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Darwin und die Evolution - Focus-multimedia

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<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Koevolution<br />

F<br />

Unter Koevolution versteht man <strong>die</strong> wechselseitige Beeinflussung der Entwicklung<br />

zweier Arten im Laufe der <strong>Evolution</strong>.<br />

Ein Beispiel für <strong>die</strong> Koevolution ist eine bestimmte Leuchtkäferart. Männchen<br />

<strong>und</strong> Weibchen <strong>die</strong>ser Leuchtkäferart kommunizieren mit Lichtsignalen.<br />

Beide Geschlechter haben jeweils als Sender <strong>und</strong> Empfänger eine Koevolution<br />

durchlaufen. Lichtsignale <strong>die</strong>nen der Partnerfindung. Die Männchen der<br />

Leuchtkäfer-Art Photinus macdermotti senden fliegend artspezifische rhythmische<br />

Folgen von Lichtblitzen aus. Das Weibchen antwortet vom Boden aus<br />

mit einer Verzögerung von einer Sek<strong>und</strong>e auf jeden zweiten Lichtblitz des<br />

Männchens mit einem eigenen Lichtblitz. Das Männchen erkennt <strong>die</strong>ses Signal<br />

als artspezifische Antwort, landet bei dem blinkenden Weibchen <strong>und</strong><br />

paart sich mit ihm. Artfremde Weibchen konnten <strong>die</strong>sen Signalcode brechen.<br />

Sie antworten den Männchen mit genau dem Blinkmuster der Macdermotti-<br />

Weibchen. Die angelockten fremden Männchen werden nach der Landung<br />

als Beute gefressen. Hier kommt eine Koevolution zwischen Räuber <strong>und</strong><br />

Beute hinzu. Der durch <strong>die</strong> Räuberart ausgeübte Selektionsdruck zwingt <strong>die</strong><br />

Beuteart, ihre Kommunikation so abzuändern, dass sie wenigstens zeitweilig<br />

fälschungssicher kommunizieren kann.<br />

Kreationismus <strong>und</strong> Intelligent Design<br />

Schöpfung oder <strong>Evolution</strong>? Diese Frage wird auch 150 Jahre nach Entdeckung<br />

des Neandertalers weltweit brisant diskutiert. Vielen Menschen sticht<br />

es wie ein Dorn ins Auge, dass Affen oder gar „niedere“ Lebewesen zu ihrer<br />

Verwandtschaft zählen. Proteste gegen <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>slehre sind nicht mehr<br />

nur aus dem mittleren Westen der USA zu hören, sondern auch in Deutschland,<br />

wo Umfragen zufolge mehr als ein Fünftel der Menschen Vorbehalte<br />

gegen <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>sbiologie hat.<br />

Vor allem in Amerika fordern f<strong>und</strong>amentale „Kreationisten“ <strong>die</strong> Schöpfungsgeschichte<br />

als festen Bestandteil im Biologieunterricht an Schulen zu verankern.<br />

Kreationismus ist der Glaube an <strong>die</strong> buchstäbliche Wahrheit der Schöpfung,<br />

wie sie im ersten Buch Mose aufgezeichnet ist.<br />

Eine sanftere Form des Kreationismus, eine in den vergangenen Jahren auf<br />

beiden Seiten des Atlantiks populär gewordene, modernisierte Form der<br />

klassischen Schöpfungslehre ist das Intelligent Design. Die Verfechter der<br />

„Intelligent Design“ genannten Idee vermeiden eine Frontalkollision mit den<br />

Naturwissenschaften, indem sie Gr<strong>und</strong>züge der Erdgeschichte anerkennen.<br />

Sie behaupten allerdings, bei der Entstehung neuer Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

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