Pfarrbrief 162 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
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Alle Jahre pilgern Millionen von Menschen<br />
nach Lourdes. Viele von ihnen hoffen, dass<br />
sie von ihren Krankheiten geheilt werden.<br />
Bislang hat die katholische Kirche 67 Wunder<br />
anerkannt, die in dem pyrenäischen Dorf<br />
auf Fürsprache der Gottesmutter seit ihren<br />
Erscheinungen im Jahr 1858 geschehen sind.<br />
Die Kirche ist sehr streng in ihrem Urteil und<br />
wehrt sich gegen jede Form von Hysterie,<br />
Aberglauben und Sensationslust. Nur wenn<br />
eine unabhängige Ärztekommission eine<br />
spontane und dauerhafte Heilung, die medizinisch<br />
nicht zu erklären ist, feststellt, beginnt<br />
die Kirche zu prüfen, ob dieses Phänomen<br />
tatsächlich als Wunder betrachtet werden<br />
kann. Und doch – trotz aller Vorsicht, ja<br />
Skepsis – gegenüber vermeintlichen übernatürlichen<br />
Phänomenen gehört das Wunder<br />
zum Alltag christlichen Lebens. Gott erhört<br />
Gebete. Nicht nur in dem Sinn, dass dem<br />
Gläubigen Trost und innere Einsicht zuteil<br />
wird, sondern auch, dass natürlich betrachtet<br />
Unmögliches, über alle menschlichen<br />
Erwartungen und Berechnungen hinaus<br />
„Wunderbares“ geschieht. Das Wunder ist<br />
das sichtbare Zeichen für die Wahrheit der<br />
Botschaft. Wenn es wahr ist, dass der Herr<br />
von einer Jungfrau geboren wurde und von<br />
den Toten auferstanden ist, im Sakrament<br />
der Beichte selbst die schwersten Sünden<br />
vergibt und – Wunder aller Wunder – Tag<br />
für Tag Brot und Wein durch das Wort des<br />
Priesters wirklich in seinen Leib und sein<br />
Blut wandelt, wie sollte man da Zweifel<br />
haben, dass er es macht, dass Blinde sehen<br />
Der „Prediger des Päpstlichen Hauses“ gehört<br />
zur Päpstlichen Familie. Ihm obliegt die<br />
besondere Aufgabe, im Advent und in der<br />
Fastenzeit dem Papst und der Römischen<br />
Kurie in besonderer Weise Anliegen der<br />
Betrachtung vorzulegen. Zudem kommt ihm<br />
die Aufgabe zu, bei der Karfreitagsliturgie im<br />
Petersdom zu predigen. Der Titel und das<br />
Amt des Predigers des Päpstlichen Hauses<br />
(bis 1968: des Päpstliches Hofes) gehen auf<br />
die Zeit Papst Pauls IV. im 16. Jahrhundert<br />
zurück. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
wurde die Predigt abwechselnd von den<br />
Generalprokuratoren der vier Bettelorden<br />
gehalten (Augustiner, Karmeliten, Dominikaner<br />
und Franziskaner). Seit mehr als 200<br />
Jahren ist das Amt dem Kapuzinerorden<br />
vorbehalten, wie dies Papst Benedikt XIV.<br />
am 2. März 1743 mit einem Breve festgelegt<br />
hatte. Der Papst soll damals geschrieben<br />
haben, dass „die Wahrheiten, die man dem<br />
Papst, den Kardinälen und Prälaten von der<br />
Kanzel zu verkünden hat, aus dem Mund<br />
eines Kapuziners besser klingen als aus dem<br />
Wunder geschehen –<br />
gestern und heute<br />
EinE notWEnDiGE<br />
KLArStELLunG<br />
und Lahme wieder gehen können. Ja, wer<br />
so Unerhörtes wie das katholische Dogma<br />
verkündet, an das heutzutage viele auch<br />
nicht mehr glauben, weil es jeden rationalen<br />
Humanismus übersteigt, muss an Wunder<br />
glauben.<br />
Immer wieder lesen wir in der Hl. Schrift,<br />
wie Jesus seine Jünger mit der Vollmacht<br />
ausstattet, ungewöhnliche Zeichen zu vollbringen,<br />
um ihre Botschaft zu beglaubigen.<br />
Die Geschichte der Heiligen ist voll von diesen<br />
wunderbaren Begebenheiten. Sicher mögen<br />
sich im Lauf der Jahrhunderte viele fromme<br />
Legenden gebildet haben, die einer historischen<br />
