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ERICH W O LFG A N G H A RTZSCH IN D ER G A LERIE LATERN E

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von Kunst – man will da nicht viel falsch machen,<br />

aber das Terrain ist ein gefährliches mit vielen Stolpersteinen<br />

bestreut. Wie hast du selbst die Texte<br />

empfunden, die über dich geschrieben wurden,<br />

gibt es da welche, falls du sie gelesen hast, wo du<br />

sagst, die treffen genau das, was ich mache.<br />

E.W.H.: Es gibt eine Reihe von Dingen auch Kritik, wo ich<br />

sage, das ist berechtigt. Die Laudatio in München war sehr<br />

schön, da war ein Inhalt da, wo ich selbst überrascht war,<br />

was man lesen kann in meinen Bildern. In der DDR-Zeit war<br />

das schon komplizierter, weil die Ansprachen waren plagiater<br />

und man hat sich nicht getraut, direkt seine Meinung zu sagen.<br />

Nach der Wende ist die Kritik schärfer geworden, aber auch die<br />

Anteilnahme, das Lob für die Arbeiten ist intensiver geworden.<br />

Red.: Ich glaube, du hast ein fast unüberschaubares<br />

Konvolut geschaffen, das voll ist an Zeichnungen,<br />

Zeichen, Symbolen, auf Papier, auf Leinwand, dazu<br />

Fotoübermalungen, Objekte und vieles mehr. Das<br />

meiste, würde ich sagen, aus dem Traumhaftem,<br />

dem Unbewussten entnommen. Gibt es da Dinge,<br />

bei der späteren Analyse, die immer wieder vorkommen,<br />

die immer wieder ans Licht wollen und<br />

die man immer wieder aufzeichnen muss, ohne dass<br />

der Drang nachlässt dies zu tun?<br />

E.W.H.: Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt, wieso<br />

das alles so ist. Diese Vielfalt ist einfach in mir und woher das<br />

kommt, kann ich dir nicht sagen. Lässt sich nicht beantworten.<br />

2<br />

Was früher aus dem Bild herausstrahlte, war die Verbindung<br />

zwischen Mensch und Tier. Später habe ich die Farbe reduziert.<br />

Ich habe dann nur mit den körpereigenen Farben von Keramiken,<br />

von Papiermaché, und anderen Materialien gearbeitet und<br />

habe auf die menschliche Figur lange Zeit verzichtet. Zumindest<br />

bei den Bilder auf Leinen. Ab 2002/3 habe ich gesagt, ich mache<br />

Schluss mit dieser Ära mit diesen grauen Steinen, Terrakotten,<br />

Ästen und Fotografien auf Leinen. Ich habe konsequent Schluss<br />

gemacht, habe meinen Keramikofen in den Schrott gegeben.<br />

Hab alles, was Keramik war, vernichtet, also alle Materialien<br />

und habe wieder mit der Malerei angefangen und diesmal ist es<br />

noch farbiger geworden als ich angefangen hatte. Jetzt bewege<br />

ich mich da. Zwischen Konstruktion, dem Fragmentarischem im<br />

Bild und aus diesen Elementen bind ich jetzt noch die menschliche<br />

Figur ein, um für mich Aussagen zu finden.<br />

Red.: Spielt überhaupt die spätere Analyse eine<br />

große Rolle in deiner Arbeit oder beschränkt sie<br />

sich darauf, nach dem Schaffen nur auszusortieren,<br />

was nicht gelungen ist, oder veränderst du auch so<br />

lange bis es besser wird?<br />

E.W.H.: Ja, ich verändere. Früher habe ich radikal ausgesondert,<br />

heute lege ich es eher weg zur Seite und benutze das Material,<br />

das schon angefangen war, von dem ich im ersten Moment<br />

gedacht habe, dass es nichts Rechtes war. Ich habe einen<br />

Fundus von alten Papieren, alten Zeichnungen, dann kommen<br />

Fotografien, Holzschnitte dazu, wo ich eine collagen-artige<br />

Vorstellung verwirklichen kann. Es gibt keine reinen grafischen

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