Kaum Eiweiß, kaum Fett, aber viel Glasur - fischmagazin.de
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Qualität<br />
Die Qualität verschie<strong>de</strong>ner Seeteufel-Arten auf <strong>de</strong>m Markt<br />
<strong>Kaum</strong> <strong>Eiweiß</strong>, <strong>kaum</strong><br />
<strong>Fett</strong>, <strong>aber</strong> <strong>viel</strong> <strong>Glasur</strong><br />
Der Ruf <strong>de</strong>s Seeteufels ist ein guter. Entsprechend wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Frischetheke bis zu 60,-<br />
Euro für sein Filet gezahlt. In <strong>de</strong>n Truhen <strong>de</strong>r Supermärkte wird die 250g-Packung jedoch<br />
schon für 2,99 Euro angeboten. Experten vom Max Rubner-Institut (MRI) haben Proben<br />
aus <strong>de</strong>m LEH untersucht. Das Fazit: insbeson<strong>de</strong>re pazifische Seeteufel-Arten besitzen völlig<br />
an<strong>de</strong>re Nährwerte und eine an<strong>de</strong>re Qualität.<br />
Der Seeteufel gilt traditionell<br />
als hochwertiger<br />
Fisch. „Wegen <strong>de</strong>r<br />
von Kennern hoch geschätzten<br />
Fleischqualität lassen sich<br />
für Seeteufel […] gute Preise<br />
erzielen“, schreibt das Fisch-<br />
Informationszentrum in einem<br />
lexikalischen Abriss zum Lophius<br />
piscatorius und erklärt im<br />
Abschnitt ‚Herkunft‘: „Bei uns<br />
angebotene Seeteufel stammen<br />
vorwiegend aus <strong>de</strong>m Nordostatlantik.“<br />
Letzteres wie<strong>de</strong>rum<br />
stimmt heutzutage nicht mehr.<br />
Das mag mit <strong>de</strong>n vergleichswei-<br />
se geringen europäischen Anlandungen<br />
zu tun haben, die in<br />
einer Größenordnung von 9.000<br />
bis 10.000 Tonnen liegen, <strong>aber</strong><br />
auch mit <strong>de</strong>m hohen Preis <strong>de</strong>r<br />
Nordatlantik-Ware. Ökonomische<br />
Begehrlichkeit weckt auch<br />
<strong>de</strong>r Umstand, dass <strong>de</strong>r Seeteufel<br />
Der Seeteufel in <strong>de</strong>r Frischetheke<br />
hält in <strong>de</strong>r Regel, was er<br />
verspricht: ein nordatlantischer<br />
Lophius piscatorius mit 20<br />
Prozent <strong>Eiweiß</strong> und 4,5 Prozent<br />
<strong>Fett</strong>. Im LEH wer<strong>de</strong>n zunehmend<br />
Lophius-Arten mit geringeren<br />
Nährwerten angeboten.<br />
weltweit mit zahlreichen Spezies<br />
vertreten ist.<br />
Sämtliche Lophius-Arten dürfen<br />
unter <strong>de</strong>r Bezeichnung Angler,<br />
Seeteufel o<strong>de</strong>r Lotte gehan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n. Doch wer an<strong>de</strong>re Arten<br />
verkostet, wird feststellen: wirklich<br />
schmackhaft sind sie häufig<br />
nicht. Dies hat Dr. Hartmut Rehbein<br />
vom Max Rubner-Institut<br />
(MRI), Bun<strong>de</strong>sforschungsinstitut<br />
für Ernährung und Lebensmittel,<br />
zum Anlass genommen, die<br />
Qualität <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Markt i<strong>de</strong>ntifizierten Seeteufel-<br />
82 FischMagazin 1 / 2013 www.<strong>fischmagazin</strong>.<strong>de</strong>
Zusammensetzung von Seeteufelfilets<br />
nach Entfernung <strong>de</strong>r <strong>Glasur</strong><br />
Lophius-Proben <strong>Glasur</strong> Wasser <strong>Eiweiß</strong> <strong>Fett</strong> Asche P 2O 5<br />
L. setigerus 34 % 88 % 11 % 0,3 % 0,9 % 0,2 %<br />
L. litulon 33 % 87 % 11 % 0,5 % 0,8 % 0,2 %<br />
L. litulon u. L. setigerus 1) 10 % 85 % 12 % 0,5 % 1,0 % 0,2 %<br />
L. litulon u. L. setigerus 1) 6 % 87 % 11 % 0,3 % 1,1 % 0,2 %<br />
