Ausgabe 12/2006 - Kassenärztliche Vereinigung Sachsen
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Inhalt<br />
Editorial Lieber Don Quichote riskieren, als kampflos resignieren! 3<br />
Vertragsärzte kandidieren zur Kammerversammlung 4<br />
Informationen<br />
In der Heftmitte zum Herausnehmen<br />
Abrechnung Termine der Abschlags- und Restzahlungen 2007 I<br />
Abrechnung der nach § 115b SGB V – Ambulantes Operieren<br />
und stationsersetzende Eingriffe am Krankenhaus erbrachten<br />
Leistungen ab dem 01. Januar 2007<br />
I<br />
Hinweise für die Abrechnung<br />
II<br />
Besondere Begrü´ndungen zu Leistungen<br />
III<br />
Erklärung zur Abrechnung (neue Rosa Erklärung)<br />
V<br />
Verordnung von Arznei-,<br />
Heil- und Hilfsmitteln<br />
Anlage 6 der Prüfungsvereinbarung<br />
V<br />
DMP<br />
Ab 01.01.2007 neue Version des KBV-Kryptomoduls für die<br />
elektronische Datenlieferung von DMP-Daten<br />
V<br />
Sicherstellung Änderungen im Vertragsarztrecht ab 01.01.2007 VI<br />
Änderung der Richtlinie: Methoden vertragsärztliche Versorgung<br />
nach Anlage I – Akupunktur<br />
VI<br />
Ausschreibung und Abgabe von Vertragsarztsitzen<br />
VII<br />
Information der KV <strong>Sachsen</strong> über Fördermaßnahmen in der<br />
vertragsärztlichen Versorgung<br />
VIII<br />
Vertragswesen Information über die Gesamtvergütungsvereinbarungen für 2005/<strong>2006</strong><br />
mit AOK <strong>Sachsen</strong>, Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie<br />
Ersatzkassen<br />
X<br />
Nachtrag<br />
Ärzteverzeichnis<br />
Nachträge der Bezirksgeschäftsstellen Chemnitz, Dresden<br />
und Leipzig<br />
XI<br />
Fortbildung<br />
Ankündigung von 5 Doppler-Kursen nach DEGUM und<br />
KBV-Richtlinien mit DEGUM-Zertifikat und Fortbildungspunkten<br />
XII<br />
Personalia In Trauer um unsere Kollegen XII<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
1
Inhalt<br />
Rubriken<br />
Zum Editorial:<br />
West-Ost-Ausgleich im RSA 5<br />
Vertreterversammlung Vertreter beschlossen vorzeitige Rückzahlung der Baukostenumlage –<br />
Bericht von der 41. VV der KV <strong>Sachsen</strong> am 15. November <strong>2006</strong> 6<br />
Berufs- und<br />
Gesundheitspolitik<br />
„www.patient-in-not.de“ 11<br />
In eigener Sache<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Es scheint ein Licht <strong>12</strong><br />
Ärzteverzeichnis der KV <strong>Sachsen</strong> jetzt wochenaktuell im Internet<br />
(Kommunikationssystem) <strong>12</strong><br />
Deutscher Neurodermitis Bund e.V. 15<br />
Nachrichten Staatsrechtler Sodan hält Gesundheitsreform für verfassungswidrig 16<br />
BMG legt Köhler indirekt den Rücktritt nahe 16<br />
Gemeinsam gegen die Reform: Hartmannbund stellt sich<br />
hinter Köhler 16<br />
Durchblick bei vertragsärztlichen Kooperationsformen 16<br />
90 Prozent misstrauen der Gesundheitsreform 17<br />
Ministerium lehnt Länderanträge zur Gesundheitsreform ab 17<br />
GBA ergänzt Arzneimittelrichtlinie 17<br />
Auch er war Arzt<br />
Engelbert Kaempfer 18<br />
Zur Lektüre empfohlen<br />
Die letzte Seite<br />
Rembrandt 19<br />
Der salzige Jungbrunnen 19<br />
Mythos Gold 19<br />
Die letzte Seite <strong>2006</strong> 20<br />
Impressum 13<br />
Beilagen: Abrechnungsordnung (i. d. F. vom 15. November <strong>2006</strong>)<br />
Verfahrensordnung über den Inhalt und die Durchführung der Plausibilitätsprüfung<br />
gemäß § 106a Abs. 2 SGB V (i. d. F. vom 15. November <strong>2006</strong>)<br />
Anlage 6 zur Prüfungsvereinbarung – Prüfungsvereinbarung über die Prüfung<br />
der Wirtschaftlichkeit der Verordnungen von Heilmitteln durch sächsische<br />
Vertragsärzte auf der Grundlage von Richtgrößen<br />
Rosa Erklärung<br />
2. Mitteldeutsche Fortbildungstage für Ärzte<br />
2<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Editorial<br />
Editorial<br />
Lieber Don Quichote riskieren, als kampflos resignieren!<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ich sage Ihnen ganz ehrlich: Manchmal<br />
komme ich mir angesichts der ständigen sogenannte<br />
Gesundheitsreformen wie Don<br />
Quichote vor. Andauernd muss man gegen<br />
die geistigen Auswüchse unserer Gesundheitsexperten<br />
a la Schmidt und Lauterbach<br />
zu Felde ziehen. Die feine Klinge wird dabei<br />
selten geschwungen, meist geht es derb<br />
zur Sache. Und manchmal gibt’s auch unerwartete<br />
Seitenhiebe. Auf dem Schlachtfeld<br />
werden oftmals sinnvolle Konzepte und<br />
Denkansätze breitgetreten oder sie bleiben<br />
unbeachtet zurück, weil sie manchem Feldherrn<br />
keinen Gewinn versprachen oder<br />
nicht ins Konzept passten.<br />
Immer öfter stellen sich unsere Angriffsobjekte<br />
als Flügel einer Windmühle dar. Sie<br />
ändern permanent ihre Position und<br />
erweisen sich oftmals als inhaltliches Phantom.<br />
Fast muss man es im Kampfgetümmel<br />
um die Gesundheitsreform schon als Erfolg<br />
verbuchen, wenn man im Reformgeschehen<br />
noch als Don Quichote wahrgenommen<br />
wird und nicht bereits in die Rolle des Sancho<br />
Pansa oder in die tragende Rolle des<br />
Esels gedrängt wurde.<br />
Unser Gesundheitssystem leidet an Geldmangel.<br />
Jeder weiß, wie man Geldmangel<br />
begegnet: Der Spargeübte wird regelmäßig<br />
Folgendes tun und in der Summe damit<br />
meist Erfolg haben:<br />
1. Er fordert mehr Lohn.<br />
2. Er kauft billiger ein.<br />
3. Er kauft weniger ein und verzichtet<br />
auf Unnötiges.<br />
4. Er prüft, ob das Geld richtig verwendet<br />
wird.<br />
Schauen wir nun, ob dieses privat erfolgreiche<br />
Sparmodell auch im politischen Leben<br />
Anwendung findet und im Rahmen der<br />
Gesundheitsreform zum Erfolg führt:<br />
Zu 1. „mehr Lohn“:<br />
Die Politik hat zwei Möglichkeiten favorisiert:<br />
Man versucht, an das Geld anderer<br />
ranzukommen, oder aber man nimmt es vom<br />
Wehrlosen. Ab 2009 soll es den Gesundheitsfonds<br />
geben. Aus Sicht der Politik ist<br />
das eine schlaue Regelung: Ist der Fonds erst<br />
eingeführt, lässt sich die Stellschraube nach<br />
Belieben bedienen. Bei Einführung hingegen<br />
bleibt die Finanzbelastung zulasten des<br />
Versicherten gänzlich ungewiss, da ja die<br />
Kassen auch noch Rückerstattungen vornehmen<br />
dürfen (negative Prämie). Und der<br />
Sinneswandel zum GKV-Modernisierungsgesetz,<br />
welches eine Beitragssenkung zum<br />
Ziel hatte, wird nicht zu augenscheinlich.<br />
Zu 2. „billiger einkaufen”:<br />
Diese Sparmethode erfreut sich besonderer<br />
Beliebtheit. Wer schätzt nicht das gute Gefühl,<br />
clever gewesen zu sein, wenn er beim<br />
Angebot noch einen ordentlichen Rabatt<br />
herausholt.<br />
Was wunder, dass dieser Sparansatz seit<br />
langem in der GKV zu Hause ist. Die Idee<br />
ist so einfach wie genial: Auf den Finanztopf<br />
einen Deckel drauf und abwarten. Sie<br />
hat nur einen Nachteil – sie funktioniert<br />
nicht. In der Leipziger Volkszeitung fand<br />
ich Ende Oktober folgende Glosse eines<br />
Journalisten:<br />
„Den neuesten Ausrutscher leistete sich<br />
mal wieder SPD-Gesundheitssprecher<br />
Lauterbach. Er unterstellte den streikwilligen<br />
Ärzten böswillige Erpressung.<br />
Autsch, das tut weh! Als ob die Erpressung<br />
nicht seit Jahren genau anders herum<br />
funktioniert. Frei nach der Methode:<br />
Lass uns die Daumenschrauben ruhig<br />
anziehen, die Ärzte mit ihrem heiligen<br />
Arbeitsethos werden ihre Patienten schon<br />
nicht im Stich lassen.”<br />
Es drängt sich also jedermann auf, dass die<br />
Budgetierung ein Ende haben muss und<br />
die ärztlichen Leistungen zu festen Sätzen<br />
zu vergüten sind, weil billiger einkaufen<br />
offensichtlich nicht auf Dauer mehr fortgesetzt<br />
werden kann. Irgendwann ist man halt<br />
im Keller angekommen. Doch da sind sie<br />
wieder - Cervantes Windmühlenflügel und<br />
Don Quichotes Kampf!<br />
Zu 3 „weniger einkaufen“:<br />
Diese Sparmethode ist höchst unpopulär,<br />
denn sie geht mit Verzicht einher. Verzicht<br />
ist unangenehm, aber Verzicht ist nicht<br />
gleich Verzicht. Lässt sich Verzicht auf Luxus<br />
oder Unnötiges verschmerzen, tut ein<br />
Vorenthalten des Notwendigen und dringend<br />
Erforderlichen richtig weh. Diesen<br />
qualitativen Unterschied verkennt die<br />
Bundesregierung vollkommen oder will<br />
ihn nicht wahrhaben. Ein Beispiel? Wussten<br />
Sie, dass das von vielen hochgelobte<br />
holländische Gesundheitssystem sowohl<br />
zahnärztliche Leistungen als auch die<br />
Physiotherapie generell nicht beinhaltet?<br />
Die Illusion, alles uneingeschränkt allen<br />
zukommen lassen zu können, verbunden<br />
mit einer Null-Preis-Illusion, muss radikal<br />
beendet werden. Die Politik hat sich bereits<br />
gescheut, den Leistungskatalog zu entrümpeln,<br />
aber wir leben nun einmal jenseits<br />
von Eden! Wo steht die Politik heute in der<br />
Frage, was man meint, dem Volk zumuten<br />
zu können? Die Antwort ist einfach: Im<br />
Jahr 1986. Genau 20 Jahre ist es her, dass<br />
Norbert Blüm den bekannten Satz sprach:<br />
„Die Renten sind sicher!“<br />
Zu 4. „richtige Verwendung“:<br />
Jeder sparsame Mensch macht sich Gedanken,<br />
was mit seinem Geld geschieht und<br />
wer es erhält. Diese Überlegungen haben<br />
wir mit Blick auf den Risikostrukturausgleich<br />
(RSA) auch angestellt.<br />
Der RSA ist eine große Geldumverteilungsmaschine<br />
und gehört zu den Aufgaben<br />
des Bundesversicherungsamtes (BVA).<br />
Das BVA weist bezogen auf verschiedene<br />
Hauptleistungsbereiche die <strong>Ausgabe</strong>n für<br />
Ost und West getrennt aus. Es lag nahe, sich<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
3
Editorial<br />
diese Daten etwas näher anzuschauen. Seit<br />
dem 8. November haben wir die Daten des<br />
RSA für 2005 im Haus und können sie bewerten:<br />
Es wird nach folgenden Hauptleistungsbereichen<br />
differenziert: Apotheken,<br />
Krankenhäuser, Ärzte, Zahnärzte und sonstige<br />
Leistungsausgaben. In allen Bereichen<br />
lagen die <strong>Ausgabe</strong>n Ost-West nahezu<br />
gleichauf - außer in einem - dem der niedergelassenen<br />
Ärzte. Hier verweise ich wieder<br />
auf meinem Bericht zur Lage auf Seite 7.<br />
Einmal mehr sind wir in die Rolle des Don<br />
Quichote geschlüpft und haben gegen diverse<br />
Windmühlenflügel gekämpft. Eine besondere<br />
Herausforderung war das Antreten<br />
gegen die Windmühle „BMG“. Bei einem<br />
Gespräch mit Staatssekretär Klaus Theo<br />
Schröder am <strong>12</strong>. Oktober ging es windig zu<br />
- besonders in Bezug auf dessen Behauptung,<br />
die Ost-Ärzte hätten ja bereits im Zeitraum<br />
von 1999 bis 2004 20,2 % mehr Geld<br />
bekommen. Bei einer Überprüfung der Zahl<br />
mussten wir feststellen, dass das BMG die<br />
Erhöhung der Gesamtvergütungsmittel für<br />
den Osten durch Einführung des Wohnortprinzips<br />
im Jahre 2002 veranschlagt hatte,<br />
ohne jedoch zu berücksichtigen, dass sich<br />
hierdurch auch die Zahlungen im Rahmen<br />
des Fremdkassenzahlungsausgleiches entsprechend<br />
verringerten. Wir haben 2001 zu<br />
2002 eben nicht über 400 Mio. EUR sondern<br />
nur 77 Mio. EUR mehr erhalten. Die<br />
Mittel stiegen im Gesamtzeitraum 99 bis 04<br />
daher nicht um 20,2 %, sondern um 8,8 %,<br />
dass entspricht einer Differenz von schlappen<br />
300 Mio. EUR. Den 8,8 % stehen allerdings<br />
7,7 % Inflation gegenüber, was in den<br />
5 Jahren zu einer Erhöhung von inflationsbereinigt<br />
1,1 % geführt hat, wahrlich eine<br />
großzügige Angleichung der Ost-Honorare.<br />
In Bezug auf unsere Forderung um Angleichung<br />
der Ost-West-<strong>Ausgabe</strong>n durch zweckgerechte<br />
Verwendung der RSA-Mittel<br />
führte Schröder aber nun ein neues Verteidigungsmittel<br />
ins Feld: Die vermeintliche<br />
Mär von der divergenten Entwicklung in<br />
West und Ost – will heißen, die Basis der<br />
Budgetierung im Osten, die Leistungen des<br />
1. Halbjahres 1992 - sei vielleicht gar nicht<br />
so falsch!<br />
Der mit anwesende KBV-Vorsitzende Dr.<br />
Andreas Köhler reagierte hierauf prompt:<br />
Er bot Schröder an, durch ein vom BMG<br />
auszuwählendes und von der KBV beauftragtes<br />
Institut die Leistungsentwicklung in<br />
West und Ost seit Einführung der Budgets<br />
im Jahre 1991 bzw. 1992 feststellen zu lassen.<br />
Diesem Vorschlag konnte sich Herr<br />
Schröder nicht entziehen und sagte die<br />
Benennung eines Institutes innerhalb der<br />
nächsten 8 Tage fest zu. Natürlich wurde<br />
diese Zusage nicht eingehalten. Daraufhin<br />
hat die KBV Herrn Prof. Dr. rer. pol.<br />
Stefan Felder von der Otto-von-Guericke<br />
Universität Magdeburg mit einem entsprechenden<br />
Gutachten beauftragt. Dieses beinhaltet<br />
die Gegenüberstellung der Entwikklung<br />
vom Budgetierungszeitraum bis zum<br />
1. Halbjahr <strong>2006</strong> im Vergleich der Bundesländer<br />
<strong>Sachsen</strong> und Schleswig-Holstein.<br />
(die Zusammenfassung des Gutachtens finden<br />
Sie im Kasten auf Seite 5).<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
um die Gesundheitsreform im Sinne der<br />
Ärzte und Patienten zu beeinflussen, haben<br />
wir fast nichts unversucht gelassen. Wir<br />
haben mit Medienvertretern, Bundestagsabgeordneten<br />
und Politikern aller Couleur<br />
das Gespräch gesucht. Dabei sind uns Unwissenheit,<br />
Unverständnis, Ignoranz und<br />
Stumpfsinn begegnet.<br />
Die richtigen Veränderungen werden wir<br />
aber nur dann von der Politik mit Erfolg<br />
einfordern können, wenn wir mit großer<br />
Geschlossenheit auftreten. In Bezug auf<br />
die Beteiligung am Nationalen Protesttag<br />
am 22. September hätte ich mir deshalb gewünscht,<br />
dass noch viel mehr Kollegen<br />
dies erkannt hätten.<br />
Für mich jedenfalls gilt: Lieber Don Quichote<br />
riskieren, als kampflos resignieren!<br />
Gönnen wir uns trotzdem eine Atempause.<br />
Auch im Namen von Frau Schwäblein-<br />
Sprafke wünsche ich Ihnen, Ihren Familien<br />
und Ihren Mitarbeiterinnen erholsame Feiertage<br />
und einen guten Rutsch ins Jahr 2007.<br />
Ihr Vorstandsvorsitzender<br />
Klaus Heckemann<br />
Vertragsärzte kandidieren zur Kammerversammlung<br />
Vorstellung der Kandidaten in den KVS-Mitteilungen<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wie im Ärzteblatt <strong>Sachsen</strong> 10/<strong>2006</strong> bekannt gegeben wurde, findet im Frühjahr 2007 die Wahl zur Kammerversammlung der<br />
Sächsischen Landesärztekammer für die Wahlperiode 2007/2011 statt. Danach wurden u.a. folgende Termine festgelegt:<br />
– Einreichung der Wahlvorschläge beim Kreiswahlleiter bis spätestens 13. Februar 2007<br />
– Endzeitpunkt für die Ausübung des Wahlrechtes bis spätestens 10. April 2007<br />
In der Vergangenheit haben erfreulicherweise auch eine Reihe Vertragsärztinnen und Vertragsärzte für die Kammerversammlung<br />
kandidiert. Wir hoffen, das bleibt auch für die kommende Wahlperiode so.<br />
In der Februarausgabe unserer KVS-Mitteilungen möchten wir diesen Bewerberinnen und Bewerbern gern die Möglichkeit<br />
geben, sich kurz namentlich und mit Foto vorzustellen.<br />
Folgende Angaben genügen:<br />
Dr. Frank Mustermann, FA für Mustermedizin in Musterhausen, geb. am..., in Niederlassung seit...<br />
Besten Dank<br />
Bitte informieren Sie uns kurz über Ihre Bewerbung und schicken nach Möglichkeit ein Passfoto<br />
bis spätestens 25. Januar 2007<br />
idealerweise per Mail an sachsen@kvs-sachsen.de oder per Post an folgende Adresse:<br />
KV <strong>Sachsen</strong>, Landesgeschäftsstelle, Redaktion der KVS-Mitteilungen, 01076 Dresden, Postfach 10 0636<br />
Der Vorstand der KV <strong>Sachsen</strong><br />
4<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Editorial (Ergänzung)<br />
West-Ost-Ausgleich im RSA:<br />
Implikationen für die <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en in den neuen Bundesländern<br />
Kurz-Gutachten im Auftrag der <strong>Kassenärztliche</strong>n Bundesvereinigung<br />
von Prof. Dr. rer. pol. Stefan Felder<br />
Vorexpertise zum 28. November <strong>2006</strong><br />
Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
Leipziger Str. 44, 39<strong>12</strong>0 Magdeburg<br />
Zusammenfassung<br />
Im Auftrag der <strong>Kassenärztliche</strong>n Bundesvereinigung wurde die finanzielle Ausstattung der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en in<br />
den neuen Bundesländern im Lichte des West-Ost-Ausgleichs im Risikostrukturausgleich (RSA) untersucht.<br />
Seit 1993 ist die ärztliche Gesamtvergütung durch die Regelungen zu den Kopfpauschalen einerseits und die Vorgabe der<br />
Beitragssatzstabilität nach § 71 SGB V andererseits fixiert. Die in den letzten 15 Jahren erfolgten Änderungen im Zahlenverhältnis<br />
von Mitgliedern zu Versicherten und von jung zu alt, aber auch sektorielle Verschiebungen der medizinischen<br />
Versorgung und die Ausdifferenzierung der fachärztlichen Versorgung konnten sich nicht auf die ambulante Gesamtvergütung<br />
auswirken.<br />
Ganz im Gegensatz dazu die Entwicklung bei den Krankenkassen, für die 1994 der Risikostrukturausgleich eingeführt wurde,<br />
der einkommens- und ausgabenbezogene Nachteile zwischen den Kassen ausgleicht. Die Krankenkassen in den neuen Bundesländern<br />
haben von der Einführung des RSA und seiner Ausdifferenzierung in erheblichem Umfang finanziell profitiert.<br />
Insbesondere das GKV-Finanzstärkungsgesetz, das im Jahre 1999 einen Ausgleich für die geringere Finanzkraft der Ost-Krankenkassen<br />
einführte, und der Beitragsbedarfsausgleich im Zuge der Angleichung der ehemals getrennten RSA-Rechtskreise,<br />
die 2007 abgeschlossen wird, haben die Krankenkassen in den neuen Bundesländern mit beträchtlichen zusätzlichen Mitteln<br />
