Integrationsjournal Mai 2013 - Lehrerweb
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I-JOURNAL <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
Bericht über die Integration von hörbehinderten Kindern<br />
im BRG 7 in der Zeit von 2005 bis <strong>2013</strong><br />
Vorgeschichte:<br />
Zu Beginn des Schuljahres 2003/04 fragte mich Herr Direktor Salomon,<br />
ob ich mir vorstellen könnte, eine Integrationsklasse mit<br />
hörbehinderten Kindern zu führen und ob ich wohl ein KlassenlehrerInnenteam<br />
auf die Beine stellen könne. Vor allem wegen des<br />
LehrerInnenteams machte er sich Sorgen, aber ich beruhigte ihn<br />
und war überzeugt, dass eher Kolleginnen/Kollegen beleidigt sein<br />
würden, wenn sie bei diesem Projekt nicht mitmachen konnten.<br />
Das Team war bald weitgehend nominiert. Nun konnten wir mit der<br />
Planung beginnen.<br />
Die I-Klasse sollte in enger Zusammenarbeit mit der Volksschule<br />
Lange Gasse auf die Beine gestellt werden. Es gab Bedingungen für die Führung einer solchen Klasse. Der<br />
Stadtschulrat war zwar sehr interessiert am Zustandekommen, aber es mussten verschiedene Auflagen für<br />
diesen Schulversuch eingehalten werden:<br />
▪ Der Schulversuch musste bis Oktober 2004 eingereicht werden<br />
▪ In der Klasse mussten mindestens vier, höchstens fünf hörbehinderte Kinder sein<br />
▪ Die Klasse musste nach dem Lehrplan der Neuen Mittelschule geführt werden – mit allen Konse-<br />
quenzen, sowohl für die LehrerInnen als auch für die Kinder ohne Behinderung. Das musste auch<br />
den Eltern verständlich gemacht werden.<br />
Erste Schritte:<br />
Zuerst nahm ich Verbindung mit der Volksschule Lange Gasse auf.<br />
Frau Direktorin Berka und die KlassenlehrerInnen der 3. Klassen<br />
waren sehr interessiert und sehr kooperativ. Herr Dir. Salomon und<br />
ich stellten das Projekt auf einem Elternabend der 3. Klassen vor.<br />
Es ging darum, möglichst viele Eltern davon zu überzeugen, dass<br />
dieser Schulversuch für ihre Kinder sinnvoll ist, damit möglichst<br />
viele Kinder nach der 4. Klasse nicht in eine Schule in der Umgebung<br />
im 8. Bezirk wechseln, sondern sich im BRG 7 anmelden.<br />
Wir wollten mindestens 15 Kinder aus der Lange Gasse beschulen,<br />
damit die Klassengemeinschaft erhalten bliebe und nicht eine<br />
völlig neu zusammen gewürfelte Klasse die Arbeit erschweren würde. Dabei galt es auch Begehrlichkeiten<br />
von verschiedenen Seiten abzuwehren, die gerne Kinder mit anderen, z. B. sozialen Problemen, ebenfalls<br />
in dieser Klasse sehen wollten.<br />
Dann hospitierte ich und in der Folge auch Kolleginnen/Kollegen des zukünftigen Teams in der Volksschule,<br />
um einen ersten Eindruck zu gewinnen, wie die Arbeit mit hörbehinderten Kindern vor sich geht. Ich<br />
besuchte noch weitere Elternabende, um für unser Projekt zu werben. Dabei wurde ich intensiv von den<br />
Lehrerinnen/Lehrern und der Direktorin unterstützt. Diese waren sehr interessiert daran, ihren Schülerinnen/Schülern<br />
diese neue Art der Schullaufbahn in einem Gymnasium zu ermöglichen. Hier brachte sich<br />
erstmals auch Koll. Ulreich ein, die als Schwerhörigen-Lehrerin ihren Schützlingen eine optimale Ausbildung<br />
zukommen lassen wollte.<br />
Im September/Oktober 2004 wurde es spannend, als die Anmeldungen für die zu gründende I-Klasse stattfanden.<br />
Würden sich genügend Eltern aus der VS Lange Gasse für das Projekt entscheiden? Wir erreichten<br />
letztendlich die von Dir. Salomon geforderte Zahl und konnten den Schulversuch einreichen.<br />
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