Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan
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4.1 Geschichtlicher Überblick<br />
4.1.1 Politische Lage<br />
Die Gemeinde Ebringen gehörte im 18. Jahrhundert zu Vorderösterreich und unterstand<br />
„der Regierung in <strong>Freiburg</strong> unmittelbar“ (STOLZ, 1943: 77). Die 1621 übernommene Ortsherrschaft<br />
des Klosters St. Gallen war der österreichischen Landesregierung untergeordnet.<br />
Die Lage <strong>am</strong> Oberrhein war für Ebringen im 17. und 18. Jahrhundert sehr ungünstig, da<br />
hier der Schauplatz häufig wiederkehrender Kriegsunruhen war. So nahmen die Franzosen<br />
während des ‘Holländischen Krieges’ (1672–1679) im Jahr 1677 die nahe gelegene Stadt<br />
<strong>Freiburg</strong> ein und forderten für ihren Festungsbau von der Ebringer Gemeinde Eichenstämme<br />
im Wert von 20.000 Gulden (vergleiche Kapitel 2.8). Das neue Jahrhundert begann<br />
darauf mit dem ‘Spanischen Erbfolgekrieg’ (1701–1714), indem die Truppen des<br />
Sonnenkönigs Ludwig XIV. 1703 Breisach besetzte (WEEGER, 2006a: 296). Schon ein Jahr<br />
später wurde das Ebringer Schloss geplündert. Es liegen keine Quellen über Beschädigungen<br />
des Schlosses vor, aber der Neubau an gleicher Stelle von 1711–1713 weist darauf hin.<br />
Im Jahr 1713 belagerten über 150.000 Soldaten die Stadt <strong>Freiburg</strong>, in Ebringen kommt es<br />
zu heftigsten Verwüstungen und Plünderungen. Alle Einwohner, auch die Mönche, müssen<br />
fliehen (WEEGER, 2006a: 296). In den Folgejahren kann sich das Dorf wieder erholen und<br />
die Einwohnerzahlen steigen langs<strong>am</strong> an, 1722 leben hier 730 Menschen (SCHOTT, 1992a:<br />
116). Ein Ausschnitt der ‘Karte 1735’ (siehe<br />
Abb. 6) betont die günstige Lage der Gemeinde für ertragsreichen Obst- und Weinanbau.<br />
Abb. 6: Göttin Pandora auf der Karte 1735 (Kartenausschnitt)