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Forderungs Praktiker

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ezensionen<br />

01<br />

02<br />

sicherheitenverwertung,<br />

<strong>Forderungs</strong>beitreibung<br />

01 Privatinsolvenz<br />

48 01 / 2011 <strong>Forderungs</strong><strong>Praktiker</strong><br />

Dr. Andreas Schmidt: Privatinsolvenz – Leitfaden für<br />

den Weg zur restschuldbefreiung. Verlag C. H. beck,<br />

München, 3. aufl. 2009. 231 s., 39 €.<br />

w die Privatinsolvenz ist längst zum Massengeschäft<br />

geworden: Weit mehr als 100.000 schuldner begeben<br />

sich pro Jahr ins Verfahren und hoffen, nach sechs Jahren<br />

schuldenfrei zu sein. aber nicht nur für schuldner und<br />

ihre berater ist eine genaue kenntnis der Materie unverzichtbar.<br />

auch der Vermieter und der arbeitgeber des<br />

schuldners sowie Personen, denen der schuldner unterhaltsverpflichtet<br />

ist, sind gezwungen, sich detailliert<br />

mit der Privatinsolvenz zu befassen. Mittlerweile hat<br />

sich die Privatinsolvenz fest etabliert. der bgH hat zu<br />

wesentlichen Fragen stellung genommen und die Privatinsolvenz<br />

zu einer facettenreichen spezial­Materie<br />

entwickelt. in der Praxis haben sich bei der abwicklung<br />

dieser Verfahren usancen herausgebildet, die sich nicht<br />

aus dem gesetz entnehmen lassen.<br />

die vorliegende dritte auflage trägt diesen veränderten<br />

rahmenbedingungen rechnung. der Handbuch­teil<br />

schildert den ablauf eines Privatinsolvenzverfahrens<br />

vom gang zur schuldnerberatungsstelle bis zur erteilung<br />

der restschuldbefreiung. Praxistipps helfen, typische<br />

Fehler und Fallstricke zu vermeiden.<br />

im ratgeber­teil werden wichtige Fragen zu den auswirkungen<br />

eines Privatinsolvenzverfahrens auf den schuldner<br />

und sein umfeld präzise beantwortet. der band<br />

wendet sich an schuldner, schuldnerberater, richter,<br />

rechtspfleger, gerichtsvollzieher, anwälte und steuerberater,<br />

ist aber auch geeignet für Mitarbeiter von<br />

abwicklungsabteilungen für den Privatkundensektor<br />

in banken, um sich einen Überblick über kleininsolvenzverfahren<br />

zu verschaffen. £<br />

risikomanagement, sanierung,<br />

<strong>Forderungs</strong>beitreibung<br />

02 Insolvenzanfechtung anhand von<br />

Rechtsprechungsbeispielen<br />

Berthold Schäfer: insolvenzanfechtung anhand von<br />

rechtsprechungsbeispielen. Lexisnexis, Münster, 2010.<br />

519 s., 78 €.<br />

w das anfechtungsrecht ist nicht nur hoch praxisrelevant,<br />

sondern oft auch verwirrend, z. b. wenn die bezah­<br />

lung einer berechtigten Forderung wegen Vollstreckungsdruck<br />

inkongruent (= „nicht zu beanspruchen“) wird und<br />

die inkongruenz wiederum ein indiz sein soll, dass der<br />

schuldner mit gläubigerbenachteiligungsvorsatz geleistet<br />

und der gläubiger dies erkannt habe. auch die anfechtbarkeit<br />

einer aufrechnungslage oder die unentgeltlichkeit<br />

einer tilgung erschließt sich nicht ohne weiteres.<br />

dies erschwert den einstieg in das anfechtungsrecht<br />

anhand der üblichen kommentarliteratur: Wer nicht<br />

ohnehin schon weiß, dass die inkongruenz ein indiz im<br />

rahmen der vorsätzlichen gläubigerbenachteiligung ist,<br />

schaut gar nicht erst bei der kommentierung zu § 133<br />

inso nach. oder wer nicht ohnehin schon weiß, dass<br />

die entstehung einer aufrechnungslage eine inkongruente<br />

gläubigerbenachteiligung sein kann, findet<br />

nicht ohne weiteres zu der kommentierung des § 96<br />

abs. 1 Ziff. 3 inso.<br />

deshalb geht schäfer einen andern Weg und erläutert<br />

das anfechtungsrecht nicht primär anhand des gesetzestextes,<br />

sondern durch Fallbeispiele. das ausgezeichnete<br />

Stichwortverzeichnis verweist z. b. unter dem<br />

stichwort „Zwangsvollstreckung, drohende“ direkt zu dem<br />

beispielsfall „Inkongruente Deckung bei Zahlung unter<br />

dem Druck der bevorstehenden Zwangsvollstreckung“.<br />

unter „Aufrechnung“ findet man ohne weiteres ­ und<br />

insbesondere ohne Vorkenntnisse – den beispielsfall<br />

„Gläubigerbenachteiligung durch Herbeiführung einer<br />

Aufrechnungslage“.<br />

Zusätzlich wird jede Vorschrift kurz und verständlich<br />

kommentiert, streng praxistauglich auf basis der bgHrechtsprechung<br />

und wiederum mit zahlreichen Querverweisen:<br />

es gelingt dem autor z. b., auf gerade einmal<br />

sieben seiten zur inkongruenzanfechtung nicht nur<br />

die grundlagen darzustellen, sondern auch noch zahlreicher<br />

spezialfälle wie die inkongruenz eines Verzichts,<br />

die nachbesicherung eigener Verbindlichkeiten oder<br />

das Problem der mittelbaren Zuwendung. schneller<br />

und präziser kann man dieses thema nicht darstellen.<br />

damit geht das Werk weit über eine bloße einführung<br />

hinaus. Wer einen ersten Zugang zum anfechtungsrecht<br />

sucht, findet diesen über die einführungen und<br />

das stichwortverzeichnis. Wer die Lösung von spezialfällen<br />

sucht, findet über die jeweilige Vorschrift oder<br />

ebenfalls über das stichwortverzeichnis den passenden<br />

Fall. Zusammenfassend ist das Werk eine wertvolle Hilfe<br />

für jeden, der mit dem anfechtungsrecht zu tun hat<br />

– mehr muss niemand wissen. £<br />

Rechtsanwalt Dr. Thilo Schultze, grub brugger & Partner,<br />

stuttgart

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