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Blutige Mode - Schule für Sozialbegleitung

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<strong>Schule</strong> <strong>für</strong> <strong>Sozialbegleitung</strong><br />

4.2 Entwicklungspsychologische Ursachen<br />

Der entwicklungspsychologische Ansatz geht davon aus, dass traumatische Erlebnisse in der<br />

Kindheit wie z.B. Missbrauch, Vernachlässigung, Auslöser da<strong>für</strong> sind, dass Fertigkeiten aus<br />

sozialen, emotionalen und motivationalen Bereichen nicht ausreichend entwickelt werden<br />

können. Weiter können auch die Entwicklungsaufgaben nicht ausreichend erfüllt werden. Um<br />

diese Defizite auszugleichen, müssen kompensatorische ‚alternative Regulationsstrategien’<br />

ergriffen werden die in den meisten Fällen Störungen aufweisen wie z.B. das Selbstverletzende<br />

Verhalten.<br />

Schließlich geht der entwicklungspsychologische Ansatz davon aus, dass gewisse<br />

selbstverletzende Strategien fast alle Kinder im ersten Lebensjahr aufweisen. Wie z.B. das<br />

Körperschaukeln, das von vielen Kindern im Alter zwischen 4 und 10 Monaten auftritt und<br />

danach wieder verschwindet. Chronisch wird diese Auffälligkeit bei etwa 6 bis 19 Prozent der<br />

Fälle (vgl. Klosinski 1999, S. 19).<br />

Es scheint also gewisse selbstverletzende Handlungen zu geben, die im Laufe der Kindheit<br />

auftreten und wieder vergehen, sofern keinerlei Störungen (z.B. Missbrauch oder cerebrale<br />

Schädigungen) vorhanden sind.<br />

4.3 Lerntheoretische Erklärungsansätze<br />

Lerntheoretische Erklärungsansätze gehen davon aus, dass die Selbstverletzung entweder als<br />

reaktives, operantes 9 oder nachahmendes Verhalten gesehen werden kann. Demzufolge ist es<br />

ein Verhalten, das in der Interaktion mit der Umwelt gelernt wird (vgl. Klosinski 1999, S.89.)<br />

Weiter kann die Selbstverletzung auch durch Lernen am <strong>Mode</strong>ll verstärkt werden. Lernen am<br />

<strong>Mode</strong>ll bedeutet, dass eine Person ein neues Verhalten an einer anderen Person sieht und<br />

durch die Vorbildwirkung dieses Verhalten ebenso ausübt oder nachahmt. Dies gilt besonders<br />

<strong>für</strong> Jugendliche. Wissenschaftliche Befunde zeigen jedoch manchmal auch das Gegenteil und<br />

9 operante Verhaltenskontrolle; Kontrolle bzw. Modifikation des Verhaltens mit Hilfe operanter Verfahren<br />

(Verhaltenskontrolle): Die dem Verhalten nachfolgenden Konsequenzen bzw. Außenreize entscheiden<br />

über die zukünftige Auftretenswahrscheinlichkeit (http://www.psychology48.com/deu/d/operanteverhaltenskontrolle/operante-verhaltenskontrolle.htm<br />

12.01.09)<br />

Abschlussarbeit, Edith Rosenberg, 2006/A<br />

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