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Wahlprogramm der Juso-Hochschulgruppe 2011 - Jusos ...

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<strong>Wahlprogramm</strong> <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-HSG zur StuPa-Wahl <strong>2011</strong><br />

Wir lehnen die Idee des Wettbewerbs zwischen den Hochschulen entschieden ab, durch die<br />

das Studium zunehmend allzu rationalen Kosten-Nutzen-Rechnungen unterworfen wird und<br />

sich die Wissenschaft dem Interesse an ökonomischer Verwertbarkeit unterordnet. Der<br />

marktwirtschaftliche Wettbewerb und die damit einhergehende Kommerzialisierung führen<br />

keineswegs zu insgesamt besseren Hochschulen, son<strong>der</strong>n bestenfalls zu einzelnen<br />

Leuchttürmen und vielen mittelmäßigen bis schlechten Hochschulen, wie es beispielsweise in<br />

den USA <strong>der</strong> Fall ist. Eine unserer zentralen For<strong>der</strong>ungen ist daher die gleichberechtigte<br />

För<strong>der</strong>ung aller akademischen Disziplinen unabhängig von ihrer späteren wirtschaftlichen<br />

Nutzbarkeit.<br />

Für die Hochschulen muss von Seiten von Bund und Län<strong>der</strong>n ein Rahmen geschaffen werden,<br />

<strong>der</strong> eine qualitativ hochwertige Lehre für Studierende sämtlicher Studiengänge sowie eine<br />

Forschung, die sich nach gesellschaftlichen und nicht nach wirtschaftlichen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

ausrichtet, ermöglicht.<br />

3. Für eine Demokratisierung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

Mitbestimmung ist die Basis einer demokratischen Gesellschaft. Mitbestimmung darf sich<br />

jedoch nicht nur beschränken auf die demokratische Legitimation von Regierungen durch<br />

Wahlen. Demokratie muss in allen Strukturen unserer Gesellschaft stattfinden, damit sie<br />

wahrhaftig gelebt wird und auch als Gesellschaftsform nachhaltig erhalten bleibt. Deswegen<br />

treten wir als <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong> für den Erhalt und den Ausbau demokratischer<br />

Mitbestimmungsrechte in allen Strukturen unserer Gesellschaft und insbeson<strong>der</strong>e auch an<br />

den Hochschulen ein.<br />

Die hochschulpolitische Realität zeigt uns jedoch einen an<strong>der</strong>en Politikstil, <strong>der</strong> in fünf Jahren<br />

schwarz-gelber Regierungszeit in Nordrhein-Westfalen die Mitbestimmungsmöglichkeiten <strong>der</strong><br />

Studierenden an <strong>der</strong> Gestaltung ihrer Hochschule einschränkte. Seit <strong>der</strong> Verabschiedung des<br />

Hochschulfreiheitsgesetzes im Oktober 2006 haben zunehmend unternehmerische<br />

Strukturen Einzug in die Hochschulen in unserem Land erhalten, in denen es an<br />

demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten massiv mangelt und die ausschließlich nach<br />

Kosten-Nutzen Kalkül entscheiden. So hat z.B. <strong>der</strong> Hochschulrat als Pendant zum Aufsichtsrat<br />

eines Unternehmens we<strong>der</strong> eine demokratische Legitimation, noch enthält er auch nur ein<br />

studentisches Mitglied. Darüber hinaus hat sich in <strong>der</strong> Finanzkrise gezeigt, dass auch die<br />

Aufsichtsräte von Unternehmen o<strong>der</strong> Banken ihren Funktionen bei weitem nicht effizient<br />

genug nachgegangen sind, Risiken unterschätzt und damit falsche Entscheidungen getroffen<br />

haben.<br />

Daher ist ein Hochschulrat unserer Meinung nach nicht das richtige Gremium, um die<br />

wichtigen Entscheidungen unserer Universität zu fällen. Diese Kompetenz muss<br />

ausschließlich in den Händen eines demokratisch legitimierten und paritätisch besetzten<br />

Senats liegen. Ein erster Schritt dabei, den die Universität selbst vornehmen kann, ist, allen<br />

Statusgruppen und in Kommissionen das gleiche Stimmgewicht zu geben. Ebenso for<strong>der</strong>n wir<br />

neben dem schon bestehenden Forschungsbeirat die Einsetzung eines Lehrbeirates, <strong>der</strong><br />

mehrheitlich mit Studierenden besetzt ist und über Fragen bezüglich <strong>der</strong> universitären Lehre<br />

berät.<br />

Die Hochschule kann nicht einfach nur eine Fortsetzung <strong>der</strong> Schule für junge Erwachsene sein,<br />

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