Pfarrbrief 162 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
Pfarrbrief 162 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
Pfarrbrief 162 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
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Wir finden Gottes Spuren in der Schöpfung.<br />
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde<br />
...“ - So lesen wir im Schöpfungsbericht –<br />
gleich auf der ersten Seite der Bibel. Alles,<br />
was wir sehen können - Sonne, Mond und<br />
Sterne, Pflanzen, Tiere, Menschen - all das<br />
sind Spuren des Schöpfers. Und wer sich<br />
etwas intensiver mit Gottes Schöpfung<br />
befasst, der kommt aus dem Staunen nicht<br />
mehr heraus. Die Ordnung, die wir in der<br />
Schöpfung erkennen, lässt nur eine Schlussfolgerung<br />
zu: Hier war ein genialer Baumeister<br />
am Werk, der das alles geschaffen<br />
hat und damit eine nicht zu überbietende<br />
Spur seines Wesens und seiner Kraft für<br />
uns hinterlassen hat.<br />
Wofür aber sind diese Spuren da? Nicht nur,<br />
dass wir darüber staunen oder diskutieren.<br />
Diese Spuren wollen uns einen Weg zeigen.<br />
Sie wollen uns zu dem Ziel führen, das<br />
Gott für uns vorgesehen hat. - So, wie die<br />
Spur des Bergführers uns sicher zum Gipfel<br />
führt, so sicher zeigen uns Gottes Spuren<br />
den Weg zum Glauben, zur Vergebung,<br />
zum ewigen Leben - aber auch schon hier<br />
zu einem sinnvollen Leben auf dieser Welt.<br />
Vor allem aber zeigen sie mir, dass er mich<br />
ständig umgibt, dass mich seine Liebe leitet<br />
und mich umfängt. Wer das Ziel kennt und<br />
weiß, wofür er lebt, der lebt sinnvoll und<br />
hoffnungsvoll. Gottes Spuren laden uns zum<br />
Glauben ein. Im Blick auf die Schöpfung<br />
lesen wir im Römerbrief (1,20): „Gott ist<br />
Das dritte Ökumenische Konzil von Ephesus<br />
im Jahre 431 hatte einen bewegten Verlauf.<br />
In der Eröffnungssitzung am 22. Juni 431<br />
fehlten Nestorius und seine Anhänger. Cyrill<br />
ließ ein Lehrschreiben verlesen, das er über<br />
die hypostatische Union der beiden Naturen<br />
in Christus angefertigt hatte. Dieses wurde<br />
von den anwesenden 198 Bischöfen gebilligt<br />
und das Urteil über Nestorius unterzeichnet.<br />
Damit war der Theotokos-Titel angenommen:<br />
Maria wurde als Gottesgebärerin definiert.<br />
Die draußen harrende Volksmenge stimmte<br />
jubelnd zu. Wenige Tage später aber trafen<br />
43 antiochenische Bischöfe unter Führung<br />
ihres Patriarchen Johannes ein. Sie ergriffen<br />
sofort für Nestorius Partei und konstituierten<br />
ein Gegenkonzil. Ein unerfreuliches<br />
DiE SPurEn GottES in<br />
DEr SCHöPfunG (2)<br />
Ein genialer<br />
baumeister<br />
zwar unsichtbar, doch an seinen Werken<br />
der Schöpfung können wir seine göttliche<br />
Macht und seine Größe erkennen. Darum<br />
kann sich niemand entschuldigen, er habe<br />
von Gott nichts gewusst.“ - Die Schöpfung<br />
verweist uns auf den Schöpfer! Nur müssen<br />
wir auch mit offenen Augen durch die Welt<br />
gehen und offen werden für die Wunder<br />
seiner Schöpfung. Dazu müssen wir uns<br />
vielfach auch eingestehen, dass nicht wir<br />
letztlich verantwortlich für so vieles sind,<br />
sondern unser Vater im Himmel, ohne den<br />
gar nichts wäre – haben wir doch unsere<br />
Talente schließlich auch als Leihgabe von<br />
ihm in die Wiege gelegt bekommen. Und<br />
wir dürfen etwas richtig Gutes daraus machen<br />
– zum Wohle der Menschheit! Ein<br />
wunderbarer Gedanke – gewissermaßen<br />
„Mitschöpfer“ zu sein, und trotzdem dürfen<br />
wir dabei nie vergessen, dass wir eben<br />
nur Werkzeug in seinen Händen sind und<br />
bleiben.<br />
Intrigenspiel voll gegenseitiger gehässiger<br />
Angriffe setzte ein, und der Kaiser musste<br />
eingreifen. Die beiden Anführer, Nestorius<br />
und Cyrill wurden verhaftet. Schließlich<br />
durfte Cyrill nach Alexandrien zurückkehren,<br />
Nestorius wurde in die Verbannung<br />
nach Oberägypten geschickt, wo er um 451<br />
gestorben ist. Inwieweit er wirklich häretisch<br />
