Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan
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Für die Ebringer war die wichtigste Einkommensquelle der Weinbau. Der jährliche Weinschlag<br />
war die „wichtige Bezugsgröße für das Dorf, denn d<strong>am</strong>als wurden Geldforderungen<br />
meist in Wein als Währung beglichen“ (SCHRUFT, 2006: 376). Noch bis ins 19. Jahrhundert<br />
war es für die Ebringer möglich, finanzielle Schulden <strong>bei</strong> der Gemeinde in Wein zu begleichen.<br />
So konnten ertragreiche Herbste den Bauern für mehrere Jahre die Existenz sichern,<br />
schlechte Weinjahre jedoch (vor allem ab dem 19. Jahrhundert!) verursachten hohe Schulden<br />
und Armut in der Bevölkerung.<br />
Wein war ein wichtiges haltbares Getränk, das nicht verdarb wie zum Beispiel Bier, Milch,<br />
Saft oder sogar Wasser (KÜSTER, 1996: 185). Man nutzte ihn im Kloster als Messwein und<br />
als „Universalarznei“ (BECKER, 1991: 118).Aber Wein war aufgrund der unterschiedlichen<br />
Preise auch eine Wertanlage, da man in manchen Jahren einen beträchtlich höheren Gewinn<br />
bekommen konnte (MAYER, 1928: 69). Daher war der Weinbedarf der Klöster<br />
enorm, im Ebringer Schlosskeller war insges<strong>am</strong>t Platz für 2.000 Ohm, was heutigen<br />
300.000 Liter entspricht (MAYER, 1928: 69). Der jährliche Weinschlag wurde aus der<br />
Menge der geernteten Trauben ermittelt, die an die Küfer des Dorfes zur Weiterverar<strong>bei</strong>tung<br />
verkauft worden war (WEEGER, 1997: 153) und galt bis zum nächsten Herbst. Der<br />
Weinschlagregister Ebringen ist seit 1530 dokumentiert (V. ARX, 1792: 132ff). In Abb. 8<br />
werden die Daten für das 18. Jahrhundert in einer Grafik zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />
"Ebringer Weinschlag " im 18. Jahrhundert<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
Gulden<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1700 1720 1740 1760 1780 1800<br />
Abb. 8: Ebringer Weinschlag im 18. Jahrhundert