rahmen eines<br />
Prozesses bestreitet.<br />
Sofern keine besondere Form vorgeschrieben<br />
ist (z. B. Schriftform für arbeitsrechtliche<br />
Kündigungen), können<br />
Willenserklärungen mündlich, per Post<br />
(als einfacher Brief, Einwurf-Einschrei-<br />
ben, Übergabe-Einschreiben und Einschreiben<br />
mit Rückschein), durch Fax,<br />
durch E-Mail oder durch einen Gerichtsvollzieher/Boten<br />
übermittelt werden. Es<br />
stellen jedoch nicht alle dieser Übermittlungsarten<br />
einen beweisbaren Zugangsnachweis<br />
dar.<br />
Für den Nachweis des Zugangs der Willenserklärung<br />
reicht nicht aus, dass diese<br />
abgegeben worden ist. Vielmehr muss der<br />
Erklärende den Zugang der Nachricht beweisen<br />
können, wenn er eine für ihn günstige<br />
Rechtsfolge herbeiführen will.<br />
1. Mündliche Erklärung<br />
Mündlich abgegebene Erklärungen können<br />
zu einer Beweisnot führen, wenn deren<br />
Zugang von der Gegenseite bestritten<br />
wird. Inwiefern dieser im Prozess durch<br />
Zeugen bewiesen werden kann, ist fraglich,<br />
sodass sich der Absender darauf nicht<br />
verlassen sollte.<br />
2. Brief<br />
Bei Briefen ist zwischen einem einfachen<br />
Brief, dem Einwurf-Einschreiben,<br />
dem Übergabe-Einschreiben und dem Einschreiben<br />
mit Rückschein zu unterscheiden.<br />
a) Einfacher Brief<br />
Die Absendung eines einfachen Briefs<br />
begründet noch keinen Nachweis für dessen<br />
Zugang. Auch nach den Grundsätzen<br />
des sog. Anscheinsbeweises kann nicht<br />
von dem Zugang des Briefs ausgegangen<br />
werden. Nach diesen Grundsätzen gilt<br />
eine Tatsache, der ein typischer Geschehensablauf<br />
zugrunde liegt, zugunsten<br />
der beweisbelasteten Partei als bewie-<br />
sen, sofern nicht die andere Partei die<br />
ernsthafte Möglichkeit eines anderen<br />
als des erfahrungsgemäßen Ablaufs be-<br />
weist. Ein solcher typischer Geschehensablauf<br />
liegt aber nur vor, wenn nach der<br />
Lebenserfahrung von einem bestimmten<br />
Ereignis auf eine bestimmte Folge<br />
geschlossen werden kann. Gerade diese<br />
Erfahrung lehrt jedoch, dass Postsendungen<br />
immer wieder einmal verloren gehen<br />
und daher den Empfänger nicht erreichen.<br />
Auch wenn die Zahl gering ist, ist<br />
weder der Verlust noch der Zugang einer<br />
Sendung typisch. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass der Empfänger kaum beweisen<br />
kann, ein Schreiben nicht erhalten zu haben,<br />
da es sich um eine negative Tatsache<br />
handelt. Es verbleibt daher dabei, dass der<br />
Absender die Beweislast, also die Folgen<br />
der Nichtbeweisbarkeit des Zugangs der<br />
Sendung, trägt.<br />
b) Einwurf-Einschreiben<br />
Bei dieser Form wird dem Erklärenden<br />
ein Einlieferungsbeleg ausgestellt. Bei Einwurf<br />
der Sendung in den Briekasten oder<br />
in das Postfach des Emfpängers erfolgt<br />
62 <strong>IKZ</strong>-EnErgy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
eine Dokumentation dieses Vorgangs in<br />
der Form, dass Ort, Datum und Zeit vermerkt<br />
werden. Ob dies den Anschein eines<br />
Zugangs begründet, ist in der Rechtsprechung<br />
jedoch äußerst umstritten.<br />
Bei den Zivilgerichten wird dies vielfach<br />
für nicht ausreichend erachtet, da das Einwurf-Einschreiben<br />
nicht persönlich ausgehändigt,<br />
sondern in einen Briefkasten<br />
geworfen und nur dieser Vorgang dokumentiert<br />
werde. Der Nachweis, dass das<br />
Schreiben auch den richtigen Adressaten<br />
erreicht hat, werde nicht erbracht und einen<br />
typischen Geschehensablauf, dass jede<br />
dokumentierte Sendung den Empfänger erreiche,<br />
gebe es nicht.<br />
Andere Gerichte hingegen sind der Auffassung,<br />
dass bei nachgewiesener Absendung<br />
und Dokumentation des Einwurfs<br />
eines Einwurf-Einschreibens durch den<br />
jeweiligen Zusteller, eine starke zusätzliche<br />
Indizwirkung für den tatsächlich erfolgten<br />
Zugang der Sendung gegeben sei.<br />
Mit dokumentiertem Einwurf der Sendung<br />
in den Briefkasten des Empfängers sei die<br />
Willenserklärung derart in dessen Empfangsbereich<br />