L. litulon 27 % 90 % 7 % 0,3 % 1,3 % 0,2 %<br />
L. litulon 26 % 88 % 9 % 0,3 % 1,0 % 0,2 %<br />
L. litulon 3) nb 2) 83 % 13 % 2,5 % nb 2) nb 2)<br />
Quelle: Dr. Hartmut Rehbein/MRI; 1) Mischproben bei<strong>de</strong>r Arten; 2) nb = nicht bestimmt;<br />
3) Referenz, Iwasaki & Harada (1985)<br />
Arten zu untersuchen. Nach<br />
I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Fischart anhand von Proteinmustern<br />
(mittels IEF – Isoelektrischer<br />
Fokussierung) und<br />
DNA-Sequenzen (mittels PCR)<br />
wur<strong>de</strong>n die Grundzusammensetzung<br />
(Protein, <strong>Fett</strong>, Wasser,<br />
Asche) und etwaige Zusatzstoffe<br />
(pH-Wert, Osmolarität, Phosphate,<br />
Citrat) analysiert. Außer<strong>de</strong>m<br />
wur<strong>de</strong>n die Produkte auf Ver<strong>de</strong>rbsindikatoren<br />
wie flüchtige<br />
Amine und TMAO (Trimethylamin-N-oxid)<br />
untersucht.<br />
Untersucht wur<strong>de</strong>n sechs Tiefkühl-Proben,<br />
wobei es sich in<br />
drei Fällen um <strong>de</strong>n Lophius li-<br />
Dr. Hartmut Rehbein vom Max<br />
Rubner-Institut hat pazifische<br />
Seeteufel-Arten auf ihre Zusammensetzung<br />
untersetzt. Das<br />
Fazit: oft besitzen diese Lophius-<br />
Spezies nur halbso<strong>viel</strong> <strong>Eiweiß</strong><br />
und ein Zehntel <strong>de</strong>s <strong>Fett</strong>gehalts<br />
<strong>de</strong>s atlantischen Seeteufels.<br />
www.<strong>fischmagazin</strong>.<strong>de</strong><br />
tulon han<strong>de</strong>lte, in einem Fall<br />
um <strong>de</strong>n Lophius setigerus und<br />
in zwei Fällen um Mischproben<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Arten. Der Lophius<br />
litulon wird im Westpazifik gefangen,<br />
<strong>de</strong>r Lophius setigerus vor<br />
<strong>de</strong>n nördlichen Küsten Australiens.<br />
Das Fazit: die gemessenen<br />
Werte wichen ganz erheblich von<br />
jenen Nährwertangaben ab, die<br />
das Fisch-Informationszentrum<br />
(FIZ) als Mittelwerte für <strong>de</strong>n im<br />
Atlantik gefischten Lophius piscatorius<br />
angibt. Auffällig ist zunächst<br />
ein hoher <strong>Glasur</strong>anteil,<br />
<strong>de</strong>r bei vier <strong>de</strong>r sechs Proben zwischen<br />
26 und 34 Prozent lag. Nach<br />
Entfernung <strong>de</strong>r <strong>Glasur</strong> maß das<br />
Team um Dr. Hartmut Rehbein<br />
<strong>Eiweiß</strong>anteile zwischen elf und<br />
sieben Prozent – zum Vergleich:<br />
das FIZ gibt für <strong>de</strong>n Lophius piscatorius<br />
20,3 Prozent an. Auch<br />
<strong>de</strong>r <strong>Fett</strong>gehalt lag mit 0,3 bis 0,5<br />
Prozent bei durchschnittlich nur<br />
einem Zehntel jener 4,5 Prozent,<br />
die <strong>de</strong>r L. piscatorius aufweist.<br />
Rehbein betonte, dass es sich<br />
zwar um unterschiedliche Arten<br />
han<strong>de</strong>le, doch in <strong>de</strong>r Literatur<br />
wer<strong>de</strong>n selbst für <strong>de</strong>n Lophius<br />
litulon ein <strong>Eiweiß</strong>-Gehalt von 13<br />
Prozent und ein <strong>Fett</strong>gehalt von<br />
2,5 Prozent angegeben. Das Fazit<br />
<strong>de</strong>s Wissenschaftlers: <strong>viel</strong> Wasser,<br />
wenig <strong>Eiweiß</strong>, ein mäßiger<br />
<strong>Fett</strong>gehalt, ein nicht auffälliger<br />
Phopshatgehalt. Positiv: die Ver<strong>de</strong>rbsparameter<br />
waren bei allen<br />
untersuchten Proben gering. bm<br />
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