Prüfung nicht standhalten können,<br />
doch wissen wir von Wundern aus unserer<br />
Zeit, die etwa der hl. Pater Pio gewirkt hat.<br />
Der Glaube an das wirkmächtige Eingreifen<br />
Gottes in unsere Lebensgeschichte und in die<br />
der Welt ist Teil des christlichen Bekenntnisses.<br />
Wie arm ist unsere Religion, wenn sie<br />
Gott keine Wunder mehr zutraut und sich<br />
auf ethische Appelle beschränkt, die Kriege<br />
in der Welt zu beenden oder, wie sie es noch<br />
banaler in manchen Sonntagspredigten schon<br />
DEr VAtiKAn in<br />
VErGAnGEnHEit unD<br />
GEGEnWArt (41)<br />
Der Prediger des<br />
Päpstlichen Hauses<br />
Mund eines jeden anderen.“ Noch heute<br />
wird der Prediger aus dem Kapuzinerorden<br />
gewählt und direkt vom Papst ernannt. Er<br />
wohnt in der Generalkurie des Ordens in Rom<br />
und pflegt sich vor jeder Predigt zu einem<br />
Höflichkeitsbesuch zum Papst zu begeben.<br />
Raniero Cantalamessa nimmt das Amt seit<br />
1980 wahr. Wie es der Tradition entspricht,<br />
sind zu den Predigten im Advent und in der<br />
Fastenzeit die Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe<br />
und Prälaten der Päpstlichen Familie, der<br />
Römischen Kurie und des Vikariats von Rom<br />
sowie die Generaloberen oder Prokuratoren<br />
gehört haben, dem „bösen“ Nachbarn doch<br />
ein Lächeln zu schenken. Das Evangelium<br />
und die Geschichte der Kirche bezeugt das<br />
Wunder, weil der Kern der Botschaft die eines<br />
lebendigen Gottes ist, der unter den Seinen<br />
wohnt und wirkt.<br />
Sicherlich, und das ist die Kehrseite der Medaille,<br />
ist und bleibt das Wunder nur Zeichen,<br />
das auf Größeres verweist. Wenn auch die<br />
Jünger staunen, dass sie ohne Schaden auf<br />
Schlangen und Skorpione treten können, so<br />
ist das doch nicht das Wesentliche. „Freut<br />
euch nicht darüber, dass euch die Geister<br />
gehorchen, sondern dass eure Namen im<br />
Himmel verzeichnet sind“ (Lk 10,20). Weil<br />
der Christ nicht nur ein Erdenbewohner,<br />
sondern ein Himmelsbürger ist, kann er auf<br />
Wunder hoffen, aber diese wollen ihn nur<br />
noch mehr dazu bewegen, das zu suchen,<br />
was diese Welt übersteigt. Christus hat das<br />
Licht in die Dunkelheit gebracht. In der Verkündigung<br />
seiner frohen Botschaft und in<br />
den wunderbaren Zeichen, die sie begleiten,<br />
strahlt dieses Licht immer wieder auf, um uns<br />
aus einem Lebenswandel herauszureißen,<br />
der nur irdisch orientiert ist. Ist es nicht ein<br />
Wunder, dass wir Sünder wirklich Kinder<br />
Gottes sind?! „Einst waren wir Finsternis,<br />
jetzt aber sind wir durch den Herrn Licht geworden“<br />
(vgl. Eph 5,8). Der Glaube verändert<br />
mein Leben, und wer wie ein Kind glaubt, der<br />
weiß, dass für den Vater im Himmel nichts<br />
unmöglich ist – wer so glaubt, erlebt Wunder<br />
und macht diese dunkle Welt heller.<br />
der Orden eingeladen, die Mitglieder der<br />
Päpstlichen Kapelle sind. Die Predigten finden<br />
an allen Freitagen der Fastenzeit statt (mit<br />
Ausnahme des Karfreitags) und an vier Tagen<br />
des Advents, die den Festen des Hl. Andreas,<br />
des Hl. Nikolaus von Bari, der hl. Luzia und<br />
des hl. Apostels Thomas entsprechen. Der Ort<br />
für die Predigten ist die Capella Redemptoris<br />
Mater im Apostolischen Palast.<br />
Pfarrschitag<br />
Samstag, 22. Jänner 2011<br />
Altenmarkt-Zauchensee<br />
Jungscharfasching<br />
Samstag, 5. Februar 2011<br />
14.00 Uhr, Pfarrheim<br />
Aschermittwoch<br />
9. März 2011, 19.00 Uhr,<br />
Gottesdienst<br />
mit Aschenauflegung<br />
32 Nr. <strong>162</strong><br />
