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Wahlprogramm der Juso-Hochschulgruppe 2011 - Jusos ...

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Soziale Hochschule<br />

<strong>Wahlprogramm</strong> <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-HSG zur StuPa-Wahl <strong>2011</strong><br />

1. Für staatliche Ausfinanzierung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

Den Hochschulen nicht nur in Nordrhein-Westfalen, son<strong>der</strong>n in ganz Deutschland steht seit<br />

langen Jahren viel zu wenig Geld zur Verfügung. An den daraus direkt und indirekt<br />

resultierenden Folgen haben alle zu leiden – Studierende, ProfessorInnen, Dozierende, und<br />

damit schlussendlich die ganze Gesellschaft.<br />

(Zu) knapp bemessene Finanzmittel haben mehrere Auswirkungen: Forschung kann nicht<br />

mehr auf höchstem Niveau durchgeführt werden, wenn die dazu nötige Infrastruktur nicht<br />

vorhanden ist und ProfessorInnen stattdessen, wie kürzlich in einer Studie dargelegt 1, im<br />

Durchschnitt fast 18% ihrer Arbeitszeit mit dem Erarbeiten von Finanzanträgen, von denen<br />

oftmals nur noch ein kleiner Teil angenommen wird, und <strong>der</strong>en Begutachtung vergeuden.<br />

Studierende spüren die Auswirkungen natürlich direkt: Es werden aufgrund enger<br />

Personalressourcen weniger Tutorien und Seminare angeboten, die dann auch oft überfüllt<br />

sind, die Beratung lässt in Quantität und Qualität stark zu wünschen übrig, Prüfungsämter<br />

haben kaum vertretbare Öffnungszeiten: Ein wirklich erfolgreiches bildendes Studium ist<br />

beinahe unmöglich. Der – insbeson<strong>der</strong>e volkswirtschaftliche – gesellschaftliche Schaden ist<br />

unzweifelhaft ebenfalls enorm, wenn eine gute (Aus-) und Weiterbildung nicht (mehr)<br />

gesichert ist.<br />

Das Geld, das dann doch ausgegeben wird, wird in Prestigeobjekte investiert: in die<br />

Exzellenzinitiative o<strong>der</strong> unsoziale Stipendienprogramme. Diese einseitige För<strong>der</strong>ung muss<br />

aufhören, damit alle gleiche Chancen haben und sich nicht weiter, wie es gerade geschieht, an<br />

„Exzellenzhochschulen“ Privilegierte konzentrieren.<br />

Die <strong>Juso</strong>-HSG setzt sich daher für eine ausreichende staatliche Finanzierung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

ein. Wir dürfen nicht weiter zulassen, dass die Haushalte <strong>der</strong> Hochschulen immer weiter<br />

ausgedünnt werden und alle darunter zu leiden haben. Wir müssen dafür sorgen, dass Bildung<br />

nicht vom Geldbeutel <strong>der</strong> Eltern abhängt, son<strong>der</strong>n staatlich allen zur Verfügung gestellt wird.<br />

Deswegen werden wir wie in <strong>der</strong> Vergangenheit auch in Zukunft dafür kämpfen, dass<br />

grundsätzlich mehr Geld bereitgestellt wird, dass die Verteilungsschlüssel (bspw.<br />

Leistungsorientierte Mittelvergabe) in ein gerechteres System umgewandelt werden und alle<br />

Mitglie<strong>der</strong> und Angehörigen <strong>der</strong> Hochschule erfolgreicher forschen, studieren, lernen und<br />

leben können.<br />

2. Gegen marktwirtschaftliche Bildungspolitik<br />

Wir als <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong> Münster setzen uns für eine faire, dem Grundsatz <strong>der</strong><br />

Chancengleichheit verpflichtete Hochschulpolitik ein, die gesamtgesellschaftliche Ziele<br />

verfolgt und frei von ökonomischen Zwängen ist.<br />

1 Vgl. Susan Böhmer/Jörg Neufeld/Sybille Hinze/Christian Klode/Stefan Hornbostel: Wissenschaftler-Befragung<br />

2010: Forschungsbedingungen von Professorinnen und Professoren an deutschen Universitäten (iFQ Working Paper<br />

No. 8), Bonn <strong>2011</strong>. S. 129.<br />

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