Wie bleiben wir auf der Spur? Im Blick auf<br />
Gottes Spur in der Schöpfung heißt das,<br />
Gott bewusst zu danken für alles, was er<br />
geschaffen hat. Für die ersten Strahlen der<br />
Morgensonne; für das Pfeifkonzert der Vögel;<br />
für die Blumen am Wegrand und die bunten<br />
Schmetterlinge, die sie umtanzen. All das soll<br />
für mich Grund sein zur Freude und Dankbarkeit.<br />
Der Psalmist hat es im 104. Psalm<br />
so ausgedrückt: „Herr, welch unermessliche<br />
Vielfalt zeigen deine Werke. Du hast alles<br />
weise geordnet. Die Erde ist voll von dem,<br />
was du geschaffen hast. ... Die Herrlichkeit<br />
des Herrn bleibe ewig. Der Herr freue sich<br />
seiner Werke. Ich will singen dem Herrn,<br />
mein Leben lang. Ich will nicht aufhören, ihn<br />
zu loben“ (Psalm 104, 24.31.33). Auch für<br />
mich selber kann ich dankbar sein, dass ich<br />
leben, essen, arbeiten oder den Feierabend<br />
genießen kann, dass ich gesund bin, in einem<br />
Land leben darf, in dem ich Krieg nur<br />
vom Hörensagen kenne uvm. Ich habe viel<br />
Grund, um dankbar für mich zu sein, denn<br />
als sein Abbild hat Gott mich erschaffen<br />
und mit Talenten hat er mich ausgestattet.<br />
Und auch wenn vielleicht nicht mehr alles<br />
so funktioniert, wie ich es mir wünsche, hat<br />
Gott auch uns sehr gut geschaffen, damit<br />
wir ihn mit unserem Leben ehren. Darum<br />
sollten wir immer wieder mit dem Psalmisten<br />
beten: „Herr, ich danke dir dafür, dass du<br />
mich wunderbar und einzigartig gemacht<br />
hast“ (Psalm 139, 14).<br />
Birgit Klappacher<br />
Die Erkenntnisse der Wissenschaften dürfen nicht als Allheilmittel gelten,<br />
das die großen fragen der menschlichen Existenz und ihrer höchsten ziele<br />
beantworten kann. Die Wissenschaft kann die Welt nur beobachten<br />
und versuchen, sie zu imitieren, nicht aber schaffen.<br />
DiE ErStEn SiEbEn<br />
öKuMEniSCHEn<br />
KonziLiEn<br />
Ephesus – 431<br />
gelehrt hat oder falschen Darstellungen und<br />
Missverständnissen zum Opfer gefallen ist,<br />
bleibt bis heute unklar. Dass Nestorius sich<br />
gegen den Theotokos-Titel Marias gewandt<br />
hat, geschah nicht, weil er die Gottheit Christi<br />
leugnete, sondern um zu betonen, dass<br />
Christus als wahrer Mensch mit Leib und<br />
Seele aus Maria geboren worden sei. Maria<br />
habe nicht die Gottheit geboren, sondern den<br />
mit der Gottheit verbundenen Menschen.<br />
Nach Ephesus eingeladen war durch ein<br />
persönliches Schreiben des Kaisers auch<br />
der größte Theologe der abendländischen<br />
Kirche, Aurelius Augustinus. Aber noch ehe<br />
die kaiserliche Einladung ihn erreichte, starb<br />
er in seiner von den Vandalen belagerten<br />
Stadt Hippo.<br />
Bevor das Jahr 2010 zu Ende geht, dürfen<br />
wir einen Seligen nicht unerwähnt lassen,<br />
dessen Martyrium sich am 10. Juli zum 150.<br />
Mal jährte. Es ist der Hl. Engelbert Kolland.<br />
Er wurde am 21. September 1827 in Ramsau<br />
im Zillertal als 5. von 6 Kindern des Holzknechtes<br />
Kajetan und Maria Kolland geboren<br />
und am selben Tag in der Pfarrkirche Zell<br />
am Ziller auf den Namen Michael getauft.<br />
Sein Vater war ein heimlicher Lutheraner<br />
und im Zillertal Wortführer dieser „Inklinanten“,<br />
sodass es am 12. Jänner 1837 zur<br />
Ausweisung kam. Die Familie Kolland zog<br />
nach Rachau bei Knittelfeld in die Steiermark.<br />
Später konnte die Mutter ihren Mann dazu<br />
bewegen, katholisch zu werden, um wieder<br />
in die Heimat zurückkehren zu können.<br />
Unter der Protektion des Fürsterzbischofs<br />
Kardinal Friedrich von Schwarzenberg<br />
kam Michael mit seinem Bruder Florian,<br />
der noch vor der Priesterweihe starb, ins<br />
Knabenseminar nach Salzburg, das gerade<br />
1847 eröffnet wurde und heute noch als<br />
„Borromäum“ existiert und bekannt ist.<br />
Nachdem er seine Studien im Sommer 1847<br />
abgeschlossen hatte, trat er ins Noviziat<br />
der Franziskaner ein, wo er den Namen<br />
Engelbert erhielt. Nachdem Engelbert in<br />
Schwaz, Hall, Kaltern und Bozen Philosophie<br />
