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Blutige Mode - Schule für Sozialbegleitung

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<strong>Schule</strong> <strong>für</strong> <strong>Sozialbegleitung</strong><br />

Flammer/Alsaker (vgl. 1994.l 2002, S. 160) fassen die wesentlichsten Aussagen die <strong>für</strong> die<br />

Identitätsfindung in der Adoleszenz wichtig sind zusammen und weisen gleichzeitig darauf hin,<br />

dass man nicht sagen kann, dass sich diese Aussagen empirisch bewährt haben:<br />

• Identität baut sich in der gesamten Entwicklung auf und ist in der Adoleszenz besonders<br />

kritisch und auch danach nicht definitiv als gesichert anzusehen.<br />

• Es wird zwischen einer positiven und einer negativen Identität unterschieden. Die<br />

Negative ist in der Zeit <strong>für</strong> die Ablösung von den Eltern besonders wichtig.<br />

• Es wird zwischen einer Ich-Identität und von einer Gruppen-Identität unterschieden.<br />

Während die letztere als Übungsfeld <strong>für</strong> neue Identitäten wichtig ist.<br />

• Die Identitätskrise ist zwar genetisch festgelegt, aber auch stark gesellschaftlich und<br />

historisch geleitet.<br />

• Wenn sich Menschen im eigenen Körper wohl fühlen, wenn sie wissen, wohin sie gehen<br />

wollen und auch anerkennen können, dass sie da<strong>für</strong> Bestätigung von Anderen<br />

bekommen werden, dann ist ein ideales Gefühl der Identität erreicht. „Identität impliziert<br />

ein Gefühl der Einigkeit mit sich selbst und der Kontinuität über die Zeit“<br />

(Flammer/Alsaker 2002, S. 160).<br />

Die erarbeitete Identität ist dadurch gekennzeichnet, dass die/der Jugendliche explorativ 5 einen<br />

festen Standpunkt, Zielstrebigkeit sowie Bestimmtheit übernommen hat und die Identitätskrise<br />

sozusagen schon überwunden hat. Die kritische und die diffuse Identität sind dadurch<br />

gekennzeichnet, dass sich die Jugendlichen keinen klaren Werten verpflichtet fühlen (vgl.<br />

Flammer/Alsaker 2002, S. 161), was im Verhalten und Selbstwert problematische<br />

Auswirkungen haben kann.<br />

Unter dem Selbstkonzept verstehen Flammer/Alsaker (2002, S. 148):<br />

„(…) eine Organisation von hauptsächlich evaluativen Vorstellungen und Überzeugungen, die<br />

eine Person von sich selbst hat. Diese Überzeugungen berühren sowohl individuelle<br />

Charakteristika z.B. physische Merkmale und Handlungen als auch Gefühle und Gedanken<br />

werden in hohem Mass aufgrund von Interaktionen mit anderen Menschen in einem bestimmten<br />

soziokulturellen Kontext gebildet. Sie sind um verschiedene Facetten herum organisiert, die in<br />

Beziehung zueinander stehen. Das Selbstkonzept spielt eine wichtige Rolle bei der Selektion,<br />

Verarbeitung und Interpretation von Information.“<br />

5 Exploratives Verhalten als zentrale Dimension erfolgreicher Lebensbewältigung<br />

Abschlussarbeit, Edith Rosenberg, 2006/A<br />

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