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Agatha Christie - Das Eulenhaus

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stellte sie sich ungeschickter, als sie war, bis man ihr ungeduldig<br />

die Sache aus der Hand nahm.<br />

Heimlich sonnte sie sich in der Überzeugung, die anderen<br />

überlistet zu haben. Sollten die anderen ruhig glauben, sie sei zu<br />

nichts imstande, sie wußte es besser.<br />

Ihre hintergründige Handlungsweise trug ihr bald noch einen<br />

weiteren Vorteil ein. Es wurde den Leuten aus Gerdas<br />

Umgebung zur Gewohnheit, ihr die Arbeit abzunehmen, und da<br />

sie auf diese Art und Weise gar nicht in Verlegenheit kam,<br />

etwas mangelhaft auszuführen oder gar zu verpfuschen, gab sie<br />

keine Veranlassung zu Vorwürfen oder Kritik. Ihr<br />

Selbstbewußtsein festigte sich und verlieh ihr das Gefühl, den<br />

übrigen Menschen ebenbürtig zu sein.<br />

Aber bei den Angkatells traf das nicht zu. Es war sinnlos, sich<br />

Sand in die Augen streuen zu wollen. Die Angkatells waren ihr<br />

weit, weit überlegen. Sie haßte die ganze Familie. John mochte<br />

sie gern. Er fühlte sich in ihrer Gesellschaft wohl. Nach einem<br />

Wochenende bei ihnen war er weniger müde und oft auch<br />

weniger reizbar.<br />

Lieber Himmel, der Hammelbraten! Sie hätte ihn doch in die<br />

Küche zurückschicken sollen. John kam noch immer nicht.<br />

Warum fiel es ihr nur manchmal so schrecklich schwer, eine<br />

Entscheidung zu treffen? Der unbehagliche Druck in der<br />

Magengegend verstärkte sich. Der Braten und dann das<br />

qualvolle Wochenende bei den Angkatells. Ein stechender<br />

Schmerz durchzuckte ihre Schläfen. Ach du lieber Gott, jetzt<br />

bekam sie auch noch Kopfweh. John wurde immer ärgerlich,<br />

wenn sie über Kopfweh klagte. Er gab ihr nie ein Mittel, obwohl<br />

ihm als Arzt doch genügend Medikamente zur Verfügung<br />

standen. »Denk nicht dran«, pflegte er zu sagen. »Dann geht’s<br />

von allein vorüber. Nur kein Gift schlucken. Geh spazieren, das<br />

tut dir besser.«<br />

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