BOLD THE MAGAZINE No.09
FASZINATION AUF DEN SPUREN EINES PHÄNOMENS | SYDNEY IM LICHT DER KUNST | SPORTFREUNDE STILLER | KLEOPATRA: EWIGE DIVA | VIETNAM: HINTER DEM WOLKENPASS | AY CARAMBA: TO LUST FOR CARS
FASZINATION
AUF DEN SPUREN EINES PHÄNOMENS | SYDNEY IM LICHT DER KUNST | SPORTFREUNDE STILLER | KLEOPATRA: EWIGE DIVA | VIETNAM: HINTER DEM WOLKENPASS | AY CARAMBA: TO LUST FOR CARS
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Schwerpunkt | Faszination | Nachgefragt<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />
habe. Nach Erreichen bleibt es weiterhin<br />
interessant und erfreut mich auf diese oder<br />
jene Weise.<br />
Was macht für Sie ein gutes Interior /<br />
Design aus?<br />
Wenn ich eine Wohnung betrete, sehe<br />
ich sofort, ob der oder die Bewohner sich<br />
Gedanken zur Einrichtung gemacht hat<br />
bzw. haben. Dabei geht es nicht um meinen<br />
persönlichen Geschmack, sondern darum,<br />
Individualität auszudrücken. Das macht für<br />
mich gutes Interior aus!<br />
Was fasziniert Sie an der Kombination<br />
von Altem und Neuem?<br />
Altes und Neues zu kombinieren, schafft eine<br />
Möglichkeit, der Einrichtung Persönlichkeit<br />
zu geben. Man kann nicht alles an einem<br />
Wochenende kaufen, sondern sammelt<br />
Altes seit Jahren, hat Erbstücke, die einen<br />
an eine besondere Person erinnern, welches<br />
dadurch nicht in Vergessenheit gerät,<br />
oder sucht auf Flohmärkten nach besonderen<br />
Stücken. Neues dazu lässt die Einrichtung<br />
nicht zu angestaubt wirken und<br />
zeigt zeitgemäßes Designinteresse. Tolle<br />
Kombi!<br />
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft<br />
aus?<br />
Gerne würde ich mehr Zeit haben, um mehr<br />
eigene Entwürfe für das Label Richard<br />
zu entwerfen! Am meisten freuen würde<br />
es mich, irgendwann ein Unternehmen zu<br />
führen, das ausschliesslich meine Entwürfe<br />
verteibt. Im Bereich Food würde ich gerne<br />
Fuß fassen und Homemade-Produkte für<br />
RICHARD vertreiben ...<br />
OLIVER TRIFIC<br />
FOOD<br />
„Verrückt“ oder auch „wahnsinnig“ –<br />
das waren die Kommentare, die sich<br />
Oliver Trific anhören musste, als er zum<br />
ersten Mal von seinem Plan erzählte, ein<br />
eigenes Restaurant zu eröffnen. Viele<br />
Jahre hatte der gelernte Koch und gebürtige<br />
Hamburger als Foodstylist gearbeitet<br />
und Rezepte für renommierte Kollegen<br />
wie Tim Mälzer präpariert. Doch dann<br />
kam der Moment, an dem er endlich<br />
wieder selbst am Herd stehen wollte, um<br />
sich voll und ganz dem Geschmack zu<br />
widmen. Raus aus dem sicheren beruflichen<br />
Umfeld, rein in die gastronomische<br />
Ungewissheit. Ein selbstbewusster<br />
Schritt: Kompromisslos feilte er an dem<br />
Konzept für sein Restaurant und formulierte<br />
mit Leidenschaft für seine Zutaten<br />
ein klares, kulinarisches Ziel: komplett auf<br />
Convenience verzichten und mit absolut<br />
reinem Blick auf die Produkte kochen.<br />
Trific arbeitet mit kleinen Erzeugern<br />
zusammen, orientiert sich stets an Saison<br />
und Herkunft der Produkte und fördert<br />
in seinem Restaurant Trific den nachhaltigen<br />
Genuss.<br />
Wie würden Sie das Wort „Faszination“<br />
für sich persönlich definieren?<br />
Faszination kann man bei den verschiedensten<br />
Dingen verspüren. Beim ersten Mal,<br />
wenn man eine exotische Speise probiert.<br />
Wenn man Tieren in der Natur unvermittelt<br />
begegnet. Letztlich ist Faszination aber ein<br />
Begriff, der für viele Menschen viele Dinge<br />
bedeuten kann. Ich bin immer wieder<br />
total fasziniert von der natürlichen Art, in<br />
der sich Kinder Wissen aneignen. Und von<br />
Kartoffelpüree.<br />
Was macht für Sie ein gutes Essen bzw.<br />
Menü aus?<br />
Keine übertriebene Frickelei, wenige gute<br />
Zutaten und Liebe beim Kochen.<br />
Ihre Küche verzichtet komplett auf<br />
Convenience (frei interpretiert könnte<br />
man auch sagen: „bequemes Essen“),<br />
wie muss man sich das vorstellen?<br />
Gehen Sie in einen beliebigen Markt für<br />
Großverbraucher und schauen Sie sich um.<br />
Die Masse der Produkte von Saucenpulvern<br />
bis hin zu Maultaschen und fertigem Eis ist<br />
überwältigend. Wir benutzen schlicht und<br />
einfach keine davon. Unsere Brühen machen<br />
wir selber, unser Eis stellen wir selber her,<br />
und auch unsere Gnocchi und alles andere<br />
auf unserer Karte entstehen aus rohen<br />
Einzelzutaten. Ein Gast beschwerte sich<br />
mal bei mir, meine Sauce Hollandaise wäre<br />
keine. Als ich mit ihm darüber sprach, stellte<br />
sich heraus, dass er noch nie eine Hollandaise<br />
gegessen hatte, die nicht aus der Tüte<br />
kam. Das ist doch unglaublich. Also habe<br />
ich ihm ein Rezept mitgegeben.<br />
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft<br />
aus?<br />
So bleiben wie bisher und dabei alles anders<br />
machen.