Das Gebäude- und Wohnungsregister - Statistik Austria
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STATISTIK AUSTRIA<br />
HANDBUCH<br />
ADRESS-GWR-Online<br />
Teil A<br />
Theoretisches Handbuch<br />
Kapitel 3<br />
<strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong><br />
Version 1.0<br />
1. Jänner 2005
Inhaltsverzeichnis<br />
3 <strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>..............................................................................3<br />
3.1 Anforderungen an ein modernes <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>........................3<br />
3.2 Bisheriges Vorgehen bei der Erhebung von <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsdaten..........4<br />
3.3 Einheiten des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s....................................................5<br />
3.3.1 <strong>Gebäude</strong> ...............................................................................................................5<br />
3.3.1.1 Verbaute Fläche............................................................................................5<br />
3.3.1.2 Bruttogeschoßfläche <strong>und</strong> Nutzflächen innerhalb des <strong>Gebäude</strong>s..................6<br />
3.3.1.3 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft gemäß EU-<strong>Gebäude</strong>klassifikation ..............................8<br />
3.3.1.4 Zuweisung der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft ..........................................................16<br />
3.3.1.5 Resümee.....................................................................................................17<br />
3.3.2 Sonstige Baulichkeit ...........................................................................................18<br />
3.3.2.1 Landwirtschaftliche Nutzgebäude...............................................................18<br />
3.3.2.2 Kirchen........................................................................................................18<br />
3.3.2.3 Freistehende Privatgaragen (bei Ein- oder Zweifamilienhäusern)..............18<br />
3.3.2.4 Sonstige......................................................................................................19<br />
3.3.2.5 Pseudobaulichkeiten...................................................................................19<br />
3.4 Nutzungseinheiten in <strong>Gebäude</strong>n ............................................................................19<br />
3.4.1 Arten von Nutzungseinheiten..............................................................................19<br />
3.4.2 Besonderheiten der verschiedenen Nutzungseinheiten .....................................21<br />
3.4.3 Beziehung der Flächen der Nutzungseinheiten zu den Nutzflächen ..................21<br />
3.4.4 Regeln für das Verhältnis Nutzfläche zu Nutzungseinheiten..............................22<br />
3.4.5 Adressen von Nutzungseinheiten .......................................................................27<br />
3.5 Weitere Strukturmerkmale des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s .......................28<br />
3.5.1 Strukturmerkmale von <strong>Gebäude</strong>n.......................................................................28<br />
3.5.1.1 Funktion des <strong>Gebäude</strong>s..............................................................................28<br />
3.5.1.2 Eignung für Wohnzwecke ...........................................................................29<br />
3.5.1.3 Eigentümer des <strong>Gebäude</strong>s .........................................................................29<br />
3.5.1.4 Errichtungsdatum........................................................................................30<br />
3.5.1.5 Anzahl der Hauptgeschoße ........................................................................30<br />
3.5.1.6 Gasanschluss, Kanalanschluss <strong>und</strong> Wasseranschluss ..............................31<br />
3.5.1.7 Art der Beheizung des <strong>Gebäude</strong>s...............................................................31<br />
3.5.1.8 Flächenbezogener Heizwärmebedarf.........................................................31<br />
3.5.1.9 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz bzw. Nebenwohnsitz ..................31<br />
3.5.2 Strukturmerkmale von Nutzungseinheiten..........................................................32<br />
3.5.2.1 Anzahl der Räume > 4m²............................................................................32<br />
3.5.2.2 Diverse Merkmale zur Ausstattung der Nutzungseinheit ............................32<br />
3.5.2.3 Art der Beheizung der Nutzungseinheit ......................................................32<br />
3.5.2.4 Rechtsverhältnis an der Nutzungseinheit ...................................................33<br />
3.5.2.5 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz bzw. Nebenwohnsitz ..................34<br />
2
3 <strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong><br />
3.1 Anforderungen an ein modernes <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> im Adress-GWR-Online umfasst die Strukturdaten des<br />
österreichischen <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsbestandes sowie alle Daten der laufenden Bautätigkeiten.<br />
Diese Daten sind für zahlreiche innerösterreichische Entscheidungen von großer Bedeutung.<br />
Dies betrifft vor allem Fragen der Wohnungspolitik, der Bauwirtschaft, der örtlichen<br />
Raumplanung sowie den sinnvollen Einsatz öffentlicher Förderungsmittel in diesen Bereichen.<br />
Nicht zuletzt können die Strukturdaten des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s auch für die<br />
Beantwortung verschiedenster Umweltfragen herangezogen werden. Im Sinne des Kyoto-<br />
Abkommens können Indikatoren für die Luftverschmutzung (z.B. Heizwärmebedarf oder<br />
Heizformen) dem <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> entnommen werden.<br />
Die Strukturdaten über die Bautätigkeiten dienen ferner noch als Gr<strong>und</strong>lage für diverse Erhebungen<br />
für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung bezüglich Wohnbaukosten <strong>und</strong><br />
deren Finanzierung<br />
<strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> muss jedoch auch internationalen Anforderungen<br />
genügen.<br />
So hat Österreich eine Meldeverpflichtung an die Europäische Union (Verordnung (EG)<br />
Nr. 1165/98), die besagt, dass quartalsweise <strong>Statistik</strong>en über Baugenehmigungen an das<br />
Statistische Amt der EU (EUROSTAT) zu melden sind. Diese Zahlen stellen einen wichtigen<br />
Konjunkturindikator dar.<br />
Eine andere internationale Anforderung ist durch die UNO gegeben. Es sind in periodischen<br />
Abständen Fragebögen bezüglich des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsbestandes in Österreich zu<br />
beantworten, um so einen weltweiten Vergleich des Wohnungswesens zu ermöglichen.<br />
3
3.2 Bisheriges Vorgehen bei der Erhebung von <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong><br />
Wohnungsdaten<br />
Die bisherigen <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsdaten entstammen drei verschiedenen Quellen:<br />
(1) Im Abstand von 10 Jahren fanden im Zuge der Großzählungen die „<strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong><br />
Wohnungszählungen“ statt. Es handelte sich dabei um Vollerhebungen.<br />
(2) Im Rahmen des Mikrozensus finden regelmäßig stichprobenartige Erhebungen ausgewählter<br />
Wohnungsmerkmale statt.<br />
(3) Im Rahmen der Wohnbaustatistik wurden über die Bauvorhabensmeldungen <strong>Gebäude</strong><br />
mit Wohnungen bzw. Wohnungen erhoben.<br />
<strong>Das</strong> bisherige System weist allerdings eine Reihe von Mängeln auf. Besonders gravierend ist<br />
dabei die Tatsache, dass der genaue Wohnungsbestand eigentlich nur alle 10 Jahre –<br />
nämlich unmittelbar nach der <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungszählung – bekannt ist. Alle Veränderungen<br />
des Bestandes, die danach vonstatten gehen, können in ihrer Vollständigkeit erst in<br />
der nächsten <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungszählung berücksichtigt werden.<br />
Zwischen den Zählungsdekaden konnten nur teilweise Bestandsveränderungen erhoben<br />
werden. Der Mikrozensus erlaubte bloß die stichprobenartige Fortschreibung von Wohnungen.<br />
In der Wohnbaustatistik wurden nur <strong>Gebäude</strong> mit Wohnungen, nicht aber solche ohne<br />
Wohnungen erfasst. Abrisse oder Umwidmungen von <strong>Gebäude</strong>n oder Wohnungen wurden<br />
zwar erfasst, allerdings nur sehr unzureichend.<br />
Wie man erkennen kann, war bisher eigentlich nur eine Schätzung des österreichischen<br />
<strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsbestandes möglich, der je nach zeitlicher Distanz zur <strong>Gebäude</strong><strong>und</strong><br />
Wohnungszählung mehr oder weniger genau war.<br />
Im Zuge der Vorbereitung zur letzten Großzählung 2001 wurde durch einen Ministerratsbeschluss<br />
festgelegt, dass es keine Großzählungen im herkömmlichen Sinne mehr geben<br />
soll. Stattdessen sollen funktionstaugliche Register aufgebaut werden. Als eine Konsequenz<br />
davon ist die Errichtung des neuen <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s zu sehen.<br />
4
3.3 Einheiten des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s<br />
<strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> unterscheidet prinzipiell zwischen <strong>Gebäude</strong>n <strong>und</strong><br />
sonstigen Baulichkeiten. Die beiden wesentlichsten Unterschiede dieser beiden Registereinheiten<br />
sind dabei:<br />
1) <strong>Gebäude</strong> müssen im Adress-GWR-Online erfasst werden, sonstige Baulichkeiten<br />
können von den Gemeinden bei Bedarf aufgenommen werden.<br />
2) Bei <strong>Gebäude</strong>n gibt es dazugehörige Nutzungseinheiten (siehe Kap. 3.4), nicht jedoch<br />
bei den sonstigen Baulichkeiten.<br />
Damit wird einerseits gewährleistet, dass die Meldeverpflichtung von Bauvorhaben bei<br />
<strong>Gebäude</strong>n, die Österreich gegenüber der EU hat, vollständig erfüllt werden kann. Andererseits<br />
wird auch den bisherigen Gegebenheiten der österreichischen <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> Wohnungsstatistik<br />
entsprochen, in der die sonstigen Baulichkeiten nur unvollständig erhoben<br />
wurden.<br />
An dieser Stelle ist anzumerken, dass es sich bei den im GWR geführten Bauten immer um<br />
Hochbauten handelt. Tiefbauten wie z.B. Straßen, Brücken, Tunnel oder Dämme sind nicht<br />
Teil des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s.<br />
