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12/2008 133. Ausgabe F 48734 Unkostenbeitrag 0,75 Euro (Für Mitglieder kostenlos)<br />

Monatszeitung der Gesellschaft für Bürgerrecht und Menschenwürde<br />

AUFRUF<br />

Frieden der Welt! 60 Jahre NATO sind genug!<br />

Spendet für eine Europäische Friedenskonferenz!<br />

Liebe Mitglieder, liebe Freunde,<br />

im Namen des Bundesvorstands<br />

wünsche ich Euch ein gesundes und<br />

glückliches Neues Jahr.<br />

Der 60. Jahrestag der Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte<br />

am 10. Dezember<br />

erinnert uns daran, dass sich<br />

die gesamte Menschheit nach dem<br />

furchtbaren Zweiten Weltkrieg, der<br />

vom deutschen Faschismus ausging,<br />

in der Erkenntnis einig war: Die Erhaltung<br />

und Sicherung des Friedens<br />

ist und bleibt das Allerwichtigste.<br />

Das hat unser Leben in und<br />

mit der DDR, das hat auch die Arbeit<br />

der <strong>GBM</strong> seit ihrer Gründung<br />

begleitet. Und wir haben durch Eure<br />

Mitgliedschaft und diese gemein-<br />

same und unbeirrbare Gesinnung das<br />

Vertrauen vieler Friedenskräfte auf<br />

unserem Kontinent erhalten, eine bedeutende<br />

Rolle bei der Zusammenführung<br />

der europäischen Friedensbewegung<br />

in Ost- und West im Euro-<br />

päischen Friedensforum (epf) zu<br />

spielen.<br />

Wir gehören dazu<br />

− seit unserem Engagement für ein<br />

gesellschaftliches Tribunal über den<br />

NATO-Krieg gegen Jugoslawien, das<br />

wir 2000 in Berlin organisierten, seit<br />

unserer aktiven Teilnahme an den<br />

Welttribunalen über diesen Krieg in<br />

New York;<br />

− seit dem Kampf gegen den Krieg<br />

der USA und der NATO in Afgha-<br />

nistan, der seit sieben Jahren unter<br />

dem Vorwand des Kampfes ge-<br />

gen den Terrorismus geführt wird;<br />

− seit den Protesten und dem Kampf<br />

gegen den Irakkrieg und der Teilnahme<br />

am Welttribunal in Istanbul;<br />

− mit dem Kampf an der Seite der lateinamerikanischen<br />

Völker durch<br />

Teilnahme an der Weltfriedenskonferenz<br />

in Caracas und durch unser Engagement<br />

gegen die Boykott- und<br />

Blockadehaltung gegenüber dem sozialistischen<br />

Kuba;<br />

− mit dem ständigen Kampf gegen<br />

die Militarisierung der EU und die<br />

wachsenden Auslandseinsätze der<br />

Bundeswehr;<br />

− sowie durch unsere Forderung nach<br />

einer dringend notwendigen europäischen<br />

Sicherheitsordnung nach Helsinki,<br />

besonders nach der Aggression<br />

Georgiens gegen Südossetien.<br />

In all diesen Kämpfen und Auseinandersetzungen<br />

gehörte die <strong>GBM</strong><br />

immer zu den aktivsten Kräften im<br />

Europäischen Friedensforum.<br />

Das wird auch dadurch unterstrichen,<br />

dass wir - durch mich - seit seiner<br />

Gründung einen seiner Präsidenten<br />

stellen, dass wir Mitglied des Weltfriedensrates<br />

wurden und nun im Februar<br />

2008 in Kiev die Bitte an uns<br />

herangetragen wurde, im Rahmen<br />

der großen europäischen Friedensaktionen<br />

gegen die NATO zum 60. Jahrestag<br />

ihrer Gründung und anlässlich<br />

des mahnenden 10. Jahrestages<br />

der Aggression der USA und der NA-<br />

TO gegen Jugoslawien in Berlin eine<br />

machtvolle Europäische Friedenskonferenz<br />

durchzuführen. Der Friedensratschlag<br />

Kassel, dem wir seit<br />

einem Jahrzehnt angehören, unterstützt<br />

unser Vorhaben. Und wir wissen<br />

alle: ohne entschiedenen Druck<br />

der Weltfriedensbewegung werden<br />

sich die Hoffnungen der Völker auf<br />

eine Änderung der geostrategischen<br />

Hegemonialpolitik der USA auch<br />

nach der Wahl Barack Obamas als<br />

Illusion erweisen.<br />

Wir sind es uns auch selber schuldig,<br />

angesichts der vermehrten verleumderischen<br />

Angriffe auf die <strong>GBM</strong> und<br />

ihre sozialen, rentenpolitischen und<br />

humanitären Ziele, die wir gemeinsam<br />

mit vielen anderen ostdeutschen<br />

Verbänden im OKV verfolgen, unser<br />

Gesicht als eine Organisation des<br />

Friedenskampfes und der Völkerverständigung<br />

deutlich und in aller Öffentlichkeit<br />

zu zeigen.<br />

Wir haben die dringliche Bitte:<br />

Nehmt an diesem Friedenskampf<br />

aus vollem Herzen teil, unterschreibt<br />

unsere Erklärung, die wir Anfang<br />

nächsten Jahres vorlegen, und wenn<br />

ihr irgend könnt: spendet für dieses<br />

große Ereignis, das über seine direkten<br />

Friedensziele hinaus auch der<br />

Autorität, Mobilisierungs- und<br />

In Istanbul fand im Juni 2006 ein Welttribunal über den Irak-Krieg statt; für<br />

die <strong>GBM</strong> nahmen Prof. Dr. Wolfgang Richter und Elmar Schmähling daran teil<br />

Durchsetzungskraft unserer <strong>GBM</strong><br />

wichtige Impulse gibt!<br />

Die Konferenz findet am 14. und 15.<br />

März in Berlin statt. Ihr Motto: „Für<br />

eine Europäische Friedensordnung!<br />

60 Jahre NATO sind genug!“ Wir<br />

werden in den „akzenten“ weiter berichten.<br />

Ihr versteht, dass es außergewöhnlicher<br />

Anstrengungen bedarf, unsere<br />

Gäste zu empfangen, Übersetzungen<br />

zu gewährleisten, Miete zu zahlen.<br />

Das können wir nicht nebenbei<br />

aus einem ohnehin immer kleineren<br />

Haushalt gewährleisten. Auch kleinste<br />

Spenden - einfach in den Briefumschlag<br />

- sind sehr willkommen. Wer<br />

mehr erübrigen kann, weiß: es ist für<br />

einen sehr guten Zweck. Das <strong>GBM</strong>-<br />

Konto 0013192736, Berliner Sparkasse,<br />

BLZ 100 500 00 steht unter<br />

dem Stichwort „Friedenskonferenz“<br />

für Überweisungen zur Verfügung.<br />

Ohne Eure Hilfe werden wir dieses<br />

große Vorhaben nicht schultern können.<br />

Würden die meisten unserer<br />

Mitglieder 10 Euro geben, wäre die<br />

Konferenz gesichert.<br />

Ich möchte Euch zum Jahresende<br />

auch für Eure große und aufopferungsvolle<br />

Arbeit in der <strong>GBM</strong> und<br />

für Eure Beiträge und Spenden dan-<br />

ken. Verbinden wir diesen Dank mit<br />

unserem gemeinsamen Wunsch, wir<br />

könnten im nächsten Wahljahr doch<br />

noch diesen und jenen Schritt in unserem<br />

Kampf für gerechte Renten<br />

vorankommen. Wir werden jedenfalls<br />

auch dafür alles in unseren<br />

Kräften Stehende tun.<br />

Euer Bundesvorsitzender<br />

Professor Wolfgang Richter<br />

Frieden, Menschenrechte, Völkerverständigung<br />

und Solidarität !<br />

(Spenden bis 200 Euro sind ohne<br />

Spendenbescheinigung bei der Steuererklärung<br />

absetzbar.)<br />

Streiter für Wahrheit Seite 2<br />

und Gerechtigkeit<br />

Stimme der <strong>GBM</strong> darf Seite 3<br />

nicht leiser werden<br />

Wo Odysseus strandete Seite 5<br />

Katja Ebstein kommt Seite 6


2 akzente aktuell<br />

Streiter für Wahrheit und Gerechtigkeit<br />

„akzente“-Gespräch mit dem Vorsitzenden der GRH, Rechtsanwalt Hans Bauer<br />

Am 11. Oktober führte die Gesellschaft<br />

zur Rechtlichen und Humanitären<br />

Unterstützung e.V. (GRH), die<br />

als kollektives Mitglied der <strong>GBM</strong> angehört,<br />

in Berlin ihre 8. Vertreterversammlung<br />

durch. Wie schätzen Sie<br />

als ihr wiedergewählter Vorsitzender<br />

– herzlichen Glückwunsch! – den Verlauf<br />

und die Ergebnisse dieser Konferenz<br />

ein?<br />

Der 60. Jahrestag der Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte, das<br />

