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münchen - Münchner Stadtmuseum

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– ein Filmregisseur. Der Ort seiner Ankunft ist ein Vorort<br />

von Seoul. Er möchte jemanden treffen und macht<br />

stattdessen eine Zufallsbegegnung auf der Straße. Zentraler<br />

Handlungsort ist ein Lokal, in dem sich auf merkwürdige<br />

Weise dieselben Abläufe mehrmals, aber auf<br />

leicht verschobene Weise, ereignen. Der Protagonist<br />

Sung-joon scheint gefangen in einer Wiederholungsschleife.<br />

Im Film selbst wird in einem der vielen Gespräche<br />

eine Theorie der Zufallsbegegnung entwickelt.<br />

Sie ist nicht der Schlüssel zum Film, denn um das Aufschließen<br />

geht es in diesem Werk nicht.<br />

▶ Freitag, 23. März 2012, 21.00 Uhr<br />

DAIJIGA UMULE PAJINNAL (THE DAY A PIG FELL<br />

INTO THE WELL) – Südkorea 1996 – R: Hong Sangsoo<br />

– B: Jeong Dae-seong, Yeo Hye-yeong, Kim Al-a, Seo<br />

Shin-hye – K: Jo Dong-gwan – M: Ok Gil-seong – D:<br />

Kim Ui-seong, Park Jin-seong, Cho Eun-suk, Lee Eunggyeong<br />

– 114 min, OmeU – Kein Schwein und kein<br />

Brunnen zu sehen in Hongs Debüt. Ein Autor namens<br />

Hyo-sub ist der Protagonist dieses Porträts großstädtischer<br />

Entfremdung und möchtegernkünstlerischer Verzweiflung.<br />

Der Sex, den Hyo-sub hat, ist verlässlich<br />

freudlos. Nicht besser ergeht es einem anderen Mann,<br />

dem Vertreter Dong-woo, mit dessen Frau Hyo-sub ein<br />

Verhältnis hat. Die Charakterzeichnung, die Themen,<br />

die Konstellationen, die Hongs folgende Filme kennzeichnen<br />

werden, sind alle präsent, bis hin zum immer<br />

wiederkehrenden Essen und Trinken an Restauranttischen<br />

vor Fenstern zur Straße. Ein Erzählexperiment:<br />

Hong hat vier zunächst getrennt und von unterschiedlichen<br />

Autoren (Filmstudenten) geschriebene Episoden<br />

zusammengeführt.<br />

▶ Samstag, 24. März 2012, 21.00 Uhr<br />

KANGWON-DO UI HIM (THE POWER OF KANGWON<br />

PROVINCE) – Südkorea 1998 – R+B: Hong Sangsoo –<br />

K: Kim Yeong-cheol – M: Won II, Kim Jeong-huit – D:<br />

Baek Jong-hak, Oh Yun-hong, Kim Yu-Seok, Jeon Jaehyeon<br />

– 108 min, OmeU – Von jetzt an schreibt Hong<br />

seine Drehbücher selber. In einem Film, der in zwei<br />

Hälften geteilt ist, erzählt er vom Ende einer Affäre: Die<br />

Studentin Ji-sook reist ab aus Kangwon, sie hat sich<br />

von ihrem verheirateten Liebhaber Sang-kwon, ihrem<br />

Professor, getrennt. Beide jedoch kommen über die<br />

Trennung so ohne weiteres nicht hinweg. Sie tröstet<br />

sich mit einem Polizisten, er mit einer Prostituierten,<br />

nur ist Trost das ganz falsche Wort. Die zweite Hälfte<br />

setzt die erste in ein anderes Licht, weniger im Großen<br />

und Ganzen als in vielen Details. Man muss eigentlich<br />

auf jede Kleinigkeit achten, weil den Personen und Worten<br />

beim ersten Auftreten nicht anzumerken ist, wie<br />

wichtig oder unwichtig sie gewesen sein werden.<br />

▶ Sonntag, 25. März 2012, 21.00 Uhr<br />

O! SOO-JUNG (VIRGIN STRIPPED BARE BY HER BA-<br />

CHELORS) – Südkorea 2000 – R+B: Hong Sangsoo –<br />

K: Choi Young-taek – M: Ok Gil-seong – D: Lee Eun-ju,<br />

Jung Bo-seok, Moon Sung-keun, Kim Yeong-dae –<br />

115 min, OmeU – Der englische Titel zitiert ohne direkten<br />

Bezug zum betreffenden Werk Marcel Duchamp,<br />

der Originaltitel lautet wie so oft aber ganz anders: O!<br />

SOO-JUNG. Die (originalkoreanische) Titelheldin Soojung,<br />

Drehbuchautorin fürs Fernsehen, sieht sich von<br />

zwei Männern bedrängt, die ihr gegenüber Entjung -<br />

ferungspläne hegen. Erzählt wird das abwechselnd aus<br />

zwei Perspektiven, die dieselben Ereignisse in teils<br />

recht unterschiedlichen Versionen darstellen. Dies ist,<br />

in exquisitem Schwarz-Weiß, der wohl bestaussehende<br />

Film in Hong Sangsoos Werk. Ob das Gutaussehen für<br />

einen Hong-Film die richtige ästhetische Wahl ist, bleibt<br />

aber die Frage.<br />

▶ Freitag, 30. März 2012, 21.00 Uhr<br />

SAENGHWALUI BALGYEON (TURNING GATE) – Südkorea<br />

2002 – R+B: Hong Sangsoo – K: Choi Youngtaek<br />

– M: Won II, Arvo Pärt – D: Kim Sang-kyung, Yea<br />

Ji-won, Choo Sang-mee, Kim Hak-seon – 115 min,<br />

OmeU – Ein Mann verwandelt sich, von einer Prinzessin<br />

zurückgewiesen, in eine Schlange, windet sich um<br />

ihren Körper und droht sie zu ersticken. Die Prinzessin<br />

geht in ein Kloster und weist die Schlange an, vor dem<br />

Tor zu warten. Die Schlange wartet, die Prinzessin kehrt<br />

nie zurück – und also wendet die Schlange sich ab.<br />

Das ist die Legende vom Wendetor, die ein Freund dem<br />

anderen auf dem Weg zu diesem Wendetor erzählt, das<br />

sie aber gar nicht erreichen, weil sie kurz davor selbst<br />

wenden. Später wird der Freund, dem die Geschichte<br />

erzählt wird – der glücklose Schauspieler Gyeong-su –<br />

Hong Sangsoo<br />

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