Ins Adress-GWR-Online nicht aufzunehmen sind weiters militärische Waffen-, Materialoder<br />
Gerätelager, da diese der Geheimhaltung unterliegen.<br />
3.3.1 <strong>Gebäude</strong><br />
Definition:<br />
Ein <strong>Gebäude</strong> ist definiert als eine freistehende oder zumindest klar gegeneinander abgrenzbare<br />
Baulichkeit, deren verbaute Fläche mindestens 20 m² beträgt.<br />
In Wohnhausanlagen oder größeren Wohnobjekten gilt dabei jedes Stiegen- oder Reihenhaus<br />
als eigenes <strong>Gebäude</strong>, unabhängig davon, ob die einzelnen Stiegenhäuser miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Im Gegensatz zu älteren Definitionen umfasst diese alle <strong>Gebäude</strong>, also<br />
nicht nur Wohngebäude, sondern auch Nichtwohngebäude. Jedes <strong>Gebäude</strong>, das dieser Definition<br />
entspricht, hat im <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> erfasst zu werden.<br />
3.3.1.1 Verbaute Fläche<br />
Definition:<br />
Die verbaute Fläche ist die von den Außenwänden umschlossene Fläche in Höhe des Erdgeschoßes.<br />
Zur verbauten Fläche gehören auch Flächen von Nischen, Umfassungswänden, Loggien<br />
(insofern es sich dabei um umbaute Räume handelt, die höchstens nach zwei Seiten offen<br />
sind), Durchfahrten, Arkaden, Unterfahrten auf Stützen sowie ans Haus angebaute Garagen.<br />
5
Nicht zur verbauten Fläche gerechnet werden alle Hof- oder Gartenflächen, Vordächer,<br />
ebenerdigen Balkone, Vorlegestufen, Gesimse <strong>und</strong> andere Zierteile.<br />
Im Adress-GWR-Online werden zwei verbaute Flächen angegeben. Zum einen die „verbaute<br />
Fläche gemäß B<strong>und</strong>esamt für Eich- <strong>und</strong> Vermessungswesen (BEV)“. Diese Flächenangabe<br />
kann von den Gemeinden nicht editiert, d.h. geändert werden. Sie wird jedoch in<br />
regelmäßigen Zeitabständen mit den Daten des BEV aktualisiert.<br />
Zum anderen gibt es im Adress-GWR-Online das Merkmal „verbaute Fläche gemäß Baustatistik“.<br />
Diese Flächenangabe muss von den Gemeinden bei Vorliegen eines neuen Bauvorhabens<br />
ins System eingepflegt werden.<br />
Da die Vermessung neuer Objekte (<strong>Gebäude</strong> oder sonstige Baulichkeiten) nur in größeren<br />
zeitlichen Abständen erfolgt <strong>und</strong> somit auch die verbaute Fläche gemäß BEV bei neuen<br />
Bauvorhaben erst mit einer größeren zeitlichen Verzögerung vorliegt, kann es sein, dass<br />
diese Flächenangabe von der verbauten Fläche gemäß Baustatistik abweicht.<br />
3.3.1.2 Bruttogeschoßfläche <strong>und</strong> Nutzflächen innerhalb des <strong>Gebäude</strong>s<br />
Definition:<br />
Unter Bruttogeschoßfläche wird – in Anlehnung an die ÖNORM B 1800 "Ermittlung von Flächen<br />
<strong>und</strong> Rauminhalten von Bauwerken" - die Summe der geschoßbezogenen Gr<strong>und</strong>flächen<br />
(inklusiv der Umfassungsmauern) verstanden.<br />
Die Bruttogeschoßfläche setzt sich aus einer oder mehreren Nutzflächen zusammen. Diese<br />
Nutzflächen sind ebenso Bruttoflächen <strong>und</strong> inkludieren das jeweilige Mauerwerk.<br />
Die Summe aller Nutzflächen eines <strong>Gebäude</strong>s muss immer die Bruttogeschoßfläche<br />
ergeben.<br />
Die Arten der Nutzflächen leiten sich aus der europäischen Klassifikation der Bauwerke<br />
(CC - Classifiaction types of constructions) ab. Es ist anzumerken, dass die Klassifikation der<br />
Bauwerke immer die <strong>Gebäude</strong> in ihrer Haupteigenschaft (<strong>Gebäude</strong>eigenschaft) klassifiziert.<br />
Die Nutzfläche als solches bezeichnet Flächen innerhalb eines <strong>Gebäude</strong>, die für bestimmte<br />
Zwecke genutzt werden. In einem <strong>Gebäude</strong> können daher auch verschiedene Nutzflächen<br />
vorhanden sein.<br />
Die Nutzfläche bezeichnet den eigentlichen Nutzen dieser Fläche, d.h. dass auch ein leer<br />
stehendes Geschäftslokal oder eine leer stehende Lagerhalle der Nutzfläche „Flächen für<br />
Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel“ bzw. der Nutzfläche „Fläche für Industrie- <strong>und</strong> Lagerzwecke“ zugeordnet<br />
wird.<br />
Ferner wird anhand der Nutzflächen innerhalb des Adress-GWR-Online die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft<br />
über einen Algorithmus errechnet. Diese <strong>Gebäude</strong>eigenschaft (siehe Kap. 3.3.1.3.)<br />
kennzeichnet die hauptsächliche Nutzung eines <strong>Gebäude</strong>s <strong>und</strong> kann eindeutig in die Klassifikation<br />
der Bauwerke überführt werden. Im Anschluss an die Darstellung der Nutzflächen<br />
<strong>und</strong> der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft wird dies anhand einiger Beispiele illustriert werden.<br />
6
Insgesamt werden acht verschiedene Arten von Nutzflächen unterschieden:<br />
1. Fläche für private Wohnzwecke: Gibt die Fläche in m² für (private) Wohnzwecke<br />
(inklusive allfälliger gemeinschaftlich genutzter Flächen wie z.B. Waschküchen,<br />
Sauna, Fahrradraum,…) an. Dieser Nutzfläche werden auch die Nutzungseinheiten<br />
„Wohnung/Arbeitsstätte“ hinzugerechnet (siehe Kap. 3.4.).<br />
2. Wohnfläche von Gemeinschaften: Gibt die Wohnflächen von Gemeinschaften<br />
(Senioren-, Studenten-, Schülerheim, Schwesterntrakt,...) in m² an.<br />
3. Flächen für Hotel <strong>und</strong> ähnliche Zwecke: Gibt die Flächen in m² für Hotel <strong>und</strong><br />
ähnliche Zwecke (Gasthof, Pension, ....) an.<br />
4. Flächen für Büro- oder Verwaltungszwecke: Gibt die Flächen in m² für Büro-<br />
/Verwaltungszwecke (Bürogebäude, Kongreßzentrum, Postamt, Rathaus, Gericht,<br />
Parlamentsgebäude, Bankgebäude, ...) an.<br />
5. Flächen für Groß- oder Einzelhandel: Gibt die Flächen in m² für Groß- / Einzelhandel<br />
(Geschäft, Kaufhaus, Markthalle, Tankstelle, ...) an.<br />
6. Flächen für Verkehrs- oder Nachrichtenwesen: Gibt die Flächen in m² für Verkehrs-<br />
/Nachrichtenwesen (Parkgarage (ausgenommen bei Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern),<br />
Bahnhof, Flughafen, Sendestation, ...) an.<br />
7. Flächen für Industrie- oder Lagerzwecke: Gibt die Flächen in m² für Industrie- /<br />
Lagerzwecke (Werkstätte, Industrie- / Lagerhalle, Silo, ...) an.<br />
8. Flächen für Kultur- oder Freizeitzwecke, Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen:<br />
Gibt die Flächen in m² für Kultur- / Freizeitzwecke (Konzerthalle, Theater, Kino,<br />
Museum, Bibliothek, Sporthalle, ...) bzw. das Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(Schulgebäude, Krankenhaus, Sanatorium, Forschungseinrichtung, …) an.<br />
Neben diesen acht Arten von Nutzflächen, denen jeweils eigene Nutzungseinheiten zugeordnet<br />
werden können, gibt es weitere drei Flächen für sonstige Zwecke. Diesen Flächen<br />
für sonstige Zwecke werden keine Nutzungseinheiten zugeordnet <strong>und</strong> sie stehen auch in<br />
keiner Beziehung zur Klassifikation der Bauwerke. Diese Flächen werden auch der Bruttogeschoßfläche<br />
hinzugerechnet:<br />
1. Keller: Hiermit sind alle Kellerflächen in m² gemeint, die nicht bereits einer anderen<br />
Nutzfläche zugeordnet sind <strong>und</strong> die nicht gemeinsam genutzte Flächen (z.B.<br />
Waschküchen, Saunen, Fahrradräume, …) beinhalten.<br />
2. Privatgaragen im <strong>Gebäude</strong>: Diese Flächenangabe in m² bezieht sich auf<br />
Privatgaragen, die sich innerhalb eines <strong>Gebäude</strong>s befinden. Nicht zu dieser<br />
Kategorie zählen Privatgaragen neben Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern (siehe<br />
sonstige Baulichkeiten).<br />
3. Verkehr- <strong>und</strong> Versorgungsflächen: Hierzu zählen alle Flächen in m² wie z.B.<br />
Stiegenhäuser, Heizräume usw.<br />
7
3.3.1.3 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft gemäß EU-<strong>Gebäude</strong>klassifikation<br />
Die Vergabe der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft gemäß EU-<strong>Gebäude</strong>klassifikation erfolgt im Adress-<br />
GWR-Online automatisch. Es werden die jeweiligen m²-Angaben bei den einzelnen Nutzflächen<br />
für die Bestimmung der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft herangezogen. Diejenigen, die den<br />
flächenmäßig größten Anteil haben, sind dabei bestimmend für die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft.<br />
Da die Definitionen der Eigenschaften der Nutzflächen sowie die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft als<br />
solches unmittelbar aus der Klassifikation der <strong>Gebäude</strong> abgeleitet sind, ist eine grobe<br />
Kenntnis dieser Klassifikation für die richtige Zuordnung der Nutzflächen notwendig. Einige<br />
dieser Beispiele mögen jedoch nicht unbedingt <strong>Gebäude</strong> darstellen (z.B. Notariatskanzlei,<br />
Detektei, …). Sie sind dennoch angeführt, da sie wiederum typische Beispiele für Nutzflächen<br />
sind.<br />
3.3.1.3.1 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „<strong>Gebäude</strong> mit einer Wohnung“ sowie „<strong>Gebäude</strong> mit<br />
zwei <strong>und</strong> mehr Wohnungen“<br />
Diese <strong>Gebäude</strong>eigenschaft bezieht sich auf <strong>Gebäude</strong>, die typischerweise längerfristigen<br />
privaten Wohnzwecken dienen wie z.B. allen Arten von privaten Wohnhäusern.<br />
Beispiele für <strong>Gebäude</strong> mit einer oder mehreren Wohnungen<br />
Almhütte (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Apartmenthaus<br />
Baracke, Dauer-<br />
Bauernhaus (hauptsächliche Nutzung<br />
Wohnen)<br />
Bungalow<br />
Burg (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Dauerbaracke<br />
Doppelhaus<br />
Eigenheim<br />
Eigentumswohnhaus<br />
Einfamilienhaus<br />
Fischerhütte (hauptsächliche Nutzung<br />
Wohnen)<br />
Forsthaus (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Gemeindebau<br />
Gemeindewohnhaus<br />
Genossenschaftswohnhaus<br />
Haus<br />
Hütte (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Jagdhütte (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Kellerstöckl<br />
Landhaus (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Mehrfamilienhaus<br />
Mietwohnhaus<br />
Palais (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Pfarrhaus<br />
Pfarrheim (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Reihenhaus<br />
Schloss (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Seehaus (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Sommerhaus<br />
Stadtpalais (hauptsächliche Nutzung Wohnen)<br />
Unterkunft<br />
Villa<br />
Vorsäß<br />
Wochenendhaus<br />
Wohngebäude<br />
Zweifamilienhaus<br />
8
3.3.1.3.2 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Wohngebäude für Gemeinschaften“<br />
Hier eingereiht werden <strong>Gebäude</strong>, in denen bestimmte Personengruppen gemeinschaftlich<br />
