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Sprache Fremdsprachen – lernen und (er)leben! In trauter Runde sitzt die Familie am Küchentisch und widmet sich dem gemeinsamen Abendessen. «Est-ce que tu peux me donner la salade, s’il te plait?«, wird der sechsjährige Eric von seiner Mama gefragt. Während Eric ihr auf Französisch antwortet und ihr den gewünschten Salat reicht, erkundigt sich sein Papa nach seinem Tag: «Wie war es heute in der Schule?» Ganz automatisch wechselt Eric die Sprache und antwortet ihm auf Deutsch. Eric wächst zweisprachig auf. Mit seiner Mutter redet er auf Französisch, mit seinem Vater hingegen auf Deutsch. In seinem elsässischen Heimatort besucht Eric eine bilinguale Schule. An den vier Schultagen, der Mittwoch ist schulfrei, unterrichten zwei LehrerInnen jeweils an zwei Tagen komplett auf Deutsch und Französisch. Auch von rein französischsprachigen Familien wird das Angebot für ihre Kinder sehr gut und zahlreich angenommen. Doch welche Vorteile hat die Mehrsprachigkeit eigentlich? Und welche Bedeutung hat sie insbesondere in unserer Region, dem Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich? Die gesprochene Sprache ist die wichtigste Form der Verständigung zwischen Menschen. Dementsprechend ist es von grosser Bedeutung, eine Sprache zu lernen. Zunächst ist dies die Muttersprache, also die Sprache, die ein Kind in seinem familiären Umfeld von klein auf hört, aufnimmt, nachahmt und schliesslich selbst spricht. Wenn das Kind jedoch in einer Gesellschaft aufwächst, in dem seine Muttersprache lediglich von einer 4 Text: Stephan Petersen | Bilder: istockphoto.com Minderheit im Alltag genutzt wird, ist es aus vielerlei Gründen wichtig, die offi zielle Landessprache zu lernen. Erst eine Beherrschung der mehrheitlich gesprochenen Sprache ermöglicht einem Menschen die Integration in die Gesellschaft und eine Teilhabe am öffentlichen Leben. Sowohl schulische als auch berufl iche Erfolge sind von der Beherrschung der Landessprache massgeblich abhängig. PISA-Studien haben wiederholt massive Leistungsunterschiede zwischen Jugendlichen mit und ohne Zuwanderungshintergrund aufgezeigt. Ein entscheidender Grund hierfür sind Sprach- Mit Sprache kommunizieren «Hopp Kids ® «Hopp Kids » 20 / 2011 / 2012 ® » 20 / 2011 / 2012
«Hopp Kids ® «Hopp Kids » 20 / 2011 / 2012 ® » 20 / 2011 / 2012 Mit Fremdsprachen kann man die Welt erobern defi zite. Für die Betroffenen bedeutet dies zwangsläufi g eine wortwörtliche Sprachlosigkeit, welche als bedrückend empfunden wird und zu einem Gefühl des Ausschlusses führt. Fremdsprachen in einer globalisierten Welt Doch reicht es heutzutage überhaupt aus, lediglich eine Sprache zu beherrschen? In einer globalisierten Welt erlangt die Beherrschung von zwei oder mehr Sprachen zunehmend an Bedeutung. Vor allem im Beruf stellt eine Fremdsprache oftmals eine Schlüsselqualifi kation dar. Dabei ist es bei Weitem nicht mehr so, dass nur die Führungsebenen mehrsprachig miteinander kommunizieren. Auch auf mittleren Angestelltenebenen, insbesondere in wirtschaftlichen Bereichen, gehört die Kommunikation in einer Fremdsprache immer öfter zum Alltag. Primär Englisch nimmt nach wie vor eine besondere Rolle ein und ist die häufi gste Zweit- und Drittsprache. Aber auch Mandarin und Spanisch erlangen aufgrund der boomenden Märkte in China und Lateinamerika eine zunehmende Bedeutung. Dennoch sollte bei dieser Aufzählung der Stellenwert der deutschen Sprache nicht vergessen werden. Sie ist nicht nur innerhalb der Europäischen Union von Relevanz, sondern hat zudem die meisten Muttersprachler in Europa und in sieben europäischen Ländern den offi ziellen Status einer Amtssprache. Neben dem berufl ichen Vorsprung bietet das Erlernen von einer oder mehreren Fremdsprachen darüber hin- Sprache aus ganz private Vorteile. Wer etwa die Sprache seines Lieblingsurlaubslandes lernt, fi ndet sich dort wesentlich leichter zurecht. Zudem signalisiert man Respekt und Achtung vor der Sprache und den Einwohnern des jeweiligen Landes. Von den Einheimischen wird solch eine Bereitschaft in der Regel mit viel Anerkennung wahrgenommen. Derlei Kontakte dienen wiederum dem Kennenlernen einer anderen Mentalität und Kultur. Wer Fremdsprachen beherrscht und sie aktiv anwendet, trägt somit zumindest im Kleinen seinen Teil zur Völkerverständigung bei. Doch auch wer eine Sprache erlernt, sie jedoch nicht regelmässig anwendet und grösstenteils wieder vergisst, muss die investierte Zeit nicht als verloren ansehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass vergessene Sprachkenntnisse auch nach längerer Zeit wieder rasch reaktiviert oder zumindest schnell wiedererlernt werden können. Ausserdem stellt das Erlernen eine geistige Herausforderung sowie ein Training für das Gehirn dar. Nachweislich nehmen bei mehrsprachigen Menschen im hohen Alter die kognitiven Fähigkeiten weniger schnell ab. Mehrsprachigkeit im Dreiländereck Eine ausserordentliche Bedeutung nimmt die Mehrsprachigkeit im Dreiländereck ein. Hier werden in der Region Basel Schwyzerdütsch und Deutsch, im Elsass Französisch und Elsässerdeutsch sowie in Baden Deutsch gesprochen. Allerdings verwischen die Gren- 5
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