Ausgabe 9 - IPOS
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Veränderungsmanagement in der Kirche als Leitungsaufgabe<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
stungsfähig, wenn sie einer realistischen Wahrnehmung<br />
der Kirche durch Kirchentheorie, Kybernetik<br />
und Kirchenrecht größere Bedeutung einräumt”<br />
(ebd.).<br />
Allerdings reicht das von Scherle eingeführte und<br />
mehrfach benannte Kriterium der “Gott-Offenheit” m.<br />
E. nicht aus (vgl. a.a.O. 119 u.ö.). Vielmehr muss zur<br />
erkenntnis- und handlungsleitenden Perspektive der<br />
Theologie die fundamentale Grenzüberschreitung werden,<br />
die sich symbolisch im trinitarischen Gottesbegriff<br />
abbildet. Theologie ist dann diejenige Wissenschaft,<br />
die es in ihrem Kern mit dem Umgang mit<br />
Grenzen, ihrer Anerkennung und Überschreitung zu<br />
tun hat (s.o. S. 22 im Anschluss an Falk Wagner);<br />
dann hat sie es in der Tat mit der fundamentalen<br />
Grenzüberschreitung des Unverfügbaren zu tun 61 –<br />
und zwar so, dass das religiöse Bewusstsein zum<br />
Ort der Reflexion dieser Differenzerfahrung wird. In der<br />
Deutung des Geschickes Jesu als des Christus erweist<br />
sich aber auch Gott als offen für die Erfahrung<br />
des leidenden Menschen – insofern gehört auch die<br />
“Menschen-Offenheit Gottes” zu Begriff und Wesen<br />
christlicher Theologie. Das Auf- und Entdecken dieses<br />
wechselseitigen Überschreitungsgeschehens<br />
wäre dann, im Anschluss an Scherle, die Aufgabe des<br />
theologischen Personals im Alltag der Welt, die “gefördert<br />
und visitiert” werden muss (vgl. a.a.O. 119).<br />
Dabei spielt dann allerdings, in der kategorialen Terminologie<br />
Hegels, auch die Aufschließbarkeit des<br />
Allgemeinen für das Besondere eine Rolle, das heißt<br />
es geht um die Dienlichkeit menschlicher Institutionen<br />
für das Leben grundsätzlich aller Individuen. Einer<br />
solchen darstellenden Vergegenwärtigung der Zukunft<br />
Gottes im fragmentarischen und vieldeutigen Hier und<br />
Jetzt hätten dann auch Theologie und kirchenleitende<br />
Veränderungen sich zu widmen, wohl wissend, dass<br />
Kirche Anteil an der missio Dei hat, deren Subjekt sie<br />
nicht selbst ist, sondern der, auf den sie verweist 62<br />
und der sein Reich heraufführt, das nicht Essen und<br />
nicht Trinken ist, sondern Gerechtigkeit und Friede<br />
und Freude in dem Heiligen Geist” (Rö 14,17).<br />
6. Anhang<br />
6.1 Leitfragen für Interviewpartner 63<br />
Um welche Art der Veränderung ging es?<br />
Wie lange dauerte das Projekt?<br />
Wer / welche Ebenen waren beteiligt?<br />
Was gab den Anstoß zu dem Projekt?<br />
Theologisch-ekklesiologische Gründe - Welche?<br />
Administrative Gründe / Hoffnung auf Synergie<br />
effekte usw.?<br />
Finanzielle Gründe<br />
Verpflichtung zur Veränderung durch nächst höhere<br />
Ebene (Dekanat, KL)<br />
Wer hat das Projekt angestoßen?<br />
Wie wurde es von außen begleitet; welche Professionen,<br />
welche Ausrichtung wurde in die Begleitung eingebracht?<br />
Welche Ziele wurden am Anfang mit dem Projekt verbunden?<br />
Theologisch-ekklesiologische Ziele<br />
Administrative Gründe / Hoffnung auf Synergieeffekte<br />
usw.?<br />
Finanzielle Ziele<br />
Methoden<br />
Meilensteine<br />
Veränderungen der Ziele während der Projektlaufzeit<br />
Dynamik des Projekts, Widerstände, Grenzen usw.<br />
Wie wurde damit umgegangen?<br />
Welche Rolle spielte die “Kultur” der zu verändernden<br />
Einrichtungen?<br />
Welcher Stellenwert wird der “Kommunikation” der<br />
Veränderung an Mitglieder der Organisation zugewiesen.<br />
Wird Kommunikation mehrseitig verstanden?<br />
Welche Rolle spielen haupt- bzw. ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen,<br />
Gemeindeglieder<br />
Wie wird Kommunikation organisiert? Welche Formen