Klassenführung an HASCH und HAK - Institut für Unterrichts- und ...
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Diese B<strong>an</strong>dbreite ist bei m<strong>an</strong>chen Strategien relativ schmal (z.B. bei der fachlichen<br />
Kompetenz), bei <strong>an</strong>deren sehr groß (z.B. beim Reden über den Unterricht <strong>und</strong> die Klasse).<br />
Einigen dieser Lehrer wurde – was auf den ersten Blick überraschend erscheinen mag - ein<br />
relativ unstrukturierter oder wenig interess<strong>an</strong>ter Unterricht (Strategien 7 bzw. 18) oder eine<br />
starke Tendenz zu S<strong>an</strong>ktionen (Strategie 15) attestiert. Vermutlich ist das ein Hinweis darauf,<br />
dass Kompetenzdefizite in dem einen oder <strong>an</strong>deren Bereich durch hohe Kompetenzen in<br />
<strong>an</strong>deren Bereichen kompensiert werden können (vgl. dazu Weinert & Helmke, 1996).<br />
Bef<strong>und</strong> 2: Bei den meisten Strategien lässt sich eine besonders günstige Position innerhalb<br />
der B<strong>an</strong>dbreite <strong>an</strong>geben.<br />
In Abbildung 1 ist durch Plus-Zeichen ersichtlich gemacht, wenn es bei einer Strategie<br />
günstig erscheint, dass sie intensiver oder weniger intensiv <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt wird. Diese<br />
Einschätzungen resultieren aus einer Zusammenschau aller bisher vorliegenden<br />
Untersuchungen unter Berücksichtigung der Kriterien Mitarbeit der Schüler, Häufigkeit von<br />
<strong>Unterrichts</strong>störungen <strong>und</strong> Einstellung der Schüler zum Lehrer. Dabei wurde ein Plus nur d<strong>an</strong>n<br />
vergeben, wenn die Strategie mit zumindest einem dieser Kriterien signifik<strong>an</strong>t korreliert <strong>und</strong><br />
zugleich keine Hinweise vorliegen, dass diese Strategie bezüglich eines <strong>an</strong>deren Kriteriums<br />
negative Auswirkungen hat (<strong>für</strong> die entsprechenden Bef<strong>und</strong>e siehe Mayr et al., 1991;<br />
Stockinger, 1999; Mayr, im Erscheinen).<br />
Bei einigen Strategien scheint die individuelle Position innerhalb der B<strong>an</strong>dbreite ohne<br />
nennenswerten Einfluss auf die Erfolgskriterien zu sein. Es gibt Gr<strong>und</strong> zur Annahme, dass es<br />
sich dabei um Strategien h<strong>an</strong>delt, bei denen ein mittleres Realisierungsausmaß <strong>für</strong> viele<br />
Situationen <strong>an</strong>gemessen ist. Zum Beispiel k<strong>an</strong>n beim Eingreifen, wenn Schüler zu stören<br />
beginnen (Strategie 12) ein zu rasches ebenso wie ein zu spätes Intervenieren zu Problemen<br />
führen. Im ersten Fall wird „zu viel des Guten“ get<strong>an</strong> (Patry & Klaghofer, 1988) <strong>und</strong> die<br />
Aggressionsneigung könnte steigen, im <strong>an</strong>deren Fall zu wenig <strong>und</strong> das Störverhalten (z.B. das<br />
Plaudern der Schüler mit dem Sitznachbarn) würde - weil vom Lehrer offensichtlich toleriert -<br />
zunehmen. Dieses Beispiel verweist auch auf die Möglichkeit, dass eine bestimmte Strategie<br />
sich unterschiedlich auf die einzelnen Kriterien auswirkt.<br />
Abbildung 2 enthält Angaben über solche Zusammenhänge aus einer Untersuchung von<br />
Stockinger (1999), der das Verhalten aller Lehrkräfte aus einer zweiten <strong>HASCH</strong>-Klasse <strong>und</strong><br />
einer zweiten <strong>HAK</strong>-Klasse durch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einschätzen ließ <strong>und</strong> sie auch<br />
bat, ihr eigenes Lern- <strong>und</strong> Sozialverhalten im Unterricht dieser Lehrkräfte zu beurteilen. Diese<br />
Untersuchung ist insofern interess<strong>an</strong>t, als bei ihr – im Gegensatz zu den meisten Studien – die<br />
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