15-jährige Bestehen der GRH sowie<br />

die 8. Vertreterversammlung sind herausgehobene<br />

Höhepunkte im Leben<br />

unserer Organisation in diesem<br />

Jahr. Sie gaben verständlicherweise<br />

Anlass, Bilanz zu ziehen und die weiteren<br />

Aufgaben abzustecken. Dabei<br />

lag uns besonders daran, die GRH<br />

als spezifische Menschenrechtsorganisation<br />

darzustellen und zu überlegen,<br />

wie wir diesem Anspruch noch<br />

besser gerecht werden können. In<br />

den 33 Territorialen Arbeitsgruppen,<br />

im Vorstand und dessen Arbeitsgruppen<br />

haben über 1 000 Mitglieder und<br />

viele Sympathisanten den Wert und<br />

die Notwendigkeit unserer Widerstands-,<br />

Solidar- und Opfergemeinschaft<br />

begründet und für die weitere<br />

Festigung geworben. Mit der Vertreterversammlung<br />

wurde gewissermaßen<br />

Gesamtbilanz gezogen.<br />

Welche Themen sehen Sie in der gegenwärtigen<br />

und künftigen Tätigkeit<br />

der GRH als vordringlich an?<br />

Zweifellos hat sich in den vergangenen<br />

Jahren der Gegenstand unserer<br />

Arbeit verändert, nicht aber Ziel<br />

und Anliegen. Mit dem Jahre 2005<br />

waren im wesentlichen alle politisch<br />

motivierten Strafverfahren gegen<br />

ehemalige Bürger und Freunde der<br />

DDR abgeschlossen. Das Ergebnis<br />

war offenbar mit „nur“ bis zu 1000<br />

Verurteilten nicht zufrieden stellend.<br />

Trotz Verletzung völkerrechtlicher<br />

Normen und des Grundgesetzes<br />

der BRD war das Ergebnis bei über<br />

100 000 betroffenen Bürgern dürftig.<br />

Das und nicht zuletzt die wachsende<br />

Erinnerung an die positiven Erfah-<br />

Ein frohes<br />

Weihnachtsfest<br />

wünschen Vorstand<br />

und Redaktion<br />

allen Mitgliedern<br />

und Sympathisanten<br />

der <strong>GBM</strong>,<br />

allen Lesern!<br />

rungen des Sozialismus veranlasste<br />

die herrschende Klasse, neue Strategien<br />

zur Delegitimierung der DDR<br />

zu entwickeln und jeglichen Widerstand<br />

dagegen zu erschweren, wenn<br />

nicht gar zu verhindern. So wurden<br />

Hetzfilme über die Sicherheits-,<br />

Schutz- und Justizorgane sowie andere<br />

Bereiche produziert, so genannte<br />

wissenschaftliche Arbeiten angefertigt,<br />

die die Unmenschlichkeit beweisen<br />

sollen, es wird versucht, den<br />

DDR-Alltag im dunklen Licht erscheinen<br />

zu lassen. Ergänzt wird dies<br />

durch Drohungen gegen die GRH,<br />

durch Entzug von Versammlungsräumen,<br />

wie z.B. in Berlin und Halle.<br />

Halb- und Unwahrheiten in der geschichtlichen<br />

Betrachtung haben<br />

Hochkonjunktur. Was für ein Wunder,<br />

wenn die Geschichte diejenigen<br />

schreiben bzw. deren Bewertung für<br />

viel Geld in Auftrag geben, die über<br />

Jahrzehnte die DDR bekämpft haben.<br />

Soweit überhaupt bemerkenswerte<br />

Seiten der DDR entdeckt werden,<br />

gab es diese nach offizieller Version<br />

trotz und nicht wegen der DDR.<br />

Angesichts bisheriger Misserfolge<br />

wird also versucht, zwischen die Bevölkerung<br />

und ihren früheren Staat<br />

einen Keil zu treiben. Dieser lang angelegte<br />

Feldzug hat die gleichen Ursachen<br />

wie die Strafverfolgung Anfang<br />

der 1990-er Jahre. Er basiert<br />

Am 23. Oktober beriet in Berlin<br />

der Geschäftsführende<br />

Vorstand der <strong>GBM</strong> mit<br />

den Vorsitzenden der Ortsverbände<br />

über die nächsten Aufgaben im Ringen<br />

um Frieden und Menschenrechte,<br />

um ein objektives Geschichtsbild<br />

und im Kampf gegen das fortgesetzte<br />

Einigungsunrecht.<br />

Der <strong>GBM</strong>-Vorsitzende, Prof. Dr.<br />

Wolfgang Richter, verwies in seinen<br />

einleitenden Ausführungen auf<br />

weltweit steigende Rüstungsausgaben<br />

und wachsende Kriegsgefahr.<br />

„Wir brauchen eine neue europäische<br />

Friedensordnung“, hob er hervor und<br />

informierte über den Stand der Vorbereitung<br />

auf die Europäische Friedenskonferenz,<br />

die im März 2009 in<br />

Berlin stattfinden soll. Dass sie von<br />

der <strong>GBM</strong> und ihren Mitgliedern tatkräftig<br />

unterstützt wird, sei für sie<br />

eine Frage ihres Gewissens; das werde<br />

gewiss auch in ihrem Beitrag zur<br />

Finanzierung der Tagung seinen<br />

Ausdruck finden.<br />

Die mit zunehmender Erbitterung<br />

geführte Debatte um jüngste deut-<br />

auf tiefer Feindschaft gegen den Sozialismus.<br />

Im Zentrum stehen dabei<br />

jene Bereiche und Gruppen, die<br />

auch von der politischen und straf-<br />

rechtlichen Verfolgung betroffen<br />

waren. Für die Jahre 2009 und 2010<br />

sind anlässlich mehrerer Jubiläen<br />

weitere Aktionen und Maßnahmen<br />

vorgesehen.<br />

Die GRH versteht sich als „Widerstands-,<br />

Opfer- und Solidargemeinschaft“.<br />

Wie fand das in der Versammlung<br />

und der von ihr beschlossenen<br />

Erklärung seinen Ausdruck?<br />

Die Vertreterversammlung hat den<br />

Auftrag erteilt und dies mit einer Erklärung<br />

dokumentiert, unsere Bemühungen<br />

um Aufklärung offensiv fortzuführen<br />

und dabei stärker zu vermitteln,<br />

dass die eben geschilderte<br />

bundesdeutsche Politik menschenrechtswidrig<br />

und dem inneren Frieden<br />

abträglich ist. Mit dem Angriff<br />

auf die Lebensleistung von Menschen<br />

wird ihre Würde verletzt (Artikel<br />

1 GG), ihre öffentliche Vorführung<br />

als Täter ist Diskriminierung,<br />

ihre soziale Abstrafung ist Ungleichbehandlung<br />

(Art. 3 GG), hinzu kommen<br />

formale Einschränkungen der<br />

Versammlungs-, Meinungs- und<br />

Pressefreiheit und andere Verletzungen<br />

der Bürgerrechte.<br />

Sich dagegen zu wehren, bleibt eine<br />

entscheidende Aufgabe der GRH.<br />

sche Geschichte sei unter anderem<br />

ein Anzeichen dafür, wie sehr reaktionäre<br />

Kräfte weitere Fortschritte<br />

der Linken befürchten. Zu den Angriffen,<br />

denen die <strong>GBM</strong> in jüngster<br />

Zeit ausgesetzt war, bemerkte Prof.<br />

Richter, dass deren Tätigkeit weder<br />

der verfassungsmäßigen Ordnung<br />

noch den Strafgesetzen zuwiderlaufe,<br />

sondern sich im Rahmen des<br />

Grundgesetzes bewege; niemandem<br />

sei es gelungen, Gegenteiliges nachzuweisen.<br />

Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte<br />

Prof. Dr. Ernst Bienert die<br />

von ihm, Dr. Ursula Schönfelder und<br />

Wolfgang Konschel jüngst für die<br />

<strong>GBM</strong> herausgegebene Broschüre<br />

„Zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung“<br />

(48 Seiten, 2 €).<br />

Sie enthält Standpunkte und Vorschläge<br />

unserer Organisation, die<br />

dazu dienen sollen, nicht nur Renten-<br />

und Versorgungsunrecht zu überwinden,<br />

sondern die solidarische<br />

Rentenversicherung zu erhalten und<br />

drohende Altersarmut zu vermeiden.<br />

Sie widerlegt die auf demografische<br />

Das betrachten wir als eine Form der<br />

gesellschaftlichen Rehabilitierung,<br />

abgesehen davon, dass Wirkungen<br />

und Folgen der Kriminalisierung<br />

noch anhalten, wie die Stigmatisierung<br />

der Verurteilten, die Einschränkung<br />

ihrer bürgerlichen Rechte und<br />

immense Kosten aus den Verfahren.<br />

Neben dieser Außenwirkung, die<br />

besonders in den Territorialen Arbeitsgruppen<br />

noch differenzierter<br />

und territorial zu bestimmen ist, hat<br />

die Vertreterversammlung Maßnahmen<br />

erörtert, wie die Kollektive weiter<br />

gestärkt werden können. Von ihnen<br />

hängt letztlich die Erfüllung aller<br />

Aufgaben ab. Große Zustimmung<br />

fand der Gedanke, dass unsere Gemeinschaft<br />

eine Heimat für viele<br />

geworden ist. Solidarität untereinander<br />

und mit anderen Bedürfti-<br />

gen, die sich in Rat und Tat äußert,<br />

ist die große Klammer unserer Organisation.<br />

Bei aller Spezifik unseres Anliegens,<br />

erfolgreich werden wir nur sein,<br />

wenn das enge Bündnis mit anderen<br />

linken Gruppen und Organisationen<br />

vertieft wird, wir offen für alle Partner<br />

sind, die unser Anliegen unterstützen,<br />

und wenn wir unsere Sachkenntnis<br />

furchtlos, aber sachlich in<br />

die gegenwärtigen und künftigen<br />

Auseinandersetzungen einbringen.<br />

Beratung mit OV-Vorsitzenden<br />

Daten gestützte Behauptung, höhere<br />

Lebenserwartung müsse zu kürzeren<br />

Renten führen. Grundlegende Kritik<br />

übt sie an der Rentenpolitik der Bundesregierung<br />

und stellt ihr konstruktive<br />

Alternativen gegenüber.<br />

Ausführlich geht die Broschüre auf<br />

die rentenrechtlichen Besonderheiten<br />

in den neuen Bundesländern ein:<br />

auf vereinigungsbedingte Ungerechtigkeiten,<br />

auf bisherige Teilerfolge<br />

im Widerstand dagegen, auf weitere<br />

Ziele im Ringen um Rentenangleichung<br />

und im Kampf gegen fortwirkendes<br />

Rentenstrafrecht.<br />

Die Schatzmeisterin der <strong>GBM</strong>, Dr.<br />

Gisela Hering, berichtete über Eingang<br />

und Verwendung der Beiträge<br />

und Spenden, deren Höhe die Verbundenheit<br />

der Mitglieder mit der<br />

<strong>GBM</strong> bezeugt. Sie dankte den Finanzverantwortlichen<br />

der Ortsverbände<br />

und appellierte an deren Sprecherräte,<br />

die Finanzmittel im Sinne<br />

der Ziele der <strong>GBM</strong> einzusetzen.<br />

Ein lebhafter Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />

der Ortsvorsitzenden<br />

schloss sich an. G.F.