ausgestattet. Die beiden letztgenannten Reformen führten 2005 insgesamt zu West-Ost-Transfers von 3,5 Mrd. €, die den durchschnittlichen<br />
Beitragssatz im Osten der Republik um 0,9 Prozentpunkte gesenkt haben. Von diesen zusätzlichen Mitteln haben<br />
die <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en der neuen Bundesländer, sieht man vom extrabudgetären Zuwachs in Teilen der ambulanten<br />
Versorgung ab, nicht profitiert. Im Gegenteil hat sich die finanzielle Ausstattung der Ost-KVen aufgrund des stärkeren<br />
demographischen Umbruchs und des Nachholbedarfs etwa bei der fachärztlichen Versorgung verschlechtert. Dies hat zu einem<br />
im Vergleich zum Westen größeren Punktwertverlust der ärztlichen Vergütung im Osten geführt.<br />
Den zunehmenden Bedarf an ambulanter Vergütung in den neuen Bundesländern zeigt ein Vergleich der Leistungsdaten von<br />
je einer <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> in den alten und den neuen Bundesländern auf. Während die KV Schleswig-Holstein<br />
seit 1991 14 % mehr Krankenkassenmitglieder zählte, ist die KV <strong>Sachsen</strong> um 14 % geschrumpft. Die pro Leistungskategorie<br />
und Mitglied durchschnittlich abgerechnete EBM-Punktzahl hat sich in den vergangenen 15 Jahren in beiden <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />
<strong>Vereinigung</strong>en verdoppelt. Ganz anders sieht die Entwicklung bei den Leistungsmengen pro Mitglied aus. Während die Menge<br />
pro Mitglied in Schleswig-Holstein seit 1991 vor allem bedingt durch den zunehmenden Grad der Komplexität des EBM um<br />
ein Viertel zurückging, ist sie in <strong>Sachsen</strong> im gleichen Zeitraum um ein Viertel angestiegen. Diesem Anstieg des Leistungsbedarfs<br />
steht kein entsprechender Anstieg der finanziellen Mittel gegenüber. Der durchschnittliche Punktwert der ärztlichen Vergütung<br />
ist in <strong>Sachsen</strong> denn auch von 3,94 Cent in 1992 um 26 % auf 2,90 Cent gesunken.<br />
In dieser Situation erscheint es dringend geboten, dass die Krankenkassen in den neuen Bundesländern ihre zusätzlich erworbenen<br />
finanziellen Mittel in die vertragsärztlichen Vergütungsvereinbarungen einbringen. Dabei müsste darauf geachtet<br />
werden, inwiefern die gezahlten Kopfpauschalen einer Krankenkasse die von ihren Versicherten in Anspruch genommenen<br />
ambulanten Leistungen widerspiegeln.<br />
Seit Einführung des RSA verzerrt die Kopfpauschalenregelung den Kassenwettbewerb. Das GKV-Modernisierungsgesetz<br />
hat durch die Änderungen im § 85 ff SGB V die Abschaffung der Kopfpauschalen in die Wege geleitet. Aber solange nicht die<br />
Regelleistungsvolumina oder ein anderes Instrument der ärztlichen Vergütung die Kopfpauschalen ersetzt und somit die falsche<br />
Basis aus dem Einführungsjahr überwindet, bleibt die finanzielle Benachteiligung der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en in den<br />
neuen Bundesländern bestehen.<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
5
Vertreterversammlung<br />
Vertreterversammlung<br />
Bericht von der 41. Vertreterversammlung (VV) der KV <strong>Sachsen</strong> am 15. November <strong>2006</strong><br />
Vertreter beschlossen vorzeitige Rückzahlung der Baukostenumlage<br />
Die Vertreter der sächsischen Vertragsärzte<br />
und Psychotherapeuten mussten<br />
sich auf ihrer 41. Tagung im Umfeld<br />
der so genannten Gesundheitsreform<br />
mit besonders unerfreulichen Signalen<br />
aus dem schwarz-roten Politiklager beschäftigen.<br />
Aber sie konnten mit dem<br />
Beschluss zur vorzeitigen Rückzahlung<br />
der Baukostenumlage auch eine gute<br />
Botschaft an ihre reformgebeutelten<br />
Kollegen aussenden. Die Beratung in<br />
Dresden wurde von Dr. Stefan Windau<br />
geleitet. Der Vorsitzende der VV konnte<br />
39 von 40 Vertretern begrüßen und somit<br />
die Beschlussfähigkeit feststellen.<br />
Dr. Windau (li.) und Prof. Porst<br />
leiteten die Versammlung<br />
Bericht des Vorsitzenden<br />
der VV<br />
Als eines der wesentlichen Themen stand<br />
zunächst die Gesundheitspolitik im Mittelpunkt.<br />
Dr. Windau erinnerte in seinem Bericht<br />
zur Lage an die erste gemeinsame<br />
Versammlung mit der Sächsischen Landesärztekammer<br />
am 8. März dieses Jahres.<br />
Die Entwicklung der politische Gesamtlage<br />
seitdem lässt nach seiner Analyse<br />
kaum Optimismus aufkommen: „Trotz<br />
erster vernünftiger Ansätze bei den Eckpunkten<br />
zur Gesundheitsreform und beim<br />
Arzneimittelversorgungswirtschaftlichkeitsgesetz<br />
(AVWG) haben wir die Bonus-Malus-Regelung<br />
leider bekommen“, beklagte<br />
der Redner. Seine Kritik richtete sich nicht<br />
nur gegen das AVWG: „Die Politik hat den<br />
Mut zu Gesetzen, aber nicht den Mut zur<br />
Entbürokratisierung und vor allem nicht zu<br />
sinnvollen Gesetzen.“ Wie Dr. Windau in<br />
Erinnerung brachte, stand z. B. die Positivliste<br />
bereits 2003 auf der politischen<br />
Agenda. Nach dem Scheitern in Bundestag<br />
und Bundesrat haben sowohl der Ärztetag<br />
in Magdeburg als auch die KBV-VV im<br />
Mai die Politik nochmals vergeblich zum<br />
Handeln aufgefordert, damit die Vertragsärzte<br />
endlich Planungssicherheit für ihre<br />
Verordnungen bekommen.<br />
Arroganz der Macht<br />
Beim Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
verwies der Vizepräsident der Sächsischen<br />
Landesärztekammer auf die durch<br />
den 107. Deutschen Ärztetag in Bremen<br />
beschlossene weitgehende Liberalisierung,<br />
die auch in <strong>Sachsen</strong> in Berufsrecht<br />
umgesetzt wurde. Diese positiven Ansätze<br />
habe der Gesetzgeber aufgegriffen<br />
und auf eine unzulängliche Art und Weise<br />
erweitert. Dr. Windau nannte es eine Arroganz<br />
der schwarz-roten Macht, dass<br />
sich hier der Bundesgesetzgeber durch<br />
ein dreistes Eingreifen eine Regelungskompetenz<br />
anmaßt, die das Landesrecht<br />
aushebelt. Die Einstufung dieses Gesetzes<br />
als verfassungswidrig durch einen<br />
hochkarätigen Verfassungsrechtler habe<br />
die Politik einfach ignoriert (siehe S. 16).<br />
Empört zeigte sich der VV-Vorsitzende<br />
darüber, dass die KBV mit dem so genannten<br />
„GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz“<br />
schlicht und einfach betrogen<br />
wurde. Mit den Eckpunkten hatte Frau<br />
Schmidt noch im Sommer eine Gebührenordnung<br />
in Euro, eine leistungsgerechte<br />
Honorierung und den Wegfall der<br />
Budgetierung versprochen. „Wenn Sie<br />
sich die jetzigen Rezepte zur Euro-Gebührenordnung<br />
ansehen,“ stellte der Referent<br />
fest, „sind wir letztendlich wieder<br />
in einem Regelleistungsvolumen und in<br />
regionalen Abstaffelungsregelungen befangen.<br />
Es wird keine gleichen Punktwerte<br />
geben und es gibt eine Pauschalierung<br />
im EBM“.<br />
Ungeschminkt zeigte Dr. Windau auf,<br />
wohin Schwarz-Rot mit so einem „Staatsmedizineinführungsgesetz“<br />
zielt: „Wir<br />
erleben die dezente aber effiziente Ablösung<br />
der Selbstverwaltung durch staatliche<br />
Institute. Entscheidend aber ist für<br />
den Chef der VV, ob die KVen doch noch<br />
an den Verträgen zur hausarztzentrierten<br />
Versorgung (§ 73 b SGB V) beteiligt werden.<br />
Gegen Budgets und für fairen<br />
Wettbewerb<br />
Zum Ende seines Referates brachte Dr.<br />
Windau die Forderungen der Ärzte auf<br />
den Punkt:<br />
Wir fordern von der Politik Einfachheit,<br />
Klarheit und Transparenz des vertragsärztlichen<br />
Vergütungssystems. Wir sind<br />
gegen eine Beibehaltung der Honorarbudgets.<br />
Wir fordern Fairness für einen<br />
notwendigen Wettbewerb in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung. Wir sind<br />
gegen die Ausgrenzung der KVen vom<br />
Vertragspartnerstatus sowie gegen die<br />
Zerschlagung des einheitlichen Sicherstellungsauftrages<br />
mit daraus resultierenden<br />
unabwendbaren Versorgungslücken.<br />
Wir fordern den Erhalt einer<br />
funktionierenden und bewährten ärztlichen<br />
und gemeinsamen Selbstverwaltung.<br />
Wir sind gegen den drastischen<br />
Ausbau der staatlichen Lenkung im<br />
Gesundheitswesen.<br />
Bericht des Vorstandes<br />
Im anschließenden Geschäftsbericht ging<br />
der Vorstandsvorsitzende der KV <strong>Sachsen</strong>,<br />
Dr. Klaus Heckemann, mit der „so<br />
genannten Gesundheitsreform“ ebenfalls<br />
hart ins Gericht. Am Beispiel zeigte er<br />
den Anwesenden anschaulich, dass der<br />
Kampf gegen unsinnige Gesetzesvorhaben<br />
oftmals dem Kampf gegen Windmühlen<br />
gleicht und die Reformrezepte<br />
der Gesundheitspolitiker a la Lauterbach<br />
und Schmidt (z. B. bezogen auf die Verwendung<br />
der Mittel) für jemanden, der<br />
vernünftig wirtschaftet, sehr fragwürdige<br />
Rezepte wären (siehe dazu auch das<br />
Editorial auf S.3).<br />
Eines der untauglichen Rezepte in der<br />
GKV sei der seit langem praktizierte<br />
Sparansatz: „Auf den Finanztopf einen<br />
Deckel drauf und abwarten.“ Eine hinreichend<br />
bekannte Wechselwirkung dieses<br />
6<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Vertreterversammlung<br />
Dr. Heckemann wählte das Bild des<br />
Don Quichote als Vergleich<br />
Sparansatzes benannte der Redner mit der<br />
„Verramschung ärztlicher Leistungen zugunsten<br />
des Erhaltes der medizinischen<br />
Versorgung.“ Dr. Heckemann: „Da mit<br />
begrenztem Geld nur begrenzte Leistung<br />
finanziert werden kann, reagierten wir<br />
mit Individualbudgets, deren Wirkung<br />
mit dem neuen EBM drastisch zu Tage<br />
trat. Nachdem damit dem Hamsterrad<br />
Einhalt geboten wurde, war es für alle erkennbar:<br />
Das Geld in der GKV reicht<br />
nicht aus, um die Nachfrage an Leistungen<br />
zu befriedigen.“<br />
In den Osten geht man nicht<br />
Auf ein weiteres derzeit öffentlich diskutiertes<br />
Sparmodell mit dem Namen<br />
(Gemeindeschwester) AGnES ging der<br />
Referent ebenfalls ein. Die KV lehnt dies<br />
nicht prinzipiell ab, akzeptiert AGnES<br />
aber nur bei Einhaltung folgender klarer<br />
Spielregeln:<br />
1. angestellt beim Arzt; 2. bezahlt vom<br />
Arzt; 3. Ideal: qualifizierte Arzthelferin;<br />
4. keine Telemedizin (als Luxusversorgung);<br />
5. vorerst nur in unterversorgten<br />
Gebieten, Finanzierung über Sicherstellungsfonds<br />
Unterversorgung, (Kassen<br />
und KV paritätisch); 6. zukünftig bei<br />
nicht mehr vom Arzt zu bewältigendem<br />
Patientenaufkommen; 7. zukünftig Bezahlung<br />
über neue GOP, d. h. neues<br />
Geld und 8. erst wenn mindestens<br />
90%-Ostangleichung, dann Bezahlung<br />
über die Honorierung ärztlicher Leistungen<br />
aus der Gesamtvergütung.<br />
Dr. Heckemann zeigte sich jedoch skeptisch.<br />
Nach seiner Beobachtung herrscht<br />
bei den Absolventen im Medizinstudium<br />
eine Grundstimmung: „In den Osten, da<br />
geht man nicht hin.“ Die Politik hat nach<br />
Auffassung des KV-Chefs den zunehmenden<br />
Ärztemangel zumindest registriert<br />
und mit dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
darauf regiert. „Ein<br />
tauglicher Lösungsansatz in Bezug auf<br />
den Nachwuchsmangel ist es mit Sicherheit<br />
nicht“, mutmaßt Dr. Klaus Heckemann:<br />
„ Unser Beruf wird für den Nachwuchs<br />
nicht dadurch attraktiver, dass<br />
man nunmehr bis zur Bahre arbeiten darf.<br />
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter<br />
liegt im Osten etwa bei 62 Jahren. Mit<br />
dem Gesetz wird lediglich versucht, aus<br />
dem bisherigen Bestand an Ärzten noch<br />
mehr herauszuholen. Dessen Leistungskraft<br />
und Leistungsmotivation ist jedoch<br />
durch jahrelange Budgetierung bereits<br />
weitgehend gebrochen worden.“<br />
Schieflage beim<br />
Ost-West-Ausgleich im RSA<br />
Der Referent beschäftigte sich ausführlich<br />
mit Geldflüssen im Risikostrukturausgleich.<br />
Er wies an Hand von aktuellen<br />
Daten aus dem Jahr 2005 nach, dass das<br />
Geld nicht unbedingt den Patienten zugute<br />
kommt, sondern in der Nehmer-<br />
Kasse versickert. Hauptkritikpunkt der<br />
Zahlenanalyse des Vorstandvorsitzenden<br />
war insbesondere die Schieflage beim<br />
Vergleich der <strong>Ausgabe</strong>n Ost-West. Nach<br />
Aussage von Dr. Heckemann wird für<br />
die Vergütung ärztlicher Leistungen im<br />
Osten in einer Größenordnung von 25 %<br />
weniger Geld ausgegeben (siehe Grafik),<br />
obwohl die Ost-Kassen <strong>2006</strong> bereits<br />
87,5 % der Differenz zu den bundesdurchschnittlichen<br />
Kosten ausgeglichen<br />
bekommen.<br />
<strong>12</strong>0 %<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0%<br />
Im nächsten Jahr wird der RSA bundesweit<br />
durchgeführt. Das bedeutet, dass die<br />
Ost-Kassen dann 100 % der bundesdurchschnittlichen<br />
Kosten erhalten, aber<br />
den Ärzten weiterhin nur 75 % davon geben<br />
werden. Dies ist für den KV-Chef ein<br />
Unding. Er fordert eine gesetzliche Verpflichtung,<br />
wonach mindestens 90 % der<br />
im RSA zugerechneten Leistungsausgaben<br />
auch wirklich für den jeweiligen<br />
Leistungsbereich zu verwenden sind.<br />
Gegensteuern bei Heilmitteln<br />
notwendig<br />
In seinen weiteren Ausführungen beleuchtete<br />
der Vorstandsvorsitzende der<br />
KVS einige aktuelle Entwicklungen im<br />
„Tagesgeschäft“ der KV <strong>Sachsen</strong>. Er verteidigte<br />
die in der Öffentlichkeit auch<br />
kritisierte Heilmittel-Bonusvereinbarung<br />
mit der AOK: „In Anbetracht von Kosten<br />
für Heilmittel, die nahezu doppelt so<br />
hoch wie im Bundesdurchschnitt liegen,<br />
sah die AOK zu Recht Handlungsbedarf.<br />
Nicht zuletzt in Anbetracht der Richtgrößen<br />
für Heilmittel wäre hier ein Gegensteuern<br />
notwendig gewesen. Auch, wenn<br />
es den Physiotherapeuten und Patienten<br />
nicht gefällt.<br />
Zum Bereitschaftsdienst, der nach dem<br />
VV-Beschluss des Vorjahres durch ein<br />
neues Finanzierungsmodell flankiert neu<br />
strukturiert werden soll, traf der Referent<br />
u.a. folgende Aussage: „In der HVM-Verhandlung<br />
mit den Kassen am 27. Oktober<br />
machten diese deutlich, dass es eine Neustrukturierung<br />
der Vergütung des Bereitschaftsdienstes<br />
ohne deren Einbeziehung<br />
in die konzeptionelle Arbeit und speziell<br />
bei der Zusammenlegung der Dienstbereiche<br />
nicht geben wird. Die Position der<br />
Kassen ist indiskutabel. Einen Eingriff in<br />
Gesamtausgaben Ost zu West im RSA für 2004 und 2005<br />
– ohne Erwerbsminderungsrentner, kein DMP (94,07 %) – (93,02 %)<br />
– ohne Erwerbsminderungsrentner, DMP Diabetes (2,18 %) – 2,93 %)<br />
– Erwerbsminderungsrentner, kein DMP(3,56 %) – (3,30 %)<br />
99,33% 101,55% 98,09% 99,02% 96,83% 100,33% 90,20% 93,46% 75,01% 75,87%<br />
Apotheken<br />
Quelle: BVA, RSA 2004, 2005<br />
Krankenhäuser Zahnärzte Sonstige<br />
Leistungsausgaben<br />
Ärzte<br />
Hauptleistungsbereiche<br />
2004<br />
2005<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
7
Vertreterversammlung<br />
die Organisationshoheit der KV <strong>Sachsen</strong><br />
können wir nicht dulden.“ Deshalb sieht<br />
die KV gegenwärtig keine Möglichkeit,<br />
die bisherige zeitliche Planung hinsichtlich<br />
des Vergütungsmodells umzusetzen.<br />
Am Handlungsbedarf in organisatorischer<br />
und struktureller Hinsicht ändert<br />
das jedoch nichts.<br />
Bei den Individualbudgets beschäftigte<br />
sich Dr. Heckemann mit aus seiner Sicht<br />
nicht vertretbaren Fallzahlreduzierungen<br />
einiger weniger Kollegen. Ein Thema, das<br />
später in der Diskussion eine wesentliche<br />
Rolle spielen sollte. Der Vorstandsvorsitzende<br />
betonte. „Es gibt immer einmal<br />
irgendwo Wildwuchs. Wenn dieser jedoch<br />
anfängt, die Strukturen zu schädigen, besteht<br />
Handlungsbedarf. „Wir müssen den<br />
Kolleginnen und Kollegen deutlich machen,<br />
dass die RLV die Verramschung<br />
ärztlicher Leistungen, jedoch nicht Patienten<br />
von der Behandlung ausgrenzen<br />
sollten.“ Der Vorstandsvorsitzende kündigte<br />
zur Korrektur der Fehlentwicklungen<br />
eine entsprechende HVM-Regelung<br />
an, die gerade mit den Kassen endgültig<br />
abgestimmt wird.<br />
Höhere Vergütungen für Impfungen<br />
Beim Thema Impfvereinbarung konnte<br />
der Redner den Vertretern über die Erhöhung<br />
der Vergütungssätze und somit über<br />
einen Verhandlungserfolg berichten. Bei<br />
der Fortführung der Impfvereinbarung im<br />
Jahr 2007 wird es so für die Influenza-<br />
Impfung statt 5,00 EUR künftig 6,00 EUR<br />
geben. Die Vergütung für die übrigen<br />
Impfungen werde um 4 % erhöht. Damit<br />
kann die Vergütung für Impfleistungen um<br />
fast <strong>12</strong> % gesteigert werden. Abschließend<br />
informierte Dr. Klaus Heckemann die<br />
Mandatsträger über sonstige Vertragsaktivitäten<br />
der KV <strong>Sachsen</strong> (siehe dazu auch<br />
den Beitrag zum Stand der Verhandlungen<br />
der Gesamtvergütungsvereinbarungen für<br />
das Jahr 2007 auf S. X).<br />
KBV/KV Consult<br />
Im TOP 5 informierte der Vorsitzende der<br />
VV das Auditorium über den in einer der<br />
letzten KBV-VV getroffenen Grundsatzbeschluss<br />
zur Gründunge einer KBV/KV-<br />
Consult. Ziel sollte sein, im Zuge des<br />
zunehmenden Verlustes der Interessensvertretung<br />
der niedergelassenen Ärzte<br />
vorsorglich eine Ersatzlösung zu finden<br />
und somit die Spielräume gegenüber der<br />
Politik zu erweitern. Auf Antrag des Redners<br />
fasste die VV der KV <strong>Sachsen</strong> einen<br />
einstimmigen Beschluss, der den Vorstand<br />
der KVS ermächtigt, alle notwendigen<br />
Aktivitäten zur Gründung einer<br />
bundeseinheitlichen KBV/KV-Consult zu<br />
ergreifen. Dr. Windau unterstrich; „Alles,<br />
was wir heute machen, ist, dass wir dem<br />