gelangt, dass er die Möglichkeit<br />
der Kenntnisnahme habe.<br />
c) Übergabe-Einschreiben<br />
Das Übergabe-Einschreiben wird von<br />
der Deutschen Post AG in einer einfachen<br />
Form angeboten, wonach der Empfänger<br />
oder ein anderer Empfangsberechtigter<br />
den Erhalt der Sendung quittiert. Zusätzlich<br />
wird das Übergabe-Einschreiben als<br />
„Eigenhändiges Übergabe-Einschreiben“<br />
angeboten, bei dem das Schreiben nur an<br />
den Empfänger oder einen besonders Bevollmächtigten<br />
übergeben wird, die den<br />
Erhalt quittieren. Die Qittung kann auf<br />
dem Internetportal der Deustchen Post<br />
AG eingesehen werden. Dies ist geeignet,<br />
den vollen Beweis des Zugangs zu führen.<br />
Dies gilt jedoch nicht in den Fällen, in<br />
denen der Empfänger nicht anwesend ist<br />
und daher in seinem Briefkasten lediglich<br />
eine Mitteilung hinterlassen wird, dass für<br />
ihn ein Einschreiben zur Abholung bei der<br />
Post bereit liege.<br />
Dadurch gelangt die eigentliche Erklärung<br />
noch nicht in den Machtbereich des<br />
Empfängers, sodass er noch keine Möglichkeit<br />
der Kenntnisnahme hat, was für den<br />
Zugang erforderlich ist.<br />
Ungeachtet dessen schützt auch das<br />
Übergabe-Einschreiben den Absender<br />
nicht vor der (Schutz)behauptung, dass<br />
die beabsichtigte Erklärung nicht Inhalt<br />
des Briefes gewesen sei, da der Nachweis<br />
der Zustellung lediglich den Empfang<br />
einer Briefsendung belegt, nicht aber,<br />
welches Schriftstück sich in der Sendung<br />
befand.<br />
d) Einschreiben mit rückschein<br />
Bei dieser Form erhält der Absender zusätzlich<br />
zum Einlieferungsnachweis am<br />
Postschalter eine Empfangsbestätigung<br />
des Empfängers/Empfangsberechtigten<br />
mit dessen Originalunterschrift zurückgesandt,<br />
wodurch der Zugang der Sendung<br />
dokumentiert wird.<br />
Dies nützt jedoch wiederum nichts,<br />
wenn der Empfänger bzw. ein Empfangsberechtigter<br />
nicht an der Versandadresse<br />
anwesend ist und daher lediglich eine Benachrichtigung<br />
im Briekasten hinterlegt<br />
wird, dass ein Einschreiben zur Abholung<br />
bei der Post bereit liegt.<br />
Darüber hinaus wird auch beim Einschreiben<br />
mit Rückschein nicht der Inhalt<br />
als solches nachgewiesen.<br />
3. Faxnachricht<br />
Das Sendeprotokoll bei Versenden einer<br />
Willenserklärung per Fax begründet<br />
keinen Zugansgnachweis.<br />
Auch ein Anscheinsbeweis scheidet aus,<br />
da insoweit erforderlich wäre, dass eine<br />
Übertragung bis zum Empfangsgerät immer<br />
typischerweise erfolgt und das Sendeprotokoll<br />
dies zutreff end wiedergibt. Nach<br />
der BGH-Rechtsprechung gibt es gerade<br />
keinen solchen typischen Geschehensablauf,<br />
wonach ein gesendetes Fax stets<br />
im Machtbereich des Empfängers eingeht,<br />
wenn der Empfang durch einen „OK“-Vermerk<br />
beim Versender bestätigt wurde. Das<br />
Sendeprotokoll belegt lediglich, dass die<br />
Absendung erfolgt ist. Auch ohne entsprechenden<br />
Ausweis im Sendeprotokoll könne<br />
ein Übermittlungsfehler auf Defekte im<br />
Empfangsgerät oder auf Leitungsstörungen<br />
beruhen. Der „OK“-Vermerk belege nicht<br />
die erfolgreiche Übermittlung, sondern nur<br />
das Zustandekommen der Verbindung. Anderweitige<br />
gesicherte Erkenntnisse lägen<br />
noch nicht vor.<br />
4. E-Mail<br />
Die Übersendung einer Willenserklärung<br />
per E-Mail liefert ebenfalls keinen<br />
Zugangsnachweis.<br />
Mit dem Absendenachweis ist noch kein<br />
Eingang in der Mailbox des Empfängers bewiesen.<br />
Vielmehr kann die Nachricht z. B.<br />
durch Fehler in der Datenleitung tatsächlich<br />
nicht in die Mailbox des Empfängers<br />
gelangt sein. Anders ist dies nur bei Erhalt<br />
einer konkreten Lesebestätigung.<br />
BETrIEB & MAnAgEMEnT<br />
Recht<br />
5. gerichtsvollzieher bzw. Boten<br />
Gemäß § 132 Abs 1 BGB gilt eine Willenserklärung<br />
auch dann als zugegangen,<br />
wenn sie durch Vermittlung eines Gerichtsvollziehers<br />
nach Maßgabe der ZPO zugestellt<br />
worden ist.<br />