<strong>GBM</strong> in Aktion<br />

Obwohl Datum, Teilnehmerkreis<br />

und Thema es hätten<br />

ahnen lassen können: weder<br />

Nostalgie noch Ostalgie prägten<br />

die Veranstaltung, die am 7. Oktober<br />

in der Geschäftsstelle der <strong>GBM</strong><br />

stattfand. Der Vorsitzende der <strong>GBM</strong>,<br />

Wolfgang Richter, hatte zu einem Gespräch<br />

über Tradition und Gedenken,<br />

Fortschritt und Zukunft eingeladen.<br />

Grundlage war das Gedenkstättenkonzept,<br />

das vom Beauftragten<br />

der Bundesregierung für Kultur und<br />

Medien vorgelegt worden war. Unter<br />

dem Titel „Verantwortung wahrnehmen,<br />

Aufarbeitung verstärken, Gedenken<br />

vertiefen“ wird darin abgehandelt,<br />

wie sich die Bundesregierung<br />

das heute vorstellt.<br />

Im Koalitionsvertrag hatten die CDU<br />

und die SPD 2005 vereinbart, die<br />

Konzeption von 1999 fortzuschreiben.<br />

Das Ergebnis liegt nun vor. Aber<br />

ob es durch die Überarbeitung besser<br />

geworden ist, bleibt zu bezweifeln.<br />

Deutsche Geschichte, die zu bewältigen<br />

oder aufzuarbeiten ist - egal<br />

was man/frau darunter versteht - ist<br />

offensichtlich nur die Geschichte des<br />

letzten Jahrhunderts und da auch nur<br />

bezogen auf die Zeit des Faschismus<br />

und die Geschichte der DDR, die als<br />

die SED-Diktatur abgehandelt wird.<br />

Dr. Friedrich Wolff, Dr. Hans Rentmeister<br />

und Prof. Dr. Gerhard Fischer<br />

boten einleitend ihre Sicht auf dieses<br />

Papier dar. Einig waren sich alle,<br />

und das bestätigte auch die sich anschließende<br />

Aussprache: mit einem<br />

Gedenkstättenkonzept hat das Papier<br />

wenig zu tun, vorrangig geht es um<br />

Angesichts der monatelangen<br />

Diffamierungskampagne gegen<br />

den <strong>GBM</strong>-Ortsverband<br />

Berlin-Treptow und gegen die <strong>GBM</strong><br />

insgesamt hatte der Sprecherrat in<br />

seine Einladung zur diesjährigen<br />

Jahreshauptversammlung im Rathaus<br />

Treptow den Appell an die Mitglieder<br />

aufgenommen: UNSERE<br />

ANTWORT KANN NUR LAUTEN:<br />

GARANTIEREN WIR EINE<br />

ZAHLREICHE TEILNAHME!<br />

Nun lässt sich nicht gerade vermelden:<br />

Und alle, alle kamen. Nichtsdestoweniger<br />

verzeichneten wir zu dieser<br />

Jahreshauptversammlung, die gleichzeitig<br />

dem 15. Jahrestag der Konstituierung<br />

des <strong>GBM</strong>-OVs Treptow gewidmet<br />

war und den neuen Sprecherrat<br />

wählte, eine überraschend<br />

hohe Teilnehme. Nämlich eines guten<br />

Drittels unseres kürzlich unter die<br />

Tradition und Fortschritt<br />

<strong>GBM</strong>-Diskussion über Gedenken und Gedenkstätten<br />

eine Abrechung mit der Geschichte<br />

der DDR. Es ist ein erneuter Versuch,<br />

die DDR zu delegitimieren. Wie so<br />

oft wurde versucht, zu erklären, wie<br />

wir in der DDR gelebt, was wir erlebt,<br />

gedacht und gestaltet haben.<br />

F. Wolff brachte nicht nur seine Lebenserfahrungen<br />

ein, sondern widmete<br />

sich auch der juristischen „Aufarbeitung“<br />

der Geschichte. Er verglich<br />

auch das unterschiedliche<br />

Herangehen beider deutscher Staaten<br />

an die Auseinandersetzung mit dem<br />

Faschismus und demzufolge auch<br />

mit dem Gedenken an die Opfer dieser<br />

Zeit<br />

H. Rentmeister ging in seinem Beitrag<br />

davon aus, wer die treibenden<br />

Kräfte, die Initiatoren dieser Konzeption<br />

sind. Deutlich, so stellte er fest,<br />

ist zu vermerken, dass die Konzeption<br />

auf der des Landes Sachsen beruht.<br />

Diese wurde nicht nur von den<br />

Opferverbänden, sondern auch von<br />

den Leitern von Gedenkstätten scharf<br />

kritisiert. Dass jetzt einige Punkte geändert<br />

wurden, ändert aber nicht die<br />

Grundrichtung.<br />

Von G. Fischer wurde die antikommunistische<br />

Propaganda hervorgehoben,<br />

die mit der Konzeption betrieben<br />

wird. Deshalb wird die DDR<br />

auf „Stasi“ und „Schießbefehl“ reduziert.<br />

Doch soll das „Alltagsleben“<br />

der DDR stärker einbezogen werden.<br />

Aber damit sind nicht etwa die sozialen<br />

Errungenschaften gemeint, sondern<br />

allgemein „das Leben im Kontext<br />

der (SED-)Diktatur“.<br />

Die anschließende Diskussion (es<br />

sprachen Hans Bauer, Heinrich Fink,<br />

200er-Grenze gesunkenen Mitgliederbestandes.<br />

Diese Teilnehmerquote<br />

ist schon insofern bemerkenswert,<br />

als man bedenkt, dass das Durchschnittsalter<br />

der Treptower Mitglieder<br />

inzwischen bei 79 ½ Jahren liegt.<br />

Erschwerend sind in diesem weitgestreckten<br />

Bezirk zwischen Alt-Treptow<br />

und Bohnsdorf auch die langen<br />

Wege. Besonders für die 45 Mitglieder<br />

im angrenzenden brandenburgischen<br />

Umland, die von Anbeginn unserem<br />

Ortsverband angehören, sind<br />

diese Wege sogar sehr, sehr weit.<br />

Der Rechenschaftsbericht des Sprecherrats,<br />

in dem eine Bilanz des Wirkens<br />

unseres Ortsverbandes im zurückliegenden<br />

Anderthalbjahrzehnt<br />

und speziell in der Berichtsperiode<br />

2005/2008 gezogen wurde, fand<br />

die volle Zustimmung der Mitgliederversammlung.<br />

Die Bilanz bestä-<br />

Teilnehmer der Veranstaltung im Saal der <strong>GBM</strong>-Geschäftsstelle<br />

Foto: Jörg Pauly<br />

Georg Grasnick, Uwe-Jens Heuer,<br />

Heinz Kessler und andere) spiegelte<br />

ein anderes Geschichtsverständnis<br />

wider. Alle, die das Wort ergriffen,<br />

bekannten sich zu dem antifaschistischen<br />

Selbstverständnis der DDR.<br />

Sie sahen darin keinen „verordneten<br />

Antifaschismus“, sondern eine Politik,<br />

die dem Faschismus und Militarismus<br />

seine ökonomische Basis entzogen<br />

hatte. Undenkbar wären in der<br />

DDR faschistische Propaganda und<br />

Aktivitäten gewesen.<br />

Deutlich wurde auch die Zielstellung<br />

der Konzeption gemacht: Die<br />

DDR wird als Unrechtsstaat dargestellt,<br />

sie wird verteufelt, um von der<br />

gegenwärtigen Entwicklung in der<br />

3<br />

BRD abzulenken. Nicht nur die Rentner<br />

merken, dass soziale Standards<br />

abgebaut und den Bürgern durch<br />

die Gesundheits- und andere „Reformen“<br />

Lasten aufgebürdet werden.<br />

Einschränkungen der Grundrechte<br />

werden vorangetrieben, die Überwachung<br />

nimmt ungeahnte Formen an.<br />

Dafür und für weltweite Einsätze der<br />

Bundeswehr sowie zur Unterstützung<br />

der „notleidenden“ Banken sind genügend<br />

Mittel da.<br />

Wenn es einer Bestätigung für die<br />

Stellungnahme des Berliner Alternativen<br />

Geschichtsforums zu dem Gedenkstättenkonzept<br />

der Bundesregierung<br />

bedurft hätte, diese Diskussion<br />

war es. Jörg Pauly<br />

Stimme der <strong>GBM</strong> darf nicht leiser werden<br />

OV Treptow zog erfolgreiche 15-Jahres-Bilanz<br />

tigte, dass der OV in vielerlei Hinsicht<br />

im basisdemokratischen Gefüge<br />

des Bezirks verankert ist und in<br />

den zurückliegenden Jahren oft auch<br />

von sich reden gemacht hat. Das Tätigkeitsspektrum<br />

reicht von den mit<br />

großem Personaleinsatz und hohem<br />

Fachwissen absolvierten Rentenkonsultationen<br />

über die großen Vietnam-Solidaritätsaktionen<br />

2001/2004<br />

und 2006/2007 bis zum aktiven Wirken<br />

im Sozialen Arbeitskreis Treptow,<br />

um nur einige Leistungsschwerpunkte<br />

herauszugreifen.<br />

Die Diskussionsteilnehmer plädierten<br />

entschieden dafür, in einer Zeit, in<br />

der die etablierten politischen Kräfte<br />

in unserem Land von Tag zu Tag<br />

die Verunglimpfung jeglichen linken<br />

Denkens und Handelns mit allen zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln weiter<br />

verschärfen, alle progressiven Kräfte<br />

zu bündeln und die Stimme der <strong>GBM</strong><br />

für Bürgerrecht und Menschenwürde<br />

nicht leiser werden zu lassen.<br />

Im Rechenschaftsbericht wie in der<br />

Diskussion erfuhren die „akzente“<br />

als Medium der Mitgliederinformation<br />

sowie des Erfahrungsaustauschs<br />

zwischen Ortsverbänden und <strong>GBM</strong>-<br />

Arbeitskreisen eine hohe Wertschätzung.<br />

Sie freue sich jedesmal über<br />

das Eintreffen der „akzente“ und lese<br />

sie von der ersten bis zu letzten Seite,<br />

bekundete Lore Krajewski (81),<br />

<strong>GBM</strong>-Mitglied seit 1993. Ihr Exem-<br />

plar der „akzente“ wandere nicht<br />

ins Altpapier, sondern sie habe dafür<br />

mehrere Nachleser. Einer von ihnen<br />

habe kürzlich einen Cuba-si-Aufruf<br />

zum Anlass genommen, eine Solispende<br />

für Kuba auf den Weg zu bringen.<br />

„Danke den Produzenten der ‚ak-<br />

(Fortsetzung auf Seite 4)