Vorstand freie Hand geben, wenn die<br />
Konzepte der KBV Gestalt annehmen, im<br />
Grundsätzlichen handeln zu können. Damit<br />
ist noch nicht beschlossen, dass wir<br />
eine KVS-Consult einführen.“<br />
Diskussionsschwerpunkte:<br />
Bereitschaftsdienst und<br />
Fallzahlentwicklung<br />
Die Diskussionen auf der 41. Vertreterversammlung<br />
konzentrierten sich schwerpunktmäßig<br />
auf die Themen Bereitschaftsdienst<br />
sowie Fallzahlentwicklung<br />
mit Auswirkungen auf den HVM. Geleitet<br />
wurde der zum Teil sehr emotionale<br />
Gedankenaustausch vom Stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der VV, Prof. Dr. Heiner<br />
Porst.<br />
Bereitschaftsdienst: Grundsatzbeschluss<br />
wird nicht gekippt<br />
Das Thema Neustrukturierung im Bereitschaftsdienst<br />
hatte der Vorsitzende der<br />
VV aus aktuellem Anlass kurzfristig noch<br />
auf die Tagesordnung gesetzt. Er erinnert<br />
an den Grundsatzbeschluss der VV vom<br />
25. November 2005. Danach sollen durch<br />
Schaffung größerer Bereitschaftsdienstbereiche<br />
in Zukunft kleinere Bereiche<br />
entlastet werden. Dr. Windau informierte<br />
über Forderungen, diesen Beschluss wieder<br />
zu revidieren. Für ihn sei es deshalb<br />
ein Gebot der Fairness, darüber heute<br />
noch einmal zu sprechen.<br />
In der folgenden Diskussion regte Dr.<br />
Albrecht Siegel an, im Interesse einer<br />
besseren Honorierung das Finanzierungskonzept<br />
noch einmal zu revidieren. Er<br />
sei Verfechter der EBM-Honorierung.<br />
Dr. Thomas Schubert zeigte Verständnis,<br />
dass die KV schon wegen der Altersstruktur<br />
der Kollegen vor Ort die großen<br />
Gebiete durchsetzen müsste. „Trotzdem<br />
wird es schwierig, unsere Kollegen von<br />
großen Bereichen zu überzeugen“, gab<br />
der Redner zu bedenken, und: „Die Honorierung<br />
kann große Ungerechtigkeiten<br />
erzeugen.“ Er plädierte letztendlich dafür,<br />
das bewährte System erst mal so<br />
zu belassen.<br />
Für die Augenärzte meldete Dr. Frank<br />
Rohrwacher Bedenken an. Er betonte:<br />
„Viele Fälle bedürfen einer qualifizierten<br />
Behandlung und es ist nicht einzusehen,<br />
wieso in Leipzig, Chemnitz und Dresden<br />
augenärztliche Notdienste angeboten<br />
werden sollen und für die ländlichen Gebiete<br />
nicht mehr.“ Auch sein Fachkollege<br />
Dr. Joachim Pilz findet, „dass die Aufgabe<br />
einer flächendeckenden Versorgung<br />
und Beschränkung auf Zentren schon<br />
stark zu überdenken ist.“ Widerspruch<br />
dazu kam von Dr. Johannes Baumann:<br />
„Ich fahre schon seit Monaten in die Regionen,<br />
um die neue Dienstordnung vorzustellen,<br />
auch bei Augenärzten. Wir haben<br />
in einigen Regionen ziemliche<br />
Probleme, die Praxen nachzubesetzen.“<br />
Aus seiner Sicht würden die Dienstgruppen<br />
bei Augenärzten, aber auch bei anderen<br />
Fachgruppen so klein, dass es nicht<br />
mehr zumutbar sei.<br />
Dr. Windau begründete einen Antrag zu KBV/KV-Consult<br />
Der Vorstandsvorsitzende der KVS teilte<br />
diese Ansicht seines Dresdner Kollegen<br />
und schätzte insgesamt ein: „Wir haben<br />
schon jetzt bei den fachärztlichen Diensten<br />
generell keine hundertprozentige Flächendeckung<br />
im Lande.“ Bezüglich der angedachten<br />
Pauschalen müsse weiter nachge-<br />
8<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Vertreterversammlung<br />
bei folgenden Prüfzeiten: für ermächtigte<br />
Ärzte, für regionale Vereinbarungen, für<br />
DMP’s, für die Hautscreening-Pauschale<br />
sowie von Impfungen. Bei den Prüfzeiten<br />
der ersten Impfung bzw. der ersten Auffrischungsimpfung<br />
gibt es nach Aussage<br />
der Berichterstatterin zwischen dem KV-<br />
Vorstand und den Krankenkassen unterschiedliche<br />
Auffassungen zur Höhe der<br />
Prüfzeiten. Aus diesem Grund mussten<br />
mehrere weiterführende Anträge entschieden<br />
werden, bevor der Hauptantrag<br />
zur Abstimmung stand.<br />
Dr. Schubert und Dr. Rohrwacher (erste Reihe v.l.) diskutierten zu den Themen<br />
Bereitschaftsdienst und Fallzahlentwicklung<br />
dacht werden. Als generelles Problem sieht<br />
Dr. Heckemann: „Eine gleiche Menge<br />
Geld wird nur anders verteilt.“ Die Diskussionen<br />
zusammenfassend, sieht Dr.<br />
Windau derzeit keine Mehrheit dafür, die<br />
grundsätzlich durch die VV bereits vorgegebene<br />
Richtung zu kippen. Er stellte<br />
aber heraus: „Die VV ist für die Probleme,<br />
die an der Basis bestehen, sensibilisiert.<br />
Sie wird den Vorstand beauftragen, die<br />
geäußerten Bedenken zu prüfen und möglichst<br />
konstruktiv in das Grundkonzept<br />
einzubeziehen.“<br />
Regelung zur Fallzahlentwicklung<br />
soll „schwarze Schafe“ treffen<br />
Die bereits im Bericht des Vorstandsvorsitzenden<br />
angekündigte HVM-Regelung ab<br />
1.1.2007 diskutierte die Versammlung in<br />
einem gesonderten Tagesordnungspunkt.<br />
Dr. Windau sprach rückblickend von den<br />
ständigen Diskussionen um die massiven<br />
Überschreitungen der Budgets. Es habe<br />
letztendlich Konsens gegeben, die Leistungen<br />
entsprechend den Budgetvorgaben<br />
maßvoll zurückzufahren. Hier sei es zu<br />
Problemen gekommen. Der Vorstand sieht<br />
sich gezwungen, hier Regelungen zu treffen,<br />
die aus seiner Sicht notwendig sind.<br />
In der folgenden Aussprache äußerte Dr.<br />
Frank Rohrwacher als Landesvorsitzender<br />
der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände<br />
ernste Bedenken gegen<br />
diese Regelungen. Er kritisierte, dass die<br />
KV im Sinne eines Druckmittels gegen<br />
Politik und Krankenkassen ja erst zur<br />
maßvollen Reduzierung der Patientenzahlen<br />
aufgerufen hätte. Auch ihm ginge<br />
es darum, die „schwarzen Schafe“ zu bestrafen.<br />
Sein großes Aber: „Man kann<br />
nicht beim Zurückfahren der Leistungen<br />
einen so schmalen Spielraum von 5 %<br />
einführen. Das ist für niemanden zu überblicken.“<br />
Die angesprochenen „schwarzen<br />
Schafe sind auch Dr. Gottfried<br />
Hanzl, Stellv. Vorsitzender des sächsischen<br />
Hausärzteverbandes, ein Dorn im<br />
Auge: „Wir Hausärzte sind dagegen, dass<br />
einzelne Kollegen die Solidarität unserer<br />
Ärzte ausnutzen und ihre Praxen soweit<br />
herunterfahren, dass andere, auch fachärztliche<br />
Kollegen, das mit ausbaden<br />
müssen. Das stört die Einigkeit in der<br />
Ärzteschaft!“ Dr. Thomas Schubert<br />
stellte klar: „Der Vorstand hat aufgefordert,<br />
die Leistungen zurückzufahren,<br />
und nicht die Patientenzahlen.“ Letzteres<br />
könne dem Vorstand die Verhandlungen<br />
mit den Krankenkassen erschweren.<br />
Dr. Heckemann verteidigte noch einmal<br />
die Notwendigkeit einer Fallzahlabstaffelungsregelung:<br />
„Der ursprünglich vorgesehene<br />
Korridor wurde zwischenzeitlich<br />
schon modifiziert. Die 5 % sind weg,<br />
stattdessen haben wir jetzt einen<br />
10 %igen Korridor vorgesehen. Dazu<br />
kommt dann noch eine Pauschale von einem<br />
Zehntel der durchschnittlichen Absenkung<br />
der Fachgruppe.“ Gegen die<br />
aktualisierte Regelung gab es dann keine<br />
Diskussionsbeiträge mehr.<br />
Verfahrensordnung<br />
zur Plausiprüfung<br />
Im Tagesordnungspunkt 7 unterrichtete<br />
die Stellvertretende Vorsitzende der KV<br />
<strong>Sachsen</strong>, Frau Dr. Ulrike Schwäblein-<br />
Sprafke, das Gremium über Aktualisierungsbedarf<br />
bei der Verfahrensordnung<br />
zur Durchführung von Plausibilitätsprüfungen<br />
gemäß § 106 a Abs. 2 SGB V. Es<br />
handelt sich dabei u.a. um Modalitäten<br />
Einen Antrag, der die von den Kassen<br />
favorisierten Prüfzeiten beinhaltete, lehnten<br />
die Standesvertreter einstimmig ab.<br />
Stattdessen gaben sie einem weiteren<br />
Antrag ihr einhelliges Votum. Die Entscheidung<br />
fiel zu Gunsten von 2, 3 bzw.<br />
4 Minuten, je nachdem, ob es sich um<br />
einen Ein- oder Zweifachimpfstoff, einen<br />
Drei- oder Vierfachimpfstoffes bzw. einen<br />
Fünf- oder Sechsfachimpfstoff handelt<br />
(die entsprechend aktualisierte Verfahrensordnung<br />
finden Sie komplett als<br />
Beilage zu diesem Heft).<br />
Förderung der Weiterbildungsassistenten<br />
ab 2007<br />
Frau Dr. Schwäblein-Sprafke übernahm<br />
auch die Berichterstattung zu diesem<br />
Thema. Nach ihrem Kenntnisstand hat die<br />
KBV die vertragliche Fortführung der<br />
bundesweit geltenden Vereinbarung zur<br />
Förderung der Allgemeinmedizin avisiert.<br />
Sie wies auf angekündigte Änderungen<br />
hin, wie z. B. die Verlängerung der Förderungsdauer<br />
von18 auf 24 Monate. Wie<br />
die Referentin informierte, hat die KV<br />
<strong>Sachsen</strong> für 2007 150 Förderstellen beantragt,<br />
der aktuelle Stand Oktober betrug<br />
rund 100. Um einen reibungslosen Übergang<br />
der Förderung für das Jahr 2007 zu<br />
ermöglichen, beschloss die VV einstimmig<br />
Frau Dr. Schwäblein-Sprafke sprach zu<br />
den Themen Plausibilitätsprüfungen und<br />
Weiterbildungsassistenten<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
9
Vertreterversammlung<br />
Nachdem Dr. Klemm der VV die Zahlen<br />
zum Haushalt 2005 im Detail begründet<br />
hatte, stimmte das Gremium dem<br />
Antrag des Finanzausschusses zur Entlastung<br />
des Vorstandes für das Jahr 2005<br />
ohne Gegenstimmen und Enthaltungen<br />
zu.<br />
Die Vertreter bei der „Antragsbearbeitung“<br />
einen Antrag folgenden Inhaltes: „Die<br />
KV <strong>Sachsen</strong> führt die Förderung der<br />
Weiterbildungsassistenten im Jahre 2007<br />
fort.“<br />
In einem weiteren Tagesordnungspunkt,<br />
den Dr. Klaus Hamm begründete, erhielt<br />
Frau Dr. Hannelore Wildenhain als<br />
Nachfolgerin des verstorbenen Dr. Rudolf<br />
Wickleder das einstimmige Votum<br />
der VV bei der Nachwahl als Mitglied in<br />
die Bereitschaftsdienstkommission der<br />
KVS aus dem Regierungsbezirk Chemnitz.<br />
Baukostenumlage<br />
Der abschließende Teil der VV war dem<br />
Thema Finanzen vorbehalten, wie immer<br />
unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />
Der Ehrenvorsitzende der KV <strong>Sachsen</strong>,<br />
Dr. Hans-Jürgen Hommel, überbrachte<br />
den Delegierten zunächst die angenehme<br />
Botschaft, dass die komplette Rückzahlung<br />
der auf Beschluss der VV in<br />
den Jahren 1992 bis 1998 erhobenen<br />
Baukostenumlage vorfristig erfolgen<br />
kann.<br />
Frühere Berechnungen zur Liquidität<br />
hatten dies erst ab 2010 für möglich<br />
gehalten. In Auswertung des Rechnungsabschlusses<br />
2005 und unter Beachtung<br />
der aktuellen Liquiditätsentwicklung<br />
empfahl der Finanzausschuss<br />
dem Vorstand jedoch, eine vorzeitige<br />
Rückzahlung anzuregen. „Der Finanzausschuss<br />
ist der Auffassung“, so das<br />
Mitglied des Gremiums Dr. Hommel,<br />
„dass mit der Auszahlung der Bauumlage<br />
den Wünschen der übergroßen Zahl<br />
der sächsischen Kollegen entsprochen<br />
wird.“<br />
Schrittweise Rückzahlung<br />
ab 2007<br />
Die Abarbeitung der Ansprüche soll von<br />
2007 bis 2010 erfolgen. Der Berichterstatter<br />
erklärte: „Eine schnellere Auszahlung<br />
kann mit dem vorhanden Personal<br />
nicht realisiert werden, da die<br />
Ansprüche jeweils einer Einzelprüfung<br />
unterworfen werden müssen. Andererseits<br />
würde eine sofortige Auszahlung<br />
das Zahlungsvermögen der KVS überfordern.“<br />
Die VV befürwortete den Antrag<br />
des Finanzausschusses zur Änderung<br />
der Abrechnungsordnung und der<br />
Richtlinie zur Rückzahlung der Baukostenumlage<br />
wegen vorzeitiger Rückzahlung<br />
der Baukostenumlage einstimmig<br />
(die geänderte Abrechnungsordnung liegt<br />
diesem Heft bei).<br />
Haushalt<br />
Verantwortungsbewusst und<br />
sparsam gewirtschaftet<br />
Den komplexen TOP 11 bestritt traditionell<br />
und wie immer überzeugend der<br />
Vorsitzende des Finanzausschusses der<br />
KVS, Dr. Wolfgang Klemm. Erfreulicherweise<br />
konnte er den Vertretern auch<br />
an diesem Abend mitteilen, dass die<br />
KV <strong>Sachsen</strong> im Haushaltsjahr 2005 „wie<br />
gewohnt sparsam und verantwortungsbewusst<br />
gewirtschaftet hat“. Der entsprechende<br />
Rechnungsabschluss wurde<br />
durch den KVS-Revisor geprüft. Durch<br />
die Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Verhülsdonk & Partner<br />
GmbH erfolgte darüber hinaus eine<br />
prüferische Durchsicht. Wie der Referent<br />
hervorhob, erhielten die Berichte<br />
den uneingeschränkten Prüfungsvermerk,<br />
es gab nur einzelne unbedeutende<br />
Hinweise.<br />
Verwaltungskostenumlage bleibt<br />
stabil<br />
Im TOP 11.2. referierte der Redner zum<br />
Haushaltvoranschlag 2007. Er stellte den<br />
Verwaltungs- und Investitionshaushalt<br />
bis in die Einzelpositionen vor. Der Vorsitzende<br />
des Finanzausschusses sieht es<br />
als Zeichen des vernünftigen und soliden<br />
Wirtschaftens in der KV Sachen an, dass<br />
die Verwaltungskostenumlage bei 2,7 %<br />
bzw. 4,0 % (für Manuellabrechner) weiter<br />
stabil bleibt: „Wir befinden uns damit im<br />
Verbund der KVen in einer guten, respektablen<br />
Mittelfeldlage“, so seine Einschätzung.<br />
Dr. Klemm verwies auf zukünftig<br />
anfallende Kosten, deren Höhe<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht<br />
genau bestimmbar ist. Das betrifft Positionen,<br />
wie z. B. die Anschubfinanzierung<br />
bei Verträgen zur integrierten Versorgung<br />
oder die Auswirkungen der<br />
Gesundheitsreform.<br />
Einstimmig fiel das Ergebnis aus, als es<br />
bei weiteren Anträgen darum ging, den<br />
Haushalt der KV <strong>Sachsen</strong> für das Haushaltsjahr<br />
2007 in der vorgelegten Höhe<br />
anzunehmen bzw. die gegenseitige<br />
Deckungsfähigkeit der Konten der Kontenklasse<br />
6 für 2007 zu erklären.<br />
Sonderkostenumlagen im<br />
Bereitschaftsdienst<br />
Zum Ende der VV begründete Dr. Johannes<br />
Baumann dem Gremium noch Anträge<br />
zur „Anpassung der Sonderkostenumlage<br />
für den organisierten Bereitschaftsdienst<br />
im Bereich Dippoldiswalde“ bzw. die<br />
„Reduzierung der Sonderkostenumlage im<br />
Bereitschaftsdienstbereich Pirna, links der<br />
Elbe“. Der erstgenannte Antrag wurde einstimmig,<br />
der zweite mit einer Enthaltung<br />
beschlossen.<br />
Damit war das umfangreiche Programm<br />
der 41. Vertreterversammlung abgearbeitet.<br />
Der Vorsitzende der Vertreterversammlung,<br />
Dr. Stefan Windau, schloss<br />
die Beratung und bedankte sich für die<br />
rege Mitarbeit.<br />
– Öffentlichkeitsarbeit/ks –<br />
10<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Abrechnung<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
Abrechnung<br />
Termine der Abschlags- und Restzahlungen 2007<br />
ABSCHLAGSZAHLUNG<br />
RESTZAHLUNG<br />
Monat Termin 1 Quartal Termin 1<br />
Dezember <strong>2006</strong> 15.01.2007 III. Quartal <strong>2006</strong> 25.01.2007<br />
Januar 2007 15.02.2007<br />
Februar 2007 15.03.2007 IV. Quartal <strong>2006</strong> 25.04.2007<br />
März 2007 <strong>12</strong>.04.2007<br />
April 2007 15.05.2007<br />
Mai 2007 14.06.2007 I. Quartal 2007 25.07.2007<br />
Juni 2007 <strong>12</strong>.07.2007<br />
Juli 2007 15.08.2007<br />
August 2007 13.09.2007 II. Quartal 2007 25.10.2007<br />
September 2007 15.10.2007<br />
Oktober 2007 15.11.2007<br />
November 2007 13.<strong>12</strong>.2007<br />
Dezember 2007 15.01.2008 III. Quartal 2007 24.01.2008<br />
Dabei handelt es sich um Wertstellungstermine zu Lasten der Bankkonten der KVS. Die Gutschriften auf den Bankkonten der Ärzte sind abhängig von<br />
der Banklaufzeit, die bis zu zwei Arbeitstage betragen kann.<br />
Berechnungsgrundlage:<br />
Die Höhe der monatlichen Abschlagszahlungen<br />
an niedergelassene Ärzte beträgt 1 /16 der<br />
im letzten Geschäftsjahr (IV. bis III. Quartal)<br />
ausgezahlten Honorarsumme (Nettohonorar,<br />
Honorarsumme abzüglich Verwaltungskosten<br />
und durch den Arzt einbehaltene Praxisgebühr).<br />
Die Umstellung erfolgt jährlich im<br />
Februar (Abschlagszahlung für Januar).<br />
Werden der zuständigen KVS-Bezirks<br />
geschäftsstelle besondere Umstände bekannt<br />
(z. B. wesentliche Veränderungen<br />
der Honorarentwicklung des Vertragsarztes<br />
gegenüber dem letzten Geschäftsjahr),<br />
kann sie die ermittelte Abschlagszahlung<br />
erhöhen, vermindern bzw. die<br />
Zahlung aussetzen oder einstellen.<br />
Ergeben sich Änderungserfordernisse zur<br />
berechneten Abschlagszahlung, z. B. bei<br />
erheblicher Umsatzsteigerung, können<br />
die jeweiligen Vertragsärzte einen Antrag<br />
auf Anpassung der Abschlagszahlungen<br />
an die zuständige Bezirksgeschäftsstelle<br />
richten.<br />
– Buchhaltung/lu –<br />
Abrechnung der nach § 115b SGB V –Ambulantes Operieren und<br />
stationsersetzende Eingriffe am Krankenhaus erbrachten Leistungen<br />
ab dem 01. Januar 2007<br />
Honorierungssituation<br />
Das erweiterte Bundesschiedsamt hat am<br />
17. August <strong>2006</strong> – schriftlich begründet<br />
am 22. September <strong>2006</strong> – den Vertrag<br />
nach § 115b Abs. 1 SGB V (Ambulantes<br />
Operieren und stationsersetzende Eingriffe<br />
im Krankenhaus – „AOP-Vertrag“)<br />
festgesetzt. Der Sofortvollzug wurde angeordnet;<br />
aus diesem Grund wird eine<br />
seitens der Krankenkassen angekündigte<br />
Klage gegen den Schiedsspruch dessen<br />
vorläufige Umsetzung voraussichtlich<br />
weder verhindern noch verzögern können.<br />
Danach sind mit Wirkung ab 1. Januar<br />
2007 ambulante Operationsleistungen<br />
einschließlich prä- und poststationärer<br />
Leistungen sowie notwendige Begleitleistungen<br />
(insbesondere Laboruntersuchungen<br />
und Leistungen der konventionellen<br />
Radiologie, der Histologie und der<br />
Pathologie) außerbudgetär mit einem<br />
auf Landesebene zu vereinbarenden festen<br />
