34. Ausgabe / Dezember 2009 - Fritz-Leonhardt-Realschule
34. Ausgabe / Dezember 2009 - Fritz-Leonhardt-Realschule
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NEWS<br />
<strong>34.</strong> <strong>Ausgabe</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong>
Inhalt der <strong>34.</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />
Schulleitung 4<br />
Vorstellung Frau Oesterle 5<br />
Cafeteria 5<br />
Berufspraktische Erkundungstage 6<br />
Tischtennis - Europameisterschaft 7<br />
SMV - Tagung 8<br />
Spur der Erinnerung 8<br />
Karambolage zu Gast im Institut Français 10<br />
Die Story mit dem Apfelschuss 10<br />
Besuch einer Modenschau 11<br />
Unter Helmen - Kollegiumsausflug auf die Schwäbische Alb 12<br />
Unterwegs mit Pinsel und Staffelei 15<br />
Terminübersicht 27<br />
Kontakt<br />
216 89177<br />
7657857<br />
poststelle@04112495.schule.bwl.de<br />
www.frlers.s.schule-bw.de<br />
Impressum<br />
Redaktion: Sybille Schupeck<br />
Layout: Bernd Schlotterbeck<br />
Anzeigen: Bernhard Hauck<br />
V.i.S.d.P.: Karin Grafmüller<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 3
Kolumne Schulleitung<br />
Sehr geehrte Eltern!<br />
Kurz vor Weihnachten bzw. zum Jahreswechsel<br />
haben wir ein gutes Drittel des neuen Schuljahres<br />
<strong>2009</strong>/10 bereits hinter uns und können auf viele<br />
Begegnungen, Gespräche und neue Entwicklungen<br />
zurückblicken.<br />
Mit etwas weniger Lehrerstunden als im vergangenen<br />
Schuljahr werden alle Unterrichtsstunden<br />
im Pflichtbereich abgedeckt und darüber hinaus<br />
ein kleines, aber doch vielfältiges Angebot im Ergänzungsbereich<br />
ermöglicht. Dabei zielen diese<br />
Angebote darauf ab, zum verbindlichen Unterricht<br />
zum einen ein Zusatzangebot zu schaffen, das die<br />
Schulgemeinschaft stärkt, indem Kleine und Große<br />
sich gegenseitig helfen, zum anderen sollen<br />
die Schülerinnen und Schüler selbst – auch spontan<br />
– Entscheidungen über weitere Aktivitäten<br />
treffen dürfen. Die Offene Schule, in der das<br />
KÖNNEN und DÜRFEN und nicht das Müssen im<br />
Vordergrund stehen, ist ein Erfolgsmodell und<br />
wird erfreulicherweise sehr gut angenommen. Dazu<br />
gehört der offene Computerraum, eine ganze<br />
Reihe von sportlichen Angeboten, der offene Musiksaal<br />
und das kostenlose Nachhilfe-Angebot der<br />
SMV Schüler helfen Schülern.<br />
Wie auch im vergangenen Schuljahr bietet unsere<br />
Schule über den stundenplanmäßigen Unterricht<br />
hinaus ein erweitertes Mittagsbetreuungsprogramm<br />
mit so genannten Jugendbegleitern an,<br />
dessen Kosten vom Förderverein getragen werden.<br />
Neben der Hausaufgabenbetreuung von<br />
Montag bis Mittwoch gibt es Werkstattmodule vom<br />
Kinder- und Jugendhaus, die so attraktive Angebote<br />
wie Lego-Roboter, Textildruck, Modeschmuck<br />
u.a. umfassen. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
liegt auf dem Bereich Sprachen: Hier gibt es<br />
Französisch-Konversationskurse, Spanisch und<br />
„Italienisch für Kleine“. Unsere Garten-AG macht<br />
im Moment „Winterpause“, und wir hoffen, dass<br />
es im Frühjahr wieder einige motivierte Schülerinnen<br />
aus den Klassenstufen 5 und 6 gibt, die sich<br />
um die Tier- und Pflanzenwelt in den Außenanlagen<br />
der Schule kümmern wollen.<br />
Ein besonderer Dank geht an den Förderverein,<br />
über den die Finanzierung dieser nachmittäglichen<br />
Betreuungsangebote läuft. Wenn Sie Ihr<br />
Kind also anmelden, überweist der Förderverein<br />
für ein Halbjahr die entsprechenden Gebühren an<br />
die Stadt. Daher muss die Anmeldung zu Beginn<br />
des Halbjahres als verbindlich gelten.<br />
Schon nicht mehr wegzudenken ist unsere schöne<br />
Cafeteria, die ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Begegnungen schafft: Schülerinnen und<br />
Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Jugendbegleiter<br />
– und eben auch Eltern erleben hier die Schulgemeinschaft<br />
in einer immer angenehmen Atmosphäre.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich ganz<br />
herzlich bei den Kochmüttern und Kochvätern bedanken,<br />
die sich in der Schule engagieren, die –<br />
insbesondere für Eltern immer knappe – Freizeit<br />
und teilweise sogar Urlaub opfern und damit nicht<br />
nur einen Einblick gewinnen, wie lebendig das<br />
Schulleben ist, sondern den Kindern und Jugendlichen<br />
auch vorleben, was es heißt, ehrenamtlich<br />
tätig zu sein und sich zum Wohle aller zu engagieren.<br />
Mit der Gewissheit, dass wir in der <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong><br />
-<strong>Realschule</strong> nicht nur auf ein sehr engagiertes<br />