HEiLiGE in DEr WELt<br />
Sel. Engelbert<br />
(1827-1860)<br />
und Theologie studiert hatte, wurde er im<br />
Jahre 1851 im Dom von Trient vom Seligen<br />
Nepomuk Tschiederer zum Priester geweiht.<br />
Hatte er sich am Gymnasium mit Latein und<br />
Griechisch nicht ganz leicht getan, so lernte<br />
er jetzt mit großer Leichtigkeit Arabisch, Italienisch,<br />
Französisch, Spanisch und Englisch.<br />
Und sofort sandten ihn seine Vorgesetzten<br />
am 27. März 1855 auf seinen Wunsch hin<br />
AK „Europa und Weltkirche“<br />
Diesen „neuen“ Arbeitskreis gibt es erst seit der letzten Wahl des Pfarrgemeinderats 2007.<br />
Wir beschäftigen uns mit den Anliegen der Kirche der Welt – konkret bedeutet das für<br />
unsere <strong>Pfarre</strong>: wir besuchen und überbringen den katholischen Ausländern aus dem ehemaligen<br />
Osten eine Einladung zum gemeinsamen Gottesdienst mit anschließender Agape;<br />
wir laden all jene, die im Tourismus tätig sind, am 4. Adventsonntag zum Tourismusgottesdienst<br />
ein und wir suchen den Kontakt mit den Urlaubern in unserer Region bei einer<br />
Gästebegegnung im Juli und August, wo wir uns auf die Straßen, in die Wirtshäuser, zu<br />
den Seen …usw. begeben, um den Gästen einen Falter mit diversen Sehenswürdigkeiten<br />
und Aktivitäten in unserer <strong>Pfarre</strong> zu überreichen. In unserem AK arbeiten mit: Stefan<br />
Edelsbacher (Arbeitskreisleiter), Ing. Harald Humpl, Birgit Klappacher, David Pernkopf,<br />
DI Thomas Popp, Thomas Reitmann, Roswitha Schwingenschuh, Daniel Strutzenberger<br />
und <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard M. Wagner.<br />
Birgit Klappacher<br />
ins Hl. Land, wo er zunächst als Seelsorger<br />
am Heiligen Grab wirkte, am 8. Juni 1855<br />
in das Pauluskloster nach Damaskus kam,<br />
wo er durch sein liebenswürdiges Auftreten<br />
und seine Sprachgewandtheit sehr schnell<br />
die Herzen der Leute gewinnen konnte. Mit<br />
den anderen Patres betreute er mit größtem<br />
Eifer die wenigen lateinischen Christen und<br />
die mit Rom verbundenen Armenier. Bereits<br />
nach einem halben Jahr führte Engelbert die<br />
Geschäfte einer Pfarrgemeinde: er kümmerte<br />
sich um den Religionsunterricht, betreute<br />
Kranke und Sterbende. Er war wirklich<br />
zum „Vater Engel für alle“ und „allen alles<br />
geworden“ (1 Kor 9,22). Direkt neben einer<br />
Moschee baute er einen Glockenturm und<br />
beschaffte dazu eine 400 kg schwere Glocke.<br />
Zugleich aber kam sein jähes Ende: Bei einem<br />
Aufstand der schiitischen Drusen (islamische<br />
Geheimsekte) wurden Engelbert und alle<br />
seine Mitbrüder am 10. Juli 1860 ermordet.<br />
Zusammen mit den sieben Gefährten, die<br />
ebenfalls getötet wurden, wurde P. Engelbert<br />
Kolland am 10. Oktober 1926 von Papst<br />
Pius XI. selig gesprochen. Obwohl er in den<br />
<strong>Diözese</strong>n Salzburg, Innsbruck und Graz<br />
verehrt wird und in der Franziskanerprovinz<br />
Austria zweiter Provinzpatron ist, ist er in der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Linz</strong> weitgehend unbekannt.<br />
bleibe bei uns, Herr!<br />
Bleibe bei uns, Herr,<br />
am Abend des Tages,<br />
am Abend unseres Lebens,<br />
am Abend der Welt.<br />
Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,<br />
mit deinem Wort und Sakrament,<br />
mit deinem Trost und Segen.<br />
Bleibe bei uns, wenn über uns kommt<br />
die Nacht der Trübsal und Angst,<br />
die Nacht des Zweifels und der Anfechtung,<br />
die Nacht der Armut und Flucht,<br />
die Nacht der Einsamkeit und Verlassenheit,<br />
die Nacht der Krankheit und Schmerzen,<br />
die Nacht des bitteren Todes.<br />
Bleibe bei uns<br />
und bei all deinen Gläubigen<br />
in Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Sel. John Henry Newman<br />
Gottesdienste in der<br />
Krankenhauskapelle Kirchdorf<br />
Hl. Messe: Mi., 18.00 Uhr<br />
Wortgottesdienst: Sa., 18.00 Uhr<br />
rosenkranz: Mo., Di., Do., Fr., 18.30 Uhr<br />
Mi. und Sa., 17.30 Uhr<br />
10 Nr. <strong>162</strong> November 2010 11