4 akzente Sport<br />

Deutschland und Olympische Spiele<br />

Als Mitglied des Ortsverbandes<br />

Barnim der <strong>GBM</strong> und des<br />

„Vereins Sport und Gesellschaft“<br />

nahm ich im September 2008<br />

an einer Gesprächsrunde zu den Ergebnissen<br />

der Olympischen Spiele<br />

von Peking teil. Auf Einladung des<br />

Botschaftsrates der VR China fand<br />

diese Beratung in der chinesischen<br />

Botschaft in Berlin statt. Für den Verein<br />

„Sport und Gesellschaft“, in dem<br />

sich ehemalige Sportwissenschaftler<br />

und –praktiker zusammengeschlossen<br />

haben, gehört es schon zur Tradition,<br />

sich aller vier Jahre mit der<br />

Entwicklung der olympischen Bewegung<br />

und den Ergebnissen der Spiele<br />

zu beschäftigen. Diesmal standen<br />

zwei Problemkreise im Mittelpunkt:<br />

• die sportlichen Ergebnisse der deutschen<br />

Sportler und<br />

• die zum Teil bösartige Berichterstattung<br />

deutscher Medien.<br />

Zu den sportlichen Ergebnissen<br />

musste festgestellt werden, dass es<br />

dem deutschen olympischen Sport<br />

auch vier Jahre nach Athen noch<br />

nicht gelungen ist, wesentliche Fortschritte<br />

im Verhältnis zur Weltspitze<br />

zu erzielen. Zwar feierten Vertreter<br />

des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB) das Erreichen<br />

von 16 Goldmedaillen an Stelle von<br />

13 in Athen und das Vorrücken vom<br />

6. auf den 5. Platz in der „Nationenwertung“<br />

bereits als Umkehr des jahrelangen<br />

Abwärtstrends; aber bei<br />

genauerem Hinsehen ist das nichts<br />

als Augenwischerei. Allein bei Betrachtung<br />

der ersten 6 Plätze hat sich<br />

Deutschland gegenüber Athen um etwa<br />

10 Prozent verschlechtert.<br />

Betrachtet man einige Sportarten, so<br />

belegen die Leichtathleten mit einer<br />

Bronzemedaille Rang 38 in der<br />

Weltleichtathletik. Sieht man von<br />

Britta Steffen ab, dann ordnet sich<br />

Schwimmen ähnlich ein. Rudern ist<br />

vom 2. auf den 13. Rang zurückgefallen<br />

und seit 52 Jahren erstmals ohne<br />

Goldmedaille. Andere ehemals<br />

erfolgreiche Sportarten wie Straßenradsport<br />

und Boxen sowie mehrere<br />

Ballsportarten fielen ebenfalls weiter<br />

zurück. Glanzlos blieben jene Sportarten,<br />

in denen Profiställe und Sponsoren<br />

das Sagen haben und die ihre<br />

Akteure zum Teil erst kurz vor Olympia<br />

aus dem In- und Ausland zusammenriefen.<br />

Andererseits konnten<br />

Sportarten wie Pferdesport, Kanu,<br />

Fechten, Wasserspringen und Hockey<br />

gute Leistungen erzielen, und in<br />

Sportarten wie Turnen, Segeln, Gewichtheben,<br />

Judo gab es hervorragende<br />

Einzelleistungen. Auf weitere<br />

Details kann hier nicht eingegangen<br />

werden, aber zwei Zahlen seien zum<br />

Vergleich noch genannt: DDR 1988<br />

– 102 Medaillen, Gesamtdeutschland<br />

2008 – 41 Medaillen.<br />

Mir ist außer Deutschland kein anderes<br />

Land bekannt, das in Vorbereitung<br />

der Olympischen Spiele so<br />

anmaßend und überheblich über<br />

„Menschenrechtsverletzungen“ in<br />

China berichtete. Die Verknüpfung<br />

des weltumspannenden Fackellaufs<br />

mit der „Tibetfrage“ sollte die VR<br />

China an den Pranger stellen. Gut,<br />

dass das IOC seinen Statuten treu<br />

blieb und alle Provokationen abwehrte.<br />

Zu den Spielen selbst sandten ARD<br />

und ZDF mehr als 400 Medienvertreter,<br />

die in getrennten Sendungen<br />

berichteten, wobei extra ausgewählte<br />

Fernsehkommentatoren gierig<br />

nach Provokationen suchten, - siehe<br />

Eröffnungsveranstaltung - , um die<br />

angeheizte Atmosphäre weiter zu<br />

vergiften. Dank der soliden Arbeit<br />

des Org.-Komitees und unzähliger<br />

Helfer sowie der Standhaftigkeit des<br />

IOC ist ihnen das nicht gelungen.<br />

Selbst Innenminister Schäublemuss-<br />

(Fortsetzung von Seite 3 )<br />

Stimme der <strong>GBM</strong> darf nicht leiser werden<br />

zente‘“, so die Diskussionsrednerin.<br />

Wie in unserem OV bereits langjährige<br />

Tradition, so würdigte der Sprecherrat<br />

auch in dieser Jahreshauptversammlung<br />

das Engagement besonders<br />

aktiver Mitglieder. Mit<br />

herzlichem Beifall bedacht wurde<br />

Gisela Severin, langjähriges Sprecherratsmitglied<br />

und „Schatzmeisterin“<br />

unseres OV, die kontinuierlich<br />

und gewissenhaft Jahr für Jahr unsere<br />

Finanzen verwaltet und bei der Betreuung<br />

unserer Mitglieder zur Geburtstagen,<br />

Jubiläen etc. eine unermüdliche<br />

Arbeit leistet.<br />

Hohe Anerkennung erfuhr auch unser<br />

Treptower Mitglied Wolfgang Konschel,<br />

Mitglied des <strong>GBM</strong>-Bundesvorstandes,<br />

u.a. für die Durchführung<br />

der monatlichen Zusammenkünfte<br />

der Rentenkonsultanten, für seine<br />

Mitwirkung bei der Ausarbeitung der<br />

Materialien, die zu den 17 Anträgen<br />

der Bundestagsfraktion DIE LINKE<br />

zu noch offenen Rentenproblemen<br />

geführt haben, sowie als Mitautor<br />

(zusammen mit Prof. Dr. Ernst Bienert<br />

und Dr. Ursula Schönfelder) der<br />

soeben erschienenen <strong>GBM</strong>-Broschüre<br />

„Zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung“.<br />

Von dieser Broschüre,<br />

in der die Autoren insbesondere<br />

den maßgeblich von der <strong>GBM</strong><br />

mitgeführten und mitbestimmten<br />

nunmehr fast zwei Jahrzehnte währenden<br />

Kampf um Rentengerechtigkeit<br />

im Osten veranschaulichen, wurden<br />

in der Mitgliederversammlung<br />

alle in Kommission genommenen<br />

40 Exemplare verkauft (Stückpreis<br />

2 Euro). Hans-Joachim Müller,<br />

<strong>GBM</strong>-Ortsverband Treptow<br />

te die Kerner und Co. in die Schranken<br />

weisen, als Deutsche nicht leichtfertig<br />

über andere zu urteilen, wenn<br />

man an die Spiele von 1936 denkt.<br />

Zur Ehre der meisten Sportberichterstatter<br />

sei gesagt, dass sie objektiv<br />

die sportlichen Wettkämpfe kommentierten.<br />

Viele Sportler, Trainer<br />

und Funktionäre äußerten sich lobend<br />

zur Wettkampforganisation und<br />

zum gesamten Umfeld. Dazu gehört,<br />

dass parallel zu den Spielen im ganzen<br />

Land 50 000 Fitnessecken eingerichtet,<br />

100 neue Hallen-Fitnesscenter<br />

eröffnet und 2 300 Jugendclubs<br />

neu gegründet wurden. Rund<br />

um Peking entstanden 10 000 neue<br />

Sportclubs, und in ländlichen Gebieten<br />

wurden 200 000 neue Sportanlagen<br />

eingeweiht. Im Sinne Coubertins<br />

feierte China mit seinen jahrtausendealten<br />

Traditionen ein Fest der Völkerverständigung<br />

und des Friedens.<br />

Wie wird es im Weltsport weitergehen?<br />

Zwei Richtungen sind erkennbar:<br />

einerseits die Förderung des<br />

Sports, einschließlich des Leistungssports,<br />

als gesamtgesellschaftliches<br />

Anliegen, von der gesundheitsfördernden<br />

Rolle für alle bis zum Vorbild<br />

und der nationalen Repräsentanz<br />

des Leistungssports – andererseits<br />

das Abqualifizieren des allgemeinen<br />

Sports zur Privatsache und die Auslieferung<br />

des Leistungssports an privatkapitalistische<br />

Vermarkter, wobei<br />

nicht-mediengerechte Sportarten<br />

nur noch ein Schattendasein fristen.<br />

Die Folgen dieser verhängnisvollen<br />

Entwicklung sind Bewegungsarmut,<br />

Übergewicht, Gesundheitsschäden<br />

einerseits und ein weiter steigender<br />

Leistungsdruck im Spitzenbereich,<br />

wobei mit unlauteren Mitteln neue<br />

Höchstleistungen manipuliert werden.<br />

Legt man diese Orientierung zugrunde,<br />

so schmerzt es umso mehr, dass<br />

es bis vor knapp 20 Jahren im Osten<br />

Deutschlands eine Sportentwicklung<br />

gab, die den Sport als gesamtgesellschaftliches<br />

Anliegen praktizierte,<br />

aber der schnellen Wiedervereinigung<br />

geopfert wurde. Um beim Leistungssport<br />

zu bleiben, sei angemerkt,<br />

wie auf der Grundlage einer fundierten<br />

Trainerausbildung, mithilfe<br />

ständig neuer sportwisenschaftlicher<br />

Erkenntnisse, der umfassenden<br />

sportmedizinischen Betreuung,<br />

einer langfristigen Nachwuchsentwicklung<br />

und -förderung bis hin zur<br />

Gewährleistung einer soliden schulischen<br />

und beruflichen Ausbildung<br />

ein Bedingungsgefüge für sportliche<br />

Höchstleistungen geschaffen wurde,<br />

das weltweite Beachtung fand.<br />

Ich selbst habe im damaligen Staatssekretariat<br />

für Körperkultur und<br />

Sport maßgeblich an der schulischberuflichen<br />

Ausbildung mitgewirkt.<br />

Das war kein Selbstläufer, nur weil<br />

Partei und Regierung die Weichen<br />

gestellt hätten. Nicht jeder Berufs-<br />

und Studienwunsch konnte aufgrund<br />

hoher Trainingsbelastungen und<br />

teils ungünstiger territorialer Ausbildungsbedingungen<br />

erfüllt werden.<br />

Aber mit Hilfe sehr verantwortungsvoller<br />

Mitstreiter in den Sportclubs<br />

gelang es, an den Kinder- und<br />

Jugendsportschulen, bei den Betrieben<br />

und Kombinaten, an Hoch- und<br />

Fachschulen sowie Universitäten allen<br />

Leistungssportlern eine Ausbildung<br />

zu ermöglichen und ihnen danach<br />

einen Arbeitsplatz zu sichern.<br />

Heute muss ein Olympiasieger in einer<br />

nicht so mediengerechten Sportart<br />

auf Sponsorensuche gehen, um<br />

seine weitere sehr zeitaufwendige<br />

leistungssportliche Laufbahn fortsetzen<br />

zu können. Natürlich finanzieren<br />

Bundesregierung und Sporthilfe<br />

gemeinsam mit sporadischen Sponsoren<br />

auch heute den Leistungssport,<br />

aber es läuft wenig zusammen und<br />

vieles verpufft. Das betrifft vor allem<br />

die Leistungsentwicklung junger<br />

Sportler. Vom Sport als gesamtgesellschaftlichem<br />

Anliegen scheint<br />

die BRD noch weit entfernt.<br />

Dr. Christian Oppel, Bernau<br />

Für den <strong>GBM</strong>-Ortsverband<br />

Barnim schuf sein Vorsitzender,<br />

unser Vorstandsmitglied<br />

Ernst Jager, diese Medaille<br />

Ein Konzert des Ernst-Busch-Chores Berlin e.V. findet unter dem Motto<br />

„...und wir regen Herz und Hände...“<br />

Mitwirkung: „Maestro des Klezmer“ Jossif Gofenberg and friends<br />

am Sonnabend, dem 24. Januar, und Sonntag, dem 25. Januar 2009,<br />

jeweils um 15.00 Uhr im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur,<br />