wohnen. Hierzu zählen <strong>Gebäude</strong> für ältere Menschen, Studenten, Kinder <strong>und</strong> andere<br />
soziale Gruppen.<br />
In solchen Wohngebäuden kann es auch eine Betreuung geben, allerdings darf der<br />
Schwerpunkt nicht in der Pflege liegen. In diesem Fall wären die <strong>Gebäude</strong> im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
zu klassifizieren.<br />
Zu diesen <strong>Gebäude</strong>n werden auch Gefängnisse <strong>und</strong> ähnliche Strafvollzugsanstalten gezählt.<br />
Beispiele für Wohngebäude für Gemeinschaften:<br />
Abtei, hauptsächliche Nutzung Wohnen<br />
Altenwohnheim (nicht: Schwerpunkt Pflege)<br />
Alterswohnheim (nicht: Schwerpunkt Pflege)<br />
Arbeiterwohnhaus<br />
Behindertenwohnheim (nicht: Schwerpunkt<br />
Pflege)<br />
Betriebswohnhaus<br />
Blindenwohnheim<br />
Bruderschaftswohnhaus<br />
Erziehungsheim<br />
Flüchtlingswohnheim<br />
Gastarbeiterunterkünfte<br />
Gefängnis<br />
Gemeinschaftswohnbereiche für bestimmte<br />
soziale Gruppen<br />
Geriatriezentrum (nicht: Schwerpunkt Pflege)<br />
Heim einer Unterrichtsanstalt<br />
Heim für Behinderte (nicht: Schwerpunkt<br />
Pflege)<br />
Heim für Jugendliche (nicht: Ferien- <strong>und</strong><br />
Erholungsheime)<br />
Heime für Kinder (nicht: Ferien- <strong>und</strong> Erholungsheime)<br />
Heime für Säuglinge<br />
Immigrantenwohnheim<br />
Internatswohnheim<br />
Jugendwohnheim<br />
Jungarbeiterwohnhaus<br />
Justizvollzugsanstalt<br />
Kasernenwohngebäude<br />
Kinderheim<br />
Kloster, hauptsächliche Nutzung für<br />
Wohnzwecke<br />
Konvikt, hauptsächliche Nutzung für<br />
Wohnzwecke<br />
Lehrlingswohnheim<br />
Missionshaus, hauptsächliche Nutzung für<br />
Wohnzwecke<br />
Obdachlosenwohnheim<br />
Ordenshaus, hauptsächliche Nutzung für<br />
Wohnzwecke<br />
Pensionistenheim (nicht: Schwerpunkt<br />
Pflege)<br />
Priesterseminaristenwohnheim<br />
Priorat, hauptsächliche Nutzung für Wohnzwecke<br />
Probstei, hauptsächliche Nutzung für<br />
Wohnzwecke<br />
Rentnerheim (nicht: Schwerpunkt Pflege)<br />
Schülerwohnheim<br />
Schwesternwohnheim<br />
Seminaristenwohnheim<br />
Seniorenheim (nicht: Schwerpunkt Pflege)<br />
Seniorenresidenz (nicht: Schwerpunkt<br />
Pflege)<br />
Stift, hauptsächliche Nutzung für Wohnzwecke<br />
Strafvollzugsanstalt<br />
Studentenwohnheim<br />
Waisenhaus<br />
Werktätigenwohnheim<br />
Wohngebäude für ältere Menschen (nicht:<br />
Schwerpunkt Pflege)<br />
Wohngebäude, in denen bestimmte Personen<br />
gemeinschaftlich wohnen<br />
Wohnheim für Auszubildende<br />
Wohnheim für Behinderte (nicht: Schwerpunkt<br />
Pflege)<br />
Wohnheim für Gemeinschaften<br />
Wohnheim für Pflegepersonal<br />
Wohnheim für Schüler<br />
Wohnheim für sonstige Berufstätige<br />
Wohnheim für Studenten<br />
9
3.3.1.3.3 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Hotels <strong>und</strong> ähnliche <strong>Gebäude</strong>“<br />
Diese <strong>Gebäude</strong>eigenschaft umfasst all jene <strong>Gebäude</strong>, in denen Personen (z.B. Touristen,<br />
Geschäftsreisende, …) kurzfristig Unterkunft finden können bzw. in welchen sie bewirtet<br />
(Essen <strong>und</strong>/oder Trinken) werden können.<br />
Beispiele für Hotels <strong>und</strong> ähnliche <strong>Gebäude</strong>:<br />
Almhütte, als Jausenstation oder für kurzfristige<br />
Beherbergung<br />
Autobahnraststätte<br />
Bar<br />
Beisl<br />
Berggasthaus<br />
Berghotel<br />
Berghütte, für kurzfristige Beherbergung<br />
Bierlokal<br />
Buschenschank, auch wenn nur saisonal<br />
geöffnet<br />
Cafe<br />
China-Lokal<br />
Eissalon<br />
Erholungsheim, für kurzfristige Beherbergung<br />
Espresso<br />
Familienferienlager<br />
Fast Food Restaurant<br />
Ferienbungalows<br />
Ferienheim<br />
Ferienlager<br />
Frühstückspension<br />
Gasthaus<br />
Gaststätte<br />
Heuriger, auch wenn nur saisonal geöffnet<br />
Hotel<br />
Hotelbar<br />
Hotelrestaurant<br />
Jausenstation<br />
Jugendherberge<br />
Kaffeehaus<br />
Kantine<br />
Keller, als gastronomische Einrichtung<br />
Kinderferienlager<br />
Landgasthaus<br />
Mensagebäude<br />
Motel<br />
Nachtklub<br />
Palaishotel<br />
Pension<br />
Personalrestaurant<br />
Pizzeria<br />
Pub<br />
Rasthaus<br />
Raststätte<br />
Restaurant<br />
Restaurant im Einkaufszentrum<br />
Schenke<br />
Schilifthaus (mit Schwerpunkt Gaststätte)<br />
Schlosshotel<br />
Schlossrestaurant<br />
Schlosstaverne<br />
Schnellimbissrestaurant<br />
Seegasthaus<br />
Seehotel<br />
Seehütte, für kurzfristige Beherbergung<br />
Sonstige Unterkunftsgebäude für Urlauber<br />
Spezialitätenrestaurant<br />
Sporthotel<br />
Sushi Bar<br />
Weinlokal<br />
Wirtshaus<br />
10
3.3.1.3.4 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Bürogebäude“<br />
Zu dieser Kategorie zählen alle <strong>Gebäude</strong>, die Büro- oder Verwaltungszwecken dienen, wie<br />
z.B. Banken, Postämter, Rathäuser, Gerichtsgebäude sowie Polizeireviere usw.<br />
Beispiele für Bürogebäude:<br />
Amtshaus<br />
Amtssitz<br />
Architektenbüro<br />
Bank<br />
Büro- u. Verwaltungsgebäude, sonstiges<br />
Call Center<br />
Detektei<br />
Feuerwehrzeughaus<br />
Fotoatelier (nicht: Fotohandel)<br />
Fotolabor<br />
Gemeindeamt<br />
Gemeindehaus, Verwaltungsgebäude<br />
Gerichtsgebäude<br />
Ingenieurbüro<br />
Konferenzzentrum<br />
Kongresshalle<br />
Kongresszentrum<br />
Landhaus, Verwaltungsgebäude<br />
Landtag<br />
Markt- <strong>und</strong> Meinungsforschungsbüro<br />
Mehrzweckhalle, hauptsächliche Nutzung<br />
als Kongresshalle<br />
Ministerium<br />
Notariatskanzlei<br />
Parlament<br />
Personalberatungsbüro<br />
Polizeirevier<br />
Postamt<br />
Rathaus<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Redaktionsgebäude einer Zeitung<br />
Regierungsgebäude<br />
Sparkasse<br />
Übersetzungsbüro<br />
Unternehmensberaterbüro<br />
Verwaltungs- u. Bürogebäude, sonstiges<br />
Werbeagentur<br />
3.3.1.3.5 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Groß- <strong>und</strong> Einzelhandelsgebäude“<br />
Hier einzureihen sind alle jene <strong>Gebäude</strong>, die dem Groß- oder Einzelhandel dienen wie z.B.<br />
Einkaufszentren, oberirdische Geschäftspassagen, Kaufhäuser, separate Geschäftslokale,<br />
Messe-, Auktions-, Ausstellungs- <strong>und</strong> Markthallen, Tankstellen usw.<br />
Beispiele für Groß- <strong>und</strong> Einzelhandelsgebäude:<br />
Abholmarkt<br />
Auktionshaus<br />
Ausstellungshalle (Schwerpunkt: Handel)<br />
Diskontmarkt<br />
Einkaufsgalerie<br />
Einkaufsgeschäft<br />
Einkaufspassage<br />
Einkaufszentrum<br />
Einzelhandelsgeschäft<br />
Fachgeschäft (für Handel)<br />
Fleischhauerei<br />
Galerie (Schwerpunkt: Handel)<br />
Geschäft (für Handel)<br />
Geschäftsgebäude, derzeit nicht benützt<br />
Geschäftspassage<br />
Großhandelsgeschäft<br />
Handelsgeschäft, sonstiges<br />
Kaufhaus<br />
Lagerhaus, Verkaufsgebäude<br />
Leihhaus<br />
Markthalle<br />
Mehrzweckhalle (Schwerpunkt: Handel)<br />
Messehalle<br />
Möbelhaus<br />
Pfandhaus<br />
Reisebüro<br />
Selbstbedienungsgeschäft<br />
Shopping City<br />
Sonstiges Handelsgeschäft<br />
Supermarkt<br />
Tankstelle<br />
Verbrauchermarkt<br />
11
3.3.1.3.6 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „<strong>Gebäude</strong> des Verkehrs- <strong>und</strong> Nachrichtenwesens“<br />
Mit dieser <strong>Gebäude</strong>eigenschaft werden solche <strong>Gebäude</strong> bezeichnet, die dem Verkehrswesen<br />
zugerechnet werden (z.B. Bahnhöfe, Flughäfen, Seilbahnstationen, Parkhäuser, usw.)<br />
oder solche, die dem Nachrichtenwesen dienen (z.B. Sendegebäude für R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong><br />
Fernsehen, Fernmeldezentralen, usw.).<br />
Tiefgaragen werden – insofern sie zumindest ein oberirdisches Geschoß haben – auch dieser<br />
Kategorie zugerechnet. Sollte die Tiefgarage jedoch vollständig unterirdisch sein, so<br />
würde es sich um eine „Pseudobaulichkeit“ bei den „Sonstigen Bauwerken“ handeln.<br />
Nicht hinzugezählt werden jedoch Parkgaragen bei Ein- oder Zweifamilienhäusern, da<br />
diese als „Sonstige Baulichkeit“ klassifiziert sind.<br />
Beispiele für <strong>Gebäude</strong> des Verkehrs- <strong>und</strong> Nachrichtenwesens:<br />
Abfertigungsgebäude<br />
Airport<br />
Autobusbahnhof<br />
Autobusgarage<br />
Autogarage (nicht: bei Ein- oder Zweifamilienhäusern)<br />
Bahngebäude (Frachtenmagazin, Reparaturwerkstätte,<br />
Wagenreinigung <strong>und</strong> Ähnliches)<br />
Bahnhof<br />
Bergstation von Seilbahnen oder Sesselliften<br />
Betriebsgarage<br />
Busbahnhof<br />
Eisenbahnwagenschuppen<br />
Fernmeldezentrale<br />
Fernsehsendehaus<br />
Flughafen<br />
Fernsehturm<br />
Fernsprechvermittlungsgebäude<br />
Fliegerhorst<br />
Flugplatz<br />
Flugsicherungsgebäude<br />
Flugzeughalle<br />
Funkhaus<br />
<strong>Gebäude</strong> der Nachrichtenübermittlung<br />
Kraftfahrzeuggarage (nicht: bei Ein- oder<br />
Zweifamilienhäusern)<br />
Leuchtturm<br />
Lokomotivschuppen<br />
Militärflugplatz<br />
Mobilfunkgebäude<br />
Nachrichtenwesen, <strong>Gebäude</strong> <strong>und</strong> Anlage<br />
Parkhaus<br />
Postwählamt, Zwischenstation<br />
Remise<br />
R<strong>und</strong>funksendehaus<br />
R<strong>und</strong>funkturm<br />
Schilifthaus (Ticketverkauf, Seilumlauf)<br />
Schuppen für Lokomotiven <strong>und</strong> Eisenbahnwagen<br />
Segelflugplatz<br />
Seilbahnstation, Berg- oder Tal-<br />
Sendegebäude, für Fernsehen oder R<strong>und</strong>funk<br />
Sesselliftstation, Berg- oder Tal-<br />
Sportflugplatz<br />
Stellwerk<br />
Talstation von Seilbahnen oder Sesselliften<br />
Telefonzentrale<br />
Terminal<br />
Tower (Flugsicherungsgebäude)<br />
Verkehrsempfangsgebäude<br />
Waggonhalle<br />
Zivilflughafen<br />
12
3.3.1.3.7 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Industrie- <strong>und</strong> Lagergebäude“<br />
In diese Kategorie fallen alle <strong>Gebäude</strong>, die für industrielle Zwecke genutzt werden (z.B.<br />
Fabriken, Montagehallen, Produktionshallen usw.) sowie <strong>Gebäude</strong>, die in erster Linie der<br />
Lagerung dienen (z.B. Becken oder Tanks, Öl- oder Gasbehälter, Kühlräume, usw.)<br />
Beispiele für Industrie- <strong>und</strong> Lagergebäude:<br />
Autowaschanlage<br />
Becken, Lagergebäude<br />
Behälter, Lagergebäude<br />
Brauerei<br />
Fabrik<br />
Filmatelier<br />
Flughafenlager<br />
Frachtguthalle<br />
Gasbehälter, oberirdisch<br />
Gerätedepot<br />
Gewerbegebäude<br />
Gewerbehof<br />
Güterhalle als Lagerhalle<br />
Halle, hauptsächliche Nutzung als Lager<br />
Halle, hauptsächlich industrielle Nutzung<br />
Heizhaus<br />
Industriegebäude<br />
Kläranlage (Steuerungshaus)<br />
Kraftstofflager, überirdisch<br />
Kühlräume<br />