Der Gerichtsvollzieher fertigt eine Urkunde<br />
an, die in einem Gerichtsprozess<br />
als Beweismittel eingeführt werden kann.<br />
Darüber hinaus kann der Gerichtsvollzieher<br />
als Zeuge benannt werden.<br />
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass<br />
diese Form der Zustellung teurer ist.<br />
Sofern möglich, ist eine Zustellung<br />
durch einen Boten zu empfehlen, wobei darauf<br />
zu achten ist, dass der Bote den Inhalt<br />
der Erklärung vorab zur Kenntnis nimmt,<br />
damit er auch den Zugang dieser Erklärung<br />
im Streitfall bezeugen kann.<br />
6. Fazit<br />
Bei jeder Verwendungsart sind Besonderheiten<br />
zu beachten, sodass die Vor- und<br />
Nachteile vor Übermittlung einer Willenserklärung<br />
sorgsam abgewogen werden<br />
sollten. Letztlich sollte dies vor allem von<br />
der Bedeutung der Willenserklärung und<br />
deren Fristgebundenheit abhängig gemacht<br />
werden. ■<br />
Autor: Prof. Dr. Ulrich Dall, Essen, ist seit 1993 als<br />
Rechtsanwalt auf wirtschaftsrechtlichem Gebiet<br />
tätig. Sein Leistungsspektrum erstreckt sich auf<br />
die Beratung (insbesondere Vertragsgestaltung)<br />
sowie die bundesweite Prozessführung (einschließlich<br />
Schiedsverfahren) in den Bereichen<br />
Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Wettbewerbsrecht<br />
und Arbeitsrecht.<br />
Seine umfangreichen Erfahrungen bringt Prof.<br />
Dr. Dall auch in seine Vortrags- und Lehrtätigkeit<br />
ein. Im März 2002 wurde er zum Professor<br />
ernannt und ist Herausgeber mehrerer Gesetzeskommentare.<br />
Heizen mit Biomasse<br />
Tel. 0 98 36 / 97 97-0<br />
Heizomat Gerätebau-<br />
Energiesysteme GmbH<br />
Maicha 21<br />
D-917<strong>10</strong> Gunzenhausen<br />
Fax +49 (0) 98 36 / 97 97 - 97<br />
info@heizomat.de<br />
• Umweltneutrale Energiesysteme<br />
• Holzhackmaschinen für Hand- und<br />
Kranbeschickung<br />
• Automatische Biomassefeuerungsanlagen<br />
15 - 990 kW<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-EnErgy 63
Firmen & Fakten<br />
Kurz notiert<br />
Intersolar Award <strong>2013</strong><br />
Innovative Unternehmen<br />
ausgezeichnet<br />
Bereits zum sechsten Mal in Folge wurde der Intersolar AWARD<br />
auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar<br />
Europe in München verliehen. Der internationale Preis der Solarwirtschaft<br />
würdigt Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen<br />
aus den Bereichen „Photovoltaik“, „Solarthermie“ und in diesem<br />
Jahr erstmals auch in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“.<br />
Insgesamt nutzten in diesem Jahr <strong>10</strong>1 Unternehmen aus 19 verschiedenen<br />
Ländern die Gelegenheit, um sich für den Intersolar<br />
AWARD zu bewerben. Aus der Gruppe der Finalisten kürte eine unabhängige<br />
Fachjury von Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie<br />
und Fachmedien die Gewinner des Intersolar AWARD <strong>2013</strong>.<br />
gewinner im Bereich „Photovoltaik“:<br />
Die Firma LG Electronics Deutschland GmbH, Ratingen, hat<br />
mit dem „Mono X NeoN“ ein besonders leistungsfähiges Solarmodul<br />
entwickelt, das durch einen verbesserten Wirkungsgrad<br />
bei geringen Kosten überzeugt. Ermöglicht wird dies durch den<br />
Einsatz von n-type-Solarzellen, die das einfallende Sonnenlicht<br />
von zwei Seiten ausnutzen können (bifacial) und eine verbesserte<br />
Lichteinkopplung. Beeindruckt zeigte sich die Jury von der Kombination<br />
verschiedener Technologien und der hohen Wirtschaftlichkeit<br />
des Solarmoduls.<br />
Der Firma Schletter GmbH, Kirchdorf, ist mit der Entwicklung<br />
des „Smart PV Charge“ ein intelligentes Ladeverfahren für den<br />
optimierten Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom in<br />
Kombination mit Elektromobilität gelungen. Eine Schnittstelle zwischen<br />
PV-Anlage, Energiemanager und Akkuspeicher eines Elektrofahrzeuges<br />
sorgt dafür, dass je nach Bedarf der Solarstrom sowohl<br />
für den Haushalt als auch zum „Betanken“ des Fahrzeuges<br />
genutzt werden kann. Die Jury überzeugte, dass sich mit dem zeit-<br />