Friedrichstr. 175-179, 10117 Berlin statt.<br />

Karten kosten 10.00 Euro und können ab sofort an der Kasse des Russischen<br />

Hauses oder bei Herrn Manfred Venske, Tel.: 030/9714443, jeden Dienstag von<br />

13.00 bis 14.00 Uhr im Kulturhaus Karlshorst erworben werden.


akzente auf Exkursion<br />

Im Unterschied zu Odysseus, der nach<br />

Homers Darstellung ziemlich unfreiwillig<br />

an der Küste dieser Insel im<br />

Ionischen Meer landete, ist für über 50<br />

Mitglieder von <strong>GBM</strong>, ISOR und GRH<br />

der Besuch der grünsten Insel Griechenlands<br />

lang geplant und von allen ersehnt.<br />

Schon beim Anflug können wir die großen<br />

landschaftlichen Unterschiede zwischen<br />

dem eher karg bewaldeten, trockenen<br />

griechischen Festland und der<br />

kleinen grünen, üppig blühenden Insel<br />

feststellen. Auch in unserer idyllischen<br />

Appollo-Palace-Hotelanlage in Mesonghi<br />

wachsen Oliven, blühen und duften<br />

Oleander, Hibiskus und Bougainvilleen.<br />

Vor uns das herrliche Meer – auf der anderen<br />

Seite tiefgrüne Berge mit verein-<br />

zelten weiß leuchtenden Bergdörfern, also<br />

ideal für unseren Urlaub. 80% Luftfeuchtigkeit,<br />

häufige Niederschläge, vor allem<br />

in den Wintermonaten, lassen alles prächtig<br />

gedeihen.<br />

Oliven und Touristen<br />

Mit gerade mal 592 km² ist Korfu wesentlich<br />

kleiner als die Insel Rügen ( 926 km²),<br />

so dass wir in den zwei Oktoberwochen<br />

während unserer Busausflüge das Eiland<br />

von Nord nach Süd und von Ost nach<br />

West erkunden und dabei die riesigen Olivenhaine<br />

mit rund 4 Millionen zum Teil<br />

400 Jahre alten Bäumen bewundern können.<br />

Als Korfu im Mittelalter von den Türken<br />

belagert aber nie eingenommen wurde,<br />

die Wirtschaft dennoch darniederlag,<br />

führten die herrschenden Venezianer 1623<br />

ein „Bonussystem“ ein. Für 100 neu gepflanzte<br />

Olivenbäume wurden 12 Zechinen<br />

(Goldgulden) Belohnung gezahlt. Und<br />

das hatte großen Erfolg. Heute gibt es etwas<br />

Ähnliches: EU-Mittel fließen für Neuanpflanzung<br />

oder Veredlung von Oliven,<br />

die nach dem Tourismus der wichtigste<br />

Wirtschaftszweig auf der Insel sind. Überall<br />

in den Olivenhainen sind jetzt am Boden<br />

große Netze ausgelegt, damit die heruntergefallenen<br />

reifen Oliven nur noch im<br />

Wo Odysseus strandete<br />

Arbeitskreis Kultur- und Bildungsreisen entdeckte Korfu<br />

Netz aufgehoben werden müssen. Leider<br />

sieht man fast ausschließlich alte Leute<br />

bei dieser Arbeit, die Jüngeren zieht es in<br />

die Tourismusbranche oder aufs Festland,<br />

denn für die physisch schwere Landarbeit<br />

verdienen sie recht wenig.<br />

Auch in den idyllisch anmutenden Bergdörfern<br />

mit den jahrhundertealten Häusern<br />

und kleinen sehr gepflegten Kirchen<br />

treffen wir fast nur auf ältere Leute; die<br />

meisten Männer sitzen mit ihren rosenkranzähnlichen<br />

Ketten in den zahlreichen<br />

Kaffenions (Kaffeestuben), während die<br />

Frauen auf Feldern und im Haushalt arbeiten.<br />

Um gerecht zu sein, so erzählen es<br />

immer die örtlichen Reiseleiter, wir haben<br />

es auch oft so gesehen, aber bei unseren<br />

Wanderungen konnten wir auch ar-<br />

Mitglieder der Reisegruppe im Amphitheater in Butrinti Foto: Dr. A. Becker<br />

beitende und abgearbeitete alte Männer in<br />

Gärten und Olivenhainen erblicken.<br />

Zwischen „Allmächtigem“<br />

und verlassenem Dorf<br />

Korfu hat nicht nur glasklares, recht warmes<br />

Wasser rings um die Insel zu bieten<br />

sondern auch steil aufragende Berge<br />

mit atemberaubenden Ausblicken auf<br />

zauberhafte Buchten, kleine Bergdörfer<br />

oder Klöster. Unvergesslich bleibt uns die<br />

Fahrt in den Norden zum Kloster Paleokastritsa<br />

(gegr. 12.Jh.) , das vielen Griechen<br />

als schönster Platz auf Erden gilt. Uns bietet<br />

das Kloster ein wunderbares Museum,<br />

herrliche Ikonen, eine fantastische Aussicht<br />

auf Oliven- und Zypressenhaine,<br />

das unendlich weite, türkisfarbene Meer<br />

und selbst gepresstes Olivenöl von den<br />

klostereigenen Olivenhainen.<br />

Rund vier Millionen Zypressen wachsen<br />

auf Korfu, denn für jedes Neugeborene<br />

wurde früher eine Zypresse gepflanzt.<br />

Schon bald können wir den höchsten Berg<br />

der Insel, den 906 m hohen Pantokrator,<br />

den „Allmächtigen“ sehen; von hier ist<br />

es nicht mehr weit bis zum „verlassenen<br />

Dorf“, Alt Perithia. Im Mittelalter war es<br />

ein reiches Dorf, davon zeugen die Reste<br />

von 7 Kirchen und 130 Steinhäusern im<br />

venezianischen Stil. Weite Felder auf 700<br />

Meter Höhe waren einst gut bebaut, hier<br />

gab es keine Mücken (die wir auch in unserer<br />

Anlage noch zu spüren bekommen)<br />

und das Sumpffieber hatte keine Chance.<br />

Doch die Cholera raffte im 18. Jh. die Einwohner<br />

hin, nach Zerstörungen im Ersten<br />

und Zweiten Weltkrieg blieb das Dorf<br />

dann leer, es war das verlassene Dorf mit<br />

herrlichem Ausblick. Jetzt wird versucht,<br />

einige Häuser denkmalsgerecht wieder<br />

aufzubauen und für Touristen Spezialitäten<br />

anzubieten.<br />

Von Spiros und Spiridulla<br />

80 Prozent aller Männer auf Korfu heißen<br />

Spiros, so sagt man. Ob das stimmt, sei<br />

dahingestellt. Auf jeden Fall geht der beliebte<br />

Vorname ( bei Mädchen Spiridulla)<br />

auf den heiligen Spiridon, den Schutzheiligen<br />

Korfus zurück, der im 4. Jh. gelebt<br />

haben und zahlreiche Wunder noch<br />

im Mittelalter bewirkt haben soll. Seine<br />

Reliquie wird in der Kirche des Heiligen<br />

Spiridon in der Inselhauptstadt Korfu<br />

(Kerkyra) aufbewahrt und täglich von<br />

hunderten Pilgern aufgesucht.<br />

Die schönste Stadt Griechenlands sei<br />

Kerkyra mit ihren vor allem venezianisch<br />

geprägten Gebäuden, heißt es. Romantisch<br />

muten die engen Gassen mit den<br />

zahllosen kleinen Geschäften und Tavernen<br />

an, für Touristen anheimelnd, für die<br />

Einwohner wohl eher belastend, wenn<br />

tagtäglich tausende Urlauber durch die<br />

verwinkelten Straßen ziehen, über die<br />

stets Leinen mit frisch gewaschener Wäsche<br />

gespannt sind.<br />

Unweit der Hauptstadt liegt ein Kleinod<br />

– die Mäuseinsel, die nur ihrer Form<br />

halber den Namen trägt und weltweit als<br />

das Symbol Korfus gilt. Hier soll sich<br />

schon, wie es heißt, die erste Touristin<br />

auf Korfu erholt haben: Sissi, die österreichische<br />

Kaiserin, deren Sommerresidenz,<br />

das „Achillion“ ganz in der Nähe<br />

erbaut und später von Kaiser Wilhelm<br />

II. genutzt wurde. Zig Touristenbusse stehen<br />

vor dem Schloss, dessen Besichtigung<br />

wir uns ersparen, dafür schauen wir<br />

uns den „Kaiserthron“ bei Pelekas an, wo<br />

sich der Kaiser in einer Sänfte hinauftragen<br />

bzw. später mit dem Auto hinfahren<br />

ließ, um den Sonnenuntergang zu beobachten.<br />

Wir genießen die überwältigende<br />

Aussicht bei strahlendem Sonnenschein<br />

und können von hier auch eines der großen<br />

Sintidörfer erkennen, deren Bewohner<br />

die Wirtschaft auf Korfu in Gang halten.<br />

Ein beträchtlicher Teil des Handels<br />

mit Gemüse, Obst, Fisch und Industriewaren<br />

wird von den Sinti und Roma übernommen.<br />

Ausflug zu den Skipetaren<br />

An der engsten Stelle sind es nur zwei Kilometer,<br />

die Korfu von Albanien trennen.<br />

Unser Tragflächenboot fährt zwar eine etwas<br />

längere Strecke, aber in rund 50 Minuten<br />

sind wir auf dem Festland, in Albanien,<br />

einem für die meisten von uns<br />

bislang eher unbekannten Land. Die Ha-<br />

5<br />

fenstadt Saranda, 35 000 Einwohner, von<br />

denen fast die Hälfte vom Tourismus lebt,<br />

scheint eine riesige Baustelle zu sein. Immer<br />

neue Hotels, aber auch Wohnhäuser<br />

entstehen. Vor allem albanische Arbeiter<br />

in Griechenland (800 000) und Italien<br />

(700 000) bringen das Geld für diese Bauten<br />