Punktwert zu vergüten. Von dem<br />
Schiedsspruch sind auch die Anästhesieleistungen<br />
umfasst. Die Honorierung gilt<br />
sowohl für die ambulante Versorgung als<br />
auch für ambulante Operationsleistungen<br />
an Krankenhäusern.<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt ist bereits absehbar,<br />
dass am 1. Januar 2007 noch keine<br />
Punktwerte bzw. die erforderlichen Bereinigungsmodalitäten<br />
der budgetierten Gesamtvergütungen<br />
mit den Krankenkassen<br />
abgestimmt sein werden. Aus diesem<br />
Grund benötigt die KV <strong>Sachsen</strong> eine Übergangslösung,<br />
nach der die betroffenen Leistungen<br />
ab dem genannten Datum außerhalb<br />
der Regelleistungsvolumina (RLV)<br />
mit zunächst floatenden Punktwerten zu<br />
honorieren wären. Diese Verfahrensweise<br />
würde erst für den Fall finanzwirksam werden,<br />
wenn im Juli 2007 (Honorarbescheid<br />
für das Quartal I/2007) noch keine festen<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
I
Informationen zum Herausnehmen<br />
Abrechnung<br />
Punktwerte für die betroffenen Leistungen<br />
vereinbart werden konnten. Mit Wirkung<br />
zum gleichen Zeitpunkt sind die RLV entsprechend<br />
zu bereinigen.<br />
Es wird um Verständnis gebeten, dass<br />
aufgrund dieser vorläufigen Regelung<br />
noch keine Abschlagszahlungen angepasst<br />
werden können.<br />
Nach Abschluss der Gesamtvergütungsvereinbarungen<br />
für das Jahr 2007 – sofern<br />
bis dahin bereits Honorarbescheide<br />
des Jahres 2007 von der Übergangsregelung<br />
betroffen sind – erfolgen entsprechende<br />
Nachvergütungen.<br />
Abrechnung<br />
Bis zu einer endgültigen Lösung hinsichtlich<br />
der Abrechnung von im Rahmen<br />
des Vertrages nach § 115b SBG V erbrachten<br />
Leistungen, wurde von der <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />
Bundesvereinigung folgendes vorläufiges<br />
Abrechnungsverfahren fixiert.<br />
Wird ein Arzt per Überweisung für Leistungen<br />
im Rahmen des § 115b SGB V in<br />
Anspruch genommen, so erfolgt die Abrechnung<br />
wie bisher unter Verwendung des<br />
Musters 6 (manuelle Abrechner) bzw.<br />
der relevanten Scheinuntergruppen 21<br />
bis 27 (EDV-Abrechner). Der Abrechnungsschein<br />
bzw. der Datensatz ist jedoch<br />
als § 115b-Fall mit der Pseudo-GNR<br />
88115 zu kennzeichnen. Werden in demselben<br />
Behandlungsfall weitere Leistungen<br />
außerhalb § 115b SGB V erbracht, ist<br />
ein weiterer entsprechender Abrechnungsschein<br />
bzw. Datensatz für diese<br />
Leistungen anzulegen, jedoch ohne Verwendung<br />
der Pseudo-GNR 88115.<br />
Bei einer Direktinanspruchnahme von<br />
Leistungen nach § 115b SGB V erfolgt die<br />
Abrechnung auf dem Muster 5 (manuelle<br />
Abrechner) bzw. durch die Verwendung<br />
der Scheinuntergruppe 20 (EDV-Abrechner).<br />
Die Kennzeichnung als § 115b-<br />
Fall erfolgt auch hier durch die Pseudo-<br />
GNR 88115. Sofern auch hier weitere<br />
Leistungen außerhalb § 115b SGB V erbracht<br />
werden, ist wiederum ein weiterer<br />
Abrechnungsschein ohne Verwendung der<br />
Pseudo-GNR 88115 anzulegen.<br />
Prä-, intra- oder postoperative Leistungen<br />
können auch per Überweisung durch den<br />
Operateur veranlasst werden. Damit der<br />
auftragnehmende Arzt die Information erhält,<br />
dass die von ihm auszuführenden Leistungen<br />
Folge bzw. im Zusammenhang mit<br />
einem Eingriff nach § 115b SGB V stehen,<br />
ist es notwendig, dass der auftraggebende<br />
Arzt auf dem Überweisungsformular im<br />
Auftragsfeld die Pseudo-GNR 88115 angibt.<br />
Damit ist gewährleistet, dass der auftragnehmende<br />
Arzt die zu erbringenden<br />
prä-, intra- und postoperativen Leistungen<br />
wie oben beschrieben abrechnen kann.<br />
Die getrennte Abrechnung in zwei Datensätzen<br />
bzw. Abrechnungsscheinen ist notwendig,<br />
um budgetäre von außerbudgetären<br />
Vergütungsregelungen zu unterscheiden.<br />
Obwohl in den Anlagen zum Vertrag nach<br />
§ 115b SGB V teilweise nur OPS-Codes angegeben<br />
wurden, sind die entsprechenden Leistungen<br />
weiterhin nach EBM abzurechnen.<br />
Abschließend möchten wir nochmals<br />
darauf hinweisen, dass auf den als Fälle<br />
nach § 115b SGB V gekennzeichneten<br />
Scheinen nur die Leistungen abgerechnet<br />
werden können, die im Zusammenhang<br />
mit Leistungen nach dem Vertrag nach<br />
§ 115b SGB V erbracht wurden. Alle anderen<br />
Leistungen sind auf anderen Abrechnungsscheinen<br />
abzurechnen.<br />
Die entsprechenden Änderungen haben<br />
keine Auswirkung auf die Zuzahlungsregelungen<br />
der Praxisgebühr. Um jedoch<br />
Irritationen zu vermeiden, möchten wir<br />
nochmals um die korrekte Angabe der entsprechenden<br />
Pseudo-Ziffern gemäß Abrechnungshinweisen<br />
der KV <strong>Sachsen</strong>, 1. Teil,<br />
Pkt. 1.1, bitten.<br />
– Vertragswesen/oh/ Abrechnung/eng –<br />
Hinweise für die Abrechnung<br />
Abrechnung der GNR 05310<br />
ohne Abrechnung einer Anästhesie<br />
im Zusammenhang mit ambulanten<br />
oder belegärztlichen Operationen<br />
des Kapitels 31.2<br />
In der Vergangenheit haben wir festgestellt,<br />
dass die GNR 05310 ohne Durchführung<br />
einer Anästhesie des Kapitels 31 abgerechnet<br />
wurde. Die GNR 05310 ist laut<br />
Leistungsdefinition jedoch nur abrechnungsfähig,<br />
wenn eine Operation nach Kapitel<br />
31.2 durchgeführt wird. Eine Abrechnung<br />
der GNR 05310 ohne Erbringung<br />
einer Anästhesie des Kapitels 31 ist nur in<br />
folgenden Ausnahmefällen möglich:<br />
1. Operation im nächsten Quartal (z. B.<br />
Datum der geplanten OP)<br />
2. Abbruch wegen fehlender Narkosefähigkeit<br />
(z. B. Abbruch)<br />
3. Entscheidung zur stationären Operation<br />
(z. B. stationäre OP)<br />
4. Patient ist zur OP nicht erschienen<br />
(z. B. OP nicht erfolgt)<br />
5. Durchführung einer Standby-Leistung<br />
nach GOP 05340 bei ausschließlicher<br />
Durchführung einer OP<br />
des Kapitels 31.2 (z. B. Standby)<br />
6. Durchführung einer zahnärztlichen<br />
OP nach Kapitel 31.2 (z. B OPS der<br />
Zahnoperation)<br />
In entsprechenden Fällen ist als Begründung<br />
in der Feldkennung 5009 (siehe<br />
genannte Beispiele 1 – 6) diese Ausnaheindikation<br />
anzugeben. Eine fehlende<br />
Begründung wird ab dem 1. Quartal<br />
2007 zur Aberkennung der Leistung<br />
führen. Wir bitten um Beachtung unserer<br />
Hinweise.<br />
ICD-10-GM Version 2007<br />
Die Angabe von verschlüsselten Diagnosen<br />
durch an der vertragsärztlichen Versorgung<br />
teilnehmende Ärzte und ärztlich<br />
geleitete Einrichtungen entsprechend den<br />
Vorgaben des Deutschen Instituts für medizinische<br />
Dokumentation und Information<br />
(DIMDI) wird durch § 295 Abs. (1) SGB V<br />
zwingend vorgeschrieben.<br />
Infolge der medizinischen Entwicklung<br />
sowie der Anpassung der Abrechnungssysteme<br />
des ambulanten und des stationären<br />
Versorgungsbereiches in den nächsten<br />
Jahren werden die ICD-10-GM jeweils<br />
mit Gültigkeit zum 01. Januar aktualisiert.<br />
Das DIMDI (Deutsches Institut für<br />
medizinische Dokumentation und Information)<br />
hat jetzt die endgültige<br />
Fassung des ICD-10-GM, Version 2007<br />
auf seinen Internetseiten veröffentlicht.<br />
Referenzausgaben und eine Aktualisierungsliste<br />
zur ICD-10-GM-2007 finden<br />
Sie unter www.dimdi.de – Klassifikationen<br />
– Downloadcenter – ICD-10-GM –<br />
Version 2007.<br />
– Abrechnung/silb –<br />
II<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Abrechnung<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
Besondere Begründungen zu Leistungen<br />
Im Rahmen der Abrechnungsprüfung ist<br />
uns aufgefallen, dass vermehrt Begründungen<br />
zu Gebührenordnungspositionen<br />
vergessen oder fehlerhaft angegeben<br />
werden. Dies kann zur Aberkennung von<br />
Leistungen führen. Um dies zu vermeiden<br />
bitten wir Sie, die notwendigen<br />
Begründungen anzugeben. Die in der<br />
KV <strong>Sachsen</strong> geforderten Begründungsangaben<br />
sind in den Abrechnungshinweisen<br />
der KV <strong>Sachsen</strong> benannt. Daneben<br />
fordern auch einige Leistungen des<br />
EBM Begründungsangaben (siehe hierzu<br />
u. a. Punkt 5.3 der Abrechnungshinweise<br />
– „Besondere Begründungen zu Leistungen<br />
die gemäß EBM in der Quartalsabrechnung<br />
anzugeben sind“). Die<br />
bundeseinheitliche KVDT-Datensatzbeschreibung<br />
bietet zur Abrechnung von<br />
Leistungen eine Reihe von Begründungsfeldern.<br />
Um Ihnen die Erstellung Ihrer Abrechnung<br />
zu erleichtern, erhalten Sie nachfolgend<br />
drei Übersichten zu Gebührenordnungsnummern:<br />
– Tabelle 1: für deren Abrechnung generell<br />
eine Begründung notwendig<br />
ist,<br />
– Tabelle 2: für deren Abrechnung in<br />
besonderen Fällen eine Begründung<br />
notwendig ist<br />
und<br />
– Tabelle 3: für deren Abrechnung eine<br />
Begründung/Angabe in Pflichtfeldern<br />
notwendig ist.<br />
Tabelle 1: GNR für deren Abrechnung generell eine Begründung notwendig ist<br />
GNR/ Begründung Feld- Feldbezeichnung<br />
EBM-Abschnitt<br />
kennung<br />
01602 Bei der Berechnung der Leistung nach der Nr. 01602 ist auf dem 5016 (*) Name des Arztes<br />
Behandlungsausweis die Arztabrechnungsnummer oder der Name<br />
des Hausarztes gemäß § 73 Abs. 1b SGB V anzugeben.<br />
01741, 01741M Patientennummer des Dokumentationsbogens nach Muster 38, 5040 Patientennummer (EDV)<br />
seit 01.07.<strong>2006</strong> anzugeben<br />
des FEK-Bogens<br />
01854, 01855, Der operative Eingriff ist nach OPS-301 zu codieren und auf 5035 OP-Schlüssel<br />
Kap. 31.2<br />
dem Behandlungsschein anzugeben.<br />
(GNR 31101<br />
bis 31351)<br />
17310 Bei der Abrechnung … ist das untersuchte Organ bzw. sind die 5015 (*) Organ<br />
untersuchten Organe anzugeben.<br />
19320 … unter Angabe der Art der antigenen Zielstruktur 5009 freier Begründungstext<br />
19321 … unter Angabe der Art des Rezeptors 5009 freier Begründungstext<br />
30720 Die Leistung … ist nur bei Angabe des betreffenden Nerven oder 5009 freier Begründungstext<br />
des betreffenden Ganglions berechnungsfähig.<br />
Abschn. 31.4.2 Der die Leistungen des Abschnitts 31.4.2 abrechnende Vertragsarzt 5034 OP-Datum<br />
(GNR 31601 bis hat auf dem Abrechnungsschein das Datum des zu Grunde<br />
31731) liegenden operativen Eingriffes zu dokumentieren.<br />
32182, 32195, 32198, „Ähnliche Untersuchungen“ können nur dann abgerechnet 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32208, 32227, 32246, werden, wenn dies die entsprechende Leistungsbeschreibung<br />
32262, 32294, 32313, vorsieht und für den betreffenden Parameter (Messgröße) keine<br />
32337, 32346, 32361, eigenständige Leistungsposition vorhanden ist.<br />
32381, 32405, 32416, Anzugeben ist dabei (je nach Art der Untersuchung):<br />
32422, 32455, 32475, – die Art der Untersuchung,<br />
32505, 32527, 32555, – die Erregerart und die Art der Färbung<br />
32641, 32664, 32707, – der Faktor<br />
32791 – die Substanz(en) oder Substanzgruppe<br />
– der Antikörper<br />
– die Antikörperspezifität<br />
– der Krankheitserreger<br />
– das Antigen<br />
32283, 32314, 32476, … unter Angabe der Art der Untersuchung 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32571, 32681<br />
32424 … unter Angabe der Art des Rezeptors 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32430 … unter Angabe der Art des Proteins 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32541, 32542 … unter Angabe der Art des Antigens 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32642 … unter Angabe des Antikörpers 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32680, 32685, 32686, … unter Angabe des Antigens 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32700<br />
32687 … unter Angabe der Art des Untersuchungsmaterials 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32725, 32726, 32727 … unter Angabe der Materialart 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32748 … unter Angabe des Krankheitserregers 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
III
Informationen zum Herausnehmen<br />
Abrechnung<br />
GNR/ Begründung Feld- Feldbezeichnung<br />
EBM-Abschnitt<br />
kennung<br />
32749 … unter Angabe des Toxins 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
32820 … je Erregerart oder -typ unter Angabe der Art oder des Typs 5002 (*) Art der Untersuchung<br />
34281 Die Leistung nach der Nr. 34281 kann nur berechnet werden, wenn die 5009 freier Begründungstext<br />
zuvor angefertigten Aufnahmen keine ausreichende diagnostische<br />
Abklärung ermöglichen. Die Begründung ist auf dem Behandlungsausweis<br />
zu dokumentieren.<br />
Mehrere Operationen innerhalb von 3 Tagen<br />
Bereich VI, Präambel Abweichend von Nr. 8 der Präambel zum Abschnitt 31.2 sind 5038 Komplikation<br />
zu Kapitel 2, Nr. 5 Revisionen und Zweiteingriffe wegen Wundinfektionen und<br />
postoperativen Komplikationen unter Angabe des Erst-OP-Datums,<br />
der aufgetretenen Komplikation und der ICD-10-Codierung<br />
(T79.3, T81.0 bis T81.7, T84.5 bis T84.7, T85.1 bis T85.8) abrechenbar.<br />
Bereich VI, Präambel Beidseitige Eingriffe an paarigen Organen oder Körperteilen fallen 5041 Seitenlokalisation OPS<br />
zu Kapitel 2, Nr. 16 unter die Regelungen nach Nr. 3, sofern die Seitenlokalisation nicht am<br />
OPS-Code benannt wird und gesondert bewertet ist. Die entsprechenden<br />
OPS-Codes sind in der tabellarischen Aufstellung unter der Rubrik „Seite“<br />
mit einem Doppelpfeil gekennzeichnet.<br />
* Anstelle dieses Feldes kann übergangsweise das Feld für die freie Begründung (FK 5009) genutzt werden.<br />
Tabelle 2: GNR für deren Abrechnung in besonderen Fällen eine Begründung notwendig ist<br />
GNR/ Begründung Feld- Feldbezeichnung<br />
EBM-Abschnitt<br />
kennung<br />
Konsultationskomplexe, Angabe bei weiterem Arzt-Patienten-Kontakt am Tag 5006 Um-Uhrzeit<br />
Besuch(e), Visite(n) Gemäß Präambel zu Abschnitt 1.4, Nr. 2 ist bei Berechnung von mehr<br />
als einem Besuch und/oder mehr als einer Visite pro Tag bei demselben<br />
Patienten eine Begründung (Uhrzeitangabe) erforderlich.<br />
Dies gilt nicht für Visiten am Operationstag und/oder an dem auf die<br />
Operation folgenden Tag.<br />
02300, 02301, 02302, Die Leistung … ist bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und 5036 GNR als Begründung<br />
06350, 06351, 06352, Kindern bis zum vollendeten <strong>12</strong>. Lebensjahr nach Abschn. 31.2<br />
09351, 09360, 09361, berechnungsfähig, sofern der Eingriff in Narkose erfolgt.<br />
09362,<br />
10340, 10341, 10342, Die Voraussetzungen gemäß § 115b SGB V müssen dabei nicht erfüllt<br />
15321, 15322, 15323, sein. In diesen Fällen ist die postoperative Behandlung nach den<br />
26350, 26351, 26352 Leistungen des Abschn. 31.4 nicht berechnungsfähig.<br />
Die in der Präambel 31.2.1 Nr. 8 benannten Einschränkungen entfallen<br />
in diesen Fällen, es gelten die Abrechnungsregelungen der Leistung<br />
nach der Nr. … entsprechend.<br />
32030 Bei mehrfacher Berechnung der Leistung nach der Nr. 32030 ist die Art 5002 Art der Untersuchung<br />
der Untersuchungen anzugeben.<br />
99999 Sachkostenbezeichnung (Buchstabe) zur GNR 99999 gemäß 5011 Sachkosten-Bezeichnung<br />
„Abrechnung von Sachkosten …ab 01.04.05“ (B, C, D, F, S)<br />
(2.5.3 der Abrechnungshinweise)<br />
99999 Rechnungsbetrag zur GNR 99999 gemäß 50<strong>12</strong> Sachkosten/Materialkosten<br />
„Abrechnung von Sachkosten …ab 01.04.05“<br />
in Cent<br />
(2.5.3 der Abrechnungshinweise)<br />
Tabelle 3: GNR für deren Abrechnung eine Begründung/Angabe in Pflichtfeldern notwendig ist<br />
GNR/ Begründung Feld- Feldbezeichnung<br />
EBM-Abschnitt<br />
kennung<br />
14313, 14314, 16230, Die Angabe der Diagnose nach ICD-10 ist Voraussetzung für die 6001 ICD-Code<br />
16231, 2<strong>12</strong>30, 2<strong>12</strong>31, Berechnung … 6003 Diagnosensicherheit<br />
2<strong>12</strong>33 6008 Diagnosenausnahmetatbestand<br />
3673 Dauerdiagnose (ICD-Code)<br />
3674 Diagnosensicherheit<br />
Dauerdiagnose<br />
– Abrechnung/silb –<br />
IV<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Abrechnung/Verordn.v. Arznei-, Heil- u. Hilfsmitteln/DMP<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
Erklärung zur Abrechnung (neue Rosa Erklärung)<br />
Ab dem 01.10.<strong>2006</strong> gilt eine neue Rosa<br />
Erklärung. Diese erhielten Sie im Rahmen<br />
der Abrechnungsabgabe des Quartals<br />
3/<strong>2006</strong> ab 01.10.<strong>2006</strong> bzw. bekommen Sie<br />
als Beilage zu diesem Heft.<br />
Anzuwenden ist diese erstmals bei der Abrechnungsabgabe<br />
des Quartals 4/<strong>2006</strong> im<br />
Januar. Ab diesem Zeitpunkt sind alte Rosa<br />
Erklärungen nicht mehr zu verwenden. Es<br />
besteht keine Möglichkeit des Aufbrauchens<br />
alter Erklärungen.<br />
In der ab 01.10.<strong>2006</strong> geltenden Rosa Erklärung<br />
wurde das Ankreuzfeld zur Angabe der<br />
Zeiten des organisierten kassenärztlichen<br />
Bereitschaftsdienstes entfernt. Hinweisen<br />
wollen wir ebenfalls auf die Pflicht zur Abgabe<br />
des bei Einsatz des KBV-Prüfmoduls<br />
entstehenden Prüfprotokolls. Bei Nichtabgabe<br />
des KBV-Prüfprotokolls wird die Abrechnung<br />
zwar angenommen, bis zum Vorliegen<br />
aller Unterlagen erfolgt jedoch<br />
keine Bearbeitung. Das Prüfprotokoll<br />
muss nachgereicht werden.<br />
– Abrechnung/silb –<br />
Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln<br />
Anlage 6 der Prüfungsvereinbarung<br />
Als Beilage zu dieser <strong>Ausgabe</strong> der KVS-<br />
Mitteilungen erhalten Sie den Wortlaut<br />
der Anlage 6 der Prüfungsvereinbarung<br />
zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit der<br />
Verordnungen von Heilmitteln durch<br />