Einer der Preisträger des Intersolar AWARD <strong>2013</strong> in der Kategorie „Solare<br />
Projekte in Europa“: Die Galaxy Energy GmbH, Berghülen, hat ein Energiesystem<br />
für ein CO2-neutrales Gebäude konzipiert, das ohne die Zufuhr<br />
von Gas, Öl oder Holz zu Heizzwecken auskommt. Das Kernstück des<br />
„Galaxy Energy Building“ stellt ein Dachsparrensystem dar, bei dem die<br />
PV-Module bereits in die Dachkonstruktion integriert wurden.<br />
lich flexiblen Ladevorgang und der zusätzlichen Speicherkapazität<br />
Eigenverbrauchsquoten von über 80 % erzielen lassen.<br />
Die SMA Technology AG, Niestetal, hat mit dem „Sunny Boy<br />
Smart Energy“ ein kompaktes, vollintegriertes Speichersystem<br />
konzipiert, welches sich schnell und einfach installieren lässt. Mit<br />
einer Speicherkapazität von 2 kWh eignet sich der Speicher ideal<br />
für den Gebrauch in Privathaushalten und ermöglicht dort einen<br />
hohen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom. Eine langlebige<br />
Lithium-Ionen-Batterie wirkt sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche<br />
Betrachtung des Speichersystems aus und verringert<br />
dessen Ausfallrisiko.<br />
gewinner im Bereich „Solarthermie“:<br />
Die Clique Solar, Mumbai/Indien, hat einen solarthermischen<br />
Großkollektor für die industrielle und gewerbliche Nutzung in sonnenreichen<br />
Regionen entwickelt. Mit dem zweiachsig geführten<br />
Dish-Konzentrator „Arun <strong>10</strong>0“ lässt sich heißes Wasser oder Wasserdampf<br />
mit Temperaturen bis zu 250 °C erzeugen. Der Kollektor<br />
eignet sich für unterschiedliche Anwendungen, wie z. B. zur Erzeugung<br />
von Prozesswärme für industrielle Anwendungen oder zum<br />
Betrieb von Absorberkältemaschinen. Überzeugt hatte die Jury neben<br />
der industriellen und gewerblichen Nutzung des Kollektors<br />
auch dessen kurze Amortisationszeit von zwei bis vier Jahren.<br />
Der solare Warmwassererhitzer der Ezinc Metal San. Tic.<br />
A.S., Melikgazi/Türkei, kommt bei der Wassererwärmung ganz<br />
ohne den Einsatz von Pumpen aus. Indem das Wasser direkt im<br />
Speicherbehälter des „Nanosol Compact Solar Water Heater” erhitzt<br />
wird, können zusätzliche Kosten eingespart und die Störanfälligkeit<br />
reduziert werden. Die Jury lobte die hohe Wirtschaftlichkeit<br />
der solarthermischen Anwendung sowie das installationsfreundliche<br />
und platzsparende „Plug & Play-System”.<br />
gewinner in der kategorie „Solare Projekte in europa“<br />
Die Belectric Solarkraftwerke GmbH, Kolitzheim, hat die mit<br />
128 MWp drittgrößte PV-Anlage Deutschlands im brandenburgischen<br />
Templin errichtet. Der „Solar Power Plant Templin“ besteht<br />
aus insgesamt 1,5 Mio. Dünnschichtmodulen und 114 Wechselrichtern.<br />
Dank dynamischer Regeleingriffe gewährleistet die<br />
intelligente Kraftwerkstechnologie ein stabiles Spannungsniveau<br />
und kompensiert mögliche Netzschwankungen rund um die<br />
Uhr. Spezielle Elektroniken können der Blindleistung entgegen<br />
wirken und ein „Phasenshifter“ sorgt dafür, dass nutzlose Blind-<br />
leistung ausgeglichen wird.<br />
Die Galaxy Energy GmbH, Berghülen, hat ein Energiesystem<br />
für ein CO2-neutrales Gebäude konzipiert, das ohne die Zufuhr<br />
von Gas, Öl oder Holz zu Heizzwecken auskommt. Das Kernstück<br />
des „Galaxy Energy Building“ stellt ein Dachsparrensystem dar,<br />
bei dem die PV-Module bereits in die Dachkonstruktion integriert<br />
wurden. Die weiteren Bestandteile des innovativen Energiesystems<br />
sind eine Deckenluftheizung, eine Wärmepumpe sowie ein integrierter<br />
Eisspeicher, der für eine saisonale Heizung und Kühlung<br />
des Gebäudes sorgt.<br />
Die Conergy AG, Hamburg, hat eine auf maximalen Eigenverbrauch<br />
optimierte PV-Dachanlage (8 kW p ) auf dem Restaurant<br />
„Lasal del Varador“ im spanischen Barcelona errichtet. Das Besondere<br />
daran: Statt die PV-Anlage wie bisher auf maximale Leistung<br />
und Autarkie auszurichten, wurde hier eine ideale Anlagengröße<br />
für die direkte Nutzung des Solarstroms Vorort erzielt. Aus<br />