Lager<br />
Mehrzweckhalle, hauptsächliche Nutzung<br />
als Lagerhalle<br />
Mehrzweckhalle, hauptsächlich zur industriellen<br />
Nutzung<br />
Milchübernahmestelle<br />
Montagehalle<br />
Ölbehälter<br />
Problemstoffsammelstelle<br />
Produktionshalle<br />
Reparaturwerkstätte<br />
Schlachthaus<br />
Schüttgutsilos<br />
Silos, als <strong>Gebäude</strong><br />
Speziallager<br />
Tank, Lagergebäude<br />
Tiefkühlhaus<br />
Warenlagergebäude<br />
Wäscherei<br />
Werkstätte<br />
Zementsilos<br />
13
3.3.1.3.8 <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „<strong>Gebäude</strong> für Kultur- <strong>und</strong> Freizeitzwecke sowie das<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen“<br />
In diese Kategorie fallen alle <strong>Gebäude</strong>, die Kultur- <strong>und</strong> Freizeitzwecken dienen. Dies wären<br />
z.B. Theater, Konzerthallen, Opernhäuser, Museen, Bibliotheken aber auch Versammlungssäle,<br />
Sporthallen, Tanzsäle, Diskotheken, Spielkasinos usw.<br />
Außerdem gehören alle <strong>Gebäude</strong> des Bereichs Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen in diese<br />
Kategorie. Dies wären einerseits alle Arten von Schulen sowie alle <strong>Gebäude</strong>, die für Lehr<strong>und</strong><br />
Forschungszwecke genutzt werden. Andererseits alle Arten von Einrichtungen, die<br />
Kranken oder Verletzten ärztliche oder pflegerische Betreuung bieten, wie z.B. Krankenhäuser,<br />
Pflegeheime für chronisch Kranke, Ambulatorien, Facharztpraxen, Apotheken, veterinärmedizinische<br />
Behandlungseinrichtungen usw.<br />
Beispiele für <strong>Gebäude</strong> für Kultur- <strong>und</strong> Freizeitzwecke sowie das Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen:<br />
Allgemeinbildende Schulen<br />
Allgemeines Krankenhaus<br />
Altenpflegeheim<br />
Altersheim (Schwerpunkt: Pflege)<br />
Ambulatorium<br />
Anstaltsgebäude für die Eingliederung<br />
Behinderter<br />
Anstaltsgebäude für die Pflege Behinderter<br />
Apotheke<br />
Archiv<br />
Ärztezentrum<br />
Ärztliche Praxis<br />
Ausstellungshalle (Schwerpunkt: Kultur,<br />
Freizeit)<br />
Automatenhalle<br />
Basketballhalle<br />
Behindertenheim (Schwerpunkt: Pflege)<br />
Berufsbildende Schule (mittlere, höhere)<br />
Berufsschule<br />
Bibliothek<br />
Bücherei<br />
Bühnen<br />
Burg (Schwerpunkt: Besichtigungen)<br />
Club (hauptsächlich für Unterhaltungszwecke)<br />
Diskotheken<br />
Dusch- <strong>und</strong> Umkleidegebäude für Sportler<br />
Eishockeyhalle<br />
Eislaufhalle<br />
Entbindungsanstalt<br />
Erwachsenenbildungseinrichtung<br />
Facharztpraxis<br />
Fachhochschule<br />
Fachschule<br />
Filmtheater<br />
Fitnesszentrum<br />
Forschungsstelle<br />
Forschungslaboratorium<br />
Freizeithaus<br />
Fußballspielhalle<br />
Galerie (nicht: Schwerpunkt Handel)<br />
<strong>Gebäude</strong> für Forschungszwecke<br />
Gemäldegalerie<br />
Gemeinschaftshaus<br />
Geriatriezentrum (Schwerpunkt: Pflege)<br />
Glücksspielhalle<br />
Gr<strong>und</strong>schule<br />
Gruppenpraxis, ärztlich<br />
Gymnasium<br />
Gymnastikhalle<br />
Halle, hauptsächlich für sportliche Zwecke<br />
Halle, hauptsächlich für Unterhaltungszwecke<br />
Hallenbad<br />
Hallensportgebäude<br />
Hauptschule<br />
Heilbad<br />
Heilgymnastikzentrum<br />
Hochschulgebäude<br />
Höhere technische Lehranstalt<br />
Hort<br />
Indoorsportzentrum<br />
Jugendzentrum<br />
Kasino<br />
Kassengebäude für Sporthallen<br />
Kegelbahn<br />
Kindergarten<br />
Kinderkrippe<br />
Kindertagesstätte<br />
Kino<br />
Kloster, als Krankenhaus genutzt<br />
Kloster, als Pflegeheim genutzt<br />
Kloster, als Sanatorium genutzt<br />
14
Kloster, für schulische Zwecke genutzt<br />
Konservatorium<br />
Konzerthalle<br />
Konzerthaus<br />
Krankenhaus (auch: in Justizvollzugsoder<br />
Untersuchungshaftanstalten<br />
Krankenhausapotheke<br />
Krankenheim<br />
Kriegsarchiv<br />
Kulturgebäude<br />
Kunsteishalle<br />
Kunstgalerie (nicht: Schwerpunkt Handel)<br />
Kunsthalle<br />
Laboratorium für Forschungszwecke<br />
Landeskrankenhaus<br />
Leichtathletikhalle<br />
Lichtspieltheater<br />
Massageinstitut<br />
Mediathek<br />
Medizinische Behandlungsinstitute<br />
Mehrzweckhalle, hauptsächliche Nutzung<br />
für Freizeitzwecke<br />
Mehrzweckhalle, hauptsächliche Nutzung<br />
für sportliche Zwecke<br />
Meteorologisches <strong>Gebäude</strong><br />
Militärkrankenhaus<br />
Mittelschule<br />
Multimediazentrum<br />
Museum<br />
Musikhalle<br />
Musikpavillon<br />
Musikschule<br />
Observatorium<br />
Opernhaus<br />
Palais (Schwerpunkt: Besichtigungen)<br />
Palast (Schwerpunkt: Besichtigungen)<br />
Pensionistenheim (Schwerpunkt: Pflege)<br />
Pfarrhaus oder -heim, hauptsächliche Nutzung<br />
für Freizeitzwecke<br />
Pflegeheim<br />
Philharmonie<br />
Physikalisches Zentrum<br />
Planetarium<br />
Psychiatrisches Krankenhaus<br />
Realschule<br />
Rehabillitationsheim<br />
Reithalle<br />
Rettungsstation<br />
Sanatorium<br />
Schauspielhaus<br />
Schloss (Schwerpunkt: Besichtigungen<br />
Schule<br />
Schwimmhalle<br />
Seminargebäude<br />
Sonderschule (auch: für behinderte Kinder)<br />
Sonstiges Freizeithaus<br />
Sonstiges Gemeinschaftshaus<br />
Sonstiges Sportgebäude<br />
Sozialzentrum<br />
Spielkasino<br />
Spielsalon<br />
Spital<br />
Sportanlagengebäude mit Dusch- <strong>und</strong><br />
Umkleideräumen<br />
Sporthalle<br />
Sportstadium, als <strong>Gebäude</strong><br />
Sprachschule<br />
Stadtpalais (Schwerpunkt: Besichtigungen<br />
Sternwarte<br />
Stift, (Schwerpunkt: Pflege)<br />
Stift (Schwerpunkt: Schule)<br />
Tanzsaal<br />
Tennishalle<br />
Theater<br />
Thermalhallenbad<br />
Tierärztliche Praxis oder Zentrum<br />
Tribüne, überdacht, für Zuschauer bei<br />
Sportveranstaltungen<br />
Turnhalle<br />
Umkleide- <strong>und</strong> Duschgebäude für Sportler<br />
Universitätsgebäude<br />
Universitätsklinik<br />
Untersuchungsanstalt, medizinisch<br />
Versammlungssaal, hauptsächlich für Unterhaltungszwecke<br />
Veterinärmedizinische Praxis oder Klinik<br />
Volkshochschule<br />
Volksschule<br />
Vorschule<br />
Wassersporthalle<br />
Weiterbildungseinrichtung<br />
Wetterwarte<br />
Wettgebäude<br />
Zahnambulatorium<br />
Zahnarztpraxis<br />
Zahnklinik<br />
Zuschauertribüne, überdacht, für Sportveranstaltungen<br />
15
3.3.1.4 Zuweisung der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft<br />
Die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft eines <strong>Gebäude</strong>s ergibt sich gr<strong>und</strong>sätzlich aus jener Nutzfläche,<br />
die im <strong>Gebäude</strong> überwiegt.<br />
Beispiel 1:<br />
Ein Einfamilienhaus hat eine Bruttogeschoßfläche von 200m². Da dieses <strong>Gebäude</strong> allein für<br />
Wohnzwecke genutzt wird, beträgt die Nutzfläche „Fläche für private Wohnzwecke“ ebenfalls<br />
200m². Als <strong>Gebäude</strong>eigenschaft ergibt sich daraus ein „<strong>Gebäude</strong> mit einer Wohnung“.<br />
Beispiel 2:<br />
Ein zweigeschoßiges <strong>Gebäude</strong> mit der Bruttogeschoßfläche 350m² beinhaltet im Erdgeschoß<br />
einen Supermarkt (120m²) <strong>und</strong> eine Detektei (50m²), bzw. im ersten Geschoß zwei<br />
private Wohnungen (je 80m²). Daraus ergeben sich folgende Nutzflächen:<br />
• Nutzfläche „Flächen für private Wohnzwecke: 160m²<br />
• Nutzfläche „Flächen für Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel: 120m²<br />
• Nutzfläche „Flächen für Büro- <strong>und</strong> Verwaltungszwecke: 50m²<br />
Außerdem gibt es in dem <strong>Gebäude</strong> noch sonstige Verkehrs- <strong>und</strong> Versorgungsflächen von<br />
20m².<br />
Alle Nutzflächen zusammengezählt müssen wieder 350m² (= die Bruttogeschoßfläche) ergeben.<br />
Die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft, die sich aus der überwiegenden Nutzfläche ergibt, wäre in<br />
diesem <strong>Gebäude</strong> „<strong>Gebäude</strong> mit zwei oder mehr Wohnungen“.<br />
Falls in einem <strong>Gebäude</strong> mehrere Nutzflächen gleiche m²-Angaben haben, so erfolgt die<br />
Zuordnung der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft in dieser Rangordnung:<br />
„Fläche für private Wohnzwecke“ vor<br />
„Wohnfläche für Gemeinschaften“ vor<br />
„Flächen für Büro- <strong>und</strong> Verwaltungszwecke“ vor<br />
„Flächen für Hotel <strong>und</strong> ähnliche Zwecke“ vor<br />
„Flächen für Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel“ vor<br />
„Flächen für Verkehrs- <strong>und</strong> Nachrichtenwesen“ vor<br />
„Flächen für Industrie- <strong>und</strong> Lagerzwecke“ vor<br />
„Flächen für Kultur- oder Freizeitzwecke, Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen“.<br />
16
Beispiel 3:<br />
In einem dreigeschoßigen <strong>Gebäude</strong> mit einer Bruttogeschoßfläche von 600m² befinden sich<br />
je ein Lebensmittelgeschäft (200m²), ein Jugendzentrum (120m²), eine Zahnarztpraxis<br />
(80m²), das Büro eines Unternehmensberaters (130m²) sowie eine Notariatskanzlei (70m²).<br />
Daraus ergeben sich folgende Nutzflächen:<br />
• Flächen für Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel<br />
(Lebensmittelgeschäft): 200m²<br />
• Flächen für Kultur- oder Freizeitzwecke, Bildungs- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(Jugendzentrum, Zahnarztpraxis): 200m²<br />
• Flächen für Büro- <strong>und</strong> Verwaltungszwecke<br />
(Unternehmensberater, Notariatskanzlei): 200m²<br />
Alle drei Flächen sind in diesem Beispiel je 200m² groß <strong>und</strong> ergeben in Summe die Bruttogeschoßfläche<br />
von 600m². Nach der oben beschriebenen Rangordnung der Nutzflächen,<br />
hätte dieses <strong>Gebäude</strong> die <strong>Gebäude</strong>eigenschaft „Bürogebäude“.<br />
3.3.1.5 Resümee<br />
Die gesamte Fläche eines <strong>Gebäude</strong>s wird durch die Bruttogeschoßfläche beschrieben.<br />
Diese Bruttogeschoßfläche setzt sich aus (Brutto-)Nutzflächen zusammen, die den Flächen<br />
ihre Eigenschaft zuweisen. Da es sich um Bruttoflächen handelt, muss die Summe dieser<br />
Nutzflächen die Bruttogeschoßfläche ergeben.<br />
Die Nutzflächen werden ferner zur Bestimmung der <strong>Gebäude</strong>eigenschaft herangezogen.<br />
Die Nettoflächen eines <strong>Gebäude</strong>s - also die tatsächlich nutzbaren Flächen aus denen z.B.<br />
das Mauerwerk herausgerechnet wurde - werden im Adress-GWR-Online über die Flächen<br />
der Nutzungseinheiten bestimmt. Eine detaillierte Darstellung sowie zahlreiche Anwendungsbeispiele<br />
finden sich in Kapitel 3.4.<br />
17
3.3.2 Sonstige Baulichkeit<br />
Neben den <strong>Gebäude</strong>n können im Adress-GWR-Online auch sonstige Baulichkeiten erfasst<br />
werden.<br />
Diese sonstigen Baulichkeiten unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von den <strong>Gebäude</strong>n:<br />