Kollegium, das die ganzheitliche Bildung unserer<br />
Schülerinnen und Schüler im Blick hat, sondern<br />
auch auf eine überwiegend interessierte und sehr<br />
engagierte Elternschaft zählen können, blicke ich<br />
am Ende des Jahres optimistisch in die Zukunft<br />
und bedanke mich bei allen Beteiligten für die gute<br />
Zusammenarbeit im nun zu Ende gehenden<br />
Jahr.<br />
Im Namen des Kollegiums der <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-<br />
<strong>Realschule</strong> wünsche ich Ihnen ein frohes, friedvolles<br />
Weihnachtsfest, erholsame Ferientage und ein<br />
glückliches neues Jahr.<br />
Karin Grafmüller<br />
4 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News
Vorstellung<br />
Mein Name ist Andrea<br />
Oesterle. Ich gehöre seit<br />
Beginn des neuen<br />
Schuljahres zum Lehrerteam<br />
an der <strong>Fritz</strong>-<br />
<strong>Leonhardt</strong>-<strong>Realschule</strong>.<br />
Da ich mich noch in der<br />
Erziehungszeit befinde,<br />
unterrichte ich nur wenige<br />
Stunden. Wenn mein<br />
Sohn im Januar drei wird<br />
Das kleine Wunder in der Küche<br />
In jedem Jahr bangen wir ein wenig, ob wir wieder<br />
genügend engagierte Väter und Mütter finden, die<br />
sich bereit erklären, am Dienstag und Mittwoch in<br />
der Cafeteria mitzukochen. Und jedes Jahr erleben<br />
wir wieder das kleine Wunder, dass sich,<br />
nach anfänglichem Zögern am Kennenlernnachmittag,<br />
doch wieder genügend Eltern bereit erklären,<br />
für unsere SchülerInnen ein Mittagessen zuzubereiten.<br />
Allerdings hatten wir in diesem Jahr,<br />
anders als zuvor, schon ein wenig Mühe, die 77<br />
Kochtermine zu füllen. Die Gründe dafür, warum<br />
sich Mütter ganz oder teilweise aus dem Engagement<br />
für die Schule zurückziehen müssen, sind<br />
vielfältig. Die Mütter älterer Schüler steigen oft<br />
wieder voll ins Berufsleben ein bzw. müssen dies<br />
tun, weil sich die persönliche Lebenssituation oder<br />
die Arbeitsmarktlage geändert hat. Manchmal sind<br />
auch Menschen zuhause zu betreuen, so dass<br />
einfach die Zeit fehlt. Dass viele Vollberufstätige<br />
sich Urlaub nehmen müssen, um sich bei uns zu<br />
engagieren, sei an dieser Stelle deutlich und lobend<br />
hervorgehoben. Eine Mutter sagte mir in diesem<br />
Zusammenhang: „Diese drei bis vier Urlaubstage<br />
investiere ich gerne, wenn ich weiß,<br />
dass mein Kind dafür an ca. hundert Tagen eine<br />
warme Mahlzeit angeboten bekommt.“<br />
Trotzdem gab es in diesem Jahr Unmut bei manchen,<br />
weil sie sich öfter als gedacht/geplant im<br />
Kochplan vorgefunden haben. Theoretisch ist es<br />
so, dass, wenn bei 77 Kochterminen alle 62 Mütter/Väter<br />
3-4 mal eingeteilt sind, keine Lücken im<br />
Plan bleiben. Da sich aber manche nur als Springer<br />
anbieten können, andere wiederum nur Nachtisch<br />
vorbeibringen und wieder andere nur in ganz<br />
bestimmten Kochteams kochen wollen/können,<br />
war das Erstellen des Jahreskochplans diesmal<br />
eine ziemlich knifflige Puzzlearbeit. Wir haben<br />
dann in unserer Not, diejenigen, die (noch?) nicht<br />
verantwortlich einkaufen und kochen wollen, sondern<br />
lediglich als Helfer/in fungieren, häufiger eingeteilt.<br />
Wir bitten um Verständnis und Entschuldi-<br />
und sich im Kindergarten eingewöhnt hat, erhöhe<br />
ich meinen Lehrauftrag. Vielleicht lernen wir uns<br />
schon bald im NWA-, Musikunterricht oder in der<br />
Umwelt-AG kennen.<br />
gung, wenn dies zu Ärger geführt haben sollte.<br />
Wir können solche Notsituationen nur vermeiden,<br />
wenn sich noch mehr Eltern/Großeltern bereit erklären,<br />
sich beim Mittagstisch zu engagieren.<br />
Auch wenn der Kochplan für dieses Jahr einigermaßen<br />
steht, nehmen wir auch jetzt noch Helferangebote<br />
sehr gern an. Bitte melden Sie sich bei<br />
uns bei uns mit Telefonnummer und möglichem<br />
Kochtag (Dienstag? Mittwoch?).<br />
Für dieses Schuljahr freuen wir uns sehr über den<br />
„Nachwuchs“ im Team der Kochmütter/–väter und<br />
begrüßen die Neuen ganz herzlich!<br />
Aus Klasse 5a sind dies: Susanne Arambasic,<br />
Simone Lehmann, Waltraud Gries, Natalie Rasumni.<br />
Aus Klasse 5b :Brigitte Koch, Sibylle Kübler,<br />
Andreas Lübke, Catrin Boschovsky, Erika Lunke,<br />
Katrin Widmann, Raid Al Baquain.<br />
In Klasse 6b kamen zwei Neue dazu: Ingeborg<br />
Davis und Mathias Förster. Damit liegt die Klasse<br />
6b absolut an der Spitze. 40% der Eltern dieser<br />
Klasse engagieren sich beim Mittagstisch!<br />
Aus Klasse 7c stieß Frau Leyla Dündar neu zum<br />
Team und in Klasse 9a Frau Nida Gaube. Das<br />
bedeutet, dass von der 9a sich stolze 30% in diesem<br />
Bereich engagieren.<br />
