Darwin und die Evolution - Focus-multimedia
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<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />
Ziel der Eugenik ist es, unerwünschte Eigenschaften, sogenannte Degenerationserscheinungen,<br />
in einer Gesellschaft auszumerzen (negative Eugenik)<br />
<strong>und</strong> erwünschte Eigenschaften zu fördern <strong>und</strong> so zu einer Höherentwicklung<br />
der Gesellschaft zu kommen (positive Eugenik), <strong>und</strong> zwar durch Erforschung<br />
der erbbiologischen Gesetze sowie Kontrolle <strong>und</strong> Beeinflussung der<br />
Fortpflanzungsprozesse. Die Eugenik gründet sich auf <strong>die</strong> Erkenntnisse der<br />
menschlichen Erblehre <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fortpflanzungsbiologie <strong>und</strong> fußt auf der Überzeugung,<br />
dass der Mensch ausschließlich ein Produkt seiner Erbanlagen ist<br />
<strong>und</strong> somit auch <strong>die</strong> Entwicklung der Gesellschaft von der Gesamtheit der in<br />
ihr vertretenen Erbanlagen bestimmt wird.<br />
In Deutschland ergaben sich weitreichende Übereinstimmungen zwischen<br />
dem Eugenik-Gedanken <strong>und</strong> der Ideologie des Nationalsozialismus. Im Sinn<br />
einer „Höherzüchtung“ wurde im Dritten Reich planmäßig <strong>die</strong> Förderung „anlagemäßig<br />
wertvoller“ Familien <strong>und</strong> Erbstämme betrieben. Gleichzeitig wurde<br />
ein Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses erlassen, das Zwangssterilisationen<br />
bei allen als minderwertig eingestuften Bevölkerungsgruppen<br />
wie psychisch Kranken, Behinderten, Nichtsesshaften <strong>und</strong> Asozialen sowie<br />
ethnisch unerwünschten Gruppen wie Juden, Polen, Russen, Sinti <strong>und</strong> Roma<br />
ermöglichte. Die Pervertierung eugenischen Gedankenguts lieferte schließlich<br />
auch <strong>die</strong> Begründung für <strong>die</strong> Tötung „unwerten Lebens“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ausrottung<br />
„rassisch Minderwertiger“ .<br />
Heute wird in Deutschland eugenisches Gedankengut zum einen aufgr<strong>und</strong><br />
seiner historischen Pervertierung von Humangenetikern strikt abgelehnt,<br />
zum anderen ist es auch wissenschaftlich nicht haltbar, da <strong>die</strong> Eigenschaften<br />
des Menschen nicht ausschließlich genetisch bestimmt sind, sondern auch<br />
von seinem sozialen Umfeld geprägt werden.<br />
<strong>Evolution</strong>, kann man der zusehen?<br />
Charles <strong>Darwin</strong> dachte, <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong> sei zu langsam, um sie direkt zu<br />
beobachten. Doch hier hatte er Unrecht:<br />
Als Charles <strong>Darwin</strong> während seiner Reise mit dem Forschungsschiff Beagle<br />
1835 <strong>die</strong> Galápagos-Inseln besuchte bemerkte er auf den Inseln mehrere<br />
sehr ähnliche Arten von Vögeln, <strong>die</strong> sich deutlich in der Form ihrer Schnäbel<br />
unterschieden. Offenbar nutzten <strong>die</strong> Tiere unterschiedliche Nahrungsquellen.<br />
Anders als <strong>Darwin</strong>, der lediglich fünf Wochen auf den Galápagos-Inseln verbrachte,<br />
nahmen sich Rosemary <strong>und</strong> Peter Grand von der amerikanischen<br />
Princeton University Zeit. Viel Zeit. Mehr als 30 Jahre beobachteten sie <strong>die</strong> Vogelpopulationen<br />
auf der Insel Daphne Major jedes Jahr über einen Zeitraum<br />
von sechs Monaten hinweg. Einige Jahre nach dem Beginn ihrer Stu<strong>die</strong>n kam<br />
es auf den Inseln zu einer schweren Dürre. Für <strong>die</strong> Finken blieben nur noch<br />
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