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Skript von Prof. Dr. E. Bolthausen

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De…nition 1.15<br />

Sei (; F; ) ein Massraum. Eine Menge A heisst eine -Nullmenge, wenn eine<br />

Menge F 2 F existiert mit A F und (F ) = 0: (Man beachte, dass wir nicht verlangen,<br />

dass A 2 F gilt). Ein Massraum heisst vollständig, wenn F alle -Nullmengen enthält.<br />

Lemma 1.16<br />

Sind A i ; i 2 N; -Nullmgen, so ist auch S i A i eine -Nullmenge.<br />

Beweis. Seien B i 2 F mit A i B i ; (B i ) = 0: Dann gilt natürlich S i A i S i B i 2 F<br />

und<br />

[ <br />

B i X (B i ) = 0:<br />

i<br />

i<br />

Bemerkung 1.17<br />

Jeder Massraum lässt sich sehr einfach vervollständigen. Ist nämlich (; F; ) ein beliebiger<br />

Massraum, so betrachten wir<br />

F := fA : 9B 2 F; AB ist -Nullmengeg F:<br />

Man weist sehr einfach nach, dass F eine -Algebra ist. Ferner lässt sich auf G erweitern:<br />

Ist B 2 G; so existiert nach De…nition eine Menge A 2 F mit der Eigenschaft, dass<br />

AB eine Nullmenge ist. Wir setzen (B) := (A) : Natürlich muss man nachweisen,<br />

dass die Festlegung nicht <strong>von</strong> der gewählten Menge A abhängt. Es stellt sich heraus,<br />

dass ; F ; ein vollständiger Massraum ist. Man nennt ihn die Vervollständigung<br />

<strong>von</strong> (; F; ) : Die obigen Eigenschaften sind alle sehr einfach nachzuprüfen.<br />

Mit vollständigen Massräumen zu arbeiten hat manchmal Vorteile. Von daher ist<br />

man versucht, Massräume immer automatisch zu vervollständigen. Anderseits muss man<br />

bedenken, dass die vervollständigte -Algebra <strong>von</strong> dem vorliegenden Mass abhängt, was<br />

manchmal nachteilig ist.<br />

1.2 Beispiele <strong>von</strong> messbaren Räumen und Massräumen<br />

De…nition 1.18<br />

a) Es seien = R und sei J die Menge der rechts abgeschlossenen und links o¤enen<br />

Intervalle (1.1). B = (J ) heisst Borel--Algebra in R: Die Mengen in B heissen<br />

Borelmengen.<br />

b) Es sei = R n und J n sei die Menge aller “Hyperkuben” der Form I 1 I n ,<br />

I j 2 J : Dann heisst B n := (J n ) die Borel--Algebra in R n : Die Mengen in B n<br />

heissen (n-dimensionale) Borelmengen.<br />

Es sollte hier bemerkt werden, dass Borel-Mengen nicht durch irgendwelche “Eigenschaften”charakterisiert<br />

werden. Eine o¤ene Menge etwa ist durch die Eigenschaft, dass<br />

jeder Punkt der Menge eine Umgebung in der Menge besitzt, charakterisiert. Etwas<br />

Ähnliches ist bei Borel-Mengen nicht möglich.<br />

Die Borel--Algebra hat eine Reihe <strong>von</strong> anderen nützlichen Erzeugendensysteme.<br />

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