Das Bienengift im Dienste der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de
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übergossen. Da aber anzunehmen ist, dass in <strong>de</strong>m Inhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> kleinen Giftblase hinter<br />
<strong>de</strong>m Stachel, die sich be<strong>im</strong> Stich mit entleert, <strong><strong>de</strong>r</strong> wirksame Theil <strong>de</strong>s Insekts zu<br />
suchen ist, so ist vorzugsweise <strong><strong>de</strong>r</strong> Hinterkörper hierzu zu verwen<strong>de</strong>n, doch nur mit<br />
g e w ä s s e r t e m Weingeist auszuziehen, weil das <strong>Bienengift</strong> in starkem Weingeist<br />
unlöslich ist, in<strong>de</strong>m es damit gerinnt.<br />
Einsammlung und Zubereitung soll um die Zeit <strong>de</strong>s Schwärmens geschehen,<br />
weil da die Bienen am zornigsten, also das Gift am intensivsten sei.<br />
Die originellste Art das <strong>Bienengift</strong> zu incorporiren, hat gewiss D r . L u k o w s k i<br />
(Courier médical 1864 S. 278). Derselbe heilte 1858 5 Kranke mittelst B i e n e n s t i -<br />
c h e : zwei Wechselfieber (Tertianae), eine Quotidiana und eine quotidian intermittiren<strong>de</strong><br />
Gastralgie. In einer hartnäckigen Gastrodynie bei einem Landmann bemerkte<br />
er be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Besserung. 1861 heilte er wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Quotidianfieber; 1862<br />
eine intermittiren<strong>de</strong> Tertiana (duplicata) - eine remittiren<strong>de</strong> Tertiana (triplex) und<br />
eine Cardialgie. (Ein Tumor am Os sacrum fing an sich zu bessern nach Wespenstichen<br />
und heilte das Jahr darauf durch Bienenstiche).<br />
D r . A l b in Wien schil<strong><strong>de</strong>r</strong>t (in <strong><strong>de</strong>r</strong> am 29. Okt. 1875 abgehaltenen Sitzung <strong>de</strong>s<br />
Vereins <strong><strong>de</strong>r</strong> homöopathischen Aerzte Oesterreichs) sein Verfahren also:<br />
Die Bienen wer<strong>de</strong>n in einem mit Tüll verschlossenen Glase gehalten aus <strong>de</strong>m<br />
sie mit einer Pincette am Nacken gefasst, herausgeholt wer<strong>de</strong>n; sogleich wird mit<br />
einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>n Pincette <strong><strong>de</strong>r</strong> Stachel ergriffen, die gefüllte Giftblase herausgezogen<br />
und verrieben. Damit die durch das Erfassen gereizte Biene das Gift nicht herausspritze,<br />
muss man sofort <strong>de</strong>n Stachel sammt <strong><strong>de</strong>r</strong> Giftblase herausziehen.<br />
M a y l ä n d e r ´s Metho<strong>de</strong> fasst die vorher gereizte Biene mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pincette und<br />
taucht das am Stachel hervortreten<strong>de</strong> Gifttröpfchen sofort in 60grädigen Weingeist.<br />
Von diesem Präparat wer<strong>de</strong>n dann die weiteren Dilutionen angefertigt.<br />
Dr. Sorge´s Verfahren kritisirt Dr. Hartlaub folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maassen: „Es wur<strong>de</strong><br />
viel Sorgfalt darauf verwen<strong>de</strong>t, eine Tinctur <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Biene, so wie eine zweite<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> alleinigen Giftblase zu gewinnen. Bei ersterer wird die Biene zu einem Brei<br />
verrieben, und College S o r g e meinte, die Bereitung nach H u m p h r e y , welcher<br />
die Bienen nicht zerstösst, könnte schwerlich viel <strong>Bienengift</strong> enthalten. Dagegen<br />
möchte - fährt H a r t l a u b fort - m e i n Präparat sprechen, welches sich mir öfter in<br />
unzwei<strong>de</strong>utiger und kräftiger Wirkung (6. …. potenz 3 ) erwiesen hat, bei Diphtheritis,<br />
Hydrops etc. - Ich begab mich mit Bienenhaube etc. versehen (an einem sehr<br />
warmen Tage <strong>de</strong>s Monats April) vor einen Bienenstock, in <strong><strong>de</strong>r</strong> linken Hand ein Gläschen<br />
mit engem Hals, in <strong><strong>de</strong>r</strong> rechten eine Pincette, ergriff <strong>von</strong> <strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Bienenstock<br />
kriechen<strong>de</strong>n Bienen so viele als möglich sogleich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pincette, und<br />
steckte je<strong>de</strong> lebendig in´s Glas. Die Arbeit machte keine Schwierigkeit; nur wur<strong>de</strong>n<br />
die Bienen bald so unruhig, dass ich mich entfernen musste. Dadurch dass ich nur<br />
aus <strong>de</strong>m Stocke kommen<strong>de</strong> Bienen nahm, vermied ich die Verunreinigung <strong>de</strong>s<br />
Präparats mit Blumenstaub, welchen die zufliegen<strong>de</strong>n Bienen (ihre sog. Höschen)<br />
tragen. Die Bienen wur<strong>de</strong>n dann <strong>im</strong> Glase geschüttelt, Weingeist darauf gegossen,<br />
und wie<strong><strong>de</strong>r</strong> geschüttelt, so wie auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> nächsten Woche regelmässig. Die<br />
dann abgegossene T i n c t u r a e s s e n t i a l i s zeigte eine klare, wasserhelle Flüssigkeit<br />
mit einem gelben Scheine. 4<br />
Auch muss hier noch <strong><strong>de</strong>r</strong> Benutzung <strong>de</strong>s <strong>Bienengift</strong>es in Form <strong><strong>de</strong>r</strong> sogenannten<br />
Wachstrester gedacht wer<strong>de</strong>n. Ein an acuter Gelenkgicht Lei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> liess sich<br />
3 nicht lesbar<br />
4 Allg. H. Z. vom 1. Mai 1877.<br />
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