Sicht der Jury ein wegweisendes Projekt, das beispielhaft für den<br />
zukünftigen Bau von Solaranlagen gilt, die aufgrund ihres hohen<br />
Eigenverbrauchs ohne staatliche Förderung auskommen.<br />
64 ikZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
5. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren<br />
Fachforum bringt Energieberater<br />
auf den neuesten Stand<br />
Vom 1. bis 2. November <strong>2013</strong> findet im Hannover Congress<br />
Centrum (HCC) die EffizienzTagung Bauen+Modernisieren statt.<br />
„Die inhaltliche Ausrichtung mit kompakten und praxisnahen<br />
Fachbeiträgen kommt bei unserer Zielgruppe offenbar richtig gut<br />
an“, freut sich Wilfried Walther, 1. Vorsitzender des Energie- und<br />
Umweltzentrums am Deister e. V. Die Veranstalter, das e. u. [z.] und<br />
der enercity-Fonds proKlima, rechnen angesichts der bisherigen<br />
Resonanz mit mehr als 250 Teilnehmern. Damit nimmt die EffizienzTagung<br />
bundesweit einen Spitzenplatz bei den für die Bran-<br />
Die 5. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren bringt Energieberater auf<br />
den neuesten Stand und zeigt zahlreiche Praxisbeispiele.<br />
che relevanten Foren ein. In diesem Jahr zählen das Bauen und<br />
Modernisieren mit Qualität sowie neuartige Energieversorgungssysteme<br />
zu den Kernthemen.<br />
Mit ihrem facettenreichen Programm will die EffizienzTagung<br />
neue Ideen und Impulse für Energieberater, Architekten, Bauingenieure,<br />
Planer und das Handwerk liefern. Ergänzend verschafft<br />
die begleitende Fachausstellung einen Überblick zu Produkten,<br />
Werkstoffen, neuen technischen Systemen und Verfahren zum<br />
energieeffizienten Bauen und Modernisieren.<br />
Die Veranstalter setzen auch diesmal auf einen interaktiven<br />
Ansatz. „OffeneFragen lassen sich im direkten Gespräch mit den<br />
Experten umgehend klären“, betont Harald Halfpaap, Leiter der<br />
proKlima-Geschäftsstelle. Zudem bietet die Tagung die ideale Gelegenheit,<br />
um wichtige Geschäftskontakte zu schließen und wertvolle<br />
Anregungen für die eigene Arbeit aufzugreifen.<br />
kompetente Fachreferenten berichten aus der Praxis<br />
Bei der 5. EffizienzTagung stehen konkrete Beispiele, praktische<br />
Anwendbarkeit und rechtliche Aspekte im Vordergrund. So informiert<br />
u. a. Peter Rathert vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadt entwicklung (BMVBS) über den aktuellen Stand<br />
Firmen & Fakten<br />
Kurz notiert<br />
der EnEV-Novellierung. Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus<br />
Instituts, spricht zum Thema „Nachhaltige Energieversorgung<br />
mit jahreszeitlichen Speicherkonzepten“. Margrit Schaede<br />
vom Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) berichtet<br />
über Konzept, Kos ten und Betriebserfahrungen einer hocheffizienten<br />
Bürogebäude-Modernisierung. Die Themen „Graue Energie<br />
in der Wärmedämmung“ sowie „Kühltechnik heizt REWE-Markt“<br />
erläutert Dr. York Ostermeyer von der TU Chalmers aus Göteborg.<br />
Das modulartig aufgebaute Tagungsprogramm ermöglicht den<br />
Teilnehmern, die Schwerpunktthemen individuell zusammenzustellen.<br />
Neben der übergreifenden fachlichen Einordnung im Plenum<br />
stehen an beiden Tagen Parallelveranstaltungen auf der Agenda.<br />
Außer den bewährten Themen Energieberaterpraxis, Bauphysik<br />
und Haustechnik präsentiert die EffizienzTagung auch einen<br />
Vortragsblock zu beispielhaften Wohnkonzepten. Energetische Lösungen<br />
für erhaltenswerte Fassaden, Effizienzstandards für Nichtwohngebäude<br />
und aktuelle Aspekte der EnEV können ebenfalls<br />
vertieft werden. Zum Programm zählen außerdem die drei Workshops<br />
„Kreativer Umgang mit Wärmebrücken“, „Gebäudetechnik<br />
für Effizienzhäuser“ sowie „Recht und Ordnung: Der Bauherr will<br />
nicht so wie Sie!“.<br />
Die Teilnahme an der EffizienzTagung kostet 219 Euro netto.<br />
Das detaillierte Tagungsprogramm steht im Internet bereit unter<br />
www.effizienztagung.de<br />
ALFA MIX<br />
Waschen mit Sonnenwärme<br />
ALFA MIX – Das Vorschaltgerät<br />
für die Waschmaschine<br />