Dass es aber in erster Linie gar nicht um Zahlen<br />
geht, sondern um den Spaß und die Mitarbeit bei<br />
einer guten Sache, bewies dieser Tage Frau<br />
Mühlleitner, die seit letztem Jahr überhaupt kein<br />
Kind mehr an unserer Schule hat, aber trotzdem<br />
noch für jemanden eingesprungen ist. „Das macht<br />
mir Spaß, ich helfe, wenn ich’s arrangieren kann,<br />
gerne aus!“ Wunder gibt es immer wieder, auch in<br />
der Küche.<br />
Annegret Wochele<br />
Organisation „Offene Schule“<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 5
Berufspraktische Erkundungstage der Klassen 9a und 9b bei der SSB<br />
Wie schon im letzten Jahr führten die beiden<br />
neunten Klassen Mitte Oktober für jeweils 2 Tage<br />
ihre sog. berufspraktischen Erkundungstage im<br />
SSB-Zentrum im Industriegebiet Möhringen/<br />
Vaihingen durch. Angeleitet und betreut durch die<br />
Auszubildenden durchliefen sie 4 Stationen von<br />
jeweils 3 Stunden und erfuhren so durch praktische<br />
Übungen, welche Tätigkeiten in den einzelnen<br />
Ausbildungsberufen bei der SSB erlernt werden:<br />
Industriekauffrau/mann; Elektroniker/in,<br />
Industriemechaniker/in, Kfz-Mechatroniker/in.<br />
So konnte sich jeder ein Bild davon machen, ob<br />
seine Interessen und Fähigkeiten eher im kauf-<br />
Wir, die Klassen 9a und 9b, waren im Oktober<br />
zwei Tage lang bei der SSB, der Stuttgarter Straßenbahn<br />
AG. Wir wurden von Herrn Bicheler und<br />
am zweiten Tag zusätzlich von den jeweiligen<br />
Klassenlehrern begleitet. In diesen zwei Tagen<br />
wurden wir in das Berufsleben durch mehrere<br />
Azubis eingeführt. Jeden Tag ging man mit den<br />
Auszubildenden in zwei Ausbildungsbereiche der<br />
SSB. Die Bereiche waren Elektrotechnik, KFZ-<br />
Technik, Mechanik und der kaufmännische Bereich.<br />
Am ersten Tag starteten wir um 8.30 Uhr. Wir<br />
wurden von Herrn Werner-Bitzer am Haupteingang<br />
abgeholt und in einen Besprechungsraum<br />
geführt. Dort wurden wir in unsere Bereiche und<br />
den Azubis zugeteilt. Zuerst waren wir eineinhalb<br />
Stunden im jeweiligen Bereich, dann gab es Mittagessen<br />
(man grüßt sich mit „Mahlzeit“ ab 11.00<br />
Uhr), unter anderem Knödel mit leckerem Jungschwein. <br />
männischen Bereich, in der Metallverarbeitung<br />
oder auf dem Gebiet der Elektronik liegen. Natürlich<br />
machten die Schülerinnen und Schüler auch<br />
Führungen durch die verschiedenen Abteilungen<br />
und sie bekamen sogar an beiden Tagen ein Mittagessen<br />
in der Kantine spendiert.<br />
Am Ende konnte jeder seinen elektronischen Würfel<br />
mit nach Hause nehmen, den er in den zwei<br />
Tagen angefertigt hatte. Vielen Dank an die SSB,<br />
welche unserer Schule diese beiden abwechslungsreichen<br />
und informativen Tage ermöglicht<br />
hat.<br />
6 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News<br />
R.M.<br />
Nach dem Mittagessen (man grüßt sich immer<br />
noch mit „Mahlzeit“) arbeiteten wir noch einmal 1½<br />
Stunden im selben Bereich, erst dann wechselten<br />
wir den Ort. Am Ende des ersten Tages, um ca.<br />
15.45 Uhr, gab es noch eine kleine Abschlussbesprechung.<br />
Dann durften wir gehen.<br />
Am nächsten Tag ging es erst um 9.00 Uhr im<br />
selben Besprechungsraum wieder los. Jeder ging<br />
mit seiner Gruppe und den Azubis in den ihm zugeteilten<br />
Bereich. Dort arbeitete man bis zum Mittagessen<br />
(„Mahlzeit“) und auch danach noch weiter.<br />
Etwa zwanzig Minuten nach Beginn des zweiten<br />
Teils im ersten Bereich an diesem Tag gab es<br />
eine Rückmeldebesprechung. Herr Bicheler leitete<br />
diese. Danach wechselte man sofort in den zweiten<br />
Bereich des Tages und arbeitete dort bis ca.<br />
16.15 Uhr. Anschließend durfte man dann nach<br />
Hause gehen, „Feierabend machen“, wie es im<br />
Arbeitsleben heißt.<br />
(Fortsetzung auf Seite 7)
In den vier verschiedenen Bereichen konnte man<br />
vier verschiedene, aber auch teilweise zusammenhängende<br />
Sachen machen. In der Elektrotechnik<br />
hat man mit viel Löterei einen elektrischen<br />
Würfel zusammen gebaut, der, wenn man ihn an<br />
eine Batterie anschließt und den Startknopf<br />
drückt, automatisch würfelt. Um diesen Würfel zu<br />
schützen und die Batterie festzuhalten, hat man in<br />
der Mechanikabteilung eine Schutzhülle und eine<br />
Halterung gebaut. Das alles zu machen hat Ewigkeiten<br />
gedauert. In der KFZ-Technik konnten wir<br />
uns das Innenleben eines Busses ansehen und in<br />
der Werkstatt einen Motor zerlegen. Außerdem<br />
konnten wir den Stromkreis eines Busses mit richtigen<br />
Scheinwerfern, Blinkern und Rücklichtern<br />
nachbilden, der dann auch, nachdem man die<br />