Der Präsident der Päpstlichen Akademie für<br />
das Leben, Ignazio Carrasco de Paula, hält<br />
es für „vollkommen unangemessen“, dem<br />
britischen Mediziner Robert G. Edwards<br />
von der Universität Cambridge den Medizinnobelpreis<br />
für seine Arbeit auf dem Gebiet<br />
der künstlichen Befruchtung zuzuerkennen.<br />
„Das von Edwards erfundene Verfahren der<br />
künstlichen Befruchtung produziert Embryonen,<br />
die zum Großteil zum Sterben verurteilt<br />
sind“, erläuterte Monsignore Carrasco. Der<br />
Erfinder der Reagenzglas-Befruchtung sei nicht<br />
nur verantwortlich für die Vermarktung von<br />
Eizellen; auf sein Konto gingen auch zahlreiche<br />
Embryonen, die im besten Fall darauf<br />
warteten, in eine Gebärmutter verpflanzt zu<br />
werden, aber mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />
dazu verurteilt seien, zu sterben. Außerdem<br />
wies Prälat Carrasco darauf hin: „Edwards hat<br />
das Problem der Unfruchtbarkeit nicht gelöst,<br />
sondern übergangen.“ – Er habe nicht die Unfruchtbarkeit<br />
als solche beseitigt, sondern statt<br />
dessen einen sittlich verwerflichen Umweg<br />
eingeführt. Der Embryo (Fachbezeichnung<br />
für ein menschliches Wesen ab der Befruchtung)<br />
ist die kleinste Erscheinungsform des<br />
Menschen. Nun hatte ja der Vatikan die von<br />
Edwards entwickelte sog. In-Vitro-Fertilisation<br />
(IVF) – also die künstliche Befruchtung – bereits<br />
1987 eindeutig abgelehnt. Die damals<br />
von Kardinal Joseph Ratzinger (heute Papst<br />
Benedikt XVI.) geführte Glaubenskongregation<br />
verwarf die Befruchtung außerhalb des<br />
GEbEt EinEr MuttEr<br />
in ErWArtunG iHrES KinDES<br />
Herr Jesus, ich bitte Dich in Liebe für die gute Hoffnung,<br />
die ich in meinem Schoße trage.<br />
Du hast mir das unermesslich große Geschenk gewährt:<br />
ein kleines Leben, das lebt in meinem Leben.<br />
Demütig danke ich Dir,<br />
dass Du mich als Werkzeug Deiner Liebe erwählt hast.<br />
Hilf mir, in dieser Zeit froher Erwartung<br />
in beständiger Hingabe an Deinen Willen zu leben.<br />
Gewähre mir ein Mutterherz,<br />
das rein ist, stark und voll Großmut.<br />
Alle künftigen Sorgen opfere ich Dir auf,<br />
Ängste, Befürchtungen, Wünsche im Hinblick auf das Kind,<br />
das mir noch unbekannt ist.<br />
Lass es mit gesundem Leib das Licht erblicken,<br />
halte alles von seiner Seele fern, was Übel und Gefahr bedeutet.<br />
Maria, du hast die wahren Freuden heiliger Mutterschaft<br />
kennen gelernt. Gib mir ein Herz, das imstande ist,<br />
lebendigen, glühenden Glauben weiterzugeben.<br />
Heilige meine Erwartung, segne meine gute Hoffnung!<br />
Lass die Frucht meines Leibes wachsen an Kraft und in<br />
Heiligkeit.<br />
Das gewähre mir durch deine Hilfe und durch jene Deines<br />
Göttlichen Sohnes. Amen.<br />
November 2010<br />
Katholische Kirche<br />
gegen „künstliche<br />
befruchtung“ und<br />
Embryonenvernichtung<br />
Mutterleibs, weil dadurch die natürliche Liebesvereinigung<br />
von Mann und Frau umgangen<br />
werde. Die katholische Kirche lehrt, dass<br />
Sexualität, eheliche Liebe und Fruchtbarkeit<br />
zusammengehören. Zudem führe dieses Verfahren<br />
zur Zerstörung von Embryonen, was<br />
in keinem Fall zulässig sei, so die Erklärung<br />
der vatikanischen Glaubenskongregation.<br />
Die „In-vitro-Fertilisation“ geht auf Kosten<br />
des Lebens vieler anderer Kinder. Die Anwendung<br />
dieser Methode ist unzulässig, weil<br />
sie unausweichlich zum Tod vieler anderer<br />
Kinder führt. Als einen Meilenstein in der<br />
Entwicklung der modernen Medizin hatte das<br />