ins Land. Dort in den Ländern arbeiten<br />

sie für Dumpinglöhne, können davon aber<br />

offenbar in Albanien ihre Familien unterstützen.<br />

In den Straßen überall kleine Läden,<br />

Märkte mit frischem Obst und Gemüse<br />

und auch mit Produkten aus westlichen<br />

Ländern.<br />

Wie unser Reiseleiter sagt, gibt es derzeit<br />

in Albanien 30% sehr reiche, 30 % sehr<br />

arme Leute, den Übrigen geht es einigermaßen.<br />

Der junge Mann studiert derzeit in<br />

Wien und schwärmt von der großen Freiheit<br />

und Demokratie, die jetzt in Albanien<br />

herrsche. Aber daneben erfahren wir<br />

noch allerhand Interessantes über Land<br />

und Leute, so über die gigantische Ausgrabungsstätte<br />

Butrinti, eine 2 700 Jahre<br />

alte Ruinen-Stadt, die im heutigen Mittelmeerraum<br />

die am besten erhaltene antike<br />

Metropole sein soll und 1997 von der<br />

UNESCO ins Weltkulturerbe aufgenommen<br />

wurde.<br />

Wir wandern durch die riesige parkähnliche<br />

Anlage und bewundern die Mischung<br />

aus griechischen, römischen, byzantinischen<br />

und venezianischen Baustilen. Zu<br />

sehen sind u.a. das 2300 Jahre alte Theater,<br />

römische Thermen, ein Tempel mit Mosaikböden,<br />

Reste eines durch ein Erdbeben<br />

zerstörten römischen Aquädukts und Ruinen<br />

einer zweistöckigen Basilika aus dem<br />

6.Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Die<br />

Stadt liegt unter dem Meeresspiegel und<br />

sinkt jährlich um 3 mm. Jetzt geht es darum,<br />

dieses Erbe zu sichern, damit es weitere<br />

Jahrhunderte von der hohen Kultur<br />

dieses Landstriches künden kann.<br />

Mit unvergleichlichen Eindrücken fahren<br />

wir die etwas holprige und schmale Bergstraße<br />

zurück, genießen den Blick aufs<br />

Meer, auf „unsere“ nur wenige Kilometer<br />

entfernte Insel Korfu und erfahren, dass<br />

die hiesigen Olivenhaine „unter Zwang“<br />

von den Studenten in „kommunistischer<br />

Zeit“ angelegt worden sind. Allerdings<br />

werden sie heute wohlwollend genutzt.<br />

Mondscheinfahrt zum Abschied<br />

Natürlich kam auch geselliges Beisammensein<br />

nicht zu kurz, so wie wir es immer<br />

gewohnt sind. Gemeinsame Wanderungen,<br />

Spaziergänge und Baden im<br />

Meer und am Pool standen hoch im Kurs.<br />

Beim Folkloreabend galt es mitzumachen<br />

und nicht wenige von uns haben mit Begeisterung<br />

Sirtakis getanzt. Schöner besinnlicher<br />

Abschluss war eine Bootsfahrt<br />

mit Käpt´n Homer bei Fast-Vollmond und<br />

mit einem Becher Wein. Eine rundum gelungene<br />

Reise mit guten Freunden, bei der<br />

wir Kraft für kommende Aufgaben tanken<br />

konnten und an die wir alle noch lange<br />

gerne denken werden.<br />

Anne-Katrein Becker


6 akzente Kultur<br />

„Kontinuität in der Ambivalenz“<br />

Ausstellung mit Werken von Peter Hoppe in der <strong>GBM</strong>-Galerie<br />

Am 7. November wurde in der Berliner <strong>GBM</strong>-Galerie eine Ausstellung mit<br />

Malerei und Zeichnungen von Peter Hoppe unter dem Titel „Atelier 2008“<br />

eröffnet. Den Anlass bot der 70. Geburtstag des Künstlers. Nach einleitenden<br />

Worten unseres Vorstandsmitglieds Dr. Peter Michel hielt Prof. Dr. Peter Arlt<br />

(Erfurt/Gotha) die Laudatio. Er führte u.a. aus:<br />

Es zeugt von lebendigem Künstlertum,<br />

dass Peter Hoppe, so<br />

wie er atmet, isst und trinkt, in<br />

täglicher Gewohnheit zeichnet und<br />

malt. Er liebt es, die künstlerische,<br />

stilistische und thematische Stelle,<br />

auf der er sich eine Zeitlang befand,<br />

zu verlassen und sich einer neuen zuzuwenden.<br />

Doch in der Wandlung<br />

und den Gegensätzen bleibt Peter<br />

Hoppe immer erkennbar. Es ist ein<br />

Wandel in der Identität, eine „Kontinuität<br />

in der Ambivalenz“.<br />

Ein Wandel in der Kontinuität zeigt<br />

sich auch in der Vita des Künstlers:<br />

Der Städter Peter Hoppe wurde im<br />

Jahre 1938 in Chemnitz geboren; er<br />

erlernte den Beruf eines Baumalers,<br />

studierte 1956 bis 1959 an der Fachschule<br />

für Angewandte Kunst Berlin/Potsdam<br />

und im Anschluss an der<br />

Kunsthochschule in Berlin-Weißensee<br />

bei den Professoren Ernst Rudolf<br />

Vogenauer, Fritz Dähn, Arno<br />

Mohr und Walter Womacka. Das Diplom<br />

für Malerei erhielt er 1965, und<br />

es folgte ein einjährige Aspirantur.<br />

Seit 1967 ist Hoppe freiberuflich und<br />

vielseitig kreativ in Berlin tätig.<br />

Vor allem ist Peter Hoppe mit Leib<br />

und Seele ein exzellenter Zeichner<br />

und Maler.<br />

Bekannt geworden ist der Wand- und<br />

Tafelmaler Peter Hoppe Mitte der<br />

70er Jahre mit Wandbildern in Berlin<br />

und eher veristischen Bildern des<br />

Nature morte und den herausragenden<br />

Porträts von Herbert Sandberg.<br />

Einen künstlerischen Übergang von<br />

diesen zu einer malerischeren Bildform<br />

bezeichnet sein „autoritratto<br />

quattro“ von 1985 in der Ausstellung.<br />

Vom 17. bis 19. Oktober fand in<br />

Gera-Lusan die Eröffnungsfeier<br />

der Jugendbibliothek Gera statt, die<br />

nun ab sofort unter der neuen Adresse<br />

„Werner-Petzold-Str. 17“ zu finden<br />

ist. Zum Eröffnungs-Event waren<br />

zahlreiche Gäste und Referenten<br />

geladen, die über Themen zur Zeitgeschichte,<br />

im Besonderen zur ehemaligen<br />

DDR, referierten.<br />

Insgesamt stillten vier Vorträge am<br />

Oktoberwochenende den Wissensdurst<br />

der rund 60 Gäste. Auch ein<br />

Schachturnier wurde durchgeführt,<br />

das die Jugendbibliothek Gera mit<br />

3:1 für sich entscheiden konnte<br />

Leider ist es nicht gelungen, neben<br />

Mit diesen Selbstporträts nach Passbildern<br />

von einem Fotoautomaten<br />

in Paris spielt Hoppe auf der mimischen<br />

Ausdrucksklaviatur zwischen<br />

skeptischem Warten und Hochmut,<br />

brüllendem Schmerz und überschäumender<br />

Freude.<br />

Peter Hoppe zog es in den öffentlichen<br />

Raum, davon künden (oder<br />

kündeten) Wandbilder in Berlin, namentlich<br />

das Mosaik „Der Mensch<br />

im Kreislauf der Natur“ am Helene-Weigel-Platz,<br />

das im vorigen Jahr<br />

bei der Wärmedämmung des Hauses<br />

überkleidet wurde und nicht mehr zu<br />

sehen ist. Unter der Dämmung: Ikarus.<br />

Ein Fall für den „ICARUS“ der<br />

<strong>GBM</strong>.<br />

In Peter Hoppes Zeichenkunst erleben<br />

wir eine reich differenzierte<br />

Ausdrucksskala einer Gebärdensprache<br />

der inneren Befindlichkeit<br />

mit Eitelkeiten, Sehnsüchten, Leidenschaften<br />

und Spannungen, die<br />

in der Folge seiner Zeichnungen<br />

und Gouachen „Schöne Neue Welt“<br />

von 1990 den Rahmen sozialer Interpretation<br />

weit sprengen. Der Titel<br />

wird nicht selten im gesellschaft-<br />

lichen Kontext als ironischer Zeitreflex<br />

verstanden. Jedoch verengt die<br />

Perspektive jener Zeit des wu-chernden<br />

Zusammenwachsens die Sicht<br />

auf die „SNW“, deren Titel von Aldous<br />

Huxleys satirischem Buch<br />

„Brave New World“ entlehnt ist. Unübersehbar<br />

wird hier und in anderen<br />

Folgen Zeitgeschichte ins Leib-<br />

haftige und Zeichenhafte übersetzt.<br />

Das formale und thematische Spektrum<br />

der Bilder Peter Hoppes ist<br />

weitgespannt und pendelt abwechs-<br />

Jugendbibliothek<br />

an neuer Stätte<br />

den bereits bekannten Gesichtern<br />

auch andere in der Umgebung der<br />

Jugendbibliothek ansässige Personen<br />

für die Neueröffnung zu begeistern.<br />

Aber vielleicht überzeugt die vollständig<br />

kostenfreie Ausleihmög-<br />

lichkeit aus einem mittlerweile auf<br />

mindestens 10 000 Bücher angewachsenen<br />

Buchbestand oder die<br />

Einladung auf einen Kaffee den einen<br />

oder anderen „Lusaner“, uns<br />

während der Öffnungszeiten – mittwochs<br />

von 16 bis 20 Uhr oder samstags<br />

von 14 bis 18 Uhr – zu besuchen.<br />

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.<br />

Michael<br />

Bei der Eröffnung der Ausstellung: Prof. Peter Arlt, Peter Hoppe, Dr. Peter<br />