Zündung eingeschaltet hat, richtig funktionierte.<br />
Bei der Tischtennis - Europameisterschaft<br />
Wir waren am 17.09.<strong>2009</strong> in<br />
der Carl-Benz-Arena und haben<br />
im Rahmen der Europameisterschaften<br />
an einem<br />
Tischtennisturnierteilgenommen.<br />
Dort haben<br />
wir den<br />
15.Platz belegt.<br />
In unserer Mannschaft waren Florian, Silas, Tim,<br />
Johanna und ich, Herr Laubheimer war unsere<br />
Begleitperson. Nach der Schule sind wir um 13<br />
Uhr mit der Bahn nach Bad Cannstatt gefahren.<br />
Im kaufmännischen Bereich beschäftigte man sich<br />
dann mit Zahlen und Fakten. Wir mussten Rechenaufgaben<br />
mit praktischem Hintergrund lösen.<br />
Eine dieser Aufgaben war, wie viele Ersatzteile<br />
unterschiedlichster Art man für die Busse und<br />
Straßenbahnen nachbestellen muss. Anschließend<br />
zeigten uns die Azubis aus dem kaufmännischen<br />
Bereich im Rahmen einer fast einstündigen<br />
Führung noch weitere interessante Teile des Werkes,<br />
wie z.B. das Teilelager, die Lackiererei und<br />
die Reparaturwerkstatt.<br />
Ich denke, uns allen haben die beiden Erkundungstage<br />
bei der SSB sehr gefallen und uns<br />
neue Einblicke ins Arbeitsleben verschafft.<br />
Maximilian Bäßler<br />
war noch<br />
ein schönerAbschluss.<br />
Amos<br />
Dunse<br />
(6b)<br />
Alle Mannschaften haben ein<br />
rotes Trikot bekommen, danach<br />
ging das Turnier los.Es haben<br />
18 Mannschaften teilgenommen.<br />
Auch zwischen den Spielen<br />
spielten wir meistens Tischtennis.<br />
Danach haben wir noch<br />
bei den richtigen Europameisterschaften<br />
zugeschaut. Das<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 7
SMV - Fahrt Oktober <strong>2009</strong><br />
Unsere kleine vertraute Villa in Honau bei Reutlingen<br />
mit herrlichem Blick auf die Märchenburg<br />
Lichtenstein beherbergte uns wieder, um unser<br />
Jahresprogramm für das laufende Schuljahr auszuarbeiten.<br />
Neben intensiven Arbeitsphasen, in<br />
denen unsere jüngeren Teilnehmer auch ganz<br />
schön mit ihrer Konzentration zu kämpfen hatten,<br />
gab es natürlich auch Zeit der Entspannung und<br />
vor allem viel Sport, der auf Grund der<br />
Spur der Erinnerung<br />
„Süßigkeitenecke“ auch dringend notwendig war!<br />
Wir waren eine nette Gruppen, die sich zusammen<br />
gefunden hat und diese Gemeinschaft auch<br />
hoffentlich in den laufenden Schulalltag hineinbringen<br />
kann. Wir hoffen, unser ausgearbeitetes<br />
Programm gestaltet euren Schulalltag etwas abwechslungsreicher<br />
und jeder findet etwas, von<br />
dem er profitiert oder woran er einfach nur Spaß<br />
hat. Eure SMV M.U.<br />
8 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News
Karambolage zu Gast im Institut Français<br />
Am Mittwoch, den 25.11.09 sind wir, die Französischschüler<br />
der Klassen 9a und 9b, ins Institut<br />
Français in Stuttgart am Eugensplatz gegangen.<br />
Als wir ankamen, legten wir unsere Jacken ab und<br />
setzen uns auf die vorgesehen Plätze. Dann begrüßte<br />
der französische Generalkonsul und Leiter<br />
des Instituts die Redakteurin der Sendung Karambolage,<br />
Mme Rettig. Sie zeigte uns drei unveröf-<br />
Die Story mit dem Apfelschuss<br />
9a in Schillers „Wilhelm Tell“<br />
„Mutig, mutig“, meinte eine Schülermutter, als ich<br />
ihr von dem Vorhaben erzählte, mit einer 9. Klasse<br />
im Theater einen Klassiker anzusehen. Als<br />
ich im Deutschunterricht die Frage<br />
stellte: „Wer hat Lust im Schillerjahr<br />
auch mal ein Schillerstück<br />
anzusehen? Den < Wilhelm<br />
Tell>, das ist die Story mit dem<br />
Apfelschuss. Aber es verlangt von<br />
euch eine Menge Sprachverständnis.<br />
Das wird ein härterer Brocken. Fünf Akte,<br />
aus dem Jahre 1804!“ , war ich über die Reaktion<br />
beinahe erschrocken. Spontan schnellten<br />
20 Finger in die Luft. So viel Interesse an klassischer<br />
Literatur hatte ich in der 9a bislang noch<br />
nicht erlebt. Dieses Interesse wurde im Unterricht<br />
noch etwas „unterfüttert“. Hauptfiguren, Haupthandlung,<br />
die Idee vom Tyrannenmord, von<br />
Unterdrückung und von Solidarität,<br />
von Freiheit und Verantwortung<br />
wurden angesprochen.<br />
Am 27.11. um 19.45 Uhr hieß es dann:<br />
„Kaugummi raus, Handy aus und dass mir<br />
keiner mit Bonbons knistert! Theater ist live!“<br />
Die 9a hielt sich tapfer an die Regeln. (Eine<br />
ebenfalls anwesende Schülergruppe aus<br />
dem Hegel-Gymnasium leider nicht. Pfui!)<br />
Was wir dann aber live von den sechs Schauspielern<br />
(Schillers Originalbesetzung sieht<br />
knapp 30 Akteure vor!) auf der kleinen<br />
Bühne erlebten, war beeindruckend. Das<br />