(1) Im Rahmen der Wohnbaustatistik werden keine Bauvorhabensmeldungen gefordert.<br />
(2) Ihnen werden keine Nutzungseinheiten zugeordnet.<br />
(3) Die Strukturdaten haben einen reduzierten Merkmalskatalog.<br />
Die sonstigen Baulichkeiten können für das Meldewesen interessant sein, da sie für Wohnzwecke<br />
geeignet sein können <strong>und</strong> deswegen von den Gemeinden Personen in ihnen gemeldet<br />
werden können. Außerdem können in sonstigen Baulichkeiten Arbeitstätten vorhanden<br />
sein.<br />
Insgesamt gibt es fünf verschiedene Arten sonstiger Baulichkeiten.<br />
3.3.2.1 Landwirtschaftliche Nutzgebäude<br />
Zu den landwirtschaftlichen Nutzgebäuden zählen alle landwirtschaftlichen Betriebs- <strong>und</strong><br />
Lagergebäude wie z.B. Kuh-, Pferde- oder Schweineställe, Schafhürden, Gestüte, H<strong>und</strong>ezwinger,<br />
industrielle Geflügelställe, Getreidespeicher, Scheunen <strong>und</strong> Schuppen, landwirtschaftliche<br />
Nebengebäude, Weinherstellungsanlagen, Kellereien, Gewächshäuser, Glashäuser,<br />
landwirtschaftliche Silos usw.<br />
3.3.2.2 Kirchen<br />
Zu diesen sonstigen Baulichkeiten werden alle Kirchen, Kapellen, Moscheen, Synagogen<br />
<strong>und</strong> andere <strong>Gebäude</strong> mit religiöser Nutzung gezählt. Ebenso werden Friedhofsgebäude,<br />
Leichenhallen oder Krematorien dieser Kategorie zugeordnet.<br />
Nicht in diese Kategorie gehören jedoch z.B. Pfarrhäuser, Klöster <strong>und</strong> ähnliches, da diese<br />
dem Wohnen (in Gemeinschaften) <strong>und</strong> nicht unmittelbar nur religiösen Zwecken dienen.<br />
3.3.2.3 Freistehende Privatgaragen (bei Ein- oder Zweifamilienhäusern)<br />
Garagen können im Adress-GWR-Online insgesamt an drei Stellen Zugang finden. Entweder<br />
werden sie zu den sonstigen Flächen eines <strong>Gebäude</strong>s gezählt, wenn es sich um Privatgaragen<br />
innerhalb eines <strong>Gebäude</strong>s handelt oder sie werden der Nutzfläche „Flächen für Verkehrs-<br />
<strong>und</strong> Nachrichtenwesen“ zugerechnet, wenn es sich um eigene <strong>Gebäude</strong> handelt, die<br />
dem Parken dienen (z.B. Parkhäuser, private Garagengebäude, die zu größeren Wohngebäuden<br />
gehören).<br />
Einen Sonderfall stellen die freistehenden Privatgaragen bei Ein- oder Zweifamilienhäusern<br />
dar. Diese werden nämlich als sonstige Baulichkeiten in das Adress-GWR-Online aufgenommen.<br />
18
3.3.2.4 Sonstige<br />
In die Kategorie „Sonstige“ fallen alle aufstrebenden Bauwerke lt. BEV, die kleiner als 20m²<br />
sind. Dies sind z.B. Trafostationen, Kioske, Marktstände, Bildstöcke, Geräteschuppen, usw.<br />
3.3.2.5 Pseudobaulichkeiten<br />
Pseudobaulichkeiten sind keine aufstrebenden Bauwerke im eigentlichen Sinn, es können<br />
in ihnen allerdings Arbeitstätten vorhanden sein bzw. können Personen in ihnen gemeldet<br />
sein. Zu solchen Pseudobaulichkeiten zählen z.B. Schottergruben, Kläranlagen, unterirdische<br />
Fußgängerpassagen (mit Geschäften, Lokalen usw.), feststehende Wohnwagen, Behelfsbaracken,<br />
archäologische Ausgrabungsstätten etc.<br />
3.4 Nutzungseinheiten in <strong>Gebäude</strong>n<br />
Während die Bruttogeschoßfläche <strong>und</strong> die dazugehörigen Nutzflächen immer die Bruttoflächen<br />
innerhalb eines <strong>Gebäude</strong>s beschreiben, werden auf Ebene der Nutzungseinheiten die<br />
tatsächlich genutzten Flächen beschrieben. Diese Nettoflächen sind exklusiv der Mauern<br />
<strong>und</strong> Wände, inkludieren jedoch etwaige Nebenräume oder Wandnischen (z.B. Einbauschränke).<br />
Definition:<br />
Eine Nutzungseinheit ist ein nach der Verkehrsauffassung selbstständiger Teil eines <strong>Gebäude</strong>s,<br />
der eine baulich abgeschlossene Einheit bildet.<br />
3.4.1 Arten von Nutzungseinheiten<br />
Insgesamt gibt es neun verschiedene Arten von Nutzungseinheiten, die jeweils eindeutig<br />
einer Nutzfläche zugeordnet sind. Typische Beispiele für die einzelnen Nutzflächen ergeben<br />
sich aus den in Kapitel 3.3.1.3 aufgeführten Beispielen zur CC-Klassifikation.<br />
(1) Nutzungseinheit „Wohnung“: Hierzu werden alle Nutzungseinheiten gerechnet, die<br />
ausschließlich für Wohnzwecke genutzt werden. Der Gesetzgeber definiert eine<br />
Wohnung so, dass diese von der Art <strong>und</strong> Größe geeignet sein muss, den individuellen<br />
Wohnbedürfnissen von Menschen zu dienen. Der Gesetzgeber gibt dabei keine<br />
weitere Spezifikation an. Es ist daher nicht ausschlaggebend, ob eine Küche oder<br />
Kochnische vorhanden ist, ob eine bestimmte Mindestgröße gegeben ist, etc.<br />
19
(2) Nutzungseinheit „Wohnung/Arbeitstätte“: Es gelten alle Definitionen der Nutzungseinheit<br />
Wohnen, nur dass bei der Nutzungseinheit „Wohnung/Arbeitsstätte“ die<br />
Wohnung zusätzlich als Arbeitsstätte genutzt wird. Beispiele wären Arbeitszimmer<br />
von praktizierenden Psychotherapeuten, die in einer Wohnung liegen oder Wohnungen<br />
von Selbstständigen, die ihrer Arbeit an ständig wechselnden Plätzen nachgehen<br />
(z.B. Taxifahrer). Gr<strong>und</strong>sätzlich können auch Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien,<br />
usw. zur Nutzung Wohnung/Arbeitsstätte gezählt werden. Allerdings muss dabei eine<br />
wirkliche Nutzung dieser Räume als Wohnung gegeben sein. Wenn z.B. ein Arzt<br />
gelegentlich in seiner Praxis übernachtet, so begründet dies noch keine Nutzungseinheit<br />
„Wohnung/Arbeitsstätte“. Die Praxis wäre in diesem Fall weiterhin der Nutzungseinheit<br />
„Kultur, Freizeit, Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen“ zuzurechnen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zu Nutzungseinheit „Wohnung/Arbeitstätte“ werden Nutzungseinheiten<br />
gezählt, die keine eigene Arbeitsstätte begründen, wie z.B. das<br />
Vermieten von Privatzimmern oder auch die Heimarbeit (inkl. Teleworking). Diese<br />
Nutzungseinheiten wären als normale Wohnungen in das Adress-GWR-Online aufzunehmen.<br />
(3) Nutzungseinheit „Wohnfläche für Gemeinschaften“: Zu dieser Nutzungseinheit<br />
werden alle Wohnflächen gezählt, die gemeinschaftlich genutzt werden (z.B. Seniorenheime,<br />
Schülerheime, Schwesterntrakte, …). Wohnungen von Hausmeistern,<br />
Pflegern, etc., die im selben <strong>Gebäude</strong> untergebracht sind, werden jedoch als Nutzungseinheit<br />
„Wohnung“ eingestuft. Zur Nutzungseinheit „Wohnfläche für Gemeinschaften“<br />
zählen ferner auch Gefängnisse <strong>und</strong> andere Strafvollzugsanstalten.<br />
(4) Nutzungseinheit „Hotel <strong>und</strong> andere Einheiten für kurzfristige Beherbergung“:<br />
Diese Nutzungseinheit umfasst alle Einheiten, die der kurzfristigen Beherbergung<br />
(Hotel, Pension, ...) oder Bewirtung (Speiselokal, Bar, …) dienen.<br />
(5) Nutzungseinheit „Büroflächen“: Dieser Nutzungseinheit werden all jene Flächen<br />
zugeordnet, die für Bürotätigkeiten (z.B. Rechtsanwaltskanzlei, Sekretariatsbüro, …)<br />
oder für Verwaltungstätigkeiten (z.B. Gerichte, Ämter, …) genutzt werden. Dieser Kategorie<br />
werden weiters auch Polizeireviere oder Feuerwehrzentralen zugeordnet.<br />
(6) Nutzungseinheit „Groß- Einzelhandelsflächen“: Alle Flächen, die dem Groß- oder<br />
Einzelhandel dienen (z.B. Geschäftslokale, Tankstellen, …), werden dieser Nutzungseinheit<br />
zugeordnet.<br />
(7) Nutzungseinheit „Verkehrs- <strong>und</strong> Nachrichtenwesen“: In diese Kategorie gehören<br />
alle Flächen, die dem Verkehrswesen (z.B. Bahnhöfe, große nicht private Parkflächen,<br />
…) oder dem Nachrichtenwesen (Fernmeldezentralen, Sendestationen für<br />
Funk oder Fernsehen, …) dienen.<br />
(8) Nutzungseinheit „Industrie <strong>und</strong> Fläche für Lagerzwecke“: Zu dieser Nutzungseinheit<br />
gehören alle Flächen, die für industrielle Zwecke (z.B. Montagehallen, Produktionshallen,<br />
…) oder der Lagerei (z.B. Lagerhallen, …) dienen.<br />
(9) Nutzungseinheit „Kultur, Freizeit, Bildungs- oder Ges<strong>und</strong>heitswesen“: Diese<br />
Nutzungseinheit beschreibt alle Flächen, die Kultur- oder Freizeitzwecken (z.B. Bühnen,<br />
Bibliotheken, Tanzsäle, …), dem Bildungswesen (z.B. Schulen, …) oder dem<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen (z.B. Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern, …) zugeordnet<br />
werden.<br />
20
3.4.2 Besonderheiten der verschiedenen Nutzungseinheiten<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es einen Unterschied zwischen den Nutzungseinheiten „Wohnung“ bzw.<br />
„Wohnung/Arbeitsstätte“ <strong>und</strong> den anderen Nutzungseinheiten.<br />
Bei den Nutzungseinheiten „Wohnung“ bzw. „Wohnung/Arbeitstätte“ sind die Gemeinden<br />
verpflichtet, diese im Adress-GWR-Online zu führen. Von den Strukturmerkmalen (siehe<br />
auch Kap. 3.5) sind die Flächen der Nutzungseinheiten sowie die Anzahl der Räume verpflichtend.<br />
Alle anderen Angaben sind fakultativ.<br />
Zur Führung der Nutzungseinheiten, die nicht zu privaten Wohnzwecken genutzt werden,<br />
ist die Gemeinde nicht verpflichtet. Es muss jedoch zumindest zu jeder Nutzfläche eine<br />
Nutzungseinheit vorhanden sein, die die Gesamtfläche repräsentiert. Die Gemeinden sind<br />
jedoch angehalten, die nicht den privaten Wohnzwecken dienenden Nutzungseinheiten e-<br />
benso vollständig zu führen, wie die Nutzungseinheiten für private Wohnzwecke. Dies ist vor<br />
allem auch für die Gemeinden von Vorteil, da sie so gemeindeinterne statistische Abfragen<br />
aus dem Adress-GWR-Online entnehmen können, die für Verwaltungszwecke genutzt werden<br />
können. Die Eingabe von Strukturmerkmalen ist bei solchen Nutzungseinheiten generell<br />
fakultativ.<br />
3.4.3 Beziehung der Flächen der Nutzungseinheiten zu den Nutzflächen<br />
In Abbildung 3.1. ist das aus Kapitel 3.3.1.4 bekannte Beispiel 2 nochmals dargestellt. Diesmal<br />
wurden den Nutzflächen auch Nutzungseinheiten zugewiesen.<br />
Abb. 3.1.: Beispiel eines zweigeschoßigen <strong>Gebäude</strong>s eingeteilt in Nutzflächen <strong>und</strong> Nutzungseinheiten<br />
Bruttogeschoßfläche: 350m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 160m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Fläche für Versorgung: 20m 2<br />
Wohnung 70m 2 Wohnung 70m 2<br />
für diese Fläche gibt es<br />
keine Nutzungseinheit<br />
Büro 45m 2 Einzelhandel 100m 2<br />
21
Die Nutzfläche „Wohnzwecke“ (160m²) setzt sich aus zwei Nutzungseinheiten „Wohnung“ zu<br />
je 70m² zusammen. In Summe ergeben diese beiden Nutzungseinheiten eine Fläche von<br />
140m². Dies ist insofern plausibel, als dass es sich bei ihnen um Nettoflächen handelt (also<br />
exklusiv Mauerwerk, …), während die Nutzfläche eine Bruttoflächenangabe ist.<br />