DMP<br />
sächsische Vertragsärzte auf der Grundlage<br />
von Richtgrößen (die Prüfungsvereinbarung<br />
insgesamt lag den KVS-Mitteilungen<br />
5/2005 bei).<br />
Im Internet finden Sie darüber hinaus die<br />
Prüfungsvereinbarung und alle Anlagen unter<br />
www. kvs-sachsen.de ➔ Arzt-Infos/Sachgebiete/Wirtschaftlichkeitsprüfung.<br />
– Verordnungs- und Prüfwesen/dae –<br />
Ab 01.01.2007 neue Version des KBV-Kryptomoduls<br />
für die elektronische Datenlieferung von DMP-Daten<br />
Ab 01.01.2007 ist für den elektronischen<br />
Datentransfer zwischen Arztpraxis und<br />
DMP-Datenstellen eine neue Version<br />
des KBV-Kryptomoduls („Kryptomodul<br />
XKM“) zu verwenden. Mit diesem neuen<br />
Modul sind alle DMP-Datenlieferungen zu<br />
verschlüsseln, die ab dem 01.01.2007 erzeugt<br />
werden.<br />
Den Softwareanbietern wurde dieses neue<br />
Modul bereits zur Umrüstung der Praxissoftware<br />
übergeben. Dieses Modul arbeitet<br />
nach dem sog. „asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren“.<br />
Dabei wird ein sog. „privater<br />
Schlüssel“ erzeugt, mit dem die an Sie<br />
gerichteten Datenlieferungen entschlüsselt<br />
werden können. Dieser Schlüssel wird in einer<br />
Datei gespeichert und darf keinesfalls in<br />
fremde Hände gelangen. Des Weiteren wird<br />
auch ein sog. „öffentlicher Schlüssel“ (in einer<br />
weiteren Datei) erzeugt, mit dem die für<br />
Sie bestimmten Daten verschlüsselt werden.<br />
Dieser öffentliche Schlüssel muss all denjenigen<br />
übergeben werden, die Ihnen verschlüsselte<br />
Daten übermitteln.<br />
Gleiches gilt für die Daten, die Sie als<br />
„Sender“ an die Datenstelle übermitteln.<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
Falls Sie also ab 01.01.2007 erstmalig<br />
oder weiterhin am eDMP teilnehmen<br />
möchten, so informieren Sie sich bitte<br />
bei Ihrem Software-Anbieter ob und<br />
ggf. welche Aktivitäten Sie als Anwender<br />
einleiten müssen. Bitte hinterfragen<br />
Sie insbesondere:<br />
⇒ ob Ihr System ab 01.01.2007 die<br />
DMP-Daten mit dem neuen KBV-<br />
Kryptomodul „XKM“ verschlüsselt,<br />
⇒ ob und ggf. was Sie zur Erzeugung<br />
der notwendigen Schlüssel unternehmen<br />
müssen,<br />
Beachten Sie bitte folgende Hinweise:<br />
⇒ ob und ggf. was Sie zum Austausch<br />
der öffentlichen Schlüssel unternehmen<br />
müssen.<br />
Falls für Sie – aus welchen Gründen auch<br />
immer – ein neuer privater Schlüssel erzeugt<br />
wird, so müssen die ebenfalls neu zu<br />
erzeugenden öffentlichen Schlüssel erneut<br />
allen Partnern übermittelt werden, mit denen<br />
Sie verschlüsselte Daten austauschen.<br />
Rückfragen senden Sie bitte per Email an<br />
sachsen@kvs-sachsen.de<br />
– EDV/zick –<br />
Ähnlich der PIN Ihrer Geldkarte, die Sie als rechtmäßigen Besitzer der Karte identifiziert, ermöglicht<br />
Ihr privater Schlüssel die Entschlüsselung (und sogar die Manipulierung) der an Sie<br />
gerichteten Daten.<br />
⇒ Geben sie diese private Schlüsseldatei deshalb keinesfalls an Dritte weiter.<br />
⇒ Sichern Sie Ihren Rechner vor Internet-Ausspähprogrammen.<br />
⇒ Stellen Sie sicher, dass vor einem Austausch bzw. der Entsorgung von Festplatten oder kompletten<br />
Rechnern ihr privater Schlüssel sicher gelöscht wird – ein einfaches Löschen der Datei<br />
ist hier nicht ausreichend. Einen sicheren Schutz gewährleisten nur spezielle Löschprogramme,<br />
bei denen die gesamte Festplatte mit Dummy-Zeichen neu beschrieben wird.<br />
Setzen Sie sich bei der unbeabsichtigten Weitergabe, dem Verlust der privaten Schlüssel-Datei<br />
oder dem Verdacht auf Virenbefall umgehend mit Ihrem Systemanbieter in Verbindung.<br />
V
Informationen zum Herausnehmen<br />
Sicherstellung<br />
Sicherstellung<br />
Änderungen im Vertragsarztrecht ab 01.01.2007<br />
Zum 1. Januar 2007 tritt das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
(VÄndG) auf<br />
Grundlage der Beschlüsse des Bundestages<br />
vom 27.10.<strong>2006</strong> bzw. des Bundesrates<br />
vom 24.11.<strong>2006</strong> in Kraft. Änderungen,<br />
die die vertragsärztliche Versorgung<br />
betreffen, erfolgen im Sozialgesetzbuch<br />
(SGB) V sowie in der Zulassungsverordnung<br />
für Ärzte.<br />
Zu den Neuregelungen gehören u. a.:<br />
• die Möglichkeit der Gründung überörtlicher<br />
Berufsausübungsgemeinschaften<br />
• die Möglichkeit der Bildung von Teil-<br />
Berufsausübungsgemeinschaften<br />
• die Möglichkeit einer Teilzulassung<br />
(hälftiger Versorgungsauftrag)<br />
• die Regelungen zur vertragsärztlichen<br />
Tätigkeit an weiteren Orten (Zweigpraxis,<br />
Filiale) nach entsprechender<br />
Genehmigung durch die <strong>Kassenärztliche</strong><br />
<strong>Vereinigung</strong><br />
• die Möglichkeit der Anstellung von<br />
Ärzten (auch fachfremd) in Abhängigkeit<br />
von freien Stellen im Bedarfsplan<br />
• die Möglichkeit der Umwandlung einer<br />
bestehenden Zulassung in eine Anstellung<br />
bei einem anderen Vertragsarzt.<br />
Weitere Regelungen betreffen:<br />
• die Möglichkeit der gleichzeitigen Tätigkeit<br />
in der Niederlassung und im<br />
Krankenhaus<br />
• den Wegfall der Zugangs-Altersgrenze<br />
von 55 Jahren<br />
• die mögliche Tätigkeit von Ärzten<br />
über 68 Jahre bei festgestellter Unterversorgung<br />
• eine Stärkung der Rolle des Landesausschusses<br />
der Ärzte und Krankenkassen<br />
bei der Lösung regionaler Versorgungsprobleme<br />
• eine Erhöhung der Verfahrensgebühren<br />
lt. Ärzte-Zulassungsverordnung<br />
auf das Vierfache.<br />
Im Zusammenhang mit diesen gesetzlichen<br />
Änderungen bedarf es noch umfangreicher<br />
Regelungen auf Bundes- und<br />
auf Landesebene, so u. a.:<br />
• in den Bundesmantelverträgen Ärzte/<br />
Krankenkassen<br />
• in den Bedarfsplanungs-Richtlinien-<br />
Ärzte<br />
• im Einheitlichen Bewertungsmaßstab<br />
• im Honorarverteilungsmaßstab zwischen<br />
KVS und sächsischen Krankenkassen.<br />
Diese untergesetzlichen Regelungen sind<br />
noch nicht abschließend verhandelt, so<br />
dass eine Umsetzung der Änderungen<br />
des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes<br />
größtenteils voraussichtlich erst zum<br />
01.07.2007 möglich sein wird.<br />
Bei Fragen zum Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
wenden Sie sich bitte<br />
an die Abt. Sicherstellung in den Bezirksgeschäftsstellen:<br />
Chemnitz: ☎ 0371/2 78 94 03<br />
Dresden: ☎ 0351/8 82 83 11<br />
Leipzig: ☎ 0341/2 43 21 48<br />
– Sicherstellung/wo –<br />
Änderung der Richtlinie: Methoden vertragsärztliche Versorgung<br />
nach Anlage I – Akupunktur<br />
Zum 01.01.2007 wird in die Anlage I<br />
„Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden<br />
die Nr. <strong>12</strong> Körperakupunktur<br />
mit Nadeln ohne elektrische<br />
Stimulation bei chronisch schmerzkranken<br />
Patienten aufgenommen. Die<br />
Körperakupunktur wird nunmehr für 2 Indikationen<br />
zugelassen. Die Textveröffentlichung<br />
ist für das Heft 50 im Deutschen<br />
Ärzteblatt avisiert.<br />
Im § 2 Qualitätssicherung werden die<br />
Qualifikationsvoraussetzungen benannt,<br />
§ 3 gibt Übergangsregelungen bis zum<br />
31.<strong>12</strong>.2007 an.<br />
Der Vorstand der KV <strong>Sachsen</strong> hat im<br />
Zusammenhang mit der Übergangsregelungen<br />
folgende Beschlüsse gefasst:<br />
Akupunktur-Ausbildung:<br />
Ein schriftlicher Formantrag auf Gewährung<br />
einer Genehmigung seitens der KVS<br />
ist erforderlich. Es sind Nachweise über<br />
die erfolgte Ausbildung in Akupunktur<br />
im Umfang von mindestens 200 Stunden<br />
erforderlich. Bei Nachweis der o. g. Voraussetzungen<br />
kann eine Abrechnungsgenehmigung<br />
befristet bis zum 31.<strong>12</strong>.2007<br />
erteilt werden.<br />
Psychosomatische Grundversorgung:<br />
Ärzte, die die Genehmigung der KV zur<br />
Psychosomatischen Grundversorgung<br />
besitzen, erfüllen diese Anforderung.<br />
Ärzte, die nicht über die Genehmigung<br />
verfügen bzw. im Übergangszeitraum<br />
nicht erwerben, können im Rahmen<br />
der Übergangsregelung Akupunkturleistungen<br />
nur noch bis zum 31.<strong>12</strong>.2007 erbringen.<br />
Nachweis der Teilnahme an einem von<br />
der Ärztekammer anerkannten Kurs<br />
über Schmerztherapie im Umfang von<br />
80 Stunden:<br />
Ärzte, die über die Genehmigung der KV<br />
zur Behandlung chronisch schmerzkranker<br />
Patienten oder über die Zusatzbezeichnung<br />
„Spezielle Schmerztherapie“<br />
verfügen, erfüllen die Anforderung.<br />
Ärzte, die nicht über diese Genehmigung<br />
verfügen oder den Kurs im Übergangszeitraum<br />
nicht nachweisen, können im<br />
Rahmen der Übergangsregelung Akupunkturleistungen<br />
nur noch bis zum 31.<strong>12</strong>.2007<br />
erbringen.<br />
Die Bezirksgeschäftsstellen werden im<br />
Dezember die Ärzte, die die bisherige<br />
Akupunktur-Genehmigung nach dem<br />
AOK-Modellprojekt besitzen in einem<br />
gesonderten Schreiben informieren.<br />
Wir möchten weiterhin darüber informieren,<br />
dass die Inkraftsetzung der<br />
beiden EBM-Nrn. (30790 und 30791)<br />
zum 01.01.2007 unter dem Vorbehalt der<br />
VI<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Sicherstellung<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
gleichzeitigen Inkraftsetzung der Qualitätssicherungsvereinbarung<br />
Akupunktur<br />
nach § 135 Abs. 2 SGB V steht. Nachdem<br />
sich die KBV und die Spitzenverbände der<br />
Krankenkassen über den Inhalt geeinigt<br />
haben, scheint dies gesichert zu sein. Die<br />
Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt<br />
soll in Kürze erfolgen (Rundschreiben der<br />
KBV vom 27.11.<strong>2006</strong>).<br />
Für eine weitere Genehmigung ab dem<br />
1.1.2008 ist zwingend die Vorlage der<br />
Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ der<br />
Sächsischen Landesärztekammer erforderlich.<br />
Bitte bemühen Sie sich rechtzeitig<br />
um diese Qualifikation.<br />
Die AOK informierte die KV <strong>Sachsen</strong>, dass<br />
bis zum 31.<strong>12</strong>.<strong>2006</strong> begonnene Akupunkturserien<br />
für alle Indikationen des Modellvorhabens<br />
zu den bisherigen vertraglichen Bedingungen<br />
weiterhin erbracht werden können.<br />
Voraussetzung ist, dass die Sitzungen dann<br />
innerhalb von 6 Wochen nach diesem Zeitpunkt,<br />
d.h. spätestens bis zum 11.02.2007,<br />
beendet werden („Übergangsregelung“).<br />
– Sicherstellung/wo –<br />
Ausschreibung und Abgabe von Vertragsarztsitzen<br />
Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen<br />
Von der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> werden gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />
in Gebieten für die Zulassungsbeschränkungen<br />
angeordnet sind, auf Antrag folgende<br />
Vertragsarztsitze der Planungsbereiche<br />
zur Übernahme durch einen Nachfolger<br />
ausgeschrieben:<br />
Bitte beachten Sie folgende Hinweise:<br />
*) Bei Ausschreibungen von Fachärzten für<br />
Allgemeinmedizin können sich auch<br />
Fachärzte für Innere Medizin bewerben,<br />
wenn sie als Hausarzt tätig sein wollen.<br />
Bei Ausschreibungen von Fachärzten für<br />
Innere Medizin (hausärztlicher Versorgungsbereich)<br />
können sich auch Fachärzte<br />
für Allgemeinmedizin bewerben.<br />
Wir weisen außerdem darauf hin:<br />
• dass sich auch die in den Wartelisten<br />
eingetragenen Ärzte bei Interesse um<br />
den betreffenden Vertragsarztsitz bewerben<br />
müssen,<br />
• dass diese Ausschreibungen ebenfalls<br />
im Ärzteblatt <strong>Sachsen</strong> veröffentlicht<br />
worden sind,<br />
• dass bei einer Bewerbung die betreffende<br />
Registrierungs-Nummer (Reg.-<br />
Nr.) anzugeben ist.<br />
Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz<br />
Zwickauer Land<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
- hausärztlich*)<br />
Reg.-Nr. 06/C057<br />
verkürzte Bewerbungsfrist bis zum<br />
23.<strong>12</strong>.<strong>2006</strong><br />
Chemnitzer Land<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Reg.-Nr. 06/C058<br />
Stollberg<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
Reg.-Nr. 06/C059<br />
Freiberg<br />
Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Reg.-Nr. 06/C060<br />
Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />
07.01.2007 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />
Chemnitz, Postfach 11 64, 09070 Chemnitz,<br />
Tel.: (0371) 27 89-406 oder 27 89-403<br />
zu richten.<br />
Bezirksgeschäftsstelle Dresden<br />
Dresden-Stadt<br />
Facharzt für Augenheilkunde<br />
Reg.-Nr. 06/D082<br />
Hoyerswerda-Stadt/Kamenz<br />
Facharzt für Anästhesiologie<br />
Reg.-Nr. 06/D083<br />
Löbau-Zittau<br />
Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />
Reg.-Nr. 06/D084<br />
Meißen<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Reg.-Nr. 06/D085<br />
Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />
10.01.2007 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />
Dresden, Schützenhöhe <strong>12</strong>, 01099 Dresden,<br />
Tel.: (0351) 8828-330, zu richten.<br />
Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />
Leipzig-Stadt<br />
Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />
Reg.-Nr. 06/L058<br />
Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie<br />
- fachärztlich<br />
Reg.-Nr. 06/L059<br />
Facharzt für Innere Medizin/Pulmologie<br />
- fachärztlich<br />
Reg.-Nr. 06/L060<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Reg.-Nr. 06/L061<br />
Leipziger Land<br />
Facharzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe<br />
Reg.-Nr. 06/L062<br />
Schriftliche Bewerbungen sind bis zum<br />
08.01.2007 an die <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />
Leipzig, Braunstraße 16, 04347 Leipzig,<br />
Tel.: (0341) 243 21 53 zu richten.<br />
Abgabe von Vertragsarztsitzen<br />
Von der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
werden für Gebiete, für die keine Zulassungsbeschränkungen<br />
angeordnet sind,<br />
folgende Vertragsarztsitze in den Planungsbereichen<br />
zur Übernahme veröffentlicht.<br />
Bezirksgeschäftsstelle Dresden<br />
Dresden-Stadt<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
geplante Praxisabgabe: 01.01.2008<br />
Hoyerswerda-Stadt/Kamenz<br />
Facharzt f. Innere Medizin - hausärztlich*)<br />
Vertragsarztsitz in Gemeinschaftspraxis<br />
im Landkreis Kamenz<br />
geplante Praxisabgabe: ab Mitte 2007<br />
Riesa-Großenhain<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*) in Riesa<br />
geplante Praxisabgabe: Januar 2008<br />
Interessenten wenden sich bitte an die <strong>Kassenärztliche</strong><br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />
Dresden, Schützenhöhe <strong>12</strong>,<br />
01099 Dresden, Tel.: (0351) 88 28-330.<br />
Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />
Leipzig-Stadt<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
geplante Praxisabgabe: 2007<br />
Facharzt f. Innere Medizin - hausärztlich*)<br />
geplante Praxisabgabe: 2007<br />
Leipziger Land<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
geplante Praxisabgabe: Anfang 2007<br />
Muldentalkreis<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
geplante Praxisabgabe: Anfang 2007<br />
Döbeln<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin*)<br />
geplante Praxisabgabe: Anfang 2007<br />
Interessenten wenden sich bitte an die <strong>Kassenärztliche</strong><br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong>, Bezirksgeschäftsstelle<br />
Leipzig, Braunstraße 16,<br />
04347 Leipzig Tel.: (0341) 243 21 53.<br />
– Sicherstellung/wo –<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
VII
Informationen zum Herausnehmen<br />
Sicherstellung<br />
Information der KV <strong>Sachsen</strong> über Fördermaßnahmen in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung<br />
Die KV <strong>Sachsen</strong> hat den gesetzlichen<br />
Auftrag Maßnahmen zu ergreifen, um<br />
die Sicherstellung der vertragsärztlichen<br />
Versorgung zu gewährleisten. Dies wurde<br />
bereits in den veröffentlichten Informationen<br />
zur Förderung der vertragsärztlichen<br />
Versorgung in der KV <strong>Sachsen</strong><br />
im Landkreis Torgau/Oschatz beschrieben<br />
(Beilage in den KVS-Mitteilungen<br />
<strong>12</strong>/04, siehe auch www.kvs-sachsen.de<br />
➔ Praxisbörse).<br />
Der Landesausschuss der Ärzte und<br />
Krankenkassen hat in seinen Sitzungen<br />
am <strong>12</strong>.07.<strong>2006</strong> und 11.10.<strong>2006</strong> für die<br />
Gebiete<br />
– Planungsbereich Döbeln (Gemeinden<br />
Mochau, Rosswein, Döbeln),<br />
hausärztliche Versorgung<br />
(Bezirksgeschäftsstelle Leipzig;<br />
Ansprechpartner: Frau Große;<br />
Tel.: 0341-2432 154)<br />
– Planungsbereich Aue-Schwarzenberg<br />
(Stadt Aue),<br />
fachärztliche Versorgung – Augenärzte<br />
(Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz;<br />
Ansprechpartner: Frau Schubert;<br />
Tel.: 0371-2789 403)<br />
– Planungsbereich Mittlerer Erzgebirgskreis<br />
(Gemeinden Zschopau,<br />
Borstendorf, Gornau, Amtsberg,<br />
Venusberg, Lengenfeld und Grünhainichen),<br />
hausärztliche Versorgung<br />
(Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz;<br />
Ansprechpartner: Frau Schubert;<br />
Tel.: 0371-2789 403)<br />
drohende Unterversorgung festgestellt<br />
und entsprechende Beschlüsse gefasst.<br />
Nachfolgend haben wir die Fördermaßnahmen<br />
in einer Übersicht dargestellt:<br />
Fördermaßnahmen der KV <strong>Sachsen</strong> und der Krankenkassen<br />
zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Gebieten drohender Unterversorgung<br />
Planungsbereich Torgau-Oschatz im Zeitraum 01.01.2005 bis 31.<strong>12</strong>.2007<br />
Fördermaßnahme Förderhöhe Bemerkungen<br />
