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Tschachotln

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at ist j eder .Situation gewachsen, cr v e rarbeitet<br />

prompt jede Aufgabe, wenn er nur auch will/ich ge<br />

nügcnd belastet wird, ich finde, dass es aber nicht im<br />

mer geschieht — in Wirldichlceit könnte er noch viel<br />

mehr tragen. Aber in Bezug auf den dritten Faktor,<br />

die Führung, muss ich Ihnen ganz offen sagen<br />

ICopf ist faul, IZicr liegt unsere Sc1uväche — die Füh<br />

rung hemmt Alles, jede Tat, jede Kampfeslust, sie ist<br />

mutlos, sie traut weder den i>lassen,.noch dem Appa<br />

rat, noch sich selbst etwas zu."'<br />

Das Gesicht Otto Wels' verfinsterte sich und wurde<br />

rot, die Umherstehcnden machten erschroclccnc Augen<br />

— jetzt musstc der Donner losgehen. Es war aber<br />

nur ein psychologischer Schachzug meinerseits, denn<br />

' sofort fuhr ich wt.'iler fort: .„aber Sie, Gcnossc Wels,<br />

können hier Abhilfe schaffen) Sie 1cö»ntcp die IRollc<br />

eines (Icutschcn Lenins st)iclcn — machen Sie cs, röu­<br />

Illcn Sic schleunigst mit den Ilcmmungcn und l'chlcrn<br />

der untähigcn Fithrcr auf I" D i e G e sichtszüge Otto<br />

Wels' glätteten sich, in den Augen und um den Mund'<br />

herum lag jetzt ein gutmütiges Lächeln und er sagte'<br />

„Nun gut, wir wollen mal sprechen, kommen Sie mor-,<br />

gen ins Parteisekretariat, ich gebe Ihnen eine ganze '<br />

Stunde Zeit".<br />

Ich war zufrieden. Viele Genossen beglückwünschten<br />

mich und sagten — „Na, die Sache ist halbgewonnen.<br />

Vielleicht gelingt es dochi" Am nächsten Tage<br />

war ich bei Wels. Er war von einer Reihe von älteren<br />

Leuten aus der Partei-Bürolcratic um~eben. Ich mo­<br />

O<br />

• •<br />

bihsierte meine ganze Beredsamkeit, ich überbot mich<br />

selbst, ich versuchte ihn und die Anderen zu gewin- .<br />

nen. Es war vergebens. N ach einer halben Stunde<br />

.wurde er abgerufen, die Anderen fielen über mich<br />

her. „Was wollen Sie" — sagten sie — „wir sind ja<br />

doch maximal aktiv, es wird alles Mögliche getan, wir<br />

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