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Klassenführung an HASCH und HAK - Institut für Unterrichts- und ...

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Bef<strong>und</strong> 5: Selbst- <strong>und</strong> Fremdeinschätzung des Lehrerverhaltens divergieren meist deutlich.<br />

Die Korrelationen zwischen der Selbsteinschätzung des pädagogischen H<strong>an</strong>delns <strong>und</strong> der<br />

Schülereinschätzung liegt im Durchschnitt der Strategien nur knapp über .20 (Mayr et al.,<br />

1991). Die meisten Lehrer schätzen überdies ihr Verhalten im Durchschnitt positiver ein, als<br />

ihre Schüler dies tun. M<strong>an</strong>che Lehrer sind zwar relativ gute „Diagnostiker“ des eigenen<br />

Verhaltens, aber auch sie haben häufig „blinde Flecken“ – oft genau bezüglich ihrer<br />

Problembereiche in der Interaktion mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern. Die Sicht der Schüler<br />

– vor allem wenn m<strong>an</strong> die Klassenmittelwerte als Gr<strong>und</strong>lage verwendet - stimmt auch eher<br />

mit jener neutraler Beobachter überein. Insgesamt betrachtet dürfte es <strong>für</strong> Lehrer jedenfalls<br />

schwierig sein, ihr eigenes Verhalten realitätsnah einzuschätzen (vgl. Hook & Rosenshine,<br />

1979).<br />

4 Was Lehrerstudenten <strong>und</strong> Lehrer tun können<br />

Die oben beschriebenen Forschungen waren mit dem expliziten Ziel begonnen worden,<br />

Lehrern Hilfestellungen <strong>für</strong> die Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen in der <strong>Klassenführung</strong><br />

<strong>an</strong>bieten zu können. Den Rahmen da<strong>für</strong> können formelle Fortbildungsver<strong>an</strong>staltungen oder<br />

Schulentwicklungsprogramme bieten (vgl. Krall, 1999), Lehrinnen <strong>und</strong> Lehrer können sich in<br />

informellen Teams zusammenfinden (vgl. Humpert & D<strong>an</strong>n, 2001) oder sie können ihr<br />

Vorhaben als Einzelpersonen in Angriff nehmen. In jedem Fall erscheinen zwei Schritte<br />

zweckmäßig: die Klärung des derzeitigen pädagogischen H<strong>an</strong>delns <strong>und</strong> das Durchführen von<br />

„H<strong>an</strong>dlungsexperimenten“. Die dazu im Folgenden gegebenen Hinweise eignen sich<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auch <strong>für</strong> Lehrerstudenten im Praktikum, <strong>für</strong> diese sind allerdings die<br />

<strong>an</strong>gebotenen Vergleichswerte „erfolgreicher Lehrer“ aus Abbildung 1 nur beschränkt<br />

verwendbar <strong>und</strong> es k<strong>an</strong>n auch sein, dass sie die eine oder <strong>an</strong>dere H<strong>an</strong>dlungsstrategie kaum<br />

realisieren können, wenn es sich um ein kürzeres Praktikum h<strong>an</strong>delt oder ihr<br />

H<strong>an</strong>dlungsspielraum durch <strong>an</strong>dere Rahmenbedingungen eingeschränkt wird.<br />

4.1 Sich mit dem eigenen Verhalten ausein<strong>an</strong>dersetzen<br />

Eine günstige Voraussetzung <strong>für</strong> jede Weiterentwicklung des Lehrerverhaltens ist es,<br />

zunächst einmal das derzeitige Verhalten einer Betrachtung zu unterziehen. Dabei k<strong>an</strong>n der<br />

„Linzer Diagnosebogen zur <strong>Klassenführung</strong>“ (LDK) 3 verwendet werden, der im Rahmen der<br />

oben beschriebenen Untersuchungen entst<strong>an</strong>den ist. Seine Herstellung <strong>und</strong> die Schritte seines<br />

3 Auf der LDK-Website (http://ius.uni-klu.ac.at/projekte/ldk/) stehen verschiedene Versionen des LDK <strong>und</strong><br />

Anleitungen <strong>für</strong> seine Anwendung bereit.<br />

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