klug gekürzte Stück zeigte in dieser Inszenierung<br />
beinahe bilderbuchhaft, dass<br />
fentlichteSendungen in denenspannende<br />
Fragen beantwortetwurden,<br />
wie z. B.<br />
dass in Frankreich<br />
das Nutella<br />
cremiger<br />
ist als in<br />
Deutschland,<br />
da deren Weißbrot viel weicher ist als unser deutsches<br />
Brot. Danach beantwortete sie noch Fragen<br />
zum Aufbau der Sendung. Am Ende des Abends<br />
machten wir ein Foto von uns und Frau Rettig.<br />
Karambolage kommt jeden Sonntag um 20 Uhr<br />
auf Arte. Die Sendung läuft seit 2004 sehr erfolgreich.<br />
Maximilian Bäßler<br />
Theater immer die Kunst des „Als ob“ ist. Alles<br />
war gespielt und zwar mit denkbar einfachen Mitteln.<br />
Den Sturm mimten zwei, die in Mikrophone<br />
bliesen, die Rollenwechsel vollzogen<br />
sich auf der Bühne, z.B. durch das<br />
Wenden eines Mantels und waren<br />
so für alle sichtbar und deshalb<br />
auch nachvollziehbar. Es ging<br />
nicht um Illusion, sondern um<br />
Phantasie und das Publikum im<br />
restlos ausverkauften Studiotheater<br />
folgte gebannt den überaus originellen<br />
Regieeinfällen. Turbulent<br />
ging‘s zu, aber auch still und leise, etwa<br />
beim Tod des alten Attinghausen.<br />
Spannend war natürlich die Frage: Wie lösen sie<br />
das mit dem Apfelschuss und wie mit dem<br />
Schuss auf den tyrannischen Vogt Geßler?<br />
Sehr beruhigend: Im Studiotheater wird in<br />
Zeiten von Amok und Verrohung nicht<br />
geschossen! Die Pfeile erreichen ihr Ziel<br />
im spielerischen „Als ob“ und das Schmunzeln,<br />
das bei diesen Szenen durch die Zuschauerreihen<br />
ging, zeigte, dass man auch<br />
ohne den Finger am Auslöser die Dramatik<br />
verstanden hatte.<br />
Alles in allem also ein überraschend frischer<br />
und entstaubter Klassiker, der den Schülern<br />
die Begegnung mit Schiller schmackhaft<br />
machte, ohne gleich „Schiller light“ zu<br />
sein.<br />
Annegret Wochele<br />
10 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News
Besuch einer Modenschau<br />
Am Samstag, 21.11.09 besuchten wir am Tag der<br />
Offenen Tür die staatlich anerkannte „Modeschule<br />
Kehrer“ in Stuttgart am Österreichischen Platz.<br />
Dabei wurden wir 10 Schülerinnen und Schüler<br />
von Frau Haug mit Tochter und Frau Herr begleitet.<br />
Zuerst haben wir das Atelier bestaunt , in dem<br />
die Schüler ihre Kleidung entwerfen und wir haben<br />
hunderte von Zeichnungen angeschaut. Nebenan<br />
gab es einen Raum nur mit Nähmaschinen,<br />
in dem die Abschlussklasse ihre Kleidung für die<br />
Abschlussmodenschau fertigte.<br />
Um 14.00Uhr gab es dann eine Fantasie-<br />
Modenschau der Auszubildenden im ersten und<br />
zweiten Semester. Alles war selbst entworfen und<br />
hergestellt. Es waren sehr schöne Kleider, immer<br />
gab es ein bestimmtes Thema für die Kollektion.<br />
Beim Thema Märchen wurde z.B. echtes Moos<br />
auf die Kleidung genäht, es gab die Themen „rote<br />
Herzen“, Weihnachtsbekleidung mit Christbaumkugeln<br />
und andere kreative und fantasievolle Teile.<br />
Im Unterrichtsfach „Modellieren“ können die<br />
Modeschüler an Puppen Kleidung mit Papier und<br />
anderen Materialien ausprobieren und ihrer Kreativität<br />
freien Lauf lassen. Später hat uns der Zeichenlehrer<br />
die Fortschritte in der Modezeichnung<br />
von einzelnen Schülern anhand Zeichenmappen<br />
gezeigt und wir staunten nicht schlecht über die<br />
Entwicklung. Vielleicht könnten das sogar wir lernen…<br />
Es war ein toller Tag, wir hatten viel Spaß und<br />
würden nächstes Mal wieder mitgehen.<br />
Merve Ergun, C. Haug<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 11
Unter Helmen - Kollegiumsausflug auf die Schwäbische Alb<br />
Zierde oder Schandmal, Auszeichnung<br />
oder Schmach, Trophäe oder<br />
Stigma, darüber gibt es nicht die<br />
geringsten Unklarheiten, nicht den<br />
kleinsten Zweifel, die Sachlage ist<br />
mehr als eindeutig: Der Helm in<br />
Gelb, Signalfarbe der Natur, er entspricht<br />
auch hier der verinnerlichten<br />
Farbrelevanz menschlicher Regelungs-<br />
und Sanktionsstrukturen,<br />
der gelben Ampel, der gelben Karte,<br />
der unmissverständlichen<br />
Zwangspause, dem erhobenen<br />
Zeigefinger, dem Warnschuss vor<br />
den Bug. Bis hierher und nicht weiter!<br />
Jedoch, auch darüber sind wir<br />
pflichtgemäß und bestens informiert,<br />
dem zwangsweisen und degradierenden<br />
Austausch des kobaltblauen gegen den gelben<br />
Helm bedarf es schon gravierender Regelverstöße,<br />
der bewussten oder durch grobe Fahrlässigkeit<br />
verursachten Missachtung elementarer Sicherheitsvorschriften<br />
des "AbenteuerParks", ein<br />
