Übersicht über die Ausbildungsmethoden
Übersicht über die Ausbildungsmethoden
Übersicht über die Ausbildungsmethoden
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<strong>Übersicht</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Ausbildungsmethoden</strong><br />
„Was Du mir sagst, das vergesse ich,<br />
was Du mir zeigst, daran erinnere ich mich,<br />
was Du mich tun lässt, das behalte ich.“<br />
(chinesisches Sprichwort)<br />
<strong>Ausbildungsmethoden</strong> sind das Werkzeug des Ausbilders/Ausbilderin. Sie sind der Weg, mit dem<br />
Azubi gemeinsam Ausbildungsinhalt/Lernziele zu erarbeiten, ihn/sie beim Lernen zu unterstützen<br />
und zu begleiten. Gemäß einer der wichtigsten Ausbildungsregeln „learning by doing“, ist immer<br />
den <strong>Ausbildungsmethoden</strong> der Vorzug zu geben, bei denen <strong>die</strong> Aktivierung des Azubi im Vordergrund<br />
steht.<br />
Vom Ausbilder/Ausbilderin sollten im Hinblick auf <strong>die</strong> einzelne Ausbildungsmethode folgende<br />
Fragen beantwortet werden können:<br />
• Welcher Struktur/Ablauf folgt <strong>die</strong> Ausbildungsmethode?<br />
• Welche Aufgaben <strong>über</strong>nimmt der Ausbilder?<br />
• Welche Aufgaben <strong>über</strong>nimmt der Azubi?<br />
• Welche konkreten Ausbildungsinhalte aus dem jeweiligen Beruf können mit der Ausbildungsmethode<br />
erarbeitet werden?<br />
• Welche Vorteile und welche Nachteile hat <strong>die</strong> jeweilige Ausbildungsmethode?<br />
1. Vier-Stufen-Methode<br />
Die Vier-Stufen-Methode basiert im Wesentlichen auf dem Prinzip des Vormachens, Nachmachens<br />
und Einübens unter Anleitung und Begleitung des Ausbildes/Ausbilderin. Mit ihr lassen<br />
sich psychomotorische Lernziele vor allem im Bereich der Grundfertigkeiten erarbeiten.<br />
2. Lehrgespräch<br />
Erarbeitung kognitiver Ausbildungsinhalte/Lernziele in einem vom Ausbilder durch Fachfragen<br />
gesteuerten Gespräch, möglichst unter Einsatz verschiedener Unterrichtsme<strong>die</strong>n wie Arbeitsblätter,<br />
Tafel, Flip-Chart, Lehrbücher usw.<br />
3. Lernauftrag<br />
Das selbstständige Planen, Durchführen und Kontrollieren einer möglichst realen Arbeitsaufgabe<br />
durch den Azubi, mit abschließender Auswertung durch den Ausbilder/Ausbilderin.<br />
4. Leittextmethode<br />
Textgestütztes und –gesteuertes Bearbeiten komplexer Ausbildungsinhalte (vgl. Modell der vollständigen<br />
Handlung).<br />
5. Rollenspiel<br />
Verhaltenstraining innerhalb simulierter Ausbildungssituationen<br />
© Margareta Muer, Training und Ausbildungscoaching, Köln, m.muer@web.de
6. Projektmethode<br />
Bearbeitung offener Ausbildungsinhalte in Gruppen (z.B. Gestaltung des Tages der offenen Tür)<br />
7. Fallmethode/Fallstu<strong>die</strong><br />
Schriftliche Bearbeitung praxisnaher Fälle (z.B. im Versicherungs- und Bankwesen)<br />
8. Moderationsmethode<br />
Bearbeitung offener Problemstellungen und Themen<br />
Es gibt noch mehr <strong>Ausbildungsmethoden</strong> (Planspiele, Zukunftswerkstatt, Juniorenfirma etc), hier<br />
wurden nur <strong>die</strong> kurz beschrieben, <strong>die</strong> in der betrieblichen Praxis am häufigsten angewandt werden.<br />
Besonders soll hier auf das Modell der vollständigen Handlung eingegangen<br />
werden:<br />
Das Modell der vollständigen Handlung ist das Grundmodell idealen betrieblichen Lernens.<br />
Auf <strong>die</strong>sem Grundmodell basieren z.B. <strong>die</strong> Leittextmethode und auch <strong>die</strong> Projektmethode. Das<br />
Modell der vollständigen Handlung folgt folgendem Ablauf:<br />
1. Informieren: Die Azubis machen sich mit der Aufgabenstellung vertraut, sie informieren sich,<br />
was sie zu tun haben<br />
2. Planen: Die Azubis den Ablauf, <strong>die</strong> Materialbestimmung, den Zeitbedarf zur Erledigung der<br />
Aufgabe<br />
3. Entscheiden: Die erarbeitete Planung wird mit dem verantwortlichen Ausbilder/Ausbilderin<br />
besprochen und es wird <strong>die</strong> Entscheidung <strong>über</strong> <strong>die</strong> endgültige weitere Vorgehensweise getroffen<br />
4. Durchführen: Die Azubis führen <strong>die</strong> Aufgabenstellung planmäßig durch. Die Aufgabe des<br />
Ausbilders besteht darin, <strong>die</strong> Arbeitsweise der Azubis zu beobachten, Hilfestellung zu geben<br />
und auf <strong>die</strong> Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zu achten.<br />
5. Kontrollieren: Das Arbeitsergebnis wird zunächst von den Azubis selbst kontrolliert, ggf. an<br />
Hand eines Kontrollbogens<br />
6. Auswerten: Das Arbeitsergebnis und auch <strong>die</strong> Arbeitsweise werden nun zum Abschluss mit<br />
dem Ausbilder/der Ausbilderin besprochen.<br />
© Margareta Muer, Training und Ausbildungscoaching, Köln, m.muer@web.de