29.10.2013 Aufrufe

Integrationsjournal Mai 2013 - Lehrerweb

Integrationsjournal Mai 2013 - Lehrerweb

Integrationsjournal Mai 2013 - Lehrerweb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I-JOURNAL <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

In dieser Zeit hatte ich erste Kontakte zu einem „ambulantem System“ – nämlich das der Sprachheil-<br />

lehrerInnen. Es war damals das zweite ambulante System neben jenem der BeratungslehrerInnen und<br />

Psychagogischen BetreuerInnen. Diese Kolleginnen/Kollegen waren allerdings ausschließlich im Volksschulbereich<br />

tätig.<br />

Das 2. Halbjahr in diesem Schuljahr als MDL-Lehrerin (LehrerInnen, die nur einige Stunden in unterschiedlichen<br />

Klassen an Sonderschulen unterrichten) erlebte ich schon eher „gefestigt“ (so schnell konnte mich<br />

nichts mehr aus der Ruhe bringen) und ich konnte mich wieder intensiver mit Kolleginnen/Kollegen austauschen.<br />

1988-1992<br />

Arbeit als Sonderpädagogin in einer der ersten Volksschulintegrationsklassen in Wien (zu diesem Zeitpunkt<br />

gab es 12 Integrationsklassen).<br />

Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in einer I-Klasse zu<br />

arbeiten. Die ersten Teamerfahrungen zeigten, dass die Welten einer<br />

„straighten“ Volksschullehrerin mit der Welt einer „bedächtigen“ Sonderschullehrerin<br />

(das war ich, mit einer gewissen Entspanntheit, Ruhe<br />

und Geduld ausgestattet) aufeinanderprallten. Wir starteten mit vielen<br />

Diskussionen und „Holprigkeiten“, hatten aber das Glück, eine Volksschuldirektorin<br />

zu haben, die, meiner Meinung nach, in Ihrem Führungsstil<br />

eine gute Mischung aus Empathie und Mut zur Entscheidung<br />

hatte. Trotzdem brauchte es zwei Jahre an intensiven Bemühungen<br />

unsererseits, bis endlich jeder sein „Terrain“ abgesteckt hatte und wir letztendlich recht harmonisch und<br />

zielgerichtet gemeinsam arbeiten konnten.<br />

Ein anderer „Belastungsfaktor“ trat für uns Beide in den Vordergrund: Neidverhalten der anderen Kolleginnen/Kollegen.<br />

„Die sind zu zweit… das ist ja einfach“, war eine der vielen Aussagen. Dass zwei Kinder<br />

mit SSO Lehrplan und zwei Kinder mit ASO-Lehrplan nicht so „nebenbei mitlaufen“, sondern es anderer<br />

Organisationsformen bedarf (neben dem Frontalunterricht), mussten wir erst kommunizieren. Unsere Besprechungsstunden<br />

waren etwas Außergewöhnliches und die Überlegungen zur Differenzierung waren<br />

erklärungsbedürftig. Damals gab es für die Kolleginnen/Kollegen, die in einer I-Klasse unterrichteten, Wien<br />

weit regelmäßige Treffen, an denen wir selbstverständlich immer teilnahmen, und auch Fortbildungsveranstaltungen<br />

waren zu besuchen und so gut wie „obligatorisch“. Diese Seite der Medaille sahen die anderen<br />

Kolleginnen/Kollegen weniger.<br />

1992-1996<br />

Arbeit als Sonderpädagogin in einem anderen Bezirk an einer KMS – Integrationsklasse<br />

Gegen Ende meiner vierjährigen Tätigkeit in dieser I-Klasse überlegte ich mir einerseits, dass ich gern auch<br />

wieder mit älteren Kindern arbeiten würde und andererseits sich durch einen Wechsel auch möglicherweise<br />

mein Fahrweg (über eine Stunde von zu Hause in die Schule mit Straßenbahn, zwei verschiedene<br />

U-Bahnen und ein Bus) verkürzen könnte. Ich meldete mich bei der Integrationsberatungsstelle des Stadtschulrats<br />

für Wien, da meine zuständige SPZ-Leiterin diesbezüglich keine Möglichkeit sah. Es wurde mir<br />

die Möglichkeit geboten, in eine 1.HS-Integrationsklasse einzusteigen und mein Fahrweg verkürzte sich<br />

dadurch wesentlich. Einerseits hatte man mich für diese Arbeit ausgesucht, weil ich Erfahrung mit SSO Kindern<br />

hatte (es gab drei davon in dieser Klasse) und andererseits, weil ich schon Erfahrung in einer I-Klasse<br />

hatte und es an dieser Schule diesbezüglich noch keinerlei Erfahrungen gab. Es war die allererste I-Klasse<br />

an dieser Hauptschule. Die Herausforderungen waren vielfältig: ein großes Team, wobei die Kolleginnen/<br />

Kollegen der Hauptschule bemüht waren, aber doch eher den Unterricht „im herkömmlichen Sinn“ gestalteten.<br />

Die Unterrichtsstile waren sehr unterschiedlich und die Kolleginnen/Kollegen waren es auch nicht<br />

gewohnt, mit einer zweiten Pädagogin ständig zusammenzuarbeiten (Teamarbeit).<br />

46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!