Umstand, der einem gestandenen und nach eigener<br />
Einschätzung vorbildlichen Lehrer, zumal im<br />
Kreis seiner wachsamen Kollegen, keinerlei Sorgenfalten<br />
auf die Stirn zu treiben imstande ist.<br />
Das Mitführen von Gegenständen, die eine Gefahr<br />
für den Teilnehmer selbst oder für andere<br />
darstellen? Ausgeschlossen. Klettern unter Alkohol-<br />
oder Drogeneinfluss? Lächerlich. Das gleichzeitige<br />
Aushängen beider Sicherungskarabiner<br />
aus dem roten Sicherungsseil? Undenkbar.<br />
Eine gute Handvoll neugieriger Pädagogen<br />
hatte an diesem schwülwarmen<br />
Sommertag im Rahmen des<br />
Betriebsausflugs den Entschluss<br />
gefasst, unbekanntes Terrain zu erkunden<br />
und sich nach Unterrichtsschluss<br />
in gespannter Erwartung<br />
und ausgezeichneter Stimmung im<br />
"AbenteuerPark Schloss Lichtenstein"<br />
eingefunden, um Kraft, Ausdauer,<br />
Mut und vielleicht noch weitere,<br />
unbekannte, aber unverzichtbare<br />
Fähigkeiten zur Bewältigung der<br />
kommenden Herausforderungen unter<br />
Beweis zu stellen. Welche physischen, möglicherweise<br />
ornithologischen Eigenschaften sind zu<br />
„Münchhausens Flug“ vonnöten, bedarf es der<br />
Orientierungskünste von Zugvögeln, um sich im<br />
„Labyrinth“ zurechtzufinden, welche psychischen<br />
Qualitäten, welche Nervenstärke ist erforderlich,<br />
um die „Folterkammer“ zu überstehen, ohne im<br />
Anschluss als seelisches Wrack den Dienst quittieren<br />
und sich bedauerlicherweise übergangslos<br />
im vorzeitigen Ruhestand wiederzufinden?<br />
Doch vor der Tat, dem Aufbruch<br />
ins Unbekannte, dem Schritt ins<br />
Ungewisse, findet sich das Häuflein<br />
Unerschrockener in einer zwar<br />
wohl vertrauten, aber fast vergessenen<br />
Rolle wieder, Lichtjahre entfernt<br />
vom fest gefügten Selbstverständnis,<br />
vom per Gesetz mit nahezu<br />
grenzenloser Machtfülle ausgestatteten<br />
Status des Lehrers,<br />
vom Nimbus dessen, der mit seiner<br />
Autorität, seinem Wissen und<br />
didaktischem Geschick Generationen<br />
von Eleven ins eigenverantwortliche<br />
Leben geführt: in der Rolle<br />
des Schülers. Erstaunlicherweise<br />
vollzieht sich der Rollenwechsel<br />
unproblematisch, unmerklich, beiläufig, geräuschlos,<br />
bei allen Beteiligten, ja, man kann sogar den<br />
Eindruck gewinnen, die Annahme der neuen Perspektive<br />
gelänge den an Jahren Älteren, in Korrelation<br />
zum erheblichen zeitlichen Abstand der eigenen<br />
Schulzeit, noch leichter, noch reibungsloser<br />
als den jüngeren Kolleginnen und Kollegen.<br />
Nostalgie, Nachhall von Erinnerungen, Reminiszenzen<br />
an längst vergangene Zeiten oder<br />
schlummernde Kommunikationsstrukturen, situationsbedingt<br />
empor gespült aus tieferen Bewusstseinsebenen,<br />
wer weiß?<br />
Ausgestattet mit Helm, kobaltblau, Gurt, Sicherungsleine<br />
mit Karabinern und Stahlseilrolle erfolgt<br />
die Einweisung in das Regelwerk und die<br />
Praxis des "AbenteuerParks". Rot die Sicherungsleinen,<br />
gelbe Markierungen<br />
für die<br />
Benutzung der<br />
Stahlseilrollen, kompromisslossachgerecht<br />
einzuhängen,<br />
die Karabiner, deren<br />
Verwendung immer<br />
gegenläufig zu erfolgen<br />
hat, pro Station<br />
nur eine Person,<br />
maximal drei auf der<br />
Plattform, …, eine<br />
Checkliste von einem<br />
guten Dutzend Positionen, wahrlich, das<br />
Schülerdasein ist kein leichtes. Notenstress, Leistungsdruck,<br />
Versagensängste, das sollte uns zwar<br />
erspart bleiben, doch ein leichtes Gefühl der<br />
Überforderung bezüglich der Memorierung des<br />
Gelernten lässt sich nicht ganz vermeiden, zumal<br />
die vollkommen unpädagogische Abqualifizierung<br />
mit der Eselsmütze, dem gelben Helm, an diversen<br />
Abschnitten des Lehrgangs immer wieder bei-<br />
(Fortsetzung auf Seite 13)<br />
12 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News
läufig ins Gespräch gebracht wird. Die praxisorientierte,<br />
mit strengem Auge überwachte Anwendung<br />
des Curriculums in einem fast ebenerdigen<br />
Miniparcours bildet den Abschluss der Instruktionen<br />
und, abgesehen von inadäquat eingehängten<br />
Stahlseilrollen, dilettantisch angebrachten Karabinern,<br />
ungesicherten Teilpassagen und einem heftigen<br />
Zusammenprall zweier Probanden, verläuft<br />
die Reifeprüfung zur allgemeinen Zufriedenheit,<br />
das Abenteuer kann beginnen.<br />
Das sehnsüchtige Verlangen,<br />
die Bodenhaftung<br />
einzutauschen<br />
gegen die Herausforderungen<br />
in luftigen<br />
Höhen, wird jedoch<br />
jäh gestoppt durch eine<br />
merkliche Verdunklung<br />
des Himmels, das<br />
Unternehmen muss<br />