ALFA MIX speist die Waschmaschine mit warmem<br />
Wasser aus Solaranlagen und anderen umweltfreundlichen<br />
Wärmequellen. Ein 4-Personen-<br />
Haushalt kann damit mehr als 300kWh Strom im<br />
Jahr einsparen. Mit ALFA MIX wird Solarwärme<br />
wirtschaftlicher nutzbar. Für Waschmaschinen mit<br />
Startzeitvorwahl auch in der Version Autostart .<br />
Umweltschonende Technik<br />
OLFS & RINGEN<br />
Richtweg 4 • 27412 Kirchtimke<br />
Tel. 04289-926692 • Fax.04289- 926693<br />
info@olfs-ringen.de • www.olfs-ringen.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> ikZ-energy 65
Firmen & Fakten<br />
Kurz notiert<br />
Kostal Solar Electric<br />
Netzstabilisierung mit neuer Wechselrichter-Technologie<br />
Im Rahmen eines zukunftsweisenden Projektes zur Netzstabilisierung<br />
hat die Kostal Solar Electric aus Freiburg eine Kooperation<br />
mit dem Karlsruher Institut für Technologie geschlossen. Gemeinsam<br />
mit dem Wechselrichterhersteller erforscht das KIT die<br />
Anforderungen an neue Wechselrichter und erprobt diese in der<br />
Praxis in seiner neuen Forschungs-PV-Anlage mit 1 MW Leistung.<br />
Dabei wird auch das Zusammenspiel von geeignet konstruierten<br />
und programmierten Wechselrichtern mit Batteriespeichern erforscht,<br />
um tagsüber produzierten Sonnenstrom für die Nachtstunden<br />
vorzuhalten. „Wir freuen uns, dass wir in diesem zukunftsweisenden<br />
Projekt des KIT als wichtigster Partner mit an Bord kommen<br />
konnten. Dies vor allem, weil sich unser Markenanspruch ‚Intelligent<br />
verbinden.‘ hier in so vielen Facetten widerspiegelt. Neben unserer<br />
Verbindung mit einem technologisch führenden Institut im<br />
Bereich der Technologieforschung ist es für uns entscheidend, zentrale<br />
Daten unserer ‚Piko‘-Wechselrichter im Zusammenspiel eines<br />
Werner Palm, Geschäftsführer der Kostal Solar Electric.<br />
solchen großen Systems erheben und in unsere Entwicklung mit<br />
einbeziehen sowie weitere Erfahrungen mit dem Energie- und Datenmanagement in einem übergeordneten System machen zu können.<br />
Wir sind uns sicher, dass wir diese Erfahrungen gut in die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios einfließen lassen können<br />
und so weiterhin innovative und marktgerechte Produkte entwickeln und anbieten können.“ ■<br />
Magazin für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Gebäuden<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint im 7. Jahrgang (<strong>2013</strong>)<br />
www.ikz-energy.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />
Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
redaktion<br />
Chefredakteur:<br />
Hilmar Düppel<br />
Dipl.-Ing. (Architektur) und Dipl.-Wirt.-Ing.<br />
<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> Redaktionsbüro Essen<br />
Im Natt 22 B, 45141 Essen<br />
Telefon: 0201 89316 - 60, Telefax: 0201 89316 - 61<br />
E-Mail: h.dueppel@strobel-verlag.de<br />
Redakteur: Frank Hartmann<br />
Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski <br />
Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48<br />
E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
anzeigen<br />
Verkaufsleiter: Uwe Derr (verantwortlich)<br />
Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />
Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />
Medienservice: Anke Ziegler und Sabine Trost<br />
Anschrift siehe Verlag.<br />
Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />
E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2013</strong> gültig. Telefon: 02931 8900-24.<br />
E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />
Vertrieb / Leserservice<br />
Reinhard Heite<br />
E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
Die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> erscheint acht mal jährlich.<br />
Bezugspreis halbjährlich Euro 33,40 einschl. 7 % MwSt.,<br />
zzgl. Euro 4,– Versandkosten, Einzelheft: Euro <strong>10</strong>,00.<br />
imPreSSUm<br />
Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>“ erhalten bei Abschluss eines Kombi-<br />
Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ einen um 25 % vergünstigten<br />
Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />
Mitglieder des Bundesverbandes WärmePumpe (BWP) e. V., des<br />
Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung Rheinland-<br />
Pfalz / Saarland e. V., des Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung<br />
Nordrhein-Westfalen e. V., des VGT – Gesamtverband<br />
Gebäudetechnik e. V. erhalten die <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> im Rahmen ihres<br />
Mitgliedsbeitrages.<br />
abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />
im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />
um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet<br />
abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus berechnet und<br />
sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung fällig oder sie<br />
werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar<br />
ohne Spesen und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift<br />
verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im Impressum angegebenen<br />
Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />
Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle<br />
übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern <strong>10</strong> 20 320 (BLZ 466 500 05)<br />
Postbank Dortmund 1647 - 467 (BLZ 440 <strong>10</strong>0 46)<br />
Druckvorstufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />
Layout und Herstellung<br />
Siegbert Hahne<br />
Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder,<br />
einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in das Eigentum des<br />
Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der<br />
Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine<br />
Beiträge im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />
in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />
und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern<br />
(z. B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet der Übertragungs-, Träger-<br />
und Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />
eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />
keine Gewähr.<br />
Mit Namen gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />
wieder und müssen nicht mit der des Verlages übereinstimmen. Für<br />
Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />
Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />
und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />
Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />
werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />
Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Dieses gilt<br />
auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Verviel-<br />
fältigungen auf Datenträgern jeder Art.<br />
Sofern Sie Artikel aus <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen<br />
Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter Telefon 030 284930,<br />
PMG Presse-Monitor GmbH.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheber-<br />
rechtlich geschützt.<br />
iSSn<br />
1864-8355<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern (IVW)<br />
Mitglied im Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar) e.V.<br />
Beilage in dieser Ausgabe:<br />
Leipziger messe gmbH, Leipzig (Teilbeilage)<br />
Wir bitten um Beachtung<br />
der <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong>-Beilage.<br />
66 ikZ-energy <strong>10</strong>/<strong>2013</strong>
Unser Mandant ist ein Ingenieurbüro mit 20 Jahren Erfahrung. Zahlreiche Unternehmen und Institutionen<br />
aus Industrie, Verwaltung, Labor und Forschung sowie Kommunen, Kliniken, Krankenhäuser, Wohn- und<br />
Pflegeheime vertrauen heute auf seine Leistungsstärke.<br />
Zur Verstärkung seines Planungsteams suchen wir für unseren Mandanten einen<br />
Fachplaner (m/w) HLS bzw. ELT<br />
Standort: Südl. Baden-Württemberg, Kennziffer: 1744<br />
Aufgaben:<br />
• Konzeption und Planung von gebäudetechnischen Anlagen<br />
• Erstellen von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Machbarkeitsstudien<br />
