Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan
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Material und Methoden 22<br />
denen die modernen Funktionen des Waldes wie zum Beispiel Naturschutzgebietsverteilung<br />
dargestellt sind.<br />
3.2.2 Bilder / Fotografien / Postkarten<br />
Für die Gemarkung Ebringen gibt es kaum Bildmaterial aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<br />
Es war nur eine Grafik des Malers Emil Lugo aus dem Jahr 1860 zu finden. Da sie aber<br />
außerhalb des Untersuchungszeitraums liegt und den <strong>Schönberg</strong> aus einer großen Entfernung<br />
darstellt, wurde diesem Bild keine weitere Bedeutung <strong>bei</strong>gemessen.<br />
Auch die Möglichkeit, historische Postkarten mit heutigen Ansichten zu vergleichen, konnte<br />
nicht durchgeführt werden, da es aus dem 18. Jahrhundert keinerlei solcher Bilder gibt.<br />
Objektivere und auch genauere Abbildungen sind Fotografien, die generell erst seit Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts erstellt wurden (SCHWINEKÖPER, 1999: 10), sie befinden sich allerdings<br />
häufig in schwer zugänglichen Privatarchiven. Für die Untersuchung wurden alte<br />
Fotografien sowohl aus dem Bildband „Ebringen im Wandel der Zeit“ (FÖRDERVEREIN<br />
DORFARCHIV, 1988) als auch „Pfaffenweiler. Historische Fotografien“ (WEEGER, 1990)<br />
betrachtet, da sie die alten Gewerbe und Handwerke veranschaulichen.<br />
3.2.3 Flurn<strong>am</strong>en<br />
Während in der modernen Katasterführung die Flurstücke anhand von Grundbuchnummern<br />
identifiziert werden, dienten in vergangenen Zeiten die Flurn<strong>am</strong>en dazu, den natürlichen<br />
Umgebungsraum eines Ortes zu gliedern, was die Orientierung erleichterte (LÖFFLER<br />
& SCHOTT, 1992: 310).<br />
Sie sind „sprach-archäologische Nachrichten“ (LÖFFLER & SCHOTT, 1992: 309) und liegen<br />
im Untersuchungsgebiet Ebringen, gerade auch im Vergleich zu anderen Gemeinden,<br />
in hoher Zahl vor, was wahrscheinlich an der starken Parzellierung im hiesigen Realteilungsgebiet<br />
liegt. Zudem hatten in diesem Gebiet „mit den bevorzugten Reblagen“ zahlreiche<br />
Klöster schon im Mittelalter vielerlei „Besitz- und Nutzungsrechte (…), über die sie<br />
genau Buch führten“ (LÖFFLER & SCHOTT, 1992: 309), daher können die Flurn<strong>am</strong>en zum<br />
Teil bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden. In Ebringen sind „von den etwa 145<br />
N<strong>am</strong>en, die heute noch bekannt sind, bereits über die Hälfte schon zwischen 1315 und<br />
1430 schriftlich bezeugt“ (LÖFFLER & SCHOTT, 1992: 309). Außer den heute noch lebendigen<br />
Flurn<strong>am</strong>en sind 150 weitere N<strong>am</strong>en bekannt, die jedoch nicht mehr lokalisiert werden<br />
können.<br />
Für die vorliegende Untersuchung boten die Flurn<strong>am</strong>en gerade im Hinblick auf die Land-