abgebrochen werden,<br />
bevor es überhaupt<br />
begonnen. Kumulonimbus,<br />
die gemeine<br />
Gewitterwolke, hat<br />
sich mit einigen größeren<br />
und kleineren Geschwisterneingefunden,<br />
bedrohlich anzusehen, Blitze schleudernd,<br />
zornig grummelnd, und es erscheint nicht ratsam,<br />
sich mit dieser Sippe auf ein têtê a têtê in den<br />
Baumwipfeln einzulassen. Gleich Flugzeugen, alle<br />
Checks durchgeführt, beladen, vollgetankt,<br />
die Koordinaten für die interkontinentale<br />
Distanz schon einprogrammiert,<br />
vorgerollt zur Startposition,<br />
die Startfreigabe jedoch verweigert,<br />
führt der Weg zurück zur Parkposition,<br />
enttäuscht, verärgert. Zeit,<br />
die blauem Helme abzusetzen, worunter<br />
das klinikgrüne Hygienekopftuch<br />
zum Vorschein kommt, ein<br />
Schwätzchen halten, Gesprächsstoff<br />
gibt es unter Pädagogen wahrlich unbegrenzt,<br />
ein knappes Dutzend Operateure<br />
in der Warteschleife zu ihrem<br />
chirurgischen Eingriff in die Biosphäre.<br />
Am Ende hat Petrus dann doch ein<br />
Einsehen, es wird merklich heller, das<br />
Krachen des Donners weicht dem sanften Raunen<br />
des Waldes, Startschuss, Freigabe der Stationen<br />
Eins bis Fünf, von der „Schlossschenke“ hin<br />
zum „Ritterschlag“. Nun also, nun kann sich bewähren,<br />
was in den Vormonaten antrainiert, all die<br />
zahllosen Liegestützen, die Klimmzüge, die vergossenen<br />
Schweißperlen, die Überwindung zu<br />
körperlicher Anstrengung, wo doch das müßige<br />
Leben als Couchpotato ungleich bequemer und<br />
angenehmer. Das erste Netzgeflecht empor geklettert,<br />
die ersten schwankenden Tritte zwischen<br />
den Plattformen gemeistert, das erste Seil trittsicher<br />
balanciert, mühelos, spielerisch, traumwandlerisch.<br />
Eine ungeheure Leichtigkeit des Seins<br />
durchflutet den Körper, Adrenalin und Endorphin<br />
vermischen sich zu einem stimulierenden Cocktail,<br />
das gesamte Geflecht des Organismus<br />
durchziehend, von den Hauptstraßen der Blutbahnen<br />
in die feinsten Kapillaren, von den Zehen zu<br />
den Haarspitzen, aufputschend, euphorisierend,<br />
psychosomatischer Ausnahmezustand. Station<br />
um Station wird so erobert, hangelnd, kletternd,<br />
gleitend, schwebend, keine noch so schwere<br />
Aufgabe erweist sich als undurchführbar, kein<br />
Hindernis, das nicht nahezu mühelos zu bewältigen.<br />
Als verzögernd und Bruch in der ansonsten<br />
nahtlosen Abenteuerkette erweist sich lediglich<br />
das Umstecken der Sicherungskarabiner,<br />
doch mit fortschreitender Übung gelingt auch<br />
dies immer flüssiger, die Frequenz des metallischen<br />
Klickens der Bügel steigt kontinuierlich<br />
an zur Sicherungssymphonie, untermalend, modulierend,<br />
Leitmelodie des Hochseilgartens.<br />
Das „Labyrinth“ als Parcours Nummer Sieben<br />
und, höheren Weihen entgegen strebend, im<br />
Anschluss an die Nummer Fünf „Ritterschlag“<br />
die nächste Herausforderung für unser inzwischen<br />
eingespieltes Team, es erweist sich als lediglich<br />
unbedeutend schwieriger und wird im<br />
Sturm erobert, so dass die Entscheidung, nach<br />
der Krone zu greifen, auf ungeteilte, euphorische<br />
Zustimmung stößt. Nun also<br />
Nummer Neun, die<br />
„Folterkammer“, laut Originalzitat<br />
der Betreiber „der Profi-<br />
Parcours für Hochseilprofis, hier<br />
braucht man Nerven wie<br />
Drahtseile“, alle Wegstrecken<br />
noch ein wenig aufreibender,<br />
abenteuerlicher, der Abstand<br />
zum Boden noch größer und,<br />
als besondere Herausforderung,<br />
auf halber Strecke, im luftigen<br />
Nichts der Umstieg von<br />
einer Seilschlaufe in eine andere,<br />
derart anspruchsvoll, dass<br />
eine zusätzliche Einweisung<br />
des Personals vonnöten. Professionell<br />
geht unsere kleine<br />
Gruppe ans Werk: sichern, klettern, balancieren,<br />
sichern, in diesem Rhythmus geht es zügig vorwärts,<br />
begleitet vom Gesang der Karabiner, von<br />
ihrem monotonen Lied, das von Anstrengung und<br />
Mühe erzählt, aber auch von Erfolg, Zufriedenheit,<br />
Selbstbestätigung, Stolz, ja, vor allem von Stolz<br />
auf das Geleistete, das Erreichte. In Kürze an der<br />
entscheidenden Barriere der doppelten Schlaufe<br />
(Fortsetzung auf Seite 14)<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 13
angelangt, Konzentration, Koordination von Geist<br />
und Körper, Durchdringung und Vorwegnahme<br />
des bevorstehenden Ablaufs in<br />
bester Zentradition – so überwinden<br />
wir nacheinander das Hindernis,<br />
problemlos, mühelos, nahezu<br />
elegant. Auf dem Olymp! Ganz<br />
oben, in überirdischen, metaphysischen<br />
Sphären! Sieger fühlen sich<br />