Der Nutzfläche Büro (50m²) wurde eine Nutzungseinheit „Büro“ mit 45m² bzw. Nutzfläche<br />
„Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel“ eine Nutzungseinheit „Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel“ von 100m² zugewiesen.<br />
Der Fläche für Versorgung (20m²) können keine Nutzungseinheiten zugewiesen<br />
werden, da es sich um eine Fläche für sonstige Zwecke handelt.<br />
3.4.4 Regeln für das Verhältnis Nutzfläche zu Nutzungseinheiten<br />
Um die Flächenangaben innerhalb von <strong>Gebäude</strong>n im Adress-GWR-Online fehlerfrei abbilden<br />
zu können, hat man dem Verhältnis von Nutzfläche zu Nutzungseinheiten ein aus vier Regeln<br />
bestehendes Regelwerk zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />
Regel 1:<br />
Die Bruttogeschoßfläche ist die Summe aller einzelnen Nutzflächen.<br />
Da die Nutzflächen im Gegensatz zu den Flächen der Nutzungseinheiten Bruttoflächen sind,<br />
muss die Summe dieser Nutzflächen exakt der Bruttogeschoßfläche entsprechen, damit die<br />
<strong>Gebäude</strong>flächen vollständig abgebildet sind.<br />
Regel 2:<br />
Zu jeder Nutzfläche (mit Ausnahme der Flächen für sonstige Zwecke) muss es mindestens<br />
eine dazugehörige Nutzungseinheit geben.<br />
Bei den Nutzflächen für private Wohnflächen sind die Gemeinden ohnehin verpflichtet, alle<br />
tatsächlich bestehenden Wohnungen im Adress-GWR-Online abzubilden. Die anderen Nutzungseinheiten<br />
sind prinzipiell fakultativ. Um jedoch eine gewisse Struktur innerhalb der <strong>Gebäude</strong>daten<br />
zu gewährleisten, ist es notwendig, zu jeder Nutzfläche zumindest eine Nutzungseinheit<br />
anzulegen.<br />
Regel 3:<br />
Die Summe der Flächen der Nutzungseinheiten kann nur kleiner oder gleich der dazugehörigen<br />
Nutzfläche sein.<br />
Da die Nutzungseinheiten einer ganz bestimmten Nutzfläche zugeordnet sind, kann die<br />
Summe der Flächen dieser Nutzungseinheiten logischerweise nicht größer als die Nutzfläche<br />
sein. Da es sich bei den Flächen der Nutzungseinheiten um Nettoflächen handelt, kann ihre<br />
Summe jedoch kleiner als die Fläche der Nutzfläche sein.<br />
22
Regel 4:<br />
Eine Nutzungseinheit muss mindestens 4m² groß sein.<br />
Ebenso wie es eine Obergrenze für die Flächen der Nutzungseinheiten gibt, muss es auch<br />
eine Untergrenze geben. Seitens der <strong>Statistik</strong> <strong>Austria</strong> ist man – auch mit Einbezug langjähriger<br />
Erfahrungen mit der Wohnbaustatistik – zu dem Schluss gekommen, dass eine Nutzungseinheit<br />
mindestens 4m² groß sein muss, um als eigene Nutzungseinheit gelten zu können.<br />
Dieses Regelwerk wird im Folgenden an einigen Beispielen mit typischen Eingabefehlern<br />
illustriert.<br />
In Abbildung 3.2. ist ein ähnliches <strong>Gebäude</strong> wie in Abbildung 3.1 dargestellt. Allerdings ist in<br />
diesem Beispiel die Summe der Nutzflächen ungleich der Bruttogeschoßfläche. Im Adress-<br />
GWR-Online kann so ein <strong>Gebäude</strong> nicht aufgenommen werden. Man erhält eine Fehlermeldung.<br />
Abb. 3.2.: Summe der Nutzflächen entspricht nicht der Bruttogeschoßfläche<br />
Bruttogeschoßfläche: 400m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 180m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 220m 2<br />
Wohnung 80m 2 Wohnung 80m 2<br />
Büro 50m 2 Einzelhandel 110m 2<br />
Fehler:<br />
Summe Nutzflächen<br />
(450 m²) ist nicht<br />
Bruttogeschoßfläche<br />
(400 m²)<br />
23
Abb. 3.3.: Beispiel eines <strong>Gebäude</strong>s, bei dem nicht allen Nutzflächen Nutzungseinheiten zugewiesen<br />
wurden.<br />
Bruttogeschoßfläche: 370m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 180m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Nutzfläche Verkehr: 20m 2<br />
Wohnung 80m 2 Wohnung 80m 2<br />
Verkehr 20m 2 Einzelhandel 110m 2<br />
Fehler:<br />
Es gibt keine<br />
Nutzungseinheit Büro<br />
In Abbildung 3.3. ist ein <strong>Gebäude</strong> dargestellt, in welchem es Nutzflächen für Wohnzwecke,<br />
Büro, Einzelhandel sowie Verkehr gibt. Die Summe der Flächen der Nutzflächen ergibt hier<br />
richtigerweise die Bruttogeschoßfläche. Dieses <strong>Gebäude</strong> ließe sich im Adress-GWR-Online<br />
allerdings auch nicht aufnehmen, weil vergessen wurde, der Nutzfläche Büro eine entsprechende<br />
Nutzungseinheit zuzuweisen. Beim Versuch des Abspeicherns würde man wieder<br />
eine Fehlermeldung erhalten.<br />
Abb. 3.4.: Beispiel eines <strong>Gebäude</strong>s, bei dem die Summe Fläche der Nutzungseinheiten größer<br />
ist als die dazugehörige Nutzfläche<br />
Bruttogeschoßfläche: 350m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 180m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Wohnung 100m 2 Wohnung 90m 2<br />
Büro 50m 2 Einzelhandel 110m 2<br />
Fehler:<br />
Die Summe der Fläche<br />
der Nutzungseinheiten<br />
Wohnungen (190m²) ist<br />
größer wie die Nutzfläche<br />
für Wohnzwecke<br />
Abbildung 3.4. zeigt ein <strong>Gebäude</strong> in welchem es Nutzflächen für Wohnzwecke, für Büros<br />
<strong>und</strong> für den Einzelhandel gibt. Da die Nutzfläche für Wohnzwecke 180m² groß ist, kann nicht<br />
die Summe der Flächen der Nutzungseinheiten „Wohnen“ 190m² groß sein. Entweder muss<br />
in diesem Beispiel die Nutzfläche für Wohnzwecke vergrößert werden (<strong>und</strong> damit auch die<br />
Bruttogeschoßfläche!) oder die Fläche der dazugehörigen Nutzungseinheiten verkleinert<br />
werden.<br />
24
Abb. 3.5.: Beispiel für ein <strong>Gebäude</strong> mit einer Nutzungseinheit kleiner als 4m²<br />
Bruttogeschoßfläche: 350m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 180m 2<br />
Nutzfläche Industrie: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Wohnung 80m 2 Wohnung 80m 2<br />
Industrie 3m 2 Einzelhandel 110m 2<br />
Fehler:<br />
Nutzfläche Industrie ist<br />
kleiner als 4m²<br />
Abbildung 3.5. zeigt das Beispiel eines <strong>Gebäude</strong>s mit Nutzflächen für Wohnzwecke, Industrie<br />
<strong>und</strong> Einzelhandel. Da die Nutzungseinheit „Industrie“ kleiner als 4m² ist, wird das Adress-<br />
GWR-Online auch dieses <strong>Gebäude</strong> nicht akzeptieren <strong>und</strong> eine Fehlermeldung ausgeben.<br />
Möglicherweise ist bei der Eingabe der Fläche zur Nutzungseinheit „Industrie“ ein Tippfehler<br />
passiert.<br />
Abb. 3.6.: Beispiel eines korrekt eingegebenen <strong>Gebäude</strong>s I<br />
Bruttogeschoßfläche: 450m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 280m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Wohnung 150m 2<br />
Woh./Arbeitst. 110m 2<br />
Einzelhandel 110m 2<br />
Büro 50m 2<br />
Richtig:<br />
Alle Angaben sind<br />
korrekt.<br />
In Abbildung 3.6. ist ein dreigeschossiges <strong>Gebäude</strong> dargestellt, das aus Nutzflächen für<br />
Wohnzwecke, Büro <strong>und</strong> Einzelhandel besteht. Im Erdgeschoß ist ein Supermarkt (110m²), im<br />
ersten Stock ist ein Übersetzungsbüro (50m²) sowie die Wohnung eines Taxifahrers (110m²)<br />
<strong>und</strong> schließlich im zweiten Stock eine 150m² große Wohnung. Alle Werte sind korrekt, dieses<br />
<strong>Gebäude</strong> könnte im Adress-GWR-Online angelegt werden.<br />
25
Abb. 3.7.: Beispiel eines korrekt eingegebenen <strong>Gebäude</strong>s II<br />
Bruttogeschoßfläche: 550m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 280m 2<br />
Nutzfläche Büro: 50m 2<br />
Nutzfläche Einzelhandel: 120m 2<br />
Nutzfläche Sonst. Keller: 100m 2<br />
Wohnung 150m 2<br />
Richtig:<br />
Woh./Arbeitst. 110m 2 Büro 50m 2<br />
Zur Nutzungsfläche<br />
sonst. Keller gibt es<br />
Einzelhandel 110m 2<br />
keine Nutzungseinheit<br />
<strong>Das</strong> Beispiel in Abbildung 3.7 ist nahezu ident mit dem in Beispiel 3.6. Allerdings wurde hier<br />
eine weitere sonstige Nutzfläche für den Keller (100m²) eingetragen. Als Konsequenz muss<br />
sich die Bruttogeschoßfläche entsprechend erhöhen (550m² statt 450m²). Eine eigene Nutzungseinheit<br />
muss (<strong>und</strong> kann!) nicht angelegt werden, da es zu den sonstigen Flächen keine<br />
Nutzungseinheiten gibt.<br />
Abb.3.8.: Beispiel eines korrekt eingegebenen <strong>Gebäude</strong>s III<br />
Bruttogeschoßfläche: 200m 2 Nutzfläche Wohnzwecke: 200m 2<br />
Wohnung 200m 2<br />
Richtig:<br />
Typisches 2-<br />
geschoßiges<br />
Einfamilienhaus<br />
Beispiel 3.8. zeigt schließlich die Angaben zu einem typischen zweigeschoßigen Einfamilienhaus.<br />
Eine Bruttogeschoßfläche von 200m² entspricht zu 100% der Nutzfläche Wohnung.<br />
Dieser Nutzfläche ist eine Nutzungseinheit Wohnung zugeordnet. Diese ist in diesem Beispiel<br />
auch 200m² groß. Hätte der Sachbearbeiter hier das Mauerwerk herausgerechnet, wäre<br />
sie entsprechend kleiner.<br />
26
3.4.5 Adressen von Nutzungseinheiten<br />
Wenn es in einem <strong>Gebäude</strong> mehrere Nutzungseinheiten gibt (z.B. Wohnhaus mit mehreren<br />
Wohnungen), so ist es notwendig, diese Nutzungseinheiten durch zusätzliche Adressangaben<br />
voneinander unterscheidbar zu machen. Die gesamte Adresse der Nutzungseinheit besteht<br />
dann aus der Gr<strong>und</strong>stücksadresse, der <strong>Gebäude</strong>adresse (falls vorhanden) <strong>und</strong> den<br />
zusätzlichen Angaben zur Nutzungseinheit.<br />
Wie bei der Adressierung von Gr<strong>und</strong>stücken oder <strong>Gebäude</strong>n wurde bei der Entwicklung des<br />
Adress-GWR-Online Wert darauf gelegt, dass die Gemeinden ihre bisherige Praxis bei der<br />
Adressierung von Nutzungseinheiten auch im neuen System abbilden können.<br />
Den Gemeinden stehen dabei mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, eine Nutzungseinheit<br />
zu adressieren. Es kann pro Nutzungseinheit eine Türnummer <strong>und</strong>/oder eine Topnummer<br />
vergeben werden. Ferner kann eine freie verbale Lagebeschreibung (z.B. Arztpraxis,<br />
Hausmeisterwohnung, …) eingegeben werden. Um die Lage der Nutzungseinheit im <strong>Gebäude</strong><br />
anzugeben, stehen den Gemeinden mehrere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung<br />
(z.B. „im Keller“, „im Erdgeschoß“, „in einem Zwischengeschoß“, „in einem Stockwerk“, „im<br />
ausgebauten Dachgeschoß“, …). Wenn als Lage „in einem Stockwerk“ angegeben wurde,<br />
muss von der Gemeinde auch eine Angabe bezüglich des Stockwerks gemacht werden.<br />
Ein zentrales Merkmal bei der Adressierung von Nutzungseinheiten ist die „Adressart der<br />
Nutzungseinheit“. Dieses Merkmal gibt an, aus welchen Teilen sich die eigentliche Adresse<br />
der Nutzungseinheit zusammensetzt <strong>und</strong> dient damit nicht zuletzt der Überprüfung der Eindeutigkeit<br />
der Nutzungseinheitenadresse. Folgende sieben Adressarten sind dabei möglich:<br />
• Türnummer<br />
• Topnummer<br />
• Lagebeschreibung<br />