Förderung der Übernahme eines<br />
bestehenden Hausarztsitzes<br />
Investitionspauschale max. 60.000 € • 3.000 € pro Quartal bei mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres<br />
der Niederlassung<br />
Förderung einer Praxisneugründung<br />
Investitionspauschale max. 30.000 € • 1.500 € pro Quartal bei<br />
– mind. 50 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe im 1. bis 4. Quartal<br />
der Zahlung<br />
– mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe ab 5. Quartal der Zahlung<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Sicherstellungszuschlag mit Rückzahlung max. 30.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
• Laufzeit der Verrechnung: 20 Quartale<br />
• Rückzahlung beginnt nach Quartal der Auszahlung<br />
Förderung der Neuerrichtung einer<br />
Zweigpraxis<br />
Sicherstellungszuschlag ohne max. 7.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
Rückzahlung<br />
Fallzahlabhängige Bonuszahlungen 100.000 € • für Fallzahl zwischen 75 und 100 % sowie für Fallzahl über 100 %<br />
pro Quartal der durchschnittlichen Fallzahl der Hausärzte in <strong>Sachsen</strong><br />
und o.g. • Verhältnis zwischen den Boni im Verhältnis 1:1,5<br />
Förderregion • solange drohende Unterversorgung besteht, max. 3 Jahre<br />
Fördermaßnahmen der KV <strong>Sachsen</strong> und der Krankenkassen<br />
zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Gebieten drohender Unterversorgung<br />
Versorgungsbereich der Gemeinden Zschopau, Borstendorf, Gornau, Amtsberg, Venusberg, Lengenfeld und Grünhainichen<br />
im Zeitraum 01.01.2007 bis 31.<strong>12</strong>.2009<br />
Fördermaßnahme Förderhöhe Bemerkungen<br />
Förderung der Übernahme eines<br />
bestehenden Hausarztsitzes<br />
Investitionspauschale max. 60.000 € • 3.000 € pro Quartal bei mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Förderung einer Praxisneugründung<br />
Investitionspauschale max. 30.000 € • 1.500 € pro Quartal bei<br />
– mind. 50 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe im 1. bis 4. Quartal der<br />
Zahlung<br />
– mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe ab 5. Quartal der Zahlung<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
➥<br />
VIII<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Sicherstellung<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
Fördermaßnahme Förderhöhe Bemerkungen<br />
Sicherstellungszuschlag mit Rückzahlung max. 30.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
• Laufzeit der Verrechnung: 20 Quartale<br />
• Rückzahlung beginnt nach Quartal der Auszahlung<br />
Förderung der Neuerrichtung einer<br />
Zweigpraxis<br />
Sicherstellungszuschlag ohne Rückzahlung max. 7.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
Fördermaßnahmen der KV <strong>Sachsen</strong> und der Krankenkassen<br />
zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Gebieten drohender Unterversorgung<br />
Versorgungsbereich der Gemeinden Mochau, Rosswein, Stadt Döbeln im Zeitraum 01.07.<strong>2006</strong> bis 30.06.2009<br />
Fördermaßnahme Förderhöhe Bemerkungen<br />
Förderung der Übernahme eines<br />
bestehenden Hausarztsitzes<br />
Investitionspauschale max. 60.000 € • 3.000 € pro Quartal bei mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Förderung einer Praxisneugründung<br />
Investitionspauschale max. 30.000 € • 1.500 € pro Quartal bei<br />
– mind. 50 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe im 1. bis 4. Quartal der<br />
Zahlung<br />
– mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe ab 5. Quartal der Zahlung<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Sicherstellungszuschlag mit Rückzahlung max. 30.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
• Laufzeit der Verrechnung: 20 Quartale<br />
• Rückzahlung beginnt nach Quartal der Auszahlung<br />
Förderung der Neuerrichtung einer<br />
Zweigpraxis<br />
Sicherstellungszuschlag ohne Rückzahlung max. 7.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
Fallzahlabhängige Bonuszahlungen für 4 €/Fall • für Fallzahl zwischen 75 und 100 % der durchschnittlichen Fallzahl der Hausärzte<br />
Hausärzte in den betroffenen Gemeinden<br />
in <strong>Sachsen</strong><br />
sowie für Praxen im Umkreis von 7 km 6 €/Fall • für Fallzahl über 100 % der durchschnittlichen Fallzahl der Hausärzte in <strong>Sachsen</strong><br />
• solange drohende Unterversorgung besteht, max. 3 Jahre<br />
Fördermaßnahmen der KV <strong>Sachsen</strong> und der Krankenkassen<br />
zur Sicherstellung der fachärztlichen Versorgung – Augenärzte –in Gebieten drohender Unterversorgung<br />
Versorgungsbereich der Stadt Aue im Zeitraum 01.10.<strong>2006</strong> bis 30.09.2009<br />
Fördermaßnahme Förderhöhe Bemerkungen<br />
Förderung der Übernahme eines<br />
bestehenden Hausarztsitzes<br />
Investitionspauschale max. 60.000 € • 3.000 € pro Quartal bei mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Förderung einer Praxisneugründung<br />
Investitionspauschale max. 30.000 € • 1.500 € pro Quartal bei<br />
– mind. 50 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppeim 1. bis 4. Quartal der<br />
Zahlung<br />
– mind. 75 % der durchschnittlichen Fallzahl der Fachgruppe ab 5. Quartal der Zahlung<br />
• max. 20 Quartale, letztmalig mit dem Ablauf des 6. Jahres der Niederlassung<br />
Sicherstellungszuschlag mit Rückzahlung max. 30.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
• Laufzeit der Verrechnung: 20 Quartale<br />
• Rückzahlung beginnt nach Quartal der Auszahlung<br />
Förderung der Neuerrichtung einer Zweigpraxis<br />
Sicherstellungszuschlag ohne Rückzahlung max. 7.000 € • gegen Investitionskostennachweis<br />
Fallzahlabhängige Bonuszahlungen 2,70 €/Fall • für Fallzahl zwischen 75 und 100 % der durchschnittlichen Fallzahl der Augenärzte<br />
für Augenärzte im Umkreis der Stadt Aue<br />
in <strong>Sachsen</strong><br />
(Praxen in Annaberg-Buchholz, Oelsnitz, 4,00 €/Fall • für Fallzahl über 100 % der durchschnittlichen Fallzahl der Augenärzte in <strong>Sachsen</strong><br />
Stollberg, Lößnitz, Schneeberg, Schwarzenberg,<br />
Wilkau-Haßlau, Klingenthal, Rodewisch) • solange drohende Unterversorgung besteht, max. 3 Jahre<br />
– Sicherstellung/re –<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
IX
Informationen zum Herausnehmen<br />
Vertragswesen<br />
Vertragswesen<br />
Information über die Gesamtvergütungsvereinbarungen für 2005/<strong>2006</strong><br />
mit AOK <strong>Sachsen</strong>, Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie Ersatzkassen<br />
Im Laufe des zweiten Halbjahres <strong>2006</strong><br />
konnten die Gesamtvergütungsvereinbarungen<br />
mit Wirkung für die Jahre<br />
2005/<strong>2006</strong> mit den o. g. Krankenkassen<br />
abgeschlossen werden.<br />
Das budgetierte Gesamtvergütungsvolumen<br />
wird in beiden Jahren um die<br />
vom Gesetzgeber festgelegten Grundlohnveränderungsraten<br />
gesteigert. Zusätzlich<br />
wird die Gesamtvergütung um<br />
eine Steigerungsrate zur Umsetzung des<br />
vom Gesetzgeber vorgesehenen West-<br />
Ost-Ausgleichs erhöht.<br />
Hinzu kommen verschiedene außerhalb<br />
der budgetierten Gesamtvergütung honorierte<br />
bzw. geförderte Leistungen:<br />
AOK BKK IKK EKA<br />
West-Ost-Ausgleich mit sonstiger Steigerung 2005: 1,15 % 2005: 1,8 % 2005: 1,30 %<br />
abgegolten <strong>2006</strong>: 1,15 % (nur WOP-IKKn) <strong>2006</strong>: 1,29 %<br />
GL-Steigerung mit sonstiger Steigerung 2005: 0,38 % 2005: 0,38 % 2005: 0,38 %<br />
abgegolten <strong>2006</strong>: 1,41 % (RK Ost) <strong>2006</strong>: 1,41 % <strong>2006</strong>: 1,41 %<br />
u. 0,83% (RK West)<br />
Sonstige Steigerungen II/2005 bis IV/<strong>2006</strong>: 2005 und <strong>2006</strong>:<br />
5,00 EUR Erhöhung 5,50 EUR Erhöhung<br />
je KP und Quartal<br />
je KP und Quartal<br />
(nur IKK <strong>Sachsen</strong>)<br />
Punktwerte in Cent<br />
Prävention nach §§ 25, 26, I/05: 3,57 4,20 3,90 2005: 3,60<br />
73 Abs.2 Nr.3 SGB V; ab II/05: 3,89 <strong>2006</strong>: 3,80<br />
Jugendgesundheit GO-Nr. ab I/06 4,<strong>12</strong><br />
151 EBM; ärztl. Leistungen<br />
§ 196 Abs.1 RVO<br />
Mamma MRT 3,58 4,00 3,58 3,80<br />
(innerbudgetär)<br />
(Teilbudget)<br />
Substitutionsbehandlung 3,99 4,00 3,58 3,80<br />
PDT I/05: 3,99 4,00 3,99 3,80<br />
Ab II/05: 3,75<br />
Soziotherapie 3,75 4,00 3,99 3,80<br />
Früherkennungs-Koloskopie I/05: 3,99 4,20 3,99 3,58<br />
ab II/05: 3,89<br />
ab I/06: 4,<strong>12</strong><br />
Apherese bei rheumatoider I/05: 3,99 4,00 3,99 3,80<br />
Arthritis Ab II/05: 3,75<br />
medizin. Rehabilitation 3,75 4,00 3,99 3,80<br />
künstl. Befruchtung 5,00 4,10 4,10 3,80<br />
4,50<br />
3,58<br />
HIV-Resistenz 360 EUR 360 EUR 360 EUR 360 EUR<br />
MRT-Angiographie 3,75 4,00 3,99 3,80<br />
Kardiorespiratorische 3,75 4.00 3,99 3,80<br />
Polysomnographie<br />
Neugeborenen-Screening ab III/05: 3,89 4,00 3,99 3,80<br />
ab I/06: 4,<strong>12</strong><br />
Behandlungsmaßnahmen 3,75 4,00 3,99 3,80<br />
zur psychiatrischen<br />
häuslichen Krankenpflege<br />
Ambulantes Operieren 3,58 3,58 3,58 3,65<br />
Kap. 31.2-31.5 Kap. 31.2, 31.3, 31.5 Kap. 31.2-31.5 Strukturvertrag<br />
EBM ab II/05 EBM ab II/05 EBM ab I/05<br />
Belegärztliche Leistungen 3,58 3,58 3,58 3,58<br />
ab II/2005 ab II/2005 ab I/2005 ab II/2005<br />
sonstige Leistungen<br />
Anlage B (Zytologie u. a.)<br />
(Zuschlags-Pauschalen)<br />
X<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Vertragswesen/Nachtrag Ärzteverzeichnis<br />
Informationen zum Herausnehmen<br />
Die Betriebskrankenkassen fördern die<br />
organisierten bzw. zentralen Fahrdienste<br />
sowie die Leistungen im organisierten<br />
Bereitschaftsdienst mit 0,1 Cent pro<br />
Punkt außerhalb der budgetierten Gesamtvergütung.<br />
In den Jahren 2005 und <strong>2006</strong> fördern<br />
die AOK <strong>Sachsen</strong> den kassenärztlichen<br />
organisierten Bereitschaftsdienst mit<br />
100.000 EUR pro Jahr und der VdAK/<br />
AEV mit 60.000 EUR pro Jahr.<br />
Aus der Erhöhung der Kopfpauschalen<br />
der AOK <strong>Sachsen</strong> und der IKK <strong>Sachsen</strong>,<br />
ohne vom Wohnortprinzip betroffene<br />
Innungskrankenkassen, werden im Jahr<br />
2005 1,00 EUR und im Jahr <strong>2006</strong><br />
2,00 EUR je Quartal und Kopfpauschale<br />
für eine fachärztliche Strukturpauschale<br />
je fachärztlichen Fall bereitgestellt.<br />
Zur Strukturförderung der Hausärzte in<br />
<strong>Sachsen</strong> wird seitens der IKK <strong>Sachsen</strong>,<br />
ohne vom Wohnortprinzip betroffene<br />
Innungskrankenkassen, einmalig und<br />
nicht basiswirksam eine hausärztliche<br />
Strukturpauschale in Höhe von 1,00 EUR<br />
je Mitglied und Quartal im Jahr <strong>2006</strong> bereitgestellt.<br />
Aus den nicht verwendeten<br />
Mitteln der Arzneimittelbonusvereinbarung<br />
mit der AOK <strong>Sachsen</strong> werden<br />
entsprechend einer Vereinbarung der Vertragspartner<br />
im Jahr <strong>2006</strong> zur Strukturförderung<br />
der Hausärzte in <strong>Sachsen</strong> ca.<br />
4,5 Mio. EUR verwendet.<br />
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang<br />
auch die Abrechnungshinweise der<br />
KV <strong>Sachsen</strong>.<br />
– Vertragswesen/me –<br />
Nachtrag Ärzteverzeichnis<br />
Niedergelassene Ärzte und niedergelassene psychologische Psychotherapeuten<br />
Bezirksgeschäftsstelle<br />
Chemnitz<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Schröder, Hans-Egbert<br />
FA f. Innere Medizin<br />
Zeisigwaldstraße 101<br />
09130 Chemnitz<br />
Tel. 0371/4 30 11 97<br />
Dr. med. Stamminger, Gudrun<br />
FÄ f. Laboratoriumsmedizin<br />
Flemmingstraße 2<br />
09116 Chemnitz<br />
Tel. 0371/33 33 34 21<br />
Niedergelassene Psychologische<br />
Psychotherapeuten<br />
Dipl.-Psych. Postler, Christian<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Hauptstraße 43<br />
08056 Zwickau<br />
Tel. 0375/3 03 39 06<br />
Dipl.-Psych. Tuchscherer, Alexandra<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Dr.-Külz-Straße <strong>12</strong><br />
08280 Aue<br />
Tel. 03771/25 30 68<br />
Bezirksgeschäftsstelle<br />
Dresden<br />
Dr. med. Braune, Matthias<br />
FA f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Melanchthonstraße 16<br />
01900 Großröhrsdorf<br />
Tel. 035952/3 00 30<br />
Dr. med. univ. (Pecs) Dobrev, Heike<br />
FÄ f. Kinder- und Jugendmedizin/<br />
Neonatologie<br />
Hofmühlenstraße 14<br />
01187 Dresden<br />
Tel. 0351/4 22 41 33<br />
Dr. med. Rehor, Hagen<br />
FA f. Innere Medizin<br />
- hausärztlich -<br />
Königsbrücker Landstraße 67<br />
01109 Dresden<br />
Tel. 0351/8 89 37 95<br />
Rößger, Grit<br />
FÄ f. Psychiatrie u. Psychotherapie<br />
Liebigstraße 23<br />
01187 Dresden<br />
Tel. 0351/4 79 33 94<br />
Dr. med. Sternisko, Aslaug<br />
Psychotherapeutisch tätige Ärztin<br />
Rugestraße 11<br />
01069 Dresden<br />
Tel. 0351/3 23 90 30<br />
Niedergelassene Psychologische<br />
Psychotherapeuten<br />
Dipl.-Psych. Erben, Ursula<br />
Psychologische Psychotherapeutin /<br />
Kinder-u.Jugendlichenpsychotherap.<br />
Oskar-Pletsch-Straße 1<br />
01324 Dresden<br />
Tel. 0351/2 52 02 91<br />
Dipl.-Psych. Fuhrmann, Sigrid<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Hauptstraße 44<br />
01454 Radeberg<br />
Tel. 03528/41 88 84<br />
Dipl.-Psych. Kroymann, Reiner<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Liebigstr. 23<br />
01187 Dresden<br />
Tel. 0351/4 79 33 94<br />
Dipl.-Psych. Paetzold, Franziska<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Krönertstraße 22<br />
01705 Freital<br />
Tel. 0351/6 41 89 07<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
XI
Informationen zum Herausnehmen<br />
Nachtrag Ärzteverzeichnis/Personalia/Fortbildung<br />
Bezirksgeschäftsstelle<br />
Leipzig<br />
Dr. med. Egermann, Frank<br />
FA für Innere Medizin<br />
Schlehenweg 30<br />
04329 Leipzig<br />
Tel. 0341/2 51 18 68<br />
Dr. med. Schmidt, Constanze<br />
FÄ für Allgemeinmedizin<br />
Röthaer Straße 5<br />
04564 Böhlen<br />
Tel. 034206/5 17 00<br />
Niedergelassene Psychologische<br />
Psychotherapeuten<br />
Dipl.-Psych. Koch, Bernd<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Leipziger Straße 15<br />
04821 Brandis<br />
Tel. 0163/1 49 77 91<br />
Dr. phil. Niemeyer, Christiane<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Offenbachstraße 17<br />
04416 Markkleeberg<br />
Tel. 0341/3 50 31 81<br />
Dipl.-Psych. Reichelt, Christian<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Rathausstraße 14<br />
04416 Markkleeberg<br />
Tel. 0341/2 60 63 58<br />
Dipl.-Psych. Schmidtke, Cornelia<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Eisenacher Straße 9<br />
04155 Leipzig<br />
Tel. 0341/5 61 10 17<br />
Dipl.-Psych. Schobeß, Sebastian<br />
Psychologischer Psychotherapeut<br />
Offenbachstraße 17<br />
04416 Markkleeberg<br />
Tel. 0341/3 54 11 80<br />
Fortbildung<br />
Personalia<br />
Ankündigung von 5 Doppler-Kursen nach DEGOM und<br />
KB-Richtlinien<br />
mit DEGUM-Zertifikat und Fortbildungspunkten (FP)<br />
Die Kurse verlaufen zeitlich parallel. Jeder Teilnehmer kann deshalb nur einen<br />
Kurs belegen.<br />
1.Interdisziplinärer Grundkurs Ultraschall Doppler- und Duplexsonographie<br />
(FP 31)<br />
23. – 25. Februar 2007, Evangelisches Diakoniewerk Halle<br />
Leitung: DEGUM-Seminarleiter Dr. med. Andreas Köhler, Halle<br />
2.Aufbaukurs Doppler- und Duplexsonographie peripherer Arterien und Venen<br />
(FP 25)<br />
23. – 25. Februar 2007, Evangelisches Diakoniewerk Halle<br />
Leitung: DEGUM-Seminarleiterin OÄ Dr. med. Edith Wiegand, Halle<br />
3.Aufbaukurs Doppler- und Duplexsonographie hirnversorgender Arterien (FP 25)<br />
23. – 25. Februar 2007, Evangelisches Diakoniewerk Halle<br />
Leitung: DEGUM-Seminarleiter Dr. med. Andreas Köhler, Halle<br />
4.Abschlusskurs Doppler- und Duplexsonographie peripherer Arterien und Venen<br />
(FP 19)<br />
23. – 24. Februar 2007, Evangelisches Diakoniewerk Halle<br />
Leitung: DEGUM-Seminarleiterin OÄ Dr. med. Edith Wiegand, Halle<br />
5.Abschlusskurs Doppler- und Duplexsonographie hirnversorgender Arterien<br />
(FP 25)<br />
23. – 25. Februar 2007, Evangelisches Diakoniewerk Halle<br />
Leitung: DEGUM-Seminarleiter Dr. med. Andreas Köhler, Halle<br />
In Trauer um unsere<br />
Kollegen<br />
Frau Dr. med.<br />
Regina Eichhorn<br />
geb. 05.03.1949<br />
gest. 15.10.<strong>2006</strong><br />
niedergelassene Fachärztin<br />
für Innere Medizin<br />
in Chemnitz<br />
Herr Dr. med.<br />
Klaus Görner<br />
geb. <strong>12</strong>.06.1938<br />
gest. 02.11.<strong>2006</strong><br />
niedergelassener Facharzt<br />
für Allgemeinmedizin<br />
in Zschopau<br />
Auskunft und Anmeldung für alle Kurse:<br />
Dr. Albrecht Klemenz<br />
Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
06097 Halle<br />
Tel.: 0345/5 57 13 16 (Büro) · Fax: 0345/5 57 46 49<br />
E-Mail:albrecht.klemenz@medizin.uni-halle.de<br />
XII<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Berufs- und Gesundheitspolitik<br />
Berufs- und Gesundheitspolitik<br />
„www.patient-in-not.de“<br />
Worum es geht<br />
Die <strong>Kassenärztliche</strong> Bundesvereinigung<br />
(KBV) und die <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong>en<br />
(KVen) möchten mit gezielten<br />
Aktionen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam<br />
machen, dass die derzeit geplante<br />
Gesundheitsreform ebenso zu Lasten<br />
der rund 147.000 niedergelassenen<br />
Ärzten und Psychotherapeuten gehen<br />
wird wie der rund 72 Millionen Bürger in<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV). Die Initiatoren der Kampagne<br />
wollen die Bevölkerung darüber aufklären,<br />
was tatsächlich auf sie zukommen<br />
wird, sollte der Gesetzentwurf in der<br />
