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Untitled - Soup

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Unterhalt mindernde Kreditkauf meiner Küche. Aber gerade diese beiden Punkte stellten für<br />

mich den Gipfel des Sarkasmus dar. Mich hatte die Scheidung bisher wirtschaftlich ruiniert.<br />

Von ursprünglich 3000 Euro Plus beim Kontostand befand ich mich zum Zeitpunkt des<br />

Küchenkaufs bei einem Minus von 2000 Euro. Horrende Unterhaltszahlungen und<br />

Anwaltsrechnungen, in einem Jahr allein 2800 Euro, sowie notwendige Anschaffungen nach<br />

Auszug der Familie waren Ursache meiner finanziellen Talfahrt. Wovon sollte ich die Küche<br />

bezahlen, die um über 2000 Euro billiger war als die neue ALNO Küche meiner Frau?<br />

Sollte ich die Campingküche meiner Freundin weiterhin verwenden? Eine Haushälterin,<br />

die mich im Monat lächerliche 104 Euro kostete, war notwendig, denn ich leistete in meinem<br />

hoch qualifizierten Job noch zusätzlich 25 Überstunden pro Monat. Sollte es dann abends<br />

mit Hausputz weitergehen? Ein weiterer Sarkasmus stellte die Tatsache dar, meine Frau ließ die<br />

Wohnung in der Scheidungszeit verkommen, was meine Haushälterin in Sonderschichten nur<br />

mühevoll beseitigen konnte. Man erwartete von mir wohl, im Dreck zu verkommen oder diesen<br />

allein zu beseitigen. Auch an der Existenz der Haushälterin wurde gezweifelt, was der<br />

schnellste Weg war, diese Kosten nicht anzuerkennen. Der Fairness halber muss ich darauf<br />

hinweisen, dieses Schreiben kam nicht von Anwalt M, der sich offenbar im Urlaub befand,<br />

sondern von seinem sehr jungen promovierten Kollegen, was man auch am teilweise<br />

dilettantischen Stil des Schreibens erkannte.<br />

Sarkasmus oder Realitätsferne scheinen aber typisch für Juristen zu sein! Schon an einer<br />

anderen Stelle des Buchs wurde das Anordnungsverfahren gegen mich „Vergleich“ genannt, in<br />

dem es quasi um meine Enteignung ging, ich finanziell ausgenommen und somit ruiniert<br />

wurde.<br />

Der nächste Angriff auf meine Finanzen stellte der Betreuungsbonus dar. 300 Euro standen<br />

meiner Frau angeblich zu, womit der Unterhalt für sie um etwa 150 Euro steigen sollte. Für<br />

mich war dieser Bonus ein Witz, denn meine Kinder waren bis 17 Uhr in der Schule, weshalb<br />

von Betreuungsbedarf kaum die Rede sein konnte. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht, wie sehr meine Kinder völlig verwahrlosten, mein Sohn Brutus dabei war, die Schule<br />

ohne jeglichen Abschluss zu verlassen. Das ganze aktiv unterstützt von seiner Mutter, die für<br />

die 168 Fehlstunden fleißig Entschuldigungen schrieb! Kurzum, wären alle Punkte vom Gericht<br />

anerkannt worden, wären meine Unterhaltszahlungen um zirka 300 Euro gestiegen, der<br />

Streitwert somit um 3600 Euro (300 mal 12), und somit das Honorar des Anwalts um etwa 400<br />

Euro! Es ging also um Forderungen ohne Ende. Dieser unglaubliche Spott, den das Schreiben<br />

offenbarte, motivierte mich, am selben Wochenende ein aufwändiges Schreiben an meine<br />

Anwältin, als Vorlage für ihre Antwort an unseren Gegner zu verfassen. Schließlich kannte sie<br />

die Hintergründe nicht, bat auch nicht um Rücksprache, und dem Gericht musste die wahre<br />

Situation mitgeteilt werden. Ganz abgesehen davon, dass man den Anwälten die<br />

Marschrichtung vorgeben musste, denn sonst passierte nicht viel.<br />

Ich setzte ein sehr langes Fax auf, was meiner Anwältin als Vorlage dienen sollte, angetrieben<br />

durch den unglaublichen Sarkasmus des Schriftsatzes unseres Gegners. Nur die wichtigsten<br />

Punkte seien hier aufgeführt:<br />

1. Der Kredit für die Küche war notwendig, da bis September 2004 mein Barvermögen von<br />

3000 Euro im Mai durch Anwalts-, Gerichts- und Zahnarztkosten völlig aufgebraucht war,<br />

die in der Steuererklärung 2004 mit 3384 Euro beziffert wurden! Ferner ließen<br />

akademische Unterhaltssummen ab Juni 2004, ca. 1718 Euro monatlich, als meine Familie<br />

noch bei mir wohnte, sowie zahlreiche notwendige Anschaffungen, die sich aus dem<br />

Auszug notwendigerweise ergaben, meine finanzielle Talfahrt fortsetzen. So wies mein<br />

Konto im September ein Minus von 2024 Euro aufwies! Folglich konnte die Küche nur per<br />

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