• Türnummer plus Angabe der Lage <strong>und</strong> des Stockwerks<br />
• Topnummer plus Angabe der Lage <strong>und</strong> des Stockwerks<br />
• Lagebeschreibung plus Angabe der Lage <strong>und</strong> des Stockwerks<br />
• unbekannt<br />
Beispiel 1:<br />
In einem zweigeschossigen <strong>Gebäude</strong> gibt es in jedem Geschoß vier Nutzungseinheiten, die<br />
jeweils auf der Türnummernebene mit 1, 2, 3 bzw. 4 versehen sind. Würde als Adressart die<br />
Türnummer gewählt werden, wären die Nutzungseinheiten nicht eindeutig, da jede Türnummer<br />
im <strong>Gebäude</strong> zweimal vorkommt. In diesem Fall wäre es notwendig, als Adressart „Türnummer<br />
plus Angabe der Lage <strong>und</strong> des Stockwerks“ anzugeben, da so die Nutzungseinheitenadresse<br />
eindeutig wäre (z.B. Maierstraße 5 Stiege 1 Tür 1/Erdgeschoß <strong>und</strong> Maierstraße 5<br />
Stiege 1 Tür 1/1. Stock).<br />
Beispiel 2:<br />
Zwei Nutzungseinheiten in einem <strong>Gebäude</strong> werden jeweils mit der Türnummer 1 <strong>und</strong> der<br />
Topnummer 1 versehen. Sollte die Adressart der Nutzungseinheit bei beiden Nutzungseinheiten<br />
die Türnummer bzw. die Topnummer sein, wäre die Nutzungseinheitenadresse nicht<br />
eindeutig. (Bei Türnummer wäre zweimal Türnummer 1, bzw. bei Topnummer wäre zweimal<br />
die Topnummer 1). Wäre jedoch die Adressart einmal Türnummer <strong>und</strong> einmal Topnummer,<br />
so wäre die Nutzungseinheitenadresse in beiden Fällen eindeutig.<br />
27
3.5 Weitere Strukturmerkmale des <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong>s<br />
Neben den Angaben zu den Flächen gibt es im <strong>Gebäude</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungsregister</strong> eine Reihe<br />
von weiteren Merkmalen für <strong>Gebäude</strong> <strong>und</strong> Nutzungseinheiten, die entweder aufgr<strong>und</strong> des<br />
GWR-Gesetzes geführt werden müssen, oder die von den Gemeinden auf freiwilliger Basis<br />
(z.B. für gemeindeinterne Verwaltungszwecke) gewartet werden können.<br />
Eine genaue <strong>und</strong> vollständige Aufzählung <strong>und</strong> Beschreibung dieser Merkmale befindet sich<br />
im Anhang dieses Handbuchs bzw. kann auf der Homepage der <strong>Statistik</strong> <strong>Austria</strong> herunter<br />
geladen werden (http://www.statistik.at/adress-gwr-online/download.shtml).<br />
Im Folgenden sind die wichtigsten dieser Merkmale näher erläutert.<br />
3.5.1 Strukturmerkmale von <strong>Gebäude</strong>n<br />
3.5.1.1 Funktion des <strong>Gebäude</strong>s<br />
Falls unvorhergesehen größere Katastrophen (z.B. bei Überschwemmungen, Erdbeben, Unfall<br />
in einem Atomkraftwerk, etc.) eingetreten sind, kann es im Rahmen des Krisenmanagements<br />
von entscheidender Bedeutung sein, zu wissen, wo sich die nächstgelegenen<br />
Krankenhäuser, Feuerwehren etc. befinden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist das Merkmal „Funktion<br />
des <strong>Gebäude</strong>s“ als verpflichtendes Strukturmerkmal eines <strong>Gebäude</strong>s in das Adress-GWR-<br />
Online aufgenommen worden. <strong>Das</strong> Merkmal ist jedoch Teil des Adressregister <strong>und</strong> damit<br />
der Öffentlichkeit zugänglich. Es steht dabei folgende Auswahlliste zur Verfügung:<br />
• Apotheke: Zu den Apotheken werden alle ordentlichen Apotheken gezählt, die im<br />
Apothekenverzeichnis der Apothekerkammer aufgenommen sind. Nicht zu den<br />
Apotheken zählen Krankenanstaltsapotheken oder Hausapotheken in Arztpraxen.<br />
• Einsatzzentrale Rettungsdienst: Darunter werden Stützpunkte der Rettung sowie<br />
öffentliche oder private Organisationen zur Krankenbeförderung verstanden. Beispiele<br />
wären das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong> (ASB) <strong>und</strong> andere Organisationen<br />
sowie Bergrettung oder auch Betriebsambulanzen. Nähere Informationen<br />
über die Einsatzzentralen der Rettungsdienste können bei den Landesverbänden der<br />
Rettungsdienste erfragt werden.<br />
• Exekutive: Zur Exekutive werden alle Stützpunkte der Polizei <strong>und</strong> Gendarmerie<br />
gezählt, unabhängig davon, ob sie ständig besetzt sind oder nur vorübergehend besetzt<br />
sind (z.B. Stützpunkt der „Stadionpolizei“). Weitere Informationen bzw. Definitionen<br />
stellt das B<strong>und</strong>esministerium für Inneres bereit.<br />
• Feuerwehr: In diese Kategorie fallen alle Feuerwehrstützpunkte. Dazu zählen die<br />
Garagen der Einsatzfahrzeuge, Stützpunkte von Berufsfeuerwehren, Freiwilligen<br />
Feuerwehren oder Betriebsfeuerwehren sowie auch sonstige Einrichtungen der<br />
Feuerwehren (z.B. Kommandanturen, Ausbildungszentren, etc.). Die Erfassung betrifft<br />
sowohl ständig besetzte als auch vorübergehend besetzte Einrichtungen. Nähere<br />
Informationen können Ihnen die Landesfeuerwehrkommandanten geben.<br />
• Gemeindeamt: Hierzu zählen alle <strong>Gebäude</strong>, in dem der Bürgermeister, der Gemeinderat<br />
sowie die Verwaltung der Gemeinde ihren Sitz haben. Nicht erfasst<br />
werden Außenstellen in anderen Ortschaften von ein <strong>und</strong> derselben Gemeinde. Nähere<br />
Informationen bezüglich Gemeindeämtern erhalten Sie von der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
<strong>Statistik</strong> Österreich.<br />
28
• Krankenanstalt: Eine Krankenanstalt wird definiert als eine öffentliche oder private<br />
Einrichtung, die medizinische Leistungen erbringt. Hierzu zählen Krankenhäuser,<br />
Krankenstationen, Behandlungsstationen, Sanatorien, Rehabilitationszentren, Sonderkrankenanstalten,<br />
Privatkliniken usw. Nicht als Krankenanstalten zu erfassen sind<br />
Altenpflegeeinrichtungen, Pflegestationen oder Tageskliniken. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie im B<strong>und</strong>esministerium für Soziale Sicherheit <strong>und</strong> Generationen.<br />
• Tankstelle: Hierzu werden alle Einrichtungen (inkl. Tankautomaten) gezählt, die dem<br />
Vertrieb von Treibstoffen unterschiedlicher Sorten dienen. Nähere Informationen<br />
erhalten Sie bei den Eichämtern.<br />
• <strong>Gebäude</strong> ist keiner Funktion zugeordnet<br />
<strong>Das</strong> System erzeugt ferner ein Timestamp („Funktion des <strong>Gebäude</strong>s seit“), der angibt,<br />
wann die Funktion des <strong>Gebäude</strong>s zum letzten Mal geändert wurde. Dieses Merkmal mag<br />
auch als Hinweis über die Aktualität der jeweiligen Funktion dienen.<br />
3.5.1.2 Eignung für Wohnzwecke<br />
Dieses verpflichtende Strukturmerkmal dient als Infofeld für die Meldebehörde. Sind in einem<br />
<strong>Gebäude</strong>, das nicht für Wohnzwecke geeignet ist, Personen gemeldet, so wird die Meldebehörde<br />
diesen Fällen nachgehen müssen. Hinsichtlich der Erstbefüllung wurde so vorgegangen,<br />
dass alle <strong>Gebäude</strong>, für die es Meldungen aus dem Zentralen Melderegister gibt, als<br />
geeignet für Wohnzwecke eingestuft wurden.<br />
3.5.1.3 Eigentümer des <strong>Gebäude</strong>s<br />
Dieses von der Gemeinde verpflichtend anzugebende Strukturmerkmal, gibt an, wer der Eigentümer<br />
des <strong>Gebäude</strong>s ist. Insofern eine Bauvorhabensmeldung vorliegt, kann es aus dieser<br />
übernommen werden.<br />
Insgesamt gibt es neun Arten von <strong>Gebäude</strong>eigentümern:<br />
• Privatperson: Gr<strong>und</strong>sätzlich können dies auch mehrere physische Personen sein,<br />
wie z.B. beim Miteigentum vom Ehepartner oder bei mehrgeschoßigen <strong>Gebäude</strong>n mit<br />
Eigentumswohnungen (z.B. Miteigentum an der Liegenschaft wird mit einem Eintrag<br />
in das Gr<strong>und</strong>buch erworben).<br />
• B<strong>und</strong>: Hierzu gehören alle <strong>Gebäude</strong>, die unmittelbar im Besitz des B<strong>und</strong>es bzw.<br />
einzelner Ministerien sind, wie z.B. historische Objekte (die Hofburg, das Belvedere,<br />
die KZ-Gedenkstätte Mauthausen, die Radetzky-Gedenkstätte Heldenberg, etc.),<br />
Burghauptmannschaften, Liegenschaften der Justiz usw. Nicht in diese Kategorie gehören<br />
<strong>Gebäude</strong>, die von der B<strong>und</strong>esimmobiliengesellschaft mbH (BIG) übernommen<br />
wurden. Diese wären der Kategorie „sonstige Unternehmen“ zuzuordnen. Auch nicht<br />
in diese Kategorie gehören ferner <strong>Gebäude</strong>, die sich im Besitz einer gemeinnützigen<br />
Bauvereinigung befinden, die in Form einer Kapitalgesellschaft zumindest teilweise<br />
Eigentum des B<strong>und</strong>es sein kann. Diese <strong>Gebäude</strong> wären der Kategorie „gemeinnützige<br />
Bauvereinigungen“ zugeordnet.<br />
• Land: Zum Land gehören alle <strong>Gebäude</strong>, die sich unmittelbar im Besitz des Landes<br />
oder deren Dienststellen befinden. <strong>Gebäude</strong>, deren Eigentümer ausgegliederte Landesimmobiliengesellschaften<br />
sind, werden jedoch entsprechend ihrer Rechtskonstruktion<br />
zugeordnet (oftmals Ges.m.b.H., d.h. Kategorie „sonstige Unternehmen“).<br />
Auch nicht in diese Kategorie gehören ferner <strong>Gebäude</strong>, die sich im Besitz einer gemeinnützigen<br />
Bauvereinigung befinden, die in Form einer Kapitalgesellschaft zumindest<br />
teilweise Eigentum des Landes sein kann. Diese <strong>Gebäude</strong> wären der Kategorie<br />
„gemeinnützige Bauvereinigungen“ zugeordnet.<br />
29
• Gemeinde: Zur Gemeinde gehören alle <strong>Gebäude</strong>, die sich unmittelbar im Besitz<br />
der Gemeinde oder deren Dienststellen befinden. <strong>Gebäude</strong>, deren Eigentümer ausgegliederte<br />
Gemeindeimmobiliengesellschaften sind, werden jedoch entsprechend ihrer<br />
Rechtskonstruktion zugeordnet (oftmals Ges.m.b.H., d.h. Kategorie „sonstige Unternehmen“).<br />
Auch nicht in diese Kategorie gehören ferner <strong>Gebäude</strong>, die sich im Besitz<br />
einer gemeinnützigen Bauvereinigung befinden, die in Form einer Kapitalgesellschaft<br />
zumindest teilweise Eigentum der Gemeinde sein kann. Diese <strong>Gebäude</strong> wären<br />
der Kategorie „gemeinnützige Bauvereinigungen“ zugeordnet.<br />
• Andere öffentliche (rechtliche) Körperschaften: In diese Kategorie fallen alle <strong>Gebäude</strong>,<br />
deren Eigentümer Kammern, Sozialversicherungsträger oder gesetzlich<br />
anerkannte Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften sind.<br />
• Gemeinnützige Bauvereinigung: Als gemeinnützige Bauvereinigungen gelten jene<br />
Unternehmen (Genossenschaft oder Kapitalgesellschaft), die nach dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz<br />
(WGG) als gemeinnützig anerkannt sind. In diese Kategorie<br />
fallen auch gemeinnützige Bauvereinigungen, die in Form einer Kapitalgesellschaft<br />
zumindest teilweise im Eigentum des B<strong>und</strong>es, des Landes oder einer Gemeinde<br />