Michel (v.r.n.l.) Foto: Gabriele Senft<br />

lungsreich zwischen einer Farbbrillanz<br />

und strenger Farbreduktion,<br />

zwischen stilistischen Endpunkten.<br />

Phantasievoll hat er dabei öfters den<br />

Mythos als im Zeitgeschehen liegende<br />

Anregung aufgenommen und als<br />

tiefgründige Verbindung mit dem<br />

Eros, der der Kreativität Peter Hoppes<br />

Flügel verleiht.<br />

„Atelier 08“ zeigt uns Maler und Bilder<br />

im schöpferischen Raum der Bildentstehung.<br />

Die bemalten Leinwände<br />

bilden labyrinthische Binnenräume<br />

und bieten Gefahr wie<br />

Gelegenheit sich zu verlieren. Die<br />

leeren Leinwände umstellen ihn fordernd.<br />

Ein Grau, das für das Unbestimmte,<br />

das Ungeformte steht, das<br />

erst Form, Farbe und Leben gewinnen<br />

will. So wie es die Gestalt des<br />

Künstlers im Bild „Atelier 11a“, auf<br />

dem Titelbild dieser Ausstellung, mit<br />

komplementärem Grün und Rot, mit<br />

Orange und Violett und mit menschlichen<br />

Ausdrucksgebärden gewon-<br />

Gemeinsam für Berliner Kinder<br />

Dieses Konzert<br />

wird zu Herzen gehen<br />

- die stimmungsvollen und<br />

nachdenklichen Lieder,<br />

- die Verse Heinrich Heines,<br />

Kurt Tucholskys, Georg Kreislers<br />

und Katjas eigene Worte,<br />

- der musikalische Gruß von<br />

Kinderchören.<br />

Sonntag, 15. Februar 2009, 11 Uhr<br />

Konzerthaus Berlin<br />

am Gendarmenmarkt<br />

Karten zu 34 €, 29 €, 26 €,<br />

22 €, 17 €,12 €.<br />

Vorverkauf hat begonnen.<br />

Bestellen Sie bitte bei<br />

Künstleragentur Con Takt / Schäfer<br />

Husumer Strasse 27, 12683 Berlin<br />

Tel.: 030-517 39 803, Fax: -804<br />

E-Mail:schaefer@musik-contakt.de<br />

nen hat. Die Gestalt des Malers bekam<br />

ihr Leben vom Künstler, der sie<br />

schuf und den sie spiegelt in seiner<br />

Gemütslage, seiner schöpferischen<br />

Melancholie, mit der er über seine<br />

Kreation nachsinnt.<br />

In den Stilkontrasten lebt Hoppe gegensätzliche<br />

Denk- und Fühlaspekte<br />

aus, die in der Persönlichkeit ihr<br />

Kontrastprogramm austragen. So<br />

durchlebt der Künstler Metamorphosen<br />

und seine Katharsis. Eine<br />

Reinigung, in der der Künstler einen<br />

Abstand gewinnt von bisherigen<br />

Bildformulierungen und sich – wie<br />

er sagt – in „ursprünglichster gestik“<br />

auszudrücken sucht.<br />

* Bis zum 9. Januar 2009 ist die Ausstellung<br />

in den Räumen der <strong>GBM</strong>,<br />

10317 Berlin (Lichtenberg), Weitlingstraße<br />

89, montags bis freitags<br />

von 10.00 bis 16.00 Uhr zu besichtigen.


Leserpost / akzente gratuliert<br />

Wir gratulieren<br />

Wir beglückwünschen alle Geburtstagskinder des Monats Dezember.<br />

Besonders herzlich grüßen wir<br />

zum 98. Geburtstag<br />

Dr. Gerda Koeppen, Berlin<br />

zum 96. Geburtstag<br />

Walter Anders, Dippoldiswalde<br />

zum 94. Geburtstag<br />

Rudolf Adam, Berlin<br />

Prof. Dr. Johannes Zelt, Berlin<br />

zum 92. Geburtstag<br />

Karl Schultze, Zühlsdorf<br />

zum 91. Geburtstag<br />

Herbert Mädler, Gera<br />

zum 90. Geburtstag<br />

Martin Oschee, Berlin<br />

zum 89. Geburtstag<br />

Lisa Bauer, Berlin<br />

Susanne Görnandt, Potsdam<br />

Ernst Neubert, Berlin<br />

zum 88. Geburtstag<br />

Heinz Schönfelder, Berlin<br />

zum 87. Geburtstag<br />

Gerhard Graf Berlin,<br />

Gertrud Kopitz, Berlin<br />

Margarete Marggraf, Berlin<br />

Dietlinde Rohkohl, Berlin<br />

Paul Steinberg, Zittau<br />

Interessante Tage während der<br />

Herbstferien im Oktober erlebten<br />

Großeltern mit Enkelkindern<br />

auf einer Fahrt des Arbeitskreises<br />

Kultur- und Bildungsreisen in der<br />

Uckermark. Gisbert Graff organisierte<br />

diese Zeit perfekt, wie immer<br />

zuverlässig und bewies methodisches<br />

Geschick im Umgang mit den<br />

mitreisenden jüngeren und älteren<br />

Schulkindern. Wir übernachteten im<br />

ehemaligen FDGB-Erholungsheim<br />

„Seehotel Templin“, heute ist das ein<br />

großes Sport- und Tagungshotel im<br />

Land Brandenburg.<br />

Die Stadt Templin ist eingebettet<br />

in eine herrliche Natur mit zahlreichen<br />

Seen in der Umgebung, tiefen<br />

Wäldern, Hügeln, Mooren und Kanälen.<br />

Bei schönem Herbstsonnenschein<br />

konnte Alt und Jung die wunderschöne<br />

Landschaft genießen und<br />

dabei entspannen. Unsere Enkel erfuhren<br />

viel Wissenswertes über Land<br />

und Leute, Natur und Geschichte.<br />

Auf einer Wanderung im Gelände am<br />

Lübbesee mit Herrn Arndt vom “ Biosphärenreservat<br />

Schorfheide -Chorin“<br />

erfuhren wir Interessantes über<br />

Pflanzen- und Tierwelt der Umgebung.<br />

Neugierig betrachteten wir<br />

Teile von Hornissen-, Wespen- und<br />

Bienennestern, bestaunten die ge-<br />

zum 86. Geburtstag<br />

Ursula Marx, Berlin<br />

Hans Rosenthal, Theissen<br />

Horst Wächter, Großerkmannsdorf<br />

zum 85. Geburtstag<br />

Horst Doering, Berlin<br />

Karl Dumke, Friedersdorf<br />

Alfred Fleischhacker, Berlin<br />

Dr. Fritz Hilbert, Zeuthen<br />

Werner Knörnschild, Hirschberg<br />

Prof. Dr. Ernst Machacek, Berlin<br />

Gerhard Mertins, Berlin<br />

Hildegard Müller, Schwerin<br />

Ernst Mutschka, Berlin<br />

Günther Stegemann, Berlin<br />

Hildegard Stölzel, Berlin<br />

Paul Voigt, Berlin<br />

zum 80. Geburtstag<br />

Heinz Beier, Eichwalde<br />

Dr. Ingeborg Boerner, Berlin<br />

Günter Broda, Berlin<br />

Günter Büchner, Halle<br />

Sonja Busse, Berlin<br />

Kurt Dahlenburg, Berlin<br />

Marie Garz, Vogelsdorf<br />

Heinrich Geistlinger, Zossen<br />

Harald Hadyk, Berlin<br />

Dr. Harri Harrland, Berlin<br />

Manfred Härtlein, Bad Kösen<br />

Dr. Ulrich Herrmann, Bernau<br />

Werner Herzig, Altenbrak<br />

schickten Bauweisen und erkannten<br />

Unterschiede zwischen den Arten.<br />

Die amerikanische Siedlergeschichte<br />

erlebten wir in einer authentischen<br />

Westernstadt im Eldorado Templin.<br />

Auf der originalgetreuen nachgebauten<br />

Main Street mit Saloon und<br />

Music Hall waren wir mittendrin im<br />

Westernerlebnis. Die Goldwaschanlage,<br />

der Streichelzoo mit freilaufenden<br />

Tieren, ein aufregender Indianerspielplatz<br />

waren Abenteuer für<br />

alle. Ein besonderes Highlight war<br />

die aktionsgeladene Western- Stuntshow,<br />

aber auch mitreißende Indianertänze<br />

im Mandan Erdhaus sowie<br />

eine beeindruckende Greif-<br />

vogelschau sahen wir uns staunend<br />

an. Das Team der freiberuflichen<br />

Stuntmänner sorgte mit Engagement<br />

für Natürlichkeit und erlebnisreiche<br />

Stunden.<br />

Mit fundierten Erläuterungen führte<br />

uns Gisbert Graff durch Templin. Eine<br />

der größten Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt ist die Stadtmauer aus dem<br />