federleicht, unantastbar, sie<br />
schweben auf dem Aufwind ihres<br />
Erfolgs, Einschränkungen durch<br />
die Gesetze der Physik weit unter<br />
sich lassend.<br />
Der weitere Weg durch den Parcours<br />
ist banale Routine, es gibt<br />
kein Halten mehr, kein Problem,<br />
das nicht schon im Ansatz gelöst,<br />
keine Aufgabe, die sich nicht als<br />
zahnloser Tiger erweist, sichern, klettern, gleiten,<br />
absteigen, sichern, nächste Plattform, dopamingesättigt<br />
gelingt selbst der Griff nach den Sternen.<br />
Und doch, aus wattierter nebliger Ferne zwar,<br />
aber unüberhörbar, nicht ignorierbar, sickert da<br />
plötzlich eine Stimme von irgendwo unten in das<br />
berauschte Bewusstsein, gewinnt an akustischer<br />
Klarheit und Schärfe, bahnt sich ihren Weg an die<br />
Oberfläche, formt Buchstaben, Worte, einen Satz,<br />
eine Frage, eine ungeheuerliche Frage, den<br />
Schleier der Entrückung zertrennend gleich einem<br />
Rasiermesser, eine Frage, deren Inhalt inmitten<br />
hochsommerlicher Hitze die Umgebung mit Permafrost<br />
überzieht, allein aufgrund der Tatsache,<br />
dass es sich nicht um eine Frage, sondern um<br />
eine verneinende Feststellung handelt: "Sind Sie<br />
gesichert?"<br />
Abstieg vom Olymp, freier Fall aus der schwerelosen<br />
Welt der Götter, schneller als es die Erdanziehungskraft<br />
erlaubt geht es abwärts, und kein Halt<br />
in Sicht, kein Stopp, keine Verlangsamung, keine<br />
Entschleunigung, kein Rettungsfallschirm, kein<br />
Auffangnetz, Grund und Boden schon lange erreicht,<br />
doch der Sturz geht weiter, unendlich weiter,<br />
oh menschliche Hybris, oh Ikarus, Bruder im<br />
Geiste, wir sind dazu verurteilt, das gleiche<br />
Schicksal zu erleiden.<br />
Der Austausch der<br />
Helme, gelb gegen<br />
kobaltblau, reine<br />
Formsache, die Plattform<br />
liegt ja auch nur<br />
wenig über dem Erdboden,<br />
vermutlich sowieso<br />
der Grund für<br />
die kurze Nachlässigkeit.<br />
Hier ist man sicher<br />
wie in Abrahams<br />
Schoß, auch wenn<br />
kurzfristig beide Karabiner ausgehängt, weder<br />
Erdbeben, Taifun noch eine Stampede aller<br />
schwäbischen Vierbeiner sind in<br />
der Lage, Unheil herbeizuführen.<br />
Die kleine Unaufmerksamkeit, ist<br />
sie wirklich angemessener Grund<br />
für diese Bloßstellung, diese Blamage,<br />
diese Schande? Hunderte,<br />
Tausende perfekter Sicherungsvorgänge<br />
absolviert, nicht beachtet,<br />
nicht gewürdigt, diese harmlose<br />
Verfehlung jedoch mit Argusaugen<br />
beobachtet und ohne Verzug<br />
mit der höchst möglichen Strafe<br />
geahndet, wo bleiben da Fairness<br />
und Gerechtigkeit? Doch es ist müßig,<br />
schmollend und grummelnd<br />
die asymmetrische Struktur des<br />
Daseins zu beklagen, lediglich ein<br />
kläglicher Versuch, Verantwortlichkeiten<br />
in vermeintlich übergeordnete philosophische<br />
Strukturen einzubetten, zu transponieren in<br />
Sphären persönlicher Unantastbarkeit und Integrität,<br />
ein schon im Ansatz zum Scheitern verurteiltes<br />
Unterfangen, denn Regelverletzung bleibt Regelverletzung,<br />
wer wüsste das nicht besser als<br />
der erfahrene Pädagoge, tagtäglich konfrontiert<br />
mit Vorgängen dieser Art.<br />
Und so, zurechtgestutzt auf das normale Maß<br />
menschlicher Fehlbarkeit, die Schwingen gekappt<br />
bis zum Ansatz, den Kopf zurechtgerückt in eine<br />
neue und doch wohlvertraute Stellung, die Endlichkeit<br />
am Horizont im Blick, dort, wo Himmel und<br />
Erde sich vereinen, wo physische und transzendente<br />
Strukturen ineinander übergehen, zerfließen,<br />
sich verbinden, amorph und kristallklar<br />
zugleich, da bekommt die Niederlage eine neue<br />
Dimension, gewinnt an Kontur, löst sich vom<br />
schweren Nebel, klärt sich, wird leichter, wandelt<br />
sich, Phönix aus der Asche: Die Bruchstücke des<br />
Absturzes finden wieder zusammen, vernieten<br />
und verschweißen sich zu einem neuen Fluggerät,<br />
bereit, sich erneut in transparente Lüfte zu<br />
erheben, den Äther zu erobern, an die Grenzen<br />
von Raum und Zeit vorzustoßen. Natürlich, aus<br />
Fehlern kann man lernen, das Klettern im Parcours<br />
des Lebens kann weitergehen,<br />
jetzt, heute, morgen, übermorgen,<br />
der gelbe Helm, er wird<br />
Geschichte sein, amüsant und<br />
verklärt, schon bald wird er wieder<br />
dem kobaltblauen weichen müssen.<br />
Der gelbe Helm: Zierde oder<br />
Schandmal, Auszeichnung oder<br />
Schmach, Trophäe oder Stigma?<br />
Eine Erfahrung.<br />
14 <strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News<br />
B.S.
Unterwegs mit Pinsel und Staffelei<br />
<strong>Fritz</strong>-<strong>Leonhardt</strong>-Realschul-News 15