• Erstellen von Kostenberechnungen und Ausschreibungsunterlagen<br />
• Projektkoordination, Projektüberwachung und Erstellen von Terminplänen<br />
• Energieberatung<br />
Anforderungen:<br />
• Dipl.-Ing. Versorgungstechnik / Bachelor / Master / Staatl. geprüfter Techniker HKL / Staatl. geprüfter<br />
Techniker Sanitär oder Meister Sanitär- und Heizungstechnik bzw. ELT<br />
• Erfahrung mit regenerativen Energiesystemen<br />
• Erfahrung im Umgang mit CAD und Berechungssoftware<br />
• Hohe soziale Kompetenz, Bereitschaft zur Konfliktlösung<br />
• Sicher im Umgang mit Kollegen und Kunden<br />
• Strukturiertes -und analytisches Denkvermögen<br />
• Fundiertes technisches Verständnis<br />
• Strukturierte und selbstständige Arbeitsweise<br />
• Kreatives und eigenverantwortliches Arbeiten<br />
Interesse?<br />
Bewerben Sie sich bitte postalisch oder per E-Mail bei<br />
TGA Personalberatungs GmbH, Herr Dieter Mohr, Geschäftsführer<br />
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53225 Bonn, Telefon: 0228-42 99 23-12, Telefax: 0228-42 99 23-29<br />
E-Mail: d.mohr@tga-personalberatung.de, Internet: http://www.tga-personalberatung.de<br />
TGA-Anzg_184x130mm 11.05.2006 13:15 Uhr Seite 1<br />
Unser Mandant ist der innovative Partner für Energie- und Wärmeversorgung mit Verantwortung für Bürger,<br />
Wirtschaft und Verwaltung in seiner Region. Als modernes Dienstleistungsunternehmen und einer der größten<br />
Wärmelieferanten in Deutschland garantiert er seinen Kunden zuverlässige und faire Versorgung mit Strom,<br />
Erdgas, Nah-/Fernwärme und Trinkwasser und umfassende Energiedienstleistungen.<br />
Derzeit werden innerhalb des Konzerns 390 Mitarbeiter beschäftigt. Die Abteilung Vertrieb Energie / Wärme<br />
Contracting soll erweitert werden und daher suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
Technischen Vertrieb / Projektleiter (m/w)<br />
Energie Contracting<br />
Standort: NRW, Kennziffer: 1766<br />
Anforderungen:<br />
• Planung, Berechnung, Bau und Inbetriebnahme von Anlagen<br />
• Entwicklung von Contractinglösungen<br />
• Kundenakquise<br />
• Reisebereitschaft.<br />
Ihr Profil:<br />
• Abgeschlossenes Studium der Versorgungstechnik / Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt Heiztechnik oder<br />
Weiterbildung zum Techniker<br />
• Erfahrung im Bezug auf BHKW, Kraftwärmekopplung, erneuerbare Energien<br />
• Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung<br />
Sie verfügen über eine zielstrebige Arbeitsweise und Belastbarkeit – auch unter Zeit- und Ergebnisdruck.<br />
Persönlich überzeugen Sie durch Kundenorientierung, Durchsetzungsvermögen, Teamorientierung sowie<br />
sehr gute kommunikative Fähigkeiten.<br />
Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf die Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen (vorzugsweise<br />
per E-Mail) unter Angabe der Projektkennung, Ihrer Gehaltsvorstellung und Ihrer Kündigungsfrist an:<br />
TGA Personalberatungs GmbH, Frau Anke Wiesner, Projektleiterin<br />
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53225 Bonn, Telefon: 0228-42 99 23-20, Telefax: 0228-42 99 23-29<br />
E-Mail: a.wiesner@tga-personalberatung.de, Internet: http://www.tga-personalberatung.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2013</strong> <strong>IKZ</strong>-<strong>ENERGY</strong> 67
Warum Vaillant Brennwerttechnik?<br />
Weil sie zwei Systeme perfekt kombiniert.<br />
Das perfekte Duo für Energiesparer: modernste<br />
Gas-Brennwerttechnik im Zusammenspiel mit Solarenergie.<br />
Ihr effizientes Komplettsystem für die Zukunft.<br />
Bringt man zwei gute Dinge zusammen, entsteht nicht immer etwas<br />
Besseres — bei der Vaillant Brennwerttechnik ist das anders. Unsere<br />
Vaillant Gas-Brennwertgeräte in Kombination mit Solarunterstützung<br />
entsprechen allerhöchsten Ansprüchen: Dank standardisierter<br />
Vaillant Anschlüsse bei Solarkollektoren und Heizgerät können sie<br />
einfach installiert werden. Wer also auf die Vaillant Brennwerttechnik<br />
setzt, hat auf jeden Fall richtig kombiniert.<br />
Für weitere Informationen: www.vaillant.de/Fachpartner