Mittelalter. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts<br />

begann der Bau der 1735 m<br />

langen und 6 bis 7 m hohen Stadtbefestigungsanlage.<br />

Sie hatte 3 Stadttore<br />

und 52 Wiekhäuser. Diese waren<br />

Kampfhäuser und gaben mit ihrer<br />

Bauweise der Stadtmauer zusätzlich<br />

Christa Hinckel, Berlin<br />

Dr. Hofer, Berlin<br />

Helmut Horatschke, Berlin<br />

Christa Klafs, Gräfenhainichen<br />

Joachim Kühling, Altenburg<br />

Eberhard Lehmann, Chemnitz<br />

Günter Luft, Bischofswerda<br />

Joachim Reimann, Niesky<br />

Gerhard Reuße, Rudolstadt<br />

Erhard Richter, Berlin<br />

Wera Schlosser, Dresden<br />

Gerhard Schmidt, Magdeburg<br />

Ingeborg Stauch, Halle<br />

Dr. Dorothea Tscheschner, Berlin<br />

Margarete Völkner, Halle<br />

Hans Wandt, Schwerin<br />

Wolfgang Weidel, Berlin<br />

Gerhard Ziemer, Chemnitz<br />

zum 75. Geburtstag<br />

Wolfgang Bark, Berlin<br />

Johanna Freitag, Berlin<br />

Dr. Haacke, Berlin<br />

Joachim Hauffe, Berlin<br />

Ingbert Kuscher, Görlitz<br />

Helga Lange, Berlin<br />

Gerhard Leuteritz, Berlin<br />

Christa Marin, Neubrandenburg<br />

Elli Pehlgrimm, Berlin<br />

Christel Skrodczky, Berlin<br />

Kurt Stankewitz, Berlin<br />

Gottfried Tittmann, Berlin<br />

Schöne Herbstferien für Großeltern und Enkel<br />

Stabilität. Aus Wiekhäusern entstanden<br />

der Pulver- und Eulenturm.<br />

Nach der anschaulichen „Geschichtsstunde“<br />

gab es für alle ein Wohlfühl-<br />

Badevergnügen mit zahlreichen Erlebniselementen<br />

in der Natur-Therme<br />

Templin.<br />

Mit dem Besuch der Kloster-<br />

mühle Boitzenburg lernten wir die<br />

Lebensbedingungen des Müllers und<br />

seiner Familie im vergangenen Jahrhundert<br />

kennen. Die zahlreichen Re-<br />

7<br />

7 Mitglieder<br />

überwiesen von Mitte Oktober bis<br />

Mitte November Spenden an die<br />

<strong>GBM</strong>. Der Vorstand bedankt sich<br />

herzlich.<br />

Spenden können auf das Konto<br />

der <strong>GBM</strong> 0013192736 bei der Berliner<br />

Sparkasse, BLZ 100 500 00,<br />

gezahlt werden.<br />

likte der alten Zeit spiegeln das damalige<br />

dörfliche Leben bildhaft<br />

wider. Der Museumsmüller Benthin<br />

erklärte fesselnd und anschaulich<br />

einzelne Gegenstände, wie z. B.<br />

Scheffel, Kerbstock u.a.<br />

Nach dem Besuch der Schokoladenmanufaktur<br />

fuhren wir zur Glashütte<br />

Annenwalde. Der Glasgestalter<br />

und Bildhauer Werner Kothe ließ mit<br />

dem Neubau der Glashütte im Jahr<br />

2000 die Tradition des Glasmachens<br />

in Annenwalde wieder aufleben. Mit<br />

Interesse verfolgten wir die Herstellung<br />

einer Glasperle mit Blüteneinlagen<br />

und betrachteten seine künstlerischen<br />

Arbeiten.<br />

Den Abschluss der Großeltern-Enkelkinder-Fahrt<br />

bildete der Besuch<br />

des Schiffshebewerkes Niederfinow.<br />

Dieser Bau ist beeindruckend durch<br />

seine Größe, seine Technik und<br />

durch seine schöne Lage im Eberswalder<br />

Urstromtal zwischen Oderbruch<br />

und Barnim. Fasziniert schauten<br />

wir dem Ein- und Ausfahren der<br />

Schiffe zu, der Fahrt des Troges, dem<br />

Öffnen der Tore und genossen einfach<br />

den schönen Anblick von der<br />

Besuchergalerie.<br />

Zu allen Erlebnisorten wurden wir<br />

sicher und bequem mit modernstem<br />

Bus Dr. Herrmanns gefahren, der als<br />

Ausstattung den höchsten Fahrsicherheitsstandard<br />

hat und als Konferenzbus<br />

mit Internetanschluss ausgerüstet<br />

ist. Udo Pagels fuhr umsichtig<br />

und sicher. Er war stets gut gelaunt,<br />

was sehr angenehm war.<br />

Für alle Beteiligten waren diese Tage<br />

eine gelungene Sache und unsere<br />

Enkelkinder haben durch die Kommunikation<br />

zwischen den Generationen<br />

viel gelernt und dabei großen<br />

Spaß gehabt.<br />

Eleonore Kuhls<br />

Das war unsere Reisegruppe Foto: E. Kuhls


8<br />

Herausgeber:<br />

Bundesvorstand der<br />

Gesellschaft zum Schutz<br />

von Bürgerrecht und Menschenwürde<br />

e. V., Weitlingstraße<br />

89,<br />

10317 Berlin<br />

Tel.: 030/5 57 83 97<br />

Fax: 030/5 55 63 55<br />

e-mail: gbmev@t-online.de<br />

website: www.gbmev.de<br />

Bankverbindung:<br />

Berliner Sparkasse,<br />

BLZ 100 500 00,<br />

Kto.-Nr. 0013 192 736<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo.–Do. 9. 00 –16. 00 Uhr<br />

Fr. 9. 00 –12. 00 Uhr<br />

Rentensprechstunden:<br />

Jeden 1. und 3. Mittwoch von<br />

13. 00 bis 15. 00 Uhr<br />

V. i. S. d. P.:<br />

Prof. Dr. Gerhard Fischer<br />

Erscheint monatlich im<br />

GNN-Verlag, Badeweg 1,<br />

04435 Schkeuditz<br />

Für den Inhalt namentlich<br />

gezeichneter Beiträge sind<br />

die Autoren verantwortlich.<br />

Herausgeber und Redaktion<br />

haften nicht für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behalten sich das Recht<br />

vor, über den Abdruck eingesandter<br />

Beiträge zu entscheiden<br />

und zum Abdruck kommende<br />

Beiträge zu kürzen.<br />

Die „akzente“ dienen dem Gedankenaustausch<br />

der Mitglieder<br />

und Ortsverbände. Artikel<br />

können bei Behörden nicht als<br />

rechtsverbindliche Auskunft<br />

benutzt werden.<br />

Redaktionschluss: 14.11.2008<br />

Redaktionsschluss der<br />

nächsten Ausgabe: 10.12.2008<br />

<br />

jungeWelt<br />

<br />

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<br />

Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder<br />

Lothar Augstein Wolmirstedt<br />

Karl-Heinz Bothe Erfurt<br />

Margot Ewert Berlin<br />

Erich Haase Berlin<br />

Werner Nette Schleiz<br />

Rosa Obermeier Berlin<br />

Lilli Pasold Berlin<br />

Jörg-Peter Schultze Potsdam<br />

Fritz Schünke Berlin<br />

Werner Szewczyk Schwerin<br />

Liane Theilig Gera<br />

Martin Weigelt Bad Blankenburg<br />

Wir werden ihr Andenken in Ehren halten.<br />

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Aus den Ortsverbänden<br />

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Halle/Saale<br />

„Halle ehrt Sitte“, so titelte<br />

die „Mitteldeutsche Zeitung“!<br />

Am 27. Oktober ver-<br />

lieh ein Kuratorium aus Vertretern<br />

von Wirtschaft, Kultur<br />

und Wissenschaft dem<br />

Mitglied unserer <strong>GBM</strong> den<br />

Kunstpreis der Stadt Halle/<br />

Saale. Mit dem erstmals vergebenen<br />

Halleschen Kunstpreis<br />

wurde das künstlerische<br />

Lebenswerk eines der<br />

hervorragenden Künstler<br />

der Gegenwart in Deutschland<br />

und darüber hinaus gewürdigt.<br />

Diese ehrenvolle Auszeichnung<br />

ist umso bemerkenswerter,<br />

als der Maler Willi<br />

Sitte, so wie andere auch,<br />

lange Zeit vorwurfsvoll und<br />

teilweise diskriminierend als<br />

„Staatskünstler der DDR“ bezeichnet<br />

wurde. Er sei ein<br />

„Auftragskünstler“ des SED-<br />

Staates gewesen. Sehr spät<br />

fand man den Mut, in seinen<br />

Kunstwerken seine ihm<br />

eigenen charakteristischen,<br />

persönlichen, unverwechselbaren<br />

Grundhaltungen und<br />

Auffassungen in Kunst und<br />

Leben zu erkennen und anzuerkennen.<br />

Wenn anläßlich seiner Ehrung<br />

die „Mitteldeutsche<br />

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akzente informiert<br />

Adressfeld<br />

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Zeitung“ schrieb, dass Willi<br />

Sitte endgültig seinen Zwist<br />

mit der Stadt Halle beendet<br />

habe, so muß es richtigerweise<br />

heißen: Die Stadt Halle hat<br />

ihre Haltung zu dem Künstler<br />

Willi Sitte geändert und<br />

hat begriffen, dass die Würde<br />

eines international so erfolgreichen<br />

Künstlers nicht<br />

mit einer billigen tagespolitischen<br />

Elle zu messen ist, wie<br />

es einmal Ministerpräsident<br />

Böhmer aussprach.<br />

Als Ortsverband der <strong>GBM</strong><br />

sind wir jedenfalls stolz auf<br />

unser Mitglied. Das haben wir<br />

ihn zu seiner Auszeichnung<br />

wissen lassen. Wir freuen uns<br />

mit ihm und seiner Familie<br />

über seine Ehrung und wünschen<br />

ihm und uns eine weitere<br />

freundschaftliche Zusam-<br />

menarbeit.<br />

Herbert Günzel,<br />

Vorsitzender des Sprecherrates<br />

Chemnitz und Umgebung<br />

Anlässlich des 15jährigen Bestehens<br />

unseres Ortsverbandes<br />

veranstaltete der Sprecherrat<br />

eine Zusammenkunft<br />

mit Gründern des Förderkreises<br />

Senioren der <strong>GBM</strong> in<br />

Chemnitz. Ziel war es, denjenigen,<br />

die in diesen 15 Jah-<br />

ren alle Höhen und Tiefen im<br />

Kampf um Rentengerechtigkeit<br />

und Menschenrechte begleitet<br />

und mitgestaltet haben,<br />

ein Dankeschön zu<br />

sagen. In einem zwanglosen<br />

Beisammensein wurde unsere<br />

Verbundenheit manifestiert.<br />

Die Resonanz war groß,<br />

viele waren trotz gesundheitlicher<br />

Probleme gekommen.<br />

Sie haben ihre Freude darüber<br />

zum Ausdruck gebracht,<br />

dass sie nicht vergessen sind,<br />

auch wenn ihr Gesundheitszustand<br />

eine aktive Teilnahme<br />

nicht mehr ermöglicht.<br />

Für die Durchführung der<br />

Europäischen Friedenskonferenz,<br />

die am 14./15. März<br />

2009 in Berlin stattfinden<br />

wird und unter Obhut der<br />

<strong>GBM</strong> steht, wurden auf dieser<br />

Veranstaltung 180,- Euro<br />

gespendet.<br />

Ursula Steger<br />

Erfurt<br />

Der Sprecherrat des Ortsverbandes<br />

hatte für die Mitgliederversammlung<br />

im November<br />

zu dem Thema „Pflege<br />

und / oder Gesundheit“ einen<br />

kompetenten Referenten<br />

gewonnen. Das mit dem<br />

Mandat unseres Wahlkreises<br />

in den Bundestag gewählte<br />

Mitglied der Linkspartei<br />

Frank Spieth, gesundheitspolitischer<br />

Sprecher der<br />

Linksfraktion, hatte es übernommen,<br />

die anwesenden<br />

Mitglieder und Gäste der<br />

<strong>GBM</strong> ausführlich zu informieren.<br />

Die überwiegend älteren<br />

Teilnehmer folgten interessiert<br />

den Ausführungen<br />

des Referenten, kann doch<br />

jeder zu einem Pflegefall<br />

werden.<br />

Frank Spieth machte sichtbar,<br />

dass das Pflegeweiterentwicklungsgesetz<br />

mit dem<br />

Ziel, ausreichende und angemessene<br />

Pflege zu einem bezahlbaren<br />

Preis zu sichern,<br />

mit der in Deutschland vorhandenen<br />

Teilung der Sozialsysteme<br />

in eine gesetzliche<br />

und private Pflege bisher<br />

nicht den Anforderungen genügt.<br />

„Satt, sauber und trocken“<br />

reicht für die Bedürftigen<br />

nicht aus. Für zwischenmenschliche<br />

Kontakte bleibt<br />

den Beschäftigten kaum<br />

Zeit. Sieghard Stenz<br />

Cottbus<br />

Mitgliederversammlung des<br />

OV am 12. Dezember um<br />

14.00 Uhr im Club der Volkssolidarität<br />

in der E.-Wolf-Str.<br />

in Cottbus. Die Beratung<br />

wird sich mit Aufgaben der<br />

<strong>GBM</strong> im Jahr 2009 und dem<br />

Finanzbericht beschäftigen.<br />

Schwerin<br />

Unsere nächste Mitgliederversammlung<br />

findet am<br />

Mittwoch, dem 17. Dezember,<br />

um 14.00 Uhr in den<br />

„Alt-Schweriner Schankstuben“<br />

am Markt statt. Seine<br />

Teilnahme als Gast und Gesprächspartner<br />

zu aktuellen<br />

Fragen der gegenwärtigen<br />

internationalen Politik<br />

hat Frank Bochow, Mitglied<br />

des <strong>GBM</strong>-Bundesvorstandes<br />

und des Europäischen Friedensforums,<br />

zugesagt.

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