jetzigen Form Wirklichkeit werden.<br />
Nach den massiven Protestgroßveranstaltungen,<br />
insbesondere in Berlin im Januar,<br />
März, Mai und September, steht die Kampagne<br />
„Geiz macht krank“ plakativ dafür,<br />
dass sich die Ärzteschaft gegen den Geiz an<br />
den falschen Stellen wehrt, nämlich da, wo<br />
die Versorgungssicherheit und die Qualität<br />
der ärztlichen Leistungen im Hinblick auf<br />
die Patienten gefährdet werden.<br />
Zentrales Plakat<br />
regionale Aktion<br />
Kittelabgabe – ein doppelter guter<br />
Zweck<br />
Hinter jeder Aktion dieser Kampagne<br />
stehen sachgerechte Informationen über<br />
unser wichtigstes Anliegen, die flächendeckende<br />
und qualitativ hochwertige Versorgungssicherheit<br />
aller Patienten. Eine<br />
der Aktionen bezieht sich auf die zunehmende<br />
Abwanderung gut ausgebildeter<br />
Ärzte ins Ausland. Seit September 2000<br />
haben bereits rund <strong>12</strong>.500 Ärzte Deutschland<br />
verlassen. Wenn das so weitergeht,<br />
wird es bald nicht mehr genügend Ärzte<br />
geben, die eine ausreichende medizinische<br />
Versorgung der Menschen sichern können.<br />
Um diesen Umstand zu verdeutlichen,<br />
hat die KBV die Ärztinnen und Ärzte über<br />
die KVen aufgerufen, symbolisch ihre<br />
Kittel abzugeben, um sie spektakulär am<br />
<strong>12</strong>. Dezember in Berlin an den Nagel zuhängen.<br />
Darüber werden wir im Januarheft<br />
informieren.<br />
Die KV <strong>Sachsen</strong> beteiligte sich an dieser<br />
Aktion und hatte zu den Regionalkonferenzen<br />
und über die Berufsverbände zur<br />
symbolischen Kittelabgabe aufgerufen.<br />
Dr. Heckemann und Frau Dr. Schwäblein-Sprafke<br />
spendeten als eine der Ersten<br />
zur Vertreterversammlung am 20.11. ihre<br />
Kittel für einen guten Zweck. Nach der<br />
Aktion werden die Kittel für ein Krankenhaus<br />
in Afrika verwendet.<br />
➥<br />
Comedy vor der Frauenkirche<br />
Bündnis Gesundheit am Aktionstag vor der Presse<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
11
Berufs- und Gesundheitspolitik/In eigener Sache<br />
Komischer Auftritt – ernster<br />
Hintergrund<br />
Parallel zu Kittelaktion trat eine Medizin-<br />
Comedy-Truppe in zehn großen Städten<br />
Deutschlands auf, darunter in Dresden<br />
und Leipzig. Das vierköpfige Improvisationstheater<br />
klärte auf humorvolle Weise<br />
über die ernsten Folgen der Gesundheitsreform<br />
auf. Oft kehrte sich das Agieren<br />
auch um. Begeisterte Passanten zogen die<br />
Schauspieler über die Folgen der Reform<br />
ins Vertrauen und lobten die „Qualitätskampagne“.<br />
Abstimmung mit dem Schlüssel –<br />
Aktionstag 4. Dezember<br />
Auch in <strong>Sachsen</strong> hatten sich am 4. Dezember<br />
zahlreiche Gesundheitsberufe am<br />
Aktionstag „Patient in Not – diese Reform<br />
schadet allen“ beteiligt, um gegen<br />
die geplante Gesundheitsreform zu protestieren.<br />
„Die geplanten Reformmaßnahmen<br />
führen zu einem Systemwechsel<br />
im deutschen Gesundheitssystem ohne<br />
die tatsächlichen Probleme zu lösen.<br />
Eine flächendeckende, hochwertige medizinische<br />
Versorgung der Patienten wird<br />
es in <strong>Sachsen</strong> nicht mehr geben, wenn<br />
diese Reform so umgesetzt wird“, argumentierte<br />
der Sprecher des Bündnis<br />
Gesundheit 2000 im Freistaat <strong>Sachsen</strong>,<br />
Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze.<br />
Auch viele niedergelassene Ärzte hatten<br />
ihre Praxen geschlossen, um zu zeigen,<br />
wie die Versorgung nach der Reform aussehen<br />
könnte. Diese Proteste geschahen<br />
im Interesse der Patienten und nicht<br />
gegen sie. Das Vertrauensverhältnis der<br />
Ärzte und Patienten lässt sich auch<br />
nicht durch demagogische Äußerungen<br />
der Bundesgesundheitsministerin von<br />
einer „Geiselnahme der Patienten“ zerstören.<br />
Ulla Schmidt setzte am Morgen<br />
des Protesttages in einem Interview mit<br />
MDR Info noch einen „drauf“: Sie kenne<br />
außer Geld keine Forderungen der Ärzte.<br />
Diese offensichtliche Lüge nahm Frau<br />
Dr. Ulrike Schwäblein-Sprafke auf der<br />
Pressekonferenz des Bündnisses zum<br />
Anlaß, auf die fortschreitende Entmündigung<br />
der Patienten durch die Einschränkung<br />
der Arzt- und Medikamentenwahl<br />
zu verweisen. Die Vertreter der anderen<br />
Mitglieder des Bündnisses verwiesen im<br />
gleichen Tenor auf die Konsequenzen der<br />
aktuellen Gesetzgebung.<br />
– Öffentlichkeitsarbeit/im<br />
und KBV-Info –<br />
In eigener Sache<br />
Es scheint ein Licht<br />
Nach wochenlangem Dauergedudel<br />
und Handelsangebotsoffensive beginnt<br />
am 25. Dezember die eigentliche<br />
Weihnachtszeit.<br />
Bei dieser Reizüberflutung kann man<br />
sie fast übersehen. Lassen wir uns<br />
nicht durch den größten Schnee, der<br />
erzählt oder angeboten wird, den<br />
Blick auf das ruhige kleine Licht verschütten.<br />
Auch dafür wünschen wir Ihnen erholsame<br />
Tage und alles Gute für 2007.<br />
– Ihre Redaktion –<br />
Ärzteverzeichnis der<br />
KV <strong>Sachsen</strong> jetzt<br />
wochenaktuell im<br />
Internet<br />
(Kommunikationssystem)<br />
Ab sofort finden Sie das Ärzteverzeichnis<br />
der KV <strong>Sachsen</strong> wochenaktuell im<br />
Internet unter www.kvs-sachsen.de.<br />
Das bisher eingestellte PDF-Format hatte<br />
wie die Buchausgabe den Stand vom<br />
01.02.<strong>2006</strong>.<br />
Die Einsicht ist über das Kommunikationssystem<br />
jedoch nur für die Ärzte<br />
möglich, die als registrierte Nutzer<br />
des Kommunikationssystems der KV<br />
<strong>Sachsen</strong> den Zugang erhalten haben<br />
(über das Informationssystem und die<br />
Zugangsvoraussetzungen informierten<br />
wir bereits in den KVS-Mitteilungen<br />
<strong>12</strong>/2005 bzw. 3/<strong>2006</strong>). Das Antragsformular<br />
für die Anmeldung fin-den Sie in<br />
www.kvs-sachsen.de unter „Kommunikationssystem“<br />
– bitte nur anwenden,<br />
wenn Sie noch kein registrierter Nutzer<br />
sind.<br />
– EDV/heil/Sicherstellung/wo –<br />
<strong>12</strong><br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Impressum<br />
Anzeigen<br />
Impressum<br />
KVS-Mitteilungen<br />
Organ der Vertragsärzte des Freistaates <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
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Herausgeber<br />
KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG SACHSEN<br />
Redaktion<br />
Dr. med. Klaus Heckemann<br />
Vorstandsvorsitzender (V. i. S. d. P.)<br />
Dr. med. Ulrike Schwäblein-Sprafke<br />
Stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. agr. Jan Kaminsky<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. oec. Andreas Altmann<br />
Stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
Dipl.-Wirtsch. Klaus Schumann<br />
Anschrift Redaktion und Anzeigenverwaltung<br />
KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG SACHSEN<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Redaktion „KVS-Mitteilungen“<br />
Schützenhöhe <strong>12</strong><br />
01099 Dresden<br />
Tel. (0351) 8 29 06 30<br />
Fax (0351) 8 29 05 65<br />
E-mail: sachsen@kvs-sachsen.de<br />
http://www.kvs-sachsen.de<br />
E-mail-Adressen der Bezirksgeschäftsstellen:<br />
Chemnitz chemnitz@kvs-sachsen.de<br />
Dresden dresden@kvs-sachsen.de<br />
Leipzig leipzig@kvs-sachsen.de<br />
Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 7 gültig.<br />
Anzeigenschluss ist der 20. des Vormonats.<br />
(Verantwortl. Anzeigen Klaus Schumann)<br />
Satz und Druck<br />
Druckerei Böhlau, Scherlstraße <strong>12</strong>, 04103 Leipzig<br />
Buchbinderei<br />
G. Fr. Wanner, Leipzig<br />
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird<br />
keine Haftung übernommen. Mit vollem Namen gekennzeichnete<br />
bzw. Fremdbeiträge decken sich<br />
nicht immer mit den Ansichten des Herausgebers.<br />
Sie dienen dem freien Meinungsaustausch der Vertragsärzte.<br />
Die Redaktion behält sich vor, ggf. Beiträge<br />
zu kürzen.<br />
Wichtiger Hinweis: Für den Inhalt von Anzeigen<br />
sowie für Angaben über Dosierungen und Applikationsformen<br />
in Beiträgen und Anzeigen kann von<br />
der Redaktion keine Gewähr übernommen werden.<br />
03.03.<strong>2006</strong> 13:58:54 Uhr<br />
Die Zeitschrift erscheint monatlich jeweils am<br />
20. des Monats. (ein Heft Juli/August)<br />
Bezugspreis: jährlich € 33,–; Einzelheft € 3,–. Bestellungen<br />
werden von der KV <strong>Sachsen</strong>, Landesgeschäftsstelle,<br />
Schützenhöhe <strong>12</strong>, 01099 Dresden, entgegengenommen.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt<br />
6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Für die Mitglieder der <strong>Kassenärztliche</strong>n <strong>Vereinigung</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> ist der Bezugspreis mit der<br />
18.04.<strong>2006</strong> 17:46:56 Uhr<br />
Mitgliedschaft abgegolten.<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
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Für den 17. Diabetesassistenten/innen-Kurs in Leipzig sind noch Anmeldungen<br />
möglich. Der Kurs findet zu folgenden Terminen statt:<br />
Teil 1 19.03. - 03.04.2007<br />
Teil 2 04.06. - 15.06.2007<br />
Anmeldungen erbitten wir an:<br />
Frau Siebert, Diabeteszentrum Leipzig e.V., Lindenauer Markt 20, 04177 Leipzig<br />
Anmeldeschluss ist der 15.01.2007. Nachmeldungen sind nur nach Rücksprache<br />
möglich.<br />
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Mail (sachsen@kvs-sachsen.de) oder als Fax (0351/8 29 05 65).<br />
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werden wir um schnellstmögliche Veröffentlichung bemüht sein.<br />
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14<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Selbsthilfegruppen<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Deutscher Neurodermitis Bund e.V.<br />
Wer sind wir?<br />
Der Deutsche Neurodermitis Bund e.V.<br />
wurde im Jahr 1986 gegründet. Das<br />
Hauptziel des Verbandes ist es, die<br />
Lebensqualität der Neurodermitiker zu<br />
verbessern, wo immer es geht. Er finanziert<br />
sich über Mitgliedbeiträge, Fördermitgliedsbeiträge<br />
und Spenden. Der<br />
DNB ist unabhängig, d. h. weder ideell<br />
noch finanziell an einen Behandler,<br />
eine Klinik oder an ein Unternehmen gebunden.<br />
Der Verband ist Mitglied der<br />
Dachorganisation Deutscher Paritätischer<br />
Wohlfahrtsverband e.V. (DPWV) und<br />
korporatives Mitglied in der Deutschen<br />
Dermatologischen Gesellschaft (DDG).<br />
Etwa 30 Selbsthilfegruppen und <strong>12</strong>0 ehrenamtliche<br />
Ansprechpartner des DNB<br />
stehen den Betroffenen im gesamten<br />
Bundesgebiet zur Seite.<br />
Was ist Neurodermitis?<br />
In der Bundesrepublik sind zwischen 3,5<br />
und 5 Millionen Menschen Neurodermitiker,<br />
die Häufigkeit nimmt zu. Neurodermitis,<br />
auch endogenes beziehungsweise<br />
allergisches Ekzem oder atopische<br />
Dermatitis genannt, ist eine Hautkrankheit.<br />
Sie ist gekennzeichnet durch Ekzeme,<br />
Juckreiz und sehr trockene<br />
Haut. Neurodermitis tritt in Schüben<br />
auf, zwischen denen relativ beschwerdefreie<br />
Intervalle liegen können. Besonders<br />
betroffen sind Babys und Kleinkinder.<br />
Die chronische Krankheit ist nicht ansteckend.<br />
Die Ärzte streiten sich, ob<br />
Neurodermitis heilbar ist oder ob man<br />
„nur“ Symptomfreiheit erreichen kann.<br />
Betroffene leiden häufig unter Übermüdung,<br />
Gereiztheit und Scham. Auslöser<br />
der Krankheit können Allergien,<br />
Stress, psychische Spannung und Umweltfaktoren<br />
sein.<br />
Wie werden die Betroffenen<br />
unterstützt?<br />
Ziele des Verbandes sind es, die Interessen<br />
der Neurodermitiker zu vertreten und<br />
eine „Lobby“ gegenüber Öffentlichkeit<br />
und Staat, Krankenkassen, Ärzten und<br />
Einrichtungen des Gesundheitswesens zu<br />
bilden, sowie die Kooperation und das<br />
Verhältnis zwischen Ärzten, anderen<br />
Therapeuten und Patienten zu fördern.<br />
Außerdem werden Informationen und<br />
Erfahrungen von Betroffenen, aus Wissenschaft<br />
und Therapie zur Behandlung<br />
und über die Ursachen von Neurodermitis<br />
gesammelt. Diese Informationen werden<br />
den Mitgliedern, der interessierten Öffentlichkeit,<br />
der Forschung und der Medizin<br />
vermittelt. Ziel dabei ist es eine<br />
Diskussion aller Behandlungsverfahren<br />
und –mittel anzuregen und zu fördern<br />
und ebenfalls die nicht betroffene Öffentlichkeit<br />
über Neurodermitis und die sekundären<br />
Krankheitsfolgen aufzuklären.<br />
Der Verband bietet den Mitgliedern eine<br />
persönliche, individuelle Beratung, auf<br />
Wunsch auch Vermittlung an Fachleute,<br />
sechsmal im Jahr die Zeitschrift Hautfreund,<br />
kostenloses Infomaterial, Broschüren<br />
usw., Hilfe bei Rehabilitations-<br />
Anträgen sowie Vorteilsangebote bei<br />
verschiedenen Firmen.<br />
(nach einer Info des<br />
Deutschen Neurodermitis Bund e.V.)<br />
Ansprechpartner:<br />
Bundesverband Deutscher Neurodermitis Bund e.V. Tel.: 040 / 23 07 44<br />
Spaldingstraße 210 Fax: 040 / 23 10 08<br />
20097 Hamburg Mail: info@dnb-ev.de<br />
Internet: www.dnb-ev.de<br />
Landesverband <strong>Sachsen</strong> Anett Schwerdtfeger Tel.: 03731/ 24 87 47<br />
09599 Freiberg<br />
Peter Oerter Tel.: 037423/ 78 686<br />
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KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
15
Nachrichten<br />
Nachrichten<br />
Staatsrechtler Sodan hält Gesundheitsreform für<br />
verfassungswidrig<br />
Die Pläne der Bundesregierung für die Gesundheitsreform geraten immer stärker unter<br />
juristischen Druck. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, dass der Staatsrechtler<br />
Prof. Helge Sodan in einem Gutachten dem Gesetzentwurf bescheinigt, in<br />
mehreren Punkten verfassungswidrig zu sein. Unter anderem rüge der Direktor des<br />
Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht und Präsident des Berliner Verfassungsgerichtshofs,<br />
dass die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in gesetzlichen Krankenkassen<br />
künftig auch über Steuern finanziert werden soll, während Privatversicherte<br />
weiterhin Prämien für ihre Kinder zahlen müssen. „Der Staat ist grundsätzlich zur Förderung<br />
aller Kinder verpflichtet, unabhängig von der Art ihres Krankenversicherungsschutzes“,<br />
kritisierte Sodan. Die Reform verstoße gegen den Schutz der Familie und<br />
den Verfassungsgrundsatz „alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“.<br />
Sodan warnte auch vor „schwerwiegenden Konsequenzen“ für die Grundrechte der Privatversicherer<br />
und ihrer Kunden durch die geplanten Neuregelungen für die private<br />
Krankenversicherung. Hier sei die Einführung eines Basistarifs ohne Gesundheitsprüfung<br />
im Einzelfall vorgesehen und die Möglichkeit, Altersrückstellungen bei einem<br />
Versicherungswechsel mitzunehmen. Beides zwinge den Versicherungsunternehmen<br />
völlig neue Kalkulationsprinzipien auf, die mit ihren bisherigen Geschäftsgrundlagen<br />
nichts zu tun hätten, monierte Sodan.<br />
(aus ddp/facharzt.de vom 25.11.06)<br />
BMG legt Köhler<br />
indirekt den Rücktritt<br />
nahe<br />
Der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums,<br />
Klaus Vater, legte in der<br />
„Frankfurter Rundschau“ dem KBV-Chef<br />
Andreas Köhler indirekt den Rücktritt<br />
nahe. Köhler hatte angekündigt, die Reform<br />
in dieser Form nicht umsetzen zu<br />
wollen. Köhler begebe sich auf „sehr dünnes<br />
Eis“, sagte Vater. Wenn er bei seiner<br />
Auffassung bleibe, „sollte er sich überlegen,<br />
ob er der richtige Mann an der Spitze<br />
der <strong>Kassenärztliche</strong>n Bundesvereinigung<br />
ist“. Vater warnte die Ärzte vor überzogenen<br />
Aktionen. Diese müssten dafür sorgen,<br />
„dass Kassenpatienten jederzeit behandelt<br />
werden - nicht nur Notfälle“.<br />
(ddp/facharzt.de vom Protesttag,<br />
04.<strong>12</strong>.06)<br />
Gemeinsam gegen die Reform: Hartmannbund stellt sich hinter Köhler<br />
Der Hartmannbund hat den Chef der <strong>Kassenärztliche</strong>n<br />
Bundesvereinigung (KBV),<br />
Dr. Andreas Köhler, ermutigt, an den<br />
Planen zum Boykott der Gesundheitsreform<br />
festzuhalten. „Herr Köhler hat unsere<br />
volle Unterstützung, wenn er konsequent<br />
die Interessen von Ärzten und<br />
Patienten vertritt“, sagte der Hartmannbund-Vorsitzende<br />
Dr. Kuno Winn heute<br />
in Berlin. Wenn die Gesundheitsministerin<br />
dem KBV-Vorsitzenden inzwischen<br />
offen mit Ablösung drohe, dann offenbare<br />
dies nur die Hilflosigkeit gegenüber einer<br />
immer geschlossener auftretenden deutschen<br />
Ärzteschaft, sagte Winn. Er habe<br />
die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />
(SPD) immer gewarnt, eine Reform ohne<br />
die Leistungserbringer des Gesundheitswesens<br />
zu machen. „Nun muss sie auch<br />
mit den Konsequenzen leben können.“<br />
Die Patienten wüssten ganz genau, dass<br />
die Ärzte auch für ihre Interessen demonstrierten.<br />
Deshalb werde es der Ministerin<br />
auch bei noch so grotesker Polemik nicht<br />
gelingen, einen Keil zwischen den Arzt<br />
und seinen Patienten zu treiben, sagte<br />
Winn. Schmidt hatte den Ärzte zuvor vorgeworfen,<br />
die Patienten in Geiselhaft zu<br />
nehmen.<br />
(facharzt.de vom 05.<strong>12</strong>.06)<br />
Durchblick bei vertragsärztlichen Kooperationsformen<br />
Die <strong>Kassenärztliche</strong> Bundesvereinigung<br />
(KBV) bietet seit heute einen neuen Service<br />
im Internet zum Thema berufliche Kooperationsformen.<br />
Unter dem Motto „Ärztliche<br />
Kooperationen – Kompetenzen vernetzen“<br />