sind.<br />
• Sonstige Unternehmen: In diese Kategorie fallen alle AG’s, Ges.m.b.H.’s (auch die<br />
B<strong>und</strong>esimmobiliengesellschaft mbH (BIG), sowie andere ausgegliederte Landesoder<br />
B<strong>und</strong>esimmobiliengesellschaften zählen dazu), Genossenschaften (sofern es<br />
keine gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften sind), Banken, ausländische<br />
Bauvereinigungen, usw.<br />
• Andere Eigentümer: Alle Eigentümer, die in der bisherigen Aufzählung nicht vorgekommen<br />
sind, würden in diese Kategorie fallen. Beispiele wären Vereine oder Stiftungen.<br />
• Eigentümer nicht bekannt<br />
Hinweis: Gehören Anteile an einem <strong>Gebäude</strong> mehreren unterschiedlichen Eigentümern, so<br />
ist eine Zuordnung nach Mehrheit der Eigentumsanteile vorzunehmen. Bei genau gleichen<br />
Teilen ist jener als Eigentümer anzugeben, der vorwiegend die Entscheidungen für das <strong>Gebäude</strong><br />
trifft bzw. als Entscheidungsbefugter auftritt.<br />
3.5.1.4 Errichtungsdatum<br />
In dieses Pflichtfeld ist das Datum der Fertigstellung eines <strong>Gebäude</strong>s (Neubau oder Altersatz)<br />
einzutragen. Für den Altbestand stand als Errichtungsdatum nur die Angabe eines periodischen<br />
Zeitintervalls (sog. Bauperiode) zur Verfügung. In diesen Fällen wurde der Mittelwert<br />
der Bauperiode als Errichtungsdatum gewählt. Liegt als Baumaßnahme eine Auf-, Zu<strong>und</strong><br />
Umbautätigkeit an einem bestehenden <strong>Gebäude</strong> vor, so kann die Gemeinde das Errichtungsdatum<br />
ändern.<br />
3.5.1.5 Anzahl der Hauptgeschoße<br />
Unter Hauptgeschoßen versteht man alle Geschoße eines <strong>Gebäude</strong>s (Ebenerdig, 1. Stock,<br />
2. Stock, …) sowie ausgebaute Dachgeschoße. Keller werden jedoch nicht als eigene Geschoße<br />
gesehen. <strong>Das</strong> Feld „Anzahl der Hauptgeschoße“ ist von den Gemeinden zu warten,<br />
bzw. wird die Angabe aus der Bauvorhabensmeldung übernommen.<br />
30
3.5.1.6 Gasanschluss, Kanalanschluss <strong>und</strong> Wasseranschluss<br />
Die Angaben, ob bei einem <strong>Gebäude</strong> ein öffentlicher Gas-, Wasser– oder Kanalanschluss<br />
vorhanden ist oder nicht (bzw. ob dies bekannt ist), können von den Gemeinden auf freiwilliger<br />
Basis gewartet werden bzw. kann die Angabe aus der Bauvorhabensmeldung übernommen<br />
werden.<br />
3.5.1.7 Art der Beheizung des <strong>Gebäude</strong>s<br />
Bei der Beheizung eines <strong>Gebäude</strong>s wird prinzipiell zwischen zentralbeheizten (inkl. Beheizung<br />
durch Fernwärme, ...) <strong>und</strong> nicht-zentralbeheizten <strong>Gebäude</strong>n unterschieden. Daraus<br />
ergeben sich insgesamt 4 verschiedene Arten der <strong>Gebäude</strong>beheizung:<br />
• Zentralheizung (Fernwärme): <strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong> ist zur Gänze an ein Fernwärmenetz<br />
angeschlossen.<br />
• Zentralheizung (Blockheizung oder Biomassefernwärme): <strong>Das</strong> <strong>Gebäude</strong> wird<br />
durch eine Nahwärmeanlage (z.B. Biomasseheizwerk oder Blockheizwerk) mit Wärme<br />
versorgt.<br />
• Hauszentralheizung: Von einer Hauszentralheizung spricht man dann, wenn ein<br />
<strong>Gebäude</strong> eine eigene Zentralheizung (Öl, Gas, ...) besitzt, mit der es überwiegend<br />
beheizt wird. Von einer Hauszentralheizung spricht man auch, wenn ein <strong>Gebäude</strong> zur<br />
Gänze mit einer elektrischen Boden-, Decken oder Wanddirektheizung ausgestattet<br />
ist.<br />
• keine Zentralheizung: Keine Zentralheizung bedeutet nicht unbedingt, dass in einem<br />
<strong>Gebäude</strong> keinerlei Heizform existiert. In Mehrgeschoßwohnbauten z.B. können<br />
die einzelnen Wohnungen durch individuelle Heizformen (Gasetagenheizung, Einzelöfen,<br />
...) beheizt werden. Im Adress-GWR-Online wäre dies im Merkmal „Beheizung<br />
der Nutzungseinheit“ anzugeben.<br />
3.5.1.8 Flächenbezogener Heizwärmebedarf<br />
Der flächenbezogene Heizwärmebedarf (HWBBGF) ist jene rechnerisch ermittelte Wärmemenge,<br />
die notwendig ist, um eine vorgegebene Innenraumtemperatur aufrechtzuerhalten.<br />
Dieser flächenbezogene Heizwärmebedarf ist immer für das gesamte <strong>Gebäude</strong> <strong>und</strong> nicht<br />
bloß für einzelne Nutzungseinheiten zu berechnen. In einigen B<strong>und</strong>esländern ist diese Kennzahl<br />
für diverse Wohnbauförderungen von Bedeutung. Sie ist insofern ein Pflichtfeld im<br />
Adress-GWR-Online, als dass zumindest der Eintrag „nicht bekannt“ vorhanden sein muss.<br />
Dieser Eintrag wird daher in der Erstbefüllung in das Feld eingesetzt.<br />
Der flächenbezogene Heizwärmebedarf errechnet sich durch folgende Beziehung:<br />
HWBBGF=kWh/(m²*a)<br />
3.5.1.9 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz bzw. Nebenwohnsitz<br />
Dieses Systemfeld kann von den Gemeinden nicht verändert werden. Die Angaben werden<br />
direkt vom zentralen Melderegister in periodischen Abständen in das Adress-GWR-Online<br />
hineingespielt.<br />
31
3.5.2 Strukturmerkmale von Nutzungseinheiten<br />
3.5.2.1 Anzahl der Räume ≥ 4m²<br />
Dieses, zumindest bei den Nutzungseinheiten „Wohnung“ <strong>und</strong> „Wohnung/Arbeitsstätte“ verpflichtend<br />
zu führende Merkmal soll Auskunft über die Anzahl der Räume ≥ 4m² geben, in<br />
denen ein Aufenthalt gr<strong>und</strong>sätzlich möglich ist.<br />
Küchen, die ≥ 4 m² sind, zählen dabei ebenso als eigene Aufenthaltsräume <strong>und</strong> sind daher<br />
im Merkmal dazuzurechnen. Kleinere Küchen (
Ist in einer Nutzungseinheit neben einer Zentralheizung (Wohnungszentralheizung, Hauszentralheizung)<br />
auch eine andere Heizform vorhanden (z.B. Kachelofen, ...) <strong>und</strong> wird mit<br />
dieser anderen Heizform die Nutzungseinheit überwiegend beheizt, so ist dennoch die Zentralheizung<br />
als Art der Beheizung der Nutzungseinheit anzugeben. Dies ist deswegen notwendig,<br />
da dieses Merkmal auch für die Bildung der einzelnen Ausstattungskategorien nach<br />
dem Mietrechtsgesetz (MRG) herangezogen wird. Im Sinne des Mietrechtsgesetzes wird<br />
die Zentralheizung als eine höherwertigere Heizform gesehen.<br />
3.5.2.4 Rechtsverhältnis an der Nutzungseinheit<br />
Während bei einer Bauvorhabensmeldung das überwiegende Rechtsverhältnis an den<br />
Nutzungseinheiten verpflichtend anzugeben ist, ist dieses Merkmal auf Ebene bestehender<br />
Nutzungseinheiten optional.<br />
Bei einer Bauvorhabensmeldung gibt es für alle Nutzungseinheiten nur ein Rechtsverhältnis<br />
(das überwiegende), das nach Fertigstellung des Bauvorhabens generell auf alle Nutzungseinheiten<br />
des neuen <strong>Gebäude</strong>s übertragen wird (Beispiel: Zwei Mietwohnungen mit 45m²<strong>und</strong><br />
55m² <strong>und</strong> eine Eigentumswohnung mit 160m² überwiegendes Rechtsverhältnis „Eigentumswohnung“).<br />
Dieses kann von der Gemeinde bei Bedarf natürlich geändert werden <strong>und</strong><br />
jeder Nutzungseinheit das tatsächliche Rechtsverhältnis zugeordnet werden.<br />
Folgende Ausprägungen stehen zur Verfügung:<br />
• Eigenbenützung durch den <strong>Gebäude</strong>eigentümer: Dies Merkmal trifft für alle Nutzungseinheiten<br />
zu, die vom <strong>Gebäude</strong>eigentümer selbst genutzt werden. Dies ist z.B.<br />
bei Eigenheimen der Fall oder auch bei einzelnen Nutzungseinheiten in Mehrgeschoßbauten<br />
(z.B. Mietshäusern), die von Eigentümern selbst benützt werden.<br />
• Wohnungseigentum: Hiermit sind Eigentumswohnungen (bzw. generell der Besitz<br />
von Nutzungseinheiten) in Mehrgeschoßbauten gemeint. Dies stellt eine besondere<br />
Form des Miteigentums an einer Liegenschaft dar, die im Wohnungseigentumsgesetz<br />
(WEG 1975) geregelt ist. Mit dem Miteigentumsanteil ist das Recht verb<strong>und</strong>en,<br />
eine bestimmte Wohnung oder andere Nutzungseinheit (z.B. Büro, Geschäftslokal,...)<br />
ausschließlich zu nutzen <strong>und</strong> darüber allein zu verfügen. Wohnungseigentum wird<br />
durch den Abschluss von Wohnungseigentums- bzw. Kaufverträgen sowie durch die<br />
Einverleibung ins Gr<strong>und</strong>buch erworben. Wohnungseigentum ist auch dann anzugeben,<br />
wenn dieses im Gr<strong>und</strong>buch noch nicht eingetragen ist. Zum Wohnungseigentum<br />
werden auch ehemalige Mietwohnungen gezählt, die nach Parifizierung des<br />
Hauses als Eigentum erworben wurden.<br />
• Hauptmiete: Eine Hauptmiete kann auf dem Mietrechtsgesetz (MRG) oder auf dem<br />
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) beruhen. Hauptmiete ist bei Gemeindewohnungen,<br />
Genossenschaftswohnungen (Miet- oder Nutzungsvertrag) <strong>und</strong> bei<br />
einer gemieteten Eigentumswohnung anzugeben. Dies gilt ebenso für sogenannte<br />
Mietkaufwohnungen, bei denen der Kauf erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich<br />
ist. Hauptmietverträge werden zwischen dem Eigentümer des <strong>Gebäude</strong>s, dem<br />
Fruchtnießer einer Liegenschaft bzw. dem Wohnungseigentümer <strong>und</strong> dem Mieter abgeschlossen.<br />
Mietverhältnisse können befristet oder unbefristet sein. Unbefristete<br />
Mietverträge können vom Vermieter nur aus wichtigen Gründen gekündigt werden<br />
(Kündigungsschutz). Befristete Mietverträge enden nach Ablauf des vereinbarten<br />
Zeitraumes ohne Kündigung. Soweit sie bekannt sind, werden Untermieten auch der<br />
Kategorie „Hauptmiete“ zugeordnet, da diese dem Charakter nach einem Hauptmiet-<br />
Rechtsverhältnis ähneln.<br />
33
• Dienst- <strong>und</strong> Naturalwohnung: Die Benutzung einer Dienstwohnung stellt für einen<br />
Arbeitnehmer eine Nebenleistung zur eigentlichen Entlohnung dar (z.B. häufig im<br />
öffentlichen Dienst). Die Benutzung ist entweder unentgeltlich oder das zu entrichtende<br />
Entgelt liegt erheblich unter einer vergleichbaren Miete. Bei einer Naturalwohnung<br />
hingegen ist die Benützung Teil des Entgeltes (z.B. häufig in der Landwirtschaft).<br />
• Sonstige Rechtsverhältnisse: Hierzu zählen alle anderen bisher nicht genannten<br />
Rechtsverhältnisse. Dies können z.B. sein: Benützung der Wohnung ohne Entgelt<br />
durch Verwandte des Eigentümers, zu Erholungszwecken gemietete Zweitwohnungen,<br />
Ausgedingewohnungen oder Wohnungen in Seniorenwohnanlagen mit „Wohnrecht<br />
auf Lebenszeit“, die jedoch nicht aufgr<strong>und</strong> der Mietrechtsgesetzes bewohnt<br />
werden, Leasingverträge (z.B. im Einfamilienhausbereich), usw.<br />
3.5.2.5 Anzahl der Personen mit Hauptwohnsitz bzw. Nebenwohnsitz<br />
Dieses Systemfeld kann von den Gemeinden nicht verändert werden. Die Angaben werden<br />
direkt vom zentralen Melderegister in periodischen Abständen in das Adress-GWR-Online<br />
hineingespielt.<br />
34