Nobelkomitee seine Forschungen bezeichnet.<br />
Bereits in den 1950er Jahren habe Edwards<br />
die Vision gehabt, dass In-vitro-Fertilisation zur<br />
Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt<br />
werden könne, die weltweit jedes zehnte Paar<br />
betreffe. „Er arbeitete systematisch daran,<br />
sein Ziel zu erreichen, entdeckte wichtige<br />
Grundlagen der menschlichen Befruchtung,<br />
und hatte Erfolg dabei, menschliche Eizellen<br />
in Versuchsröhrchen (oder präziser in<br />
Zellkulturschalen) zu befruchten. Seine Bemühungen<br />
wurden schließlich am 25. Juli<br />
1978 vom Erfolg gekrönt, als das erste Versuchsröhrchenbaby<br />
geboren wurde“, sagte<br />
das Komitee. Die Entwicklung des 1925 im<br />
englischen Manchester geborenen Edwards<br />
führte zur Geburt von vier Millionen Kindern.<br />
Außerdem weist die „Aktion Leben“ mit<br />
Sitz in Absteinach (Odenwald) darauf hin:<br />
„Die künstliche Befruchtung (IVF) ist die<br />
Grundlage aller nachfolgenden unmoralischen<br />
Handlungen wie Selektion im Reagenzglas<br />
(PID), selektive Abtreibung bei Mehrlings-<br />
Schwangerschaften nach IVF, Forschung an<br />
embryonalen Stammzellen bis hin zur Kreation<br />
von Designerbabys. Insofern kann man<br />
die künstliche Befruchtung als den “Sündenfall<br />
der Reproduktionsmedizin” betrachten.“ Die<br />
Aktion Leben gibt außerdem zu bedenken,<br />
„dass es kein unabdingbares Recht auf ein<br />
Kind gibt. Kinder sind ein Geschenk, das der<br />
liebevollen Vereinigung der Eheleute hinzugegeben<br />
wird.“ – Die Lebensrechts-Initiative<br />
erinnert sodann an die vatikanische Instruktion<br />
“Donum vitae”, in der es heißt: “Jedes<br />
menschliche Wesen muss um seiner selbst<br />
willen geachtet werden und darf nicht auf den<br />
bloßen und einfachen Wert eines Mittels zum<br />
Vorteil anderer herabgewürdigt werden.” Bei<br />
allem, was Sie jetzt über das denken, was ich<br />
als Seelsorger zur künstlichen Befruchtung<br />
im Reagenzglas gesagt habe, dürfen Sie eines<br />
nicht übersehen: Es ist ganz sicher legitim,<br />
dass sich Kirchenvertreter zu Fragen wie<br />
künstlicher Befruchtung äußern.<br />
Ein Grundproblem heute<br />
Viele Menschen glauben in unserer Zeit zwar an irgend<br />
„etwas“, das es zweifellos geben soll, aber nicht an einen<br />
Gott, der Person ist. Wenn man nun den Glauben an Gott als<br />
Person aufgibt, dann bleibt ein „Gott“, der unpersönlich ist:<br />
dieser Gott erkennt nicht, hört nicht und spricht nicht. Und<br />
dazu kommt, dass ein solcher Gott auch „willenlos“ ist. Wenn<br />
Gott keinen Willen hat, dann ist gut und böse letztlich nicht<br />
mehr zu unterscheiden. Das wiederum ist es, was die Menschen<br />
heutzutage total verunsichert. Wo der Mensch einen<br />
persönlichen Gott nicht mehr wahrnimmt, wird das Leben<br />
leer. Eine stark laizistische Strömung ist es, die Gott aus dem<br />
Leben des Menschen und der Gesellschaft ausgrenzen will.<br />
Ausdrücklich will man ein Paradies ohne Gott schaffen, was<br />
die Welt zur „Hölle“ macht.<br />
friedenswoche 2011<br />
Vom 1. - 9. Jänner 2011 halten wir auch heuer wieder die Friedenswoche.<br />
Wir beginnen mit dem Weltfriedenstag am 1. Jänner und<br />
enden mit dem Fest der Taufe des Herrn am 9. Jänner 2011. Dabei<br />
erinnere ich mich, dass ich am 1. Jänner 1996 – vor 15 Jahren -<br />
zum ersten Mal einen Krankenbrief herausgegeben habe. Frieden<br />
findet der Mensch, wenn er Ja sagt zum Leben: es ist das Leben<br />
der Ungeborenen, der kranken und der alten Menschen.<br />
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