stellen KBV und <strong>Kassenärztliche</strong> <strong>Vereinigung</strong>en<br />
(KVen) unterschiedliche Optionen<br />
für Vertragsärzte vor und bieten diesen eine<br />
Entscheidungshilfe, ob und welche Kooperationsformen<br />
für sie in Frage kommen.<br />
Dazu gehören Praxisnetze, medizinische<br />
Versorgungsnetze, hausarztzentrierte Versorgung,<br />
besondere Versorgungsaufträge<br />
und integrierte Versorgung. Erörtert werden<br />
etwa die Teilnahmebedingungen für Ärzte<br />
und Patienten, die jeweilige Rolle der KV<br />
und das Thema Qualitätssicherung. Interessierte<br />
erfahren Wissenswertes von A wie<br />
Auswahlkriterien, über M wie Modellvorhaben<br />
bis Z wie Zulassung.<br />
Ob als Teilzeitangestellter in einem Medizinischen<br />
Versorgungszentrum (MVZ),<br />
Mitglied eines Praxisnetzes oder Koordinator<br />
in der hausarztzentrierten Versorgung<br />
– für Vertragsärzte gibt es mittlerweile<br />
viele Formen der Berufsausübung.<br />
Vor allem die Möglichkeiten, sich mit<br />
Kollegen und anderen Leistungserbringern<br />
im Gesundheitswesen zusammenzuschließen,<br />
haben zugenommen. Einige bestehen<br />
bereits seit vielen Jahren, andere sind<br />
durch die Gesundheitsreform 2004 hinzugekommen.<br />
Die zu erwartenden Änderungen<br />
des Vertragsarztrechtes werden weitere<br />
Flexibilisierungen der ärztlichen<br />
Berufsausübung und damit voraussichtlich<br />
einen erhöhten Beratungsbedarf mit sich<br />
bringen.<br />
(Presseinfo der KBV vom 16.11.06)<br />
16<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Nachrichten<br />
90 Prozent misstrauen<br />
der Gesundheitsreform<br />
Viele Menschen setzen kein Vertrauen in<br />
die Reformkraft des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes<br />
(GKV-WSG), das am<br />
1. April 2007 in Kraft treten soll. Zwischen<br />
dem 20. und 27. November <strong>2006</strong> nahmen<br />
410 Personen an der Online-Umfrage unter<br />
www.gesundheit-adhoc.de teil. Gefragt<br />
wurde, ob die Gesundheitsreform die Versorgung<br />
der Patienten verbessern werde.<br />
91 Prozent der Teilnehmer der Befragung<br />
glauben nicht, dass die Versorgungssituation<br />
durch die Reform verbessert wird. Nur<br />
5 Prozent glauben an eine Verbesserung, die<br />
übrigen 4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer<br />
waren unentschieden.<br />
(GESUNDHEIT ADHOC vom 27.11.06)<br />
Ministerium lehnt Länderanträge zur<br />
Gesundheitsreform ab<br />
Das Bundesgesundheitsministerium lehnt offenbar die wichtigsten Änderungsanträge<br />
der Bundesländer zur geplanten Gesundheitsreform ab. Dies geht aus einem Positionspapier<br />
des BMG hervor, das der Nachrichtenagentur ddp vorliegt. Danach lehnt das<br />
Ressort von Ulla Schmidt die meisten der 30 Bundesrats-Anliegen ab, die substanzielle<br />
Änderungen an der Reform fordern.<br />
Beispiele sind ein Antrag Schleswig-Holsteins, die Entschuldungsfrist für die<br />
Krankenkassen zu verlängern, oder die Bitte Thüringens, die Ärztevergütung-Ost an<br />
den West-Durchschnitt anzupassen. Ebenso lehnt das Ministerium demnach Bremens<br />
Wunsch ab, das Insolvenzverfahren für überschuldete Kassen zurückzunehmen.<br />
Die Gesundheitsreform wird derzeit in den parlamentarischen Gremien beraten. Anfang<br />
kommenden Jahres soll der Gesetzentwurf den Bundesrat passieren und im April<br />
in Kraft treten.<br />
(aus ddp/facharzt.de<br />
vom 05.<strong>12</strong>.06)<br />
GBA ergänzt Arzneimittelrichtlinie )*<br />
Anzeigen<br />
Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA)<br />
hat die Arzneimittelrichtlinie um zwei<br />
Therapiehinweise zu den Wirkstoffen Adalimumab<br />
zur Therapie arthritischer Erkrankungen<br />
und Teriparatid zur Osteoporose-<br />
Behandlung ergänzt. Mit der Erstellung von<br />
Therapiehinweisen nimmt der GBA seinen<br />
gesetzlichen Auftrag wieder auf, Ärzten<br />
eine therapie- und preisgerechte Auswahl<br />
der Arzneimittel zu ermöglichen. Diese Informationen<br />
sollen die Ärzte dabei unterstützen,<br />
Arzneimittel so gezielt und wirtschaftlich<br />
wie möglich zu verordnen. Therapiehinweise<br />
enthalten Informationen über<br />
die mit einem Arzneimittel behandelbaren<br />
Erkrankungen, dessen Wirkungen sowie<br />
Risiken. Das Bundessozialgericht in Kassel<br />
hatte am 31. Mai <strong>2006</strong> entschieden, dass<br />
die Arzneimittel-Richtlinie des GBA auch<br />
künftig Therapiehinweise für die wirtschaftliche<br />
Verordnung von Arzneimitteln<br />
enthalten darf. Es hat damit die Klage eines<br />
Pharmaunternehmens gegen die Rechtmäßigkeit<br />
eines vom GBA herausgegebenen<br />
Therapiehinweises zurückgewiesen.<br />
(Pressemitteilung des GBA,<br />
22. November)<br />
)* Vorbehaltlich der Prüfung durch das BMG<br />
und Veröffentlichung im Bundesanzeiger<br />
gem. § 94 SGB V<br />
Praxisabgabe<br />
Augenarztpraxis im Kreis Kamenz, Nähe Dresden, 2007 abzugeben.<br />
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KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
17
Auch er war Arzt<br />
Auch er war Arzt<br />
Engelbert Kaempfer<br />
Arzt aus Lemgo begründete die wissenschaftliche Erforschung Japans<br />
Von Manfred P. Bläske<br />
Erst ein halbes Jahrhundert nach der Entdeckung<br />
Amerikas durch Kolumbus gelangten<br />
Europäer nach Japan. Es waren schiffbrüchige<br />
portugiesische Abenteurer, die<br />
der Sturm nach Kiuschu, eine der vier<br />
japanischen Hauptinseln, des „Landes der<br />
aufgehenden Sonne“, verschlagen hatte.<br />
Offensichtlich fanden sie eine freundliche<br />
Aufnahme, denn es entwickelte sich bald ein<br />
gewinnbringender Handel mit den in China<br />
und Malakka angesiedelten Portugiesen.<br />
Den Kaufleuten folgten die Glaubensboten,<br />
so 1549 der Mitbegründer des Jesuitenordens<br />
und heiliggesprochene Franz Xaver<br />
(1506 –1552). Doch dann blieb Japan von<br />
1641 bis 1854 den Europäern verschlossen;<br />
nur die Holländer durften im Hafen von<br />
Nagasaki eine bescheidene, streng bewachte<br />
Handelsniederlassung unterhalten,<br />
der ein Arzt zugeteilt war. Diesen Ärzten<br />
der Niederländisch-Ostindischen Kompanie<br />
verdanken wir die frühen wissenschaftlichen<br />
Werke über Japan. Erster war Engelbert<br />
Kaempfer aus Westfalen. Ihm folgten<br />
der in Schweden geborene Sohn deutscher<br />
Eltern Carl Peter Thunberg (1743 – 1828)<br />
und der Spross der berühmten bayerischen<br />
Ärztefamilie Philipp Franz von Siebold<br />
(1796 – 1866) *) – Forscher mit jenem kritisch-scharfen<br />
Blick, der den Gelehrten des<br />
bürgerlich-klassischen Zeitalters eigen war.<br />
✯<br />
Am 16. September 1651, der Dreißigjährige<br />
Krieg war vor erst drei Jahren zu Ende gegangen,<br />
wurde Engelbert Kaempfer in der<br />
Hansestadt Lemgo geboren. Noch litt die<br />
Stadt unter der Inquisition, die viele Opfer<br />
forderte und von der auch sein Vater, Pastor<br />
an der Nikolaikirche, bedroht war. Der<br />
schickte Engelbert auf die Lateinschule in<br />
Hameln, wo Erziehung und Erleben den<br />
Grund für sein Ringen gegen Unwissenheit<br />
und Aberglauben legten. Es folgten die<br />
Gymnasien in Lüneburg, Lübeck, Danzig<br />
und ab 1674 Studium an den Universitäten<br />
Warschau und Königsberg. Seinen Lebensunterhalt<br />
verdiente er als Hauslehrer und<br />
widmete sich neben seinem Brotstudium,<br />
der Medizin, intensiv den Naturwissenschaften.<br />
*) siehe Heft 2/1996, Seite 25<br />
Von Engelbert Kaempfer ist kein Porträt überliefert.<br />
Er verewigte sich jedoch in von ihm<br />
angefertigten Illustrationen zu seinen Werken,<br />
so auch in einem Bild in der „Beschreibung<br />
von Japan“, das eine etwa hundertköpfige<br />
Gesandtschaft, sorgfältig nummeriert, wiedergibt.<br />
Daraus stammt der obige Ausschnitt;<br />
Kaempfer hoch zu Ross.<br />
Für nur kurze Zeit kehrte Kaempfer 1680 in<br />
seine Heimat zurück, aber noch im gleichen<br />
Jahr ging der Welthungrige, inzwischen<br />
Sprachkundige und vielseitig Gebildete<br />
zum Abschluss seines Studiums erneut<br />
nach Königsberg und von da nach Uppsala.<br />
Als Schwedens König Karl XI. 1683 eine<br />
Gesandtschaft nach Russland und Persien<br />
beschloss, die wirtschaftliche Kontakte<br />
zum Orient eröffnen sollte, begleitete der<br />
deutsche Arzt Kaempfer den niederländischen<br />
Missionsleiter Fabricius als Legationssekretär.<br />
Die Reise führte von Stockholm über Finnland<br />
nach Nyenschanze, so hieß damals<br />
St. Petersburg, dann über Estland nach<br />
Moskau. Von dort ging es, meist zu Schiff,<br />
nach Astrachan und weiter nach Baku, wo<br />
Kaempfer als erster Europäer das „ewige<br />
Feuer“, die Erdölfelder auf der Halbinsel<br />
Apscheron beschrieb. Im Februar 1684 betrat<br />
die Delegation bei Astara persischen<br />
Boden, brauchte aber noch zweiunddreißig<br />
Reisetage um nach Isfahan, damals Persiens<br />
Hauptstadt, zu gelangen. Bis zum Empfang<br />
der schwedischen Gesellschaft nahm sich<br />
der Schah vier Monate Zeit, die Kaempfer<br />
mit bewundernswürdigem Fleiß für Studien<br />
und Zeichnungen nutzte. – Nach der Audienz<br />
endete der Auftrag des Königs von<br />
Schweden, und Ende 1685 trat Kaempfer<br />
als Oberchirurgus in die Dienste der Niederländisch-Ostindischen<br />
Kompanie.<br />
Kaempfer, von Beruf Arzt, von Berufung<br />
indes Forscher mit vorwiegend völkerkundlichen<br />
und botanischen Interessen, war erfreut<br />
über das Angebot, als Arzt der Kompanie<br />
nach Nagasaki gehen zu können. Dort<br />
traf er am 26. September 1690 ein; ein denkwürdiger<br />
Tag für die geographische Öffnung<br />
Japans, da wir mit Kaempfers wertvollen<br />
und detailreichen Berichten eine bis<br />
heute unentbehrliche Quelle für die<br />
Japanologie besitzen.<br />
Nach zehn Jahren war Kaempfer wieder<br />
daheim. Zwar wurde er Leibarzt seines<br />
Landesherren, doch Zeit und Mittel für<br />
die Aufarbeitung des reichlich angesammelten<br />
Materials reichten nicht aus, so<br />
dass bis zu seinem Tode am 2. November<br />
1716 nur wenig veröffentlicht werden<br />
konnte. Seinen Nachlass kaufte 1724 ein<br />
englischer Arzt, der ihn dem späteren<br />
British Museum in London vermachte.<br />
Dort erschien 1727 die „History of Japan“,<br />
die in vielen Übersetzungen das europäische<br />
Bild Japans ein Jahrhundert lang<br />
prägte.<br />
Titelblatt der französischen <strong>Ausgabe</strong> von 1729<br />
18<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>
Zur Lektüre empfohlen<br />
Zur Lektüre empfohlen (… und als Geschenktipps fürs Weihnachtsfest)<br />
Christopher Wright<br />
REMBRANDT<br />
2000.<br />
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ISBN 3-7774-8580-2<br />
Hans-Henning Walter<br />
Der salzige Jungbrunnen<br />
Geschichte der deutschen<br />
Soleheilbäder<br />
<strong>2006</strong>.<br />
324 Seiten mit 333 meist farbigen Abbildungen<br />
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ISBN 3-936980-09-8<br />
Hans-Gert Bachmann<br />
Mythos Gold<br />
6000 Jahre Kulturgeschichte<br />
mit einem Beitrag von Jörg Völlnagel<br />
<strong>2006</strong>.<br />
280 Seiten mit 300 Farbbildern.<br />
Format 26 x 30 cm.<br />
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Hirmer Verlag GmbH, München<br />
ISBN 3-7774-3095-1<br />
Dieses großartige Buch soll neben den <strong>2006</strong><br />
aus Anlass des 400. Geburtstages Rembrandts<br />
vorliegenden Neuerscheinungen<br />
nicht übersehen werden, gehört es doch seit<br />
sechs Jahren zum Besten, was über Leben<br />
und Werk des Meisters geschrieben wurde.<br />
Wright, der nahezu das gesamte gewaltige<br />
malerische, zeichnerische und druckgraphische<br />
Werk Rembrandts aus eigener<br />
Anschauung kennt, unterzieht in diesem<br />
Buch die eigenhändigen wie auch die<br />
zugeschriebenen Werke einer sorgfältigen<br />
Überprüfung. Schrieb man dem Meister<br />
Ende des 19. Jahrhunderts, am Höhepunkt<br />
des „Rembrandt-Fiebers“, rund 1000 Gemälde<br />
zu, so sind diese Vorstellungen deutlich<br />
zu reduzieren: In seinem rund 40jährigen<br />
Schaffen wird Rembrandt neben den<br />
rund 300 Radierungen und 1500 Zeichnungen<br />
an die 500 Gemälde ausgeführt<br />
haben, von denen heute jedoch 200 nur<br />
noch in Quellen bezeugt sind. Der Autor<br />
macht auch deutlich: Hätte Rembrandt<br />
nicht gelebt, wäre die Geschichte der Malerei<br />
in den letzten 300 Jahren anders verlaufen,<br />
denn eine überraschend hohe Zahl<br />
verschiedenster Künstler ist – meist unbewusst<br />
– durch Rembrandt inspiriert worden.<br />
– mpb –<br />
Salzgewinnung und Badekultur sind seit<br />
Jahrhunderten eng miteinander verbunden.<br />
Über 70 Städte und Dörfer gibt es in<br />
Deutschland, in denen sich aus der früheren<br />
Salzgewinnung ein Soleheilbad entwickelte.<br />
Bereits gegen Ende des Mittelalters existierten<br />
im Heiligen Römischen Reich deutscher<br />
Nation mehr als 60 Salinen, weithin<br />
berühmte wie Halle an der Saale oder<br />
Lüneburg sowie heute fast vergessene wie<br />
Thale am Harz oder Wisselsheim, heute ein<br />
Ortsteil von Bad Nauheim.<br />
Die heilsame Wirkung heißer und kalter,<br />
schwacher und starker Salzlösungen bei verschiedensten<br />
Leiden erkannten zuerst die<br />
Salinenarbeiter, an der Wende vom 18. zum<br />
19. Jahrhundert wurden darauf zunehmend<br />
auch die Ärzte aufmerksam, und bald entfaltete<br />
die Soleheilkunde ein reiches Eigenleben.<br />
Mit Fleiß recherchiert und unterhaltsam<br />
geschrieben bietet der Autor in 73 Kurortgeschichten<br />
eine Fülle von Informationen.<br />
Allein schon die vielen hervorragend gedruckten<br />
Bilder sind dabei eine kulturgeschichtliche<br />
Kostbarkeit.<br />
– mpb –<br />
Seit jeher faszinierte die Aura des Goldes<br />
die Menschen, die in ihrer Phantasie die<br />
Vorstellung eines geradezu paradiesischen<br />
„goldenen“ Zeitalters entwickelten. Gold<br />
ist etwas Unvergängliches, das allem Verwittern<br />
widersteht, ein Symbol der Macht<br />
und des Göttlichen, Sinnbild für Schönes,<br />
Einmaliges und so Begehrtes, dass Alchemisten<br />
unedle Stoffe in lauteres Gold zu<br />
verwandeln suchten.<br />
6000 Jahre Goldzeit im Überblick – von<br />
Vorkommen und Gewinnung des Edelmetalls<br />
über Verarbeitung und Gestalten<br />
von Kunstwerken zur kulturhistorischen<br />
Bedeutung des Goldes: Der Autor, seit<br />
Jahrzehnten in Forschung und Lehre, bei<br />
Ausgrabungen in Europa und Asien tätig,<br />
unternimmt eine Reise durch alle wichtigen<br />
Goldkulturen und -zeiten, präsentiert<br />
diese in prächtigen Abbildungen und prägnanten<br />
Texten und belegt, wie versierte<br />
Handwerker das Material zu Objekten<br />
formten, die den Geist der Epochen ihrer<br />
Entstehung spiegeln.<br />
– mpb –<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong><br />
19
Die letzte Seite<br />
Die letzte Seite<br />
Die letzte Seite <strong>2006</strong><br />
Wir mussten <strong>2006</strong> leider über vieles berichten, von dem gesagt werden konnte, „das ist aber das Letzte!“ Hier folgt nun das Allerletzte,<br />
wenigstens für unser Heft.<br />
was wo wann<br />
Achte Zuständigkeitsanpassungsverordnung Bundesgesetzblatt 25.11.03<br />
Begründetheit Krankenkassen 05.<strong>12</strong>.05<br />
Modifizierte Eckpunkteregelung BMAS 20.<strong>12</strong>.05<br />
Neuregelung der Vorschriften über die Verschreibungspflicht von Arzneimitteln BMG 21.<strong>12</strong>.05<br />
Glaubhaftigkeitskriterium KVS-Mitteilungen 01/06<br />
Zuzahlungsberater Ärzte-Zeitung <strong>12</strong>.01.06<br />
Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft BMG 17.01.06<br />
Echteinführung der Vergütungsreform BMG 17.01.06<br />
Der Unterfertigende ein Rechtsanwalt 26.01.06<br />
Gesundheitsnetzwerker Mail 31.01.06<br />
Unterjährige Anpassung KVS 03.03.06<br />
Steuerfinanzierung der Mitversicherung Facharzt.de 05.03.06<br />
Zentrale Stelle zur Umsetzung des Einladungswesens SMS 07.03.06<br />
Schmalspur-Solidarität Ärzte-Zeitung 08.03.06<br />
Feldtestphase D21-Lenkungsgruppe 30.03.06<br />
Rentenversicherungen mit Kapitalwahlrecht Steuererklärung 05 10.04.06<br />
Gesetz zur Strafbarkeit beharrlicher Nachstellung Bundestag 11.05.06<br />
Normierte Übertragungsmöglichkeit der Durchführung des Einladungswesens aus amtlichem Brief <strong>12</strong>.05.06<br />
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat nach dem V. Buch Sozialgesetzbuch<br />
u.a. die Aufgabe untergesetzlicher Normgebung.<br />
Bundestag 17.05.06<br />
Nachhaltigkeitslücke Bernd Raffelhüschen <strong>12</strong>.07.06<br />
Monopolkommission Beratungsgremium <strong>12</strong>.07.06<br />
Angehörige der nicht verkammerten Fachberufe MASFG Rheinland-Pfalz 20.07.06<br />
Der Oberlobbyist Die Welt 09.08.06<br />
Kettenapotheken Prof. Glaeske u. a. 09.08.06<br />
Anhebung der Gebühren der Hebammengebührenordnung durch Rechtsverordnung Bundesregierung 16.08.06<br />
Novellierungsbedarf des Rettungsassistentengesetzes Deutscher Bundestag 17.08.06<br />
Erstes Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der<br />
mittelständischen Wirtschaft<br />
Deutscher Bundestag 22.08.06<br />
Anstiftung zu uneidlicher Falschaussage Rechtsverfahren 20.09.06<br />
Deutsche Bevölkerung wird 2050 acht Jahre älter Sächsische Zeitung 08.11.06<br />
aus Anlass des Vorkommnisses Staatskanzlei 09.11.06<br />
Das Allerallerletzte<br />
Anti-Korruptionsabteilung unter Korruptionsverdacht Die Welt 27.11.06<br />
Die Fundstellen können, müssen aber nicht mit den Erfindern der sprachlichen Kostbarkeiten identisch sein.<br />
– Öffentlichkeitsarbeit/im –<br />
20<br />
KVS-Mitteilungen Heft <strong>12</strong>/<strong>2006</strong>